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Vollständige Version anzeigen : Literarisches Diri Dari



Knudud_Knudsen
21.03.2013, 14:45
Babylon ist überall

„He, Sie da können Sie mir bitte sagen wie ich nach ...?“ „Meint der mir? Icke fühl mir nicht anjesprochen, schon jarnich von son feine Pinkel“.“Jo, mei, Saupreiss elender!“
Die Vielfalt der Sprachen lässt uns mitunter gegen Wände laufen. Meinen wir eine dieser tückischen Verbalkommunikationmittel zu beherrschen, kommt sicher einer der uns eines Besseren belehrt. Schon gesprochen ist es problematisch und erst das geschriebene Wort.
Eine falsche Betonung, ein unbedachtes Satzzeichen, lösen Kriege aus. Ist es schon im Alltagsleben fast unmöglich nicht missverstanden zu werden, dann garantiert in der Politik.
Hier herrscht die Kunst der Fragenbedarfssteuerung. „Also, wenn ich Sie recht verstanden habe, dann......... (vorsicht sofort unterbrechen denn nun lenkt er/sie nach Bedarf von der Frage ab und ergeht sich stundenlang in eigenbedarfstützender Verbalerotik)
Dann die Sonderformen für bestimmte Berufsgruppen. Hier gibt es so etwas wie eine chiffrierte Geheimsprache. So können sich Beamte und Juristen stundenlang unterhalten ohne das ihr nichteingeweihtes Umfeld nur ein Wort versteht.Nur nicht ein so verfasstes Schriftstück unterschreiben, dann wird es für den Normalo eng. Zu dieser Gruppe gehört auch die schreibende Zunft. Lyriker freuen sich diebisch, wenn niemand nicht nur ein Wort, geschweige denn den Inhalt, versteht. Und dann die Neuwortschöpfungen. Nein, die bestehende Sprache genügt nicht. Jeder fühlt sich aufgerufen neuen Wortsalat zu produzieren.
Bekannte Begriffe werden neu gestaltet. Aus dem Auto wird ein vierrädriges, maschinengetriebenes Transportfahrzeug für den Personenverkehr, aus der Liebe eine hormonell gesteuerte Bewusstseinstrübung zur Begünstigung der Fortpflanzung. Unzählig sind die Toten und Verwundeten solcher Kriege, ganz zu schweigen von den Krüppeln.
Ja Babylon ist überall.

Knudud_Knudsen
21.03.2013, 14:45
Grün ist die Angst

Wer sich in den letzten Jahren noch vor Radio, Zeitung oder Fernseher wagte,
wurde täglich mit Horrormeldungen über menschgemachten Klimawandel
und dem Höllenfeuer der Apokalypse überschüttet.
Winter und Herbststürme waren nicht mehr normal, sondern klar von uns angezettelt.
Extreme Kälte oder jahreszeitlich ungewöhnliche Wettermilde ebenfalls und auch warme Sommer. Die hatten hier nass und kalt zu sein, und waren sie das, dann war das auch der Mensch mit seinen großen Autos, Flugreisen, dem warmen Ofen im Winter und dem Stromverbrauch. Klar. Wir fühlten uns, egal was wettermäßig passierte, im Dauerschuldstress.
Manche überlegten schon ob ein vorzeitiges Ableben nicht ein kleiner Beitrag zu
besserem Klima sei.
Heute habe ich mich, angesichts des „Jahrhundertsturmes“, von denen habe ich, in den 70er Jahren, bereits einige in Norddeutschland erlebt und zwar mit Windgeschwindigkeiten über 200km/h, getraut wieder eine Zeitung aufzuschlagen. Die „Weinheimer Nachrichten“ mein kleines Provinzblatt. Ich war überrascht, von dem Mut eines Schreibers, der folgendes zu Papier brachte:

„Warme Winter gab es schon früher“. „Hups“, dass interessierte mich. So stand dort:
Kein geringerer als Johann Peter Hebel hatte 1808 in der Postille „Rheinischer Hausfreund“ geschrieben.
Er hatte in Chroniken seinerzeit recherchiert, dass,

1289 „die Jungfrauen am Dreikönigstag Kränze von Veilchen
und Kornblumen getragen haben.

1420 Winter und Frühjahr so gelind waren, dass im März schon
alle Bäume verblüht waren und es im April bereits Kirschen gab.

1538 Dass um Weihnachten alle Blumen blühten.

1572 In den ersten Monaten des Jahres schlugen die Bäume aus
und im Februar brüteten die Vögel.

1585 Stand Ostern schon das Korn in den Ähren.

1617 und
1659 Brüteten die Vögel schon im Januar.

1722 hörten die Bürger schon im Januar auf zu heizen, da es . schon warm war.


Das machte mir Mut. Kann es sein, dass die Natur auch ohne unser Zutun macht was sie will?

Knudud_Knudsen
21.03.2013, 14:46
Aufreger der Woche


1. Mehdorn und das Haus der Scherben
2. Führsorgepflicht der Staatsregierungen
3. Ballermann ist überall



1. Mehdorn und das Haus der Scherben.

Ach wie waren wir alle glücklich, als nach endloser Bauzeit das im Staatsbesitz (also unser Eigentum) sich befindliche Unternehmen Deutsche Bahn ihren Berliner Bahnhof
„Protz Blitz“ ,Kosten 1 Mrd. Euro also 2 Mrd altes Geld, einweihte. Jeder war ergriffen und gerührt. Vor lauter Entzückung flitzte ein Messerstecher durch die Reihen der geladenen Gäste und piekte mal hier, mal dort. Eine tolle Fete.
Was seinerzeit wohl keiner ahnte war die desingermäßige raffinierte Fassade. Tonnenschwere Stahlträger, ungesichert leicht und flockig, zierten das Glashaus.
Wie schön. Jetzt nach dem, von Medien als Monstersturm, angekündigten Wintersturm purzelten die possierlichen Dinger miernichts, diernichts aus großer Höhe flatternd auf den Gehsteig. Das war ein Gaudi. Hätte man das vorher gewusst, hätte man Rentner, über 75, und Langzeitarbeitslose hier zum Spazierengehen verpflichten können. Ja, eine verpasste Chance. Alle sind ratlos. Der Designer voran. Eigentlich hat unsere Bahn doch immer viel preiswerter und stabiler bauen lassen. So stehen heute noch Bahnhöfe aus dem vorletzten Jahrhundert. Ja, dass war einmal.


