PDA

Vollständige Version anzeigen : Gewalt und Ordnungsmacht



Chandra
08.08.2013, 17:02
http://www.youtube.com/watch?v=S5vMYS7-INM

Immer wieder erscheinen Meldungen, dass Polizisten im Dienst Opfer von gewalttätigen Übergriffen wurden. Sei es auf Demonstrationen, im Umfeld von Fußballspielen oder sogar bei einfachen Straßenkontrollen: Häufig sind die Ordnungshüter Ziel von Aggressionen, erleiden zum Teil schwere Verletzungen. Doch sind sie nur Opfer oder üben sie nicht auch selbst grundlos und gesetzeswidrig Gewalt aus, wie jüngst in Bremen oder am Berliner Alexanderplatz? Zu diesem Thema diskutieren bei "Peter Hahne" der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft Rainer Wendt und der Ex-Polizist Josef Eder, der früheren Kollegen in die Hände fiel.

Die Bilder gingen durch die Presse und haben große Teile der Bevölkerung geschockt: Vor einer Bremer Disco verprügeln sieben Polizisten einen Mann auf brutalste Weise. Selbst als er schon verletzt am Boden liegt, hauen sie weiter mit dem Schlagstock auf ihn ein. Nur wenige Tage später schießt ein Polizeibeamter einen offensichtlich verwirrten Mann am Neptunbrunnen in Berlin in die Brust, weil er sich von dem Nackten, der ein Messer mit sich trägt, bedroht fühlt. Kurz darauf erlag der vermeintliche Angreifer seiner Schussverletzung. Ist unsere Polizei außer Rand und Band, oder sind das alles nur bedauerliche Einzelfälle?

Niemand wird bezweifeln, dass Polizisten einen harten Job haben, körperliche und seelische Verletzungen eingeschlossen. Erschwerend hinzu kommt häufig, dass sie sich von der Politik aber auch von ihren Vorgesetzten im Stich gelassen fühlen. Allein in NRW, so der CDU-Politiker Theo Kruse, werde alle 90 Minuten ein Polizist angegriffen, 1800 seien 2012 im Dienst verletzt worden. Er forderte eine Mindeststrafe von fünf Monaten für den "Widerstand gegen Vollzugsbeamte", bei gewalttätigen Übergriffen soll diese ein Jahr betragen. Ein Befund und eine Forderung, die der heutige Gast bei "Peter Hahne", Rainer Wendt, sicherlich unterschreiben würde.

Routine aus dem Ruder gelaufen
Die Frage ist allerdings, ob eine Behauptung nur dadurch, dass sie permanent wiederholt wird, realistischer wird. Polizeiwissenschaftler bezweifeln die Steigerungsrate bei Gewaltdelikten gegen Polizisten oder die chronische finanzielle Unterversorgung der Ordnungskräfte. Der Hamburger Kriminologe Rafael Behr, Inhaber eines Lehrstuhls an der Hamburger Polizeihochschule, ging sogar so weit, den Polizeigewerkschaften Jammerei vorzuwerfen. Die Reaktion erfolgte prompt und heftig. Ein Hamburger Kollege von Rainer Wendt hielt „die Einleitung dienstrechtlicher Maßnahmen" gegen den Professor für dringend erforderlich.
Das Thema Polizei und Gewalt hat aber auch eine Kehrseite: Gewalt durch die Polizei. Ein Punkt zu dem Josef Eder, der zweite Gast bei „Peter Hahne", sicherlich aus eigener Anschauung beitragen kann. Der pensionierte Polizist wurde während einer Routinekontrolle von Vollzugsbeamten zusammengeschlagen, ebenso wie seine Frau sowie seine Tochter und ihr Mann. Anschließend mussten sie mehrere Tage im Krankenhaus verbringen -- Diagnose: stumpfe Verletzungen im Bauch- und Unterleibsbereich, wie sie beispielsweise durch heftige Tritte hervorgerufen werden.

