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Vollständige Version anzeigen : "Wozu lernen? Machen wir doch die Schule leichter!"



jack000
12.05.2013, 19:41
Soll das Latinum abgeschafft werden, um den Kindern aus bildungsfernen Schichten weitere Steine aus dem Wege zu räumen? Die Anforderungen in der deutschen Schulausbildung nehmen deutlich ab. Von Hildegard Stausberg

Ich sehe nur noch selten Talkshows. Aber letztens landete ich beim Zappen wieder einmal in so einem Programm. Es ging um die Probleme des deutschen Schulsystems, seit Jahrzehnten ein beliebter Dauerbrenner. Der Hauptmatador war Richard David Precht, ein Hobbypädagoge (Link: http://www.welt.de/115500466) , der dazu gerade ein weitschweifiges Traktat verfasst hat. Je länger ich zuhörte, desto heftiger wurde meine Wut ob des kruden Durcheinanders, das er dort präsentieren durfte. Hier ein paar Kostproben: keine Noten mehr, keine festen Klassenverbände, keine klassischen Fächer, kein Sitzenbleiben und natürlich – um Gotteswillen – nie wieder "pauken".

Gerade bei Letzterem muss ich heftig widersprechen. Dabei ist es egal, ob man nun, etwas liebenswerter, von "intensivem Lernen" spricht oder – trotz der Proteste, die das Wort provoziert – den Mut hat, von "Pauken" zu reden: Abgesehen von Genies oder Überfliegern kann man sich profundes Wissen in vielen Fächern einfach nicht anders aneignen.

In Nordrhein-Westfalen, diesem Mekka linker Bildungsreform-Apostel, hantiert man hingegen gerade wieder mit der nächsten Leistungsabrissbirne: Man will nun noch die letzten Barrieren einer niveauvollen Lehrerausbildung aus dem Wege räumen, denn man erwägt tatsächlich, die verpflichtenden Lateinkenntnisse für Lehramtsstudenten auf den Prüfstand zu stellen.

Man will dort Lehrer heranbilden, die die Fächer Geschichte und Philosophie oder Englisch und Französisch unterrichten sollen, ohne ein Latinum zu haben. Kompletter Schwachsinn? Urteilen Sie selbst: Noch immer ist Latein bei Schülern in NRW durchaus beliebt und die Nachfrage konstant. Rund ein Drittel aller Gymnasiasten ließ sich im Schuljahr 2011/2012 noch in Latein unterrichten.
http://www.welt.de/debatte/kolumnen/die-strenge-stausberg/article116102080/Wozu-lernen-Machen-wir-doch-die-Schule-leichter.html

Kommt man der Bildungsmisere bei wenn man die Standards bei Lehrern und Schülern senkt?

Kater
12.05.2013, 19:59
Ähm, kurze Rückfrage: Ist das so zu verstehen, dass man als Lehrerkandidat auch dann ein Latinum braucht, wenn man z.B. Mathe und Physik unterrichten möchte? Da stelle ich mir tatsächlich einige Fragen über den Sinn des Latinums. Ansonsten geht es mir ähnlich: Ohne Pauken geht nicht viel.

fireeater
12.05.2013, 20:16
Ähm, kurze Rückfrage: Ist das so zu verstehen, dass man als Lehrerkandidat auch dann ein Latinum braucht, wenn man z.B. Mathe und Physik unterrichten möchte? Da stelle ich mir tatsächlich einige Fragen über den Sinn des Latinums. Ansonsten geht es mir ähnlich: Ohne Pauken geht nicht viel.

Du kannst ein fehlendes Latinum am Anfang des Studiums im Rahmen eines Kurses mit Abschlussprüfung nachholen. Ist im Vergleich zur langjährigen "Tortur" während der Schulzeit tittieinfach, insofern sollte die bisherige Regelung nicht geändert zu werden. So kommt wenigstens etwas Anspruch ins Lehramtsstudium.

Sathington Willoughby
12.05.2013, 20:28
http://www.welt.de/debatte/kolumnen/die-strenge-stausberg/article116102080/Wozu-lernen-Machen-wir-doch-die-Schule-leichter.html

Kommt man der Bildungsmisere bei wenn man die Standards bei Lehrern und Schülern senkt?

Ja!
Denn wenn die Lehrer genauso blöde sind wie die anatolischen Zuwanderer, haben wir wirklich qualifizerte Zuwanderung aus Kleinasien!

Ernsthaft: wir gehen seit Jahren de nfalschen Weg: wenn die Qualifikation der Bewerber nicht reicht, darf man nicht die Hürde niedriger stellen, sondern muss das Training forcieren.

jack000
12.05.2013, 20:35
Ähm, kurze Rückfrage: Ist das so zu verstehen, dass man als Lehrerkandidat auch dann ein Latinum braucht, wenn man z.B. Mathe und Physik unterrichten möchte? Da stelle ich mir tatsächlich einige Fragen über den Sinn des Latinums.
Das mag sicherlich richtig sein (kann ich nicht beurteilen), aber es geht ja darum dass Standards gesenkt (und nicht durch was anderes ersetzt) werden sollen.

