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Vollständige Version anzeigen : Wann ist man normal, und wann psychisch krank?



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tabasco
05.05.2013, 15:28
Hm, da habe ich was "mistverstanden", sorry.

Trotzdem hälst du dich für oberschlau.

Ich bin oberschlau. Stört dich das? ;)

kotzfisch
05.05.2013, 16:00
Ist richtig, ist auch nichts, was ich als Anforderung an psychisch Erkrankte stelle. Ich gebe da aber auch keinen Rat, und kenne auch Leute, die eben besser mit einem sehr offenem Umgang zurechtkommen, u. a. eben weil sie sich dann nicht verstellen müssen.

Dass sich das ignorante Verhalten durch starke Konfrontation normalisiert war als Feststellung, nicht als Aufforderung gemeint.


Sorry, war wirklich recht ungenau. Ich hab die genauen Daten auch nicht mehr im Kopf.

Ich schau noch mal, ob ich genaue Statistiken finde. Soweit ich mich erinnere, liegt der Anteil derjenigen, die z. B. Antidepressiva verschrieben bekommen, läge bei ca. 5%. Die werden allerdings auch z. B. schon bei einmaligen depressiven Episoden sowie in einigen anderen Fällen verschrieben, es handelt sich dabei also nicht zwingend um den Anteil der chronisch Kranken.

Hier noch mal was aus der Wiki zu Depressionen. Das Gesundheitsministerium schätzt demnach 4 Millionen an Depressionen erkrankte in Deutschland, was den 5% entspräche. Der Anteil derer, die irgendwann eine Depression hatten ist noch erheblich höher.
http://de.wikipedia.org/wiki/Depressionen#Verbreitung_und_Epidemiologie

Wohlgemerkt: Das oben sind nur die Depressionen. Insgesamt gibts schätzungsweise ungefähr doppelt so viele Behandlungsbedürftige.
http://de.wikipedia.org/wiki/Psychische_St%C3%B6rung#Verbreitung

Irratio.

Nicht jede Depression ist behandlungsbedürftig.
Wiki schreibt da wirklich zweifelhaft, sorry.

Bulldog
05.05.2013, 16:02
Ich bin oberschlau. Stört dich das? ;)

Ich glaube nicht, dass du oberschlau bist.

tabasco
05.05.2013, 16:05
Ich glaube nicht, dass du oberschlau bist.

Kein Problem - ist ja so wie so keine Glaubensfrage.

Irratio
05.05.2013, 16:10
Nicht jede Depression ist behandlungsbedürftig.
Wiki schreibt da wirklich zweifelhaft, sorry.
Erläutere.

Irratio.

kotzfisch
05.05.2013, 16:48
Erläutere.

Irratio.

Sie schreiben in dem ansonsten sehr guten Artikel selbst, dass es Zahlen sind über die Erkrankungshäufigkeit, die je nach Definition der Erkrankung recht unterschiedlich ausfallen können.Das meinte ich.(Unter Verbreitung und Epidemiologie).
Ich würde - vermutlich dadurch beeinflußt, weil man stationär in der Klinik nur die major depressions zu Gesicht bekommt, zu einer anderen Einschätzung tendieren.
Aber gut.

Reaktive depressive Phasen benötigen in aller Regel kaum oder sehr geringe Behandlerintervention.
Sie sind auch keine majors, sondern Phasen.Der Krankheitswert scheint gering.
(Nach dem Tode eines Verwandten ist klar, dass man reaktiv depressiv ist, erst wenn dies gar nicht mehr verschwindet, wirds
bedenklich).

Nun gut- man kann unterschiedlicher Auffassung sein.Und ich sage immer. Das Wesen einer Dunkelziffer ist, dass sie im Dunklen liegt.
Keiner weiß also: ist sie groß oder klein?

Leo Navis
05.05.2013, 18:35
Psychisch Kranke/Behinderte sind keine Botschafter für die bessere Welt. Die erschlagende Mehrheit will schlicht ein unauffälliges Leben führen und kein Revoluzzer werden, um flachen, ungebildeten aber um so mehr eingebildeten ... Personen ... sich und die Welt zu erklären, u.a dass sie sich ihr Schicksal eben nicht gewählt haben.
Das ist zweifellos korrekt.

Nichtsdestoweniger ... es geht ja nicht nur um die. Viele Schizophrene glauben, es sei eine Schande so zu sein, und das nicht ohne Grund ... ein anderer Blickwinkel auf das ganze kann da sehr viel weiter helfen.


In der Tat, so verstehe ich das nun besser. Trotzdem würde ich den psychisch Kranken zu der Zurückhaltung und Versteckspiel raten. Wie man auch an diesem Strangverlauf sehen kann, trieft die "Beziehung" der (oft vermeintlichen) "Normalos" zu den psychisch Kranken /Behinderten von Missverständnissen, Angst, Abscheu, Vorurteilen, Hass und Vorwürfen, einfach faule/verwöhnte/simulierende Säcke zu sein.
Ich glaube weder dass ich das will, noch, dass ich das könnte. Mir persönlich hat die Erfahrung durch eine dermaßen intensive Krise gehen zu müssen in meinem Leben tatsächlich sehr viel weitergeholfen.

Es ist wie mit jeder anderen Krise: Man hätte sie lieber nicht gehabt, aber wenn man tatsächlich die Krise nutzen kann um etwas daraus zu lernen dann hat die Krise zu etwas genutzt; und würde ich mich selbst verstecken und meine Erfahrungen vor den anderen Menschen geheimhalten so hätte die Krise zu überhaupt nichts genutzt außer dass sie mein Selbstbewusstsein zerschmettert und mich stigmatisiert hinterlassen hätte. Das könnte ich niemals akzeptieren, so bin ich einfach nicht. Jede Art von Erfahrung kann Dir dabei helfen, das Leben besser kennen zu lernen und überhaupt etwas zu lernen. Ich bin der festen Überzeugung dass das Gehirn nicht ohne Grund so reagiert wie es reagiert.

Zudem haben gerade Psychotiker etwas, was andere Menschen nicht haben: Sie haben die Möglichkeit, das Leben von einer völlig anderen, teilweise absurden Seite kennenzulernen. Viele reagieren lediglich mit Angst statt mit dem Drang, diese irre Seite zu erforschen und ihre Regeln kennenzulernen, aber bei mir war das anders. Krankheit ist immer auch Chance zu etwas neuem, etwas großartigem.

tabasco
05.05.2013, 18:39
(...)
Es ist wie mit jeder anderen Krise: Man hätte sie lieber nicht gehabt, aber wenn man tatsächlich die Krise nutzen kann um etwas daraus zu lernen dann hat die Krise zu etwas genutzt; und würde ich mich selbst verstecken und meine Erfahrungen vor den anderen Menschen geheimhalten so hätte die Krise zu überhaupt nichts genutzt außer dass sie mein Selbstbewusstsein zerschmettert und mich stigmatisiert hinterlassen hätte. Das könnte ich niemals akzeptieren, so bin ich einfach nicht. Jede Art von Erfahrung kann Dir dabei helfen, das Leben besser kennen zu lernen und überhaupt etwas zu lernen. Ich bin der festen Überzeugung dass das Gehirn nicht ohne Grund so reagiert wie es reagiert.

Zudem haben gerade Psychotiker etwas, was andere Menschen nicht haben: Sie haben die Möglichkeit, das Leben von einer völlig anderen, teilweise absurden Seite kennenzulernen. Viele reagieren lediglich mit Angst statt mit dem Drang, diese irre Seite zu erforschen und ihre Regeln kennenzulernen, aber bei mir war das anders. Krankheit ist immer auch Chance zu etwas neuem, etwas großartigem.In der Sache hast Du Recht und Deine Haltung bewundere ich. Die Haltung muss aber aus einem selbst "entwachsen". "Gehe mit Deiner Krankheit offen um" wäre nur ein schlechter Tipp für Jedermann-Psychisch-Kranken, das meinte ich mit meiner Aussage.

Leo Navis
05.05.2013, 18:42
In der Sache hast Du Recht und Deine Haltung bewundere ich. Die Haltung muss aber aus einem selbst "entwachsen". "Gehe mit Deiner Krankheit offen um" wäre nur ein schlechter Tipp für Jedermann-Psychisch-Kranken, das meinte ich mit meiner Aussage.
Oh, ok. Da kann ich absolut zustimmen.

Unschlagbarer
06.05.2013, 18:08
Kennst du den Film : "Einer flog übers Kucckucksnest" ??
Da beraten ein paar Experten über einen Fall...mit durchaus unterschiedlichen Diagnosen!!!Ja, der hat mich derzeit beeindruckt.
Aber das war ja nicht Realität.

Senator74
06.05.2013, 18:09
Ja, der hat mich derzeit beeindruckt.
Aber das war ja nicht Realität.

Stimmt...aber verdammt nahe an der Realität!!

Unschlagbarer
06.05.2013, 18:19
Ich denke es gibt für psychische krankheiten überhaupt keine Pillen.Kannst du überhaupt denken?

Unschlagbarer
06.05.2013, 18:21
Hast du jemals einen Schizofrenen kenen gelernt,der vollständig geheilt war ?Wahrscheinlich spricht er aus persönlicher Erfahrung...

Unschlagbarer
06.05.2013, 18:25
Öhm ... doch. Selbst wenn nicht 'heilen' dann doch durchaus in den meisten Fällen bedeutend bessern bis zu einem Grad wo der Patient wieder in der allgemein anerkannten Realität lebt.

Man weiß mittlerweile sogar einigermaßen, wie das ganze funktioniert (Dopamin-Hypothese).Das letztere mag ja sein,

aber sobald er die Pillen absetzt, beginnt das Spiel von vorne.
Also Schizo ist bestimmt nicht heilbar, jedenfalls nicht durch Pillen. Die stellen nur ruhig oder in der Art.

Ich kenne einen Fall, wo das genau so war, auch, dass man mit ihm während der Pillenphase ganz ordentlich sprechen konnte und er sich auch recht normal verhielt. Dann hatte man allerdings den Eindruck, dass er wie unter einem Schirm lebte.

Unschlagbarer
06.05.2013, 18:28
Das ist wohl wahr, heilen kann nur eine vollständige Therapie zu der Medikamente in vielen Fällen gehören.Ich kenne nur Fälle, wo es keine vollständige Heilung gab. Nur Ruhigstellen bzw. Dämpfung oder vorübergehende Einstellung der schizophrenen Schübe.
Wen es einmal erwischt hat, der ist und bleibt immer davon beeindruckt. Meine Eindrücke. Ich kenne mindestens fünf solche Fälle.

Wer es nicht selbst schafft, sich bei einer anfliegenden Verstimmung wieder ins seelische Gleichgewicht zu bringen, hat schlechte Karten.

Unschlagbarer
06.05.2013, 18:29
Was genau versuchst Du hier eigentlich zu erreichen?Ich denke mal, er will nur andere anschei...

Unschlagbarer
06.05.2013, 18:31
Sicha doch, man kann heute jede Psyche mit Pillen heilen.....
Wieviele Fälle kennst du persönlich?
Ich glaube das wie bereits gesagt aus persönlichem Erleben mit paasr Bekannten etc. ganz und gar nicht.
Ich kenne aber auch paar, die als psycho eingestuft wurden und die nach Absetzung der "Heil"-mittel und -methoden wieder gesund waren.

Rockatansky
06.05.2013, 18:33
Es ist wie mit jeder anderen Krise: Man hätte sie lieber nicht gehabt, aber wenn man tatsächlich die Krise nutzen kann um etwas daraus zu lernen dann hat die Krise zu etwas genutzt; und würde ich mich selbst verstecken und meine Erfahrungen vor den anderen Menschen geheimhalten so hätte die Krise zu überhaupt nichts genutzt außer dass sie mein Selbstbewusstsein zerschmettert und mich stigmatisiert hinterlassen hätte. Das könnte ich niemals akzeptieren, so bin ich einfach nicht. Jede Art von Erfahrung kann Dir dabei helfen, das Leben besser kennen zu lernen und überhaupt etwas zu lernen. Ich bin der festen Überzeugung dass das Gehirn nicht ohne Grund so reagiert wie es reagiert.

Das Gehirn spielt nicht einfach so "psychotisch".

Und jemand der vollkommen "normal" ist, gibt es ebenso wenig wie jemand der grundlos "verrückt" ist. Da brauche ich mir auch das Gestammel von einem , diversen Sonder- Hauptschülern nicht durchlesen, die sich hier im Forum zu Genüge immer wieder tummeln.
Und das Maul aufreißen wollen.

Das können Umweltgifte, Einflüsse sein, oder später eben durch Drogen, warum jemand eine Psychose bekommt.

Oft ist es auch nachgewiesener Maßen so, dass Psychotiker früher in ihrem Leben extremen Stress ausgesetzt waren.

Contergan und andere Medis, Mittel haben ja auch damals Schäden hinterlassen.
Verkrüppelte Hände und oder Füße etc..

Unschlagbarer
06.05.2013, 18:35
Jepp. Am normalen.
Jepp.Bei richtig schwer erkrankten Psychos ist doch bestimmt im Hirn was passiert. Irgend ne Fehlschaltung oder sowas.
Es hat doch was mit dem Geist, mit dem Hirn zu tun, und es gibt ja auch jede Menge von Geburt oder durch Krankheit/Unfall geistig Behinderte Leute. Hat man jemals gehört, dass sowas sich durch Pillen und/oder Therapie wirklich in Luft aufgelöst hätte, ich meine ohne dass die Ursache beseitigt wäre?

Unschlagbarer
06.05.2013, 18:37
Quatsch. Das eine kannst du sehen und dir deshalb vorstellen, das andere nicht. Das ist alles.Nö. Ich denke, corpus delicti hat hier mal Recht.
Und zwar unabhängig davon, was ansonsten noch hier so anwesende "Fachleute und Chefs von Psyiatriekomplexen" behaupten.
Ist das Hirn in seinen Funktionen beschädigt, könnte nur Austausch oder Reparatur helfen. Das kann man leider noch nicht.

kotzfisch
06.05.2013, 18:40
Das Gehirn spielt nicht einfach so "psychotisch".

Und jemand der vollkommen "normal" ist, gibt es ebenso wenig wie jemand der grundlos "verrückt" ist. Da brauche ich mir auch das Gestammel von einem , diversen Sonder- Hauptschülern nicht durchlesen, die sich hier im Forum zu Genüge immer wieder tummeln.
Und das Maul aufreißen wollen.

Das können Umweltgifte, Einflüsse sein, oder später eben durch Drogen, warum jemand eine Psychose bekommt.

Oft ist es auch nachgewiesener Maßen so, dass Psychotiker früher in ihrem Leben extremen Stress ausgesetzt waren.

Contergan und andere Medis, Mittel haben ja auch damals Schäden hinterlassen.
Verkrüppelte Hände und oder Füße etc..

Thalidomid hier zu erwähnen ist eine völlige Themenverfehlung.

Rockatansky
06.05.2013, 18:45
Thalidomid hier zu erwähnen ist eine völlige Themenverfehlung.

Ja, war ja nur als Beispiel für Umweltgifte, Medis, Fehlentwicklung.

Bleibt oft der Streß, den Menschen mit Psychose oftmals erlitten haben.
Überforderung, usw.

Psychose ist sowieso der eine Fall ein wenig anders als der andere.

Unschlagbarer
06.05.2013, 18:54
navigator-medizin.de schreibt zur Frage, ob Schizophrnie heilbar ist:


"Der Begriff "Heilung" ist natürlich auch relativ. Bei vielen Menschen mit Schizophrenie verschwindet die Erkrankung zwar nicht komplett, kommt aber teilweise jahrelang zum Stillstand. Ärzte nennen das Remission. Allerdings haben nicht wenige von den Remissions-Patienten dann unter der sogenannten Negativ-Symptomatik zu leiden (depressive Stimmungslage, sozialer Rückzug, Persönlichkeitsveränderungen). Auch hier aber gibt es viele Varianten, diese Beschwerden können auch fehlen oder zumindest sehr milde ausfallen."
Autor: Dr. med. Jörg Zorn"
Genau das meinte ich. Eine relative Heilung, wo weiterhin Symptome auftreten oder wo Stillstand eintritt, oder wo die verbleibenden Symptome milde ausfallen, ist nicht geheilt.
Heilung bedeutet ganz klar die Beseitigung der Ursachen und der Symptome mit dem Effekt, dass der Mensch sich so fühlt und so leben kann, als hätte er diese Krankheit nie gehabt.

Anderes Bsp.: Man wird mit Borrelien infiziert. Unternimmt man nichts, breiten diese sich aus und führen oft zu immensen Folgeschäden.
Nimmt man die Antibiotika zu spät, können die Schäden bleiben und zu dauernden Beeinträchtigungen führen.
Nimmt man sie rechtzeitig und richtig, werden die Borrelien auf Dauer soweit zurückgedrängt bzw. vernichtet, dass man danach wieder gesund ist. Und zwar richtig gesund.
Erst wenn jemand einem einredet, dass die sich im Körper nach Jahren wieder reaktivieren und das Ganze wieder von vorne beginnt, und wenn man das glaubt, dann kann man sicher ne Psychose oder sowas bekommen.

Unschlagbarer
06.05.2013, 18:57
Darfst du Besuch kriegen,dann komme ich dich in deiner Gummizelle besuchen,ich bring auch ne Banane mit.Besuch vom DeU (dämlichster erkannter User) zu bekommen, würde meinem Heilungsprozess schaden. Noch dazu, wenn der aus der Gummizelle nebenan kommt.

Rockatansky
06.05.2013, 19:13
Es gibt genetische Faktoren bei der Schizophrenie, die die Erkrankungswahrscheinlichkeit erhöhen. Und sind in der Familie schon einmal Schizophrenie-Fälle aufgetreten, ist das persönliche Risiko auch leicht erhöht.

Das heißt aber nicht, dass eine Person bei entsprechenden Erbanalagen auch erkranken muss. Damit eine Schizophrenie auftritt, müssen nach aktuellem Kenntnisstand mehrere "begünstigende" Faktoren zusammen kommen.

Autorin: Dr. med. Julia Hofmann, April 2010



auch von:

navigator-medizin.de/

Gehirnnutzer
06.05.2013, 19:20
//Corpus Delicti ist raus.
Weder hast du hier jemanden zu verbieten, seine Meinung zu posten, noch deine Schwierigkeit damit, zu akzeptieren, dass andere hier das selbe Recht haben wie du, ihre Meinung zu posten und zur Diskussion zu stellen, egal wie sehr du sie ablehnst, durch wiederholte Beleidigungen zum Ausdruck zu bringen.\\

Jonny
06.05.2013, 19:27
Da ist wohl jemanden sein Titel zum Kopf gestiegen...

tabasco
06.05.2013, 21:10
Da ist wohl jemanden sein Titel zum Kopf gestiegen...

