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Vollständige Version anzeigen : Freedom's just another word for nothin' left to lose - Janis Joplin



Felixhenn
17.07.2013, 09:50
(...)
Janis Joplin

1943 – 1970 / Biografie


19. Januar 1943: Janis Joplin wurde in Port Arthur, Texas, geboren. Ihre bei der Niederkunft dreißig Jahre alte Mutter Dorothy, die eine Gesangsausbildung abgebrochen hatte und als Büroangestellte arbeitete, war seit 1936 mit dem drei Jahre älteren Techniker Seth Joplin verheiratet.

Bereits als Kleinkind trank Janis Joplin aus einer Tasse und aß mit Messer und Gabel. Lesen konnte sie, bevor sie in die Schule kam.

1949: Janis Joplin wurde in der Tyrrell Public School eingeschult.

Im selben Jahr wurde ihre Schwester Laura geboren, und die Familie bezog ein Haus in Griffith Park, einer guten Wohngegend am Stadtrand von Port Arthur. Janis litt darunter, dass sich die Aufmerksamkeit ihrer Mutter nun vor allem auf den Säugling richtete.

Janis Joplin las viel, lernte schnell, war ehrgeizig und wissbegierig, intelligent, aber auch trotzig – und sie lutschte noch mit acht Jahren am Daumen. Obwohl sie im Kirchenchor sang, dachte niemand an eine spätere Karriere als Musikerin. Stattdessen setzte Dorothy Joplin auf das Talent ihrer älteren Tochter im Zeichnen und sorgte dafür, dass sie privaten Kunstunterricht bekam.

Janis Joplin stand gern im Mittelpunkt und liebte es, mit ihrem vom Vater gebastelten Puppentheater selbst geschriebene kleine Theaterstücke aufzuführen.

1953: Janis und Laura Joplin bekamen einen Bruder: Michael.

1957: Janis Joplin wechselte auf die Thomas Jefferson Senior Highschool in Port Arthur.

Durch Intelligenz, Wissbegierde und Belesenheit unterschied Janis Joplin sich von den meisten Mitschülerinnen, aber in Port Arthur wurde ein Mädchen mit solchen Eigenschaften eher ausgegrenzt. Janis Joplin hatte mit vierzehn noch keine Brüste, war zu dick und litt unter einer besonders starken Akne. Als Reaktion auf ihr unattraktives Aussehen färbte sie sich die Haare orange und zog sich bewusst schlampig an. Da sie nicht mit Intelligenz oder Schönheit punkten konnte, legte es Janis Joplin darauf an, als Außenseiterin aufzufallen.

Weil Mitschülerinnen herausgefunden hatten, wie leichtgläubig Janis Joplin trotz ihrer Klugheit war, dachten sie sich immer wieder abstruse Geschichten aus und legten sie damit herein.

1958: Janis Joplin fing an, Sängerinnen zu imitieren und bewies dabei ein erstaunliches Talent.

Schließlich drängte sie sich einer Clique von fünf männlichen Jugendlichen auf, die sich »Die Vogelfreien« nannte. Nach anfänglichem Widerstand akzeptierten Jim Langdon, Dave Moriaty, Adrian Haston, Randy Tenant und Grant Lyrons Janis Joplin wie einen Kumpel, denn sie merkten, dass die Spießbürger es besonders schockierend fanden, wenn ein Mädchen sich vulgär und aufdringlich benahm und zum Beispiel »fuck you!« brüllte. Diese sechs Jugendlichen waren alles andere als Versager. Janis' Schulnoten waren ausgezeichnet; Jim Langdon spielte gekonnt Posaune, Grant Lyons wurde als erstklassiger Football-Spieler geschätzt, und Dave Moriaty gab die Schülerzeitung heraus. Janis las verpönte Bücher, legte Jazz-Platten auf, kletterte mit den Jungs auf Wassertürme und turnte auf der Rainbow Bridge herum. Sie übte sich ausgerechnet im Aktzeichnen, das in einer Zeit, in der die Modelle an der Universität in Austin noch Badeanzüge tragen mussten, als anstößig galt.

Janis Joplin schwänzte die Schule und verdiente Geld mit Gelegenheitsjobs, etwa als Kellnerin und an der Kasse eines Kinos.

1959: Wer etwas erleben wollte, fuhr hinüber nach Louisiana, wo in Spelunken gesoffen und herumgehurt, aber auch Musik gemacht wurde. Janis Joplin log ihren Eltern vor, sie wolle bei einer Freundin übernachten. Sie nahm das Auto, aber statt zu Karleen Bennett fuhr sie mit drei Achtzehnjährigen über die Grenze. Nachdem sie die Nacht in New Orleans durchgemacht hatten, überließ sie das Steuer einem der jungen Männer – und der verursachte einen Unfall mit Blechschaden.

