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Vollständige Version anzeigen : Krieg ist der Vater aller Dinge. (Heraklith)



Gleichheit
26.05.2013, 09:36
Wie steht ihr zu dieser Aussage von Heraklith?

Ich bin der Ansicht, dass Krieg eher ein Hemmschuh für den Fortschritt ist.

Es gibt jedoch eine vorherrschende Mainstream-Meinung:


@Irminsul: Nein, der "Fortschritt" ist immer zu Zeiten des Krieges explodiert, wenn die Nation sich einig war! Dabei spielt es keine Rolle, ob es ein heißer, oder kalter Krieg war. Wäre Deutschland 1871 nicht vereinigt worden, hätten die damaligen europäischen Großmächte keinen Grund gehabt uns mit Kriegen zu überziehen. Der Fortschritt wäre stagniert und die Bauern würden ihre Felder noch mit Ochs und Esel bestellen.


@Kellergeist: Quatsch keinen Mist,nie in der Geschichte zuvor wurden mehr Patente angemeldet,bzw. mehr technischer Fortschritt gemacht,als in Deutschland während des 2.Weltkrieges. Nach ende dieses krieges wurden tausende Patente im Wert von Billionen durch die Amis gestohlen und von ihnen verwertet. Ohne deutsche Technik wären die zb. nie auf dem Mond gelandet.

Übrigens hat Heraklith mit Krieg scheinbar die Gegensätze in der Welt gemeint, welche dafür verantwortlich sind, dass etwas neues entsteht oder erfunden wird:


http://youtu.be/M6A8dXX_nzg

Nachbar
26.05.2013, 09:42
Krieg ist der Vater aller Dinge. (Heraklith)

Leute, wenn man sich schon über die hellenische Religion (Philosophie) im Forum auslassen möchte, so sollte man wenigstens deren Grundgeist beachten: sich aufrichtig bemühen und nicht, wie hier, bereits den Namen Heraklit falsch abschreiben und somit falsch wiedergeben.

Wie will man denn später deren Inhalt, den der Christ o. Allahist o. Yahowitist als MONOtheist ohnehin wird nicht erfassen können, fehlerfrei übernehmen, wo es stellenweise nur auf die besondere Betonung ankommt?

Hier gibt es keine Dogmata, hier wird der Mensch gefordert.

Rocko
26.05.2013, 09:47
Der Krieg beschleunigt den Fortschritt insofern, als dass jede Seite versuchen muss, sich gegenüber der Gegenpartei möglichst schnell und fortwährend Vorteile zu verschaffen. Ob diese Vorteile nun infrastrukturelle, waffen- oder kommunikationstechnische Vorteile sind ist in dieser Betrachtung ersteinmal irrelevant.

Beispiel Kalter Krieg: Ohne den würden wir wahrscheinlich hier heute nicht sitzen und lustig in Internetforen schreiben, da die schnelle Übertragung von Informationen durch vernetzte Systeme eminent für die militärische Erkennung und Abwehr von Interkontinentalraketen der Sowjetunion war.

Beispiel 2. Weltkrieg: Ohne den wäre 20 Jahre später keiner ins Weltall geflogen oder wäre mit Düsenjets um die Welt gejettet, da die Raketen- und Triebwerkeentwicklung ebenfalls in großen Teilen kriegsbedingt vorangetrieben wurde, um sich im Krieg Vorteile zu verschaffen.

Bei fast allen militärischen Entwicklungen fiel auch immer was für die Zivilbevölkerung ab (Stichwort Düsenflugzeuge, Internet)

Nachbar
26.05.2013, 09:50
Der Krieg beschleunigt den Fortschritt insofern, als dass jede Seite versuchen muss, sich gegenüber der Gegenpartei möglichst schnell und fortwährend Vorteile zu verschaffen. Ob diese Vorteile nun infrastrukturelle, waffen- oder kommunikationstechnische Vorteile sind ist in dieser Betrachtung ersteinmal irrelevant.

Beispiel Kalter Krieg: Ohne den würden wir wahrscheinlich hier heute nicht sitzen und lustig in Internetforen schreiben, da die schnelle Übertragung von Informationen durch vernetzte Systeme eminent für die militärische Erkennung und Abwehr von Interkontinentalraketen der Sowjetunion war.