2. Führsorgepflicht der Staaten

Ein türkischer Staatsbürger, zuletzt wohnhaft auf Kuba, als Gast der US-Regierung,
seine Familie ist in Bremen angesiedelt, geht gegen die deutsche Regierung vor. Grund.?
Die Deutschen hätten sich mehr bemühen müssen ihn aus dem Zwangsasyl der Amis zu
befreien. Auf einer privaten Ferienreise, in Pakistan bei seinen Glaubensbrüdern wurde
er verschleppt und als Terrorist verdächtig. Eine ungeheuere Annahme, wo doch jeder
weiß, dass gerade dort niemand solches im Sinn hat. Da fragt man sich ein Türke und die
deutsche Regierung ist für ihn zuständig? Vielleicht wurde er in Deutschland entführt?
Ach nein. Hm. Verstehen würde ich wenn ein Deutscher etwas angestellt hätte, oder
Ihm etwas zugestossen wäre. Nein, dass geht auch nicht, denn dann müssten die Saudis
für ihren Staatbürger Osama die Wiedergutmachung an den Terroropfern in NY
übernehmen. Nein, dass geht ja auch nicht. (grübel)



3. Ballermann ist überall


Mein Sohn ist gerade aus Thailand zurückgekommen. Ein herrliches Land.
Er hat etwas berichtet, dass mich Betroffen machte. An eingen Pensionen
War ein Schild angebracht „Israelis unerwünscht“ Auch er war betroffen
und hat das sofort zu klären versucht. Man sagte ihm, dass reiche israelische Familien
ihre Söhne, um den Wehrdienst zu umgehen, diese zwei Jahre in die Welt
schicken. Und da beginnt das Problem, wie er hörte. Die könnten sich z.T. nicht
benehmen. Fielen auf durch Arroganz, Drogen, Alkohol und seien recht ungezogen
und nicht diszipliniert. Ich war geschockt, aber warum eigentlich? Reisen doch auch
junge Engländer, Deutsche, Schweden usw. auf die Balearen und benehmen sich
ähnlich. Blöde Sache. Hier müssen wohl alle Eltern erziehungsmässig noch nachlegen.

Knudud_Knudsen
21.03.2013, 14:47
Häh, Arschloch....“ oder „was geht am Rütli vor?“

Willi, ein dreizehnjähriger Hauptschüler, sitzt mürrisch am Frühstückstisch
und löffelt gedankenverloren sein Müsli.
„Gleich geht es wieder los“, bei dem Gedanken fröstelt ihm.
Hat er alles für die Schule eingepackt? Auch das Butterfly-Messer?
Beruhigend fühlt er die Waffe in der Hosentasche.
Er und Otto sind die beiden letzten deutschstämmigen Schüler in der 8a.
„Voll, krass“, denkt er und verlässt grußlos die Wohnung.

Vor der Schule haben sich Schüler in Gruppen zusammengerottet.
„Häh, Arschloch“, Willi zuckt zusammen. „Erkan, der Big Boss“,
durchfährt es ihn.
Mitten aus einer Gruppe Halbwüchsiger schält sich ein Jugendlicher heraus,
ihm folgen ein Dutzend weitere.
Willi steht wie angewurzelt da. Er senkt den Kopf, vermeidet den Augenkontakt.
„Äh Alter, Du hast Schulden, voll krass, meinst Du altes Erkan hat Wochengeld von Arschloch vergessen, äh?“
„Nur nicht auffallen“, denkt Willi, „nein, Meister, ich haben nicht vergessen,
ich geben gleich, ok?“, stammelt er in Sprachfragmenten einer Sprache,
die einmal seine war.
Erkan hat sich mit seinen Freunden vor Willi aufgebaut, in der Hand
ein Springmesser mit dem er dem Jungen vor der Nase herumfuchtelt,
„ wenn Du Arschloch, deutsches, nicht Geld geben Du weißt was
böses Erkan dann machen, Arschloch?“
„Hier Du haben“, zitternd reicht Willi dem jungen Berliner zwei
Euroscheine rüber „Du bitte nicht böse, ok?“ stammelt er noch und betritt
die Schule, er hört nicht mehr das Gelächter der Gruppe und auch nicht
das Erkan ihm nachruft:“ Arschloch, und Deine Schwester, die Nutte soll
endlich Kopftuch tragen, äh“

Murr
21.03.2013, 17:48
Hallo
... splitter ...

einer hat früher die zeitung vor gelesen
ein kleiner nur, aber er hätte einen hinkefuß haben müssen
ich habe ihm gerne zugehört

im saal saßen einige leute
vieleicht 133 oder 156 parteimitlgieder
einige schliefen mit offenen augen
sahen durch wände

wieso konnten die bei so einem
spannenden vorleser abwesend sein?
ich hätte sie erschlagen mögen
selber zu blöde um den feind
zu stellen, ihn erstmal zu erkennen

nein, ich war kein > unsere väter <
aber da will ich nicht hin

ja der feind war freigegeben
mit worten
endlich hatte ich einen feind
oder so viele ich wollte
das muste doch jeder erkennen
jeder der guten willens ist

ein besseres vertseck wie in der
feindbesitzermasse gibt es bis heute nicht
heute ist es besser
du kannst dir deinen feind aussuchen
wo er lebt, wie er aussieht,
ob du ihn täglich oder nie sehen willst
oder ob er im kino spielt

die jetztgeneration hat es noch besser
die können ihren feind als avatar
jederzeit als startbild auf dem pc
oder wie es gerade heist
einrichten

manchmal wenn ich am morgen die
zeitungen lese möchte ich meine
meinung auch anderen sagen
ob sie denn nicht sehen was mit
ihnen gemacht wird
wie sie verar.cht werden

aber heute redet man mit sich
ist selber klug
bis dir wer du arschloch sagt

Euer Murr :hi:

Knudud_Knudsen
25.03.2013, 17:10
Es lebt tief in mir,seit meiner ersten Stunde ,
kann zärtlich sein,ist dennoch meistens wild,
lässt sich nicht hinter Gittermauern sperren,erschafft,
zerstört mit Leidenschaft, hasst streichelnde Hände,
ist dennoch loyal bis in die Grauzone des absurden,
jedoch nur einem kleinen Kreis,ahndet Illoyalität mit
dem Blut des Vergessens, macht niemals Gefangene.
In hellen Nächten kommt es heraus,setzt sich auf den
Deich und heult über die wilde See.


http://www.wallpage.ru/imgbig/wallpapers_7973.jpg

_________________
von fernen Welten komme ich
in meinem kleinen Dichterschiff

Knudud_Knudsen
28.03.2013, 11:53
Fluss der Sprache

Kurzprosa zum Thema Sprache/ Sprachen
von knud_knudsen.

