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Vollständige Version anzeigen : Entstehung Deutsches Reich



Siran
18.10.2003, 19:17
Wobei Bismarck natürlich auch zuerst Preuße war, das deutsche Reich wurde ja erst später gegründet. Dementsprechend kann man ihm seinen Lokalpatriotismus kaum übel nehmen. Ein Nationalist war er meiner Meinung nach nicht.

[Edit: Thema verschoben aus China taumelt im Patriotismus.]

pavement
18.10.2003, 20:28
nein, auf keinem fall. für bismarck kam preußen zuerst, und dann erst deutschland. die gründung des deutschen reiches war die letzte station eines langem weges, in dem bismarck österreich aus dem deutschen reich rausgedrängt hat. denn das ein vereinigtes deutschland geschaffen werden wird, das wusste bismarck. also steuerte er das so, wies ihm passte; immer mit dem ziel, das preußen die stärktste macht in einem zukünftigen deutschen reich sein würde.

Großadmiral
18.10.2003, 20:38
wenn ich mir so manche Karten der politischen Gleiderung des Kaiserreichs anschaue, fällt sofort auf, dass die Preußen das größte Gebiet ihrem Besitz hatten.

pavement
18.10.2003, 20:50
wenn ich mir so manche Karten der politischen Gleiderung des Kaiserreichs anschaue, fällt sofort auf, dass die Preußen das größte Gebiet ihrem Besitz hatten.

ja. aber in einem großdeutschen reich mit österreich wäre preußen die politisch schwächere macht mit weit weniger befugnissen gewesen; und im kleindeutschen war preußen DIE macht, mit wilhelm I. als könig von preußen und kaiser von deutschland und bismarck als preußischer ministerpräsident und deutscher reichskanzler.

Siran
18.10.2003, 20:52
Ein Problem 1848 war ja, dass man Österreich zwar einerseits gern mit drin gehabt hätte, aber Österreich noch über weite Besitztümer verfügte, in denen eben keine oder kaum Deutsche lebten.

Großadmiral
18.10.2003, 20:58
Die doppel Monarchie Österreich-Ungarn war weit aus größer als das Deutsche Reich. Wenn sie sich vereint hätten, hätten wohl die Slawen die Oberheit gehabt, denn Österr. hatte Gebietsansprüche, die bis zur Ukraine und Serbien reichten.
Oder seh ich das falsch?

Klaus E. Daniel
18.10.2003, 22:44
Bitte: erstmal das Geschichtsbuch in die Hand nehmen - die dürften noch in dieser Frage in Ordnung sein. Es gibt natürlich andere exaktere Bücher, aber die habt ihr nicht.

Nichts für ungut

KED

Klaus E. Daniel
18.10.2003, 22:51
Übrigens. das Thema ist völlig vom Ursprung abgekommen. Ein bißchen Diskussionskultur ware nicht schlecht.

KED

pavement
19.10.2003, 01:55
die außerdeutschen gebiete hätten nicht zum deutschen reich gehört.

Siran
19.10.2003, 09:27
Damit war Österreich aber irgendwie nicht so ganz einverstanden... *g*

Klaus E. Daniel
19.10.2003, 12:07
Allerdings, denn darauf beruhte seine "Größe", war sozusagen ein Vorläufer der EU.

Die Verwaltungsbeamten mußten allerdings die jeweilige Landessprache lernen - was ich in Brüssel herzlich vermisse.

Übrigens: die Nationalversammlung bot den Kaisertitel dem preußischen König an, was dieser ausschlug. Damit war die Paulskirchenversammlung gescheitert.

Gruß

KED

Siran
19.10.2003, 12:52
Natürlich, man hatte sich ja schon 1848 für die Kleindeutsche Lösung entschieden.
Die Frage nach der Großdeutschen Lösung wäre höchstens nach dem 1. Weltkrieg nochmals aufgetaucht, nachdem Österreich seine Besitzungen verloren hätte. Aber der Versailler Vertrag verbot ja die Vereinigung der beiden Länder.

Klaus E. Daniel
19.10.2003, 13:24
Richtig, Siran.

Aber der Zusammenschluß, der eine Volksabstimmung in Österreich voranging, war (aus dem Bauch) später und wurde dann von den Alliierten verboten.

KED

pavement
19.10.2003, 14:03
Übrigens: die Nationalversammlung bot den Kaisertitel dem preußischen König an, was dieser ausschlug. Damit war die Paulskirchenversammlung gescheitert.

der preußísche könig wollte die deutsche krone ohne "den ludergeruch der revolution"; die bekam er dann 1871.