Beispiel 2. Weltkrieg: Ohne den wäre 20 Jahre später keiner ins Weltall geflogen oder wäre mit Düsenjets um die Welt gejettet, da die Raketen- und Triebwerkeentwicklung ebenfalls in großen Teilen kriegsbedingt vorangetrieben wurde, um sich im Krieg Vorteile zu verschaffen.

Bei fast allen militärischen Entwicklungen fiel auch immer was für die Zivilbevölkerung ab (Stichwort Düsenflugzeuge, Internet)

Sorry, hast Du Dir schon mal Gedanken gemacht, was der Hellene (also der nichtchristliche Grieche, Heraklit war z.B. einer, oder auch Sokrates, auch Alexander der Große) so alles unter "Krieg" versteht?

Rocko
26.05.2013, 09:54
Sorry, hast Du Dir schon mal Gedanken gemacht, was der Hellene (also der nichtchristliche Grieche, Heraklit war z.B. einer) so alles unter Krieg versteht?

Ich tippe mal auf "Gegensätze"...also meinte er wohl einen kalten Krieg!
Im Eingangsbeitrag ging es um die Beziehung Krieg (heiss/kalt erstmal egal) <-> technischer Fortschritt...

-jmw-
26.05.2013, 09:55
Zum Kriege hin und in ihm gibt es eine zwangsweise Ausrichtung von Ressourcen und Humankapital auf kriegswichtige Entwicklungen hin; und dies unter Duldung der Menschen, die dem nur zu einem geringen Teil entkommen wollen.

Ich nehme an, man könnte mit glaubhaft drohenden Naturkatastrophen, Ausserirdischen, Seuchen odgl. ähnliche Leistungen erreichen.

Nachbar
26.05.2013, 09:57
Ich tippe mal auf "Gegensätze"...also meinte er wohl einen kalten Krieg!
Im Eingangsbeitrag ging es um die Beziehung Krieg (heiss/kalt erstmal egal) <-> technischer Fortschritt...
'Gegensätze' kommt der Sache ziemlich nahe, der Nachsatz führt jedoch in die Irre.

(wir kommen hier dem Punkt sehr nahe, vor dem ich regelmäßig warne: die klassischen griechischen (polytheistischen!) Begriffe nicht einfach in vorgekaut-übersetzter Form übernehmen, da sie nahezu immer etwas anderes bedeuten könnten, wie z.B. der jedem bekannte Begriff 'Idiot', was im griechischen eher den Privatbereit beschreibt)

Tantalit
26.05.2013, 10:01
Wie steht ihr zu dieser Aussage von Heraklith?

Ich bin der Ansicht, dass Krieg eher ein Hemmschuh für den Fortschritt ist.



Krieg beschleunigt den technischen Fortschritt aber eben nicht den kulturell gesellschaftlichen, wenn wir das gemeine Überleben mal außen vor lassen.

Krieg hemmt den Fortschritt der Kulturen und die menschliche Entwicklung, da es die Menschen nur auf dem niedersten Niveau anspricht, wenn das auch das natürlichste ist.

iGude
26.05.2013, 10:07
'Gegensätze' kommt der Sache ziemlich nahe, der Nachsatz führt jedoch in die Irre.



Der Nachsatz führt Dich vielleicht in die Irre, mich nicht. Theorien welche Gedanken/Bedeutungen früher andere Bedeutungen hatten, evtl. heute noch gelten oder nicht, sind mühselig.

Brathering
26.05.2013, 10:30
Polemos übersetze ich in diesem Fall mit Konflikt und das Ergebnis ist natürlich ein klares JA
ohne Konflikt ist man nicht gezwungen sich zu entwickeln

Das ist so beim Konflikt in der Philosophie und beim kalten Krieg wie beim Heißen.

Nachbar
26.05.2013, 11:05
Der Nachsatz führt Dich vielleicht in die Irre, mich nicht. Theorien welche Gedanken/Bedeutungen früher andere Bedeutungen hatten, evtl. heute noch gelten oder nicht, sind mühselig.

Na was denn, haben wir hier etwa einen waschechten polytheistischen Hellenen, von beiden Elternteilen, also ein Original, und von dem ich bis dato keine Kenntnis hatte?

Candymaker
26.05.2013, 11:25
Ganz klar, Krieg feuert den Fortschritt an. Die USA befinden sich, so scheint es, mit ihren Rüstungsausgaben von fast 700 Milliarden USD heuer im permanenten Krieg. Dass dürfte irgendwann auch der Genforschung, insbesondere durch Biowaffenprogramme zur Ausrottung, bzw. Dezimierung der Menschheit zu Gute kommen. Die Technik wird immer besser, aber seelisch befindet sich der Homo "Sapiens" immer noch in der frühen Steinzeit. Das kann nicht auf Dauer gut gehen...

