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Vollständige Version anzeigen : Rehabilitiert



frodo
27.06.2013, 08:54
Für die die es noch nicht wissen:
Ich bin voriges Jahr schwer an einer Depression erkrankt.
Eine schwere, sprachlose, schlaflose, schreckliche Zeit.
Eine Krankheit die äußerlich nicht sichtbar, innerlich an einem nagt
und von der Umwelt kaum akzeptiert wird.
Nach dem Motto:
Den sieht man ja täglich gehen,
aber arbeiten kann er nicht!
Diese Sätze, die Blicke und das Getuschel sind eine erhebliche Belastung
und sind nicht zuträglich für eine Genesung.
Nach der Diagnose wurde von der Krankenkasse das Ansuchen auf
psychosomatische Reha bei der Pensionsversicherung gestellt.
Die Genehmigung war schon nach 4 Wochen da und der Termin war für Anfang April festgelegt.
In der Zwischenzeit erhielt ich Einzel-Therapie bei einer Psycho-Therapeutin.
Ziel war es mein Depression zu stabilisieren und mich Reha fähig zu machen.
Das kostet pro Sitzung 80€ und du erhältst nach 3 Monaten von der Krankenkasse 21,80€ zurück.
Eine Frechheit!
Die Reha, vor der ich große Angst hatte, war wohl eine der glücklichsten Zeiten in meinem Leben.
Normalerweise ist sie auf 6 Wochen ausgelegt, ich erhielt aber noch 2 Wochen dazu.
In dieser Zeit lernte ich viele Menschen aus allen Gesellschaftsschichten, Altersklassen und Charakteren kennen.
100 kranke Menschen wurden von 70 Therapeuten und Pflegern betreut.
Einzelzimmer mit 25, 30 und 35m2 Größe, lichtdurchflutet, sehr geräumig standen uns zur Verfügung.
Der Tag begann um 7 Uhr mit Frühstück und endete um 17.30 Uhr mit dem Abendessen.
An Therapien wurden angeboten:
Einzel- und Gruppentherapie, Gesundheitsförderung, Stressbewältigung, Ernährungslehre,
Physiotherapie in der Natur, Musik- und Ergotherapie.
Massagen, Rotlicht-Behandlung, Moorpackungen, Kraft- und Ausdauer-Training.
Psychische und physische Gesundheit zu erlangen stand im Vordergrund.
Oberste Devise:
Gut auf sich schauen,
abgrenzen und distanzieren lernen,
Freiräume schaffen,
Beziehungsgeflechte bewerten und neu ordnen,
Beruf und Familie im Einklang bringen,
eigene Talent entdecken und fördern,
Netzwerke in Familie und Beruf pflegen,
Freude und Glück wieder entdecken.

Diese Zeit möchte ich nicht missen,
sie war eine lehrreiche, mit viel Freude,
aber auch Leid und Trauer geprägte Zeit.
Die Vergangenheit ist bewältigt,
die Zukunft zu schaffen
und die Beziehung wieder gefestigt.

Pillefiz
27.06.2013, 08:58
frodo, es freut mich von Herzen, dass es dir wieder besser geht!! Weine nicht um das Geld, es war gut angelegt. Über Gerechtigkeit reden wir lieber nicht..
Willkommen zurück im Leben!:umarmen:

Branka
27.06.2013, 09:00
Hallo frodo,

auch mich freut es zu hören, das es dir wieder besser geht. Vom Herzen wünsche ich dir das Beste frodo!

Leo Navis
27.06.2013, 09:02
Willkommen im Club, Digga.

:D

Cleopatra
27.06.2013, 09:02
Ich kenne das, brauchte aber keine medizinische Hilfe. Nach Rumgehetze im Beruf und einer lebensbedrohlichen Krankheit hatte ich auch Depressionen, die ich im Krankenhaus mit Tabletten zu überwinden versuchte. Zu Hause war ich süchtig, hatte ohne sie Angstzustände. Ich habe sie mir abgewöhnt, es ging zum Glück ohne Psychiater, von denen denke ich eh, die haben selbst einen an der Klatsche. Ich freue mich für Dich, daß es Dir wieder gut geht. Wir alle müssen versuchen, diese beschissene Zeit heil zu überstehen.