Erst sanft,fast unmerklich,drängen sie sich aus dem Nebel,
formieren den Ansatz eines Gedankens und rinnen dann, schnell
Fahrt aufnehmend,zuerst plätschernd,dann rauschend und
letztlich brausend und tosend dem breiten Fluss der Worte
entgegen,um sich mit anderen Worten vereint,über Abgründe
zu stürzen und letztlich mäandernd in das weite Meer der
Sprache zu münden.

Knudud_Knudsen
28.03.2013, 11:54
Generation Praktikum..oder wir verspielen unsere Zukunft

Politische Revue zum Thema Gleichgültigkeit
von knud_knudsen.

Die Generation Praktikum..der Schrei nach Geburtenüberschuss..und die traurige Wahrheit
-oder wie ein Volk stirbt..

Der Untergang der abendländischen Gesellschaften ist schon lange eingeläutet und die Protagonisten feiern sich immer noch als ob nichts geschehen wäre.
Hochqualifizierte junge Leute,oft von Eliteuniversitäten mit Prädikatsdiplom dümpeln,falls sie überhaupt eine Anstellung bekommen,in sich ständig verlängerten Praktikantenpositionen vor sich hin und werden ausgelutscht um dann entsorgt zu werden. Junge Menschen mit Einwanderungshintergrund bekamen erst gar keine Chance,denn wer kann schon,in Unkenntnis der Unterrichtssprache,einem Wissen vermittelnden Stoff folgen.
Die Globalisierung hat die Karten neu verteilt. Deutschland,Weltmeister des Exportes war auch Weltmeister im Export von Arbeitsplätzen und Know How.Wir bluten langsam,gehemmt noch durch unsere enormen Sparrücklagen,aus. Die Rate an jugendlichen und jungen Selbstmördern hat beängstigende Zahlen erreicht und die Politik schläft den Schlaf der Ungerechten.
Wie soll vor diesem Hintergrund bei jungen Menschen eine Zukunftsplanung erfolgen?
Wer keine planbare Zukunft hat der kann diese auch nicht gestalten,von Nachwuchs kann da,verständlicherweise,keine Rede mehr sein.Stattdessen haben wir uns,wie im Fussball,auswärtige Player millionenfach ins Land geholt,ungebildet aber vermehrungsfreudig und mit anderen kulturellen Wurzeln. So verändert sich langsam das Gesicht der westlichen Kulturgesellschaften und Alle schauen weg.
Es kann vermutete werden,dass der Satz an Hochgebildeten ,die hoffnungslos sind, weiter zunimmt und man möchte ihnen zurufen:

„Formiert Euch..macht kaputt was Euch kaputt macht“

Knudud_Knudsen
28.03.2013, 11:54
Loch mit heißer Luft

Glosse
von knud_knudsen.

Loch mit heißer Luft

Immer wieder,fast pünktlich zur gleichen Zeit,legt sich eine Lethargie über die internationale Medienlandschaft. Wenn die Luft flimmert,und Staubteufel die medialen Dorfstraßen entlang wirbeln, steht die Informationszeit still.
Politiker und Medienarbeiter sind ganz weit weg. In der Toskana,an kleinen Alpenseen oder sie reisen durch die Welt,nicht auf der Suche nach neuen Erkenntnissen,nein sie machen Urlaub.
In Ministerien und Redaktionen findet sich in dieser Zeit nur noch ein Häufchen Aufrechter,Leute der dritten Garnitur,die Stall wache.
Die wittern regelmäßig ihre Chance und so erfreuen uns Meldungen,von Leuten die niemand kennt und die auch nie wahrgenommen wurden. Man treibt Säue über die verlassenen Dorfstraßen.
Es ist die Zeit des Sommerlochs. Da schwimmen schon einmal Krokodile den Rhein hinauf,Nessie wird wieder geboren oder abstruse politische Kommentare,die nach dieser Zeit plötzlich verschwinden,machen die Runde.

Selbst die Bösen,Terrorbomber und Mörder, scheinen sich im Urlaub zu bräunen.

Plötzlich,nach ein paar Wochen,werden wir wieder mit all dem gewohnten Unrat überschüttet,ach war das Sommerloch doch schön..

Knudud_Knudsen
28.03.2013, 11:57
Sein oder nicht Sein

Innerer Monolog zum Thema Philosophie
von knud_knudsen.

Dem positiven Göttlichen ,folgt sein Schatten,
dass negative Nichts.
Beides entzieht sich unseren Beschreibungsversuchen,
es liegt außerhalb des Erfahrungshorizontes.
Greifbar ist nur das Sein und auch das nicht mehr sein
ist beschreibbar.
Alle darüber hinaus gehende Standortbestimmungen
verschwinden in den schweren Nebeln des Glaubens..


„Ich denke,
also bin ich“
und wo bin ich?
Im Sein!
Was ich hier sehe göttlich,
und wer nicht denkt,ein Schwein..
oder nicht mehr im Sein

Knudud_Knudsen
28.03.2013, 21:51
Ein schmaler Pfad

Satire zum Thema Ehe
von knud_knudsen.

