PDA

Vollständige Version anzeigen : Viele Schüler intellektuell fürs Gymnasium ungeeignet



Bulldog
08.05.2013, 09:03
http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/elsbeth-stern-nur-ein-fuenftel-der-schueler-soll-aufs-gymnasium-a-898282.html



SPIEGEL: In Bundesländern wie Hamburg besucht inzwischen über die Hälfte eines Altersjahrgangs das Gymnasium. Mit welchen Auswirkungen?

Stern: Das Gymnasium als Massenschule hat folgenden Nachteil: Die meisten Gymnasiasten sind nur mittelmäßig begabt und intellektuell nicht ganz auf der Höhe. Das ergibt sich zwangsläufig aus der Normalverteilung der Intelligenz. Sie können nicht so gut logisch denken oder sich in abstrakte Themen einarbeiten. Stattdessen sollen die Gymnasiasten nun irgendwelche Berufspraktika machen. Da pervertiert sich das deutsche Schulsystem wieder einmal selbst.

SPIEGEL: Welche Gymnasialquote empfehlen Sie?

Stern: 20 bis 25 Prozent, wenn man das Gymnasium als Vorbereitung für ein Studium versteht. Ich bin auch dafür, dass die Studierquote nicht 20 Prozent eines Altersjahrgangs überschreitet. Die Universität ist eine Forschungsanstalt. Wir Professoren haben nicht die Aufgabe, Leute zu fördern, die nicht wirklich etwas mit Wissenschaft am Hut haben. Für die Mehrheit sollte es gute Fachhochschulen und eine funktionierende Berufsbildung geben. In diese Sektoren sollte die Politik massiv investieren.

SPIEGEL: Stattdessen setzt sie auf mehr Akademiker.

Stern: Das ist nicht sinnvoll. Wir müssen dafür sorgen, dass alle Menschen eine anspruchsvolle Ausbildung bekommen, die ihnen das ermöglicht, wozu sie in der Lage sind. Die Schweiz beispielsweise fährt mit einer relativ niedrigen Studierquote von rund 20 Prozent sehr gut, weil die Berufsausbildung hoch gehalten wird. Die Frage ist, ob es die richtigen 20 Prozent sind, auch in der Schweiz spielt die soziale Herkunft eine große Rolle.


Ja, das bestätigt die Meinung vieler User des HPF.

Wenn zwei Drittel eines Jahrgangs das Gymnasium besuchen, kann das nicht ohne Folgen für das Abitur oder aber die Gymnasiasten bleiben.

Aber in Niedersachsen z.B. soll ja jetzt das Gymnasium an die Schüler angepasst werden.
Unsere schwarzbunten Schätzechen sollen ja schließlich auch mal alle Promovieren, wie Schavan, von Guttenberg oder Koch-Mehrin.

-jmw-
08.05.2013, 09:33
Sehr richtig!

annullator
08.05.2013, 09:36
Ich kann schon das Gebrüll der Sozialdemokraten hören: »Sie wollen ja nur nicht, daß Arbeiterkinder auch studieren dürfen!!« :crazy:

Königstiger87
08.05.2013, 09:37
Die Frau hat mit vielem Recht. Kinder müssen nach Begabung unterichtet werden und nicht nach linken Ideologievorstellungen. Die Starken haben noch nie von der Anwesenheit der Schwachen profitiert. Das bedeutet für jedes Fach mindestens zwei Kurse in denen dann nach Leistung unterschieden wird. Besser ist allerdings eine feingliedrige Auflösung in 3 bis 4 Kurse. Ob das ganze nun in unterschiedlichen Schulgebäuden oder in einem Schulgebäude stattfindet ist Geschmackssache.

-jmw-
08.05.2013, 09:43
Die Frau hat mit vielem Recht. Kinder müssen nach Begabung unterichtet werden und nicht nach linken Ideologievorstellungen. Die Starken haben noch nie von der Anwesenheit der Schwachen profitiert. Das bedeutet für jedes Fach mindestens zwei Kurse in denen dann nach Leistung unterschieden wird. Besser ist allerdings eine feingliedrige Auflösung in 3 bis 4 Kurse. Ob das ganze nun in unterschiedlichen Schulgebäuden oder in einem Schulgebäude stattfindet ist Geschmackssache.
Dazu hatte ich mal die Idee einer Oberschule als "Einheitsschule" mit 1. berufspraktischem, 2. berufsbildendem, 3. allgemeinbildendem und 4. akademischem Zweig.
Also Binnendifferenzierung mit der Möglichkeit, sich zu spezialisieren und mehr oder weniger praxis-/theorielastig zu arbeiten; und auch mit der Möglichkeit, Interessierte und Begabte jedes Zweiges in Kursen (Sport; Kunst, Religion) zusammenarbeiten zu lassen.

Leila
08.05.2013, 09:46
Die Schule als Versuchsanstalt, Experimentier- und Sandkasten.

dZUG
08.05.2013, 10:20
Emilia Galotti gibts auch an der Berufsschule... und mit etwas Glück kommt die Rechtschreibreform nach dem man von der Schule ist hahahahaha

Apollyon
08.05.2013, 10:49
Ein mehrschichtiges Bildungssystem hat einen größeren nutzen, ohne das Niveau der Gymnasiasten runterzudrücken, das würde auch Österreich vor den Ansturm von Studenten schützen die hier in der BRD für ein Studium nicht geeignet sein sollen. Diese Studenten nehmen viel auf sich, man sollte ihnen auf jedenfall eine inländische Möglichkeit bieten.

Agesilaos Megas
08.05.2013, 12:21
Dazu hatte ich mal die Idee einer Oberschule als "Einheitsschule" mit 1. berufspraktischem, 2. berufsbildendem, 3. allgemeinbildendem und 4. akademischem Zweig.
Also Binnendifferenzierung mit der Möglichkeit, sich zu spezialisieren und mehr oder weniger praxis-/theorielastig zu arbeiten; und auch mit der Möglichkeit, Interessierte und Begabte jedes Zweiges in Kursen (Sport; Kunst, Religion) zusammenarbeiten zu lassen.

Mh, es ist einfacher, verschiedene Schulen nach Zweigen aufzuteilen (z.B.: Gymnasium in verschiedene akademische Zweige) als verschiedene Zweige verschiedener Professionsgrade (d.h.: Schulformen) in einer "Gemeinschule" zu vereinen - das endet im Verwaltungsmonster Massenhaltungsschule. Die Binnendifferenzierung, die Du anführst, ist ja richtig und löblich - ich nenne sie eher: Selektion. Aber für eben diese haben wir noch die besten Grundlagen: Dreigliedrigkeit, Gebäude, Infrastruktur, Geld etc. - wir müssen nicht das Bildungswesen neu erfinden, sondern uns auf die teuflischen Pläne von KMK, KM u. BRD-Didaktikern/Pädagogen konzentrieren und die alten, guten Grundlagen unseres Systema wieder verstehen lernen.

Agesilaos Megas
08.05.2013, 12:26
Die Frau hat mit vielem Recht. Kinder müssen nach Begabung unterichtet werden und nicht nach linken Ideologievorstellungen. Die Starken haben noch nie von der Anwesenheit der Schwachen profitiert. Das bedeutet für jedes Fach mindestens zwei Kurse in denen dann nach Leistung unterschieden wird. Besser ist allerdings eine feingliedrige Auflösung in 3 bis 4 Kurse. Ob das ganze nun in unterschiedlichen Schulgebäuden oder in einem Schulgebäude stattfindet ist Geschmackssache.

Zwei Kurse pro Fach? In welcher Schulform? In welchem Ausmaß? Für alle Fächer aller Schulformen??? Mh, die sog. Leistungskurse sind ja eben auch ein Produkt der KMK. Wie gesagt: Warum so kompliziert? Schauen wir uns das Bildungswesen der DDR vor den 60ern an und das der BRD der 50er - dort wird der Sinn unseres dreigliedrigen Schulwesens mehr als deutlich und zeigt uns die Möglichkeiten, die heutzutage nicht ausgeschöpft werden aufgrund von BRD-Ideologismen.

Patriotistin
08.05.2013, 12:29
Na was solls, wenn die Deutschen ausgestorben sind brauchen man sich über
Gymnasien eh keinen Kopf mehr machen.........

Siegfriedphirit
08.05.2013, 16:01
...ist doch ok, wir holen uns die Intelligenzler aus dem Balkan und dem Nahen Osten, die haben dort alle ein Abi mit 1,..
Ja der deutsche Michel ist einfach zu blöd. Das ist der selbe Mist wie unser Fachkräftemangel, damit wir noch mehr Ausländer reinholen, die für geringe Kohle arbeiten. Und unsere Fachkräfte sitzen auf den Arbeitsämtern und Jobcentern...

Conny
08.05.2013, 17:15
Bei einer Fortbildung wurde uns von einem Dezernenten der Bezirksregierung gesagt: „Gehen Sie auf Schatzsuche.“ Gemeint war damit, den Erwartungshorizont so he*runterzuschrauben, dass man auch bei einer eigentlich schlechten Leistung noch irgendetwas finden kann, das eine bessere Note rechtfertigt.
http://www.derwesten.de/politik/lehrerin-erzaehlt-schlechte-schueler-ziehen-wir-mit-durch-id7428486.html

Bulldog
08.05.2013, 17:21
...ist doch ok, wir holen uns die Intelligenzler aus dem Balkan und dem Nahen Osten, die haben dort alle ein Abi mit 1,..
Ja der deutsche Michel ist einfach zu blöd. Das ist der selbe Mist wie unser Fachkräftemangel, damit wir noch mehr Ausländer reinholen, die für geringe Kohle arbeiten. Und unsere Fachkräfte sitzen auf den Arbeitsämtern und Jobcentern...

Richtig erkannt.

Genau so ist das!!!

Es sind in den letzten 3 Jahren mehrere Hundert Tausend Fachkräfte aus dem Südland zu uns gekommen.

Und trotzdem wird bei 3 Millionen Arbeitslosen weiter von einem Fachkräftemangel schwadroniert.

Gleichzeitig merken Absolventen der Hochschulen nicht viel davon, sondern müssen sich mit Werk- und Zeitverträgen begnügen.

Das da irgendetwas faul im Staate BRD ist, merkt selbst ein Blinder mit dem Krückstock.

Hans Huckebein
08.05.2013, 18:28
Na was will man denn machen als elternteil?
Der "goldene mittelweg" war früher immer die realschule, heute werden sie oft mit der hauptschule zusammen gelegt....das klientel kann man sich vorstellen, also muss das kind aufs gymnasium....mit ach und krach, sonst sehen die berufsaussichten düster aus.
Viele eltern nehmen da lieber kostenspieligen nachhilfeunterricht in kauf!

-jmw-
08.05.2013, 19:44
Die Schule als Versuchsanstalt, Experimentier- und Sandkasten.
Nichts anderes können wir uns leisten, denn Bildung ist Dienstleistung und Konsumgut und muss eben jenen eine Fortbewegung erzwingenden Kräften unterworfen werden, denen wir auch andere Güter und Leistungen aussetzen.

-jmw-
08.05.2013, 19:50
[...] Verwaltungsmonster Massenhaltungsschule.
Ich sehe nicht, wieso das zwingend sein sollte.
Wie kommste drauf, es müsse so enden?