Der Dipl. Ing. In "Bergbau", gelle, Jonny?

:haha:

kotzfisch
06.05.2013, 21:26
Ja, war ja nur als Beispiel für Umweltgifte, Medis, Fehlentwicklung.

Bleibt oft der Streß, den Menschen mit Psychose oftmals erlitten haben.
Überforderung, usw.

Psychose ist sowieso der eine Fall ein wenig anders als der andere.

Thalidomid war ein tragischer Pharmaunfall.
Kein Umweltgift.
Wird heute immer noch verwendet- als Lepramittel.

Jonny
06.05.2013, 22:21
Der Dipl. Ing. In "Bergbau", gelle, Jonny?

:haha:

Das war auf etwas anderes bezogen, etwas "Reales" ;)

Senator74
06.05.2013, 22:52
Ja, war ja nur als Beispiel für Umweltgifte, Medis, Fehlentwicklung.

Bleibt oft der Streß, den Menschen mit Psychose oftmals erlitten haben.
Überforderung, usw.

Psychose ist sowieso der eine Fall ein wenig anders als der andere.

Die Grundbefindlichkeit der psychotischen Störung ist vergleichbar, nicht die Symptomatik!!

Unschlagbarer
07.05.2013, 07:31
Da ist wohl jemanden sein Titel zum Kopf gestiegen...Wer auf Dauer und aus Gewohnheit so "diskutiert" wie Corpus Delicti, muss damit rechnen, rauszufliegen. Es wurde auch Zeit, wie ich finde.

Unschlagbarer
07.05.2013, 07:58
auch von:

navigator-medizin.de/Kein Widerspruch.

Alfred Tetzlaff
27.05.2013, 21:36
Ja, war ja nur als Beispiel für Umweltgifte, Medis, Fehlentwicklung.

Bleibt oft der Streß, den Menschen mit Psychose oftmals erlitten haben.
Überforderung, usw.

Psychose ist sowieso der eine Fall ein wenig anders als der andere.

Sehe ich anders. Die meisten psychischen Erkrankungen sind auf den Missbrauch von Drogen zurückzuführen. Die meisten Patienten haben sich ihre Birne förmlich kaputt gekifft. Bei uns platzt das Landeskrasnkenhaus förmlich aus alen Nähten. Besonders schlimme Folgen haben die neuen Designerdrogen.

Unschlagbarer
28.05.2013, 09:22
Sehe ich anders. Die meisten psychischen Erkrankungen sind auf den Missbrauch von Drogen zurückzuführen. Die meisten Patienten haben sich ihre Birne förmlich kaputt gekifft. Bei uns platzt das Landeskrasnkenhaus förmlich aus alen Nähten. Besonders schlimme Folgen haben die neuen Designerdrogen.
Das ist sicher nicht zu unterschätzen, aber die Aussage ist nicht realistisch, dass die meisten... auf Drogenmissbrauch zurückzuführen sind.
Du unterschlägst damit die Folgen des überhöhten Dauerstresses, des Mobbings, der Angst, die Anforderungen nicht zu schaffen, den Arbeitsplatz zu verlieren, seine Kosten nicht mehr decken zu können und in Armut abzurutschen, schlicht die Unfähigkeit mancher, mit dem Leben überhaupt zurechtzukommen.

Und manches davon fängt bereits in der Kindheit an und geht dann in der bundesdeutschen Schule weiter, die oft gar nicht weiß - wie Teile der Gesamtgesellschaft auch - was Mensch sein eigentlich bedeutet. Prima fand ich die Entscheidung ich glaub bayrischer Eltern, ihren an sich leistungsstarken Jungen nicht aufs Gymnasium zu schicken. Wie anders als mit Unfähigkeit dieser Politiker und Verwalter ist es zu erklären, dass man die Jahre des Gymnasiums zwar kürzt, den Stoff aber nicht? Haben die (west-)deutschen Bürokraten vergessen, Vernunft walten zu lassen?

Überhaupt ist den westdeutschen Bildungspolitikern die fatale Bedeutung des viel zu zeitigen Wechsels aufs weit anforderungsstärkere Gymnasium und die Folgen auf die Psyche der Kinder überhaupt nicht bewusst. Überhaupt ist diese Gesellschaft gar nicht kinderfreundlich, sonst gäbe es mehr Kinder. Sie ist gradezu kinderfeindlich. Wie sonst könnte es sein, dass Leute gegen Kinder- oder Jugendeinrichtungen in Wohngebieten Klage einreichen und auch noch Recht bekommen? Und meint man etwa, die Kinder würden das nicht mitkriegen, dass sie eigentlich nur stören?

Man sollte endlichmal darüber nachdenken, wie es wohl kommt, dass gerade in den letzten Jahren zunehmend Menschen mit einer besseren Ausbildung nach Dt. kommen. Deren Ausbildung, Wissens- und Bildungsstand ist im Durchschnitt jetzt sogar höher als durchschnittlich bei den hier geborenen und ausgebildeten Deutschen ist!

Man sollte sich endlich auch mal Gedanken machen über die zukünftige Rolle des Mannes in und der Familie überhaupt! Ist der Mann bald nur noch der Hampelmann der Frau, die ihn bestenfalls zur Zeugung oder zur jahrelangen Geldspende braucht? Was werden die vielen homosexuellen Paare für eine Auswirkung auf die jetzt auch adoptierbaren Kinder haben? (Nichts gegen Homosexuelle, aber weshalb ist die Forschung nicht in der Lage, endlich die Ursachen der Homosexualität zu ermitteln?)

Was haben Gewalt, Mord und Blut in den Medien einerseits und die übertriebene Sanftheit andererseits zur Folge? Wo ist die Normalität abgeblieben? Vieles ist doch nur einerseits geheuchelt oder andererseits völlig übertrieben.

Vieles spricht dafür, daß die Depression eine Krankheit der Neuzeit ist. Die Belastung in unserer modernen Gesellschaft wird immer höher, hinzu kommen Sorgen vor Arbeitslosigkeit, Stress im Beruf, ein verändertes Familienleben oder sogar Stress in der Freizeit sind sicher Faktoren, die eine Depression auslösen können. Hinzu kommt der immer weiter steigende Konsum von Alkohol, Nikotin, Medikamenten oder anderen Suchtmitteln, die die Psyche verändern können.von depressionen.net
Zuerst wird die Belastung genannt, Stress, Sorgen, ein verändertes Familienleben (und natürlich die ungenügende Bewältigung derselben), dann kommen noch Suchtmittel hinzu.

iglaubnix+2fel
28.05.2013, 13:54
Zweiteres vermutlich gleich dann, nachdem ein Stückerl vom Schniedel abgesäbelt wurde!

Unschlagbarer
08.06.2013, 19:27
Ein Beitrag, bei dem völlig klar ist, ob der Verfasser zu den Normalen oder zu dem psychisch Kranken gezählt werden muss:

Siehe HIER (http://politikforen.net/showthread.php?137024-Kirchenstaat-Deutschland&p=6338777&viewfull=1#post6338777)

Branka
08.06.2013, 22:30
Hat jemand was dagegen zu sagen?

https://fbcdn-sphotos-g-a.akamaihd.net/hphotos-ak-ash4/998390_200473583440812_828879361_n.jpg

pw75
08.06.2013, 22:41
nein

wobei ich heute gelesen habe, dass Sperma wegen eines Hormons gegen Depressionen helfe..

Leo Navis
08.06.2013, 23:02
Hat jemand was dagegen zu sagen?

...
Hehe. Ich war mal depressiv und erinnere mich noch daran, wie mein Vater mir davon vorschwärmte, wie schön die Landschaft sei, in der wir gerade waren. Ich guckte hoch und dachte mir: 'TÖTE MICH!'

:D

Antisozialist
08.06.2013, 23:05
Da ich persönlich eine absolute Gegnerin von Antidepressiva oder überhaupt Medikamenten bin, die sich mit den Bereich Psyche befassen, will ich eure Meinung dazu hören.

Ich persönlich glaube, das man NICHT seine Psyche mit Medikamenten heilen kann wie z. B. mit Antidepressiva oder was es sonst noch gibt. Denn wer entscheidet überhaupt was normal ist und was nicht?

Wie kein ein Psychater feststellen, ob jemand psychisch krank ist oder nicht? Woher will ein Psychater das überhaupt wissen nach paar Sitzungen? Wieso ist die Bibel der Psychologen, DSM, auf einen über 800-seitigen Wälzer angestiegen, welcher vor 50 Jahren nocht nicht mal 100 Seiten hatte mit psychischen Krankheiten?

Ich persönlich halte nichts von Psychologen oder Psychotherapeuten, ich denke, das es die Lage eines Menschen NICHT verbessert, sondern eher noch schlimmer macht, was meint ihr?

Psychologen haben den Platz eingenommen, den früher Jahrmarkt-Quacksalber inne hatten. Wer länger als 14 Tage um einen verstorbenen Angehörigen trauert, wird von denen bereits für krank erklärt.

Sprecher
08.06.2013, 23:14
Hat jemand was dagegen zu sagen?

https://fbcdn-sphotos-g-a.akamaihd.net/hphotos-ak-ash4/998390_200473583440812_828879361_n.jpg

Österreich hat die höchste Selbstmordrate Westeuropas.
In der BRD liegt übrigens Bayern an der Spitze.
Berge scheinen auf Dauer nicht gut fürs Gemüt zu sein.

Sprecher
08.06.2013, 23:16
Psychologen haben den Platz eingenommen, den früher Jahrmarkt-Quacksalber inne hatten. Wer länger als 14 Tage um einen verstorbenen Angehörigen trauert, wird von denen bereits für krank erklärt.

Logisch, neurologische Störungen können ja auch nicht durch Psycho-Gequatsche behoben werden, da hilft meist wirklich nur die Chemiekeule.

Quo vadis
08.06.2013, 23:17
Österreich hat die höchste Selbstmordrate Westeuropas.
In der BRD liegt übrigens Bayern an der Spitze.
Berge scheinen auf Dauer nicht gut fürs Gemüt zu sein.

Gut dass du am Wasser wohnst........:jawo:

Sprecher
08.06.2013, 23:20
Gut dass du am Wasser wohnst........:jawo:

Tu ich doch gar nicht, noch nichtmal am Hochwasser :D

Branka
08.06.2013, 23:41
Psychologen haben den Platz eingenommen, den früher Jahrmarkt-Quacksalber inne hatten. Wer länger als 14 Tage um einen verstorbenen Angehörigen trauert, wird von denen bereits für krank erklärt.

Danke, so sehe ich das auch..... Die Psyche ist dermassen komplex, 1000000000000000000 Gedanken und mehr, kann da wirklich ein Psychologe feststellen welche Psychische Krankeiten das alles sein könnten?

Branka
08.06.2013, 23:42
nein

wobei ich heute gelesen habe, dass Sperma wegen eines Hormons gegen Depressionen helfe..

Ach komm, das glaub ich jetzt echt nicht....

Branka
08.06.2013, 23:43
Hehe. Ich war mal depressiv und erinnere mich noch daran, wie mein Vater mir davon vorschwärmte, wie schön die Landschaft sei, in der wir gerade waren. Ich guckte hoch und dachte mir: 'TÖTE MICH!'

:D

Wie kam dein Vater dazu, Dir von der Landschaft vorzuschwärmen? Übrigens, kluger Vater ;)

Beobachter
08.06.2013, 23:44
wobei ich heute gelesen habe, dass Sperma wegen eines Hormons gegen Depressionen helfe..

Und wie soll es verabreicht werden? Auf die Haut schmieren oder schlucken? :?

Quo vadis
08.06.2013, 23:50
Danke, so sehe ich das auch..... Die Psyche ist dermassen komplex, 1000000000000000000 Gedanken und mehr, kann da wirklich ein Psychologe feststellen welche Psychische Krankeiten das alles sein könnten?

Durch die verschiedenen Berufe und Spezialisierungen haben die Leute immer weniger Schnittmengen, Tagschichten, Nachtschichten, Arbeitslosigkeit, Stadt, Land usw. Jeder nimmt nur einen winzigen Teil der Realität aus einem Blickwinkel wahr, folge sind schwere Kommunikationsprobleme unter den Leuten.

Leo Navis
09.06.2013, 00:30
Wie kam dein Vater dazu, Dir von der Landschaft vorzuschwärmen? Übrigens, kluger Vater ;)
Würdest Du meinen Vater kennen, würdest Du diese Frage nicht stellen. :D

Branka
09.06.2013, 00:30
Würdest Du meinen Vater kennen, würdest Du diese Frage nicht stellen. :D

Liebst Du deinen Vater nicht?

Leo Navis
09.06.2013, 00:37
Liebst Du deinen Vater nicht?
Wie kommst Du darauf?

Die Tatsache, dass man im Zustand der Depression die Schönheit einer Landschaft nicht unbedingt genießen kann, ändert ja nichts an der Tatsache, dass der Aufmunterungsversuch durchaus nett gemeint war.

Tatsächlich hat er es in der Zeit gelegentlich geschafft mich aufzuheitern, allerdings immer nur mit Hilfe meiner Ratten. Die beiden liebte ich sehr. Es war mir stets leichter gefallen, zu Tieren eine emotionale Bindung aufzubauen als zu Menschen - aber auch das biegt sich langsam zurecht.

Unschlagbarer
09.06.2013, 08:13
Hat jemand was dagegen zu sagen?

https://fbcdn-sphotos-g-a.akamaihd.net/hphotos-ak-ash4/998390_200473583440812_828879361_n.jpg

Auf keinen Fall! Wir fahren seit vielen Jahren mindestens einmal in die Berge, wenn auch nicht in die Alpen, die sind mir viel zu aufgepeppt, sondern in die slowakischen Berge.
Die sind so wohltuend auf die Psyche, dass man gar nicht auf schlechte Gedanken kommen kann. Einfach nur anstrengen, tief Luft holen und die Natur genießen. Radio und Fernsehn werden fast völlig ausgeblendet, es gibt nur noch den täglichen Wechsel zwischen Anstrengung und Erholung. Sogar Regen und Sturm machen uns fast nichts aus.

Ein anderer Fall: Eine gleichaltrige Bekannte klagte darüber, dass ihr Mann ins große Schweigen verfallen sei. Eine Depression also.
Er schaffte sich einen Hund an und das hilft ihm deutlich, seine Depression zu vergessen.

Psychopharmaka? Nur über meine Leiche.

Unschlagbarer
09.06.2013, 08:24
Österreich hat die höchste Selbstmordrate Westeuropas.
In der BRD liegt übrigens Bayern an der Spitze.
Berge scheinen auf Dauer nicht gut fürs Gemüt zu sein.Du kannst einem echt nur leid tun. Ehrlich. Wenn du diesen Müll glaubst. Oder geht es dir etwa selbst so? Dann wundert es mich nicht.
Ein Krankenhausarzt erzählte mir, dass die Ärzte die höchste Selbstmordrate hätten.
Wer beansprucht diese noch für sich und seine Interessengemeinschaft?

Alte Menschen neigen auch vermehrt zum Selbstmord.
Keiner weiß genau, wie viele von den alten Geisterfahren oder an den Baum fahrenden Leuten nur verwirrt sind und wieviele es absichtlich tun.
Lehrer in der BRD hätten auch allen Grund, sich diese Spitzenreiterposition zu erobern.

Eine Statistik ergibt, dass
Litauen mit 61,3
Russland 53,9
Weißrussland 49,6
Kasachstan 43,0
Lettland 42,0
Ungarn 40
Südkorea mit auch fast 40
Selbstmorden pro 100.000 Ew und pro Jahr an der Spitze liegen.

Slowenien, Belgien und Finnland liegen bei ca. 30,
und dein Österreich ist weit abgeschlagen mit ca. 23 im Mittelfeld.

Also erzähl nicht solchen Quatsch über die Berge. Außerdem hat Österreich nicht nur Berge.
Vielleicht liegts ja an den Witzen, die unerträgliche und überhebliche Deutsche andauernd über die Österreicher verbreiten.

Unschlagbarer
09.06.2013, 08:27
Hehe. Ich war mal depressiv und erinnere mich noch daran, wie mein Vater mir davon vorschwärmte, wie schön die Landschaft sei, in der wir gerade waren. Ich guckte hoch und dachte mir: 'TÖTE MICH!'Armer Kerl. Vielleicht solltest du dir doch endlich mal ne vernünftige Weltanschauung aneignen...

Leo Navis
09.06.2013, 09:53
Armer Kerl. Vielleicht solltest du dir doch endlich mal ne vernünftige Weltanschauung aneignen...
Ich glaube ich war damals Hardcore-Materialist.

pw75
09.06.2013, 11:10
Und wie soll es verabreicht werden? Auf die Haut schmieren oder schlucken? :?

wohl die klassische Variante - Orale Einnahme..

pw75
09.06.2013, 11:10
Ach komm, das glaub ich jetzt echt nicht....


hmm..

http://andrologie.blogspot.de/2005/11/sperma-hilft-gegen-depressionen.html

Lilly
09.06.2013, 11:40
Vielleicht gibt es das Zeug dann bald als Globuli.

Shahirrim
09.06.2013, 13:05
Österreich hat die höchste Selbstmordrate Westeuropas.
In der BRD liegt übrigens Bayern an der Spitze.
Berge scheinen auf Dauer nicht gut fürs Gemüt zu sein.

Urlaub gerne, aber ich lebe doch lieber eher im Flachland an der See.

Quo vadis
09.06.2013, 14:09
Eine Statistik ergibt, dass
Litauen mit 61,3
Russland 53,9
Weißrussland 49,6
Kasachstan 43,0
Lettland 42,0
Ungarn 40
Südkorea mit auch fast 40
Selbstmorden pro 100.000 Ew und pro Jahr an der Spitze liegen.


Sprecher sprach aber explizit von Westeuropa, du hast aber nur osteuropäische Beispiele.

Unschlagbarer
10.06.2013, 07:16
Sprecher sprach aber explizit von Westeuropa, du hast aber nur osteuropäische Beispiele.OK, es ging aber um die Berge, die angeblich der Psyche nicht guttun. Und die Österreicher sollten es beweisen. Außerdem hat Österreich bekanntlich nicht nur Berge. Man müsste das dann wieder nach der Höhenlage bewerten. Und da kann ich nicht zustimmen. Selbst wenn manche lieber die See haben, was sie aber am dauernden Flachland reizvoll finden, kann ich nicht nachvollziehn. Ab und zu fahre ich auch mal an die See (Ostsee). Vielleicht scheuen sie sich ja nur, ihrem Körper mal bisschen die Sporen zu geben.