„findest du meinen Po zu dick??????“

Die Kommunikation zwischen Mann und Frau ist alles andere als einfach.
Nachdem das Baden in Augen,die Wellen von Lust und Befriedigung, etwas lauwarm geworden ist,schleicht unmerklich,aber unaufhaltsam etwas mehr Nüchternheit,der Alltag, ein.
Da zeigt Männlein oder Weiblein morgens nach dem Aufstehen nicht mehr ihren Sonntagsstaat,mit Lockenwicklern und unrasiert,mümmelt man schweigsam,zur Zeitung,sein Brot oder auch Kipferl. Irgendwann stört auch die nicht zugeschraubte Zahnpastatube oder auch nur die Fliege an der Wand.Mann/Frau sind angekommen,auf einer Ebene die viel mehr von ihnen verlangen wird als nur ekstatische Lustübungen.Nun zeigt sich ob es Liebe ist. „Ist mein Po zu dick?“,eine immer wieder gerne gestellte frage der Frau. Vorsicht ist nun oberstes Gebot. Jede Antwort muss falsch sein. Wenn er mit „Nein“ kontert,tönt sie prompt:“ahnte ich es doch,Du schaust mich nie richtig an“,wenn er ja oder vielleicht sagt ist eine Tragödie vorprogrammiert. Selbst nach Jahren,falls die Beziehung so lange hält,wird sie sich in Gesprächen daran erinnern.Ähnlich verhält es sich beim Shoppen. „Steht mir das Kleid?“ Da schweigt Mann besser,murmelt etwas möglichst unverständliches vor sich hin und macht dann ein naives Gesicht.Sollte er jedoch Stellung beziehen,na dann kann er sich auf etwas gefasst machen. Sagt er z.B. „Ja,ganz ausgezeichnet“,kommt pürompt,“na so toll finde ich es auch wieder nicht“,sagt er „Nein“,höhnt sie sofort,“es macht mich zu dick,ich wusste doch das mein Po zu dick ist aber du lässt mich ja so herumlaufen“.
Wenn Mann und Frau gemeinsam ausgehen,kann ich nur jedem meiner Geschlechtsgenossen raten,putzt euch auf wie ein Model sonst kommt“sooo nehme ich dich nicht mit ,du siehst aus wie ein Penner,ich mache mich schick und du?“ Der Einwand,“Haupsache ich kann das Restaurant auch bezahlen“,wirkt nur mäßig.
Die heftigsten Attaken kommen jedoch aus heiterem Himmel. Mann hat es sich gemütlich gemacht
und dann,“ich habe einmal darüber nachgedacht was du vor xxxxxJahren gesagt hast...“
Hier empfehle ich,geht in den Keller,die Garage oder das Arbeitszimmer,unter welchem Vorwand auch immer,sonst.......

Knud

Knudud_Knudsen
28.03.2013, 21:51
Dunkle Gedanken

Erzählung zum Thema Alter
von knud_knudsen.

Dunkele Gedanken..

Er hatte sich schon gewundert, nein es war mehr wie ein drohenden Ahnen,
dass dieser stets präsente Schirm diverser Hintergrundgeräusche fehlte, es war still,
nur wie durch Watte drang, hier und da, noch eine Autohupe oder ein, fast verschämtes,
Läuten der Trambahn.
Langsam verließ er seine , doch so gemütlich, weil stets warm und ihn einhüllende, Lager statt,
schlüpfte in die übergroßen Hauspatinnen, und schlurfte durch den Flur ins Bad.
Das Licht, dass von außen durch das Fenster fiel, blendete ihn.Unwillkürlich griff er nach dem Lichtschalter, doch zog ebenso schnell die Hand wieder zurück. Die Dächer, die gegenüber stets so vertraut schmutzig rot leuchteten, hatten ihre Farbe verloren, sie waren weiß. Ein Frösteln durchlief ihn. Schnee, er hasste den Winter, brachte er doch ihm immer wieder die Vergänglichkeit des eigenen Seins in Erinnerung.Missmutig, mit gesenktem Kopf, wie ein Kind, dass sich die Standpauke der Eltern anhören muss, trat er vor den großen Spiegel und erschrak.
„Was ist das für ein Tag! Wohin der Blick auch fällt,drohendes Unheil und Baufälligkeit!“
Langsam hatte sich der Mörtel gelöst, aber unaufhaltsam und in unterschiedlichem Tempo
war dieser Prozess fortgeschritten. Dieses Gesicht, ein Unbekannter der ihn stets allmorgendlich
aus dem Spiegel unverschämt angrinste, hasste er, und dennoch erbrachte er ihm immer wieder die Dienstleitung, Waschen, Rasieren, Kämmen.“Oh welch ein Leben“.Wo war der junge, stets zu
Taten drängende, doch so Vertraute?Er hatte sich in der Zeit, langsam und fast unmerklich, aufgelöst, und zurück blieb nur das was er sah. „Scheißerdanziehung, verfluchte Evolution.“

Knudud_Knudsen
28.03.2013, 21:52
Buttche,Buttche,timpe,tee....

Kurzprosa zum Thema Luxus
von knud_knudsen.

Buttche..Buttche..Timpe..Te

Frau und Mann, zwei Welten treffen aufeinander. Welten die eigentlich inkompatibel sind.
Hier der Jäger und Fischer, dort die Sammlerin und der Bewahrer des heimischen Feuers.
Die Kommunikationsspezialistin, in ständiger Bereitschaft verbal auch die kleinste Unebenheit auszuloten, ertränkt ihn im Meer verbaler Freuden, bis sich ein innerer mentaler Wartezustand, eine Mischung aus Schlaf und Meditation, einstellt, selten unterbrochen von einem „ach ja?“ oder „sehe ich auch so“.

Das ist die gefährlichste Situation in jeder Paarbeziehung, denn unvermittelt dröhnt sie: „Du hörst mir überhaupt nicht zu.“ Mitunter, ja meist hat sie damit auch Recht, denn er interessiert sich nur für die globalen Dinge des Lebens und jeder Kleinkram ist demnach ein Greul für den Herrn der Schöpfung. Das stimmt fast immer nur wenn sie mit:“Schatzilein, ich habe da etwas ganz Süsses gesehen“beginnt, schrillen bei ihm alle Alarmglocken.“Das wird teuer“, durchzuckt es Mann.

Ihr Hunger nach diesem „Süssen“ ist scheinbar nicht zu stillen, nein er scheint immer größer zu werden. Da denkt der Herr des Hauses schon manchmal an das Märchen „Vom Fischer und seiner Frau“. Schöne Grimmsche Zeiten, als Mann zum Fischen ging und ein Butt ihn nach seinen Wünschen fragte. Auch das hat Frau letztlich verdorben, wie man weiß. Selbst die nobelpreisträchtige Aufarbeitung von Grass hat dem Stoff keine realistische Dimension verliehen.