Bsp. Ings: In den 60er Jahren musste ein Ing.-Student mit der Röhre ausseinandersetzen. Man hat das abgeschafft, weil es nach Sicht der Dinge nicht mehr notwendig ist. Ersetzt aber wurde es durch den Transistor.

KuK
12.05.2013, 20:41
Hier geht es ja auch nicht um die Abschaffung obsoleter Lerninhalte, sobdern um die Diskussion, die allgemeinen Anforderungen zu senken.

Das ist m.E. der völlig falsche Weg, sonst landen wir bei amerikanischen "Umständen", wie "consumer mathematics", die nur noch einfachen 'Dreisatz' brauchen, um ein Hochschulstudium zu beginnen...

Kater
12.05.2013, 21:05
Generell sehe ich es ja auch so, dass die Qualität der (Lehrer)ausbildung nicht noch weiter sinken darf. Allerdings bleibe ich dabei, dass alte Zöpfe zum Abschneiden da sind: Nicht jeder Lehrer braucht ein Latinum, um seine Fächer zu unterrichten. Hier kann man die gewünschten Standards anders erreichen.

Leila
12.05.2013, 21:24
Herr Precht, schreiben Sie bis morgen hundertmal in Schönschrift:

Übung macht den Meister

BRDDR_geschaedigter
12.05.2013, 21:27
Ich hatte zwar kein Latein, finde aber, es sollte schon gelehrt werden vielleicht auch noch Altgriechisch.

Ist aber wurscht, das gesamte staatl. System gehört sich abgeschafft.

KuK
12.05.2013, 22:05
An der Stuttgarter Schule unserer Tochter hat man heute in der Realschulklasse 8 die Lerninhalte der Hamburger 4. Volksschulklasse von 1966.

Es ist eine Katastrophe, wenn man von 14-Jährigen gefragt wird: "Schreibe ich 'Thema' mit "h" ?"

Diese Generation sagt dann auch: "Ge-'chipte' Bürger" - ist doch toll, dann kann ich ja nie meinen Ausweis vergessen!"

Wenn ich so etwas höre, wird es mir sehr übel, denn die Lütte meinte das ernst...

KuK

Niesmitlust
12.05.2013, 23:01
Zumindest wenn ein Lehrer sprachliche Fächer unterrichtet, sollte ein Latinum schon Voraussetzung sein.

Mir fällt bei den Kleineren vermehrt auf, dass die in der zweiten (teils sogar in der dritten) Klasse immer noch nicht lesen können. So spät war das bei uns früher nicht.

Argutiae
12.05.2013, 23:04
http://www.welt.de/debatte/kolumnen/die-strenge-stausberg/article116102080/Wozu-lernen-Machen-wir-doch-die-Schule-leichter.html

Kommt man der Bildungsmisere bei wenn man die Standards bei Lehrern und Schülern senkt?
Nun, bis auf dieses "Nie wieder pauken" stimme ich mit, äh, Herrn Richard David Precht voll überein.

Agesilaos Megas
12.05.2013, 23:16
http://www.welt.de/debatte/kolumnen/die-strenge-stausberg/article116102080/Wozu-lernen-Machen-wir-doch-die-Schule-leichter.html

Kommt man der Bildungsmisere bei wenn man die Standards bei Lehrern und Schülern senkt?


Pah. Das ist eine populäre Meinung vor allem der Etablierten, die in den Mantel der "Bildungsreform" gepackt wird: Man hat gemäß KMK-Vorgaben viel zu viele Studenten - folglich geringere Qualität und höhere Durchfallquoten beim Latinum. Das ist der Punkt. Diese "Bildungsreformer" haben das offensichtliche Ziel, unser Bildungswesen auf südamerikanisches Niveau zu senken: Bildung gleich Beruf; Schule lehrt nur, was später irgendein Beruf werden kann; Leistungsselektion egal, Hauptsache, Ausstoß hoch. Unser traditionelles Bildungswesen hingegen ist dafür viel zu intellektuell geprägt und setzt auf feine Differenzen in den Schüler-, Studenten- und Lehrer-curricula - es ist eine mitteleuropäische Bildungstradition, die wir hier verteidigen müssen vor der economy-Ideologie der Globalisierung.

