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Vollständige Version anzeigen : Hunde in China



Helgoland
21.02.2013, 14:02
Leider glauben immer noch Viele, dass Hunde bei Chinesen fast ausschließlich kulinarische Begierden wecken. Dass dem nicht so ist, möchte ich einmal Anhand dieses kleinen Beitrages dokumentieren.

Auch in der Volksrepublik ist der beste Freund des Menschen meistens ein Vierbeiner. Das mag vor 20 Jahren anders gewesen sein, schließlich war das Halten von Hunden innerhalb der Stadt laut einer Verordnung von 1983 verboten. Doch mit dem zunehmenden Wohlstand werden Hundefleischgerichte auf den Speisekarten immer exotischer und das zumeist sowieso nur in Hinterhof-Kaschemmen. Heute findet man wesentlich mehr Hundesalons, Tierärzte, Hunde-Webseiten, entsprechende soziale Netzwerke, Schutzorganisationen oder sogar Swimmingpools. Die chinesische Hauptstadt gestattet allerdings nur kleine Exemplare… … und die müssen nach der Anschaffung umgehend registriert werden.


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"Zum Wohle der öffentlichen Gesundheit" führt die Polizei immer wieder strenge Kontrollen durch – vor allem vor den wichtigen Feiertagen. Diese strengen Kontrollen verlaufen in der Stadt anders als auf dem Land, was von der Öffentlichkeit auch immer mehr kritisiert wird. Innerhalb des fünften Ringes, also in den Bezirken Chaoyang, Dongcheng, Xicheng, Chongwen, Xuanwu, Haidian, Fengtai und Shijingshan müssen die Hunde bei der lokalen Polizeistation gemeldet werden. („pai chu suo") In diesen acht Bezirken darf der geliebte Vierbeiner die 35-Zentimeter-Marke (Schulterhöhe) nicht überschreiten. Vielleicht sieht man deshalb so viele Pekinesen. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass diese alte Rasse schon zur Kaiserzeit in den Stand des Palasthundes gehoben wurde und der Raub eines solchen Exemplars den Tod brachte.

Ab 35 Zentimetern Schulterhöhe ist jedenfalls Schluss mit lustig – keine Chance für Labrador und Golden Retriever, zumindest nicht offiziell. Die Großen, die man immer wieder auch im Zentrum sieht, kommen beim Gassigehen selten über die Grenzen ihrer eingezäunten Wohnsiedlung hinaus. Oder nur im Dunkeln, wenn weniger Polizeikontrollen stattfinden. Jeder Haushalt darf einen Hund registrieren. Mit der Schulterhöhe nimmt es die Polizei nicht ganz genau: Schnauzer, Beagle, Malteser oder Pudel zum Beispiel bekommen auch ihre Lizenz. Liebhabern großer Exemplare wird eine zweite Adresse angeraten, die sollte sich logischerweise außerhalb des fünften Ringes befinden. Aber auch dann kann es Probleme geben, da manche Wohnanlagen trotzdem keine großen Hunde gestatten. Für die Registrierung muss der Hund eventuell persönlich vorsprechen. Das ist von Station zu Station verschieden. Mitzubringen sind außerdem zwei Passfotos, vom Hund versteht sich. Dokumente wie der eigene Pass, Mietvertrag, Aufenthaltsstatus, und sogar eine Erlaubnis vom Nachbarschaftskomitee sind ebenfalls vorzulegen. Und…… Bares: 1000 Yuan RMB, also umgerechnet etwa 125 Euro kostet die Erstanmeldung, dann 500 Yuan RMB im Jahr. Bei einem monatlichen Durchschnittseinkommen von 4000 Yuan RMB ist das natürlich hoch und führt unweigerlich zu Verstößen.

So erklärt sich auch die offizielle Zahl von (nur) etwa 900.000 Hunden in Beijing – das sind die registrierten. Bis zu 50 Prozent Ermäßigung gibt es dann, wenn das neue Familienmitglied vor der Registrierung bereits in einem gelisteten Tierkrankenhaus kastriert beziehungsweise sterilisiert wurde. Katzenbesitzer können sich übrigens ganz entspannt zurücklehnen. Noch müssen die pelzigen „Mimis" nicht gemeldet werden. In China ist der Schoßhund König. Und damit die kleinen „Doudous", „Dudus", „Feifeis", „Shashas", „Naonaos", „Titis" oder „Xiao Baobaos", deren Bäuche ja oft nur eine Handbreit überm kalten Boden hängen, in der eiskalten Jahreszeit nicht frieren …greift der modebewusste und um seinen Liebling besorgte Chinese in die Klamottenkiste:


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Zurück zum Klischee: Ein formaler Gesetzentwurf über ein Verzehrverbot von Hunde- und Katzenfleisch wurde bereits beim Nationalen Volkskongress eingereicht. Hunderaub und illegale Transporte werden, auch dank neuer Möglichkeiten wie „Weibo", immer häufiger aufgedeckt und verurteilt. Das Tierschutz-Bewusstsein nimmt definitiv zu.


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Quelle: Radio China International

Makkabäus
21.02.2013, 15:57
Was für ein Hundeleben :fizeig:

Helgoland
21.02.2013, 16:02
Was für ein Hundeleben :fizeig:

Aber eine gute Alternative zum Wok!

feuermax2
21.02.2013, 16:05
in einigen landesteilen Chinas werden halt Affen gegessen. Wohl bekomm's.

Helgoland
22.02.2013, 06:38
in einigen landesteilen Chinas werden halt Affen gegessen. Wohl bekomm's.

In Thailand löffeln europäische Touristen Affenhirn aus den frisch aufgeschlagenen Schädeln der Tiere....

Kater
22.02.2013, 19:21
Restaurants, in denen der Hund in der Pfanne verrückt wird, haben wir letztes Jahr in China nur sehr wenige gesehen. (Unversehens auch ein wenig Hund auf dem Tisch hatten wir dann in einem nordkoreanischen Restaurant. ) Da wird tatsächlich auch viel Müll durch die Welt posaunt.

Bruddler
22.02.2013, 19:27
In Thailand löffeln europäische Touristen Affenhirn aus den frisch aufgeschlagenen Schädeln der Tiere....

Wer kennt den Film: "Gesichter des Todes" ?

Seligman
22.02.2013, 21:20
Wer kennt den Film: "Gesichter des Todes" ?

Das waren immer so Kurzfilme oder nicht? auf jeden Fall hab ich glaub ich das gleiche bild im kopf, *wuerg*.