Die Bettgeschichten, die schon damals über Janis Joplin kursierten – nicht zuletzt, weil sie gern die Abgebrühte und Erfahrene spielte – dürften zum größten Teil erfunden gewesen sein. So oder so führte der Klatsch dazu, dass Eltern ihre Kinder vor dem Umgang mit Janis warnten. Immerhin wurde sie beachtet, und das scheint ihr wichtig gewesen zu sein.

Mai 1960: Abschlussprüfung an der Thomas Jefferson Senior Highschool.

Janis Joplin schrieb sich am Lamar State College of Technology in Beaumont ein.

Später erzählt sie, in dieser Zeit habe sie zum ersten Mal Sex mit einer Frau gehabt.

Nach einem Semester wechselte sie ans Port Arthur Business College.

Von einem Ausflug nach Houston kam sie mit einer Niereninfektion zurück und musste ins Krankenhaus.

Sommer 1961: Janis Joplin bestand das Sekretärinnen-Diplom.

Danach fuhr sie mit einem Greyhound-Bus nach Los Angeles, wo zwei Schwestern ihrer Mutter lebten. Sie fing als Kartenlocherin bei einer Telefongesellschaft an, wohnte zunächst bei ihrer Tante Mimi, dann bei ihrer Tante Barbara und zog schließlich in ein heruntergekommenes Strandhaus in der Kolonie Venice Beach, dem Beatnik-Viertel in Santa Monica.

Winter 1961/62: Ausflug nach San Francisco.

Frühjahr 1962: Janis Joplin kehrte ins Elternhaus zurück und fing erneut am Lamar College zu studieren an.

Sommer 1962: Sie immatrikulierte sich an der University of Texas in Austin für ein Kunststudium.

Auf dem Campus fiel sie unangenehm auf, weil sie statt Rock und Bluse ausgefranste Jeans und zerschlissene Männerhemden anhatte, unter denen sich ihre Brustwarzen abzeichneten. Sie trug nämlich keinen Büstenhalter. Im Freien zog sie eine alte Bomberjacke mit abgetrennten Ärmeln und nach außen gestülptem Lammfell an.

Oktober 1962: Die Kommilitonen nominierten sie für die Wahl des »Ugliest Man on Campus«.

Janis Joplin prahlte mit ihren angeblichen Erfahrungen in Venice, und es kam vor, dass sie bei einer Party aufkreuzte und als erstes fragte: »Fickt hier denn niemand?«

Sex war für Janis Joplin ein zentrales Thema. Sie hatte gewiss zahlreiche heterosexuelle One-Night-Stands und kurze Affären, doch indem sie fortwährend zeigte, wie scharf sie auf Männer war, lenkte sie davon ab, dass sie auch gern mit Frauen schlief. (Nach dem selben Muster trank sie später ostentativ Whisky, um ihre Drogensucht zu verbergen.)

Von Austin aus fuhr sie weiterhin über die Grenze nach Louisiana, ließ sich von Zufallsbekanntschaften Bier und Whisky spendieren, tanzte und hörte Musik. Als Dave McQueen mit seiner Freundin Patti Skaff, Janis Joplin und vier weiteren Männern nach Hause fuhr, verlor er die Kontrolle über den Wagen und kam von der Straße ab. Zum Glück wurde niemand ernsthaft verletzt.

Janis Joplins Interesse verlagerte sich zunehmend von der Kunst zur Musik. In Austin trat sie als Sängerin auf und ließ sich dabei von ihren Freunden Powell St. John auf der Mundharmonika und Lanny Wiggins am Bass begleiten. Zwar nahm sie keinen Gesangsunterricht, aber sie arbeitete unermüdlich an ihrer Stimme und studierte autodidaktisch immer neue Klänge und Phrasierungen ein. Ihr größtes Vorbild war die Bluessängerin Bessie Smith (1895 – 1937).
(...)

Hier geht es weiter: http://www.dieterwunderlich.de/Janis_Joplin.htm


1995: Janis Joplin wurde in die Rock'n Roll Hall of Fame in Cleveland, Ohio, aufgenommen.

Ich denke zurecht.

(...)
Me and Bobby McGee

Busted flat in Baton Rouge, waitin' for a train
When I's feelin' near as faded as my jeans
Bobby thumbed a diesel down just before it rained
And rode us all the way into New Orleans

I pulled my harpoon out of my dirty red bandana
I's playin' soft while Bobby sang the blues
Windshield wipers slappin' time
I was holdin' Bobby's hand in mine
We sang every song that driver knew

Freedom's just another word for nothin' left to lose
Nothin', it ain't nothin' honey, if it ain't free
And feelin' good was easy, Lord, when he sang the blues
You know feelin' good was good enough for me
Good enough for me and my Bobby McGee
(...)