Zu den "Reformen": Weder müssen Leistungen gesenkt noch examina abgeschafft werden. Das wäre wieder nur eine Wunde am zerschnitteten Kadaver BRD-Bildungswesen. Vielmehr müssen die Ursachen der Probleme, wie ich schon oft geschrieben habe, herausgerissen werden:

I. Aufhebung der Klafki-Didaktik;
II. Wiederherstellung der Autorität der Lehrer;
III. Wiederbelebung der Selektion und der selektiven Aufgaben der Schulformen;
IV. Anheben des Niveaus an Gymnasien, um Studenten besser zu selektieren;
V. Aufrüstung der Realschulen als Träger der Berufsausbildung

...


DAS sind die Probleme, die keiner dieser Sch*nzlutscher anzusprechen wagt. Jeder weiß es, alle Lehrer bemängeln es, doch die Ämter und Ministerien machen dicht! Weitermachen! Noch mehr Studenten! Noch mehr Erasmus-Studenten aus Spanien! Noch mehr arbeitslose Akademiker! Senkt das Niveau! Schafft das Latinum ab! Schafft die Noten ab! Schafft die Orthographie ab! Noch eine geschlossene Realschule bitte! ... Ich könnte kotzen, wie sie das Abendland gegen die Wand fahren...

Agesilaos Megas
12.05.2013, 23:23
Ja!
Denn wenn die Lehrer genauso blöde sind wie die anatolischen Zuwanderer, haben wir wirklich qualifizerte Zuwanderung aus Kleinasien!

Ernsthaft: wir gehen seit Jahren de nfalschen Weg: wenn die Qualifikation der Bewerber nicht reicht, darf man nicht die Hürde niedriger stellen, sondern muss das Training forcieren.


Seit Jahren??? Die diabolische KMK hat sich dem US-Globalismus schon in den 70ern angepasst. Es ist ein jahrzehntelanges Zerstören unserer Kultur und Traditionen, welches in den 2000er Jahren einen neuen, erschreckenden Höhepunkt erreicht hat!

Und ferner: Nicht nur die doofen Anatolier sind das Ziel der Reformen, auch die "doofen jungen Männer und Frauen", die dem Arbeitsmarkt entzogen werden sollen, wo es eh schlecht steht, oder die "doofen Südländer der EU", die nicht wissen, was ihre Jugend machen soll - all die sollen im dt. Bildungswesen auf EURE KOSTEN konserviert werden oder bessere Chancen erhalten. Die BRD mutiert auch zur Milchkuh des Bildungswesens...

Agesilaos Megas
12.05.2013, 23:26
Hier geht es ja auch nicht um die Abschaffung obsoleter Lerninhalte, sobdern um die Diskussion, die allgemeinen Anforderungen zu senken.

Das ist m.E. der völlig falsche Weg, sonst landen wir bei amerikanischen "Umständen", wie "consumer mathematics", die nur noch einfachen 'Dreisatz' brauchen, um ein Hochschulstudium zu beginnen...


Eben, eben, eben!

Es ist auch selten in allen Bildungsumbrüchen (zweites Reich, Weimarer Zeit, drittes Reich, BRD, DDR) vorgekommen, dass man "Abschaffung obsoleter Lerninhalte" (resp. Lehrinhalte) diskutieren musste - wir haben mehr oder weniger konstant ein Niveau bewahrt, welches heute einfach nicht mehr existiert und nicht mehr existieren darf, wie es scheint. Weder die Sozialisten z.B. noch die Nationalsozialisten haben sich jemals an Noten oder das Latinum gewagt - zu groß war die Einsicht, dass nur ein gut Gebildetes Volk gut leben, arbeiten und Vorbild sein kann. All das, wie Du schreibst, zerstören wir gerade!

Niesmitlust
12.05.2013, 23:31
Wichtig wäre, dass die schriftlichen Leistungen wieder mehr zählen. Wenn mündlich teils zwei Drittel zählt, ist man zu sehr abhängig von der Sympathie des Lehrers, was oft unverdient bessere oder schlechtere Noten einbringt.

Agesilaos Megas
12.05.2013, 23:31
An der Stuttgarter Schule unserer Tochter hat man heute in der Realschulklasse 8 die Lerninhalte der Hamburger 4. Volksschulklasse von 1966.

Es ist eine Katastrophe, wenn man von 14-Jährigen gefragt wird: "Schreibe ich 'Thema' mit "h" ?"

Diese Generation sagt dann auch: "Ge-'chipte' Bürger" - ist doch toll, dann kann ich ja nie meinen Ausweis vergessen!"

Wenn ich so etwas höre, wird es mir sehr übel, denn die Lütte meinte das ernst...