Lebensgefährliche Verletzungen
Was folgte war -- natürlich -- eine Anzeige, erstattet allerdings von den Polizeibeamten wegen Widerstands gegen Vollzugsbeamte. Im Gegenzug folgte die Anzeige Eders wegen Körperverletzung im Amt. In der darauf folgenden Gerichtsverhandlung konnten sich die als Zeugen auftretenden Polizisten an keine Gewalt erinnern. Schließlich stellte der Richter, nach einem Rechtsgespräch mit den Verfahrensbeteiligten, das Verfahren ein. Zuvor bereits hatte Josef Eder seine Anzeige gegen die Polizisten zurückgezogen. Verteidigung und Staatsanwaltschaft waren zufrieden, wobei der Vertreter der Anklagebehörde betonte, die Zustimmung zur Einstellung sei nicht als Schuldeingeständnis der Polizeibeamten zu werten.
Nun kann dieser Fall als Ausnahme hingestellt werden, obwohl in der Bayerischen Region, in der Josef Eder lebt, bereits früher schon von Polizeiübergriffen die Rede war. Schaut man sich jedoch Vorfälle beispielsweise im Umfeld der Occupy-Demonstrationen an, spricht mit Gegnern des Bahnprojekts „Stuttgart 21" oder Polizei-Opfern, die von Sondereinsatzkräften fälschlicherweise für Polizistenmörder gehalten und zusammengeschlagen wurden, dass sie nur knapp mit dem Leben davon gekommen sind: Dann können durchaus Zweifel an der rechtsstaatlichen Einstellung eines Teils der Polizei aufkommen.

BlackForrester
08.08.2013, 22:03
Ich bin nun weit davon entfernt einen Polizeibeamten - welcher zu überzogenen Gewaltmitteln greift - zu verteidigen.

Ich werde allerdings einmal - Ursache und Wirkung - in den Raum.

Wenn ein Polizeibeamter in diesem Lande verbal oder körperlich angegangen wird - was passiert den dem "Täter"...er kommt mit Gericht und wird dann ermahnt, er soll doch nicht mehr so böse zu einem Polizeibeamten sein...und fünf Minuten später lacht er dann den Polizeibeamten aus.

Dass dies zu Frust führen kann, nein wird - ist nur menschlich - und dann trifft es zumeist den Falschen, wenn ein Polizeibeamter deutlich überreagiert...die Ursache wird aber zuerst einmal von unserer Justiz gelegt, welche die Polizei im Regen stehen lässt.
Frage Dich selber wie Du reagieren würdest, wenn Du in Ausübung Deines Berufs körperlich angegangen wirst - der Täter dann vor Gericht "ermahnt" wird dies doch bitte in Zukunft nicht mehr zu tun...und kaum ist dieser Täter aus der Türe haut er Dir wieder eine in die Fresse...und die nächste "Ermahnung" folgt?
Nein...wer einen Polizeibeamten körperlich angeht hat ohne wenn und aber - zumindest für einige Monate - hinter Gittern zu verschwinden.

Dies entschuldigt jetzt nicht polizeiliche "Prügelorgien" - dies gehören genauso geahndet...sprich, ein Polizeibeamter, der sich nicht im Griff hat, hat in der Polizei nichts zu suchen.

Kuddel
08.08.2013, 22:35
Ich bin nun weit davon entfernt einen Polizeibeamten - welcher zu überzogenen Gewaltmitteln greift - zu verteidigen.

Ich werde allerdings einmal - Ursache und Wirkung - in den Raum.

Wenn ein Polizeibeamter in diesem Lande verbal oder körperlich angegangen wird - was passiert den dem "Täter"...er kommt mit Gericht und wird dann ermahnt, er soll doch nicht mehr so böse zu einem Polizeibeamten sein...und fünf Minuten später lacht er dann den Polizeibeamten aus.

Dass dies zu Frust führen kann, nein wird - ist nur menschlich - und dann trifft es zumeist den Falschen, wenn ein Polizeibeamter deutlich überreagiert...die Ursache wird aber zuerst einmal von unserer Justiz gelegt, welche die Polizei im Regen stehen lässt.
Frage Dich selber wie Du reagieren würdest, wenn Du in Ausübung Deines Berufs körperlich angegangen wirst - der Täter dann vor Gericht "ermahnt" wird dies doch bitte in Zukunft nicht mehr zu tun...und kaum ist dieser Täter aus der Türe haut er Dir wieder eine in die Fresse...und die nächste "Ermahnung" folgt?
Nein...wer einen Polizeibeamten körperlich angeht hat ohne wenn und aber - zumindest für einige Monate - hinter Gittern zu verschwinden.