Die Binnendifferenzierung, die Du anführst, ist ja richtig und löblich - ich nenne sie eher: Selektion. Aber für eben diese haben wir noch die besten Grundlagen: Dreigliedrigkeit, Gebäude, Infrastruktur, Geld etc. - wir müssen nicht das Bildungswesen neu erfinden, sondern uns auf die teuflischen Pläne von KMK, KM u. BRD-Didaktikern/Pädagogen konzentrieren und die alten, guten Grundlagen unseres Systema wieder verstehen lernen.
Letztlich müssen wir ab von der Idee, es sei sinnvoll, von oben und per ordre mufti ein Bildungswesen zu konstruieren.
Weder Lehrer noch Beamte noch Minister sind regelmässig klug genug, dass auch nur halbwegs ordentlich hinzubekommen.
Da überlasse ich die Sache doch lieber am Markt agierenden Profis!

Agesilaos Megas
08.05.2013, 21:22
Letztlich müssen wir ab von der Idee, es sei sinnvoll, von oben und per ordre mufti ein Bildungswesen zu konstruieren.
Weder Lehrer noch Beamte noch Minister sind regelmässig klug genug, dass auch nur halbwegs ordentlich hinzubekommen.
Da überlasse ich die Sache doch lieber am Markt agierenden Profis!

Profis am Markt?

Agesilaos Megas
08.05.2013, 21:30
Ich sehe nicht, wieso das zwingend sein sollte.
Wie kommste drauf, es müsse so enden?


Warum muss die Spezialisierug/Selektion erst Zweig an einer "Gemeinschule" sein? Ein Zweig ist eine Reduktion der Schulform auf erweiterte Kurse. Warum soll nicht von Anfang an die größte Kraft von Kursen und einem einheitlichen Kollegium und einer einheitlichen Direktion genutzt werden? Sinnvoller wären Zweige für die jeweiligen Schulformen: Gymnasium -> humanistischer Zweig (zwei Ziele) anstelle von: Gemeinschule -> gymnasialer Zweig -> humanistischer Unterzweig (drei Ziele). Denn auf akademische Schulen/Gymnasien mit eigenen Zweigen wirst Du nicht verzichten können. Und eine Gemeinschule selbst steckt nochmals eigene Ziele, Personal, Kollegium, Räumlichkeiten, Schülerzahlen ab, wie auch ein gymnasialer Zweig, wie auch dessen Unterzweig. Wir haben die Infrastruktur, uns die jeweilige Schulform zu unterhalten; wir haben ferner mit den Grundschulen und den drei Unterstufenschulen ein gutes, aber falsch genutztes Mittel, zu selektieren und zu spezialisieren.

-jmw-
09.05.2013, 09:34
Profis am Markt?
Weiss nicht so recht, was ich darauf anderes als "Ja?" antworten soll.

Cleopatra
09.05.2013, 09:48
Man braucht die Zeit nur 50 Jahre zurückdrehen und wieder den alten Standarts anpassen, dann stimmt alles wieder. Was die 68er aus unserem Land gemacht haben, ist auf allen Gebieten eine einzige Ruine, in HH liest man in der Oberstufe keine Klassilker mehr, weil unsere Schätze die Sprache nicht verstehen. Ich fordere schon lange die Rückkehr zu Aufnahmeprüfungen, aber neuerdings setzt man auch geistig Behinerte in Normalklassen.

Rockatansky
09.05.2013, 09:59
Gymnasium -> Bushido hörende "Talente" auf dem Pausenhof?


statt Bach, Wagner, Brahms, Mozart?
:auro:

Agesilaos Megas
09.05.2013, 14:49
Weiss nicht so recht, was ich darauf anderes als "Ja?" antworten soll.

Mir reicht es, erklärst Du mir "Profis am Markt"! :)

Kater
09.05.2013, 15:04
Aber in Niedersachsen z.B. soll ja jetzt das Gymnasium an die Schüler angepasst werden.
.

Also, je nach dem, wo das Gymnasium sich befindet, heißt die Begrüßung für Lehrkräfte dann "Hey Alter", "Na, Mann, alles senkrecht" oder "F*ck Dich, Allda!"

Kater
09.05.2013, 15:08
(...) in HH liest man in der Oberstufe keine Klassilker mehr, weil unsere Schätze die Sprache nicht verstehen.

Also, ein Hamburger Abiturient stellt sich dann unter "Faust" eine aufs Maul vor, und bei Goethe kommt dann die Frage, bei welchem DSDS er unter die Top Ten gekommen war.

GLR
09.05.2013, 15:08
http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/elsbeth-stern-nur-ein-fuenftel-der-schueler-soll-aufs-gymnasium-a-898282.html



Ja, das bestätigt die Meinung vieler User des HPF.

Wenn zwei Drittel eines Jahrgangs das Gymnasium besuchen, kann das nicht ohne Folgen für das Abitur oder aber die Gymnasiasten bleiben.

Aber in Niedersachsen z.B. soll ja jetzt das Gymnasium an die Schüler angepasst werden.
Unsere schwarzbunten Schätzechen sollen ja schließlich auch mal alle Promovieren, wie Schavan, von Guttenberg oder Koch-Mehrin.

Wie war das nochmal mit dem Fachkräftemangel in der Regierung?

Cleopatra
09.05.2013, 15:19
Also, ein Hamburger Abiturient stellt sich dann unter "Faust" eine aufs Maul vor, und bei Goethe kommt dann die Frage, bei welchem DSDS er unter die Top Ten gekommen war.

Treffend erkannt. Dafür kann er Theaterkurse belegen, natürlich auch keine Klassik, vielleicht "Feuchtgebiete".

Kater
09.05.2013, 15:22
Unbedingt müssen sie ihren Namen tanzen können!

Daphne
09.05.2013, 21:45
Mittlerweile werden die Kinder ja auch aufs Gymnasium geklagt auch wenn so manches dieser Kinder das Wort Gymnasium nicht mal fehlerfrei schreiben kann.
Hier in der Nachbarschaft lebt auch eine Familie deren Sohn die 6. Klasse des hiesigen Gymnasiums besucht .... und jetzt schon jede Woche mehrmals in verschiedenen Fächern Nachhilfe braucht.

-jmw-
10.05.2013, 08:21
Mir reicht es, erklärst Du mir "Profis am Markt"! :)
Im Wettbewerb mit anderen stehende Schulunternehmer/n.

Leila
10.05.2013, 08:35
Man braucht die Zeit nur 50 Jahre zurückdrehen und wieder den alten Standarts anpassen, dann stimmt alles wieder. Was die 68er aus unserem Land gemacht haben, ist auf allen Gebieten eine einzige Ruine, in HH liest man in der Oberstufe keine Klassilker mehr, weil unsere Schätze die Sprache nicht verstehen. Ich fordere schon lange die Rückkehr zu Aufnahmeprüfungen, aber neuerdings setzt man auch geistig Behinerte in Normalklassen.

Das stimmt zum Teil. – Die Bildungsmisere ist auf die Industrialisierung zurückzuführen, welche die Familien zerstörte. Die Eltern sollten ihre Kinder erziehen und die Lehrer sollten Lehrer, nicht Erzieher sein.

bernhard44
10.05.2013, 08:46
Man braucht die Zeit nur 50 Jahre zurückdrehen und wieder den alten Standarts anpassen, dann stimmt alles wieder. Was die 68er aus unserem Land gemacht haben, ist auf allen Gebieten eine einzige Ruine, in HH liest man in der Oberstufe keine Klassilker mehr, weil unsere Schätze die Sprache nicht verstehen. Ich fordere schon lange die Rückkehr zu Aufnahmeprüfungen, aber neuerdings setzt man auch geistig Behinerte in Normalklassen.

Inklusion und Diversität heißen die neuen Zauberwörter!



In der Pädagogik:

Kinder und Jugendliche sind vielfältig:
Sie sind Mädchen und Jungen mit und ohne Migrationshintergrund, eventuell sogar mit und ohne Behinderung usw.
Diversität wird in der Pädagogik z. B. im Zusammenhang mit demokratischen Bildungsprinzipien diskutiert: Bei aller Vielfalt der Voraussetzungen geht es darum, dem Individuum die bestmögliche Bildung mitzugeben und Modelle des Zusammenlebens zu entwickeln, wie sie für eine vielfältige, demokratische Gesellschaft nötig sind. Unterschiede werden dabei nicht als Defizit oder Bedrohung, sondern als Bereicherung wahrgenommen (Prengel 2006)


http://www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/23_2010_2/diversitaet.pdf

Ich nenne es verantwortungslose Gleichmacherei! Was für den einen gut sein mag, ist es für andere lange nicht, oft sogar schädlich.
Zum Glück wird hier noch nach Mädchen und Jungen unterschieden, was ja im Zuge der Gender-Mainstreaming-Politik auch bald wegfallen wird!

Cleopatra
10.05.2013, 08:53
Inklusion und Diversität heißen die neuen Zauberwörter!




http://www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/23_2010_2/diversitaet.pdf

Ich nenne es verantwortungslose Gleichmacherei! Was für den einen gut sein mag, ist es für andere lange nicht, oft sogar schädlich.

Im Erfinden neuer Wortschöpfungen zwecks Vertuschung und Verschleierung in Sachen Gleichmacherei sind die Linksgrünen Meister.

Bulldog
10.05.2013, 09:17
Mittlerweile werden die Kinder ja auch aufs Gymnasium geklagt auch wenn so manches dieser Kinder das Wort Gymnasium nicht mal fehlerfrei schreiben kann.
Hier in der Nachbarschaft lebt auch eine Familie deren Sohn die 6. Klasse des hiesigen Gymnasiums besucht .... und jetzt schon jede Woche mehrmals in verschiedenen Fächern Nachhilfe braucht.

Ich habe mal eine Weile Nachhilfe in Mathematik gegeben.

Wenn diese Spacken nicht alles haarklein vorgekaut bekommen, kapieren sie den Stoff nicht.

Man muss ihnen jede Aufgabe regelrecht vorrechnen.

Hinterher, wenn sie dann ihre 2 oder ihre 1 in Mathe hatten, hatten sie sich aufgespielt, wie die kleinen Prinzen.

Klappte es nicht mit der 2 oder der 1 war ich natürlich schuld.

Der Lehrer ist doof, der Nachhilfelehrer ist doof, nur ich bin schlau, das hat mir meine Mami erzählt.

Wenn ich daran denke, wie ich mir den Stoff im Studium selbst aneignen musste, weil der Prof entweder stinken faul oder saublöd war und einem nicht beibringen wollte bzw. beibringen konnte, schwant mir bei diesen mittelmäßig begabten Genies nichts Gutes für ihr Studium.

PS.
Es ist ein Irrsinn, mittelmäßig begabte Schüler in Massen aufs Gym zu schicken.
Spätestens im Beruf werden die aussortiert werden.

BRDDR_geschaedigter
10.05.2013, 09:57
Ich habe mal eine Weile Nachhilfe in Mathematik gegeben.

Wenn diese Spacken nicht alles haarklein vorgekaut bekommen, kapieren sie den Stoff nicht.

Man muss ihnen jede Aufgabe regelrecht vorrechnen.

Hinterher, wenn sie dann ihre 2 oder ihre 1 in Mathe hatten, hatten sie sich aufgespielt, wie die kleinen Prinzen.

Klappte es nicht mit der 2 oder der 1 war ich natürlich schuld.

Der Lehrer ist doof, der Nachhilfelehrer ist doof, nur ich bin schlau, das hat mir meine Mami erzählt.

