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Vollständige Version anzeigen : Was hat Euch der Dienst beim Militär gebracht?



Alfred Tetzlaff
09.04.2013, 21:19
In den vergangenen Jahrzehnten haben Millionen junger Männer und sogar Frauen in der Bundeswehr und Volksarmee der DDR Dienst für die Gemeinschaft geleistet.
Aufgrund meiner Entscheidung damals zur Bundeswehr (Marine) zu gehen,wollte ich hier einfach mal in die Runde fragen, wer von euch gedient hat. Was hat euch die Zeit gebracht? Viele habe schlechte aber auch gute Erinnerungen.

Langwitsch
09.04.2013, 21:22
Die AGA war im großen und ganzen eine tolle Zeit die ich nicht missen will. Der Stabsdienst hingegen war reinste Zeitverschwendung.
Kontakt mit damaligen Kameraden besteht nicht, obwohl man sich damals wohl gesonnen war. Aber wie es immer ist, Aus den Augen aus den Sinn.

AdRem
09.04.2013, 21:28
Was hat euch die Zeit gebracht? Viele habe schlechte aber auch gute Erinnerungen.

Insgesamt als junger Spund 2 Jahre und was zerquetschtes im offiziellen Militärdienst gedient und abverdient.
Diese Zeit hat mir viel gebracht, zuviel. Mit dem heutigen Wissen: NIE MEHR würd ich Militärdienst machen!!! Ich würd heute in den Knast als Verweigerer gehen. Definitiv.

Arcona
09.04.2013, 21:32
In den vergangenen Jahrzehnten haben Millionen junger Männer und sogar Frauen in der Bundeswehr und Volksarmee der DDR Dienst für die Gemeinschaft geleistet.
Aufgrund meiner Entscheidung damals zur Bundeswehr (Marine) zu gehen,wollte ich hier einfach mal in die Runde fragen, wer von euch gedient hat. Was hat euch die Zeit gebracht? Viele habe schlechte aber auch gute Erinnerungen.

Das Erste was man lernt, wenn man zum Bund geht, ist das Wort: "Isso" eine kongeniale Zusammenfügung der Worte Ist und so. Ist nunmal so. War schon immer so und wird auch immer so bleiben.
Das Zweite was man lernt, ist der resigniert hervorgestoßene Satz: "Das ist halt Bundeswehr" Hier funktioniert nichts richtig. Es funktioniert zwar, irgendwie, aber immer erst mit wahlweise 1. horrenden Mehrkosten 2. Einem gro mehr an Arbeitsaufwand 3. ein paar Monate später oder 4. erstmal goarnicht.

Hat man das erstmal begriffen, kann das Abenteuer AGA losgehen. "Kooooompaniiiiie, riiiiicht euch!" Habt man Glück, hasst man seine Ausbilder. Hat man Pech, liebt man sie allein schon dafür, morgends bei der Musterung mal nicht zur Sau gemacht worden zu sein.

Suermel
09.04.2013, 21:34
Ein verlorenes Jahr....

Alfred Tetzlaff
09.04.2013, 21:46
Also, ich hatte nach meiner Schul- und Berufsausbildung 12 Jahre bei der Marine abgerissen. Zu Belohnung bekam ich zusammen gerechnet 48 000 DM Abfindung (Übergangsgebührnisse- und Beihilfe) und eine bezahlte Ausbildung auf der Seefahrschule. Dank meiner Erfahrungen beim Bund hatte ich die Semester mit einer Arschbacke abgerissen. Unangenehm waren nur die ersten Monate in der Ausbildung. Im Nachhineinein betrachtet hatte ich alles richtig gemacht.

Arcona
09.04.2013, 21:57
Also, ich hatte nach meiner Schul- und Berufsausbildung 12 Jahre bei der Marine abgerissen. Zu Belohnung bekam ich zusammen gerechnet 48 000 DM Abfindung (Übergangsgebührnisse- und Beihilfe) und eine bezahlte Ausbildung auf der Seefahrschule. Dank meiner Erfahrungen beim Bund hatte ich die Semester mit einer Arschbacke abgerissen. Unangenehm waren nur die ersten Monate in der Ausbildung. Im Nachhineinein betrachtet hatte ich alles richtig gemacht.

Man kann aber auch viel verkehrt machen, bei der Verpflichtung. Wir haben hier einige, die sind SaZ 4 oder 8 Mannschafter. Sicher, man hat Anspruch auf BFD und diverse andere Förderungen. Aber 8 Jahre Bund und dann nochmal Ausbildung? Es kann gutgehen, kann aber auch gewaltig schief gehen. In den meisten Einheiten lernt man nämlich nicht unbedingt zu arbeiten. Und das ist den Arbeitgebern durchaus klar.

Shahirrim
09.04.2013, 22:00
Eine wichtige Erkenntnis. Die BRD ist es nicht wert, dass man sein Leben für sie gibt.

Mir konnte jedenfalls keiner gut genug dort erklären, warum ich für die BRD in Afghanistan sterben soll. Ich würde sonst noch heute dort 2 Jahre vor mir haben, hatte vor, mich für 8 Jahre zu verpflichten!

