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Vollständige Version anzeigen : Chinas ökologische Katastrophe



ksero
28.03.2013, 15:02
http://www.welt.de/wirtschaft/article114817604/Mehr-als-27-000-Fluesse-in-China-abhandengekommen.html

Die Wasservorräte des Riesenreichs China schwinden dramatisch. Jetzt sucht Pekings Führung verzweifelt nach Zehntausenden verschwundenen Flüssen. Wo sind sie hin? Es droht eine Versorgungskrise. Von Johnny ErlingEine trockene Zahl lehrt Chinas Umweltpolitiker und Klimaforscher das Fürchten. Dem traditionell wasserarmen Reich der Mitte, dessen Einwohner pro Kopf mit einem Viertel des Wassers auskommen müssen, das im Weltdurchschnitt verbraucht wird, sind mehr als 27.000 Flüsse abhandengekommen.
Bei der letzten Zählung vor knapp 30 Jahren wurde amtlich festgestellt, dass es in China mehr als 50.000 Ströme mit jeweils mindestens 100 Quadratkilometer Flusseinzugsgebiet gibt. Heute seien es nur noch 22.909 Flüsse, enthüllte der erste nationale Wasserreport der Volksrepublik.
Drei Jahre lang, von 2010 bis 2012, arbeiteten die Herausgeber, das Ministerium für Wasserressourcen (MWR) und das Staatliche Statistikamt (NBS), an ihrer landesweiten Untersuchung zum Zustand der Flüsse, des Grundwassers, der Bewässerungsprojekte und Reservoire.
Wo sind die 27.000 Flüsse hin? Vizewasserbauminister Qiao Yong schob die Schuld dafür auf den Klimawandel, die Erderwärmung und die Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft. Er meint die Folgen der massiven Industrialisierung, des Städtebaus, der Bevölkerungszunahme und des Raubbaus an der Natur seit Beginn der Reformen, die das Land zur zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt machte – eben auf Kosten verheerender Umweltschäden.
Frühere Untersuchungen seien zudem ungenau gewesen im Vergleich zur heutigen Messtechnologie, sagte der Vizeminister. Nach Auswertung neuer topografischer Karten im Maßstab 1:50.000 hätte sich gezeigt, dass die meisten Flüsse nicht verschwunden sind, aber weniger Wasser führten. Aktuell gebe es heute 45.203 Flüsse, wenn bei der Zählung jeweils nur 50 Quadratkilometer Einzugsgebiet zugrunde gelegt würden. Ihre Gesamtlänge betrage 1,51 Millionen Kilometer.
Auf der Suche nach dem verlorenen WasserDie wirtschaftspolitische Zeitschrift "Caixin" erinnerte den Vizeminister daran, dass er im Oktober 2010 China noch als "Land mit den meisten Strömen der Welt und mit 50.000 Flüssen von jeweils mehr als 100 Quadratkilometer Wasserfläche" angepriesen hatte.
"Auf der Suche nach dem verlorenen Wasser", spotteten Blogger über die skurrile Nachforschung in Anspielung auf den Roman von Marcel Proust "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit".
Das Thema ist allerdings ernst. Peking hat die Wasserversorgung als gigantisches Problem erkannt, zumal 40 Prozent des Flusswassers bereits durch Abwässer verseucht und 20 Prozent völlig unbrauchbar sind.
Die in hohem Tempo wachsende Wirtschaft und die steigenden Ansprüche von 1,35 Milliarden Chinesen sorgen dafür, dass Wasser in dem Riesenreich immer knapper wird. Nach dem neuen Report sind es jährlich 621 Milliarden Kubikmeter, die China konsumiert. Davon entfallen rund zwei Drittel auf die Land- und Forstwirtschaft.
Fast 100 Millionen Brunnen im LandDie Wasserkrise hat sich verschärft, stellt der Report fest. In den mehr als 93.000 größeren Reservoiren und Stauseen wird nicht genug Wasser gespeichert, um eine effektive Versorgung zu garantieren. Wasserkraft liefert allerdings viel Strom. China unterhält dem Bericht zufolge 46.758 Wasserkraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 333 Gigawatt und baut derzeit 1324 große Wasserkraftwerke mit noch einmal 110 Gigawatt Stromleistung dazu.
Sauberes Nutz- und Trinkwasser zu beschaffen wird kostspieliger. Der Bericht zählt 97,5 Millionen Brunnen in China, die das immer tiefer absackende Grundwasser anzapfen. Im statistischen Durchschnitt kommt inzwischen ein Brunnen auf jeweils 14 Chinesen.
Der Großteil der Städte des Landes hängt vom Grundwasser ab, einige haben es bereits leergeschöpft. Die 23-Millionen-Metropole Shanghai etwa legt sich inzwischen Regenwasser-Auffangreservoirs zu.
Die Verschmutzung von Luft, Wasser und Böden zwingt Chinas neue Regierung dazu, ihren Etat für Umweltschutz zu erhöhen. Pekings Zentralbehörden stellen 9,3 Milliarden Yuan (1,1, Milliarden Euro) für 2013 zur Verfügung, 47,2 Prozent mehr als 2012.
Zusammen mit allen Provinzen und Lokalregierungen sollen sich Chinas Ausgaben auf 210 Milliarden Yuan (rund 25 Milliarden Euro) erhöhen. Das sind 18,8 Prozent mehr als im Vorjahr – oder mehr als das doppelte des Wirtschaftswachstums.




Wachstum ohne Reue und Gedanken an die Umwelt geht eben nicht.

Towarish
31.03.2013, 00:25
Hast du für potentielle chinesische Flüchtlinge/Touristen/Migranten schon ein KZ eröffnet?

navy
03.04.2013, 21:39
http://www.welt.de/wirtschaft/article114817604/Mehr-als-27-000-Fluesse-in-China-abhandengekommen.html

Wachstum ohne Reue und Gedanken an die Umwelt geht eben nicht.

siehe USA ebenso

ksero
04.04.2013, 10:01
Hast du für potentielle chinesische Flüchtlinge/Touristen/Migranten schon ein KZ eröffnet?
Ja in meinem Keller hab ich bereits eine erste Einrichtung eröffnet, ich kann gerne ein paar Fotos posten.:bäh:

ksero
04.04.2013, 10:02
siehe USA ebenso
Dort gehen die Wasserstände der Flüsse auch teils zurück, aber nirgends ist es so extrem, wie in China.

Tantalit
04.04.2013, 10:22
http://www.welt.de/wirtschaft/article114817604/Mehr-als-27-000-Fluesse-in-China-abhandengekommen.html

Wachstum ohne Reue und Gedanken an die Umwelt geht eben nicht.

Die USA läßt die Flüsse mit HAARP einfach verdampfen.

Towarish
04.04.2013, 17:01
Ja in meinem Keller hab ich bereits eine erste Einrichtung eröffnet, ich kann gerne ein paar Fotos posten.:bäh:


Glaube ich dir auch so.