Wenn ich daran denke, wie ich mir den Stoff im Studium selbst aneignen musste, weil der Prof entweder stinken faul oder saublöd war und einem nicht beibringen wollte bzw. beibringen konnte, schwant mir bei diesen mittelmäßig begabten Genies nichts Gutes für ihr Studium.

PS.
Es ist ein Irrsinn, mittelmäßig begabte Schüler in Massen aufs Gym zu schicken.
Spätestens im Beruf werden die aussortiert werden.

Ja, das Meiste muss man sich im Studium selbst beibringen, zusätzlich kommt noch der Zeitfaktor hinzu, da man noch mit unwichtigen Fächern zugemüllt wird (in der FH jetzt).

Die Meisten können nur die Aufgaben runterrechnen, es fehlt das Grundverständnis, warum man das jetzt überhaupt so macht. Es gab sogar Studentinnen, die in einem Fach, dass viel Matheverständnis
erfordert hat (Signale und Systeme, Elektrotechnik) einfach sämtliche Kombinationsmöglichkeiten an möglichen Prüfungsausgaben einfach auswendig gelernt haben. Hatten Glück, dass der Prof fast identische Aufgaben
aus den vorherigen Jahren gebracht hat.

Daphne
10.05.2013, 12:12
PS.
Es ist ein Irrsinn, mittelmäßig begabte Schüler in Massen aufs Gym zu schicken.
Spätestens im Beruf werden die aussortiert werden.


So weit kommen die meisten doch gar nicht.
Irgendwann in Klasse 8, spätestens 9 kommt zwangsläufig die Rückstufung in die Realschule und dann ist großes Drama angesagt.
Schlimmstenfalls werden die Kinder mit noch mehr Nachhilfe durchs Abi gepeitscht.
Aber offenbar denken viele Eltern eine schlechte Abinote ist besser als ein guter Realschlußabschluß.
Ein guter Realschulabschluß öffnet einem viele Türen .... auch noch zum Abi.
Aus einer miserablen Abinote macht man keinen Herzchirurgen und auch keinen Bundesverfassungsrichter.

Leila
10.05.2013, 13:48
Ja, das Meiste muss man sich im Studium selbst beibringen, zusätzlich kommt noch der Zeitfaktor hinzu, da man noch mit unwichtigen Fächern zugemüllt wird (in der FH jetzt). […]

Man müßte eine Tabelle erstellen. Titel: Tätigkeiten der Schüler, Lehrlinge und Studenten. Erste Spaltenüberschrift: früher (z.B. 1960) . Zweite Spaltenüberschrift: heute.

Stättler
10.05.2013, 13:51
Man müßte eine Tabelle erstellen. Titel: Tätigkeiten der Schüler, Lehrlinge und Studenten. Erste Spaltenüberschrift: früher (z.B. 1960) . Zweite Spaltenüberschrift: heute.

Das geht schon mal gar nicht ........am Ende kann man da vergleichen ....:haha:

Politisch vollkommen inkorrekt.....

Agesilaos Megas
10.05.2013, 14:47
Der Lehrer ist doof, der Nachhilfelehrer ist doof, nur ich bin schlau, das hat mir meine Mami erzählt.


Ja, so ist es. Aus keinem anderen Grund ist der größte Klagepunkt der Lehrerschaft immer wieder und immer wieder: "Wir wollen Autorität zurück!"

Heute Lehrer zu sein, das ist Masochismus pur - Verbeamtung hin oder her. Einige Foristen hier glauben immer noch, dass die linksgrünen 68er-Lehrer indoktrinieren - wie denn bei mit Stühlen schmeißenden und "Schweinefleischfresser" schreienden bekifften Kleinkriminellen einerseits, verwöhnten Justin-Bieber-Verschnitten mit unrealistischen Erwartungen und fiesen Eltern andererseits?

Und ja: Es ist Irrsinn! Es war von Anfang an Irrsinn, das alte Bildungswesen so zu ändern, indem nur die "Durchlässigkeit" desselben erhöht wird - versuche Du einmal vorwärts zu kommen, indem Du Wasser statt Treibstoff tankst.

Agesilaos Megas
10.05.2013, 14:53
Das stimmt zum Teil. – Die Bildungsmisere ist auf die Industrialisierung zurückzuführen, welche die Familien zerstörte. Die Eltern sollten ihre Kinder erziehen und die Lehrer sollten Lehrer, nicht Erzieher sein.

Das ist schwammige Kinderkacke. Einerseits verschweigst Du die Abart des liberalen BRD-Systema - es gab auch andere Erziehungsansätze in anderen Industrienationen -, andererseits werden die Problemata nicht durch irgendwelche Aufrufe an Eltern gelöst werden (sie allein sind auch nicht schuldig), sondern durch ein allumfassendes, autoritäres und radikales Erziehungsprogramm: Staat, Medien, Schulen, Eltern, Kinder, Peers, außerunterrichtliche Erziehung etc. - es sind viel zu viele Dimensionen.

Helgoland
10.05.2013, 15:04
Ja, so ist es. Aus keinem anderen Grund ist der größte Klagepunkt der Lehrerschaft immer wieder und immer wieder: "Wir wollen Autorität zurück!"

Heute Lehrer zu sein, das ist Masochismus pur - Verbeamtung hin oder her. Einige Foristen hier glauben immer noch, dass die linksgrünen 68er-Lehrer indoktrinieren - wie denn bei mit Stühlen schmeißenden und "Schweinefleischfresser" schreienden bekifften Kleinkriminellen einerseits, verwöhnten Justin-Bieber-Verschnitten mit unrealistischen Erwartungen und fiesen Eltern andererseits?

Richtig! Zunächst muss man die Disziplin wieder herstellen, dann erledigt sich Vieles von selbst. Ein Problem ist auch die Gleichmacherei, wo staatliche Elitenförderung (unabhängig vom Einkommen der Eltern) angebracht wäre.

Captain_Spaulding
10.05.2013, 15:05
Die Thematik erinnert mich stark an meinen ersten Strang ,den ich hier verfasst hab.

http://www.politikforen.net/showthread.php?125479-Das-gr%C3%B6%C3%9Fte-Problem-am-deutschen-Schulsystem-mangelnde-disziplinarische-Ma%C3%9Fnahmen-und-ihre-Folgen

Ich war bis vor kurzem noch an der Oberstufe und die Zustände dort sind alarmierend, besonders das weibliche Geschlecht ist überproportional oft grottendämlich, man fragt sich was die aufm Gymnasium verloren haben.

Das ist die Kulturrevolution der 68er , die fördern kein Potenzial mehr sondern nur noch Opportunismus.
Aber auch die Kulturbereicherung hat ihren Teil zu den Zuständen beigetragen, da man immer und immer wieder das Niveau senken musste ,damit die Schätzchen wenigstens noch den Hauptschulabschluss schaffen, und manche vielleicht auch mal ein Gymnasium von innen sehen.

Der Arbeitsmarkt hat auf diese Gymnasiastenschwemme reagiert (Stichwort: Abitur fürs Kloputzen) , so dass es kein Wunder ist ,dass die Gymnasien überlaufen.

Mfg Captain Spaulding

Leila
10.05.2013, 15:17
Das ist schwammige Kinderkacke.

Reine Kinderkacke hingegen lieferst Du:


Einerseits verschweigst Du […]
andererseits […]
es sind viel zu viele Dimensionen.

Was erwartest Du von mir? Daß ich in einem politischen Internetforum tausendseitige Romane schreibe?

Agesilaos Megas
10.05.2013, 15:22
Was erwartest Du von mir? Daß ich in einem politischen Internetforum tausendseitige Romane schreibe?


"Viele Schüler intellektuell fürs Gymnasium ungeeignet". Deine Retrospektive: "Liegt an der Industrialisierung". Wenn Du schon ein so schwammig-weites Feld abgreifen willst, dann wäre ich Dir sogar dankbar, legtest Du es unter Bezugnahme auch auf die letzten 60 Jahre - die sind entscheidend - ausführlich dar. :)

Agesilaos Megas
10.05.2013, 16:07
Richtig! Zunächst muss man die Disziplin wieder herstellen, dann erledigt sich Vieles von selbst. Ein Problem ist auch die Gleichmacherei, wo staatliche Elitenförderung (unabhängig vom Einkommen der Eltern) angebracht wäre.

Ja! Allerdings ist das derzeit noch nicht möglich. Selbst Bürgerliche, die das versucht haben (B. Bueb), mussten einknicken - zu stark ist noch die Bildungsmafia etabliert. Die Probleme an unseren Schulen sind auch den Verantwortlichen bekannt. Dennoch werden alle Beschwerden der Lehrerschaft konsequent von den arroganten Ämtern und Ministerien ignoriert. Diese Arroganz und Starrheit des Systema erreicht schon DDR-Zustände...

Helgoland
10.05.2013, 16:13
Aber auch die Kulturbereicherung hat ihren Teil zu den Zuständen beigetragen, da man immer und immer wieder das Niveau senken musste ,damit die Schätzchen wenigstens noch den Hauptschulabschluss schaffen, und manche vielleicht auch mal ein Gymnasium von innen sehen.

Das ist auch der Grund, warum immer mehr Eltern (so sie es sich leisten können) ihre Kinder auf Privatschulen, in Internate oder ins Ausland schicken.

Helgoland
10.05.2013, 16:18
Ja! Allerdings ist das derzeit noch nicht möglich. Selbst Bürgerliche, die das versucht haben (B. Bueb), mussten einknicken - zu stark ist noch die Bildungsmafia etabliert. Die Probleme an unseren Schulen sind auch den Verantwortlichen bekannt. Dennoch werden alle Beschwerden der Lehrerschaft konsequent von den arroganten Ämtern und Ministerien ignoriert. Diese Arroganz und Starrheit des Systema erreicht schon DDR-Zustände...

........dafür holt man dann gut ausgebildete ausländische Arbeitskräfte zu Dumpinglöhnen ins Land, die in ihrer Heimat eigentlich dringend gebraucht werden. Geiz ist eben geil und wozu in die Ausbildung Einheimischer investieren, die dann womöglich noch angemessen verdienen wollen, wenn man das Ganze ohne wesentlichen Aufwand importieren kann.

OneDownOne2Go
10.05.2013, 16:27
Richtig! Zunächst muss man die Disziplin wieder herstellen, dann erledigt sich Vieles von selbst. Ein Problem ist auch die Gleichmacherei, wo staatliche Elitenförderung (unabhängig vom Einkommen der Eltern) angebracht wäre.

Bildung sollte Verfassungsrang bekommen, sie sollte der Kontrolle der Politik (vor allem der Länderpolitik!) entzogen werden, und sie sollte sich klar zur Elitenbildung bekennen.

Gleichmacherei, zum Beweis des Wahrheitsgehalt der Lügen der linken Bildungspolitik, ist der Tod des Bildungssystems, und man hat den Eindruck, dass es bereits kurz vor dem Wachkoma ist. Natürlich sollte jeder die gleichen Chancen haben, den Zugang zu höherer Bildung sollte niemandem verwehrt werden - niemandem, der die Voraussetzungen dafür mitbringt! Dabei darf das Einkommen der Eltern keine Rolle spielen, es sollte Qualifizierte nicht behindern, Ungualifizierte allerdings auch nicht begünstigen.