KuK


Eben, ja, eben, genau! Ein weiterer Punkt:

Während Gymnasien aufgebläht werden und Gesamtschulen zum Aufbewahrungshort für Achmed und Konsorten werden, verliert mehr und mehr die Stütze des Mittelstandes, die Realschule, an Qualität, Bedeutung und Schülerzahlen. Mir platzt gerade der Kragen, wenn ich nur daran denke. Aber, KUK, bitte: Bei jedem Bildungsthema auch die Realschule, wie hier, erwähnen! Dieses Thema wird immer ganz und gar unter den Tisch gekehrt, vor allem von offizieller Seite! Unsere Foristen und Landsleute müssen auch darüber informiert sein, dass man mutwillig gewisse Schulformen herabsetzen will! Die Abschaffung der Realschule war bereits schon Thema unter den Pädagogen!

schlau
12.05.2013, 23:36
http://www.welt.de/debatte/kolumnen/die-strenge-stausberg/article116102080/Wozu-lernen-Machen-wir-doch-die-Schule-leichter.html

Kommt man der Bildungsmisere bei wenn man die Standards bei Lehrern und Schülern senkt?

damit kommt man allen ungerechtigkeiten bei

http://www.bz-berlin.de/aktuell/berlin/gruene-wollen-miss-wahl-auch-fuer-weniger-schoene-article1678304.html


Grüne wollen Miss-Wahl auch für weniger Schöne

11. Mai 2013 16:58 Uhr, SK | Aktualisiert 16:58 "Jugendliche, die nicht groß und schlank sind, werden ausgegrenzt", sagt Marianne Bukert-Eulitz.
http://1.1.1.3/bmi/www.bz-berlin.de/multimedia/archive/00423/miss-bukert_42317127.jpg (http://www.bz-berlin.de/aktuell/berlin/gruene-wollen-miss-wahl-auch-fuer-weniger-schoene-article1678304-image1.html)


picture-alliance/dapd B.Z. Montage Bild 1 von 1
http://1.1.1.1/bmi/www.bz-berlin.de/resources/8442/ver1-0/SYSTEM/img/pfeil_gross_li1.gif

Groß, schlank, lange Beine, hübsches Gesicht – junge Frauen, die an einer Miss-Wahl teilnehmen, sind vor allem eins: schön! Es ist, das kann man so einfach sagen, die Schlüsselqualifikation für diesen Wettbewerb. Doch Grünen-Politikerin Marianne Burkert-Eulitz (40) gefällt genau das nicht. „Bei Miss-Wahlen werden grundsätzlich Menschen unserer Gesellschaft ausgeschlossen.“
Auch weniger schöne Damen sollten eine Chance kriegen.

hamburger
13.05.2013, 00:27
An der Stuttgarter Schule unserer Tochter hat man heute in der Realschulklasse 8 die Lerninhalte der Hamburger 4. Volksschulklasse von 1966.

Es ist eine Katastrophe, wenn man von 14-Jährigen gefragt wird: "Schreibe ich 'Thema' mit "h" ?"

Diese Generation sagt dann auch: "Ge-'chipte' Bürger" - ist doch toll, dann kann ich ja nie meinen Ausweis vergessen!"

Wenn ich so etwas höre, wird es mir sehr übel, denn die Lütte meinte das ernst...

KuK

Vor über 20 Jahren begann der Abstieg des Bildungssystems. Ein Bekannter, Rektor an einer Hauptschule, bestätigte mir das schon damals.
In der 9 ten Klasse konnte schon damals nur der Stoff der 7/8ten Klasse behandelt werden...
Die Realschulen von heute sind die Hauptschulen von gestern....
Damals war die SPD der Urheber dieser Aktionen, Abitur Hamburg gegen Abitur Bayern....., die Genossen wussten schon, dass sie in Zukunft für intelligente Menschen unwählbar werden würden.
Auch Helmut Schmidt, genau betrachtet ein Versager wie Kohl, trieb diese Entwicklung voran.
Natürlich ist das Gymnasium , das ich früher besucht habe, nicht eine ideale Bildungsstätte. Auch dort hätte man sich der Zeit anpassen und die Entwicklung neuer Technologien nicht verschlafen dürfen.
Nicht für alle ist Latein sinnvoll, aber Mathematik braucht jeder. Gute Handwerker, Techniker und IT Spezis werden für die Zukunft gebraucht.
Ich sehe nicht, wie man diese Leute mit dem derzeitigen Schulsystem in ausreichender Menge bekommen kann.
Ohne einen gewissen Leistungsdruck werden die meisten Schüler keine ausreichenden Kenntnisse der Grundlagen erreichen.
Welche Anreize bietet unser Abgabensystem für junge Menschen überhaupt noch?
Für das neue Handy muss man nicht unbedingt grosse Leistungen erbringen, da reicht schon H4.
Für das etwas mehr bei regulärer Arbeit kann man kaum einen intelligenten Menschen begeistern.
Die Ergebnisse dieser Politik sieht man heute schon, in Zukunft wird das unser System zum Absturz bringen....
Na ja, wenigstens etwas Gutes :D

KuK
13.05.2013, 01:07
Moin, hamburger (Kleinschreiber !)


