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Rutt
09.02.2013, 05:52
Warum Merkel Europa totspart
Kolumne von Jens Berger

Haushaltskonsolidierung ist das Gebot der Kanzlerin. Nun soll auch die EU ihren Haushalt drastisch zusammenstreichen und ihre Fördermittel kürzen. Das ist Angela Merkels Forderung, der sie auch am Donnerstag auf dem EU-Gipfel erneut Nachdruck verlieh.

Für die Kanzlerin gehen Kürzungen und Wachstum schließlich Hand in Hand. Hier muss die Frage gestattet sein, ob Merkel diese schon fast orwellsche Verdrehung wirklich ernst meint. Wer der deutschen Kanzlerin keine geistige Verwirrung unterstellen will, muss das wohl klar verneinen. Es scheint vielmehr so, als habe Merkel gar kein Interesse daran, dass die Eurokrise mittelfristig beendet wird.

Angela Merkel hat ihre eigene Agenda. Diese Agenda ist zutiefst neoliberal und in letzter Konsequenz auch undemokratisch; oder wie die Kanzlerin es selbst formulieren würde: marktkonform. Doch was steckt hinter dieser Agenda?

Vor wenigen Tagen legte die Kanzlerin auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos für einen kurzen Moment ihren Mantel des Schweigens ab und skizzierte ihre bizarre Gedankenwelt.

Europa brauche, so Merkel, eine „Kohärenz in Sachen Wettbewerbsfähigkeit“, die sich keinesfalls am Mittelmaß orientieren dürfe. Ziel sei vielmehr eine Wettbewerbsfähigkeit, die „uns Zugang zu den globalen Märkten ermöglicht“. Hier staunt der Laie, und der Fachmann wundert sich. Bislang hieß es doch immer, dass die interne Schieflage bei der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Volkswirtschaften ausgeglichen werden soll.
Marktkonforme Politik

Das will Angela Merkel jedoch nicht. „Von Deutschland lernen, heißt siegen lernen“ ist vielmehr ihre Parole. Und dafür müssen Strukturreformen her. Da unsere Nachbarn jedoch nicht unsere Freude am Masochismus teilen und von Strukturreformen à la Lohnverzicht, Anhebung des Rentenalters und Hartz IV nicht sonderlich viel halten, muss Deutschland eine sanfte Drohkulisse aufbauen.

Auch in Deutschland musste, so Merkel in Davos, die Arbeitslosigkeit erst die 5-Millionen-Grenze übersteigen, „bevor die Bereitschaft vorhanden war, Strukturreformen durchzusetzen“. Gerhard Schröder wird stolz auf seine Schwester im Geiste sein, erklärte er doch sieben Jahre zuvor an gleicher Stelle, dass „wir einen der besten Niedriglohnsektoren aufgebaut [haben], den es in Europa gibt“.

Passend dazu beschrieb Margaret Thatchers ehemaliger Notenbanker Sir Alan Budd die Motivation der neoliberalen Politik 1992 folgendermaßen: „Die Erhöhung der Arbeitslosigkeit war mehr als wünschenswert, um die Arbeiterklasse insgesamt zu schwächen. […] Hier wurde […] eine Krise des Kapitalismus herbeigeführt, die die industrielle Reservearmee wiederherstellte und die es den Kapitalisten fortan erlaubte, hohe Profite zu realisieren.“ So gesehen ist eine Politik, die die Arbeitslosigkeit nicht senkt, sondern erhöht, durchaus marktkonform.

Für Angela Merkel ist der Teil der „Krise des Kapitalismus“, den wir als Eurokrise bezeichnen, eine zeitlich begrenzte Gelegenheit, während der die „Reformbereitschaft“ unserer europäischen Nachbarn aufrechterhalten werden kann. Naomi Klein hat diese Vorgehensweise in ihrem gleichnamigen Buch als „Schockstrategie“ beschrieben. Die Regierungen unserer Nachbarn können sich in den gegebenen Strukturen nur schwer gegen den Druck aus Deutschland zur Wehr setzen.

Die Eurokrise kommt Angela Merkel und denen, die Sir Alan Budd als „Kapitalisten“ bezeichnet, nicht nur gelegen, sie ist vielmehr der entscheidende Hebel, mit dem man den Sozialstaat erfolgreich entkernen kann. Eine Politik, die zu einer Auflösung der Krise und zu einer Entspannung am Arbeitsmarkt führt, läuft diesem Ziel schlichtweg zuwider.