Hier geht es weiter: http://www.songtexte.com/songtext/janis-joplin/me-and-bobby-mcgee-1bda4d60.html

Innerhalb weniger Jahre hat sie sich unsterblich gemacht.

Strandwanderer
17.07.2013, 10:12
(...)

Innerhalb weniger Jahre hat sie sich unsterblich gemacht.

Im Wettlauf mit ihrer Trunksucht blieb ihr ja auch wenig Zeit.

Sicher hatte die Dame stimmliche Qualitäten, aber sie scheint mir mit dem Attribut "unsterblich" doch etwas überbewertet zu sein. Außer diesem Song sind eigentlich kaum weitere von ihr besonders bekannt geworden.

Den Text zu "Bobby McGee" haben übrigens Kris Kristofferson und Fred Luther Foster im Jahre 1969 geschrieben.

Und von Kris Kristofferson gesungen gefällt mir das Lied am besten:


http://www.youtube.com/watch?v=ZCUKw2XMANQ

Felixhenn
17.07.2013, 10:29
Im Wettlauf mit ihrer Trunksucht blieb ihr ja auch wenig Zeit.

Sicher hatte die Dame stimmliche Qualitäten, aber sie scheint mir mit dem Attribut "unsterblich" doch etwas überbewertet zu sein. Außer diesem Song sind eigentlich kaum weitere von ihr besonders bekannt geworden.

Den Text zu "Bobby McGee2 haben übrigens Kris Kristofferson und Fred Luther Foster im Jahre 1969 geschrieben.

Und von Kris Kristofferson gesungen gefällt mir das Lied am besten:


http://www.youtube.com/watch?v=ZCUKw2XMANQ

Die Sauferei hätte sie wohl in den Griff bekommen können, umgebracht hat sie Heroin. Aber es gibt noch viele andere gute Songs von ihr, wie z.B:

Piece Of My Heart

Down On Me

Cry Baby

Get It While You Can

Move Over

Mercedes Benz

und viele mehr...

Me and Bobby McGee wurde durch sie bekannt, war aber ursprünglich auf einen Mann zugeschnitten "One day up near Salinas, Lord, I let him slip away" war original "One day up near Salinas, Lord, I let her slip away".

Sathington Willoughby
17.07.2013, 10:44
Eine von vielen überbewerteten Künstlern der damaligen Zeit, ähnlich wie Hendrix, der immer noch als "bester Gitarrist der Welt" gilt, obwohl er außer Chaosgekratze kaum was zustande gebracht hatte.
Zwei, drei bekanntere Songs, das wars dann auch schon. Hätte man besser die Finger von den Drogen gelassen.

WÄre sie nicht gestorben, wäre sie einfach verblasst.

Felixhenn
17.07.2013, 14:11
Eine von vielen überbewerteten Künstlern der damaligen Zeit, ähnlich wie Hendrix, der immer noch als "bester Gitarrist der Welt" gilt, obwohl er außer Chaosgekratze kaum was zustande gebracht hatte.
Zwei, drei bekanntere Songs, das wars dann auch schon. Hätte man besser die Finger von den Drogen gelassen.

WÄre sie nicht gestorben, wäre sie einfach verblasst.

Nahezu alle haben damals mehr oder weniger Drogen genommen. Es gab aber auch Künstler damals die viele gute Songs hatten, die man heute alle noch kennt, aber viele nicht zuordnen können. Roy Orbison z.B. Oder auch Chuck Berry.

opppa
17.07.2013, 16:19
Ich erinnere mich noch daran, daß damals (68 oder 69) in der Grugahalle "HAIR" gezeigt wurde.
Das (als Gesamtwerk) hat mich weit mehr berührt, als der restliche Schlagerkram zusammen!

:hmm:

Ausonius
18.07.2013, 21:20
Eine von vielen überbewerteten Künstlern der damaligen Zeit, ähnlich wie Hendrix, der immer noch als "bester Gitarrist der Welt" gilt, obwohl er außer Chaosgekratze kaum was zustande gebracht hatte.
Zwei, drei bekanntere Songs, das wars dann auch schon. Hätte man besser die Finger von den Drogen gelassen.


Na ja, der konnte es schon, und ich kenne viele Leute, welche die Alben komplett schätzen (besonders das erste). Ich finde aber auch, dass es zumal ab den 1980er Jahren einige Gitarristen gab, die technisch wesentlich besser waren, und, so wie er Ende der 1960er, auch neue Innovationen ins Spiel eingebracht haben.