Lehrpläne und Kollegien müssten dringend entrümpelt werden, Schule hat keine Weltanschauungen zu vermitteln, sondern nur das Rüstzeug, sich eine eigene Anschauung zu bilden. Schule hat nicht die Aufgabe, Schwache bis zum bitteren Ende durchzuschleifen, sie kann nicht Vehikel der "Integrationspolitik" sein, weil das Beherrschen der Landessprache eine absolute Voraussetzung für den Schulbesuch ist, und nicht sein (fernes und oft unerreichtes) Ziel.

Wer die allgemeine Hochschulreife anstrebt, hat in zumindest Deutsch, Mathematik, einer Fremdsprache und einer Naturwissenschaft auf Leistungskursniveau zu bestehen, ergänzt durch einen entsprechenden Kanon an Grundkursfächern, der zumindest eine weitere Fremdsprache und eine weitere Naturwissenschaft umfassen sollte. Für die, die sich früher zu "spezialisieren" wünschen, z.B. auf musische Bereiche, sollte eine entsprechend eingeschränkte Hochschulreife möglich sein.

Grundsätzlich hat die Oberstufe, die ruhig 3 Jahre umfassen sollte, bereits universitäre Lehr- und Lernmethoden zu vermitteln. Wer sich nicht selbst organisieren, strukturieren und motivieren kann, hat an keiner Universität etwas verloren, entsprechend sollte ihm der Zugang nicht ermöglicht werden. Die Sekundarstufe II sollte hier bereits auf diese neue Methodik vorbereiten.

Es ließe sich noch unendlich viel mehr darüber sagen, es gibt fast keinen Aspekt unseres Schulsystems, der nicht massiv verbressert werden könnte und sollte, aber wären diese Kernpunkte mal umgesetzt, könnte man sich mit dem Rest schon Zeit lassen ...

Leila
10.05.2013, 16:48
"Viele Schüler intellektuell fürs Gymnasium ungeeignet". Deine Retrospektive: "Liegt an der Industrialisierung". Wenn Du schon ein so schwammig-weites Feld abgreifen willst, dann wäre ich Dir sogar dankbar, legtest Du es unter Bezugnahme auch auf die letzten 60 Jahre - die sind entscheidend - ausführlich dar. :)

Also gut. Aber nur in Stichworten.

Ich erblicke in der aus wirtschaftlichen Gründen herbeigeführten Zerstörung der Familie die Ursache der meisten gesellschaftlichen Probleme, auch im Bildungswesen. Ob bei Bauern, Handwerkern oder Kaufleuten – früher lernten die Kinder vieles von ihren Eltern und Großeltern, aber auch von ihren Geschwistern. Dem ist heute nicht mehr so. Die Alten befinden sich in Altersheimen, die Väter (falls überhaupt noch gegenwärtig) arbeiten in weiter Ferne und die Kinder haben kaum noch Geschwister. Von meinen Geschwistern lernte ich Lesen, Schreiben und Rechnen bevor ein Privatlehrer sich meiner Ausbildung annahm.

Um von Dir nicht der Knauserei bezichtigt zu werden, zitiere ich folglich einen Brief, den Fritz Mauthner an seinen Bruder Ernst schrieb. In ihm steht zu lesen, was ich unter dem familiären Zusammenhalt verstehe, der einst der Bildung förderlich war.


Lieber Ernst,

ich möchte Dir dieses Buch widmen.

Ich habe mich oft meines treuen und dankbaren Gedächtnisses gerühmt. Darf ich Dich heute an ein Erlebnis erinnern, das etwas mehr als 50 Jahre zurückliegt? Alt genug für solche Erinnerungsfeste sind wir ja geworden.

Ich war etwa 8 Jahre alt, Du 13. In unserem Kinderzimmer saßen wir fünf Brüder eines Abends, ein jeder an seinem kleinen Tischchen bei einer Talgkerze, mit unseren Schularbeiten beschäftigt. Ich hatte für den Prüflangetag, für den morgenden Tag also, in ein Heft die Gedichte abzuschreiben, die wir im Laufe des Semesters auswendig gelernt hatten. Eben hatte ich den letzten Vers abgeschrieben, als ich so ungeschickt war, das Tintenfaß anstatt der Streusandbüchse zu ergreifen und es über das Heft auszuleeren. Ich heulte jämmerlich; ich war wohl wehleidig. Der Schaden war freilich kaum wieder gut zu machen, weil meine Schreibfertigkeit damals noch kaum ausreichte, 32 Seiten in einer Nacht zu leisten. Für den Spott brauchte ich nicht zu sorgen. Du aber kamst an mich heran, überblicktest das Unheil prüfend und sagtest dann: „Leg’ dich nur ruhig schlafen; ich werde dir die paar Seiten abschreiben.“ Ich tröstete mich schnell, schlief wirklich bald ein, und des Morgens fand ich das dumme Heft Deiner schönen Handschrift auf meinem Tischchen, neben der herabgebrannten Kerze.

Die Menschen ändern sich nicht. Ich habe noch mehr als einmal vom Tintenfasse unratsamen Gebrauch gemacht; und Du hast noch mehr als einmal gearbeitet, und mich schlafen geschickt. Ich weiß, ich stehe nicht allein mit solchen Erinnerungen an Deinen Charakter.

Mit treuem und dankbarem Gedächtnis möchte ich Dir dieses Buch widmen; die Ruhe, die mir eine Bedingung für meine Arbeit war, verdanke ich Dir und den beiden andern, die Du kennst. Man könnte die Stille, welche Bedingung und Ziel zugleich einer solchen Arbeit ist, noch mit andern Namen rufen: ich verdanke Euch meine Unabhängigkeit, meine Freiheit.
Man könnte anstatt von Freiheit auch von Lebensmöglichkeit sprechen. Aber wir beide lieben die überlauten Worte nicht, nicht wahr?

Ich möchte Dir noch etwas sagen. Man spricht darüber nicht jeden Tag. Als ich vor kurzem 60 Jahre alt wurde, brachte mir die Post allerlei Zeitungsblätter ins Haus, in denen meiner ganzen Tätigkeit mit Achtung und Liebe gedacht war. Auch sonst kommt das mitunter vor. Dann hat mir immer etwas gefehlt: daß ich solche Zeichen guter Meinung nicht mehr unserer Mutter vorlegen kann. Ihr unbestechliches Urteil hätte sich durch keinen Zeitungskram irre machen lassen; aber es wäre ihr doch lieb gewesen, auch von diesem Kinde etwas Freundliches zu hören.

Ich glaube fast, mir ist nicht ganz klar, was ich Dir damit eigentlich noch sagen wollte. So ungefähr: ich gedenke auch der Mutter, wenn ich just Dir dieses ungefüge Buch widme.

Meersburg a. Bodensee, im Mai 1910.

Dein

Fritz

Sprecher
10.05.2013, 17:04
Ich habe mal eine Weile Nachhilfe in Mathematik gegeben.

Wenn diese Spacken nicht alles haarklein vorgekaut bekommen, kapieren sie den Stoff nicht.

Man muss ihnen jede Aufgabe regelrecht vorrechnen.

Hinterher, wenn sie dann ihre 2 oder ihre 1 in Mathe hatten, hatten sie sich aufgespielt, wie die kleinen Prinzen.

Klappte es nicht mit der 2 oder der 1 war ich natürlich schuld.

Der Lehrer ist doof, der Nachhilfelehrer ist doof, nur ich bin schlau, das hat mir meine Mami erzählt.

Wenn ich daran denke, wie ich mir den Stoff im Studium selbst aneignen musste, weil der Prof entweder stinken faul oder saublöd war und einem nicht beibringen wollte bzw. beibringen konnte, schwant mir bei diesen mittelmäßig begabten Genies nichts Gutes für ihr Studium.

PS.
Es ist ein Irrsinn, mittelmäßig begabte Schüler in Massen aufs Gym zu schicken.
Spätestens im Beruf werden die aussortiert werden.

Dafür labern sie dann in Geschichte und Sozialkunde die linke Propaganda vom 68er-Lehrer nach und reissen es damit wieder raus. Das größte Problem am heutigen Abitur ist doch der hohe Stellenwert der Laberfächer, daher auch der hohe Mädchenanteil unter Abiturenten.

Sprecher
10.05.2013, 17:06
Wer die allgemeine Hochschulreife anstrebt, hat in zumindest Deutsch, Mathematik, einer Fremdsprache und einer Naturwissenschaft auf Leistungskursniveau zu bestehen,...

Deutsch ist zumindest am Gymnasium heutztage auch nur noch ein 68er-Laberfach. Wir wurden im Deutschunterricht ständig mit Gutmenschenpropaganda traktiert, durften Pausewang , Anne Frank usw. lesen etc.

OneDownOne2Go
10.05.2013, 17:26
Deutsch ist zumindest am Gymnasium heutztage auch nur noch ein 68er-Laberfach. Wir wurden im Deutschunterricht ständig mit Gutmenschenpropaganda traktiert, durften Pausewang , Anne Frank usw. lesen etc.

Ja, natürlich müssen auch die Lehrpläne und Unterrichtsinhalte stark entrümpelt werden. Wer Anne Frank lesen will, soll's tun - in seiner Freizeit, zuhause, aus wirklichem Interesse, nicht in der Schule unter Zwang.

Leila
10.05.2013, 17:55
Deutsch ist zumindest am Gymnasium heutztage auch nur noch ein 68er-Laberfach. Wir wurden im Deutschunterricht ständig mit Gutmenschenpropaganda traktiert, durften Pausewang , Anne Frank usw. lesen etc.

So ganz ohne eigenen Forschungsdrang kommt man nicht aus dem Sumpf der Indoktrination heraus. Autoren wie Erasmus, Kant und Nietzsche vernahm mein Mann im Kollegium der Jesuiten nicht einmal dem Namen nach. Man muß eben selbst die Augen und Ohren öffnen! Wer dazu zu faul oder unfähig ist, wird eben durch den Nürnberger Trichter ernährt, oder wie die Gänse Frankreichs zwangsweise vollgestopft.

opppa
10.05.2013, 18:36
Inklusion und Diversität heißen die neuen Zauberwörter!




http://www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/23_2010_2/diversitaet.pdf

Ich nenne es verantwortungslose Gleichmacherei! Was für den einen gut sein mag, ist es für andere lange nicht, oft sogar schädlich.
Zum Glück wird hier noch nach Mädchen und Jungen unterschieden, was ja im Zuge der Gender-Mainstreaming-Politik auch bald wegfallen wird!

Das ist schlicht und ergreifend falsch!

Die Inklusion ist doch das Vehikel, das dazu dient, die Anforderungen so weit runterzuschrauben, daß am Ende jeder das Abitur schafft.

Wir werden danach glücklich sein, weil sich dann jeder Schulabsolvent als Häuptling qualifiziert hat; die Indianer können wir dann aus Afrika importieren!

:haha:

Bulldog
10.05.2013, 18:43
So ganz ohne eigenen Forschungsdrang kommt man nicht aus dem Sumpf der Indoktrination heraus. Autoren wie Erasmus, Kant und Nietzsche vernahm mein Mann im Kollegium der Jesuiten nicht einmal dem Namen nach. Man muß eben selbst die Augen und Ohren öffnen! Wer dazu zu faul oder unfähig ist, wird eben durch den Nürnberger Trichter ernährt, oder wie die Gänse Frankreichs zwangsweise vollgestopft.

Die Leute , die gelernt haben, selbst Probleme lösen zu können und selbst die richtigen Fragen stellen zu können und selbst kreativ sind, sind so selten wie Diamanten im Sand.