Dies entschuldigt jetzt nicht polizeiliche "Prügelorgien" - dies gehören genauso geahndet...sprich, ein Polizeibeamter, der sich nicht im Griff hat, hat in der Polizei nichts zu suchen.

Das sehe ich sehr ähnlich und habe dafür auch eine begründung.

Ein Freund von mir war erst bei der Polizei und dann bei der GSG 9. Danach kam er wieder zur Polizei (war entweder MEK oder SEK, habe ich vergessen). Ein Bär von einem Kerl aber überraschen sanftmütig (wir nannten ihn deshalb Wattebäuschen ;) ).

An einem Abend erzählte er, wie er selbst mal bei einer Demo (Berlin, soweit ich mich erinnere) ausgerastet ist und einen zusammengeschlagen hat, der zuvor seinen Kameraden schwer verletzt hatte.

Er selbst mußte sich einem Disziplinarverfahren unterziehen.

Stadtknecht
09.08.2013, 10:22
Ich habe beruflich oft mit der Polizei und auch mit Besoffenen und mit Dreckspack zu tun.

Wenn Du Dich von irgendwelchen Idioten beschimpfen, bedrohen und beleidigen lassen musst, ist es wohl normal, daß Dir irgendwann der Kragen platzt.

Hrafnaguð
09.08.2013, 12:07
Ich habe beruflich oft mit der Polizei und auch mit Besoffenen und mit Dreckspack zu tun.

Wenn Du Dich von irgendwelchen Idioten beschimpfen, bedrohen und beleidigen lassen musst, ist es wohl normal, daß Dir irgendwann der Kragen platzt.

Sicher ist das normal das einem dann irgendwann der Kragen platzt.
Aber ich frage mich warum das meistens Landsleute abkriegen und nicht die Problembären aus Mihigru Kreisen.
Scheint dann wohl Feigheit zu sein, das Opfer wählen das am wenigsten Ärger verspricht.
Kloppt man einen Landsmann zusammen, kann es nur zu einem Disziplinarverfahren kommen.
Kloppt man jemanden aus einer "Großfamilie" zusammen, kann es ganz anderen Ärger geben.
Das wird wohl immer gerne bei Prügelorgien bedacht. Also lieber Landsleute nehmen die ausser
einer Anzeige keinen Ärger machen werden.

Demokrat
09.08.2013, 13:24
Sicher ist das normal das einem dann irgendwann der Kragen platzt.
Aber ich frage mich warum das meistens Landsleute abkriegen und nicht die Problembären aus Mihigru Kreisen.
Scheint dann wohl Feigheit zu sein, das Opfer wählen das am wenigsten Ärger verspricht.
Kloppt man einen Landsmann zusammen, kann es nur zu einem Disziplinarverfahren kommen.
Kloppt man jemanden aus einer "Großfamilie" zusammen, kann es ganz anderen Ärger geben.
Das wird wohl immer gerne bei Prügelorgien bedacht. Also lieber Landsleute nehmen die ausser
einer Anzeige keinen Ärger machen werden.
Diese Einschätzung teile ich ehrlich gesagt nicht. Ich könnte mir aber vorstellen, dass die Polizei vor allem deshalb Konflikten mit Zuwanderern aus dem Weg geht, weil sie sonst schnell ins falsche Licht geraten könnte. Sprich, sie sähe sich mit Rassismusvorwürfen aus gewissen Kreisen konfrontiert, und das ist das letzte, was die Polizei gebrauchen kann. Siehe dazu der Thread, der sich mit farbigen Drogendealern im Görlitzer Park beschäftigt.

Hrafnaguð
09.08.2013, 14:23
Diese Einschätzung teile ich ehrlich gesagt nicht. Ich könnte mir aber vorstellen, dass die Polizei vor allem deshalb Konflikten mit Zuwanderern aus dem Weg geht, weil sie sonst schnell ins falsche Licht geraten könnte. Sprich, sie sähe sich mit Rassismusvorwürfen aus gewissen Kreisen konfrontiert, und das ist das letzte, was die Polizei gebrauchen kann. Siehe dazu der Thread, der sich mit farbigen Drogendealern im Görlitzer Park beschäftigt.

Es wird wohl eine Mischung aus meinen Begründungen und den Deinigen sein.
Angst vor Rassismusvorwürfen gemischt mit "Ey, du Opfa, isch weiß wo deine Haus wohnt."