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Vollständige Version anzeigen : Die arabische Lust in allen Details



Patriotistin
02.04.2013, 17:17
Shereen el Feki hat ein Buch über Sex in den arabischen Ländern geschrieben. Von der Ehe bis zur männlichen Prostitution verrät es dem Westen sämtliche Geheimnisse des islamischen Geschlechterlebens.

Im Frühjahr 2011 spürte der deutsche Schriftsteller Navid Kermani auf dem Tahrir-Platz in Kairo die revolutionäre "Zärtlichkeit der Massen". Nun wird fast täglich über sexuelle Übergriffe, Grabscher und Vergewaltigungen vom Ort der arabischen Freiheit berichtet. Die Journalistin und Immunologin Shereen el Feki, in Kanada aufgewachsene Tochter eines Ägypters und einer walisischen Mutter, ist in tausendundeinem Tag vom Tahrir-Platz aus durch Ägypten, dem Maghreb und Mittleren Osten gereist, um herauszufinden, ob und wie sich vor und nach dem Sturz der Despoten das Verhältnis der Männer und Frauen zueinander verhält und verändert hat. Es ist eine Anamnese des Zustands der Sexualität in der islamischen Welt, wie sie so bisher unbekannt war.

Der Titel des Buches von Shereen el Feki "Sex und die Zitadelle" bezieht sich auf die von Saladin 1176 gegen den Ansturm der Kreuzritter errichtete Festung, die über Kairo thront. Auf Seite 350 erklärt sie dieses Wortbild: "Was die Sexualität anlangt, so könne man meinen, die arabische Welt gleiche einer Zitadelle, einer uneinnehmbaren Festung, deren Außenmauer jeden erdenklichen Angriff auf die Bastion heterosexueller Ehe und Familie abwehrt."

Flauberts Gier nach Sex

"Flaubert fickte sich sozusagen nilaufwärts" interpretiert el Feki denn auch die Tagebuchaufzeichnungen Gustave Flauberts, der 1850 eine Ägyptenreise unternahm, und stellt ihn als einen Sextouristen dar, der weniger an den antiken Tempeln, sondern sich mehr für männliche und weibliche Huren interessierte. Flaubert steht für die koloniale Sicht auf den Orient, und El Feki charakterisiert seine Beziehung zu der Region und ihren Menschen als ein Ausbeutungsverhältnis, während sich – als Gegenbeispiel angeführt – ein islamischer Imam in Paris zu fast gleicher Zeit allein wissenschaftlichen Betrachtungen hingab.

Flaubert markiert die Zeitenwende. Fast 50 Jahre zuvor hatte Napoleon der muslimischen Welt am Nil eine vernichtende Niederlage bereitet. Es dauerte in dieser Betrachtung weitere 50 Jahre, bis auch die Auffassung von Sexualität im Islam kolonialisiert wurde. Weg von der sinnenfrohen Bejahung des Geschlechtlichen "als Gebet" in der arabischen Welt hin zur Entfremdung vom eigenen Körper und dem Umstand "die eigene Sexualgeschichte nach einer europäischen Vorlage umzuschreiben". Ob allerdings das Liebesleben in den Harems der Fatimiden, Osmanen und Mamelucken in Ägypten frei war, entzieht sich unserer Kenntnis.

Der Islamismus der Salafisten, Wahabiten und Muslimbrüder im vergangenen Jahrhundert verstärkte diese Regression, weil er sich von der "Jauchegrube des sexuellen Chaos und moralischen Zerfalls" absetzen wollte, zitiert el Feki den Gründer der Muslimbruderschaft, Sayyid Qutb. Folgt man seinen Ansichten, dann ist der Zustand des Liebeslebens in der arabischen Welt ein Reflex auf den Kolonialismus.

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Der Altdeutsche
06.04.2013, 18:31
Sex? Machen es die Ölaugen denn nicht nur mit Ziegen und Eseln?