Solche Leute werden auch nur an dementsprechenden Eliteschulen, Elitehochschulen geschaffen.

Schulen und Hochschulen für die mittelmäßige Masse bringen solche Menschen nicht hervor.

Irratio
10.05.2013, 18:44
Bildung sollte Verfassungsrang bekommen, sie sollte der Kontrolle der Politik (vor allem der Länderpolitik!) entzogen werden, und sie sollte sich klar zur Elitenbildung bekennen.

Gleichmacherei, zum Beweis des Wahrheitsgehalt der Lügen der linken Bildungspolitik, ist der Tod des Bildungssystems, und man hat den Eindruck, dass es bereits kurz vor dem Wachkoma ist. Natürlich sollte jeder die gleichen Chancen haben, den Zugang zu höherer Bildung sollte niemandem verwehrt werden - niemandem, der die Voraussetzungen dafür mitbringt! Dabei darf das Einkommen der Eltern keine Rolle spielen, es sollte Qualifizierte nicht behindern, Ungualifizierte allerdings auch nicht begünstigen.
Der typische Akademikerhaushalt trägt mehr zur Bildung bei als der typische Arbeiterhaushalt. Wie löst man das Problem, dass Akademikerkinder mit bessern Bedingungen starten und schon bei der Einschulung einen Vorteil haben, der nicht unbedingt mit den Begabungen korreliert?

Was die Ideale der Bildung angeht: Der mündige Mensch steht definitiv am Ende, aber da wird auch kein Linker oder 68er widersprechen. Es gibt nur sehr unterschiedliche Vorstellungen davon, was diesen Menschen ausmacht.


Lehrpläne und Kollegien müssten dringend entrümpelt werden, Schule hat keine Weltanschauungen zu vermitteln, sondern nur das Rüstzeug, sich eine eigene Anschauung zu bilden. Schule hat nicht die Aufgabe, Schwache bis zum bitteren Ende durchzuschleifen, sie kann nicht Vehikel der "Integrationspolitik" sein, weil das Beherrschen der Landessprache eine absolute Voraussetzung für den Schulbesuch ist, und nicht sein (fernes und oft unerreichtes) Ziel.
Sie kann Vehikel der Integrationspolitik sein, allerdings anders als du vielleicht glaubst. Ich war als Kind lange Zeit auf einer Schule, in der die Unterrichtssprache Sprache Englisch war. Viele, die dort eingeschult wurde, konnten kein Englisch. Nach wenigen Wochen konnten die meisten genug, um sich zu verständigen. Es mag anstrengend sein, aber es ist durchaus möglich eine Sprache u. a. durch den Unterricht zu lernen.



Wer die allgemeine Hochschulreife anstrebt, hat in zumindest Deutsch, Mathematik, einer Fremdsprache und einer Naturwissenschaft auf Leistungskursniveau zu bestehen, ergänzt durch einen entsprechenden Kanon an Grundkursfächern, der zumindest eine weitere Fremdsprache und eine weitere Naturwissenschaft umfassen sollte. Für die, die sich früher zu "spezialisieren" wünschen, z.B. auf musische Bereiche, sollte eine entsprechend eingeschränkte Hochschulreife möglich sein.
Ist eine recht spezifische Vorstellung, und wirkt wirtschaftlich, nicht gesellschaftlich motiviert.


Grundsätzlich hat die Oberstufe, die ruhig 3 Jahre umfassen sollte, bereits universitäre Lehr- und Lernmethoden zu vermitteln. Wer sich nicht selbst organisieren, strukturieren und motivieren kann, hat an keiner Universität etwas verloren, entsprechend sollte ihm der Zugang nicht ermöglicht werden. Die Sekundarstufe II sollte hier bereits auf diese neue Methodik vorbereiten.
Vorbereitung auf die Universität sollte tatsächlich eine größere Rolle in der Oberstufe spielen.


Es ließe sich noch unendlich viel mehr darüber sagen, es gibt fast keinen Aspekt unseres Schulsystems, der nicht massiv verbressert werden könnte und sollte, aber wären diese Kernpunkte mal umgesetzt, könnte man sich mit dem Rest schon Zeit lassen ...
Ich halte die Kritik an unserem Schulsystem oft für massiv übertrieben, gerade die Anekdotenbeweise über Problemschulen.

Irratio.

Don
10.05.2013, 19:10
Dazu hatte ich mal die Idee einer Oberschule als "Einheitsschule" mit 1. berufspraktischem, 2. berufsbildendem, 3. allgemeinbildendem und 4. akademischem Zweig.
Also Binnendifferenzierung mit der Möglichkeit, sich zu spezialisieren und mehr oder weniger praxis-/theorielastig zu arbeiten; und auch mit der Möglichkeit, Interessierte und Begabte jedes Zweiges in Kursen (Sport; Kunst, Religion) zusammenarbeiten zu lassen.

Wir brauchen nur unser altes Schulsystem zurück, ergänzt um eine weit bessere Durchlässigkeit und die Erkennung und Förderung individueller Begabungen. Nur, wofür sich jemand dann entscheidet, das muß er pauken.

By the way, wir hatten grade eine mehrmonatige Inbetriebnahme in Finnland. Dem Bildungsparadies laut allen "Experten".
Mera sog i ned.

Don
10.05.2013, 19:13
Sie kann Vehikel der Integrationspolitik sein, allerdings anders als du vielleicht glaubst. Ich war als Kind lange Zeit auf einer Schule, in der die Unterrichtssprache Sprache Englisch war. Viele, die dort eingeschult wurde, konnten kein Englisch. Nach wenigen Wochen konnten die meisten genug, um sich zu verständigen. Es mag anstrengend sein, aber es ist durchaus möglich eine Sprache u. a. durch den Unterricht zu lernen..

Zustimmung. Mit einer klitzekleinen Einschränkung. WENN MAN WILL.

Leila
10.05.2013, 19:13
Die Leute , die gelernt haben, selbst Probleme lösen zu können und selbst die richtigen Fragen stellen zu können und selbst kreativ sind, sind so selten wie Diamanten im Sand.

Solche Leute werden auch nur an dementsprechenden Eliteschulen, Elitehochschulen geschaffen.

Schulen und Hochschulen für die mittelmäßige Masse bringen solche Menschen nicht hervor.

Und eben deshalb lehne ich die allgemeine Schulpflicht ab. Stets war ich den Gleichmachern abhold, die ihrer Gleichmacherei das Mäntelchen der ‚Bildungsgerechtigkeit‘ umzulegen suchten, in Wahrheit aber bloß auf die Uniformierung der Kinder aus sind. Am liebsten möchten diese Ideologen die Säuglinge gleich aus den Kreißsälen entführen, um sie, fern von den Eltern, nach ihrem Gutdünken aufzuziehen, wie Setzlinge in einem wohltemperierten Gewächshaus.

OneDownOne2Go
10.05.2013, 19:13
Der typische Akademikerhaushalt trägt mehr zur Bildung bei als der typische Arbeiterhaushalt. Wie löst man das Problem, dass Akademikerkinder mit bessern Bedingungen starten und schon bei der Einschulung einen Vorteil haben, der nicht unbedingt mit den Begabungen korreliert?

Offen gesagt: gar nicht. Die Regelschulzeit bis zum Eintritt in die Oberstufe sollte lang genug sein, das zu kompensieren. Qualität setzt sich durch.


Was die Ideale der Bildung angeht: Der mündige Mensch steht definitiv am Ende, aber da wird auch kein Linker oder 68er widersprechen. Es gibt nur sehr unterschiedliche Vorstellungen davon, was diesen Menschen ausmacht.

Ich glaube, von Mündigkeit bestehen dann wohl doch sehr unterschiedliche Definitionen. Das Ergebnis des aktuellen Bildubgssystems, das sollte eigentlich unstrittig sein, ist aber eher eine wachsende Herde unmündiges Stimmvieh, nicht eine wachsende Zahl mündiger, "qualifizierter" Wähler. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt...


Sie kann Vehikel der Integrationspolitik sein, allerdings anders als du vielleicht glaubst. Ich war als Kind lange Zeit auf einer Schule, in der die Unterrichtssprache Sprache Englisch war. Viele, die dort eingeschult wurde, konnten kein Englisch. Nach wenigen Wochen konnten die meisten genug, um sich zu verständigen. Es mag anstrengend sein, aber es ist durchaus möglich eine Sprache u. a. durch den Unterricht zu lernen.

Nun, aktuell scheint es, dass gerade dort, wo eine forcierte Integration am nötigsten wäre, der sprachbildende Effekt der Schule eher zum Verlust bestehender Deutschkenntnisse bei denen führt, die welche hatten. Ich verstehe schon, was du meinst, das hat aber wenig mit der letztlichen Unveschulbarkeit von Migrantenkindern zu tun. Der von dir hier beschriebene Effekt scheint nicht einzutreten - oder wird nicht hinreichend forciert.


Ist eine recht spezifische Vorstellung, und wirkt wirtschaftlich, nicht gesellschaftlich motiviert.

Ja - und?


Vorbereitung auf die Universität sollte tatsächlich eine größere Rolle in der Oberstufe spielen.


Ich halte die Kritik an unserem Schulsystem oft für massiv übertrieben, gerade die Anekdotenbeweise über Problemschulen.

Irratio.

Sicher richtet sich ein Großteil vor allem der populistischen Kritik gegen Zustände, die faktisch nur halb so schlimm sind, wie sie scheinen. Unser Schulsystem ist tatsächlich zumindest besser, als sein Ruf. Aber deswegen Bedarf es trotzdem dringend einer tiefgreifenden Reform, denn die bestehenden Fehler wirken exponentiell...

Irratio
10.05.2013, 19:37
Offen gesagt: gar nicht. Die Regelschulzeit bis zum Eintritt in die Oberstufe sollte lang genug sein, das zu kompensieren. Qualität setzt sich durch.
Das ist eben nicht unbedingt der Fall. Die unterschiedlichen Startbedinungen führen eher dazu, dass die angesprochenen Problematiken unterschiedlicher Lerntempi schon früher auftreten. Das reguliert sich nicht bis zur Oberstufe, sondern tötet schon früher die Chancen vieler ab.


Ich glaube, von Mündigkeit bestehen dann wohl doch sehr unterschiedliche Definitionen. Das Ergebnis des aktuellen Bildubgssystems, das sollte eigentlich unstrittig sein, ist aber eher eine wachsende Herde unmündiges Stimmvieh, nicht eine wachsende Zahl mündiger, "qualifizierter" Wähler. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt...
Ich halte das Ganze weniger für eine Entwicklung der Bildungspolitik und mehr für eine gesellschaftliche Entwicklung, bei der die Schulen ziemlich wenig Einfluss haben. Politisches Desinteresse steht garantiert nicht auf dem Studienplan.


Nun, aktuell scheint es, dass gerade dort, wo eine forcierte Integration am nötigsten wäre, der sprachbildende Effekt der Schule eher zum Verlust bestehender Deutschkenntnisse bei denen führt, die welche hatten. Ich verstehe schon, was du meinst, das hat aber wenig mit der letztlichen Unveschulbarkeit von Migrantenkindern zu tun. Der von dir hier beschriebene Effekt scheint nicht einzutreten - oder wird nicht hinreichend forciert.
Forcieren ist die eine Seite. Andererseits sollte man sich klar machen, dass unterrichtsschädigende Verhalten selten etwas mit der Unfähigkeit, die Sprache zu lernen und oft einfach mit Frust zu tun hat. Ich würde mir auch weniger prinzipielle Vorbehalte und mehr individuelle Maßnahmen wünschen.