Vor über 20 Jahren begann der Abstieg des Bildungssystems. Ein Bekannter, Rektor an einer Hauptschule, bestätigte mir das schon damals.
In der 9 ten Klasse konnte schon damals nur der Stoff der 7/8ten Klasse behandelt werden...
Die Realschulen von heute sind die Hauptschulen von gestern....
Damals war die SPD der Urheber dieser Aktionen, Abitur Hamburg gegen Abitur Bayern....., die Genossen wussten schon, dass sie in Zukunft für intelligente Menschen unwählbar werden würden.
Auch Helmut Schmidt, genau betrachtet ein Versager wie Kohl, trieb diese Entwicklung voran.
Natürlich ist das Gymnasium , das ich früher besucht habe, nicht eine ideale Bildungsstätte. Auch dort hätte man sich der Zeit anpassen und die Entwicklung neuer Technologien nicht verschlafen dürfen.
Nicht für alle ist Latein sinnvoll, aber Mathematik braucht jeder. Gute Handwerker, Techniker und IT Spezis werden für die Zukunft gebraucht.
Ich sehe nicht, wie man diese Leute mit dem derzeitigen Schulsystem in ausreichender Menge bekommen kann.
Ohne einen gewissen Leistungsdruck werden die meisten Schüler keine ausreichenden Kenntnisse der Grundlagen erreichen.
Welche Anreize bietet unser Abgabensystem für junge Menschen überhaupt noch?
Für das neue Handy muss man nicht unbedingt grosse Leistungen erbringen, da reicht schon H4.
Für das etwas mehr bei regulärer Arbeit kann man kaum einen intelligenten Menschen begeistern.
Die Ergebnisse dieser Politik sieht man heute schon, in Zukunft wird das unser System zum Absturz bringen....
Na ja, wenigstens etwas Gutes :D

Bin als Hamburger eingeschult 1962 in HH-St.Marien-Volksschule, Danziger Str. 60:

Lesen und Schreiben in Lateinischer Schrift in der 1. - 3. Klasse. In der 4. Klasse lernten wir Deutsch nur in Sütterlin und lasen fast nur in Fraktur, um auch diese Schrift zu erlernen. Aufnahmeprüfung fürs Gymnasium 1966 als letzte Klasse ihrer Art in Hamburg !!!!

Dann in Hamburg die Umstellung von Oster-Einschulung auf Sommer-Einschulung in HH durch zwei Kurz-Schuljahre und Umzug nach NRW, wo man das mit einem Langschuljahr bewerkstelligte:

Sitzengeblieben... Schiet, mein erster Lern-Flop....

Dann in 1973 in Bonn als erster Jahrgang, an dem die "Differenzierte Oberstufe" ausprobiert wurde: - ich war ein Erprobungsjahrgang für den Niedergang des Deutschen Bildungssystems bundesweit...

Heute erkenne ich das System dahinter,

KuK

Captain_Spaulding
13.05.2013, 09:36
http://www.welt.de/debatte/kolumnen/die-strenge-stausberg/article116102080/Wozu-lernen-Machen-wir-doch-die-Schule-leichter.html

Kommt man der Bildungsmisere bei wenn man die Standards bei Lehrern und Schülern senkt?

Ist schon lustig, besonder, dass man so einen Artikel in der Welt lesen kann.
Richard David Precht ist ein typischer Gutmensch, ich habe sein Buch gelesen, obwohl es um Philosophie ging konnte ich den Gutmenschlichen Dünnschiss ,der da teilweise zu lesen war kaum aushalten.
Und jetzt weiß ich auch warum.

Wer wissen möchte was für ein Problem unser Bildungssystem wirklich hat der möge bitte meinen Strang lesen.

http://www.politikforen.net/showthread.php?125479-Das-gr%C3%B6%C3%9Fte-Problem-am-deutschen-Schulsystem-mangelnde-disziplinarische-Ma%C3%9Fnahmen-und-ihre-Folgen

Ich verstehe nicht wie man angesichts des morodierenden Schulsystems nur auf die Idee kommen kann, dass man es durch weitere Auflockerung noch verbessern kann?
Die 68er haben derartige Experimente bereits zur Genüge durchexerziert ,mit dem Ergebnis, dass ihr neues angeblich revolutionäres Bildungssystem in jeglcher Hinsicht schlechter ist als das ursprüngliche konservative Bildungssystem.

Sinnvolle Verbesserungen gerne aber lernen ohne pauken ist eine derartig utopische und schwachsinnige Wunschvorstellung ,dass man wirklich an der Wahrnehmung dieses Menschen zweifeln muss.

mfg

Reilinger
13.05.2013, 09:44
Ja!
Denn wenn die Lehrer genauso blöde sind wie die anatolischen Zuwanderer, haben wir wirklich qualifizerte Zuwanderung aus Kleinasien!