Ich fahre Fahrrad auch lieber nur bergab, aber das bringt ja wohl nichts für den Kreislauf.

Lilly
10.06.2013, 08:49
Frankreich soll angeblich die höchste Selbstmordrate in Westeuropa haben.

http://www.morgenpost.de/printarchiv/wissen/article1854789/Statistik-Frankreich-hat-hoechste-Selbstmordrate-in-Westeuropa.html

Berge haben meiner Meinung nach, tatsächlich oft Erdrückendes, jedenfalls dann, wenn man mittendrin in einem Kessel ist.

Unschlagbarer
10.06.2013, 12:04
Frankreich soll angeblich die höchste Selbstmordrate in Westeuropa haben.

http://www.morgenpost.de/printarchiv/wissen/article1854789/Statistik-Frankreich-hat-hoechste-Selbstmordrate-in-Westeuropa.html

Berge haben meiner Meinung nach, tatsächlich oft Erdrückendes, jedenfalls dann, wenn man mittendrin in einem Kessel ist.
"14.12.11
WissenNews
Statistik: Frankreich hat höchste Selbstmordrate in Westeuropa"

Ich glaub, es kommt auf die Einstellung zu Bergen, Flachland oder See an, wie bei so vielen Dingen. Der eine liebt die See, der andere die Berge. Ich fühle mich umso freier, je höher ich steige. Ich bin auch schwindelfrei, es macht mir nichts aus, auf einem Grat zu kraxeln, wo es rechts und links nur 500 m steil abwärts geht und ein falscher Schritt den Absturz zur Folge hätte. Ich würde auch auf die höchsten Berge der Welt gehn, hätte ich die erforderliche Kondition und das erforderliche Geld. Ich kann die Leute verstehn, die ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen, nur um da oben stehn zu können. Selbstverständlich ist es auch ein wesentlicher Unterschied, ob ich da oben mein Leben oder nur ab und zu dort meinen Urlaub verbringe.

Es gibt aber noch einen anderen Grund, weshalb manche Leute in bergigen Gebieten Depressionen kriegen und evtl. Selbstmord begehn:
Es ist die fehlende Sonne.

Wenn man z.B. in einem eingeschnittenen Tal lebt, evtl. sogar auf der Nordseite, wo die Sonne nur paar Monate hinkommt, dann glaube ich gern, dass das nicht jedermanns Sache ist.
Z.B. gibts auf Island zumindest unter Jugendlichen ebenfalls eine unverhältnismäßig hohe Selbstmordrate. Was ist, wenn das auch mit der mangelnden Sonnenstrahlung zusammenhängt?

Reilinger
10.06.2013, 12:44
Es gibt aber noch einen anderen Grund, weshalb manche Leute in bergigen Gebieten Depressionen kriegen und evtl. Selbstmord begehn:
Es ist die fehlende Sonne.

Wenn man z.B. in einem eingeschnittenen Tal lebt, evtl. sogar auf der Nordseite, wo die Sonne nur paar Monate hinkommt, dann glaube ich gern, dass das nicht jedermanns Sache ist.
Z.B. gibts auf Island zumindest unter Jugendlichen ebenfalls eine unverhältnismäßig hohe Selbstmordrate. Was ist, wenn das auch mit der mangelnden Sonnenstrahlung zusammenhängt?

Absolut korrekt. Die "Winterdepression" kennen wir ja auch in anderen Gebieten, wenn es über lange Wochen hinweg neblig und trüb ist. Es gibt sogar Lichttherapien, die man dann verschreibt, um den Leuten zu helfen.
Ein Bergdorf in Italien ist noch einen anderen Weg gegangen:



Das Dorf Viganella im Piemont liegt so eingekeilt zwischen zwei Bergen, dass vom 11. November bis zum 2. Februar, kein Sonnenstrahl die Erde erreicht. Dann wurde es Licht in Viganella. Dank eines gigantischen Spiegels.

http://www.stern.de/wissen/natur/spiegel-licht-fuer-bergdorf-in-viganella-geht-jetzt-auch-die-sonne-auf-579168.html

Lilly
10.06.2013, 14:19
"14.12.11
WissenNews
Statistik: Frankreich hat höchste Selbstmordrate in Westeuropa"

Ich glaub, es kommt auf die Einstellung zu Bergen, Flachland oder See an, wie bei so vielen Dingen. Der eine liebt die See, der andere die Berge. Ich fühle mich umso freier, je höher ich steige. Ich bin auch schwindelfrei, es macht mir nichts aus, auf einem Grat zu kraxeln, wo es rechts und links nur 500 m steil abwärts geht und ein falscher Schritt den Absturz zur Folge hätte. Ich würde auch auf die höchsten Berge der Welt gehn, hätte ich die erforderliche Kondition und das erforderliche Geld. Ich kann die Leute verstehn, die ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen, nur um da oben stehn zu können. Selbstverständlich ist es auch ein wesentlicher Unterschied, ob ich da oben mein Leben oder nur ab und zu dort meinen Urlaub verbringe.

Es gibt aber noch einen anderen Grund, weshalb manche Leute in bergigen Gebieten Depressionen kriegen und evtl. Selbstmord begehn:
Es ist die fehlende Sonne.

Wenn man z.B. in einem eingeschnittenen Tal lebt, evtl. sogar auf der Nordseite, wo die Sonne nur paar Monate hinkommt, dann glaube ich gern, dass das nicht jedermanns Sache ist.
Z.B. gibts auf Island zumindest unter Jugendlichen ebenfalls eine unverhältnismäßig hohe Selbstmordrate. Was ist, wenn das auch mit der mangelnden Sonnenstrahlung zusammenhängt?

:gp:

Es wäre in diesem Zusammenhang interresant, wie es in südlichen Ländern aussieht. Bekanntlich ist deren Lebensfreude sprichwörtlich.

Leo Navis
10.06.2013, 14:46
:gp:

Es wäre in diesem Zusammenhang interresant, wie es in südlichen Ländern aussieht. Bekanntlich ist deren Lebensfreude sprichwörtlich.
Ebenso munkelt man, sie seien bedeutend fauler und korrupter als wir hier im Norden.

Ob das wohl zusammenhängt? :D

Lilly
10.06.2013, 15:06
Ebenso munkelt man, sie seien bedeutend fauler und korrupter als wir hier im Norden.

Ob das wohl zusammenhängt? :D

Hm... könnte sein, dass daher die Lebensfreude kommt, wer nichts arbeitet hat mehr Energie für die schönen Dinge. des Lebens. :versteckt:

Lilly
10.06.2013, 15:35
Ein, wie ich meine, interessanter Link zum Thema, wo auch ein deutlicher Zusammenahng zwischen Suizid und der (Nicht)behandung psychischer Erkrankungen gesehen wird.

http://www.pm-magazin.de/t/psychologie-gesundheit/seele/die-weltkarte-der-selbstm%C3%B6rder

ABAS
10.06.2013, 17:12
nein

wobei ich heute gelesen habe, dass Sperma wegen eines Hormons gegen Depressionen helfe..


Nach neuesten medizinischen Erkenntnissen soll frisch auf die Brust gespritzer
und dann gefuehlvoll einmassierter Samen bei LesbInnen, FeministInnen und
EmanzInnen gegen Depressionen wirken und zudem eine glatte und bessere
Haut sowie straffere Brust machen.

Es muss aber Samen von minderjaehrigen Jungmaennern sein! :haha:

Unschlagbarer
10.06.2013, 17:21
Nach neuesten medizinischen Erkenntnissen soll frisch auf die Brust gespritzer
und dann gefuehlvoll einmassierter Samen bei LesbInnen, FeministInnen und
EmanzInnen gegen Depressionen wirken und zudem eine glatte und bessere
Haut sowie straffere Brust machen.

Es muss aber Samen von minderjaehrigen Jungmaennern sein!
Da kannst du auch gleich nach Afrika gehn, Nashörner morden, oder ihnen die Hörner bei lebendem Leibe absäbeln, sie zermahlen und dann mit Wasser einnehmen. Haha.

Der Gerechte
11.06.2013, 00:35
Was ist der Unterschied zwischen dem Psychiater und seinen Patienten?

Der Gerechte
11.06.2013, 00:37
Da kannst du auch gleich nach Afrika gehn, Nashörner morden, oder ihnen die Hörner bei lebendem Leibe absäbeln, sie zermahlen und dann mit Wasser einnehmen. Haha.

Denken Sie die Massentierhaltung im "zivilisierten" Europa ist "angenehehmer" für die Tiere?

Unschlagbarer
11.06.2013, 08:08
Was ist der Unterschied zwischen dem Psychiater und seinen Patienten?Die Seite des Schreibtisches, an dem sie sitzen.
Ich hatte mal ein Problemchen, was sich nicht von alleine legen wollte. Ich brauchte jemanden, mit dem ich darüber reden konnte und entschloss mich daher, mal zu einem Psychodingsda zu gehn. Schließlich erkannte ich sehr schnell, dass ich mir nur selber helfen konnte und das Gespräch lockerte sich auf, schließlich erzählten wir uns Witze. Das Problem erledigte sich danach sehr schnell. Vielleicht hab ich ihm helfen können... ;-)

Leila
11.06.2013, 08:12
Von was genau ist hier die Rede?

Ich halte mich für anormal und zugleich für kerngesund.

Unschlagbarer
11.06.2013, 08:13
Denken Sie die Massentierhaltung im "zivilisierten" Europa ist "angenehehmer" für die Tiere?Hier gehts ja um Psycho-Krankheiten, aber wenn du schon fragst: Tiere werden "gehalten", um sie zu essen. Dazu werden sie vorher möglichst schnell getötet. Dann schlachtet man sie aus. Die Erhaltung der Art (Haustier, Schlachttier etc.) ist nicht gefährdet.

Wilden Nashörnern werden oft bei lebendem Leibe die Hörner abgesägt, um a) einem Aberglauben zu folgen und b) um möglichst viel Kohle zu machen. Um Erhalt dieser bedrohten Art machen sich solche Verbrecher keine Gedanken. Sie sägen, solange es noch paar Nashörner gibt. Genauso töten und entziehn sie z.B. Menschenaffen ihre Lebensgrundlage, solange, bis sie ausgerottet sein werden.

Mit der Psyche hat das natürlich auch was zu tun; krank, lebensfremd, naturfern ist es m.E. sowieso.

Unschlagbarer
11.06.2013, 08:15
Von was genau ist hier die Rede?

Ich halte mich für anormal und zugleich für kerngesund.Man könnte auch annehmen, das der Mensch an sich eine einzige Anomalie der Natur ist.

Leila
11.06.2013, 08:17
Hier gehts ja um Psycho-Krankheiten […]

Ach, darum geht es!

Wurde die Frage schon geklärt, wer zuerst war: die psychische Krankheit oder der Psychiater?

Leila
11.06.2013, 08:45
Man könnte auch annehmen, das der Mensch an sich eine einzige Anomalie der Natur ist.

Die Kenner der Vorlage des Ebenbildes Gottes sind nun im Zugzwang.

Der Gerechte
11.06.2013, 12:19
Die Seite des Schreibtisches, an dem sie sitzen.

beziehungsweise, der Psychater hat den Schlüssel für die Praxis

Unschlagbarer
11.06.2013, 15:51
Die Kenner der Vorlage des Ebenbildes Gottes sind nun im Zugzwang.Nun, da sie ja alle Gott an ihrer Seite wissen und mit Ewigkeiten rechnen, kennen sie sowas wie Zugzwang nicht. Ihr Gott regelt das für sie.
Die Frage, ob religiotische oder andersgeartete Massenpsychose nicht doch Ausdruck geistiger Schwäche des Menschen ist, ist auch noch nicht geklärt.

EinDachs
11.06.2013, 16:02
nein

wobei ich heute gelesen habe, dass Sperma wegen eines Hormons gegen Depressionen helfe..

Das Hormon heißt Prolaktin.
Die Studie ist leider schwer umstritten, aber dass muss man ja nicht dazu sagen.

Branka
11.06.2013, 17:07
Das Hormon heißt Prolaktin.
Die Studie ist leider schwer umstritten, aber dass muss man ja nicht dazu sagen.


Das haben Studien wohl so an sich.....

Dönertier
11.06.2013, 17:09
Das haben Studien wohl so an sich.....

Das Offenkundige an Studien ist, dass noch nichts endgültig feststeht und die Wahrheit irgendwo das draußen ist.

Branka
11.06.2013, 17:10
Das Offenkundige an Studien ist, dass noch nichts endgültig feststeht und die Wahrheit irgendwo das draußen ist.

Richtig..... Kann man eine Psyche studieren? Wohl kaum!

Unschlagbarer
11.06.2013, 17:18
Das Hormon heißt Prolaktin.
Die Studie ist leider schwer umstritten, ...Also ist sie reiner Unsinn. Ihr solltet euch mit wichtigeren Angelegenheiten befassen.
Man muss ja auch erst lernen, Wichtiges zu erkennen und von Unwichtigem oder sogar von geistigem Müll zu unterscheiden.

EinDachs
11.06.2013, 17:19
Das haben Studien wohl so an sich.....

Schlecht gemachte vor allem, und um so eine dürft es sich da leider handeln.
Aber Wissenschaftler sind eben ein streitlustiges Pack.
Das gehört auch so.

pw75
11.06.2013, 17:21
Richtig..... Kann man eine Psyche studieren? Wohl kaum!

sicher kann man es...und es wird auch getan...

Branka
11.06.2013, 17:22
sicher kann man es...und es wird auch getan...

Nein, es wird versucht eine Psyche zu studieren, aber es wird niemals möglich sein....

EinDachs
11.06.2013, 17:24
Also ist sie reiner Unsinn. Ihr solltet euch mit wichtigeren Angelegenheiten befassen.
Man muss ja auch erst lernen, Wichtiges zu erkennen und von Unwichtigem oder sogar von geistigem Müll zu unterscheiden.

Naja, die Grundaussagen sind richtig.
Prolaktin hat antidepressive Wirkung, Prolaktin ist im Sperma.

Und ich halt nicht so viel von der Unterscheidung zwischen wichtigem und unwichigem Wissen. Im Vorfeld ist es nämlich nie genau festzstellen, was sich mal als wichtig rausstellt. Stell dir vor, man entwickelt in 10 Jahren eine Spermatherapie die klinische Depressionen ausrottet...

Branka
11.06.2013, 17:25
Naja, die Grundaussagen sind richtig.
Prolaktin hat antidepressive Wirkung, Prolaktin ist im Sperma.

Und ich halt nicht so viel von der Unterscheidung zwischen wichtigem und unwichigem Wissen. Im Vorfeld ist es nämlich nie genau festzstellen, was sich mal als wichtig rausstellt. Stell dir vor, man entwickelt in 10 Jahren eine Spermatherapie die klinische Depressionen ausrottet...

Alles was heilt, hat recht...:D

Dönertier
11.06.2013, 17:26
Richtig..... Kann man eine Psyche studieren? Wohl kaum!

Nein. genau so wenig kann man Beweise studieren,die nicht existent sind. Das ist in der Medizin und auch global offenkundig.
Man muß also einfach abwarten, was die Zukunft und weitere Forschung noch dahingehend ans Licht bringt.

EinDachs
11.06.2013, 17:27
Nein, es wird versucht eine Psyche zu studieren, aber es wird niemals möglich sein....

Aha.
Woher beziehst du diese Informationen? Hat Scientology einen Infostand in deiner Nachbarschaft aufgemacht?

Branka
11.06.2013, 17:29
Aha.
Woher beziehst du diese Informationen? Hat Scientology einen Infostand in deiner Nachbarschaft aufgemacht?

Ich halte nichts von Scientology, ich denke für mich selber. Die Psyche ist dermassen Komplex, das es ein Ding der Unmöglichkeit ist, diese zu studieren um komplett einen Wissensanspruch zu erheben.

pw75
11.06.2013, 17:31
Nein, es wird versucht eine Psyche zu studieren, aber es wird niemals möglich sein....


eben doch...
es wird nicht möglich alle Bereiche zu erforschen...
aber Psyche ist auch nichts weiter als ein Zusammenspiel von Hormonen...und sobald man stereotypische Abläufe feststellt, kann man es als Faktum ansehen..


zum Beispiel:

http://www.vchu.de/leseproben/entwicklungsstufenlangjaehrigerliebesbeziehungen/

wer sich damit beschäftigt, wird erkennen, dass da drin viel wahres drin steckt..

usw. usw.
Fakten über Psyche gibts genug....

EinDachs
11.06.2013, 17:37
Ich halte nichts von Scientology, ich denke für mich selber. Die Psyche ist dermassen Komplex, das es ein Ding der Unmöglichkeit ist, diese zu studieren um komplett einen Wissensanspruch zu erheben.

Da wirfst du aber einiges durcheinander.
Studieren kann man auch allerkomplexeste Vorgänge und wird auch immer wieder Zusammenhänge aufdecken.
Kompletter Wissensanspruch ist was anderes Studieren (in gewisser Weise sogar das Gegenteil) und den überlässt man eher Gläubigen und Scharlatanen.

Unschlagbarer
13.06.2013, 07:03
Nein, es wird versucht eine Psyche zu studieren, aber es wird niemals möglich sein....Genau das wollte ich eben auch schreiben. Es sind sämtlich nur Versuche, die allerdings mal zutreffen, mal nicht. Beispiele gibt es massenhaft.

Unschlagbarer
13.06.2013, 07:06
Aha.
Woher beziehst du diese Informationen? Hat Scientology einen Infostand in deiner Nachbarschaft aufgemacht?Du solltest mal versuchen, dich mit dem Sperma von Jugendlichen kurieren zu lassen. Vielleicht hilfts ja...

Jemand, der sowas versucht, der ist reif für eine Psychobehandlung. Daraus wird ein Schuh, nicht umgekehrt. Wetten?
Es gibt auch Perverse, die scheißen in ihren Kleiderschrank.

Unschlagbarer
13.06.2013, 07:08
aber Psyche ist auch nichts weiter als ein Zusammenspiel von Hormonen...
So einfach ist die menschliche Psyche?
Hätte ich nicht gedacht! Verdammt!

