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Vollständige Version anzeigen : Investition in die Zukunft: Erhoehung der Bildungsausgaben in China



ABAS
06.02.2013, 09:20
Unter der Fuehrung des neuen Staatspraesidenten wurde ab 1. Januar 2013 die Erhoehung
der staatlichen Investionen im Erziehungs- und Bildungswesen durchgesetzt. Erzieher, Lehrer,
Dozenten und Professoren haben ab Anfang diesen Jahren erhebliche Gehaltserhoehungen
bekommen. In Abhaengigkeit von Qualifikation, Position, Dienstalter und Einsatzort wurden
die Gehaelter bis zu 50 % erhoeht.


2010 legte China einen Plan zur langfristigen Reform und Entwicklung des Bildungswesens vor. Darin heißt es, dass die staatlichen Investitionen im Bildungssektor von 2010 bis 2020 deutlich erhöht werden sollen. Demnach sollen die Ausgaben bis Ende 2012 vier Prozent am Bruttoinlandsprodukt (BIP) erreichen.

Die finanzielle Ausstattung war stets die Achillesferse des chinesischen Bildungswesens. Der im Juli des vergangenen Jahres veröffentlichte Plan zur Entwicklung des Bildungssektors sieht nun vor, den Anteil der Bildungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt schrittweise zu erhöhen. Im Jahr 2012 soll der Anteil demnach vier Prozent erreichen. Wie das chinesische Bildungsministerium vor kurzem verkündete, sind die entsprechenden Investitionen bereits der größte Posten unter den öffentlichen Ausgaben.

Im vergangenen Jahr legte China einen Plan zur langfristigen Reform und Entwicklung des Bildungswesens vor. Darin heißt es, dass die staatlichen Investitionen im Bildungssektor im Zeitraum 2010 bis 2020 deutlich erhöht werden sollen. Demnach sollen die Ausgaben in diesem Bereich bis Ende 2012 einen Anteil von vier Prozent am Bruttoinlandsprodukt erreichen. Nach Angaben des stellvertretenden Leiters der Abteilung für Bildung Forschung und Kultur im Finanzministerium, Wu Guosheng, belief sich die entsprechende Rate im Jahre 2010 bereits auf 3,69 Prozent. Damit handelt es sich bei den Bildungsausgaben um den höchsten Posten unter den staatlichen Investitionen. Für das nächste Jahr sind die Finanzbehörden aller Ebenen angewiesen, ihren Einsatz weiter zu intensivieren.

"Das Bildungswesen soll auf eine breitere finanzielle Basis gestellt werden. Außerdem soll der Umgang mit Schul- und Studiengebühren sowie Zahlungen von Unternehmen aus dem In- und Ausland vereinheitlicht werden. Die Lokalregierungen werden Zusatzsteuern für die Bildung erheben. Schließlich sollen Erlöse aus Bodenverkäufen teilweise für Investitionen im Bildungssektor bereitgestellt werden. So können wir durch mehrere Maßnahmen die finanzielle Lage des Bildungssektors verbessern."

Will man das Bildungsniveau eines Landes beurteilen, so ist es üblich, den Anteil der Bildungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt heranzuziehen. Ein entscheidender Wert für die Einschätzung ist dabei die Vierprozentlinie, ein Ziel, dem sich China bereits im Jahre 1993 verschrieben hatte. Doch aufgrund verschiedener Hindernisse konnte diese Zielsetzung bis heute nicht realisiert werden. Dennoch lässt sich ein permanenter Anstieg der chinesischen Bildungsausgaben verzeichnen.

Aktuellen Statistiken zufolge wuchsen die staatlichen Investitionen im Bildungssektor im vergangenen Jahrzehnt von 270 Milliarden Yuan RMB auf gegenwärtig 1,42 Billionen Yuan an. Das entspricht einem jährlichen Zuwachs von immerhin zwei Prozent. Gleichzeitig kletterte der Anteil der Bildungsausgaben an den gesamten Aufwendungen des Staates von 14,3 auf 15,8 Prozent. Im Juli des vergangenen Jahres wurden mehrere Richtlinien zur Förderung des Bildungssektors erlassen. Ein Beschluss des Staatsrates sieht nun vor, zehn Prozent aller Einkommen aus dem Verkauf von Boden in das Bildungswesen fließen zu lassen.

Nach Ansicht des Bildungsexperten Xiong Bingqi ist es unter gemeinsamen Anstrengungen zweifellos möglich, den Anteil der Bildungsausgaben bis 2012 auf vier Prozent des BIP anzuheben. Allerdings stünde man vor größeren Herausforderungen als fehlenden finanziellen Mitteln. Vielmehr fehlen geeignete Systeme zur Umverteilung der Gelder sowie transparente Finanzverwaltungen in den Schulen. Dieser Mangel an Aufsicht und Kontrolle führt häufig dazu, dass finanzielle Mittel nicht immer dort eingesetzt werden, wo sie am dringendsten benötigt werden. An anderer Stelle wiederum fehlt es an Geldern. Xiong Bingqi erklärt hierzu:

"An Schulen und Hochschulen sollte es eine interne Aufsicht geben. Es kann sich dabei um eine Kommission von Lehrern, Schülern, Studenten oder Eltern handeln, die die Aufsicht übernehmen. Außerdem sollten Mechanismen zur Informationsveröffentlichung die Transparenz aller Entscheidungen garantieren. Andernfalls ist ein Missbrauch von Geldern möglich, ein Problem, das dringend einer Lösung bedarf."

Angesichts der schwierigen Fragestellungen müssten wissenschaftliche Indikatoren ausgearbeitet werden, mit deren Hilfe eine bessere Analyse der Bildungsausgaben möglich sei, so Wu Guosheng weiter. Darüber hinaus sei es an den Finanzbehörden, die Struktur aller öffentlichen Ausgaben zu überarbeiten. Einige reguläre Ausgaben müssten reduziert werden, um die staatlichen Investitionen im Bildungssektor aufstocken zu können. Auf diesem Wege könnte man bereits bis zum kommenden Jahr deutliche Resultate erzielen, wie Wu Guosheng abschließend erklärt.
Quelle: China Radio International, 09.09.2011


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