Cleopatra
26.05.2013, 11:32
seelisch befindet sich der Homo "Sapiens" immer noch in der frühen Steinzeit

Weit darunter, selbst Tiere halten zusammen, wir scheißen uns lieber gegenseitig an, wertelos, charakterlos, hemmungslos ist der Jetzt-Mensch. Kriege wird es bei den heimatlosen Buntmenschen nicht geben, es gibt nur noch Verteilungskämpfe. Geplant, gewollt, herbeigeführt.

herberger
26.05.2013, 11:34
Nun vor dem 1.Weltkrieg war das Flugzeug ein Sport oder Hobby Gerät,durch den 1.WK explodierte die Flugzeugentwicklung.Der erste Treffer in einem Luftkampf wurde mit einem Ziegelstein erzielt.

Agesilaos Megas
27.05.2013, 05:22
Wie steht ihr zu dieser Aussage von Heraklith?

Ich bin der Ansicht, dass Krieg eher ein Hemmschuh für den Fortschritt ist.

Es gibt jedoch eine vorherrschende Mainstream-Meinung:





Übrigens hat Heraklith mit Krieg scheinbar die Gegensätze in der Welt gemeint, welche dafür verantwortlich sind, dass etwas neues entsteht oder erfunden wird:


http://youtu.be/M6A8dXX_nzg



Also, erstmal:

I. HerakliT, nicht HerakliTH.

II. Du hast die Heraklit-Überlieferung m.E. völlig fehlinterpretiert, sondern nur populären Mist dahingekritzelt. Es geht nicht darum, dass der Krieg Fortschritt hervorbringt - weder das Heraklit-Fragment besagt das, noch die anderen Historiographen, die diese Sentenz beinahe so rezipiert haben (Thukydides: panton ton pragmaton). Lies Lukian! Lies das Heraklit-Fragment vollständig! Er zeigt Dir, worum es geht: Der Krieg ist
a) ein Alles-Entscheider
b) ein Topos der "guten" Historiographie (Lukian)
c) vllt. ein Weltprinzip o. ein dialektisches (polemos als Streit)

Nirgends ist die Rede von Deinem dämlichen Fortschritt. Seltsame Blüten hier...

Agesilaos Megas
27.05.2013, 05:24
Leute, wenn man sich schon über die hellenische Religion (Philosophie) im Forum auslassen möchte, so sollte man wenigstens deren Grundgeist beachten: sich aufrichtig bemühen und nicht, wie hier, bereits den Namen Heraklit falsch abschreiben und somit falsch wiedergeben.

Wie will man denn später deren Inhalt, den der Christ o. Allahist o. Yahowitist als MONOtheist ohnehin wird nicht erfassen können, fehlerfrei übernehmen, wo es stellenweise nur auf die besondere Betonung ankommt?

Hier gibt es keine Dogmata, hier wird der Mensch gefordert.

Was mit Gleichheit zu beweisen war: Es zeigt sich immer mehr, dass die Zerstörung des humanistischen Abendlandes mehr und mehr dazu führt, dass die Leute die Alten nicht mehr verstehen. Wo bitte geht es denn dabei um eine Fortschrittsthese bei Heraklit?

Agesilaos Megas
27.05.2013, 05:28
Der Nachsatz führt Dich vielleicht in die Irre, mich nicht. Theorien welche Gedanken/Bedeutungen früher andere Bedeutungen hatten, evtl. heute noch gelten oder nicht, sind mühselig.

Aber nötig, wenn man hier Heraklit fälschlicherweise als Grundlage für eine Fortschrittsdiskussion nimmt, die von demselben niemals so postuliert worden ist - selbst das Wort "Fortschritt" ist ein populäres Scheißwort, welches hier einfach so gedankenlos von Madame Gleichheit eingeworfen worden ist. Könnte kotzen...

Agesilaos Megas
27.05.2013, 05:51
Polemos übersetze ich in diesem Fall mit Konflikt...

Halt!

Richtigerweise hast Du den polemos nicht als Krieg übersetzen wollen, aber bedenke: Wir wissen nicht wirklich, worum es Heraklit geht.