Cinnamon
27.06.2013, 21:33
Welcome back ;).

Lilly
28.06.2013, 01:22
Für die die es noch nicht wissen:
Ich bin voriges Jahr schwer an einer Depression erkrankt.
Eine schwere, sprachlose, schlaflose, schreckliche Zeit.
Eine Krankheit die äußerlich nicht sichtbar, innerlich an einem nagt
und von der Umwelt kaum akzeptiert wird.
Nach dem Motto:
Den sieht man ja täglich gehen,
aber arbeiten kann er nicht!
Diese Sätze, die Blicke und das Getuschel sind eine erhebliche Belastung
und sind nicht zuträglich für eine Genesung.
Nach der Diagnose wurde von der Krankenkasse das Ansuchen auf
psychosomatische Reha bei der Pensionsversicherung gestellt.
Die Genehmigung war schon nach 4 Wochen da und der Termin war für Anfang April festgelegt.
In der Zwischenzeit erhielt ich Einzel-Therapie bei einer Psycho-Therapeutin.
Ziel war es mein Depression zu stabilisieren und mich Reha fähig zu machen.
Das kostet pro Sitzung 80€ und du erhältst nach 3 Monaten von der Krankenkasse 21,80€ zurück.
Eine Frechheit!
Die Reha, vor der ich große Angst hatte, war wohl eine der glücklichsten Zeiten in meinem Leben.
Normalerweise ist sie auf 6 Wochen ausgelegt, ich erhielt aber noch 2 Wochen dazu.
In dieser Zeit lernte ich viele Menschen aus allen Gesellschaftsschichten, Altersklassen und Charakteren kennen.
100 kranke Menschen wurden von 70 Therapeuten und Pflegern betreut.
Einzelzimmer mit 25, 30 und 35m2 Größe, lichtdurchflutet, sehr geräumig standen uns zur Verfügung.
Der Tag begann um 7 Uhr mit Frühstück und endete um 17.30 Uhr mit dem Abendessen.
An Therapien wurden angeboten:
Einzel- und Gruppentherapie, Gesundheitsförderung, Stressbewältigung, Ernährungslehre,
Physiotherapie in der Natur, Musik- und Ergotherapie.
Massagen, Rotlicht-Behandlung, Moorpackungen, Kraft- und Ausdauer-Training.
Psychische und physische Gesundheit zu erlangen stand im Vordergrund.
Oberste Devise:
Gut auf sich schauen,
abgrenzen und distanzieren lernen,
Freiräume schaffen,
Beziehungsgeflechte bewerten und neu ordnen,
Beruf und Familie im Einklang bringen,
eigene Talent entdecken und fördern,
Netzwerke in Familie und Beruf pflegen,
Freude und Glück wieder entdecken.

Diese Zeit möchte ich nicht missen,
sie war eine lehrreiche, mit viel Freude,
aber auch Leid und Trauer geprägte Zeit.
Die Vergangenheit ist bewältigt,
die Zukunft zu schaffen
und die Beziehung wieder gefestigt.

Schön, dass du so offen darüber sprichst.

Ich freue mich für dich und wünsche dir, dass es dir weiterhin gutgeht.