Unschlagbarer
13.06.2013, 07:12
Da wirfst du aber einiges durcheinander.
Studieren kann man auch allerkomplexeste Vorgänge und wird auch immer wieder Zusammenhänge aufdecken.
Kompletter Wissensanspruch ist was anderes Studieren (in gewisser Weise sogar das Gegenteil) und den überlässt man eher Gläubigen und Scharlatanen.Und ich glaub, du wirfst zwei Dinge vollkommen durcheinander:



Den Versuch, etwas zu studieren, verbunden mit der sicheren Erwartung, dass die Ergebnisse garantiert richtig sein werden,

und durch Studium tatsächlich zu halbwegs gesicherten Erkenntnissen zu kommen.

Bsp. für einen Irrtum des sog. Studiums: Die Ursachenzuweisung bei Herzinfarkt an das Cholesterin (http://www.swr.de/odysso/-/id=1046894/nid=1046894/did=9713562/10dbfn8/index.html)

EinDachs
13.06.2013, 19:34
Du solltest mal versuchen, dich mit dem Sperma von Jugendlichen kurieren zu lassen. Vielleicht hilfts ja...

Jemand, der sowas versucht, der ist reif für eine Psychobehandlung. Daraus wird ein Schuh, nicht umgekehrt. Wetten?
Es gibt auch Perverse, die scheißen in ihren Kleiderschrank.

?
Was soll ich da jetzt rauslesen? Einen Hilferuf? Scheißt du in deinen Kleiderschrank?
Wenn ja, was hätte das mit dem von dir zitierten Post zu tun?

EinDachs
13.06.2013, 19:43
Und ich glaub, du wirfst zwei Dinge vollkommen durcheinander:



Den Versuch, etwas zu studieren, verbunden mit der sicheren Erwartung, dass die Ergebnisse garantiert richtig sein werden,

und durch Studium tatsächlich zu halbwegs gesicherten Erkenntnissen zu kommen.

Hm, nein, das tu ich nicht.
Ich wüßt auch nicht, wie man das aus dem Post rauslesen kann, aber du scheinst heut einen eher verwirrten Tag zu haben.



Bsp. für einen Irrtum des sog. Studiums: Die Ursachenzuweisung bei Herzinfarkt an das Cholesterin (http://www.swr.de/odysso/-/id=1046894/nid=1046894/did=9713562/10dbfn8/index.html)

Hm, genau.
Ein Irrtum den das sog Studium auch wieder aufgedeckt hat.
Genau so funktioniert Wissenschaft: Man stellt anhand von Beobachtungen Hypothesen auf. Sind die falsch, wird man da irgendwann drauf kommen und muss sie durch bessere Hypothesen ersetzen. Das geht auch bei sowas komplizierten wie der menschlichen Psyche.

pw75
14.06.2013, 07:51
So einfach ist die menschliche Psyche?
Hätte ich nicht gedacht! Verdammt!

verstehen wir unter Psyche die Seele?!
ist es nicht ein Zusammenspiel von Hormonen, Neutronen?! Erfahrungen, wobei auch diese..wie werden diese abgespeichert, wer oder was komprimiert diese und holt wieder raus?!

Humer
14.06.2013, 10:18
Da wirfst du aber einiges durcheinander.
Studieren kann man auch allerkomplexeste Vorgänge und wird auch immer wieder Zusammenhänge aufdecken.
Kompletter Wissensanspruch ist was anderes Studieren (in gewisser Weise sogar das Gegenteil) und den überlässt man eher Gläubigen und Scharlatanen.

Richtig ! Besser Teilergebnisse diskutieren und die unvermeidlichen Lücken des Wissens um die Psyche offen eingestehen, als auf Erkenntnisse gleich ganz zu verzichten.
Eines ist ja klar, Leute, die die Psychologie ablehnen, neigen häufig dazu, Aussagen über normal und nicht normal, krank und gesund, zu treffen. Damit bewegen sie sich ebenfalls im Bereich der Psychologie, allerdings ohne sich einer Diskussion zu stellen. Es sind die Dummen, die es aber ganz genau wissen:))

Unschlagbarer
14.06.2013, 13:23
Hm, nein, das tu ich nicht.
Ich wüßt auch nicht, wie man das aus dem Post rauslesen kann, aber du scheinst heut einen eher verwirrten Tag zu haben.
Ich hab denselben Tag wie du. Es kann zwar sein, dass er (der Tag) verwirrt ist, aber ich lasse mich davon nicht beeindrucken.

Unschlagbarer
14.06.2013, 13:28
verstehen wir unter Psyche die Seele?!
ist es nicht ein Zusammenspiel von Hormonen, Neutronen?! Erfahrungen, wobei auch diese..wie werden diese abgespeichert, wer oder was komprimiert diese und holt wieder raus?!Seele ist mir zu religiös. Die riecht irgendwie nach muffiger Ewigkeit.

Jetzt hast du die Hormone wenigstens noch mit Erfahrungen und Neutronen gekoppelt. Dann sind da ja noch die Milliarden geknüpfter Schaltstellen im Hirn, ich glaub man nennt sie Synapsen. Ströme fließen da auch durch, wenn auch kaum wahrnehmbare, und schließlich leidet meine Psyche auch durch äußere Einflüsse, wenn ich sie mir zu sehr zu Herzen nehme.

Meiner Psyche wirds jedenfalls bald noch erheblich besser gehn, wenn ich die Täler der Westtatra hochschniefen und oben den Blick genießen werde. Bin grad am Kofferpacken ...

EinDachs
14.06.2013, 15:38
Richtig ! Besser Teilergebnisse diskutieren und die unvermeidlichen Lücken des Wissens um die Psyche offen eingestehen, als auf Erkenntnisse gleich ganz zu verzichten.
Eines ist ja klar, Leute, die die Psychologie ablehnen, neigen häufig dazu, Aussagen über normal und nicht normal, krank und gesund, zu treffen. Damit bewegen sie sich ebenfalls im Bereich der Psychologie, allerdings ohne sich einer Diskussion zu stellen. Es sind die Dummen, die es aber ganz genau wissen:))

Ich gewinne auch öfter mal den Eindruck, dass einigen dieser Leute die Psychiatrie eine große Hilfe sein könnt.
Hast du clavacs mitbekommen?

Humer
14.06.2013, 16:21
Ich gewinne auch öfter mal den Eindruck, dass einigen dieser Leute die Psychiatrie eine große Hilfe sein könnt.
Hast du clavacs mitbekommen?

Nein, aber ich habe mich kurz kundig gemacht: Ein eindrucksvoller Fall einer paranoiden Psychose. Eine große Hilfe oder gar eine Heilung dürfte auch die Psychiatrie in so einem Fall nicht bieten können. Ruhig stellen ist ethisch auch fragwürdig, wenn der Mann nicht gefährlich ist.

EinDachs
14.06.2013, 17:19
Nein, aber ich habe mich kurz kundig gemacht: Ein eindrucksvoller Fall einer paranoiden Psychose. Eine große Hilfe oder gar eine Heilung dürfte auch die Psychiatrie in so einem Fall nicht bieten können. Ruhig stellen ist ethisch auch fragwürdig, wenn der Mann nicht gefährlich ist.

Die reichlich faszinierenden Zusammenhänge die der sah, waren für mich eher Ausdruck einer Schizophrenie (Disclaimer: Bin kein Arzt, rat nur drauf los).
Heilung ist bei psychischen Erkrankungen leider oftmals nicht möglich, richtig behandelt können einige Fälle aber wieder recht normale Leben führen. Das sollt man in diesem Psychatriebashingstrang auch mal erwähnen.

Leo Navis
14.06.2013, 17:55
Nein, aber ich habe mich kurz kundig gemacht: Ein eindrucksvoller Fall einer paranoiden Psychose. Eine große Hilfe oder gar eine Heilung dürfte auch die Psychiatrie in so einem Fall nicht bieten können. ...
Würde ich nicht sagen. Häufig genug scheint solchen Menschen bereits zu helfen, von Menschen umgeben zu sein, die ähnliche Wahnvorstellungen haben; aus dem einfachen Grund, dass sie dann eher reflektieren können, was echt ist und was nicht.

Ich beispielsweise hatte große Probleme am Anfang, einzuordnen, was ich denn nun als psychotisch ansehen könne und was nicht; mit anderen Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben und immer noch machten, zusammen zu sein, hat sehr viel weitergeholfen. Zudem haben diese Menschen ein Verständnis für die Macken,die man mitbringt, welches man in der 'normalen' Welt nicht antreffen wird.

Dieser clavacs allerdings flößt mir ziemliche Ehrfurcht ein. Ein solches Selbtbewusstsein, dass man sich selbst auf zahlreichen Foren präsentiert hat, dabei hemmungslos verarscht wurde, und man trotzdem nicht auf die Idee kam, auf die gutmeinden Stimmen in der Forengemeinde zu hören - davor kann man nur den Hut ziehen. Dieser Mensch hat eine Stärke bewiesen, die kaum ein anderer Mensch aufbringen würde, besonders vor dem Hintergrund, dass er sich vom Staat verfolgt fühlte. Macht natürlich seine persönliche Situation nicht besser, Problematiken in seiner Realitätswahrnehmung sind ja offensichtlich; trotzdem: Es ist schon erstaunlich, wozu der Mensch in Krisensituationen fähig wird.

Leo Navis
14.06.2013, 17:57
Die reichlich faszinierenden Zusammenhänge die der sah, waren für mich eher Ausdruck einer Schizophrenie (Disclaimer: Bin kein Arzt, rat nur drauf los).
Heilung ist bei psychischen Erkrankungen leider oftmals nicht möglich, richtig behandelt können einige Fälle aber wieder recht normale Leben führen. Das sollt man in diesem Psychatriebashingstrang auch mal erwähnen.
Die Schizophrenie ist eine spezielle Art der Psychose; häufig nennt man paranoide Schizophrenien auch einfach 'Psychose'.

(Was fachlich nicht ganz korrekt ist, aber lachs)

Senator74
14.06.2013, 18:52
Richtig ! Besser Teilergebnisse diskutieren und die unvermeidlichen Lücken des Wissens um die Psyche offen eingestehen, als auf Erkenntnisse gleich ganz zu verzichten.
Eines ist ja klar, Leute, die die Psychologie ablehnen, neigen häufig dazu, Aussagen über normal und nicht normal, krank und gesund, zu treffen. Damit bewegen sie sich ebenfalls im Bereich der Psychologie, allerdings ohne sich einer Diskussion zu stellen. Es sind die Dummen, die es aber ganz genau wissen:))

Du triffst den Nagel mal wieder auf den Kopf!!:happy:

Humer
14.06.2013, 19:30
Würde ich nicht sagen. Häufig genug scheint solchen Menschen bereits zu helfen, von Menschen umgeben zu sein, die ähnliche Wahnvorstellungen haben; aus dem einfachen Grund, dass sie dann eher reflektieren können, was echt ist und was nicht.

Ich beispielsweise hatte große Probleme am Anfang, einzuordnen, was ich denn nun als psychotisch ansehen könne und was nicht; mit anderen Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben und immer noch machten, zusammen zu sein, hat sehr viel weitergeholfen. Zudem haben diese Menschen ein Verständnis für die Macken,die man mitbringt, welches man in der 'normalen' Welt nicht antreffen wird.

Dieser clavacs allerdings flößt mir ziemliche Ehrfurcht ein. Ein solches Selbtbewusstsein, dass man sich selbst auf zahlreichen Foren präsentiert hat, dabei hemmungslos verarscht wurde, und man trotzdem nicht auf die Idee kam, auf die gutmeinden Stimmen in der Forengemeinde zu hören - davor kann man nur den Hut ziehen. Dieser Mensch hat eine Stärke bewiesen, die kaum ein anderer Mensch aufbringen würde, besonders vor dem Hintergrund, dass er sich vom Staat verfolgt fühlte. Macht natürlich seine persönliche Situation nicht besser, Problematiken in seiner Realitätswahrnehmung sind ja offensichtlich; trotzdem: Es ist schon erstaunlich, wozu der Mensch in Krisensituationen fähig wird.

Das ist tatsächlich verzwickt. Ohne ein gewisses Maß an psychotischem Selbstbewusstsein mit der dazugehörigen Unempfindlichkeit gegen andere Auffassungen kann ein Genie einpacken. Es würde sonst auf Normalmaß zurecht gestutzt.
Da aber die Inhalte mit denen sich die meisten Kranken beschäftigen ziemlich banal und oft ganz einfach primitiv sind, wäre es übertreiben zu meinen, Psychotiker wären Genies oder hätten Einblicke, die unsereinem verwehrt sind. Diese Auffassung wurde, ( stark vereinfacht gesagt), in den 70ern von der "Antipsychiatrie" vertreten.

Leo Navis
15.06.2013, 00:18
Das ist tatsächlich verzwickt. Ohne ein gewisses Maß an psychotischem Selbstbewusstsein mit der dazugehörigen Unempfindlichkeit gegen andere Auffassungen kann ein Genie einpacken. Es würde sonst auf Normalmaß zurecht gestutzt.
Da aber die Inhalte mit denen sich die meisten Kranken beschäftigen ziemlich banal und oft ganz einfach primitiv sind, wäre es übertreiben zu meinen, Psychotiker wären Genies oder hätten Einblicke, die unsereinem verwehrt sind. Diese Auffassung wurde, ( stark vereinfacht gesagt), in den 70ern von der "Antipsychiatrie" vertreten.
Ich würde behaupten, es gibt solche und solche. Was ich damals erlebt habe, hat mir durchaus sehr viel weitergeholfen, trotz seiner völligen Banalität, und lediglich deshalb, weil ich mich in der glücklichen Situation sah, diese Erlebnisse intelektuell einordnen zu können. Das ist vielen verwehrt.

Ich würde allerdings durchaus behaupten, es waren Einblicke in mein eigenes Leben, die den meisten Menschen ewig verwehrt bleiben; hauptsächlich wegen der brutalen Ehrlichkeit, mit der einem der eigene Charakter vorgeführt und kritisert wird. Das eigene Selbst schreckt vor nichts zurück, es zensiert nicht, und Du kannst keine Geheimnisse vor ihm haben.

Humer
15.06.2013, 07:39
Ich würde behaupten, es gibt solche und solche. Was ich damals erlebt habe, hat mir durchaus sehr viel weitergeholfen, trotz seiner völligen Banalität, und lediglich deshalb, weil ich mich in der glücklichen Situation sah, diese Erlebnisse intelektuell einordnen zu können. Das ist vielen verwehrt.

Ich würde allerdings durchaus behaupten, es waren Einblicke in mein eigenes Leben, die den meisten Menschen ewig verwehrt bleiben; hauptsächlich wegen der brutalen Ehrlichkeit, mit der einem der eigene Charakter vorgeführt und kritisert wird. Das eigene Selbst schreckt vor nichts zurück, es zensiert nicht, und Du kannst keine Geheimnisse vor ihm haben.

Ich glaube, ich habe den Fehler gemacht, meine Erfahrungen im Umgang mit chronisch psychisch Kranken auf alle zu übertragen. Nur bei denen verändert sich die Persönlichkeit im Verlauf der Jahrzehnte in eine Richtung, die Psychiater "Residualzustand" nennen und die der Außenstehende als verflacht oder undifferenziert erlebt. Vermutlich sind dir solche Menschen auch begegnet.

Leo Navis
15.06.2013, 08:12
Ich glaube, ich habe den Fehler gemacht, meine Erfahrungen im Umgang mit chronisch psychisch Kranken auf alle zu übertragen. Nur bei denen verändert sich die Persönlichkeit im Verlauf der Jahrzehnte in eine Richtung, die Psychiater "Residualzustand" nennen und die der Außenstehende als verflacht oder undifferenziert erlebt. Vermutlich sind dir solche Menschen auch begegnet.
Kaum; ich denke mal, solche Menschen befinden sich eher nicht in der Intensivstation.

Allerdings habe ich viele kennengelernt, die das gar nicht einordnen konnten. Diese schwanken meist zwischen totaler Ablehnung, und fangen an, das ganze als Hirngespienst zu betrachten, ihre Medikation zu nehmen und versuchen, alles zu vergessen, und völliger Hingabe, und fangen an, alles, was sie erleben, sei undifferenziert so zu glauben. Beides relativ gefährliche Wege.

Eine Frau, die ich kennengelernt habe, schwankte stets zwischen beidem. Sie hatte ein Trauma nach einer Vergewaltigung erlebt und ist danach psychotisch geworden, das zumindest erzählte sie mir, und es schien glaubhaft. In der Psychiatrie selber konnte sie unter Medikation normal agieren, aber es war wohl schon von vornerein klar, dass sie, sobald sie zuhause sei, die Medikation absetzen einen Rückfall erleiden werde. Ein anderer fand seine Psychose zum Kotzen, aber er konnte damit umgehen. Er war im zarten Alter von 40 oder so verrentet, weil er schlichtweg nicht arbeiten konnte, und ist alle halbe bis dreiviertel Jahr in die Psychiatrie geschneit, weil es wieder anfing.

Mein einer Zimmernachbar in der Geschlossenen war ein fast hoffnungsloser Fall. Er hörte den ganzen Tag sehr laut Radio, was einem durchaus auf die Nerven gehen kann, wobei er teilweise auch nur lautes Rauschen hörte. Wenn seine Stimmen ihn zu sehr quälten sprang er auf, rannte aus der Tür, und rannte wieder herein, und warf sich aufs Bett. Einst legte er sich zu mir ins Bett, und flüsterte mir zu, er sei gar nicht schwul. Ich hielt es für eine gute Idee, ihm zu versichern, ich schon, wodurch ich ihn recht effektiv losgeworden bin.

Einmal war ich auf Toilette, und er hielt die Tür einige Zeit lang zu, was einen schon ein wenig panisch werden lassen kann.

Irgendwann allerdings fand er eins meiner Bücher, die ich mithatte: Morgen bin ich ein Löwe - Wie ich die Schizophrenie besiegte (http://www.amazon.de/Morgen-bin-ich-L%C3%B6we-Schizophrenie/dp/3442740878) - von einer schwedischen Psychologin, die lange Zeit selbst als unheilbar schizophren erkrankt galt, sich die Pulsadern aufschnitt und insgesamt vollständig abschottet von der Außenwelt lebte, und es da nach Jahren wieder rausgeschafft hatte. Es schien eine Art Hoffnung in ihm zu wecken, und er wurde bedeutend ruhiger; als ich ging, ließ ich es ihm, ich wechselte das Zimmer, weil ich - obwohl er ein wenig zahmer wurde - das ständige Rauschen einfach nicht mehr aushalten konnte.