Geht es wirklich um "Krieg" oder um das Gegensätzliche als abstraktes Prinzip d. Kosmos? Krieg als Metapher für das Paradoxe im kosmischen Handeln?

Lies Fragment 67:

Gott sei Tag, Nacht, Winter, Sommer, Krieg, Frieden, Sattheit, Hunger...


Und: Die Historiographen hingegen haben Heraklit als "Alles-Entscheider" interpretiert und den Krieg als solchen zum Krieg gemacht. Wenn, dann sollte Gleichheit Herodot, Xenophon oder Thukydides anführen, die das eindeutiger handhaben, aber nicht Heraklit.

Friedrich.
27.05.2013, 16:32
"Der Krieg, aller Dinge
Vater, ist auch der unsere; er hat uns gehämmert, gemeißelt und
gehärtet zu dem, was wir sind.
[...]
Er hat uns erzogen zum Kampf,
und Kämpfer werden wir bleiben, solange wir sind. Wohl ist er
gestorben, sind seine Schlachtfelder verlassen und verrufen wie
Folterkammer und Galgenberg, doch sein Geist ist in seine
Fronknechte gezogen und läßt sie nie aus seinem Dienst. Und ist
er in uns, so ist er überall, denn wir formen die Welt, nicht
anders, Anschauende im schöpferischsten Sinne.
[...]
Indes: Nicht nur unser Vater ist der Krieg, auch unser Sohn.
Wir haben ihn gezeugt und er uns. Gehämmerte und Gemeißelte
sind wir, aber auch solche, die den Hammer schwingen, den
Meißel führen, Schmiede und sprühender Stahl zugleich,
Märtyrer eigener Tat, von Trieben Getriebene."

Aus: Ernst Jünger, "Der Kampf als inneres Erlebnis", 1926, Online abrufbar hier:
http://archive.org/details/DerKampfAlsInneresErlebnis

elas
27.05.2013, 16:38
Heisst das wir sollten in Europa Krieg führen und damit das Wachstum ankurbeln oder wie oder was?

Der Gerechte
30.09.2013, 17:47
Krieg kann den technischen Fortschritt vorantreiben, wei eine Kriegspartei- die andere Kriegspartei effektiver umbringen will.
Daraus können sich durchaus Neuerungen ergeben, welche auch (mit wenigen Modifikationen) im zivilen Bereich nutzbar sind.
Die Frage ist nun: Wieviele Menschenleben ist man bereit dafür zu opfern: :? zehntausend, hunderttausend, 1 Million, 10 Millionen???

Ruepel
30.09.2013, 18:16
Krieg kann den technischen Fortschritt vorantreiben, wei eine Kriegspartei- die andere Kriegspartei effektiver umbringen will.
Daraus können sich durchaus Neuerungen ergeben, welche auch (mit wenigen Modifikationen) im zivilen Bereich nutzbar sind.
Die Frage ist nun: Wieviele Menschenleben ist man bereit dafür zu opfern: :? zehntausend, hunderttausend, 1 Million, 10 Millionen???

Die Bevölkerungsexplosion mit der einhergehenden Verschwendung von Land und Ressourcen, macht eine effektivierung der Massenvernichtungswaffen notwendig.

hamburger
30.09.2013, 19:03
Heisst das wir sollten in Europa Krieg führen und damit das Wachstum ankurbeln oder wie oder was?

Genau diese Möglichkeit gibt es heute nicht mehr.
In der Vergangenheit wurden ständig Kriege geführt, Städte zerstört und wieder aufgebaut.
Heute werden Kriege von Banken geführt....aber da keine physischen Zerstörungen stattfinden, ist auch kein Aufschwung wegen Wiederaufbau festzustellen..
Und so wird es andere Lösungen geben müssen, Arm gegen Reich, Inländer gegen Ausländer.....

CrispyBit
30.09.2013, 19:59
Und so wird es andere Lösungen geben müssen, Arm gegen Reich, Inländer gegen Ausländer.....

Jeder ist sich selbst der nächste. Arm gegen Arm und Reich gegen Reich. Jeder gegen Jeden. Wenn wir keine Feinde finden, erschaffen wir uns welche. Es fängt schon damit an, das sich die Spermien um eine Eizelle Prügeln.