Gärtner
28.06.2013, 01:39
Für die die es noch nicht wissen:
Ich bin voriges Jahr schwer an einer Depression erkrankt.
Eine schwere, sprachlose, schlaflose, schreckliche Zeit.
Eine Krankheit die äußerlich nicht sichtbar, innerlich an einem nagt
und von der Umwelt kaum akzeptiert wird.
Nach dem Motto:
Den sieht man ja täglich gehen,
aber arbeiten kann er nicht!
Diese Sätze, die Blicke und das Getuschel sind eine erhebliche Belastung
und sind nicht zuträglich für eine Genesung.
Nach der Diagnose wurde von der Krankenkasse das Ansuchen auf
psychosomatische Reha bei der Pensionsversicherung gestellt.
Die Genehmigung war schon nach 4 Wochen da und der Termin war für Anfang April festgelegt.
In der Zwischenzeit erhielt ich Einzel-Therapie bei einer Psycho-Therapeutin.
Ziel war es mein Depression zu stabilisieren und mich Reha fähig zu machen.
Das kostet pro Sitzung 80€ und du erhältst nach 3 Monaten von der Krankenkasse 21,80€ zurück.
Eine Frechheit!
Die Reha, vor der ich große Angst hatte, war wohl eine der glücklichsten Zeiten in meinem Leben.
Normalerweise ist sie auf 6 Wochen ausgelegt, ich erhielt aber noch 2 Wochen dazu.
In dieser Zeit lernte ich viele Menschen aus allen Gesellschaftsschichten, Altersklassen und Charakteren kennen.
100 kranke Menschen wurden von 70 Therapeuten und Pflegern betreut.
Einzelzimmer mit 25, 30 und 35m2 Größe, lichtdurchflutet, sehr geräumig standen uns zur Verfügung.
Der Tag begann um 7 Uhr mit Frühstück und endete um 17.30 Uhr mit dem Abendessen.
An Therapien wurden angeboten:
Einzel- und Gruppentherapie, Gesundheitsförderung, Stressbewältigung, Ernährungslehre,
Physiotherapie in der Natur, Musik- und Ergotherapie.
Massagen, Rotlicht-Behandlung, Moorpackungen, Kraft- und Ausdauer-Training.
Psychische und physische Gesundheit zu erlangen stand im Vordergrund.
Oberste Devise:
Gut auf sich schauen,
abgrenzen und distanzieren lernen,
Freiräume schaffen,
Beziehungsgeflechte bewerten und neu ordnen,
Beruf und Familie im Einklang bringen,
eigene Talent entdecken und fördern,
Netzwerke in Familie und Beruf pflegen,
Freude und Glück wieder entdecken.

Diese Zeit möchte ich nicht missen,
sie war eine lehrreiche, mit viel Freude,
aber auch Leid und Trauer geprägte Zeit.
Die Vergangenheit ist bewältigt,
die Zukunft zu schaffen
und die Beziehung wieder gefestigt.
Oh ja, das kenne ich gut... leider. Depression ist wie ein großer schwarzer Hund, der dich aus der Dunkelheit anspringt.

Das wieder-zurück-ins-Leben ist ein langer, schwieriger Weg. Aber er kann gelingen. Vieles früher Wichtiges wird unwichtig, anders rückt nach vorn. Und dann ist es geschenkte Lebenszeit, ein Glück.


Schön, daß es dir wieder besser geht. Mach weiter so.

KuK
28.06.2013, 05:48
Moin, Frodo!

Gut, wieder von Dir lesen zu können! Willkommen zurück in unserer Runde, die aber komischerweise das "richtige" Leben nicht korrekt wiederspegelt.

Ich freue mich auf neue Beiträge von Dir und wünsche Dir für die Zukunft, daß Du die neu beschrittenen Pfade gerade weitergehst.

Mit bestem Gruß,

KuK

C-Dur
28.06.2013, 05:52
Liebes Frodolein, ich freue mich fuer Dich!
Danke, dass Du so frei darueber sprichst, dann kommt man sich selber nicht so allein vor. Jeder kommt mal in eine depressive Lage, einige leider mehr als sie bewaeltigen koennen. Oft ist Selbstmord deren einziger Ausweg. Du hattest nochmal Glueck und konntest eine natuerliche Behandlung erhalten, statt mit Drogen vollgepumpt zu werden.

Ich wuensche Dir noch eine glueckliche Zeit im Blumengarten des Lebens mit neuer Schaffenskraft und fantastischen Ideen!!
http://www.mathias-brodt.de/de/media/weblog/7m4mxa9e2msg3c6m/2009/169-rosengarten-planten-un-blomen/09-big.jpg

iglaubnix+2fel
28.06.2013, 06:26
Willkommen in der Welt zurück, Du, der Du für diese Welt fast zu Guter!










[Zu lesen, daß ähnlich der Gelehrte entleert zum milderen Gärtner ward, hat mich sehr überrascht]

sibilla
28.06.2013, 06:38
lieber frodo

ich freue mich, zu hören, daß es dir wieder besser geht :dd:

aufi gehts und dafür drücke ich dir auch sämtliche daumen.:dg:

grüßle s.

-jmw-
28.06.2013, 10:04
Hab nicht wirklich Ahnung, wovon Du schreibst, freue mich aber für Dich, dass es jetzt besser läuft. :)