Ernsthaft: wir gehen seit Jahren de nfalschen Weg: wenn die Qualifikation der Bewerber nicht reicht, darf man nicht die Hürde niedriger stellen, sondern muss das Training forcieren.

Man stelle sich mal vor, ein Fußballverein, der immer verliert, würde fordern, daß man doch die Tore größer machen soll, damit seine Spieler auch mal die Chance haben zu treffen...

Captain_Spaulding
13.05.2013, 09:49
Wichtig wäre, dass die schriftlichen Leistungen wieder mehr zählen. Wenn mündlich teils zwei Drittel zählt, ist man zu sehr abhängig von der Sympathie des Lehrers, was oft unverdient bessere oder schlechtere Noten einbringt.

Das hast du sehr gut erkannt, die mündliche Note ist das Hauptproblem, besonders, da sie keine gute mündliche Leistung mehr voraussetzt, sondern eine schlechte mündliche Beteilligung auch schon für eine gute mündliche Note reicht.
Lies dir mal diesen meinen Strang durch:
http://www.politikforen.net/showthread.php?125479-Das-gr%C3%B6%C3%9Fte-Problem-am-deutschen-Schulsystem-mangelnde-disziplinarische-Ma%C3%9Fnahmen-und-ihre-Folgen

Da wirst du mit Sicherheit auch viel von deinen Kritikpunkten wieder finden .
mfg Captain Spaulding

Reilinger
13.05.2013, 09:52
Wichtig wäre, dass die schriftlichen Leistungen wieder mehr zählen. Wenn mündlich teils zwei Drittel zählt, ist man zu sehr abhängig von der Sympathie des Lehrers, was oft unverdient bessere oder schlechtere Noten einbringt.

Wenn ich da mal eine Azubine frei zitieren darf, die ich mal fragte, wie um alles in der Welt sie bei ihrer katastrophalen Rechtschreibung (die Texte waren schlicht nicht mehr lesbar), denn eigentlich die schriftlichen Prüfungen überstehe. Ihre Antwort: "Das ist kein Problem. Der Lehrer sagt, daß er ja weiß, was ich weiß und meine und er versteht das dann schon irgendwie. Er denkt sich das dann halt entsprechend dazu."

Sonst noch Fragen?

Reilinger
13.05.2013, 09:56
Das hast du sehr gut erkannt, die mündliche Note ist das Hauptproblem, besonders, da sie keine gute mündliche Leistung mehr voraussetzt, sondern eine schlechte mündliche Beteilligung auch schon für eine gute mündliche Note reicht.
Lies dir mal diesen meinen Strang durch:
http://www.politikforen.net/showthread.php?125479-Das-gr%C3%B6%C3%9Fte-Problem-am-deutschen-Schulsystem-mangelnde-disziplinarische-Ma%C3%9Fnahmen-und-ihre-Folgen

Da wirst du mit Sicherheit auch viel von deinen Kritikpunkten wieder finden .
mfg Captain Spaulding

Das gab es allerdings auch schon zu meiner Schulzeit. Schülerin, die regelmäßig den Unterricht schwänzte und trotzdem immer eine Eins in der mündlichen Note absahnte. Als mal jemand zu fragen wagte, wie so was denn möglich sei, war die Antwort der Lehrperson: "Nur weil sie nicht da ist, kann ich ihr ja keine schlechte Note geben."

Als wir dann meinten, das wäre ja prima, dann würden wir anderen einfach auch nicht mehr kommen und alle dafür Einser erhalten, wurde die Stimmung ziemlich angespannt...

Daphne
13.05.2013, 09:59
Armes Deutschland, Land der Dichter und der Denker, der großen Erfindungen und Innovationen, Land der Hochtechnologie und bahnbrechender naturwissenschaftlicher Fortschritte, Land der Nobelpreisträger und kultureller Errungenschaften.
Das alles wird dann wohl auf dem Multikulti-wir-füttern-noch-den-Dümmsten-durch-Altar geopfert.

zoon politikon
13.05.2013, 10:13
Ach Precht, die alte Medienhure! :D

Am besten weghören, wenn dieser Küchenphilosoph zu seinen sterbenslangweiligen Monologen ansetzt. Da lob ich mir ja noch den völlig unverständlichen Sloterdijk!

Seine Vorschläge im Bildungssektor sind hanebüchener Unsinn und entpringen einer grandiosen Selbstüberschätzung.

Captain_Spaulding
13.05.2013, 10:33
Das gab es allerdings auch schon zu meiner Schulzeit. Schülerin, die regelmäßig den Unterricht schwänzte und trotzdem immer eine Eins in der mündlichen Note absahnte. Als mal jemand zu fragen wagte, wie so was denn möglich sei, war die Antwort der Lehrperson: "Nur weil sie nicht da ist, kann ich ihr ja keine schlechte Note geben."