Der Krieg gibt dem Leben doch erst einen Sinn. Wenn wir alle Friedlich leben würden bis die Sonne erlischt und wir zu Staub zerfallen, hätte man sich die Evolution sparen können und alles andere auch.

elas
30.09.2013, 22:18
Jeder ist sich selbst der nächste. Arm gegen Arm und Reich gegen Reich. Jeder gegen Jeden. Wenn wir keine Feinde finden, erschaffen wir uns welche. Es fängt schon damit an, das sich die Spermien um eine Eizelle Prügeln.

Der Krieg gibt dem Leben doch erst einen Sinn. Wenn wir alle Friedlich leben würden bis die Sonne erlischt und wir zu Staub zerfallen, hätte man sich die Evolution sparen können und alles andere auch.

Wer leben will der kämpfe also
und wer nicht streiten will auf dieser Welt
des ewigen Ringens verdient das Leben nicht. A.H.

Unsere Vorfahren waren auch nicht ganz blöd:ätsch:

Feldmann
30.09.2013, 23:37
Sofern technischer Fortschritt gemeint ist, steigert Krieg diesen tatsächlich.

ABAS
01.10.2013, 00:00
Wahrscheinlich war Heraklith nicht nur ein Philosoph sondern auch Nationaloekonom.
Solange wie Menschenleben und Leid nicht monetaer bewertet werden koennen ist
Krieg volkschwirtschaftlich genauso nuetzliche wie Verkehrsunfaelle zu einem Anstieg
der monetaeren Wirtschaftsleistungen beitragen.

Bei Krieg erfolgt zunaechst ein Anstieg der Wirtschaftsleistung durch Ruestung und im
Bereich der Forschung und Wissenschaft geben Kriegshaushalte auch mehr Gelder aus.
Dann wird alles zerstoert und danach steigt die Wirtschaftsleistung wieder durch den
notwendig geworden Wiederaufbau.

Feldmann
01.10.2013, 00:03
Bei Krieg erfolgt zunaechst ein Anstieg der Wirtschaftsleistung durch Ruestung und im
Bereich der Forschung und Wissenschaft geben Kriegshaushalte auch mehr Gelder aus.
Dann wird alles zerstoert und danach steigt die Wirtschaftsleistung wieder durch den
notwendig geworden Wiederaufbau.

Damit wäre der Krieg ja ein ökonomisches "Perpetuum mobile".

ABAS
01.10.2013, 00:17
Damit wäre der Krieg ja ein ökonomisches "Perpetuum mobile".

Man kann nicht alles aus oekonomischer und finanzieller Sichtweise betrachten.
Menschenleben und Leid lassen sich nicht monetaer bewerten. Das Finanzsystem
ist da meiner Ansicht eng mit dem Krieg verflochten. Der Finanzsektor und das
was ich als Finanzfachismus bezeichne setzt sich darueber hinweg und es werden
nicht nur die Staatshaushalte ueber Staatsanleihen mit den Zinsen ausgepresst
weil die Finanzfachisten gezielt vorher dem Staat Mittel ueber Off-Shore Modelle
entzogen haben, sondern es besteht die latente Gefahr das die Finanzfachisten im
Falle von Krisen Regierungen eigennuetzig motivieren Kriegsanleihen auszugeben
indem sie voher Kriege anzetteln lassen.

An den Kriegsanleihen laesst sich genauso gut verdienen wie an Staatsanleihen.
Ausserdem ist das beim Staat "geparkte Kapital" in beiden Faellen sicher und das
Risiko eines Totalausfalles des an den Staat verliehenen Kapitals besteht nicht, da
Staaten nicht in die Insolvenz gehen koennen. Das System ist so sicher wie perfide.

Die westlichen Gesellschaften haben daher keinen Volkssouveraenitaet noch ist die
Regierung demokratisch. Die Regierung sind nur Erfuellungsgehilfen und haben die
Souveraenitaet an die Finanzfachisten verkauft, die den Staatshaushalt finanzieren.
Das wird sich in den Vereinigten Staaten von Europa aendern weil dann zentral
die Finanzmaerkte zunaechst in Europa reguliert werden und sich das auch auf die USA
in positiver Kausalfolge auswirken wird. Der Finanzsektor darf nicht weiter ueber Staat
und damit dem Volk stehen. Dem Finanzfachismus wird ein Ende gesetzt werden.