Also schleicht sich Mann, irritiert und manchmal genervt hinaus an die See und setzt sich auf einen Poller, dass sind die Festmacher für Schiffe. Hier schaut er der hoch auflaufenden, schäumenden See zu und lässt seinen Kopf durch pusten. Er öffnet sich, lauscht dem Sturm und meint im Brausen der Wellen zu hören: „Wat will se denn...?“

Knudud_Knudsen
29.03.2013, 09:24
Im Reich des Unsichtbaren

Seit Menschengedenken haben wir mitunter den Wunsch
nach Unsichtbarkeit, nach der Tarnkappe des Alberich.
Unbemerkt wollen wir Voyeur spielen, und ungestraft allemal.

Der luxuriöse Zug hält kurz, Menschen schleppen ihr
Reisegepäck in Abteile und verstauen es oberhalb der Sitze.
Sie, gut aussehend Mitte Vierzig, müht sich den schweren
Koffer in das Gepäckabteil zu heben.
Neben ihr eine sexy Blondine, höchstens fünfundzwanzig,nur
mit Beautycase bewaffnet.
Männer aller Altersgruppen umringen sie und versuchen,
sich eifersüchtig beäugend, der Blondine beim Verstauen
des Kleingepäcks behilflich zu sein, während direkt daneben
die ältere Frau verzweifelt bemüht ist, ihren Koffer in das
Fach zu heben.
Sie fühlt sich unsichtbar und ist es in diesem Augenblick auch.

kotzfisch
29.03.2013, 11:20
Oh mein Gott, lass es sein.

Knudud_Knudsen
30.03.2013, 09:08
Heut schon Geschweinderlt....???

Satire zum Thema Gesellschaft/ Soziales
von knud_knudsen.

Heut schon geschweinderlt???


….oder noch einmal Schwein gehabt?

Ich sehe schon das Entsetzen in den Augen von Juden und Moslems,
gefolgt von einem virtuellen Schütteln,den Abscheu in den Gesichtern
von Veganern und anderen Nahrungsverweigerern, aber auch ein lustvolles
Blitzen in Augen Derer,die immer für eine anständige Schweinerei zu
haben sind.
Nein,die Schweinerei die ich meine kommt auf leisen Sohlen,unsichtbar
und getarnt,quasi wie in einem Trojanischen Pferd,und unerbittlich,
niemand kann ihr entkommen sie ist ein Pan,also ein Herr ohne Gnade,
sie meuchelt Männer,Frauen,Kinder,nur keine Schweine,sie ist die
Pandemie schlechthin,der schwarze Tod des Jahres 2010.

Schließt die Tore,verbarrikadiert Euch,kauft Hektoliter Desinfektionslösung,
und wartet bis sie Eure Tür passiert hat.
Schulen,Kindergärten,Betrieb und Behörden werden geschlossen,die Zeit
steht still. Gibt es Hoffnung? Ja. In vorsorglicher Güte hat die Pharmaindustrie
einen Impfstoff entwickelt,der diesen Killer stoppt,und in weiterer Fürsorglich-
keit haben Staaten viele Tonnen davon geordert,doch Keiner lässt sich impfen.
Warum dieses Misstrauen,weshalb die Verdächtigung es sei ein staatlich geförderter
medizinischer Großversuch,alles Lüge. Regierung und Regierungs nahe Personen
lassen sich doch auch impfen,allerdings mit einem anderen Medikament.Wer
da Verrat wittert muss sich den Schweinen ausliefern.

Knud

Knudud_Knudsen
06.04.2013, 14:40
ein Märchen für Kleine und jung Gebliebene..
Ort der Handlung das ferne Java..von Feuerbergen und einem kleinen Drachen..
(Tex hier zu lang..deshalb der Link)
http://www.keinverlag.de/texte.php?text=251876

Knudud_Knudsen
06.04.2013, 14:41
Spieglein..Spieglein

Innerer Monolog zum Thema Abgrenzung
von knud_knudsen.

Spieglein,Spieglein........

Zuerst war da ein Blick auf die ruhige,silbrige Fläche des Quellsees, dann ein Erschrecken,ein vorsichtiges, mit derben behaarten Fingern, Dippen auf die Wasseroberfläche, eine kurze Flucht,ein Zurückkehren,Drohen und schließlich dieses befreite Jauchzen und Grunzen.

Ein Quantensprung menschlicher Entwicklung, das Selbsterkennen.

Seit dieser Zeit haben tragen wir das zweite Gesicht mit uns herum. Sorgfältig wird es betrachtet,voll Missfallen oder Wonne.Wir betupfen es mit Farben,streichen glatt und sind meist entzückt.Ein Quell ewiger Selbstzweifel oder Verzückung.

Was uns dort entgegen strahlt gefällt uns meist. Es ist geduldig,lautlos und so deckungsgleich,oder?
Nein! Erzeugt es doch auch Zweifel und mitunter trübe Gedanken.

Von Zeit zu Zeit ist dieses Bild uns fremd, es steht nicht mehr in Harmonie mit dem Bild in unseren Köpfen,dann trauern wir. Alle Spiegelflächen werden in den Orcus verbannt und unser Blick meidet
selbst jede Fensterscheibe, aus Angst vor der fundamentalen Kränkung.

Obwohl wir uns in den Spiegelflächen meist wieder erkennen, bleiben wir von der Erkenntnis unserer Selbst weit entfernt.

Spiegelbilder

The Strange Case of Dr Jekyll and Mr. Hyde aus dem Jahr 1886 vom schottischen Schriftsteller Robert Louis Stevenson ist eines der bekannteste Beispiele für nicht homogene Erscheinungsformen.

Jede wahrgenommene Erfahrung verbirgt vor uns auch eine andere, dunkle Seite.
Ist die Wahrnehmung für uns hell und glänzend,kann ihr Gegenpol dunkel und matt sein, wie die zwei Seiten einer Medaille, die zwei Seiten des Mondes.

So ist es auch mit dem Spiegel. Strahlt uns ein Bereich, die selbst erfahrene Pracht entgegen,
verweigert uns seine Rückseite jede Kommunikation.

Hoppla, ruft der Narr und hält uns den Spiegel vor, wir sind erfreut oder erschrocken.
Der Narr sieht sein Gesicht nicht, denn er ist auf dem Gegenpol des Geschehens, dass verleiht
ihm den nötigen Abstand und seine Stellung schützt ihn.