Es macht daher auch wenig Sinn, ernsthaft über die Vor- und Nachteile der Kürzungen bei den EU-Fördermitteln zu debattieren. Natürlich sind Kürzungen mitten in einer schweren Wirtschaftskrise hier wirtschaftlich kontraproduktiv. Natürlich wird sich durch diese Kürzungen die Arbeitslosigkeit noch weiter erhöhen. Natürlich wird dies unsere Nachbarstaaten noch stärker in die Krise und damit auch in die Abhängigkeit der EU-Kommission treiben, mit der die deutsche Regierung schon lange sehr erfolgreich über Bande spielt. Genau das scheint das Ziel Angela Merkels zu sein.
Quelle:http://www.taz.de/Eurokolumne/!110611/

mfg
rutt

Rutt
09.02.2013, 06:02
“Stresstest Deutschland – wie gut sind wir wirklich?”

Stresstest Deutschland – wie gut sind wir wirklich? Hört man auf die Massenmedien, so wird einem der Eindruck vermittelt, dass Deutschland gut durch die Krise gekommen ist, im Stande ist die Massenarbeitslosigkeit abzubauen und die Armut stets bekämpft wird. Jens Berger, bekannt durch seinen Blog “Spiegelfechter” und seinen Publikationen auf den “Nachdenkseiten“, kritisiert in seinem Buch unter anderem die unterwanderten Medien, den Lobbyismus und die Sozialpolitik in Deutschland.

Vor allen Dingen im Lobbyismus-Kapitel bekommen Politiker ihr Fett weg. Die Namen Friedrich Merz und Wolfgang Clement fallen in diesem Kapitel häufiger als Füllwörter bei Stoiber-Reden. Der hierzulande aufgekeimte Lobbyismus betrügt hinterrücks die Demokratie – Fragen wie “warum wird der Lobbyismus vom Volk einfach hingenommen” tun sich auf. Nicht immer hat der Autor Jens Berger Antworten auf alle Fragen, doch seine fundierten Recherchen dokumentieren ein klares Bild der düsteren Entwicklungen in punkto “Lobbyismus”.

Deutschland im Fokus – wie gut sind wir?

Jens Berger hat das heutige Deutschland einer Prüfung unterzogen, und sein wenig schmeichelhaftes Ergebnis sachkundig und ausführlich in seinem Erstlingswerk niedergelegt. Berger verfolgt in diesem Buch, wie auch im Blog, spürbar den Anspruch, seinen Lesern komplexe politische und ökonomische Inhalte und Vorgänge auf verständliche Weise nahezubringen, was ihm – absolut betrachtet – gut gelingt. Das Buch prahlt mit einer Fülle von Informationen, die Texte sind sprachlich dicht, der Autor argumentiert sauber und klar, meist sachlich und ruhig, gelegentlich an passender Stelle auch ironisch bis sarkastisch – an einigen kann es passieren, dass man kräftig drauflos lachen muss.

Kaufempfehlung für die Wachsamen

Dieses Buch ist Jedem, der sich einen Überblick über die aktuelle politische und ökonomische Situation in Deutschland und in Europa verschaffen will, wärmstens zu empfehlen. Im Gegensatz zu unseren Mainstream-Medien und Mainstream-Ökonomen, werden hier nicht nur einfach Schlagworte aneinander gereiht sondern Fakten fundiert vermittelt. Zum Schluss werden die kritisierten Themen verknüpft, um das Finale Urteil zu bilden. Der angenehm kreative und extravagante Schreibstil des Autors hilft zudem dabei, das Buch innerhlab weniger Tage zu lese. Da man das nicht von jedem Sachbuch behaupten kann, spricht dieser Umstand für Bergers Stil. Man kann mit Recht behaupten, dass dieses Buch Gegenöffentlichkeit schafft und Jens Berger so einen wichtigen Beitrag für den gesellschaftlichen Diskurs und die partizipative Demokratie leistet. Klare Kaufempfehlung.
Quelle:http://diefreiheitsliebe.de/buchrezension/stresstest-deutschland-wie-gut-sind-wir-wirklich

mfg
rutt

Sudetendeutscher
09.02.2013, 06:06
Merkel hat völlig Recht: Deutschland braucht jetzt einen ausgeglichenen Haushalt.
Merkel wird die Erste sein, die einen ausgeglichenen Haushalt vorlegt. Das ist ein großer Erfolg.
Sie macht das völlig richtig.

Scheiß Linke, können nur auf Pump Geld zum Fenster rauswerfen.

Tantalit
09.02.2013, 06:14
Merkel hat völlig Recht: Deutschland braucht jetzt einen ausgeglichenen Haushalt.
Merkel wird die Erste sein, die einen ausgeglichenen Haushalt vorlegt. Das ist ein großer Erfolg.
Sie macht das völlig richtig.

Scheiß Linke, können nur auf Pump Geld zum Fenster rauswerfen.

Merkel hat noch nie gespart, selbst in den besten Bommzeiten nicht, erkläre mir lieber wo die Kohle hin verschwindet?