Mein folgender Zimmernachbar war zwar auch völlig durchgeknallt, aber bedeutend lustiger. Er glaubte, man hätte ihm einen Chip in den Arm eingepflanzt, um ihn orten zu können, also bat er mich, ihm den Arm zu brechen. Er wirkte vollständig harmlos, ist aber regelmäßig aus der geschlossenen getürmt; und dass er auf mich dermaßen harmlos wirkte, lag vielleicht auch an meiner Erfahrung.

Als ich das erste Mal in die Geschlossene kam kam ich mit einem Mann aufs Zimmer, der den ganzen Tag und die ganze Nacht schrie. Er sah aus, als würde er gerade in der Hölle gebraten. Tatsächlich habe ich es zeitweise geschafft, in ruhig zu stellen, indem ich leise und entspannt mit ihm redete, was sich leider kaum einer wagte, da er ständig nackt war. Apropos nackt: Einer dieser Typen, ein uralter Kerl mit weißen langen Haaren, der offensichtlich auch unter Schizophrenie litt, mit dem redete ich gerne über alles, denn obgleich diese Menschen ein wenig durch sind, so scheint doch ihr Gehirn noch einigermaßen zu funktionieren. Wie dem auch sei, als meine Schwestern zu Besuch waren, fing dieser dürre Mann plötzlich an, sich hinter uns auszuziehen, sehr zum Schrecken meiner Schwestern, die damit gar nicht klarkamen. Zu dem Zeitpunkt allerdings fühlte ich mich diesem verwirrten Verrückten sehr viel näher als meinen Schwestern ... ;)

Insofern: Wirklich hoffnungslose Fälle habe ich nie kennengelernt, höchstens welche, die aufgegeben wurden. Eine Art Restverstand hatten die sich alle noch bewahrt, auch wenn sie völligen Unfug glaubten.

Unschlagbarer
29.06.2013, 17:04
Kaum; ich denke mal, solche Menschen befinden sich eher nicht in der Intensivstation.

Allerdings habe ich viele kennengelernt, die das gar nicht einordnen konnten. Diese schwanken meist zwischen totaler Ablehnung, und fangen an, das ganze als Hirngespienst zu betrachten, ihre Medikation zu nehmen und versuchen, alles zu vergessen, und völliger Hingabe, und fangen an, alles, was sie erleben, sei undifferenziert so zu glauben. Beides relativ gefährliche Wege.

Eine Frau, die ich kennengelernt habe, schwankte stets zwischen beidem. Sie hatte ein Trauma nach einer Vergewaltigung erlebt und ist danach psychotisch geworden, das zumindest erzählte sie mir, und es schien glaubhaft. In der Psychiatrie selber konnte sie unter Medikation normal agieren, aber es war wohl schon von vornerein klar, dass sie, sobald sie zuhause sei, die Medikation absetzen einen Rückfall erleiden werde. Ein anderer fand seine Psychose zum Kotzen, aber er konnte damit umgehen. Er war im zarten Alter von 40 oder so verrentet, weil er schlichtweg nicht arbeiten konnte, und ist alle halbe bis dreiviertel Jahr in die Psychiatrie geschneit, weil es wieder anfing.

Mein einer Zimmernachbar in der Geschlossenen war ein fast hoffnungsloser Fall. Er hörte den ganzen Tag sehr laut Radio, was einem durchaus auf die Nerven gehen kann, wobei er teilweise auch nur lautes Rauschen hörte. Wenn seine Stimmen ihn zu sehr quälten sprang er auf, rannte aus der Tür, und rannte wieder herein, und warf sich aufs Bett. Einst legte er sich zu mir ins Bett, und flüsterte mir zu, er sei gar nicht schwul. Ich hielt es für eine gute Idee, ihm zu versichern, ich schon, wodurch ich ihn recht effektiv losgeworden bin.

Einmal war ich auf Toilette, und er hielt die Tür einige Zeit lang zu, was einen schon ein wenig panisch werden lassen kann.

Irgendwann allerdings fand er eins meiner Bücher, die ich mithatte: Morgen bin ich ein Löwe - Wie ich die Schizophrenie besiegte (http://www.amazon.de/Morgen-bin-ich-L%C3%B6we-Schizophrenie/dp/3442740878) - von einer schwedischen Psychologin, die lange Zeit selbst als unheilbar schizophren erkrankt galt, sich die Pulsadern aufschnitt und insgesamt vollständig abschottet von der Außenwelt lebte, und es da nach Jahren wieder rausgeschafft hatte. Es schien eine Art Hoffnung in ihm zu wecken, und er wurde bedeutend ruhiger; als ich ging, ließ ich es ihm, ich wechselte das Zimmer, weil ich - obwohl er ein wenig zahmer wurde - das ständige Rauschen einfach nicht mehr aushalten konnte.

Mein folgender Zimmernachbar war zwar auch völlig durchgeknallt, aber bedeutend lustiger. Er glaubte, man hätte ihm einen Chip in den Arm eingepflanzt, um ihn orten zu können, also bat er mich, ihm den Arm zu brechen. Er wirkte vollständig harmlos, ist aber regelmäßig aus der geschlossenen getürmt; und dass er auf mich dermaßen harmlos wirkte, lag vielleicht auch an meiner Erfahrung.

Als ich das erste Mal in die Geschlossene kam kam ich mit einem Mann aufs Zimmer, der den ganzen Tag und die ganze Nacht schrie. Er sah aus, als würde er gerade in der Hölle gebraten. Tatsächlich habe ich es zeitweise geschafft, in ruhig zu stellen, indem ich leise und entspannt mit ihm redete, was sich leider kaum einer wagte, da er ständig nackt war. Apropos nackt: Einer dieser Typen, ein uralter Kerl mit weißen langen Haaren, der offensichtlich auch unter Schizophrenie litt, mit dem redete ich gerne über alles, denn obgleich diese Menschen ein wenig durch sind, so scheint doch ihr Gehirn noch einigermaßen zu funktionieren. Wie dem auch sei, als meine Schwestern zu Besuch waren, fing dieser dürre Mann plötzlich an, sich hinter uns auszuziehen, sehr zum Schrecken meiner Schwestern, die damit gar nicht klarkamen. Zu dem Zeitpunkt allerdings fühlte ich mich diesem verwirrten Verrückten sehr viel näher als meinen Schwestern ...

Insofern: Wirklich hoffnungslose Fälle habe ich nie kennengelernt, höchstens welche, die aufgegeben wurden. Eine Art Restverstand hatten die sich alle noch bewahrt, auch wenn sie völligen Unfug glaubten.
Das sind ja grauenvolle Erlebnisse...

Ich schau dieser Tage zum Fenster raus und kriege schon wieder einen depressiv-ähnlichen Zustand. Es fehlt mir einfach die Sonne (obwohl ich dachte, ich sei kein ausgesprochener Sonnenfan wie meine Frau) - und der Antrieb lässt nach. Es ist einfach nur Trübsinn da draußen. Mit sinnlosem Zeug will ich mich nicht beschäftigen, fernsehn ist auch nicht grade ein Anreiz was zu tun, lesen mag ich schon ne ganze Weile nicht mehr. Internet? Naja, ab und zu mal hier oder bei ebay reinschaun oder das Konto kontrollieren und e-Mail abfragen u. beantworten.
Viel fällt beim letzten nicht mehr an, hab zuviele Spam-Filter eingebaut.

Überhaupt Internet: Wer da langsam keine Psychosen kriegt, der muss auch krank sein, zumindest gefühllos oder stupide. Wie man jetzt weiß, wird der gesamte Nachrichtenverkehr überwacht und mitgeschnitten, und das gleich von mehreren Geheimdiensten! Darunter fallen auch alle Tastenanschläge, die ins Netz übertragen werden, also auch Kontonummern einschließlich der PIN! Auch die komplette Internettelefonie wird überwacht (wer übers Netz telefoniert)! Und die Telekom hat größtes Interesse, künftig das gesamte Telefon-Festnetz einzumotten und alle Gespräche übers Netz zu leiten (sie sagen, dann würden sie "Servicekosten sparen"). Die eigentlichen Gründe werden andere sein... Wer sich nicht freiwillig umschalten lässt, wird 2016 zwangsumgestellt (sagten sie mir).

Orwells Großer Bruder ("1984") ist längst zur fatalen Wirklichkeit geworden!
Und da soll man nicht psychotisch werden?

Trotzdem: Ich schlafe noch recht gut, freue mich auf den Morgenkaffee, und brauche keine Tabletten.
Ist das nicht schizophren?

joG
29.06.2013, 17:22
Da ich persönlich eine absolute Gegnerin von Antidepressiva oder überhaupt Medikamenten bin, die sich mit den Bereich Psyche befassen, will ich eure Meinung dazu hören.

Ich persönlich glaube, das man NICHT seine Psyche mit Medikamenten heilen kann wie z. B. mit Antidepressiva oder was es sonst noch gibt. Denn wer entscheidet überhaupt was normal ist und was nicht?

Wie kein ein Psychater feststellen, ob jemand psychisch krank ist oder nicht? Woher will ein Psychater das überhaupt wissen nach paar Sitzungen? Wieso ist die Bibel der Psychologen, DSM, auf einen über 800-seitigen Wälzer angestiegen, welcher vor 50 Jahren nocht nicht mal 100 Seiten hatte mit psychischen Krankheiten?

Ich persönlich halte nichts von Psychologen oder Psychotherapeuten, ich denke, das es die Lage eines Menschen NICHT verbessert, sondern eher noch schlimmer macht, was meint ihr?

Soweit ich es weiß, bin ich geistig im klinischen Sinne nicht krank. Dennoch habe ich eine Weile lang Prozac und bei Gelegenheit auch Valium ausprobiert. Das fand ich beides ok aber nicht so gut wie Alkohol oder andere Quick Kick Substanzen.
Was ich noch nicht gemacht habe, ist eine Psychoanalyse. Alle Freunde, die eine machten, sagten es lohne sich und ich kann nachvollziehen, dass das auch stimmen sollte. Man ordnet in gewisser Weise seine Gedanken.

Zu den 800 aus 100 Seiten stelle ich das in meinem eigenen Fach auch fest. Für die Psychos kann ich es nicht sagen, aber in anderen Wissenschaften haben sich die Mühen vielfach gelohnt.

Lilly
01.07.2013, 18:44
Hatten wir eigentlich das Thema Narzissmus als psychische Störung, die man laut der Themenerstellerin ja nicht feststellen kann und die es folglich auch nicht gibt, schon?

Narzissmus: Symptome und Anzeichen

Typische Symptome einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung sind:
•übertriebene Selbstliebe
•Vorstellung, grandios und einzigartig zu sein
•Mangel an Einfühlungsvermögen
•übermäßige Empfindlichkeit gegenüber Kritik
•Ausnutzen anderer für eigene Ziele
•Übertreibung der eigenen Fähigkeiten und Leistungen
•Suche nach extremer Bewunderung
•arrogantes, hochmütiges Verhalten
•häufig schlechtes Selbstwertgefühl
Quelle: http://www.gesundheit.de/krankheiten/psyche-und-sucht/narzissmus

Diagnostische Kriterien nach DSM IV (der Beginn der Störung liegt im frühen Erwachsenenalter und es müssen mindestens 5 Kriterien vorliegen).
1.hat ein grandioses Gefühl der eigenen Wichtigkeit (übertreibt eigene Leistungen und Talente, erwartet ohne entsprechende Leistungen als überlegen anerkannt zu werden)
2.ist stark eingenommen von Phantasien grenzenlosen Erfolges, Macht, Glanz, Schönheit oder idealer Liebe
3.glaubt von sich „besonders“ und einzigartig zu sein und von anderen, besonderen oder angesehenen Personen (oder Institutionen) verstanden zu werden oder nur mit diesen verkehren zu können
4.verlangt nach übermäßiger Bewunderung
5.legt ein Anspruchsdenken an den Tag, d.h. übertriebene Erwartungen an eine besonders bevorzugte Behandlung oder automatisches Eingehen auf die eigenen Erwartungen
6.ist in zwischenmenschlichen Beziehungen ausbeuterisch, d.h. zieht Nutzen aus anderen, um die eigenen Ziele zu erreichen
7.Zeigt einen Mangel an Empathie (Einfühlsamkeit): ist nicht willens, die Gefühle und Bedürfnisse anderer zu erkennen oder sich mit ihnen zu identifizieren
8.ist häufig neidisch auf andere oder glaubt, andere seien neidisch auf ihn
9.zeigt arrogante, überhebliche Verhaltensweisen oder Haltungen
Quelle: http://www.dr-gumpert.de/html/narzissmus.html

Unschlagbarer
03.08.2013, 06:34
Ich persönlich halte nicht mal die Schizophrenie für eine Krankheit sondern einen sinnvollen Mechanismus innerhalb des menschlichen Gehirns.
Und mit der Einstellung stehe ich nicht so alleine wie man das vielleicht annehmen könnte.Wenn dieser "Mechanismus" sinnvoll sein soll, dann muss er z.B. Schutzfunktionen aufweisen. Wovor aber sollte er schützen, wenn man weiß, was Schizophrene sich alles in ihren Hirnen ausdenken und so handeln, als wäre es die Realität?
Dazu kommt, dass viele Schizophrene am Ende doch Selbstmord begehen, und da müsste man doch schlussfolgern, dass diese - ich muss sagen Krankheit, denn gesund ist das ja nicht - sozusagen vor dem Leben schützt.
Es gibt aber keinen Schutz vor dem Leben, sondern dieses muss bewältigt werden.
Ich kenne, nein ich kannte auch mindestens zwei, drei Schizophrene, und zwei von ihnen nahmen sich letztendlich das Leben. Ein weiterer von dem ich weiß verbrachte nach Eintritt der Krankheit den Rest seines Daseins in einer geschlossenen Nervenheilanstalt. Die dritte lebt jetzt ganz annehmbar mit Medikamenten.



Ich war mal auf einer Vorlesung, wo darüber diskutiert wurde, ob Schizophrenie überhaupt ein Phänomen sei, was man so zusammenfassen könnte, oder nicht. Interessanterweise nämlich scheint Schizophrenie fast dasselbe zu sein wie die bipolare Erkrankung und hat häufig diegleichen Phänome innerhalb des Schubes wie die Borderline-Persönlichkeitsstörung; auch scheinen viele Schizophrene während ihrer Schübe plötzlich homosexuell, pädophil oder ähnliches zu werden, danach sind sie wieder völlig 'normal'; auch der Drogenkonsum gerät häufig völlig außer Kontrolle. Ich meine auch, dass die Betroffenen zwei voneinander verschiedene Zustände erleben.
Zudem scheint jeder Fall anders zu liegen, dass also eine Kategorisierung nur äußerst mangelhaft vorgenommen werden kann.



Die ganzen psychischen Phänomene, die da einfach gestrickte Menschen als 'Krankheiten' bezeichnen, überschneiden sich und lassen sich häufig genug gar nicht so richtig voneinander trennen; nicht selten wissen die 'Kranken' selbst viel besser über ihr Phänomen Bescheid als die Ärzte, was bei anderen Krankheiten natürlich überhaupt nicht der Fall sein dürfte; auch sind die Psychiater und Psychologen häufig genug selbst psychisch 'nicht ganz sauber', wie so gut wie jeder Mensch auf der Erde; anscheinend unerklärliche Ängste dürfte jeder kennen, Fettleibigkeit ist etwas, was man durchaus als psychische Krankheit einschätzen könnte, Ticks hat jeder, und Komplexe eben auch.

Die Grenzziehung zwischen 'krank' und 'gesund' ist niemandem so richtig klar, und im Normalfall gilt in der Psychiatrie: Wenn er hier landet, ist er krank, sonst halt nicht, was natürlich keine logische und klare Grenzziehung ist. Das Letzte ist natürlich richtig, aber dass Schizophrene über ihre Krankheit als Krankheit oder eben Absonderlichkeit überhaupt reden, ist eher selten. Auch hier gilt, dass jeder Fall anders liegt. Ich weiß von einer Frau, die erzählte später über ihre Krankheitsphase, in der sie wirklich Ansonderliches und absolut Unverständliches tat, ein anderer wiederum zeigte Null Erkenntnisfähigkeit und auch auch Null Zugänglichkeit.

Fettleibigkeit aber pauschal als psychische Krankheit zu sehen, beweist doch aber rechte Einfalt bei der Beurteilung beider Erscheinungen. Einige mögen sich ihr Fett ja aus Frust oder sowas "angefressen" haben, aber das sind doch nur ein paar Wenige der Milliarden Fette auf der Welt, oder willst du behaupten, dass sich ca. 60 % oder mehr der US-Amis aus Angst oder Frust fettfressen?



Übrigens sind in diesen Krankenhäusern Menschen wie Du und ich, die sind völlig normal. Gerade im 'normalen Leben' ist es erschreckend wie viele Menschen eigentlich Depressionen haben. Und das ist - nach heutiger Definiton - eine psychische Krankheit, eine Störung.Hier macht die "heutige Definition" allerdings einen Riesen-Fehler. Depression ist heute was fast "Normales", denn der Mensch muss manchmal regelrecht depressiv werden, wenn er die Entwicklungen und Erscheinungen auf der Welt zur Kenntnis nimmt und gleichzeitig feststellt, dass er nichts, aber auch gar nichts daran ändern kann. Entscheidend ist, dass der Mensch - der "gesunde" Mensch - diese nur kurzen depressiven Phasen selbst oder mit ein wenig Hilfe (das kann auch ein Gespräch sein) überwinden kann. Wenn sich eine Depression länger hält, besteht die Gefahr der Verfestigung. Und das weist dann leicht in eine handfeste Erkrankung.

Und dass Leute "wie du und ich" in Psycho-Kliniken festgehalten werden, beweist nicht das, was du meinst, sondern lediglich den Missbrauch der ärztlichen und vor allem der richterlichen Macht über "Leute wie dich und mich". Ein immer noch aktuelles Beispiel ist ja auch dieser Mollath. Ein wirklich "Gesunder" wird sich kaum freiwillig als Behandlungswürdiger in die Hand von Psychoärzten begeben, das kannst du als gesichert annehmen. Die Frage der Zurechnungsfähigkeit kann und wird leider auch in diesem Land immer noch missbraucht, um andere Ziele zu erreichen.

bullenbeißer
03.08.2013, 07:06
Normal ist ein künstlicher Begriff und bedeutet eigentlich nichts anderes, als das man ein Individuum durch die Brille von künstlich festgesetzten Normen betrachtet. So gesehen ist ein Mensch, der sich selbst als normal definiert, höchst suspekt hinsichtlich einer psychischen Krankheit oder eines psychischen Defektes. Die Fortsetzung fand dieser Begriff "normal"dann bei den Nazis, indem man lebenswertes und lebensunwertes Leben definierte und lebensunwerte Leben eliminierte.