Jeder trägt die helle Seite seines Spiegels vor sich her, garantiert es doch, dass die Welt uns so wahrnimmt wie wir es geplant haben, die Rückseite ist zu uns gekehrt und macht mitunter große Probleme.

So sehen wir nur in Spiegel und können die fehlende Seite der Wahrheit nur erahnen, aber wollen wir das auch?


Das Ding

Sonnenlicht und eine glatte Wasserfläche schenkten uns die erste Ansicht
auf das Ich. Wie erschraken wir vor diesem fremden Wesen,dass uns aus
den Wassern anschaute. Keine List und Drohgebärde konnte es vertreiben
und langsam wuchs die Erkenntnis:“das bin ich“.
Schnell fanden wir Gefallen an uns und in immer kürzeren Abständen
wagten wir einen Blick,wir hatten ein Instrument der Selbstkontrolle
gefunden. Stundenlang schauten wir uns an,zupften hier korrigierten dort,
bis das Bild mit unserem Empfinden deckungsgleich war.
Einige versuchten sich mit Farbgebung zu verschönern. Sie tupften etwas auf
die Augenlider oder bestrichen ihren Mund.Andere konnten von sich nicht genug
bekommen. Sie saßen fast nur noch vor sich und übten Gestik und Mimik.

Im Laufe der Zeit hatten wir auch die Möglichkeit dieses Bild mit in unsere
Höhlen zu nehmen. Dort hing es an vielen Wänden und immer,wenn wir
vorbei kamen,zupften,prüften und motivierten wir dadurch unser ich.

Ist das Rouge noch an seiner Stelle, die Lippen nicht verschmiert und sitzt
die Krawatte?Bin ich dicker geworden,sind die Haare noch so wie ich
es wünsche.

Manche sprechen sogar mit diesem Ding und zaubern kann es ohnehin.
„Spieglein,Spieglein...wer ist die Schönste im Land“,ein viel geliebtes
Spiel und danach noch eines Kussmund auf das kalte Etwas,aber nur
wenn man zufrieden war,sonst? Manche Spiegel wurden dann zerbrochen,
und das brachte ja Unheil.

Spiegelfechterei

Unser schönes,glattes Spiegelbild kann sich plötzlich und ohne Vorwarnung auflösen.
Wird die Spiegeloberfläche gestört bekommt unsere Selbsterkennung einen
Schaden und lässt dann den Selbsterkenntnissuchenden ratlos zurück.
Schon der behaarte Urahn stellte das voller Entsetzen fest,denn immer wenn er mit einem Stock die Wasseroberfläche berührte,löste sich sein neues Ich einfach auf.
So ist es bis Heute geblieben. Die Projektionsfläche unserer Selbstfindung und persönlichen Eitelkeit ist unerheblich,sie muss nur ein uns genehmes Bild produzieren,eine Illusion die doch so vertraut ist,die Kraft in schweren Stunden gibt und uns vor Selbstdarstellungswonne warm hält.
Zerfällt dieses Bild stehen wir hilf-und ratlos vor uns und weinen blutige leise Tränen des Zorns.


Wir lieben unsere Spiegel,die wir uns aussuchen werden aber sehr böse
wenn ein Fremder uns einen vorhält.

Knudud_Knudsen
13.04.2013, 16:55
Die Leiden des alten W.

Innerer Monolog zum Thema Befreiung
von knud_knudsen.

Die virtuellen Leiden des alten W.

Als Werther Lotte sah, war es um ihn geschehen. So schrieb der Dichterfürst
seinerzeit über den Protagonisten, als er ihn in diese verhängnisvolle,
aus heutiger Sicht eher banale, platonische Liebesbeziehung straucheln ließ.

Heute sind wir aufgeklärt und die Liebesgeschichte von damals, einst der Bestseller
schlechthin, erscheint uns eher wie ein Kindermärchen, dem noch nicht einmal
die Jüngsten folgen wollen.

In einer dieser langen Winternächte saß W., nicht mehr jung sondern schon in fortgeschrittenem Alter, vor seinem Computer und surfte durch die virtuelle
Welt.
Er war wie immer gelangweilt und hoffte auf einen ihn interessierenden Netz-
Dialog. W. war Mitglied in einigen Foren, so nennt man die Ballung gleich-
oder ungleichgesinnter Menschen heute.
Plötzlich wurde er hellwach. Es war das Foto, dass seine Aufmerksamkeit auf sich zog.
„Hübsch, rassig diese Kleine“ dachte er fast beiläufig. Diese „Kleine“ hatte etwas
geschrieben. Ganz entgegen seiner Gewohnheit wollte er es plötzlich genau wissen.
„Klug, nicht schlecht“ sinnierte er noch, nicht wissend, dass er gerade einen
fundamentalen Fehler begangen hatte, und dann machte er den zweiten
entscheidenden Fehler,er antwortete auf diesen Text.
Anfänglich merkte er noch nichts und fühlte sich mit jedem virtuellen Briefwechsel
sichtlich wohler. Aber lassen wir ihn berichten:

„Plötzlich warst du da, nein nicht wirklich, sondern eher wie eine Infektion die
sich leise einschleicht und dann unvermittelt präsent wird. Ich gebe zu schon
vorher den einen oder anderen Gedanken an dich gerichtet zu haben, aber eher
beiläufig, im Vorübergehen, so wie man einen Zeitungsartikel überfliegt.
Das änderte sich nun vehement und ich begann den Grund für diese Vehemenz
zu suchen, mit der mich dein Sein in Besitz nahm.
Meine Gedanken drehten sich von diesem Moment nur noch um einen imaginären
Punkt und eine Kammer meines Ichs, die ich irgendwie vergessen hatte, die aber
unversehends multipräsent wurde. Ein –ich bin angekommen- durchströmt mich
permanent, eine innere Gewissheit hat von mir Besitz ergriffen, die mir signalisiert,
dass das letzte Glied im Puzzle meines Hier seins ergänzt ist. Zart und dennoch mit
unbändiger Macht bist du in mich eingedrungen, so wie ich in dich eindringen werde
und hast diesen Raum geflutet. Ich kann dich nie mehr verlassen, weil du ein Teil
von mir bist und immer sein wirst, egal welche Turbulenzen uns auch entfernen werden,
wir bilden eine unzerstörbare energetische Einheit, gleich einer atomaren Verschmelzung.
Diese Kraft wird uns beflügeln ein neues Ich zu zeigen, dass in uns und aus uns erwächst
und das wir in die unwirkliche Welt entlassen werden, wohl wissend , dass es dich
und mich in eine Zukunft trägt, die wir gemeinsam nicht mehr erfahren können.
Wenn das Liebe ist, dann habe ich sie gefunden“.