Ja - und?
War nur eine Feststellung. Für mich hat Bildung neben wirtschaftlicher Bedeutung eben auch noch eine starke kulturelle Bedeutung; daher stimme ich deinen Ausführungen auch nicht zu.


Sicher richtet sich ein Großteil vor allem der populistischen Kritik gegen Zustände, die faktisch nur halb so schlimm sind, wie sie scheinen. Unser Schulsystem ist tatsächlich zumindest besser, als sein Ruf. Aber deswegen Bedarf es trotzdem dringend einer tiefgreifenden Reform, denn die bestehenden Fehler wirken exponentiell...
Der Status Quo ist zumindest nicht ideal. Allein das ist Anlass für Reform.


Zustimmung. Mit einer klitzekleinen Einschränkung. WENN MAN WILL.
Genau. Wie schon erwähnt: Verhalten, das unterrichtsschädigend ist hat aber meist wenig mit Sprache zu tun. Bestenfalls mit Frust.

Irratio.

Don
10.05.2013, 19:53
Genau. Wie schon erwähnt: Verhalten, das unterrichtsschädigend ist hat aber meist wenig mit Sprache zu tun. Bestenfalls mit Frust.

Irratio.
Bestenfalls. Sehr bestenfalls.

-jmw-
10.05.2013, 20:04
Bloss drei oder vier Schularten reichen mir nicht, da ist zu wenig Bewegung drin.
Daher die Idee der allgemeinen Vorgabe von Zweigen plus die Freiheit der Schule, die konkrete Organisation selbst zu übernehmen.


Wir brauchen nur unser altes Schulsystem zurück, ergänzt um eine weit bessere Durchlässigkeit und die Erkennung und Förderung individueller Begabungen. Nur, wofür sich jemand dann entscheidet, das muß er pauken.

By the way, wir hatten grade eine mehrmonatige Inbetriebnahme in Finnland. Dem Bildungsparadies laut allen "Experten".
Mera sog i ned.

Don
10.05.2013, 20:09
Bloss drei oder vier Schularten reichen mir nicht, da ist zu wenig Bewegung drin.
Daher die Idee der allgemeinen Vorgabe von Zweigen plus die Freiheit der Schule, die konkrete Organisation selbst zu übernehmen.

Ich habe überhaupt kein Problem damit die Schulzweige bei Bedarf zu ergänzen.
Zu Beginn muß allerdings die Erkenntnis stehen daß man dorthin geht um etwas zu LERNEN, inklusive deren praktischer Umsetzung.

OneDownOne2Go
10.05.2013, 20:26
Das ist eben nicht unbedingt der Fall. Die unterschiedlichen Startbedinungen führen eher dazu, dass die angesprochenen Problematiken unterschiedlicher Lerntempi schon früher auftreten. Das reguliert sich nicht bis zur Oberstufe, sondern tötet schon früher die Chancen vieler ab.

Um ehrlich zu sein, das spiegelt aus meiner Sicht nur erneut den Gedanken wider, "Schwache" zu fördern. Wenn ich von Qualität rede, die sich durchsetzt, so meine ich damit nicht nur das intelektuelle Potenzial. Das gehört dazu, aber ebenso Selbstmotivation und eine gewisse "Verbissenheit".



Ich halte das Ganze weniger für eine Entwicklung der Bildungspolitik und mehr für eine gesellschaftliche Entwicklung, bei der die Schulen ziemlich wenig Einfluss haben. Politisches Desinteresse steht garantiert nicht auf dem Studienplan.

Doch, in gewisser Weise tut es das. Ein guter Teil dieses Desinteresses speist sich aus dem Nichterkennen der Bedeutung der Politik für das eigene Leben. Nur, wer diesen Zusammenhang nicht begreift, kann wirklich politisch desinteressiert sein. Zum Verständnis dieser Bedeutung gehört aber eine ausreichende Kenntnis der Funktionen, Organe und Aufgaben unseres Staates, die Schule vermitteln muss. Das ist - meiner Meinung nach - wesentlich wichtiger, als es z.B. soziale oder gar "interkulturelle" Kompetenzen sind. Schön, wenn jemand nach der 10. Klasse etwas über den Koran, türkische Traditionen oder tunesisches Essen weiß, aber das ist wertlos, wenn er den Staat nicht begreift, in dem er lebt.


Forcieren ist die eine Seite. Andererseits sollte man sich klar machen, dass unterrichtsschädigende Verhalten selten etwas mit der Unfähigkeit, die Sprache zu lernen und oft einfach mit Frust zu tun hat. Ich würde mir auch weniger prinzipielle Vorbehalte und mehr individuelle Maßnahmen wünschen.

Frustationstoleranz gehört zu den persönlichen Eigenschaften, die heute bei Schulabgängern am schwächsten ausgeprägt sind. Gelingt etwas nicht leicht und mühelos, verschafft es einem kein rasches Erfolgserlebnis, geben viele einfach auf. Die Forderung, dass bei Eintritt in die Schule die Landessprache beherrscht werden muss, ist kein "prinzipieller Vorbehalt", und es kann und darf nicht zur Aufgabe der Schule gemacht werden, fundamentale Defizite des Elternhauses zu kompensieren. Individuelle Förderung macht nur auf einer vorhandenen Basis Sinn, als "Allheilmittel" für alle Versäumnisse des Vorschulalters wird sie aber lediglich missbraucht.


War nur eine Feststellung. Für mich hat Bildung neben wirtschaftlicher Bedeutung eben auch noch eine starke kulturelle Bedeutung; daher stimme ich deinen Ausführungen auch nicht zu.

Die banale Erkenntnis, das Bildung bezahlt werden muss, sollte kein Gegenstand der Diskussion sein. Dies ist nur in einer wirtschaftlich erfolgreichen Gesellschaft möglich, auch das sollte sich eigentlich von selbst verstehen. Ich bin auch nicht der Ansicht, dass Schule "Weltanschauung" zu vermitteln hat, welche auch immer - zumal die Schulzeit lange beendet ist, bevor jemand genug Erfahrung gesammelt hat, um sich eine wirkliche Meinung bilden zu können. Wenn Schule Kultur vermitteln soll, dann sollte dies die Landeskultur sein, zu der die eigene Geschichte (auch außerhalb von 33-45), Literatur und Kunst gehören. Aber ich denke, das ist eher nicht, was du darunter verstehst.


Der Status Quo ist zumindest nicht ideal. Allein das ist Anlass für Reform.

(...)

"Nicht ideal" ist ein böser Euphemismus ... in diesem Zusammenhang.

Agesilaos Megas
10.05.2013, 21:28
Wir brauchen nur unser altes Schulsystem zurück, ergänzt um eine weit bessere Durchlässigkeit und die Erkennung und Förderung individueller Begabungen. Nur, wofür sich jemand dann entscheidet, das muß er pauken.

By the way, wir hatten grade eine mehrmonatige Inbetriebnahme in Finnland. Dem Bildungsparadies laut allen "Experten".
Mera sog i ned.

Japp. In diesem Strang siehst Du auch im Kleinen, was die Tendenz des Diskurses im Großen ist: Man redet nur über Chancengleichheit, Selbstbestimmung der Schulen, Beseitigung von Schulformen etc. - all das sind wahrlich oberflächliche, leicht theoretisierende Probleme, stark kosmetische. Ich erwähne es nochmals: All die heutigen Probleme des Bildungswesens sind Resultat einer plan- und ziellosen, teils dezentralisierten Bildungsreformgeilheit - die Anwendung der idiotischen BRD-Ideen auf das Bildungswesen der 50er musste zwangsläufig in das Chaos führen. Ich habe hier schon oft dargelegt, was ich für richtig halte - nämlich die Wurzeln der Probleme herauszureißen: Wiederherstellung der Lehrerautorität, Beerdigung der Klafki-Didaktik, Wiederbelebung materialer Bildungstheorien, Wiederherstellung der selektiven Funktion aller Schulformen (z.B.: Gymnasium -> Wissenschaftspropädeutik); Reduzierung der Schülerzahlen am Gymnasium durch Erhöhung des Leistungsdruckes; mehr finanzielle Mittel für die Realschulen; Realschulen sollen neue Stütze der Berufsausbildung werden etc.

Wir brauchen nichts Hochtrabendes, sondern Praktisches.

Agesilaos Megas
10.05.2013, 21:57
Dafür labern sie dann in Geschichte und Sozialkunde die linke Propaganda vom 68er-Lehrer nach und reissen es damit wieder raus. Das größte Problem am heutigen Abitur ist doch der hohe Stellenwert der Laberfächer, daher auch der hohe Mädchenanteil unter Abiturenten.

Das Mädchenproblem ist nicht zu unterschätzen! Es geht primär nicht nur um das Labern. Seitdem die Mädels "gleichberechtigt" durch die Gymnasien gejagt werden, ist festzustellen: Ihr Erfolg hat viele Ursachen - nicht nur braves Verhalten trotz fehlender Autorität aus Angst, nicht nur ihre peinliche Ernsthaftigket, nicht nur die Einpeitschung des Karrierewahnsinns, nicht nur Laberfächer, sondern auch eine ekelerregende Indifferenz bei der Beurteilung von Noten - Mädchen sind bessere Streber und schreiben gute Noten, beinahe überall. Dennoch gelten Notendurchschnitte steif und starr bei sovielen Dingen (NC, Examen etc.). Niemand wird dabei die Mädels überprüfen, inwieweit sie auch das Angeeignete kreativ und originell anwenden können, was wiederum eine Stärke der Jungens ist und was selten überprüft wird/werden kann. Unser akademischer Nachwuchs z.B. verweiblicht mehr und mehr - ich stelle mit Entsetzen fest, dass die weiblichen Zöglinge eben jene Klischees erfüllen: Bienenfleißig, aber wenig originell oder gewillt, etwas zu wagen und herauszufinden - diese altbackene konservative Haltung weibl. Akademiker in einigen Wissenschaftsbereichen wird in die Enge führen. Die nächste Frage ist: Welche Verwendung, wenn nicht die akademische, finden vor allem weibl. Abiturientinnen?

Leila
10.05.2013, 22:37
An Agesilaos Megas:

Dir zuliebe schrieb ich ausnahmsweise einen langen Beitrag. Deine Reaktion auf ihn? Nichts! Stattdessen begibst Du Dich in den Sumpf der übelriechenden Frauenfeindlichkeit und gebärdest Dich dabei wie ein geistig Kastrierter, wie ein Volldepp, um Dich mit einem zeitgemäßen Schimpfwort zu bezeichnen.

Ich vermute, daß Du zu den „Laberfächern“ die Ökonomie, Pädagogik, Philosophie, Psychologie, Soziologie und Theologie zählst, vielleicht auch noch die Geschichtswissenschaft, welche Schopenhauer für Märchenerzählerei hielt. Ungeachtet dessen frage ich Dich: Was hast Du denn studiert? Etwa Mathematik, Physik oder Chemie? Auch diese Wissenschaften könnten – strenggenommen – „Laberfächer“ genannt werden.