Der Akteure im Finanzsektor sind Dienstleister und haben daher dem Volk und dem
Staat zu dienen und nicht umgekehrt. Ausserdem muessen Banker wieder lernen das
Banking ein Risiko ist, welches man nicht auf das Volk und die Regierungen abwaelzen
kann. Im derzeitigen System dienen das Volk und die Regierungen den Akteuren aus
dem Finanzsektor. Das ist ein systemischer Fehler der abgestellt werden muss und das
kann nur eine autarke, starke und maechtige Zentralregierung in Europa.

Gleichheit
02.10.2013, 12:04
Wahrscheinlich war Heraklith nicht nur ein Philosoph sondern auch Nationaloekonom.
Solange wie Menschenleben und Leid nicht monetaer bewertet werden koennen ist
Krieg volkschwirtschaftlich genauso nuetzliche wie Verkehrsunfaelle zu einem Anstieg
der monetaeren Wirtschaftsleistungen beitragen.

Bei Krieg erfolgt zunaechst ein Anstieg der Wirtschaftsleistung durch Ruestung und im
Bereich der Forschung und Wissenschaft geben Kriegshaushalte auch mehr Gelder aus.
Dann wird alles zerstoert und danach steigt die Wirtschaftsleistung wieder durch den
notwendig geworden Wiederaufbau.

Lieber ABAS,

der postapokalyptische Film "Postman" widerspricht deiner Aussage, denn es muss alles wieder von Anfang an aufgebaut werden.


http://youtu.be/9IhoSJbKbJQ

Bitte äußere dich dazu in einer intelligenten Weise.

ABAS
02.10.2013, 21:26
Lieber ABAS,

der postapokalyptische Film "Postman" widerspricht deiner Aussage, denn es muss alles wieder von Anfang an aufgebaut werden.


http://youtu.be/9IhoSJbKbJQ

Bitte äußere dich dazu in einer intelligenten Weise.



Der Film widerspricht nicht meiner Aussage sondern ist eine Fiktion,
weil nach einem globalen Krieg die Menschen anderes zu tun haben,
als Netzwerke zur Kommunikation wie z.B. das Postwesen wieder
aufzubauen. Wiederaufbau nach Kriegen macht auch nur Sinn, wenn
noch jemand da ist der wiederaufbauen kann und dazu faehig ist.

In Zeiten globalisierter Produktions- unnd Wirtschaftsprozesse ist die
Menschheit abhaengig von funktionierender Infrastruktur und Logistik
fuer den Gueteraustausch. Daher scheidet ein bewusst und gezielt von
Menschen inszinierter Weltkrieg als Option aus.

Menschen im 21. Jahrhundert sind bis auf wenige Ausnahmen unfaehig
zur Subsistenzwirtschaft. Ein globaler Krieg waere daher der Overkill.
Ich halte globalen Krieg nur noch fuer wahrscheinlich falls die Agression
von Aussen, also von feindlichen Aliens begonnen wird um die Erde von
der Spezies der Menschen zu tilgen damit die Ausserirdischen ungestoert
Bodenschaetze und Resourchen der Erde auszubeuten.

Gleichheit
03.10.2013, 12:43
Der Film widerspricht nicht meiner Aussage sondern ist eine Fiktion,
weil nach einem globalen Krieg die Menschen anderes zu tun haben,
als Netzwerke zur Kommunikation wie z.B. das Postwesen wieder
aufzubauen. Das Postwesen wird in diesem Film als Gegenkraft zu diesem Möchtegerndiktator gesetzt. Das ist eine interessante Sichtweise. Aber es bleibt die Erkenntnis, dass sich die Menschen zusammenschließen müssen, um andere Gruppen niederzukämpfen, welche böse sind.

Wiederaufbau nach Kriegen macht auch nur Sinn, wenn noch jemand da ist der wiederaufbauen kann und dazu faehig ist. Einspruch! Wiederaufbau hat immer einen Sinn, solange es noch Menschen gibt oder aus anderen Ländern zuwandern könnten, sobald das Giftgas, die Strahlung, die Sprengfallen usw. beseitigt oder 1000 Jahre lang gewartet wurde.


In Zeiten globalisierter Produktions- unnd Wirtschaftsprozesse ist die
Menschheit abhaengig von funktionierender Infrastruktur und Logistik
fuer den Gueteraustausch. Richtig, eine große Abhängigkeit und vor allem die Lebensmittel sind extrem wichtig.


Daher scheidet ein bewusst und gezielt von
Menschen inszinierter Weltkrieg als Option aus. Keinesfalls, lass einen Verrückten an die Macht und der Wahnsinn beginnt.