Sudetendeutscher
09.02.2013, 06:20
Merkel hat noch nie gespart, selbst in den besten Bommzeiten nicht, erkläre mir lieber wo die Kohle hin verschwindet?

Die größten Staatsverschulder waren Leute wie Helmut Schmidt und Willy Brandt (Linke). Denen haben wir das alles zu verdanken.
Merkel wird einen ausgeglichenen Staatshaushalt vorlegen. Das ist alles, was zählt.
D.h. keine Neuverschuldung mehr.
Die Neuverschuldung muss sich immer am Wirtschaftswachstum orientieren; am besten aber, gar keine Neuverschuldung.

Dann müssen die Impulse eben einmal von der Privatwirtschaft selbst kommen. Die sitzen nämlich auf Geldbergen.

iGude
09.02.2013, 06:26
Ob Merkel spart oder nicht.

Diese ganzen Verschuldungsdebatten sind sowieso absolut surreal. Die Dimensionen, die das ganze erreicht hat, wo Währung nur noch etwas "Simuliertes" ist. Wo Geld und Überweisungen nur noch "virtuell" erfolgen kann doch kein halbwegs vernünftiger Mensch glauben, dass alles irgendwann mal abgezahlt ist.

Was solls denn dann, die sollen Schulden machen, ist doch eh egal. Die Zeiten, wo dieses ganze Geld irgendwo physikalisch lagert sind schon lange vorbei.

Also betrügt die Betrüger und leiht Geld.


Mir ist ein luxuriöser Kindergarten lieber als eine tolle Haushaltsquote.

Affenpriester
09.02.2013, 06:47
Merkel spart immer nur bei anderen, wir hätten längst einen ausgeglichenen Haushalt haben müssen, aber Mövenpick-Geschenke und Betreuungsgeld sind da wichtiger, waren ja nicht die einzigen Geschenke.
Die Merkel profitiert derzeit von den niedrigen Zinsen für Schulden und der guten Ausgangslage für Deutschland, die schon 2005 geschaffen wurde. Und dennoch zahlt die nichts ab.
Diese Person sitzt alles aus bis es wieder abwärts geht und dann war die Agenda 2010 umsonst, es kam ja nichts mehr danach, nicht einmal Korrekturen.
Merkel arbeitet nicht für Deutschland sondern ausschließlich für den eigenen Machterhalt, wie schon Kohl damals. Eine widerliche Spezies Politiker.

mick31
09.02.2013, 07:16
Lol, wenn einer schon die taz zitiert dann kann nix anderes als Blödsinn kommen.

Dr Mittendrin
09.02.2013, 07:38
Merkel spart immer nur bei anderen, wir hätten längst einen ausgeglichenen Haushalt haben müssen, aber Mövenpick-Geschenke und Betreuungsgeld sind da wichtiger, waren ja nicht die einzigen Geschenke.
Die Merkel profitiert derzeit von den niedrigen Zinsen für Schulden und der guten Ausgangslage für Deutschland, die schon 2005 geschaffen wurde. Und dennoch zahlt die nichts ab.
Diese Person sitzt alles aus bis es wieder abwärts geht und dann war die Agenda 2010 umsonst, es kam ja nichts mehr danach, nicht einmal Korrekturen.
Merkel arbeitet nicht für Deutschland sondern ausschließlich für den eigenen Machterhalt, wie schon Kohl damals. Eine widerliche Spezies Politiker.

Betreuungsgeld halte ich für richtig. Mövenpick, na ja die FDP muss auch einen Apfel abbekommen.
Sonst wird viel Geld verprasst für Migration und arabischen Frühling. Mursi bekommt 5 Milliarden.

Dr Mittendrin
09.02.2013, 07:41
Lol, wenn einer schon die taz zitiert dann kann nix anderes als Blödsinn kommen.

Seh ich auch so.

Dr Mittendrin
09.02.2013, 07:42
Merkel hat völlig Recht: Deutschland braucht jetzt einen ausgeglichenen Haushalt.
Merkel wird die Erste sein, die einen ausgeglichenen Haushalt vorlegt. Das ist ein großer Erfolg.
Sie macht das völlig richtig.

Scheiß Linke, können nur auf Pump Geld zum Fenster rauswerfen.

Die Linken haben auch die Orbanregierung heute in die Bedrängnis gebracht in Ungarn.

BRDDR_geschaedigter
09.02.2013, 07:46
Wo denn wird in Europa gespart? Die Südländer und auch Frankreich haben jahrzehntelang über ihre Verhältnisse gelebt, jetzt haben sie eben sozusagen einen Kater. Die Party ist vorbei, aber gespart wird trotzdem nicht.