Gruß von Leila

Bulldog
10.05.2013, 22:53
An Agesilaos Megas:

Dir zuliebe schrieb ich ausnahmsweise einen langen Beitrag. Deine Reaktion auf ihn? Nichts! Stattdessen begibst Du Dich in den Sumpf der übelriechenden Frauenfeindlichkeit und gebärdest Dich dabei wie ein geistig Kastrierter, wie ein Volldepp, um Dich mit einem zeitgemäßen Schimpfwort zu bezeichnen.

Ich vermute, daß Du zu den „Laberfächern“ die Ökonomie, Pädagogik, Philosophie, Psychologie, Soziologie und Theologie zählst, vielleicht auch noch die Geschichtswissenschaft, welche Schopenhauer für Märchenerzählerei hielt. Ungeachtet dessen frage ich Dich: Was hast Du denn studiert? Etwa Mathematik, Physik oder Chemie? Auch diese Wissenschaften könnten – strenggenommen – „Laberfächer“ genannt werden.

Gruß von Leila

Tatsächlich???

Verstehst du sowas???

http://de.wikipedia.org/wiki/Wellengleichung

Agesilaos Megas
10.05.2013, 23:06
An Agesilaos Megas:

Dir zuliebe schrieb ich ausnahmsweise einen langen Beitrag. Deine Reaktion auf ihn? Nichts! Stattdessen begibst Du Dich in den Sumpf der übelriechenden Frauenfeindlichkeit und gebärdest Dich dabei wie ein geistig Kastrierter, wie ein Volldepp, um Dich mit einem zeitgemäßen Schimpfwort zu bezeichnen.

Ich vermute, daß Du zu den „Laberfächern“ die Ökonomie, Pädagogik, Philosophie, Psychologie, Soziologie und Theologie zählst, vielleicht auch noch die Geschichtswissenschaft, welche Schopenhauer für Märchenerzählerei hielt. Ungeachtet dessen frage ich Dich: Was hast Du denn studiert? Etwa Mathematik, Physik oder Chemie? Auch diese Wissenschaften könnten – strenggenommen – „Laberfächer“ genannt werden.

Gruß von Leila

Antwort folgt noch. Ich mag biestige Perserinnen. Raumiau. :)

Spaß beiseite: Kommt noch. Brauche Zeit zum Nachdenken.

Zu den Laberfächern: Ich halte nicht die Fächer selbst für "Laberfächer", sondern die Didaktik und die RRL dieser Fächer - ein wesentlicher Unterschied!

Von den angeführten Fächern wollte ich keines abschaffen, auch wenn ich ein oder zwei Fächer - ja nach Schulform - eher für würdig spezialisierterer Zweige hielte.

Leila
10.05.2013, 23:31
Tatsächlich???

Verstehst du sowas???

http://de.wikipedia.org/wiki/Wellengleichung

Nein. – Ich habe mir nur die Freiheit genommen (oder die Frechheit erlaubt), Fächer, von denen ich wenig oder gar nichts verstehe, als „Laberfächer“ zu bezeichnen. Wenn jemand daherkam, der mir unterstellte, bloß eine Plaudertasche zu sein, die von nichts eine Ahnung hat, jemand, der vor mir mit seinen mathematischen Erkenntnissen prahlte, dann frage ich ihn nach der Bestimmung des geometrischen Punktes. Ein jeder von ihnen aß sich aber satt vom guten Mahl, das ich ihm auftrug.

Daß vor mir Menschen tätig waren und Zeit meines Lebens noch tätig sind, deren Erfindungen ich meines Unverstandes wegen nicht angemessen zu würdigen weiß, beschämt mich zutiefst. In mehr als einer Hinsicht kann man mich zu Recht für eine Dumme halten.

Don
11.05.2013, 09:06
Das Mädchenproblem ist nicht zu unterschätzen! Es geht primär nicht nur um das Labern. Seitdem die Mädels "gleichberechtigt" durch die Gymnasien gejagt werden, ist festzustellen: Ihr Erfolg hat viele Ursachen - nicht nur braves Verhalten trotz fehlender Autorität aus Angst, nicht nur ihre peinliche Ernsthaftigket, nicht nur die Einpeitschung des Karrierewahnsinns, nicht nur Laberfächer, sondern auch eine ekelerregende Indifferenz bei der Beurteilung von Noten - Mädchen sind bessere Streber und schreiben gute Noten, beinahe überall. Dennoch gelten Notendurchschnitte steif und starr bei sovielen Dingen (NC, Examen etc.). Niemand wird dabei die Mädels überprüfen, inwieweit sie auch das Angeeignete kreativ und originell anwenden können, was wiederum eine Stärke der Jungens ist und was selten überprüft wird/werden kann. Unser akademischer Nachwuchs z.B. verweiblicht mehr und mehr - ich stelle mit Entsetzen fest, dass die weiblichen Zöglinge eben jene Klischees erfüllen: Bienenfleißig, aber wenig originell oder gewillt, etwas zu wagen und herauszufinden - diese altbackene konservative Haltung weibl. Akademiker in einigen Wissenschaftsbereichen wird in die Enge führen. Die nächste Frage ist: Welche Verwendung, wenn nicht die akademische, finden vor allem weibl. Abiturientinnen?

Ladenmanagerin bei Starbucks?
Spaß beiseite, Du erkennst ein Grundproblem ganz richtig, auch wenn es mit konservativ nichts zu tun hat. Es ist schlicht biologisch.
Ich will den Mädels dabei gar nicht an den Karren fahren und gestehe auch unumwunden zu daß es unter ihnen hervorragende Wissenschaftlerinnen und Technikerinnen gibt. es gibt aber auch Kugelstoßerinnen die jeden von uns Männern hier einhändig an dei Wand drücken.
Die brauchen aber keine Unterstützung des Genderamazirkus'.
In Summe neigen Mädels aber sicher weniger dazu dem Tiger auf den Schwanz zu treten um zu gucken was passiert, weswegen der ausschließlich auf Technik und Technologie basierende Wohlstand den wir so selbstverständlich finden nahezu volllständig männlich ist.

-jmw-
11.05.2013, 09:38
Ich habe überhaupt kein Problem damit die Schulzweige bei Bedarf zu ergänzen.
Zu Beginn muß allerdings die Erkenntnis stehen daß man dorthin geht um etwas zu LERNEN, inklusive deren praktischer Umsetzung.
Das stimmt allerdings!
Erziehung, Disziplinierung, Verwahrung, Persönlichkeitsentfaltung usw. usw. sollen und werden auch ihre Rolle haben, doch die primäre Funktion der Schule muss (wieder) die der Aus-/Bildung sein.

Ein weiterer Grund, das Bildungswesen dem Zugriff der Politik zu entziehen: Wer zahlt, hat das Sagen, im Falle von (echt) privaten Schulen also die Eltern - und die werden, von Teilen des Prekariats mal abgesehen, mit Verwahrung und Bepassung nicht zufrieden sein, sondern Ergebnisse verlangen.

Irratio
11.05.2013, 17:26
Um ehrlich zu sein, das spiegelt aus meiner Sicht nur erneut den Gedanken wider, "Schwache" zu fördern. Wenn ich von Qualität rede, die sich durchsetzt, so meine ich damit nicht nur das intelektuelle Potenzial. Das gehört dazu, aber ebenso Selbstmotivation und eine gewisse "Verbissenheit".
Eine rein wirtschaftliche Betrachtung liefert priori keine Antwort, was sinnvoller ist. Verbissenheit und Erfolgsdruck sind auch wieder Dinge, die im Elternhaus mitvermittelt werden; auch wenn jeder Einzelne für sein eigenes Handeln verantwortlich ist gibt es doch gesellschaftlich (und wirtschaftlich) sinnvolle Maßnahmen um Potenzial auzuschöpfen. Es ist keine Förderung der Schwachen, sondern eine umfassendere Elitenförderung.


Doch, in gewisser Weise tut es das. Ein guter Teil dieses Desinteresses speist sich aus dem Nichterkennen der Bedeutung der Politik für das eigene Leben. Nur, wer diesen Zusammenhang nicht begreift, kann wirklich politisch desinteressiert sein. Zum Verständnis dieser Bedeutung gehört aber eine ausreichende Kenntnis der Funktionen, Organe und Aufgaben unseres Staates, die Schule vermitteln muss. Das ist - meiner Meinung nach - wesentlich wichtiger, als es z.B. soziale oder gar "interkulturelle" Kompetenzen sind. Schön, wenn jemand nach der 10. Klasse etwas über den Koran, türkische Traditionen oder tunesisches Essen weiß, aber das ist wertlos, wenn er den Staat nicht begreift, in dem er lebt.
Ich habe zu Schulzeiten einige der wunderschönen Werke von Shakespeare gelesen, von Kafka, von Goethe. Viele konnten sich nicht dafür begeistern. Ist das die Schuld des Unterrichts, oder der Gesellschaft, die meine damaligen Mitschüler schon vorher so geformt hatte, dass kein Interesse besteht?


Frustationstoleranz gehört zu den persönlichen Eigenschaften, die heute bei Schulabgängern am schwächsten ausgeprägt sind. Gelingt etwas nicht leicht und mühelos, verschafft es einem kein rasches Erfolgserlebnis, geben viele einfach auf. Die Forderung, dass bei Eintritt in die Schule die Landessprache beherrscht werden muss, ist kein "prinzipieller Vorbehalt", und es kann und darf nicht zur Aufgabe der Schule gemacht werden, fundamentale Defizite des Elternhauses zu kompensieren. Individuelle Förderung macht nur auf einer vorhandenen Basis Sinn, als "Allheilmittel" für alle Versäumnisse des Vorschulalters wird sie aber lediglich missbraucht.
Wie gesagt: Es ist möglich. Ich bin auch dagegen, störendes Verhalten zu tolerieren; jemand, der lediglich im Unterricht sitzt, und damit nebenbei noch die Sprache lernt, der stört erstmal nicht unbedingt. Was stört, sind ganz andere Dinge, nämlich das Desinteresse und die damit verbundene Unruhe. Jemand, der nichts sagt, und nur zuhört, der stört den Betrieb nicht im Geringsten.


Die banale Erkenntnis, das Bildung bezahlt werden muss, sollte kein Gegenstand der Diskussion sein. Dies ist nur in einer wirtschaftlich erfolgreichen Gesellschaft möglich, auch das sollte sich eigentlich von selbst verstehen. Ich bin auch nicht der Ansicht, dass Schule "Weltanschauung" zu vermitteln hat, welche auch immer - zumal die Schulzeit lange beendet ist, bevor jemand genug Erfahrung gesammelt hat, um sich eine wirkliche Meinung bilden zu können. Wenn Schule Kultur vermitteln soll, dann sollte dies die Landeskultur sein, zu der die eigene Geschichte (auch außerhalb von 33-45), Literatur und Kunst gehören. Aber ich denke, das ist eher nicht, was du darunter verstehst.
Zu Kultur gehören für mich in erster Linie Philosophie, Literatur, Kunst und Musik. Über Konfrontation mit Kunst, Musik und Literatur verschiedener Epochen und Orte schafft man Verständnis für die verschiedenen Zustände der menschlichen Seele, und die Philosophie liefert den dazugehörigen analytischen Teil. Diese Bezugspunkte im Außen liefern m. E. wesentlich Orientierungspunkte zur Selbsterkenntnis, und damit letztlich auch zur Mündigkeit. Die Naturwissenschaften mögen notwendig für den wirtschaftlichen Fortbestand sein, aber für den gesellschaftlichen Fortbestand sind diese Fächer genauso wichtig. Die Tatsache, dass sie nicht wichtig genommen werden ist für mich ein Zeichen gesellschaftlichen Verfalls.

