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Vollständige Version anzeigen : Seid ihr "aktive" oder eher "passive" Menschen?



altermega
28.02.2013, 21:58
Nein, ich meine mit "aktiv sein" nicht etwa auf Demos gehen oder in Foren posten ;)

Ich beziehe das eher auf Beziehungen zu Freunden, Bekannten, Arbeitskollegen, Familie, ...

Komischerweise bin ich meistens derjenige, welcher sich bei obigen Personengruppen per SMS/eMail/Chat/Anruf/Post/Besuch "von sich aus" meldet.

Nicht weil ich etwas brauche, mir langweilig ist oder ich mich etwa aufdrängen will.

Mir fällt nur auf, dass sich der Großteil dieser Personengruppen ganz einfach "passiv" verhält.

Nicht weil ich unbeliebt bin oder keiner Zeit für irgendwelche Unternehmungen hat.

Es fehlt einfach den anderen einfach immer der Schub "aktiv" zu werden.

Testweise hab ich mich für paar Wochen einfach mal "unsichtbar" gemacht soweit es ging und war nicht "aktiv".

Das Ergebnis könnt ihr euch ja sicher denken ;) Es hat sich kaum einer gemeldet oder die Abwesentheit bemerkt. Es kamen dann eher Sprüche wie "lang nichts mehr von dir gehört" :-)

Wie seht ihr euch selbst? Aktiv? Passiv?

Deutschmann
28.02.2013, 22:08
Ist eigentlich ein sehr interessantes Thema. Oftmals melden sich die "Freunde" ja nur, wenn sie was brauchen. Wahre Freunde rufen auch mal unter der Zeit an und fragen wie es läuft. Ich denke, die Höhe der Aktivität liegt an der Schnittmenge der gleichen Interessen. Zugegeben - der tägliche Umgang mit meinen Freunden ist stark reduziert, aber die früheren Jahre haben so zusammengeschweißt, dass ich im Notfall auf ausnahmslos alle zählen kann.

altermega
28.02.2013, 22:26
Zugegeben - der tägliche Umgang mit meinen Freunden ist stark reduziert, aber die früheren Jahre haben so zusammengeschweißt, dass ich im Notfall auf ausnahmslos alle zählen kann.

Du meldest Dich dann also auch nur bei denen wenn Du was brauchst? ;)

Ja stimmt schon, aber gewisse "alte" Freunde kann man sich meistens immer verlassen. Auch wenn mehrere Jahre mal Funkstille dazwischen war.

Deutschmann
28.02.2013, 22:37
Du meldest Dich dann also auch nur bei denen wenn Du was brauchst? ;)

Ja stimmt schon, aber gewisse "alte" Freunde kann man sich meistens immer verlassen. Auch wenn mehrere Jahre mal Funkstille dazwischen war.

Im Prinzip ja. Aber wie ich sagte, sind es die verschiedenen Interessen die sich im Laufe der Jahre einfach ergeben. Wenn der eine Fussball spielt, der nächste Schwimmt und ein anderer Fahrrad fährt beruhen die gemeinsamen Interessen eigentlich nur um zusammen zu Feiern.

altermega
01.03.2013, 18:22
Sieht so aus, als ob alle hier "passiv" sind ;)

Schrottkiste
01.03.2013, 18:25
Ist eigentlich ein sehr interessantes Thema. Oftmals melden sich die "Freunde" ja nur, wenn sie was brauchen. Wahre Freunde rufen auch mal unter der Zeit an und fragen wie es läuft. Ich denke, die Höhe der Aktivität liegt an der Schnittmenge der gleichen Interessen. Zugegeben - der tägliche Umgang mit meinen Freunden ist stark reduziert, aber die früheren Jahre haben so zusammengeschweißt, dass ich im Notfall auf ausnahmslos alle zählen kann.

Ich kenne "Freunde", die sich nur dann melden, wenn sie Hilfe brauchen. Und damit meine ich keinen freundschaftlichen Beistand, sondern konkrete geldsparende Hilfe beim Umzug oder einem Bauvorhaben.

Auf solche "Freunde" kann ich verzichten.

Agesilaos Megas
05.03.2013, 17:52
Nein, ich meine mit "aktiv sein" nicht etwa auf Demos gehen oder in Foren posten ;)

Ich beziehe das eher auf Beziehungen zu Freunden, Bekannten, Arbeitskollegen, Familie, ...

Komischerweise bin ich meistens derjenige, welcher sich bei obigen Personengruppen per SMS/eMail/Chat/Anruf/Post/Besuch "von sich aus" meldet.

Nicht weil ich etwas brauche, mir langweilig ist oder ich mich etwa aufdrängen will.

Mir fällt nur auf, dass sich der Großteil dieser Personengruppen ganz einfach "passiv" verhält.

Nicht weil ich unbeliebt bin oder keiner Zeit für irgendwelche Unternehmungen hat.

Es fehlt einfach den anderen einfach immer der Schub "aktiv" zu werden.

Testweise hab ich mich für paar Wochen einfach mal "unsichtbar" gemacht soweit es ging und war nicht "aktiv".

Das Ergebnis könnt ihr euch ja sicher denken ;) Es hat sich kaum einer gemeldet oder die Abwesentheit bemerkt. Es kamen dann eher Sprüche wie "lang nichts mehr von dir gehört" :-)

Wie seht ihr euch selbst? Aktiv? Passiv?


Ein sehr interessanter Aspekt. Mal eine andere Deutung:

Dieses Passivsein ist typisch BRD-deutsch: Wer passiv bleibt, muss nichts wagen; wer nichts wagt, geht kein Risiko ein; wer kein Risiko eingeht, kann nicht verlieren; und so bleibt man lieber brav BRD-angepasst, spießig und passiv, damit man allen Schwierigkeiten aus dem Weg gehen kann.

So auch im privaten Bereich: Engagement für Landsleute ist eine Sache für bekloppte Idealisten; Freunde sind nur Instrumente, um sich an Gruppen anpassen zu können, um Unterstützung zu erhalten, Frauen kennenzuleren oder etwas zu gelten.

Menschen, die Interesse an Menschen um ihrer selbst willen haben, richten sich im Ernstfall lieber bequem mit Chips und Fernsehen ein oder werden nur den Menschen folgen, die das Größte und Beste versprechen.

Dieser BRD-Egoismus wird uns verderben: Er steht den Anfoderungen einer Familiengründung diametral gegenüber - eine Familie wird nicht um des materiellen Gewinnes oder des Prestige willen gegründet, sondern fordert Opfer, Verantwortung, Treue - typisch deutsche Tugenden, die ja so böööse sind. Stattdessen rennen Mann und Frau heutzutage bei den ersten Problemen auseinander, anstatt die Probleme, unserer Regierung gleich, aktiv zu bekämpfen.

Passivsein in der BRD kann also ganz viele Facetten haben: Hedonismus, Egoismus, Materialismus, Individualismus etc. - kein Wunder also, dass man in der BRD nur "Freunde" findet.