Alfred Tetzlaff
09.04.2013, 22:11
Man kann aber auch viel verkehrt machen, bei der Verpflichtung. Wir haben hier einige, die sind SaZ 4 oder 8 Mannschafter. Sicher, man hat Anspruch auf BFD und diverse andere Förderungen. Aber 8 Jahre Bund und dann nochmal Ausbildung? Es kann gutgehen, kann aber auch gewaltig schief gehen. In den meisten Einheiten lernt man nämlich nicht unbedingt zu arbeiten. Und das ist den Arbeitgebern durchaus klar.

Die letzen 1 1/2 Jahre war ich während der Dienstzeit auf der Seefahrtschule bei vollem Gehalt, und die Restsemester konnte ich gut überbrücken, weil es für drei Jahre 75 % des Gehaltes als Übergangsgebührnisse gab. Geht das heute noch so?

Alfred Tetzlaff
09.04.2013, 22:14
Eine wichtige Erkenntnis. Die BRD ist es nicht wert, dass man sein Leben für sie gibt.

Mir konnte jedenfalls keiner gut genug dort erklären, warum ich für die BRD in Afghanistan sterben soll. Ich würde sonst noch heute dort 2 Jahre vor mir haben, hatte vor, mich für 8 Jahre zu verpflichten!

In jedem Job gibt es ein Risiko. Du kannst auch als Beamter vor Deinem Schreibtisch wegen Verfettung einen Infarkt bekommen.:D

Shahirrim
09.04.2013, 22:16
In jedem Job gibt es ein Risiko. Du kannst auch als Beamter vor Deinem Schreibtisch wegen Verfettung einen Infarkt bekommen.:D

Das wäre nicht halb so sinnlos, wie als Räubersoldat in Afghanistan zu fallen, weil man da die Opiumfelder der CIA vor gottesfürchtigen Taliban schützen muss. :D

Mythras
09.04.2013, 22:18
Die AGA war im großen und ganzen eine tolle Zeit die ich nicht missen will. Der Stabsdienst hingegen war reinste Zeitverschwendung.
Kontakt mit damaligen Kameraden besteht nicht, obwohl man sich damals wohl gesonnen war. Aber wie es immer ist, Aus den Augen aus den Sinn.

Kann ich so unterschreiben.

AGA und die Übungen waren geil...die restliche Zeit im Büro war meistens eher faad. Hätte wohl doch lieber zu den Gebirgsjägern gehen sollen. :(

Will die Zeit aber auf keinen Fall missen. Hat mich charakterlich und wissenstechnisch definitiv weitergebracht.

Arcona
09.04.2013, 22:22
Die letzen 1 1/2 Jahre war ich während der Dienstzeit auf der Seefahrtschule bei vollem Gehalt, und die Restsemester konnte ich gut überbrücken, weil es für drei Jahre 75 % des Gehaltes als Übergangsgebührnisse gab. Geht das heute noch so?

Soweit ich weiß, wurde das sogar ausgeweitet. Aber du warst auch mindestens PO bei 12 Jahren (?). Als PO lernt man etwas und hat Verantwortung. Die armen Hunde die hier nach 8 Jahren rausstolpern können im Extremfall nicht mehr, als Wäsche bügeln. Man bekommt eine Ausbildung finanziert nach dem DZE, klar, aber muss man nach der Ausbildung auch erstmal jemanden finden, der einen Mitte 30er ohne jede Berufserfahrung einstellt. Und ich befürchte da wirds schwierig.

Alfred Tetzlaff
09.04.2013, 22:27
Soweit ich weiß, wurde das sogar ausgeweitet. Aber du warst auch mindestens PO bei 12 Jahren (?). Als PO lernt man etwas und hat Verantwortung. Die armen Hunde die hier nach 8 Jahren rausstolpern können im Extremfall nicht mehr, als Wäsche bügeln. Man bekommt eine Ausbildung finanziert nach dem DZE, klar, aber muss man nach der Ausbildung auch erstmal jemanden finden, der einen Mitte 30er ohne jede Berufserfahrung einstellt. Und ich befürchte da wirds schwierig.

Dank meines Patentes bin ich Oberlefty d.R. :D

Der Gerechte
09.04.2013, 22:41
War im Jägerbataillon und bin HptGefr d. R..
1 Jahr Militär ist gut für jeden männlichen Bürger.
Da gibt es Körperertüchtigung und man lernt Ordnung zu halten und morgens pünktlich aufzustehen.
Aber das wollen diese ganzen verweichlichten und übergewichtigen Cola saufenden und Pommes fressenden
und den ganzen Tag vor dem Computer sitzenden Nasenpopler nicht hören.

Alfred Tetzlaff
09.04.2013, 22:50
War im Jägerbataillon und bin HptGefr d. R..
1 Jahr Militär ist gut für jeden männlichen Bürger.
Da gibt es Körperertüchtigung und man lernt Ordnung zu halten und morgens pünktlich aufzustehen.
Aber das wollen diese ganzen verweichlichten und übergewichtigen Cola saufenden und Pommes fressenden
und den ganzen Tag vor dem Computer sitzenden Nasenpopler nicht hören.