In anderen Kulturen wurden psychisch Kranke als von den Göttern inspiriert betrachtet und verehrt. Erst in einer Industriegesellschaft in der auch menschliches Leben nach seiner Verwertbarkeit beurteilt wird, nach seinem reibungslosen Funktionieren, bekommt der Begriff eine richtig unheilvolle Bedeutung.


Ich sehe das wie du, Psychopharmaka sind in erster Linie ein gutes Geschäft und sie heilen keine Krankheit. Das Vollstopfen von Kindern mit Ritalin, damit sie in der Schule richtig funktionieren, betrachte ich als ein Verbrechen. Andererseits können natürlich bestimmte Medikamente unheilbare Krankheiten lindern oder für den Kranken erträglicher machen. Man weiß zum Beispiel, dass bestimmte bipolare Persönlichkeiten auf Aspirin reagieren und ein selbst gesteuertes Leben führen können und Stimmungsaufheller für unheilbar Depressive sind sicherlich auch ein Segen. Im Allgemeinen gilt für mich aber, wer verrückt ist, ist eigentlich "normal", nur tote Fische schwimmen mit dem Strom. :D

Sathington Willoughby
03.08.2013, 08:31
Da ich persönlich eine absolute Gegnerin von Antidepressiva oder überhaupt Medikamenten bin, die sich mit den Bereich Psyche befassen, will ich eure Meinung dazu hören.

Ich persönlich glaube, das man NICHT seine Psyche mit Medikamenten heilen kann wie z. B. mit Antidepressiva oder was es sonst noch gibt. Denn wer entscheidet überhaupt was normal ist und was nicht?

Wie kein ein Psychater feststellen, ob jemand psychisch krank ist oder nicht? Woher will ein Psychater das überhaupt wissen nach paar Sitzungen? Wieso ist die Bibel der Psychologen, DSM, auf einen über 800-seitigen Wälzer angestiegen, welcher vor 50 Jahren nocht nicht mal 100 Seiten hatte mit psychischen Krankheiten?

Ich persönlich halte nichts von Psychologen oder Psychotherapeuten, ich denke, das es die Lage eines Menschen NICHT verbessert, sondern eher noch schlimmer macht, was meint ihr?
Schweres Terrain.
Erstmal finde ich es gut, dass psychische Krankheiten nicht mehr totgeschwiegen werden - sie sind nämlich recht häufig und die Betroffenen leiden, gerade die Depressiven.
Ja, wann ist man krank? AUch für physische Erkrankungen ein Problem.
Früher wurden Mongoloide als (erb)krank bezeichnet, heute scheut man sich immer mehr davor.

Ich würde sagen, dass jemanden, der im Alltag Schwierigkeiten hat, krank ist (oder alt oder faul).

Und das kann sowohl physische als auch psychische Ursachen haben.
Was man auf keinen Fall machen sollte ist jeden Mist mit psychischen Störungen zu entschuldigen oder Psychiater flächendeckend installieren. Hier kann (Beispiel AHDS-Syndrom) aus einer Mücke ein Elefant gemacht werden.

bullenbeißer
03.08.2013, 09:01
...Früher wurden Mongoloide als (erb)krank bezeichnet...Auch die Bezeichnung "Mongoloide" ist eine Bezeichnung aus der rassistischen Klamottenkiste. "Das Down-Syndrom ist ein Syndrom beim Menschen, bei dem durch eine Genommutation das gesamte 21. Chromosom oder Teile davon dreifach vorliegen (Trisomie). Daher lautet eine weitere übliche Bezeichnung Trisomie 21." https://de.wikipedia.org/wiki/Down-Syndrom. Die richtige Bezeichnung ist also Menschen mit Trisomie 21 - Syndrom.

Leo Navis
03.08.2013, 11:37
Wenn dieser "Mechanismus" sinnvoll sein soll, dann muss er z.B. Schutzfunktionen aufweisen. Wovor aber sollte er schützen, wenn man weiß, was Schizophrene sich alles in ihren Hirnen ausdenken und so handeln, als wäre es die Realität?
Dazu kommt, dass viele Schizophrene am Ende doch Selbstmord begehen, und da müsste man doch schlussfolgern, dass diese - ich muss sagen Krankheit, denn gesund ist das ja nicht - sozusagen vor dem Leben schützt.
Es gibt aber keinen Schutz vor dem Leben, sondern dieses muss bewältigt werden.
Ich kenne, nein ich kannte auch mindestens zwei, drei Schizophrene, und zwei von ihnen nahmen sich letztendlich das Leben. Ein weiterer von dem ich weiß verbrachte nach Eintritt der Krankheit den Rest seines Daseins in einer geschlossenen Nervenheilanstalt. Die dritte lebt jetzt ganz annehmbar mit Medikamenten.
Ja, das Schicksal Deiner Bekannten ist bedenklich, und hat zu großen Teilen mit der heutigen Reaktion auf diese Besonderheit zu tun. In alten Zeiten galten die Schizophrenen als Wesen, die mit den Göttern sprechen konnten, oder von Dämonen heimgesucht wurden, je nachdem, und sie wurden dementsprechend gut behandelt, bis ihre Phase wieder vorbei war; niemand warf ihnen vor, das, was sie erlebten, sei gar nicht real, niemand behauptete, sie seien kaputte Mechanismen, ganz im Gegenteil.

In diesen Zeiten war Schizophrenie häufig genug etwas Besonderes, wenn nicht, dann doch zumindest normal. Seit jeher macht schließlich ungefähr ein Hunderstel der Bevölkerung die Schizophrenen aus.

Welche Funktion hat die Schizophrenie? Nun, es ist recht simpel: Es ist, genau wie Du vermutest, eine Schutzfunktion. Spricht man mit Schizophrenen so wird man feststellen dass sie nicht selten den Ausbruch der Psychose als Erlösung empfinden. Sie kommen mit ihrem normalen Leben nicht klar, weswegen ihnen ihr Gehirn zeigt, dass dieses 'normale' Leben genauso irreal oder real ist wie das Leben in der Psychose auch. Nicht selten steht das Individuum vor so einem Ausbruch kurz vor einem Selbstmord oder ist am Ende, verzweifelt.

Die Schizophrenie selbst dann schafft es den Gefühlen in dem Individuum eine echte Stimme zu geben. Es gibt das Beispiel einer schwedischen Psychologin, die jahrelang in der Geschlossenen war, ehe sie ihre - als chronisch diagnostizierte - Schizophrenie besiegte und Psychologin wurde. Sie hatte die Stimme eines 'Kapitäns' im Kopf, den sie dann später als ihre eigenen übertriebenen Ansprüche interpretierte, der sie quälte und immer mehr von ihr wollte, immer mehr Perfektion. Sie flüchtete sich aus ihrer eigenen Welt, in der sie perfekt sein musste und immer besser als alle anderen sein musste, in ihre "eigene Welt", in der diese Ansprüche ganz offen als Stimmen auftraten. Jahrelang versuchte sie sich nun in der Geschlossenen umzubringen; kein Wunder: Ihr wurde ja offen vermittelt sie sei ein kaputter Mechanismus, ein gestörtes Wesen, "anormal" - das kratzt mehr an einem als man es vermuten mag.

Interessanterweise bringen sich die meisten - ich glaube jeder zehnte Schizophrene bringt sich um - erst nach der Behandlung mit Psychopharmaka um. Viele werden behandelt, sind scheinbar auf dem Weg der Besserung, kommen nach hause, setzen die Medis ab und töten sich daraufhin. Viele setzen sie auch einfach nur ab und verkommen dann in Einsamkeit. Die wenigen aber, die es schaffen, ihre Inhalte als sinnvoll zu interpretieren, und die Schizophrenie als Lösungskomplex für das Leben selbst, die werden dann auch wieder "geheilt", wobei sie natürlich nicht geheilt werden, sondern wahrhaftig verrückt werden. Sie leben dann den ganzen Tag in einer anderen Welt als der Rest der Menschheit, aber weil diese Welt die Realität darstellt, kommen sie damit klar. Nur muss das Individuum dafür halt offen sagen: Ich weiß es besser als ihr alle. Und das ist eher schwierig, wenn einem kurz vorher erzählt wurde, man sei wahnsinnig.


Das Letzte ist natürlich richtig, aber dass Schizophrene über ihre Krankheit als Krankheit oder eben Absonderlichkeit überhaupt reden, ist eher selten. Auch hier gilt, dass jeder Fall anders liegt. Ich weiß von einer Frau, die erzählte später über ihre Krankheitsphase, in der sie wirklich Ansonderliches und absolut Unverständliches tat, ein anderer wiederum zeigte Null Erkenntnisfähigkeit und auch auch Null Zugänglichkeit.
Es gibt drei klassische Reaktionen auf eine solche Phase.

Reaktion 1 ist das Zurückfallen auf 'Vorher'. In dem Fall will der Patient nichts mehr mit seinen Inhalten zu tun haben und wird wieder so wie er vor der Psychose war. Das wird meist in der Psychiatrie so gewünscht und "verschrieben" und als gesund angesehen.

Reaktion 2 ist, sich verführen zu lassen. Man lebt dann innerhalb der Inhalte der Psychose selbst und glaubt ihnen. Man ordnet sie nicht ein und lässt sich von ihnen kontrollieren.

Reaktion 3 ist die Integration in die Gesamtpsyche. Eine Psychose hat immer ihren Sinn innerhalb der psychischen Welt des Psychotikers. Wenn er in der Lage ist diesen Sinn zu erkennen und zu akzeptieren, dass die Psychose ein Teil von ihm ist, so wird er in der Lage sein, diese Psychose in seine Gesamtpsyche (sein "Ich") zu integrieren. Er hat dann sowohl die 'normalen' (vor der Psychose) Inhalte als auch die 'verrückten' (innerhalb der Psychose) Inhalte zur Verfügung.

Das sollte die gewünschte Reaktion sein; leider treffen wir nur allzu selten auf Reaktion 3 und allzu häufig auf Reaktion 1+2. Warum? Nun, erstmal machen die psychotischen Inhalte gerne Angst; Reaktion 1. Dann macht die Außenwelt gerne Angst ("Du bist verrückt, wir haben Recht") - Reaktion 1. Dann gibt es den Narzissmus im Menschen ("Ich habe alleine Recht, meine Welt ist wahr") - Reaktion 2. Dann gibt es den Trotz im Menschen ("Ich bin nicht verrückt, was ich erlebe ist wahr") - Reaktion 2.

Nur wer all das überwinden kann landet bei Reaktion 3. Er muss sagen: Ihr habt Recht - aber ich auch. Die Inhalte sind nicht verrückt, aber es ist logisch, dass sie euch so erscheinen.

Am besten geht das, wie schon Jung vorschlug, mit Humor. Humor stellt kritische Distanz dar und die Inhalte einer Psychose sind sehr gerne, ja, lächerlich. Die Reaktion der Außenwelt aber ebenso, und wenn man in der Lage ist zu erkennen, dass man mit den - scheinbar so lächerlichen - psychotischen Inhalten häufig genug Recht hatte, dann gibt einem das erst Recht Anlass zum Lachen. Man sollte sich immer darüber im Klaren sein, dass auch das Unbewusste Humor kennt.


Fettleibigkeit aber pauschal als psychische Krankheit zu sehen, beweist doch aber rechte Einfalt bei der Beurteilung beider Erscheinungen. Einige mögen sich ihr Fett ja aus Frust oder sowas "angefressen" haben, aber das sind doch nur ein paar Wenige der Milliarden Fette auf der Welt, oder willst du behaupten, dass sich ca. 60 % oder mehr der US-Amis aus Angst oder Frust fettfressen?
In erster Linie haben die Fetten nicht gelernt mit der Wohlstandsgesellschaft ordentlich umzugehen. Das ist nichts schlimmes.


Hier macht die "heutige Definition" allerdings einen Riesen-Fehler. Depression ist heute was fast "Normales", denn der Mensch muss manchmal regelrecht depressiv werden, wenn er die Entwicklungen und Erscheinungen auf der Welt zur Kenntnis nimmt und gleichzeitig feststellt, dass er nichts, aber auch gar nichts daran ändern kann. Entscheidend ist, dass der Mensch - der "gesunde" Mensch - diese nur kurzen depressiven Phasen selbst oder mit ein wenig Hilfe (das kann auch ein Gespräch sein) überwinden kann. Wenn sich eine Depression länger hält, besteht die Gefahr der Verfestigung. Und das weist dann leicht in eine handfeste Erkrankung.

Und dass Leute "wie du und ich" in Psycho-Kliniken festgehalten werden, beweist nicht das, was du meinst, sondern lediglich den Missbrauch der ärztlichen und vor allem der richterlichen Macht über "Leute wie dich und mich". Ein immer noch aktuelles Beispiel ist ja auch dieser Mollath. Ein wirklich "Gesunder" wird sich kaum freiwillig als Behandlungswürdiger in die Hand von Psychoärzten begeben, das kannst du als gesichert annehmen. Die Frage der Zurechnungsfähigkeit kann und wird leider auch in diesem Land immer noch missbraucht, um andere Ziele zu erreichen.
Glaube mir, mein Lieber, schon viele Menschen sah ich, völlig normal, die durch die entsprechenden Außenumstände schneller in der Psychiatrie landeten als man es sich vorstellen kann.

"Two steps from the borderline" gilt nicht nur für mich; es gilt auch für alle anderen. Die sind sich dessen nur nicht bewusst. Mach einem Menschen genügend Angst und er landet schneller in der Klapse als Du 'Nervenheilanstalt' buchstabieren kannst. ;-)

Was auch geht ist einem sehr auf dem Verstand bauenden Menschen Gedanken zu füttern die es nicht versteht und nicht einordnen kann. Dann machst Du ihm über die Gefühlsebene Angst vor diesen Gedanken und es glaubt, es stecke in einem Gedankenlabyrinth fest, aus dem es nicht mehr rauskomme. Dann brauchst Du diesen Mechanismus nur noch zu triggern und das Individuum dreht sich gedanklich nur noch im Kreis, weil es die hochkomplexen Gedanken kennt aber nicht versteht und dementsprechend auch den Weg raus aus dem Labyrinth nicht kennt.

Ich habe das schon mehrmals erlebt, wie meine eigenen Gedanken anderen Menschen zum Verhängnis geworden sind. Ein Freund von mir, hochintelligent, aber ein wenig verfehlt, aber mit sehr weitreichenden (und dementsprechend auch 'verrückten' Gedanken), hatte eine Freundin, und mit der teilte er seine Gedankenwelt; ein paar Monate durchgehend dieser Gedankenwelt ausgesetzt später hatte sie versucht sich umzubringen und wurde eingewiesen. Eine andere Freundin war mit einem Freund von mir zusammen, dem ich über Jahre meine Gedankenwelt anvertraut hatte, und der viel davon mitbekommen hat. Während ich aber stets so gehandelt habe, dass ich versucht habe niemandem mehr zuzumuten als er auch abkann, kannte der Freund diese Grenze nicht; einige Zeit später landete sie in der Psychiatrie mit Depressionen, ritze sich regelmäßig die Arme auf und hatte wohl auch einen Selbstmordversuch gestartet, wenn ich mich nicht irre.

Beide Damen waren Wesen die "voll im Leben" standen. Die eine studierte, die andere war fast mit ihrer Ausbildung fertig. Sie kamen mit der Verrücktheit einfach nicht klar, und die Herren waren nicht sensibel und schlau genug, sie ihnen so zu vermitteln, dass sie damit klar kamen. Ich habe mit beiden Damen bis heute Kontakt, mit der einen sogar sehr intensiv; sie bezeichnet mich mittlerweile stets als ihren 'besten Freund', und wenn sie in Not ist und es ihr schlecht geht, so kommt sie zu mir, und wir reden. Sie hat Reaktion 3 gewählt. Die andere eine Mischung aus der ersten und der zweiten Reaktion, ich kann mittlerweile hervorragend mit ihr rumalbern, mehr aber auch nicht.

Als Leitlinie gilt zumindest: Mute niemandem mehr Verrücktheit zu, als er abkann, sonst stößt Du ihn eine Klippe runter.

Unschlagbarer
04.08.2013, 08:08
Welche Funktion hat die Schizophrenie? Nun, es ist recht simpel: Es ist, genau wie Du vermutest, eine Schutzfunktion. Spricht man mit Schizophrenen so wird man feststellen dass sie nicht selten den Ausbruch der Psychose als Erlösung empfinden. Sie kommen mit ihrem normalen Leben nicht klar...
Nun, du hast meinen Satz falsch herum verstanden. Lies ihn nochmal, dann wirst du es vielleicht selbst erkennen. Du legst nämlich deine eigene Vermutung als meine aus. Ich schrieb nämlich:
Wenn dieser "Mechanismus" sinnvoll sein soll, dann muss er z.B. Schutzfunktionen aufweisen. Wovor aber sollte er schützen, wenn man weiß, was Schizophrene sich alles in ihren Hirnen ausdenken und so handeln, als wäre es die Realität?
Deine Vermutung mit der Schutzfunktion ist genau deshalb falsch. Du und einige andere reden sich das nur ein.
Der letzte Satz "sie kommen mit ihrem normalen Leben nicht klar" stimmt jedoch. Sie kommen mit sich und dem Leben, der Umwelt nicht klar und versagen dabei, nach Lösungen für sich zu suchen. Denn die Umwelt, das Leben kann man bekanntlich nicht ändern. Vielleicht wirken da aber noch andere Fehler in den Schaltungen des Gehirnes, denn manche Handlungen Schizophrener sind derart sinnlos und schaden auch, dass man auch da keineswegs von "Schutzfunktion" reden, dass man sie nicht einmal vermuten kann.

Was ist daran denn "Schutzfunktion", was focus (http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/psychologie/news/epo_aid_117344.html) schreibt: "Die Patienten leiden häufig unter Verfolgungswahn, Halluzinationen, Identitätsverlust und einem Verlust kognitiver Fähigkeiten."

In dem Artikel ist zwar auch von Schutzfunktion die Rede, aber nicht wie du hineinlegst, sondern dass EPO eine Schutzfunktion für die Nervenzellen hätte, indem es dem weiteren Abbau der Zellen entgegenwirke. EPO soll danach die Nervenzellen schützen.