Als wir dann meinten, daß wäre ja prima, dann würden wir anderen einfach auch nicht mehr kommen und alle dafür Einser erhalten, wurde die Stimmung ziemlich angespannt...

Ich kenne den Fall zwar nur anders herum, aber das ist ein gutes Fallbeispiel für die Willkür ,die die mündliche Note mit sich bringt. Ich hatte in der Orientierungsstufe mal eine extrem feministische Klassenlehrerin, die hat über 50 % der Mädchen aufs Gymnasium gebracht, und nur 2 Jungs. Obwohl das Verhältnis der wahren Leistungsträger genau anders herum war: ca. 40% der Jungen waren mehr als fürs Gymnasium geeignet, wogegen die Mädchen bis auf 2 Ausnahmen dumm wie bohnenstroh waren.
Diese Frau hat aus ihren peinlichen Männerfeindlichkeit heraus sehr vielen Jungen und Mädchen das Leben erschwert, da sie anstatt nach Potenzial und Intelligenz zu sortieren lieber nach persönlicher Sympathie selektiert hat.
Genützt hat das niemanden, ich traf vor kurzen eines dieser Gymnasiasten-Mädchen wieder, die hatte sich Jahre vergeblich am Gymnasium versucht, hat am Ende ihre Realschule abgebrochen, weil sie einfach fertig war und arbeitet jetzt als Stripperin.
Das kommt von Genderbullshit.
Trotzdem eigentlich traurig,da es die falschen trift, diese Lehrerin unterrichtet heute wahrscheinlich immernoch und stellt ,in ihrer Inkompetenz gemixt mit willkürlicher Benotung ,haufenweise Kinder auf die falschen Gleise.

mfg Captain Spaulding

Niesmitlust
13.05.2013, 10:33
Das hast du sehr gut erkannt, die mündliche Note ist das Hauptproblem, besonders, da sie keine gute mündliche Leistung mehr voraussetzt, sondern eine schlechte mündliche Beteilligung auch schon für eine gute mündliche Note reicht.
Lies dir mal diesen meinen Strang durch:
http://www.politikforen.net/showthread.php?125479-Das-gr%C3%B6%C3%9Fte-Problem-am-deutschen-Schulsystem-mangelnde-disziplinarische-Ma%C3%9Fnahmen-und-ihre-Folgen

Da wirst du mit Sicherheit auch viel von deinen Kritikpunkten wieder finden .
mfg Captain Spaulding

Ein Beispiel aus meiner Schulzeit (es war in der 11. Klasse):

Person A, männlich, schriftlich 4 Punkte, mündlich ständig dazwischenlabernd, oft über unterrichtsfremde Dinge, unterrichtsbezogene Meldungen sind fast immer falsch oder einfach Fragen (kein Wissen). Lehrerin steht aber auf Person A (erwachsen, da 2ter Bildungsweg also nicht so schlimm) und gibt Person A 11 Punkte mündlich.
Endnote Person A: 9 Punkte

Person B, weiblich, schriftlich 13 Punkte, introvertiert und scheu, vermutlich soziale Phobie, traut sich nicht sich zu melden. Keinerlei Aufforderung seitens der Lehrerin, keine Möglichkeit auszugleichen durch Referat oder weitere Arbeit. Sie war alles andere als dumm und bräuchte ja auch nicht unbedingt irgendwo arbeiten, wo sie viel mit Menschen sprechen muss. Lehrerin benotet sie mündlich mit 0 Punkten, da anscheinend nur die Quantität bei ihr zählt. Sie hätte sie ja auch einfach so rannehmen können oder etwas, womit sie das ausgleichen kann.
Endnote Person B: 4 Punkte

Das ist doch irgendwo nicht fair. Der Dümmere hat aufgrund seiner Klappe und Flirterei mit der Lehrerin eine bessere Note als die Klügere, die für ihre Schüchternheit bestraft wird.

schastar
13.05.2013, 11:23
Ähm, kurze Rückfrage: Ist das so zu verstehen, dass man als Lehrerkandidat auch dann ein Latinum braucht, wenn man z.B. Mathe und Physik unterrichten möchte? Da stelle ich mir tatsächlich einige Fragen über den Sinn des Latinums. Ansonsten geht es mir ähnlich: Ohne Pauken geht nicht viel.

Schon mal über das japanische Schulsystem informiert?

schastar
13.05.2013, 11:26
...
Das ist doch irgendwo nicht fair. Der Dümmere hat aufgrund seiner Klappe und Flirterei mit der Lehrerin eine bessere Note als die Klügere, die für ihre Schüchternheit bestraft wird.

:-)

dirty_mind
13.05.2013, 11:50
Das stupide Pauken wurde abgeschafft, denn Schule soll ja vor allem Spass machen und das Lernen soll spielerisch erfolgen.

