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Vollständige Version anzeigen : Louis Armstrong mit den New York Philharmoniker unter Leonard Bernstein



Felixhenn
24.07.2013, 21:14
Diese außergewöhnliche Aufnahme sollte sich jeder anhören der Blues mag. Die Trompete des Satchmo kann man regelrecht "reden" hören.

http://youtu.be/yU0H6gaOwq8

Heifüsch
24.07.2013, 21:32
Danke für den Tip! >&.)=

Aber ich finde, daß hier das Sinfonische doch sehr neben dem schlichten Dixielandmäßigen steht. Gershwin hätte Handys Hit wohl etwas raffinierter integriert und speziell für Orchesterbesetzung arrangiert. Trotzdem und obwohl das kein eigentlicher Blues ist, isses ne geile Musik, die Armstrong aber vor allem in den 20er und 30er Jahren machte. In den 50ern war die Zeit für diese Art von Jazz nun mal endgültig vorbei :-(

Hier der "West End Blues" mit dem unerreichten Eröffnungssolo, das wohl kein Anderer so nachspielen kann :-)


http://www.youtube.com/watch?v=4WPCBieSESI

Felixhenn
24.07.2013, 22:30
Danke für den Tip! >&.)=

Aber ich finde, daß hier das Sinfonische doch sehr neben dem schlichten Dixielandmäßigen steht. ...

Bei Louis ist der Dixie aber nicht mehr schlicht. Das bemerkt ja auch der Bernstein am Ende. Mir ging es nur um die einzigartige Trompeten-Einlage, nicht oft erreicht, wenn überhaupt. Im Westend-Blues kommt die Trompete weit weniger zum Einsatz.

Heifüsch
24.07.2013, 22:57
Bei Louis ist der Dixie aber nicht mehr schlicht. Das bemerkt ja auch der Bernstein am Ende. Mir ging es nur um die einzigartige Trompeten-Einlage, nicht oft erreicht, wenn überhaupt. Im Westend-Blues kommt die Trompete weit weniger zum Einsatz.

Manche Leute unterscheiden hier ja ganz politisch korrekt zwischen minderwertigem weißem Dixieland und dem hochwertigen schwarzen New Orleans Stil, den es so aber nie gegeben hat. Der ist einfach ne Erfindung der 30er Jahre, als der Swing die Wurzeln des Jazz endgültig zu überlagern begann und sich die Traditionalisten an die "gute alte Zeit" erinnerten beziehungsweise diese erst erfanden.

Ich habe mir aber gerade erst den zweiten Teil angehört und muß mich doch dahingehend korrigieren, daß gewisse Ähnlichkeiten zu Gershwin-Arrangements durchaus vorhanden sind. Mich hat eben diese reine erste "Dixieland"-Passage gestört, da ich persönlich den originalen Urjazz nur als authentische Aufnahme der ODJB akzeptiere und alles Nachgemachte ziemlich grausig finde. Wohl weil ich die "nostalgische" Dixielandseuche der 70er und 80er Jahre mit ihren langhaarigen Musikern in Latzhosen noch selbst miterlebt habe.

Ist es okay, hieraus nen allgemeinen Saint Louis Blues-Strang zu machen? Ich glaube ja, du kommst eher von der Orchestermusik, da wären also auch Gershwin-Kompositionen geeignet. "Rhapsody in Blue" zum Beispiel :-)

Ich mach jetzt einfach mal mit dem Saint Louis Blues-Thema weiter. Diesmal als Marsch von Glenn Miller. Man darf ja nicht vergessen, daß die Wurzeln des Jazz auch in der Marschmusik des amerikanischen Bürgerkriegs zu suchen sind...


https://www.youtube.com/watch?v=hpQytAWi8HI

Heifüsch
24.07.2013, 23:08
Hier etwas für die historisch Interessierten: Eine frühe Aufnahme des St Louis Blues vom September 1917, ein halbes Jahr nach Veröffentlichung der ersten Jazzplatte. Das ist hier kein eigentlicher Jazz, sondern eher ein irgendwie ragtimemäßiger Blues mit Tangoeinflüssen >:-)


https://www.youtube.com/watch?v=pgogFa_46D8

Aber wenn man Satchmo pur mag, ist "Weather Bird" von 1928 schärfstens zu empfehlen. Hier nur begleitet von Earl Hines on piano...


http://www.youtube.com/watch?v=hyb_wr40pog

Genau diese Schellack-Platte vom Odeon-Label (Nicht die hier abgebildete LP) habe ich gerade aufgelegt und den Kopf tief in den Grammophontrichter gesteckt. Kein Vergleich zur flachen digitalisierten Wiedergabe bei YT! >8.)=