Natürlich, man hatte sich ja schon 1848 für die Kleindeutsche Lösung entschieden.

das würde ich so nicht sagen; österreich hat in der folgezeit von 1848 sich immer wieder in ein späteres deutsches reich reingedrängt, man denke an die vorschläge des österreichischen botschafters an den frankfurter fürstentag, durch die österreich die stimmenmäßig stärkste macht geworden wäre(bismarck hielt den preußischen könig ab, nach frankfurt zum fürstentag zu fahren und die vorlschläge österreichs verpafften wirkungslos).

Ex-Admin
19.10.2003, 14:18
Eure Diskussion hat nichts mehr mit dem Chinesen im All zu tun.
Bitte eröffnet für solche Diskussionen in Zukunft ein neues Thema.

Klaus E. Daniel
19.10.2003, 14:29
der preußísche könig wollte die deutsche krone ohne "den ludergeruch der revolution"; die bekam er dann 1871.


Stimmt, pavement. Aber es war auch ein Schachzug anderer Art des preußischen Königs, der auf ein militärisches Zusammentreffen nicht vorbereitet war.

Noch hatte er keinen Moltke, der ihm das ermöglichte.

Denken Sie auch an Olmütz !

Gruß

Klaus E. Daniel

pavement
19.10.2003, 15:40
Stimmt, pavement. Aber es war auch ein Schachzug anderer Art des preußischen Königs, der auf ein militärisches Zusammentreffen nicht vorbereitet war.

das vielleicht auch; aber in der hauptsache denke ich, dass der preußische könig kein herrscher von volkes gnaden, kein vom volk ernannter deutscher könig, sondern einer von gottes gnaden bzw. von fürsten erwählter könig sein wollte.



Denken Sie auch an Olmütz !

der russische zar sah ja im jungen österreichischen kaiser seinen nachfolger in der heiligen allianz und unterstütze deshalb österreich.

Klaus E. Daniel
19.10.2003, 18:05
Und Bismarck hat zur Annahme geraten. noch längst nicht in seiner späteren Stellung.

Nur um es nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

Gruß

KED

pavement
19.10.2003, 18:33
Und Bismarck hat zur Annahme geraten. noch längst nicht in seiner späteren Stellung

bismarck hat zur annahme der vom frankfurter bundestag angebotenen deutschen krone geraten?

Klaus E. Daniel
19.10.2003, 23:34
Ich meine Olmüz. Und da war Bismarck dabei.

Frühe Jahre.

Gruß

KED

pavement
20.10.2003, 00:55
ich blick trotzdem nicht durch; zu was hat bismarck in olmütz zur annahme geraten?

soweit ich mich meiner lektüre von "gedanken und erinnerungen" erinnere, stand bismarck olmütz eher ablehnend gegenüber(damn, werd jetzt dazu übergehen, zu bücher immer kurze skripte anzulegen, zwecks besserer erinnerung).

Klaus E. Daniel
20.10.2003, 15:14
Das war eine Sache zwischen Österreich und Preußen. Die letzte Macht bedrohte den Burgfrieden zwischen den ungleichen deutschen Staaten und Österreich drohte mit Krieg.

Der preußische König knickte mit seiner Vereinbarung in Olmütz ein. Das Volk grummelte, die Reaktion von Bismarck war pro Königshaus. Und sie war zum damaligen Zeitpunkt richtig.


Damit machte er sich noch unbeliebter.

>> aus dem Bauch<<

Gruß

Klaus E. Daniel

pavement
20.10.2003, 18:31
russland hat sich aber zugunsten österreichs eingemischt, durck ausgeübt; da bin ich mir ziemlich sicher.

Klaus E. Daniel
20.10.2003, 22:16
Ja

das war es ja.

Unter Bismarck. der russisch, französich und englisch konnte, wurde es besser.

Fragen Sie mal Herrn Fischer, mit welchen Ausländern er persönlich, das heißt ohne Dolmetsch er ernsthaft parlieren kann, pavement.

Klaus E. Daniel

Siran
20.10.2003, 22:20
Wahrscheinlich eher wenige.

pavement
21.10.2003, 21:46
trotz dieser sprachkenntnisse führt er deutsch als sprache für die diplomatie in deutschland ein...

aber wir kommen zu zweit vom thema weg...

Großadmiral
21.10.2003, 21:54
wieso, das hat doch was mit der Entstehung zutun?!

pavement
21.10.2003, 22:36
naja, inweit das einführen des deutschen als amtssprache im diplomatischen schriftverkehr in preußen für die gründung des deutschen reiches von bedeutung war lassen wir jetzt mal dahingestellt.

Großadmiral
21.10.2003, 22:41
naja, das war ein Korb..

pavement
21.10.2003, 23:32
kann man so sehen :D

Großadmiral
21.10.2003, 23:39
ja :D