Was soll es auch für einen Sinn haben, wenn vorrangig Wahrnehmung, Denken und Sprache verändert sind?
Den einzigen Sinn hätte es, Wahrnehmung und Denken der Realität so nah wie möglich sind. Und gerade das ist bei der Schizophrenie erheblich gestört.


Was auch geht ist einem sehr auf dem Verstand bauenden Menschen Gedanken zu füttern die es nicht versteht und nicht einordnen kann. Dann machst Du ihm über die Gefühlsebene Angst vor diesen Gedanken und es glaubt, es stecke in einem Gedankenlabyrinth fest, aus dem es nicht mehr rauskomme. Dann brauchst Du diesen Mechanismus nur noch zu triggern und das Individuum dreht sich gedanklich nur noch im Kreis, weil es die hochkomplexen Gedanken kennt aber nicht versteht und dementsprechend auch den Weg raus aus dem Labyrinth nicht kennt.

Ich habe das schon mehrmals erlebt, wie meine eigenen Gedanken anderen Menschen zum Verhängnis geworden sind.Eigentlich schreibst du hier recht wirres Zeug.
Allein der erste Satz "Was auch geht ist einem sehr auf dem Verstand bauenden Menschen Gedanken zu füttern die es nicht versteht und nicht einordnen kann" ist Unsinn. Ein sehr auf Verstand basierender Mensch wird sich nämlich a) nicht von jemand anderem irgendetwas einreden lassen und b) wird er es zuerst verstehen wollen, ehe er sich weitere Gedanken macht.

Ich glaube also auch hier, dass du dir ein recht seltsames, vor allem absolut eigenes Bild von vielem aufbaust und es dann für wahr hältst.

Dein Beispiel mit der Freundin zeigt nämlich ganz im Gegenteil zu deinen Vermutungen lediglich, dass dieses Mädchen nicht genügend Festigkeit besaß, und sich daher allzuleicht manipulieren ließ.
Die Ursache muss man aber nicht in "deinen Gedanken, die anderen Menschn zum Verhängnis werden", suchen, sondern in der ungenügenden geistigen Selbständigkeit und Festigkeit des "Opfers". Einem, der diese Schwäche nicht hat, kannst du sonstwas versuchen einzureden, er wird sich davor zu schützen wissen.

Jemand, der diese Festigkeit nicht kennt (und das sind sehr sehr viele), wird allerdings die Ursache stets woanders, auch in anderen Menschen suchen.

Ich erkläre dir mal einen solchen Irrtum an einem mir persönlich bekannten Fall. Ein Kollege erkrankte an Depressionen, was dann durch erste Fehlmedikamentierung beinahe zum Suizid geführt hatte. (Dies ist übrigens keiner der vorhin genannten, sondern ein weiterer Fall.) Wir hatten ihm unserer Meinung nach vor dem Ausbruch der Krankheit ziemlich arg mitgespielt (das ist natürlich relativ, wir hatten das Ganze absolut spaßig betrachtet und glaubten, er hätte da ebenso mitgespielt).
Als er schwer erkrankte, besuchten wir ihn zu Hause und brachten unser schlechtes Gewissen zum Ausdruck, weil wir dachten, wir wären die Ursache seiner Krankheit bzw. hätten zumindest erheblich dazu beigetragen.
Seine Frau durchschaute uns wohl und erklärte uns, wir bräuchten uns keinerlei Sorgen zu machen, denn diese Krankheit läge allein bei ihrem Mann - unserem Kollegen - und außerdem wäre er diesbezüglich auch erblich belastet.

Das soll dir auch zeigen, dass du es dir sicher abgewöhnen musst, deine eigenen Vorstellungen als die einzig richtigen zu verstehen. Ein gesundes Misstrauen anderen und deren Äußerungen gegenüber und an einer Sache ist eben "gesund", weil wichtig,
nur sich selbst und seinen eigenen Entscheidungen sollte man nicht zu sehr misstrauen (auch hier ist allerdings Selbstkontrolle nötig), allerdings soll man es auch nicht überschätzen und nicht überbewerten.
Und genau Letzteres tun allerdings sehr viele Leute, auch User in diesem und in anderen Foren.

Ich gehöre zur Gruppe der Leute, die genügend eigenen Willen und Fähigkeit zur eigenen Meinungsbildung haben. Bei mir versagt auch jeder Versuch einer Hypnose, selbst die Anleitung zum autogenen Training prallt bei mir ab wie an einer Glaswand. Mich könnte man nur sehr schwer manipulieren. Es sei denn, ein Geheimdienst arbeitet mit sämtlichen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln der Täuschung, die ich nicht durchschaue, nicht mal vermute.
Dies ist auch mit ein Grund, weshalb man mich nicht zum Götter- und Geisterglauben überzeugen konnte. Die plumpen Behauptungen und Lügen der Religionen durchschaue ich ziemlich gut, und deshalb kommen sie bei mir auch nicht an. Mich beeindrucken weder diese Geschichten noch die Zahlen derer, die daran glauben.

Humer
04.08.2013, 09:41
Nun, du hast meinen Satz falsch herum verstanden. Lies ihn nochmal, dann wirst du es vielleicht selbst erkennen. Du legst nämlich deine eigene Vermutung als meine aus. Ich schrieb nämlich:
Deine Vermutung mit der Schutzfunktion ist genau deshalb falsch. Du und einige andere reden sich das nur ein.
Der letzte Satz "sie kommen mit ihrem normalen Leben nicht klar" stimmt jedoch. Sie kommen mit sich und dem Leben, der Umwelt nicht klar und versagen dabei, nach Lösungen für sich zu suchen. Denn die Umwelt, das Leben kann man bekanntlich nicht ändern. Vielleicht wirken da aber noch andere Fehler in den Schaltungen des Gehirnes, denn manche Handlungen Schizophrener sind derart sinnlos und schaden auch, dass man auch da keineswegs von "Schutzfunktion" reden, dass man sie nicht einmal vermuten kann.

Was ist daran denn "Schutzfunktion", was focus (http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/psychologie/news/epo_aid_117344.html) schreibt: "Die Patienten leiden häufig unter Verfolgungswahn, Halluzinationen, Identitätsverlust und einem Verlust kognitiver Fähigkeiten."

In dem Artikel ist zwar auch von Schutzfunktion die Rede, aber nicht wie du hineinlegst, sondern dass EPO eine Schutzfunktion für die Nervenzellen hätte, indem es dem weiteren Abbau der Zellen entgegenwirke. EPO soll danach die Nervenzellen schützen.

Was soll es auch für einen Sinn haben, wenn vorrangig Wahrnehmung, Denken und Sprache verändert sind?
Den einzigen Sinn hätte es, Wahrnehmung und Denken der Realität so nah wie möglich sind. Und gerade das ist bei der Schizophrenie erheblich gestört.

Eigentlich schreibst du hier recht wirres Zeug.
Allein der erste Satz "Was auch geht ist einem sehr auf dem Verstand bauenden Menschen Gedanken zu füttern die es nicht versteht und nicht einordnen kann" ist Unsinn. Ein sehr auf Verstand basierender Mensch wird sich nämlich a) nicht von jemand anderem irgendetwas einreden lassen und b) wird er es zuerst verstehen wollen, ehe er sich weitere Gedanken macht.

Ich glaube also auch hier, dass du dir ein recht seltsames, vor allem absolut eigenes Bild von vielem aufbaust und es dann für wahr hältst.

Dein Beispiel mit der Freundin zeigt nämlich ganz im Gegenteil zu deinen Vermutungen lediglich, dass dieses Mädchen nicht genügend Festigkeit besaß, und sich daher allzuleicht manipulieren ließ.
Die Ursache muss man aber nicht in "deinen Gedanken, die anderen Menschn zum Verhängnis werden", suchen, sondern in der ungenügenden geistigen Selbständigkeit und Festigkeit des "Opfers". Einem, der diese Schwäche nicht hat, kannst du sonstwas versuchen einzureden, er wird sich davor zu schützen wissen.

Jemand, der diese Festigkeit nicht kennt (und das sind sehr sehr viele), wird allerdings die Ursache stets woanders, auch in anderen Menschen suchen.

Ich erkläre dir mal einen solchen Irrtum an einem mir persönlich bekannten Fall. Ein Kollege erkrankte an Depressionen, was dann durch erste Fehlmedikamentierung beinahe zum Suizid geführt hatte. (Dies ist übrigens keiner der vorhin genannten, sondern ein weiterer Fall.) Wir hatten ihm unserer Meinung nach vor dem Ausbruch der Krankheit ziemlich arg mitgespielt (das ist natürlich relativ, wir hatten das Ganze absolut spaßig betrachtet und glaubten, er hätte da ebenso mitgespielt).
Als er schwer erkrankte, besuchten wir ihn zu Hause und brachten unser schlechtes Gewissen zum Ausdruck, weil wir dachten, wir wären die Ursache seiner Krankheit bzw. hätten zumindest erheblich dazu beigetragen.
Seine Frau durchschaute uns wohl und erklärte uns, wir bräuchten uns keinerlei Sorgen zu machen, denn diese Krankheit läge allein bei ihrem Mann - unserem Kollegen - und außerdem wäre er diesbezüglich auch erblich belastet.

Das soll dir auch zeigen, dass du es dir sicher abgewöhnen musst, deine eigenen Vorstellungen als die einzig richtigen zu verstehen. Ein gesundes Misstrauen anderen und deren Äußerungen gegenüber und an einer Sache ist eben "gesund", weil wichtig,
nur sich selbst und seinen eigenen Entscheidungen sollte man nicht zu sehr misstrauen (auch hier ist allerdings Selbstkontrolle nötig), allerdings soll man es auch nicht überschätzen und nicht überbewerten.
Und genau Letzteres tun allerdings sehr viele Leute, auch User in diesem und in anderen Foren.

Ich gehöre zur Gruppe der Leute, die genügend eigenen Willen und Fähigkeit zur eigenen Meinungsbildung haben. Bei mir versagt auch jeder Versuch einer Hypnose, selbst die Anleitung zum autogenen Training prallt bei mir ab wie an einer Glaswand. Mich könnte man nur sehr schwer manipulieren. Es sei denn, ein Geheimdienst arbeitet mit sämtlichen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln der Täuschung, die ich nicht durchschaue, nicht mal vermute.
Dies ist auch mit ein Grund, weshalb man mich nicht zum Götter- und Geisterglauben überzeugen konnte. Die plumpen Behauptungen und Lügen der Religionen durchschaue ich ziemlich gut, und deshalb kommen sie bei mir auch nicht an. Mich beeindrucken weder diese Geschichten noch die Zahlen derer, die daran glauben.

Es gibt auch eine soziale Dimension bei den Psychosen. Die Psychiatrien werden vorrangig von jenen Kranken bevölkert, die aufgrund ihrer Fehlanpassungen Alles verloren haben: Familie, Freunde, Arbeitsstelle, Wohnung z.B. Es ist ja nicht so, dass sich die Psychose nur im Kopf abspielt, sie drückt sich auch darin aus, dass die Betroffenen nicht mehr für sich sorgen können. Verwahrlosung und Vermüllung gibt es häufig. Manche Kranke verbreiten Angst und irritieren mit unverständlichem Verhalten.

Hat jemand genug Geld, kann er, ohne sich zu schaden, seine Psychose weitgehend ausleben. Soweit ich mir bekannt, werden auch Psychosen und Suchterkrankegen in Privatkliniken behandelt. Allerdings meist mit beschönigenden Bezeichnungen, wie Überarbeitung oder Burn out Syndrom. Danach gibt es auch nicht die Stigmatisierung eines Aufenthaltes in einer Psychiatrie.

Unschlagbarer
04.08.2013, 10:30
Es gibt auch eine soziale Dimension bei den Psychosen. Die Psychiatrien werden vorrangig von jenen Kranken bevölkert, die aufgrund ihrer Fehlanpassungen alles verloren haben: Familie, Freunde, Arbeitsstelle, Wohnung z.B. Es ist ja nicht so, dass sich die Psychose nur im Kopf abspielt, sie drückt sich auch darin aus, dass die Betroffenen nicht mehr für sich sorgen können. Verwahrlosung und Vermüllung gibt es häufig. Manche Kranke verbreiten Angst und irritieren mit unverständlichem Verhalten.Wie gesagt, sie kommen mit sich und dem Leben nicht zurecht.
Allerdings spielt es sich zuerst doch im Kopf ab, denn ein Müllberg lässt sich wegräumen, Freunde lassen sich halten oder finden, Angst lässt sich beseitigen.
Genau dazu aber sind solche Leute nicht oder nicht mehr in der Lage.

Es gibt höchstens begünstigende Umstände, und Auslöser, und die gibt es zuhauf. Die sind aber nicht Ursache.

Leo Navis
04.08.2013, 14:17
Nun, du hast meinen Satz falsch herum verstanden. Lies ihn nochmal, dann wirst du es vielleicht selbst erkennen. Du legst nämlich deine eigene Vermutung als meine aus. Ich schrieb nämlich:
Deine Vermutung mit der Schutzfunktion ist genau deshalb falsch. Du und einige andere reden sich das nur ein.
Der letzte Satz "sie kommen mit ihrem normalen Leben nicht klar" stimmt jedoch. Sie kommen mit sich und dem Leben, der Umwelt nicht klar und versagen dabei, nach Lösungen für sich zu suchen. Denn die Umwelt, das Leben kann man bekanntlich nicht ändern. Vielleicht wirken da aber noch andere Fehler in den Schaltungen des Gehirnes, denn manche Handlungen Schizophrener sind derart sinnlos und schaden auch, dass man auch da keineswegs von "Schutzfunktion" reden, dass man sie nicht einmal vermuten kann.

Was ist daran denn "Schutzfunktion", was focus (http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/psychologie/news/epo_aid_117344.html) schreibt: "Die Patienten leiden häufig unter Verfolgungswahn, Halluzinationen, Identitätsverlust und einem Verlust kognitiver Fähigkeiten."

In dem Artikel ist zwar auch von Schutzfunktion die Rede, aber nicht wie du hineinlegst, sondern dass EPO eine Schutzfunktion für die Nervenzellen hätte, indem es dem weiteren Abbau der Zellen entgegenwirke. EPO soll danach die Nervenzellen schützen.

Was soll es auch für einen Sinn haben, wenn vorrangig Wahrnehmung, Denken und Sprache verändert sind?
Den einzigen Sinn hätte es, Wahrnehmung und Denken der Realität so nah wie möglich sind. Und gerade das ist bei der Schizophrenie erheblich gestört.
Der "Sinn für die Realität" ist bei jedem normalen Menschen erheblich gestört. Der einzige Unterschied zum Schizophrenen ist, dass der Schizophrene noch mal anders denkt, auf eine Art und Weise dass die anderne Primaten es nicht verstehen können - und dann ihn für verrückt halten.

Identitätsverlust ist das, was dafür gehalten wird. Der Mensch bekommt eine bestimmte Persönlichkeit beigebracht und die Schiozophrenie zeigt ihm ziemlich eindeutig: Das bist nicht Du. Das ist lediglich das, was Dir beigebracht wurde. Die Schizophrenie ist eigentlich nichts weiter als ein Deutlichmachen der Emotionalität, die dann in Form von Stimmen etc. anfängt aufzutreten.

Und das ist durchaus sinnvoll.


Eigentlich schreibst du hier recht wirres Zeug.
Allein der erste Satz "Was auch geht ist einem sehr auf dem Verstand bauenden Menschen Gedanken zu füttern die es nicht versteht und nicht einordnen kann" ist Unsinn. Ein sehr auf Verstand basierender Mensch wird sich nämlich a) nicht von jemand anderem irgendetwas einreden lassen und b) wird er es zuerst verstehen wollen, ehe er sich weitere Gedanken macht.
Das ist falsch. "Vollständige" Menschen bauen sowohl auf Verstand wie auch auf Gefühl. Sie vertrauen ihrem Gefühl darin, was richtig ist und was falsch, und den Verstand benutzen sie zur sekundären Erklärung; niemals aber lassen sie den Verstand das Gefühl dominieren, sondern immer nur andersrum: Der Verstand muss dem Gefühle dienen, denn das Gefühl ist die primäre Art des Homo sapiens die Welt wahrzunehmen.

Das meine ich mit 'Sehr auf dem Verstand bauenden Menschen' - er baut zusehr auf dem Verstand. Diesen Mechanismus kann man sich zunutze machen indem man dem Menschen Gedanken füttert die gegen die Gefühlswelt arbeiten (was bei sehr auf Verstand bauenden Menschen ständig geschieht; sie halten diese Gefühle dann für 'irrational'. Was glaubst Du wohl passiert, wenn Du ihnen scheinbar logisch belegst, sie seien in der Hölle gefangen?)


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Dein Beispiel mit der Freundin zeigt nämlich ganz im Gegenteil zu deinen Vermutungen lediglich, dass dieses Mädchen nicht genügend Festigkeit besaß, und sich daher allzuleicht manipulieren ließ.
Die Ursache muss man aber nicht in "deinen Gedanken, die anderen Menschn zum Verhängnis werden", suchen, sondern in der ungenügenden geistigen Selbständigkeit und Festigkeit des "Opfers". Einem, der diese Schwäche nicht hat, kannst du sonstwas versuchen einzureden, er wird sich davor zu schützen wissen.
Öhm. Dir ist aber schon bewusst, dass Du hier ein und dieselbe Aussage auf zwei Arten ausdrückst? Ob ich nun sage: Ihr wurden diese Gedanken zum Verhängnis, weil sie zu wenig gefestigt war; oder ob ich nun sage: Ihr wurde ihre geringe Festigkeit zum Verhängnis, die dann durch meine Gedanken eingerissen wurde; das ist doch letztlich genau dasselbe.

In dem Moment ist es doch zweifellos meine Aufgabe, weil ich der "gefestigte" bin, ihr diese Gedanken nicht anzuvertrauen. Tue ich das doch nehme ich billigend in Kauf wenn sie durchdreht.


Jemand, der diese Festigkeit nicht kennt (und das sind sehr sehr viele), wird allerdings die Ursache stets woanders, auch in anderen Menschen suchen.
"Ursache"? Du scheinst mir die Natur dieses Universums nicht zu verstehen ... xD


...
Ich erkläre dir mal einen solchen Irrtum an einem mir persönlich bekannten Fall. Ein Kollege erkrankte an Depressionen, was dann durch erste Fehlmedikamentierung beinahe zum Suizid geführt hatte. (Dies ist übrigens keiner der vorhin genannten, sondern ein weiterer Fall.) Wir hatten ihm unserer Meinung nach vor dem Ausbruch der Krankheit ziemlich arg mitgespielt (das ist natürlich relativ, wir hatten das Ganze absolut spaßig betrachtet und glaubten, er hätte da ebenso mitgespielt).
Als er schwer erkrankte, besuchten wir ihn zu Hause und brachten unser schlechtes Gewissen zum Ausdruck, weil wir dachten, wir wären die Ursache seiner Krankheit bzw. hätten zumindest erheblich dazu beigetragen.
Seine Frau durchschaute uns wohl und erklärte uns, wir bräuchten uns keinerlei Sorgen zu machen, denn diese Krankheit läge allein bei ihrem Mann - unserem Kollegen - und außerdem wäre er diesbezüglich auch erblich belastet.