Das ist ein total dummer Denkansatz!

Es geht nicht nur um das Beherrschen des Stoffes, sondern auch um die persönliche Reife.

Will jemand etwas in seinem Leben erreichen muss er auch unangenehme Arbeiten erledigen.
Dazu braucht man Selbstdisziplin und Zähigkeit.
So profitieren Leistungssportler nicht nur in ihrem Sport von der Selbstdisziplin und dem Vertrauen in ihre Leistungsfähigkeit.

Durch die vorher erbrachte harte Arbeit und wegen der Tatsache, dass eben nicht alle das gleiche Ergebnis erreichen können,
wird die eigene Leistung aufwertet.

Durch den Vergleich mit Anderen und durch das Bewustsein, über sich selbst hinausgewachsen zu sein, wird Erfolg überhaupt erst erlebbar.

Das spielerische Erreichen von Zielen verhindert die Auseinandersetzung mit sich selbst, mit seinen Schwächen.
Das führt zu Unsicherheiten darüber, ob man etwas erreichen kann und führt am Ende zum Stillstand der persönlichen Entwicklung.

Es enstehen infantile, narzistische Egomanen die permanent Forderungen an ihre Umwelt stellen die in keinem Verhältnis zu ihren Leistungen stehen!
Sie meinen, dass ihnen alles zustünde, einfach nur weil sie es sich wünschen und dann auch mindestens in gleichem Maße wie ihr Nachbar oder ihr Kollege.

Für etwas zu kämpfen, haben sie ja nie gelernt, wenn es schwierig wird, geben sie sofort auf.

Im wahren Leben, nach der Schule oder frühestens bei der Prüfung kommt dann die Ernüchterung.

Die Folgen sind gescheiterte Erwachsene mit der mentalen Austattung von Kindern oder sogar Amokläufer!

Kater
13.05.2013, 17:56
Schon mal über das japanische Schulsystem informiert?

Nee, und allein auf Grund eines unverdauten Brockens, der mir mal eben so hingeschmissen wird, werde ich das auch garantiert nicht tun.

Kirk
13.05.2013, 18:03
http://www.welt.de/debatte/kolumnen/die-strenge-stausberg/article116102080/Wozu-lernen-Machen-wir-doch-die-Schule-leichter.html

Kommt man der Bildungsmisere bei wenn man die Standards bei Lehrern und Schülern senkt?

Nein, dass ist Absicht !!! Das ist wie in diesem Harry Potter Film in der Folge "Harry Potter und der Orden des Phönix"

Da soll den Schülern Müll und unwichtiges beigebracht werden - was letzlich zur Verblödung führen soll und wird....- die reichen Leute werden ihre Kinder eh nicht auf diese staatlichen Schulen schicken und auf private Schulen schicken, - dort werden dann natürlich ganz andere Leistungsmaßstäbe gesetzt werden und die Abiturkriterien werden im geheimen sehr scharf sein...so dass man dort einen richtigen Bildungsabschluss hat und die anderen von der öffentlichen einen pseudoAbschluss der sich nur hinter einem angeblichen guten Namen verbirgt.

Das ist wie bei dem Arbeitszeugnis, man wird dann eine Geheimsprache entwickeln, "z.b er bemühte sich den Anforderungen gerecht werden! u.s.w in den USA ist ein Universitätsabschluss nicht das einzige gute Kriterium für einen guten Job, sondern es kommt auch darauf an wo man studiert hat, wer in Havard oder Yale war hat natürlich die besseren Karten, aber noch besser wenn man dort im Rahmen einer studentischen Verbindung , welche konspirativ abläuft, sich seine berufliche Zukunft gesichert hat...z.b CIA , die holen keine Mitarbeiter von der Strasse und man bewirbt sich auch nicht dort , sondern man wird "Beworben" an den EliteUnis.

Eine für mich doch sehr beängstigende Entwicklung - und damit ein weiterer Schritt , wie wir unser Land das mal als Volk solidarität haben sollte in den Ruin stürzen und sich damit selbst abschafft und verliert.

Das perverse daran ist nur dass die Grünen ihre Machwerke mit einem bunten Luftballon als sozial verkaufen kann.

schastar
13.05.2013, 19:36
Nee, und allein auf Grund eines unverdauten Brockens, der mir mal eben so hingeschmissen wird, werde ich das auch garantiert nicht tun.

Solltest dir mal ansehen, da werden speziell besondere Veranlagungen gefördert ohne dass sich diese mit Fächern belasten müssen welche ihnen nicht liegen. So kann einer durchaus Mathe studieren ohne auch nur eine Fremdsprache zu können.

Man kann jetzt sagen es wären Fachidioten, mag auch richtig sein, nur wäre er bei uns nur ein Idiot weil er wegen fehlender Fremdsprachenkenntnisse nie Mathe studieren wird.