Dann kam, zugegeben etwas plötzlich, das virtuelle Aus. W. erhob sich von seinem
Computer, nahm die Tastatur, biss hinein und schleuderte sie an die Wand.
Dann stampfte er mit den Füssen auf, so wie es Kleinkinder zu tun pflegen, und
brüllte „Hurra, ich bin wieder frei“

Knudud_Knudsen
21.04.2013, 12:30
Schleckermäulchen

Glosse zum Thema Aktuelles
von knud_knudsen.

Schleckermäulchen


Alle Jahre wieder.....und immer in schöner Scheinheiligkeit, werden
die Diäten unserer Staatsbetreuer, eigentlich sind es ja die Volksverstreter-
Du und Ich-, ohne großen Medienrummel erhöht. Heimlich, ja nur nicht auffallen,
stopft man das Loch, welches durch den Euro und damit der drastisch verkürzten Wertigkeit
unseres Geldes, entstanden ist, im eigenen Haushalt. Bestimmte Berufsgruppe haben das sofort erkannt. So stockten Piloten und Manager sofort ihr Salär auf. Nur der naive, gutgläubige Michel träumte noch eine Weile vor sich hin, bis dann auch ihm klar wurde: „da stimmt was nicht“. Man begann für eine Erhöhung der eigenen Bezüge zu streiten. Erfolg haben sicher nur die Gruppen mit einer starken Lobby. Rentner und Bezieher von Transferleistungen müssen weiter den berühmten Gürtel enger schnallen. Das Thema wurde langsam öffentlich, aber die Volksvertreter hatten gesetzlich vorgesorgt. Eine Automatik schafft Abhilfe. So kann man ohne schlechtes Gewissen, gewissermaßen per Dekret, weiter kräftig naschen. Nur manchmal, wenn das Thema, von Medien und Opposition aus wahltaktischen Überlegungen, hochgekocht wird erscheinen sie uns wie die fette Diva, die zwar ständig beteuert sie esse keine Pralinen mehr, die dann am heimlichen Futterplatz enttarnt wird. Scham, nein, warum auch.

Knudud_Knudsen
30.04.2013, 11:56
Das eigene Terrain soll immer schon übersichtlich und sauber sein,
schnüffeld inspizieren wir ständig unsere Zäune und Mauern,auf
der Suche nach Eindringlingen,und markieren,voller Inbrunst unser
Revier. Jeder Fremdgeruch bringt Verwirrung und der geistige
Staubwedel entfernt sofort auch die allerletzte Spur einer Kontamination.
Meist ist es zu spät,wenn wir merken,dass die Barriere vor
unserer Wahrnehmung,den eigenen Blick nur im Tunnel der
Ignoranz hat kreisen lassen.



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von fernen Welten komme ich
in meinem kleinen Dichterschiff

Knudud_Knudsen
30.04.2013, 11:57
Auf der Suche nach der eigenen Unzulänglichkeit begeben wir uns ständig
auf das nebulöse Schlachtfeld selbstgestrickter Kompensationslügen.

Nur nicht in den Spiegel sehen heißt hier die Devise,denn zerstört doch
ein ungeschminktes Selbstbild,wie bei den Untoten aus dem Reich der Vampire,
den Kern der inneren Selbstgerechtigkeit.

Da hilft nur Magie und Hexenzauber,schwarze Katzen die vor uns unschuldig
die Gasse überqueren oder uns umgebende Dinge mit negativem Kama,wenn das
nicht reicht ein Horoskop.

Alle Anderen sind schuld an der eigenen Verzweiflung,alle..nur nicht der
Betroffene,getroffene Selbstdarsteller.

Knud


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Knudud_Knudsen
30.04.2013, 11:58
Konservenkost

„Wer sich in einer Streitfrage auf die Autorität beruft, gebraucht nicht die Vernunft, sondern eher das Gedächtnis. „ (Leonardo da Vinci)

Wir leben im Zeitalter der „frischen Küche“.
Alle Zutaten sollen möglichst zeitnah in den Topf und bei dem Gedanken an Konserven rümpfen wir die Nasen.
Doch beim Anrichten schriftlicher Menüs wird mitunter mit großer Leidenschaft in das Konservenregal gegriffen. Zitate kleiner und großer Geister aus allen Zeiten des Kulturgutes bemühen wir,wenn die eigene Überzeugungskraft auf etwas schwammigen Füßen daherkommt.
Hier etwas Kleist,dort eine Prise Nietzsche,auch Aristoteles ist nicht ganz übel und rundet ab. Danach entlassen wir unser Schriften mit stolz geschwellter Brust in die Freiheit.

Etwas einfachere Geister nehmen auch Kalendersprüche oder Volksweisheiten,religiöse Bibelzitate,dass passt fast immer und hat den Segen von ganz oben oder verkörpert die Weisheit der Massen.

Manche Werke sind demzufolge nur eine Fleißarbeit eines bewanderten Bibliothekars,gefüllt aber mit allen Wichtigkeiten die zu diesem Thema je gesagt wurden.

Knud


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Knudud_Knudsen
30.04.2013, 11:59
„Lass mich Dein Freund sein“..diese Aufforderung ist Heute eher nicht selten

Freunde hat man,kurz einmal ins Cafehaus geschlendert,einen Kurzdialog geführt,und schon hat man wieder einen Freund..ein Klick im Netz und bald,oh Wunder,wimmelt es nur so von Freundschaftsangeboten..die Inflation des Begriffes ist allgegenwärtig..und die Begrifflichkeit höhlt zusehend aus..

Freundschaft ist auch eine Frage von Loyalität und spätestens dort scheiden sich die Geister..