Menschen im 21. Jahrhundert sind bis auf wenige Ausnahmen unfaehig
zur Subsistenzwirtschaft.Das ist richtig, andererseits wissen wir Dinge, welche unsere Vorfahren nicht wussten. Es gibt Bücher, Dünger, Gartengeräte - Lieber ABAS, wir könnten dann gemeinsam Kartoffeln anbauen.


Ein globaler Krieg waere daher der Overkill.
Ich halte globalen Krieg nur noch fuer wahrscheinlich falls die Agression
von Aussen, also von feindlichen Aliens begonnen wird um die Erde von
der Spezies der Menschen zu tilgen damit die Ausserirdischen ungestoert
Bodenschaetze und Resourchen der Erde auszubeuten.Die Geschichte wiederholt sich leider immer wieder und teilweise haben die Wahnsinnigen immer noch zu viel Macht.

Dr Mittendrin
03.10.2013, 13:12
Man kann nicht alles aus oekonomischer und finanzieller Sichtweise betrachten.
Menschenleben und Leid lassen sich nicht monetaer bewerten. Das Finanzsystem
ist da meiner Ansicht eng mit dem Krieg verflochten. Der Finanzsektor und das
was ich als Finanzfachismus bezeichne setzt sich darueber hinweg und es werden
nicht nur die Staatshaushalte ueber Staatsanleihen mit den Zinsen ausgepresst
weil die Finanzfachisten gezielt vorher dem Staat Mittel ueber Off-Shore Modelle
entzogen haben, sondern es besteht die latente Gefahr das die Finanzfachisten im
Falle von Krisen Regierungen eigennuetzig motivieren Kriegsanleihen auszugeben
indem sie voher Kriege anzetteln lassen.

An den Kriegsanleihen laesst sich genauso gut verdienen wie an Staatsanleihen.
Ausserdem ist das beim Staat "geparkte Kapital" in beiden Faellen sicher und das
Risiko eines Totalausfalles des an den Staat verliehenen Kapitals besteht nicht, da
Staaten nicht in die Insolvenz gehen koennen. Das System ist so sicher wie perfide.

Die westlichen Gesellschaften haben daher keinen Volkssouveraenitaet noch ist die
Regierung demokratisch. Die Regierung sind nur Erfuellungsgehilfen und haben die
Souveraenitaet an die Finanzfachisten verkauft, die den Staatshaushalt finanzieren.
Das wird sich in den Vereinigten Staaten von Europa aendern weil dann zentral
die Finanzmaerkte zunaechst in Europa reguliert werden und sich das auch auf die USA
in positiver Kausalfolge auswirken wird. Der Finanzsektor darf nicht weiter ueber Staat
und damit dem Volk stehen. Dem Finanzfachismus wird ein Ende gesetzt werden.

Der Akteure im Finanzsektor sind Dienstleister und haben daher dem Volk und dem
Staat zu dienen und nicht umgekehrt. Ausserdem muessen Banker wieder lernen das
Banking ein Risiko ist, welches man nicht auf das Volk und die Regierungen abwaelzen
kann. Im derzeitigen System dienen das Volk und die Regierungen den Akteuren aus
dem Finanzsektor. Das ist ein systemischer Fehler der abgestellt werden muss und das
kann nur eine autarke, starke und maechtige Zentralregierung in Europa.

Gähn, ohne deine EU-Stalinwörter kein Beitrag.

Towarish
03.10.2013, 13:20
Ich bin der Ansicht, dass Krieg eher ein Hemmschuh für den Fortschritt ist.

Diese Meinung ist schon deshalb falsch, weil sie subjektiv ist.
Objektiv gesehen ist Krieg weder gut, noch schlecht, wie alles andere auf dieser Welt.
Der menschliche Drang alles in Gut und Böse/schlecht aufzuteilen ist nach wie vor präsent.


Krieg entsteht durch Veränderung verschiedener Art.

Ob jetzt wertvolle Materialien den Besitzer wechseln, eine andere Gruppe die Führung übernimmt, eine andere führende Lebensart entsteht, Grenzen verschoben werden usw..
Alles gehört zur Veränderung. Krieg entsteht immer dann, sobald der Wille zur Veränderung und/oder der zur Erhaltung groß genug sind, um sich die Stirn zu bieten, oder die andere Seite zu überrennen.