Volksarmee oder Bundeswehr? Ich glaube, bei der Volksarmee wurde heftiger dressiert, oder?

Der Gerechte
09.04.2013, 22:54
Volksarmee oder Bundeswehr? Ich glaube, bei der Volksarmee wurde heftiger dressiert, oder?
Bundeswehr in den 90er Jahren

Grenzer
09.04.2013, 22:58
In den vergangenen Jahrzehnten haben Millionen junger Männer und sogar Frauen in der Bundeswehr und Volksarmee der DDR Dienst für die Gemeinschaft geleistet.
Aufgrund meiner Entscheidung damals zur Bundeswehr (Marine) zu gehen,wollte ich hier einfach mal in die Runde fragen, wer von euch gedient hat. Was hat euch die Zeit gebracht? Viele habe schlechte aber auch gute Erinnerungen.

Panzergrenadier !
-Disziplin
-Ordnung
-Durchsetzungsvermögen
-Sicherheit im Umgang mit Ranghöheren
-Spaß
-Trinkfestigkeit
-Bauernschläue
- massenhaft Mädels
- blutige Füße....... :)

Shahirrim
09.04.2013, 22:58
War im Jägerbataillon und bin HptGefr d. R..
1 Jahr Militär ist gut für jeden männlichen Bürger.
Da gibt es Körperertüchtigung und man lernt Ordnung zu halten und morgens pünktlich aufzustehen.
Aber das wollen diese ganzen verweichlichten und übergewichtigen Cola saufenden und Pommes fressenden
und den ganzen Tag vor dem Computer sitzenden Nasenpopler nicht hören.

Auch da hat die BW nachgelassen. Ich war 2006 da, da war das Sportprogramm für jeden zu schaffen, der nicht extrem übergewichtig war. Man sagte uns, dass das vor 2 Jahren noch viel härter war. Ich war nicht besonders trainiert am Anfang, konnte aber recht schnell mich auf das geforderte Maß steigern. Aber 7 Kilometer laufen ist ohen Gepäck nicht viel. Und bei uns wurde fast immer nur 3 Kilometer gelaufen.

Und jetzt hören ja viele auf. Ich glaube nicht, dass nach dem Wegfall der Wehrpflicht man auf den Standard von 2004 zurück ist, sondern selbst das, was 2006 noch gefordert wurde, absenkt.

Der Gerechte
09.04.2013, 23:10
Auch da hat die BW nachgelassen. Ich war 2006 da, da war das Sportprogramm für jeden zu schaffen, der nicht extrem übergewichtig war. Man sagte uns, dass das vor 2 Jahren noch viel härter war. Ich war nicht besonders trainiert am Anfang, konnte aber recht schnell mich auf das geforderte Maß steigern. Aber 7 Kilometer laufen ist ohen Gepäck nicht viel. Und bei uns wurde fast immer nur 3 Kilometer gelaufen.

Und jetzt hören ja viele auf. Ich glaube nicht, dass nach dem Wegfall der Wehrpflicht man auf den Standard von 2004 zurück ist, sondern selbst das, was 2006 noch gefordert wurde, absenkt.
Sportprogramm, auch wenn es leicht ist, ist besser als gar kein Sport und sehr gesund.
Wir sind 1Xpro Woche 3000 Meter gerannt, mal mit Uniform und mal mit Trainingsanzug. Unter 15 Minuten sollte schon zu schaffen sein.
Dann gab es monatlich einen Marsch, meist um die 12 Kilometer aber alle 6 Monate auch mal 30 Kilometer.
12 Kilometer mit Gepäck ist nicht viel, 3 Stunden ist leicht zu schaffen. Für die 30 Kilometer hatten wir den ganzen Tag Zeit von früh bis abends cirka 10 Stunden,
mit Verpflegung zur Mittagspause.

Wolf Fenrir
10.04.2013, 01:16
Eine der schlimmsten Zeiten meines Lebens war es in der von mir so gehassten DDR auch noch in dieser Wehrpflicht abzuleisten.
Dieses verlogene kommunistische gequatsche , diese Russen Vasallentruppe einfach widerlich !

Aber es gab auch ein wenig Menschenkunde , man lernte vom besten Kumpel bis zum miesesten Schwein alles kennen.

Einige Kenntnisse in Verteidigung und ------ sind auch fürs Leben ganz nützlich.
PS:Ich hab bei so mancher Gelegenheit vielleicht naiv aber ich glaube mir war es einfach egal , immer zu meinen Kameraden ( Genossen ) gesagt kommt es zum Ernstfall schmeiß ich die Flinte weg und verschwinde für diesen Staat mach ich keinen Finger krumm.
Heute wundert es mich das so etwas nicht nach oben getragen wurde und ich nicht ab gegangen bin , oder sie wussten es sie hatten mich ja unter Kontrolle.