Ich plädiere allerdings dagegen, sich auf die Landeskultur zu beschränken. Selbst wenn es nur um das Verständnis der eigenen Landskultur ginge, so wäre es dennoch unerlässlich, die Kulturen zu betrachten, deren Einflüsse sie in sich trägt. Oder, um mal deine Worte zu verwenden: Diese Einschränkung wirkt sehr wie der Versuch, "Weltanschauung" zu vermitteln.
Wichtiger ist mir aber, dass es in vielen Kulturen lohnenswertes gibt. Die Werke von Shakespeare oder Alighieri stehen denen eines Goethe oder Schiller in nichts nach. Warum also diese Einschränkung?


"Nicht ideal" ist ein böser Euphemismus ... in diesem Zusammenhang.
Die Aussage ist wesentlich allgemeiner, und reicht trotzdem schon. Angebranntes Toast ist nicht ideal, und Völkermord genausowenig. Aber wenns ein Fehler gibt, dann sollte man ihn, wenn möglich, beheben.

Irratio.

OneDownOne2Go
11.05.2013, 20:57
Eine rein wirtschaftliche Betrachtung liefert priori keine Antwort, was sinnvoller ist. Verbissenheit und Erfolgsdruck sind auch wieder Dinge, die im Elternhaus mitvermittelt werden; auch wenn jeder Einzelne für sein eigenes Handeln verantwortlich ist gibt es doch gesellschaftlich (und wirtschaftlich) sinnvolle Maßnahmen um Potenzial auzuschöpfen. Es ist keine Förderung der Schwachen, sondern eine umfassendere Elitenförderung.

Wenn das mit einem zuverlässigen System zur Erkennung entsprechenden Potenzials verbunden ist, ist das ein gangbarer Weg. Nicht sinnvoll dagegen ist es, "Durchschnitt" auf Verdacht zu fördern, bis das Peter-Prinzip greift. Bildung ist in erster Linie eine Holschuld, keine Bringschuld des Staates.


Ich habe zu Schulzeiten einige der wunderschönen Werke von Shakespeare gelesen, von Kafka, von Goethe. Viele konnten sich nicht dafür begeistern. Ist das die Schuld des Unterrichts, oder der Gesellschaft, die meine damaligen Mitschüler schon vorher so geformt hatte, dass kein Interesse besteht?

Ich habe Goethe und Shakespear auch mit Begeisterung gelesen - und tue das manchmal heute noch. Kafka dagegen, nun, Geschmäcker sind verschieden, um man kann darüber nicht streiten. Auch nicht streiten kann man darüber, dass Interesse, Zuneigung oder gar Liebe zur Literatur sicher eine schöne, jedoch keine "lebenswichtige" Sache sind, Einsicht in die Bedeutung der Politik, die letztlich ja Durchgriff bis ins Privatleben und die eigene Brieftasche hat, dagegen (eigentlich) schon. Wenn ich mich an die Art und Weise erinnere, in der zu meiner Schulzeit dieses Thema behandelt worden ist, so beschreibt man das am besten als Mischung aus dröger Präsentation isolierter Fakten und Informationen, verbunden mit dem Versuch (linker) Indoktrination. Das war eher "abschreckend", und die tatsächliche Bedeutung und Dimension von Politik habe ich erst viel später begriffen. Es spricht aber nichts dagegen, dieses Wissen früher mit entsprechenden Methoden zu vermitteln. Das wird noch immer nicht alle interessieren, aber die Erkenntnis, dass die Politik zu einem wesentlichen Teil über das eigene materielle Schicksal bestimmt, sollte der Mehrheit doch vermittelbar sein.


Wie gesagt: Es ist möglich. Ich bin auch dagegen, störendes Verhalten zu tolerieren; jemand, der lediglich im Unterricht sitzt, und damit nebenbei noch die Sprache lernt, der stört erstmal nicht unbedingt. Was stört, sind ganz andere Dinge, nämlich das Desinteresse und die damit verbundene Unruhe. Jemand, der nichts sagt, und nur zuhört, der stört den Betrieb nicht im Geringsten.

Ich habe nicht gesagt, dass es unmöglich ist. Aber es ist nicht wünschenswert. Wer die Sprache nicht beherrscht, hat in der Regelschule nichts verloren. Man kann schlecht auf der einen Seite die Oberstufe um ein Jahr verkürzen, weil angeblich enormer Konkurenzdruck besteht, auf der anderen Seite aber die ersten Jahre einer Schullaufbahn ans erlenen einer fundamentalen Kulturtechnik verschwenden. Außerdem tritt der von dir beschriebene Idealfall, dass still zugehört wird, in der Realität selten ein. Das - unter anderem - auch deswegen, weil sich in heutigen Klassen auch für die exostischsten Nationalitäten in der Regel ein zweiter Schüler findet, mit dem man sich unterrsichtsfremd in der Muttersprache unterhalten kann.


Zu Kultur gehören für mich in erster Linie Philosophie, Literatur, Kunst und Musik. Über Konfrontation mit Kunst, Musik und Literatur verschiedener Epochen und Orte schafft man Verständnis für die verschiedenen Zustände der menschlichen Seele, und die Philosophie liefert den dazugehörigen analytischen Teil. Diese Bezugspunkte im Außen liefern m. E. wesentlich Orientierungspunkte zur Selbsterkenntnis, und damit letztlich auch zur Mündigkeit. Die Naturwissenschaften mögen notwendig für den wirtschaftlichen Fortbestand sein, aber für den gesellschaftlichen Fortbestand sind diese Fächer genauso wichtig. Die Tatsache, dass sie nicht wichtig genommen werden ist für mich ein Zeichen gesellschaftlichen Verfalls.

Philosophie ist eine schöne Sache - wenn man satt ist und ein Dach über dem Kopf hat. Und auch, wenn sie schon im Elend erblüht ist, ist das doch eher kein Lebensentwurf für einen nennenswerten Teil der Gesellschaft. Auch bezweifle ich sehr, dass man in diesen jungen Jahren, in denen alle Antworten noch einfach sind, einen Zugang dazu finden kann, der der Mühe wert ist. Die Mehrheit der Schulabgänger aller Schul- und Abschlussarten wird, und das recht zeitnah, ihren Lebensunterhalt mit Dingen abseits der Philosophie, Kunst und Literatur verdienen müssen, und darauf sollte sie besser vorbereitet sein, als sie es aktuell im Schnitt ist.


Ich plädiere allerdings dagegen, sich auf die Landeskultur zu beschränken. Selbst wenn es nur um das Verständnis der eigenen Landskultur ginge, so wäre es dennoch unerlässlich, die Kulturen zu betrachten, deren Einflüsse sie in sich trägt. Oder, um mal deine Worte zu verwenden: Diese Einschränkung wirkt sehr wie der Versuch, "Weltanschauung" zu vermitteln.
Wichtiger ist mir aber, dass es in vielen Kulturen lohnenswertes gibt. Die Werke von Shakespeare oder Alighieri stehen denen eines Goethe oder Schiller in nichts nach. Warum also diese Einschränkung?

Nun, man wird niemand anders in seinem Wesen erkennen können, wenn man nicht mal weiß, wer und was man selbst ist. In anderen Staaten ist das eine Selbstverständlichkeit, nur in Deutschland ist das Verhältnis zur eigenen Identität so gespalten, dass dieser Gedanke vielen seltsam - wenn nicht gar suspekt - erscheint.


Die Aussage ist wesentlich allgemeiner, und reicht trotzdem schon. Angebranntes Toast ist nicht ideal, und Völkermord genausowenig. Aber wenns ein Fehler gibt, dann sollte man ihn, wenn möglich, beheben.

Irratio.

Nun, das stimmt natürlich. Die aktuellen Zustände in (vielen) deutschen Schulen sind aber doch tendenziell dichter bei Völkermord als angebranntem Toast...

Wolf Fenrir
14.05.2013, 00:03
In der zurecht geschmähten DDR war das Schulsystem das der BRD aber um Ionen überlegen und besser.

Da kamen z.B nur die wirklich sehr guten Schüler zur EOS ( Gymnasium ) nicht wie in der BRD wo Schüler diese weiterführende Schule verstopfen die da nichts zu suchen haben...

Klopperhorst
14.05.2013, 10:46
http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/elsbeth-stern-nur-ein-fuenftel-der-schueler-soll-aufs-gymnasium-a-898282.html



Ja, das bestätigt die Meinung vieler User des HPF.

Wenn zwei Drittel eines Jahrgangs das Gymnasium besuchen, kann das nicht ohne Folgen für das Abitur oder aber die Gymnasiasten bleiben.

Aber in Niedersachsen z.B. soll ja jetzt das Gymnasium an die Schüler angepasst werden.
Unsere schwarzbunten Schätzechen sollen ja schließlich auch mal alle Promovieren, wie Schavan, von Guttenberg oder Koch-Mehrin.

Gymnasium und Hochschule waren eigentlich nur für die 5% > IQ 130 eines Jahrgangs gedacht.

Durch die Bildungsinflation wurden die Massen Unbegabter in die Hörsäle geschleust,
und dort regen sie sich heute über Überfüllung auf.

---

Bulldog
14.05.2013, 10:52
Gymnasium und Hochschule waren eigentlich nur für die 5% > IQ 130 eines Jahrgangs gedacht.

Durch die Bildungsinflation wurden die Massen Unbegabter in die Hörsäle geschleust,
und dort regen sie sich heute über Überfüllung auf.

---

Es haben nur knapp 2,5 Prozent der Deutschen einen IQ von über 130.

Die Gymnasien wurden im 2. Reich für die Kinder der oberen Mittelschicht und der Oberschicht eingeführt.

Man sollte aber schon einen IQ von über 110 haben, um dem Stoff folgen zu können.

Klopperhorst
14.05.2013, 10:54
Es haben nur knapp 2,5 Prozent der Deutschen einen IQ von über 130.

Die Gymnasien wurden im 2. Reich für die Kinder der oberen Mittelschicht und der Oberschicht eingeführt.

Man sollte aber schon einen IQ von über 110 haben, um dem Stoff folgen zu können.

110 ist zu wenig.
Das reicht meist nur für einen Meister.

130 sollten es mindestens sein, wenn man v.a. in Mathematik klar kommen will.

---

Bulldog
14.05.2013, 11:04
110 ist zu wenig.
Das reicht meist nur für einen Meister.

130 sollten es mindestens sein, wenn man v.a. in Mathematik klar kommen will.

---

130 mussten es sein, wenn du früher an einer UNI oder Technsichen Hochschule eines der MINT-Fächer studieren wolltest.

Denn da kam es noch darauf an, sich einen Großteil des Stoffes selbst zu erarbeiten.

Durch die Bologna-Reform sind auch diese Studiengänge verschult worden, sodass mann mit einem mittelmäßigem Verstand und harter Paukerei einen Einserabschluss hinlegen kann.

Und die heutigen Gymnasien stellen lange nicht mehr die intellektuellen Anforderungen an die Schule wie in früheren Zeiten.
Mit sturem Pauken und Nachhilfe in Mathe, klappt es auch für einen mittelmäßig Begabten Schüler für ein gutes Abitur.

Diese Leute können aber nicht selbständig denken und damit selbstständig Aufgaben lösen , was Unternehmer wie Dieter Hundt schon bitter böse beklagt haben, der Vollpfosten, der damische.