Bruddler
03.10.2013, 14:03
Krieg ist so ziemlich das Dümmste was der Mensch jemals hervorgebracht hat !
Krieg ist eines intelligenten Wesen nicht würdig (sollte man meinen)...

Alexandermerow
03.10.2013, 14:03
Fakt ist jedenfalls, dass Imperien, Weltreligionen und Staatsgebilde grundsätzlich auf der Gewalt fußen. Sie müssen nicht zwangsläufig aus einem Krieg hervorgegangen sein, aber sie erhalten sich auf Basis der Gewalt. Nicht selten ist aber ein Krieg die Grundlage einer neuen Epoche; somit auch oft eine Art "reinigendes Feuer".

Königstiger87
03.10.2013, 17:38
Krieg ist so ziemlich das Dümmste was der Mensch jemals hervorgebracht hat !

Krieg ist, unter Abwegung von eigener Stärke, erlangten Vorteilen und Folgen, eine äußerst Intelligente Handlung. Sie ist so nützlich, dass sie schon evolutionär mindestens genauso alt ist wie der letzte gemeinsame Vorfahre von Homo sapiens und Pan troglodytes.


Krieg ist eines intelligenten Wesen nicht würdig (sollte man meinen)...

Du verwendest das Wort Intelligenz im falschen Zusammenhang.

Skaramanga
03.10.2013, 19:03
Heraklit sagte "Polemos", die Chinesen sagten "Yin und Yang" - und meinten wahrscheinlich dasselbe. Schöpfung aus Gegensätzlichkeiten.

Mit Sicherheit meinte Heraklit nicht, das es schöpferisch sei und Fortschritt bringe, wenn sich Menschen mit spitzen und scharfen Gegenständen die Köpfe aufschlagen und Eingeweide rausschneiden.

Corpus Delicti
10.10.2013, 02:39
Unter Wilhelm dem 2 ist Deutschland zur Industrienation geworden und das ohne Krieg.

Für Amerika findet der Fortschritt allerdings NUR duch Krieg statt, denn diesen erbeuten sie ja regelmäßig.

Ich würde mal sagen das nicht Krieg, sondern Erfindungen und gute Politik den Fortschritt machen.

Sander
10.10.2013, 02:43
Unter Wilhelm dem 2 ist Deutschland zur Industrienation geworden und das ohne Krieg.

Für Amerika findet der Fortschritt allerdings NUR duch Krieg statt, denn diesen erbeuten sie ja regelmäßig.

Ich würde mal sagen das nicht Krieg, sondern Erfindungen und gute Politik den Fortschritt machen.

Nicht plagiieren vergessen, so konnte aus den USA ueberhaupt erst etwas werden. Von Briten, Preussen und Franzosen gleichermassen.

Varg
11.10.2013, 21:27
Wie steht ihr zu dieser Aussage von Heraklith?

Ich bin der Ansicht, dass Krieg eher ein Hemmschuh für den Fortschritt ist.

Es gibt jedoch eine vorherrschende Mainstream-Meinung:





Übrigens hat Heraklith mit Krieg scheinbar die Gegensätze in der Welt gemeint, welche dafür verantwortlich sind, dass etwas neues entsteht oder erfunden wird:


http://youtu.be/M6A8dXX_nzg


Vergleichen wir mal Heraklit mit Marx....



Das Gesetz von der Einheit und vom Kampf der Gegensätze (Die Triebkraft der Entwicklung ist der Widerspruch zwischen dualen Polen, der natürlichen und sozialen Prozessen grundsätzlich inhärent ist und aus deren Kampf eine neue Lösung hervorgeht. Analog dazu: These + Antithese = Synthese)
Das Gesetz von der Negation der Negation (Die Entwicklung auf eine höhere Ebene bewahrt die positiven Elemente der vorhergehenden. Sie negiert in ihrer Weiterentwicklung die vorhergehende Ebene also nicht als Ganzes.)
Das Gesetz vom Umschlagen von einer Quantität in eine neue Qualität (Nach einer Kumulation quantitativer Veränderungen über längere Zeit kommt es zu einer sprunghaften qualitativen Veränderung.)


http://de.wikipedia.org/wiki/Dialektischer_Materialismus

MBL
11.10.2013, 21:29
Der Krieg an sich nicht, jedoch die Vorbereitung darauf. Der Krieg selbst bringt dann entweder nur ein Land voran oder keines, je nach Kriegsverlauf.