Das soll dir auch zeigen, dass du es dir sicher abgewöhnen musst, deine eigenen Vorstellungen als die einzig richtigen zu verstehen. Ein gesundes Misstrauen anderen und deren Äußerungen gegenüber und an einer Sache ist eben "gesund", weil wichtig,
...
Und ihr habt ihr geglaubt? Natürlich kann auch euer Verhalten da mit reingespielt haben.

Ich sehe dieses Verhalten gerade bei Angehörigen nur allzu häufig: Bloß keine Verantwortung übernehmen! Unser Mädchen mag zwar mit 15 Jahren einen Selbstmordversuch hingelegt haben, aber die Ärzte sagen, so eine Borderline-Persönlichkeitsstörung kann jeden treffen. Wirklich?

Heißt ja nicht dass das nur und einzig der Grund ist. Aber dass ich - beispielsweise - zur Zeit in Berlin, wo meine Psychose einstmal ausbrach, nicht unbedingt gut sozial angebunden war, war sicherlich auch ein Grund für diesen Ausbruch, dass mein Vater sich ein wenig danebenbenahm, dass ich zuviel kiffte, die ganze familiäre und soziale Situation, genetische Disposition - wer ernsthaft glaubt, man könnte das auf einen Grund reduzieren, der versteht nicht, wie das Gehirn in solcherlei Dingen arbeitet.

Übrigens gibt es einen interessanten Zusammenhang zwischen Psychosen und Imaginationskraft - logischerweise - und guckste hier: Link Between Creativity and Mental Illness Confirmed in Large-Scale Swedish Study (http://www.sciencedaily.com/releases/2012/10/121016084934.htm).

Letzten Endes sind Schizophrene nichts weiter als Menschen mit einer allzu großen "Glaubens"- und Imaginationskraft, die dann tatsächlich so groß wird, dass sie ihre Gefühle und ihre ganze Innenwelt anfangen als auch äußere Realität zu halluzinieren. Faszinierend!


People in creative professions are treated more often for mental illness than the general population, there being a particularly salient connection between writing and schizophrenia.


...
Ich gehöre zur Gruppe der Leute, die genügend eigenen Willen und Fähigkeit zur eigenen Meinungsbildung haben. Bei mir versagt auch jeder Versuch einer Hypnose, selbst die Anleitung zum autogenen Training prallt bei mir ab wie an einer Glaswand. Mich könnte man nur sehr schwer manipulieren. Es sei denn, ein Geheimdienst arbeitet mit sämtlichen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln der Täuschung, die ich nicht durchschaue, nicht mal vermute.
Dies ist auch mit ein Grund, weshalb man mich nicht zum Götter- und Geisterglauben überzeugen konnte. Die plumpen Behauptungen und Lügen der Religionen durchschaue ich ziemlich gut, und deshalb kommen sie bei mir auch nicht an. Mich beeindrucken weder diese Geschichten noch die Zahlen derer, die daran glauben.
Stalin war auch so gefühlskalt, dass er sich nicht manipulieren ließe. Lass mich für Dich das Daodejing zitieren:


Nichst auf der Erde ist weicher als Wasser,
aber im Besiegen des Harten kommt ihm nichts gleich.
Das Allerweichste auf Erden überwindet das Allerhärteste auf Erden.
Je härter man ist desto leichter bricht man. ;-) Du weißt, wie Stalin endete? Paranoid und hasserfühlt und im Glauben, jeder wolle ihm was. Wer ernsthaft glaubt er müsse dermaßen kalt werden dass ihn niemand mehr manipulieren kann der nimmt sich nicht nur die Möglichkeit der Manipulation von außen sondern auch von innen, durch die eigene Gefühlswelt. Die Gefühle aber geben uns überhaupt erst unsere Daseinsberechtigung. Wer sie ablehnt stirbt innerlich sowieso.

Leo Navis
04.08.2013, 14:24
Es gibt auch eine soziale Dimension bei den Psychosen. Die Psychiatrien werden vorrangig von jenen Kranken bevölkert, die aufgrund ihrer Fehlanpassungen Alles verloren haben: Familie, Freunde, Arbeitsstelle, Wohnung z.B. Es ist ja nicht so, dass sich die Psychose nur im Kopf abspielt, sie drückt sich auch darin aus, dass die Betroffenen nicht mehr für sich sorgen können. Verwahrlosung und Vermüllung gibt es häufig. Manche Kranke verbreiten Angst und irritieren mit unverständlichem Verhalten.
...
Ich habe auch viele Schizophrenen kennengelernt die in eine psychotische Episode kamen, dann in die Psychiatrie und dann von ihrer Familie die Nachricht erhielten, diese Familie wolle mit ihnen nichts mehr zu tun haben. Das scheint weniger die Ausnahme und weit eher die Regel zu sein.

Man erkannt die Güte einer Sozietät daran, wie sie mit ihren vermeintlich schwächsten Gliedern umgeht ...

Humer
04.08.2013, 16:06
Ich habe auch viele Schizophrenen kennengelernt die in eine psychotische Episode kamen, dann in die Psychiatrie und dann von ihrer Familie die Nachricht erhielten, diese Familie wolle mit ihnen nichts mehr zu tun haben. Das scheint weniger die Ausnahme und weit eher die Regel zu sein.

Man erkannt die Güte einer Sozietät daran, wie sie mit ihren vermeintlich schwächsten Gliedern umgeht ...

Wenn es nur um Episoden geht, sollte man schon erwarten können, dass man ein Familienmitglied oder Freund nicht fallen lässt. Bei chronisch Kranken fällt es mir schwer, eine Familie zu verurteilen, die sich zurück zieht. Ich kenne z.B. einen Fall, wo der Kranke gegen seine Stimmen oder was auch immer anschreit oder/und das Radio aufdreht, auch in der Nacht. Im Haus sind Berufstätige und Schulkinder, die darunter leiden. Gleichzeitig hasst der Medikamente und Ärzte, lässt sich aber jahrelang voll versorgen. Der Anteil der chronisch Kranken dürfte bei 1/3 aller Psychotiker liegen.

Leo Navis
04.08.2013, 18:56
Wenn es nur um Episoden geht, sollte man schon erwarten können, dass man ein Familienmitglied oder Freund nicht fallen lässt. Bei chronisch Kranken fällt es mir schwer, eine Familie zu verurteilen, die sich zurück zieht. Ich kenne z.B. einen Fall, wo der Kranke gegen seine Stimmen oder was auch immer anschreit oder/und das Radio aufdreht, auch in der Nacht. Im Haus sind Berufstätige und Schulkinder, die darunter leiden. Gleichzeitig hasst der Medikamente und Ärzte, lässt sich aber jahrelang voll versorgen. Der Anteil der chronisch Kranken dürfte bei 1/3 aller Psychotiker liegen.
Hmm ne, die 1/3 Regel ist wohl ein wenig veraltet, ich glaube der heutige Stand ist dass es weit mehr sind.

Ich lag mal in der Geschlossenen mit so einem - genau mit der gleichen Radioscheiße, nur, dass er meist lautes Rauschen gehört hat - auf einem Zimmer. Ich kann durchaus verstehen, dass man sich zurückzieht, aber solche Menschen fallen zu lassen ist einfach nur das absolut Letzte, allerdings in dieser Gesellschaft ziemlich normal. Viele Suizidale, gerade im jungen Alter, werden ja auch gar nicht ernst genommen (der kriegt sich schon wieder ein / will nur Aufmerksamkeit), was häufig gerade und besonders stark dann die Suizidalität noch antreibt.

Ich meine, mal ganz im Ernst: Da ist jemand, dem geht es offensichtlich richtig dreckig und er wird die ganze Zeit gequält von Stimmen und Co, von sich selbst, was noch viel grausamer ist als Qual aus der Außenwelt, da ist doch das Mindeste, was man machen kann, sich um ihn zu kümmern. Aber die 'normalen' Menschen scheinen überhaupt nicht zu rallen wie grausam sowas überhaupt ist. Einst besuchten mich meine Schwestern, nachdem ich mich kurz vorm Selbstmord selbst habe einweisen lassen, auf der Geschlossenen; sie fragten mich, ob ich denn gar nicht darüber nachdenke, wie sie sich dabei eigentlich fühlten. Wer eine Schizophrenie aushält ist tatsächlich einer der heldenhaftesten Menschen, die man sich vorstellen kann; die Grausamkeit und Furchtbarkeit dieses Phänomens scheinen sich die meisten Menschen nicht mal vorstellen zu können. Wir behandeln diese Menschen aber nicht wie Helden, sondern wie Abschaum, und werfen ihnen noch Arroganz vor, wenn sie sich dazu entscheiden, die Grausamkeit des Phänomens zu ertragen statt über Medikamente zu verdrängen.

Solch ein Verhalten ist in unserer Sozietät keineswegs Ausnahme, es ist absolute Regel. Der Popstar gilt mehr als die Krankenschwester, der Bundesligaprofi mehr als die Bundeskanzlerin, der Youtubekönig mehr als der Unteroffizier. Das ist krank. Schizophrenie ist ein sinnvoller Mechanismus und produziert häufig genug die genialsten Individuen, gerade im künstlerischen Bereich - und wie sagte mein einstiger Mathematikprofessor doch so schön? Ohne ausgeprägte Kreativität kann man kein guter Wissenschaftler werden, ist Wissenschaft doch meist auch nichts als Kunst auf anderer Ebene.

Wir versuchen den Menschen ihre "Verrücktheit" mit Medikamenten auszutreiben. Wir übersehen völlig dass wir uns damit selbst des größten Schatzes berauben den die Menschheit kennt.

Argutiae
08.08.2013, 15:12
Da ich persönlich eine absolute Gegnerin von Antidepressiva oder überhaupt Medikamenten bin, die sich mit den Bereich Psyche befassen, will ich eure Meinung dazu hören.

Ich persönlich glaube, das man NICHT seine Psyche mit Medikamenten heilen kann wie z. B. mit Antidepressiva oder was es sonst noch gibt. Denn wer entscheidet überhaupt was normal ist und was nicht?

Wie kein ein Psychater feststellen, ob jemand psychisch krank ist oder nicht? Woher will ein Psychater das überhaupt wissen nach paar Sitzungen? Wieso ist die Bibel der Psychologen, DSM, auf einen über 800-seitigen Wälzer angestiegen, welcher vor 50 Jahren nocht nicht mal 100 Seiten hatte mit psychischen Krankheiten?

Ich persönlich halte nichts von Psychologen oder Psychotherapeuten, ich denke, das es die Lage eines Menschen NICHT verbessert, sondern eher noch schlimmer macht, was meint ihr?

Ganz einfach: Wenn man selber mit seiner Lage unzufrieden ist, dann stimmt was nicht. Wen einem keine Lage gefällt, das ist man vermutlich krank (Selbstmord ist in der Natur unverständlich) ...
Wenn man andere umbringt, weil einem das Bilder an der Wand gesagt haben, dann ist man sicher nicht mehr normal.

Die meisten Psychischen Krankheiten wie Depression etc. lassen sich so oder so mit einer Umgestaltung, oder einfach mit Sport, beheben.

navy
30.10.2023, 16:07
Bekanntlich hat der Kerl einen Dachschaden, wie viele Leute heute beim TV und der Experten


30.10.2023 14:35 Uhr

14:35 Uhr

Hirschhausens Eigendiagnosen: 2022 Long-COVID – 2023 ADHS

Das Phänomen Eckart von Hirschhausen – Medien-Darling, Gates-Zögling und Dr. Alles-Checker- und Erklärer. Im September 2022 mutmaßte er im Eigeninteresse in seiner Dokumentation zum Thema Corona den Verdacht auf Long-COVID und testete "eine experimentelle Behandlung, die Blutwäsche, an sich selbst". Im November 2023, im Rahmen einer neuen Fernsehdokumentation, stellt sich nun themenbezogen heraus:

"Eckart von Hirschhausen über ADHS: 'Ich hatte schon lange einen Verdacht'"

Im werbewirksamen Zeit-Interview zeigt sich Hirschhausen professionell und glaubwürdig beeindruckt. Seine finale Diagnose habe er "während der Dreharbeiten" erfahren, als "Teil meiner Entdeckungsreise in diesem Film, die ganze Diagnostik mitzumachen, zur Veranschaulichung – und zur Selbsterkenntnis".

Im Jahr zuvor lautete die Anmoderation zur Long COVID-Doku:

"Einige Ärzte und Professoren behaupten sogar, die Krankheit sei in erster Linie eingebildet, psychosomatisch."

In Bezug auf ADHS lässt Hirschhausen ein Jahr später nun ehrlich verlautbaren:

"Sie haben recht, man könnte den Eindruck bekommen, ADHS sei eine Art Mode und Social-Media-Hype."

"Niemals, Eckart!", ruft ihm da die imaginäre Fangemeinde spontan zu. Kritiker der nach Aufmerksamkeit heischenden Persönlichkeit stellten unbeeindruckt in den sozialen Medien fest:

"Neues Thema, neuer Bart."

Den hatte sich Hirschhausen der Ordnung halber jedoch schon bei seinem fließenden Wandel vom unerbittlichen Corona-Mahner zum Klima-Apokalyptiker zugelegt.

https://test.rtde.me/gesellschaft/177846-taegliche-wahnsinn/

Senator_74
30.10.2023, 18:24
Bekanntlich hat der Kerl einen Dachschaden, wie viele Leute heute beim TV und der Experten


30.10.2023 14:35 Uhr

14:35 Uhr

Hirschhausens Eigendiagnosen: 2022 Long-COVID – 2023 ADHS

Das Phänomen Eckart von Hirschhausen – Medien-Darling, Gates-Zögling und Dr. Alles-Checker- und Erklärer. Im September 2022 mutmaßte er im Eigeninteresse in seiner Dokumentation zum Thema Corona den Verdacht auf Long-COVID und testete "eine experimentelle Behandlung, die Blutwäsche, an sich selbst". Im November 2023, im Rahmen einer neuen Fernsehdokumentation, stellt sich nun themenbezogen heraus:

"Eckart von Hirschhausen über ADHS: 'Ich hatte schon lange einen Verdacht'"

Im werbewirksamen Zeit-Interview zeigt sich Hirschhausen professionell und glaubwürdig beeindruckt. Seine finale Diagnose habe er "während der Dreharbeiten" erfahren, als "Teil meiner Entdeckungsreise in diesem Film, die ganze Diagnostik mitzumachen, zur Veranschaulichung – und zur Selbsterkenntnis".

Im Jahr zuvor lautete die Anmoderation zur Long COVID-Doku:

"Einige Ärzte und Professoren behaupten sogar, die Krankheit sei in erster Linie eingebildet, psychosomatisch."

In Bezug auf ADHS lässt Hirschhausen ein Jahr später nun ehrlich verlautbaren:

"Sie haben recht, man könnte den Eindruck bekommen, ADHS sei eine Art Mode und Social-Media-Hype."

"Niemals, Eckart!", ruft ihm da die imaginäre Fangemeinde spontan zu. Kritiker der nach Aufmerksamkeit heischenden Persönlichkeit stellten unbeeindruckt in den sozialen Medien fest:

"Neues Thema, neuer Bart."

Den hatte sich Hirschhausen der Ordnung halber jedoch schon bei seinem fließenden Wandel vom unerbittlichen Corona-Mahner zum Klima-Apokalyptiker zugelegt.

https://test.rtde.me/gesellschaft/177846-taegliche-wahnsinn/

Du meinst mit Dachschaden einen Sturmschaden, der das Dach beschädigt oder abgetragen hat??

Sitting Bull
30.10.2023, 23:12
Bekanntlich hat der Kerl einen Dachschaden, wie viele Leute heute beim TV und der Experten


30.10.2023 14:35 Uhr

14:35 Uhr

Hirschhausens Eigendiagnosen: 2022 Long-COVID – 2023 ADHS

Das Phänomen Eckart von Hirschhausen – Medien-Darling, Gates-Zögling und Dr. Alles-Checker- und Erklärer. Im September 2022 mutmaßte er im Eigeninteresse in seiner Dokumentation zum Thema Corona den Verdacht auf Long-COVID und testete "eine experimentelle Behandlung, die Blutwäsche, an sich selbst". Im November 2023, im Rahmen einer neuen Fernsehdokumentation, stellt sich nun themenbezogen heraus:

"Eckart von Hirschhausen über ADHS: 'Ich hatte schon lange einen Verdacht'"

Im werbewirksamen Zeit-Interview zeigt sich Hirschhausen professionell und glaubwürdig beeindruckt. Seine finale Diagnose habe er "während der Dreharbeiten" erfahren, als "Teil meiner Entdeckungsreise in diesem Film, die ganze Diagnostik mitzumachen, zur Veranschaulichung – und zur Selbsterkenntnis".

Im Jahr zuvor lautete die Anmoderation zur Long COVID-Doku:

"Einige Ärzte und Professoren behaupten sogar, die Krankheit sei in erster Linie eingebildet, psychosomatisch."

In Bezug auf ADHS lässt Hirschhausen ein Jahr später nun ehrlich verlautbaren:

"Sie haben recht, man könnte den Eindruck bekommen, ADHS sei eine Art Mode und Social-Media-Hype."

"Niemals, Eckart!", ruft ihm da die imaginäre Fangemeinde spontan zu. Kritiker der nach Aufmerksamkeit heischenden Persönlichkeit stellten unbeeindruckt in den sozialen Medien fest:

"Neues Thema, neuer Bart."

Den hatte sich Hirschhausen der Ordnung halber jedoch schon bei seinem fließenden Wandel vom unerbittlichen Corona-Mahner zum Klima-Apokalyptiker zugelegt.

https://test.rtde.me/gesellschaft/177846-taegliche-wahnsinn/




Hirschhausen ist doch eigentlich hier im Forum kaum einen Kommentar wert.

Hat zwar Medizin studiert ,aber nie praktiziert und auch an einer Firma beteiligt ,die mit Pfizer-Biontec zusammen arbeitet.