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Knudud_Knudsen
30.04.2013, 12:01
Zum göttlichen Olymp der Musen führt ein steiles Stiegenhaus empor,
die Tritte sind glatt, ausgetreten und schon manche Dichterseele
sah über sich die Flamme der Unsterblichkeit,rutschte aus und
landete dann,als Trampl,im Hades gemeiner Belanglosigkeit.

Knudud_Knudsen
30.04.2013, 12:02
Schnell und bunt dreht sich der Kreisel unserer Eitelkeiten um das goldene Kalb.
„Hereinspaziert,Damen und Herren,es sind noch Plätze frei“,und voll bebender Erwartung
drängen die Massen, der Ahnungslosen,sich am Kassenhäuschen die Nasen platt.

Nur nichts versäumen, Hauptsache man war dabei, und ist im Fluss von Narretei
und Naivität mit geschwommen, im Fluss des brodelnden „Lifestyle“.

Keine Erkenntnis trübt den Blick,denn Schein und Sein verschwimmen in nicht
refektierbarem Raum. Formen und Farben vereinigen sich zu grotesken Monstern,
Zeit und Raum zur Gegenwart. Das Fühlen schlägt Kapriolen und entlässt,hier
und dort,einen Tropfen des Erschreckens,der Lust oder auch als Erguss eines
ungezügelten Lachens.



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Knudud_Knudsen
30.04.2013, 14:51
Der Kunstmarkt oder des Kaisers neue Kleider..


Ich gestehe,vor allen Dingen um den zu erwartenden
Einwänden erleuchteter Kenner dieser Szene zuvor
zu kommen, in Sachen zeitgenössische Kunst bin
ich ein Ignorant,ein Parvenue,ein Underdog.

Immer wenn ich auf Vernissagen,stets mit einem
frischen Glas Sprudelsekt in der Hand und schon
von dessen Wirkung halb benommen, so wissend
dreinschaue überkommt mich dieses Gefühl.
„Ich sollte mich befreien“ hat mir eine gute Bekannte
geraten,“lasse Dich darauf ein!“

Worauf ich mich einlassen sollte verschwieg sie
jedoch hinterlistig.
Einen erneuten Versuch will ich wagen, um der
Welt der weißen Leinwände, der Kleckse und
auslaufenden Farben, sowie der Bühnenshows
mit Blut und Gemetzel, näher zu rücken.
Ich besuche eine Kunstauktion, nein auch ich will
erleuchtet werden.

Zur Versteigerung kommt ein weißes Stück
Leinwand und, oh Wunder, mit einem roten,
zentrierten Punkt. Ein leichter Schauer überzieht
mich, obwohl die Raumtemperatur durchaus
angemessen ist.

„Haben sie das Teil vielleicht falsch herum aufgestellt“,
durchzuckt es mich.Blödsinn, bei einem Quadrat mit
einem Punkt in der Mitte hat man ja auch fast keine Wahl.

Das Anfangsgebot: „150.000 Euro“, mir wird schlecht,
doch es geht weiter „160.000,170.000.....,“
bei 230.000 kehrt etwas Ruhe ein. „Wer bietet mehr“
ruft der Mann im grauen Anzug?
Wer hat denn hier was geboten frage ich mich ,
da hat sich nur der Eine oder die Andere einmal
an die Nase gefasst oder den Stift in der Hand
gehoben. Ich werde nervös, nur keine Fehler machen
und zur Vorsicht setze ich mich auf meine Hände und
nicke, leicht errötet,im Kreis. Sofort tönt es „240.000..“,
mir wird schwindelig, sollte,könnte der eventuell mich...?
Aussichtslos ich will gerade protestieren als es weitergeht,
erleichtert lehne ich mich zurück. Bei 250.000 Euro
schlägt der Hammer zu und ein blonder Hans im Glück,
der neben mir sitzt, strahlt über das ganze Gesicht,
froh, dass er seien Goldklumpen abgeben darf.

Was war das? Ich denke an den Kaiser und seine
neuen Kleider und sehe doch nur einen nackerten
Mann, der sich in der Gewissheit sonnt, etwas
besonders Schönes zu tragen.

Knud

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in meinem kleinen Dichterschiff

Knudud_Knudsen
04.05.2013, 13:30
Sinn,ein kleines Wort,verfolgt uns durch unser Leben.
Sobald wir Zusammenhänge erfassen, bremst dieser Begriff
uns aus oder motiviert zu Neuem.
Sinn des Lebens..etwas einen Sinn geben oder diesen wieder
als Sinn entleert zu verwerfen,einen Sinn im Unsinn abzustreifen,
doch auf der Suche nach ihm sinnend zu verweilen,um die Frage
dann als sinnlos begraben zu können.
Feinsinnig spinnen wir Fäden,die wir plötzlich im Rausch der Sinne
eigensinnig zerschneiden um dann stumpfsinnig feind sinnige Pläne
zu schmieden,um Feinsinnigen unseren Eigensinn zu
versinnbildlichen.
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in meinem kleinen Dichterschiff

Knudud_Knudsen
10.05.2013, 15:46
Kunst und Kommunikation

Die Kommunikation, als audiovisueller Austausch von Information, ist fester Bestandteil
der Kultur. Hier reiht sie sich als Trägerin ebenso ein wie die Kunst.
Welche direkte Wechselwirkungen bestehen zwischen Kunst und Kommunikation?
Das Kunstobjekt hat primär einen, von anderen schon als Kunst eingruppierten Objekten
unabhängigen, Einzelcharakter. (es ist nach seiner Entstehung wertneutral)
Erst durch die Veröffentlichung, mittels kommunikativen Hilfsmitteln, beginnt die
Bewertung. So wie jeder jetzt erfolgende feedback subjektiv oder auch zweckgefärbt ist,
kann auch die am Anfang des Prozesses und sie dann begleitende, vermarktende, Kommunikation massiv zweckorientiert sein und ist es auch. (Werbung, Promotion)
Hier besteht die Gefahr, dass sich die künstlerische Bewertung nicht durch freie Kommunikation bildet, sondern durch begleitende ,stimmungserzeugende Kommunikation
(Werbung etc.) erzeugt wird. (Kunst als Wertanlage/Wertpapier mit rein spekulativem Charakter//es werden Werke, Künstler gepuscht um Gewinne am Kunstmarkt zu erzielen
deren Erfolg am Markt spiegelt dann also nicht unbedingt deren Leistung oder die Qualität
der Kunstrichtung wieder)