Wohlstand ohne Wachstum, ist das möglich

[Alfred Tetzlaff]

Ist Wachstum wirklich für unser Leben notwendig, wie Kanzlerin Merkel stets betont? Von Bundespräsident Köhler über Frankreichs Präsident Sarkozy bis hin zur EU-Kommission fordern Politiker die Abkehr von der "Wachstumseuphorie". Für ein radikales Umdenken setzt sich auch Bremens Umweltsenator Loske ein: "Wohlstand braucht kein Wachstum."

http://www.n-tv.de/politik/dossier/Wohlstand-ohne-Wachstum-article623844.html

Ich meine, wenn die Preise und Enkommen immer auf dem gleichen Niveau bleiben würden, bräuchte es kein Wachstum. Oder?

[Der Altdeutsche]

Prinzipiell hast du Recht. Die Mär vom "Wachstum" ist doch sowieso nur wie eine Schraube. Irgendwann ist das Gewinde zuende. Es bedarf einer anderen Geldpolitik, um das Wachstum ad acta zu legen. Silvio Gesells Freiwirtschaftstheorie (um die Jahrhundertwende 1800/1900 entstanden) ist so ein Ansatz. Da gibt es kein "arbeitsloses Einkommen", also Zinsen und Zinseszinsen. Da verfällt der Wert des Geldes, wenn es nicht "rollt". Wenn das verhandene Gels ständig in Bewegung sein muss, weil es sonst an Wert verfällt, kann es nicht gehortet werden. Da die Wertschöpfung immer gleich bleibt, muss auch die Wirtschaft nicht "wachsen".

[Alfred Tetzlaff]

Prinzipiell hast du Recht. Die Mär vom "Wachstum" ist doch sowieso nur wie eine Schraube. Irgendwann ist das Gewinde zuende. Es bedarf einer anderen Geldpolitik, um das Wachstum ad acta zu legen. Silvio Gesells Freiwirtschaftstheorie (um die Jahrhundertwende 1800/1900 entstanden) ist so ein Ansatz. Da gibt es kein "arbeitsloses Einkommen", also Zinsen und Zinseszinsen. Da verfällt der Wert des Geldes, wenn es nicht "rollt". Wenn das verhandene Gels ständig in Bewegung sein muss, weil es sonst an Wert verfällt, kann es nicht gehortet werden. Da die Wertschöpfung immer gleich bleibt, muss auch die Wirtschaft nicht "wachsen".

Vorneweg. Ich bin kein Wirtschaftsfachmann, aber ich kann gut rechnen.
Nach Deiner Theorie müssten alle Sparkonten abgeschafft werden. Wie sollte dann jemand überhaupt ein Haus bauen oder eine größere Anschaffung machen können? Ich hatte das meiste vorher angespart. Und so ganz ohne Kredite läuft auch nichts. Wo kein Kapital angehäuft ist, können auch keine Kredite vergeben werden.

[Wolf Fenrir]

Es ist doch nur noch eine Frage von Jahrzehnten oder sehr wenigen Jahrhunderten bis unsere Hochzivilisation zusammenbricht ...

In der Natur ist Wachstum ohne Ende Krebs ! und ein Körper der Krebs hat stirbt !

Sollte sich unsere Hochtechnologie Zivilisation nicht selbst Kastrieren ist ihr Untergang nur eine Frage der genannten Zeit !!!

Die Kastration wird nicht geschehen !!! und der andere Sprengsatz : die Bevölkerungsexplosion in den 3. Welt Länder wird auch ungebremst weitergehen !!!

Für mich sieht es so aus , das es nur in einer für die Menschheit finalen Katastrophe enden kann ...

PS: Bin ich deswegen traurig ? NEIN !!! :D

[Alfred Tetzlaff]

PS: Bin ich deswegen traurig ? NEIN !!!

Denkst wohl auch, nach mir die Sintflut und bist am Ende deiner Tage. :D Vielleicht lernt AIDS einmal fliegen.

[Lehel]

Die alternativen Wachstumsmodelle wie HDI oder GPI haben zwar ihre Berechtigung, so wie man Softskills auch in einen Intelligenztest einfließen lassen kann. Bildung und Umweltschutz sind wichtig und eine gut geplante und lebenswerte Infrastruktur zieht die richtige Zielgruppe von Menschen an. Andererseits sind diese neuen Wachstumsmesser eine Ausrede um besser dazustehen. Auch kann man sich den Wohlstand nur leisten weil andere in der Welt weiter auf die klassische Weise wachsen und man sich so gegenseitig hochzieht. Ich finde, ein Bruttosozialprodukt das vor allem die verkaufte Menge an Gütern als Kriterium heranzieht, berücksichtigt bereits die Bildung die notwendig ist um hochwertige Güter an den Mann zu bringen.

Das Bürgergeld wurde auch im n-tv Artikel angesprochen, richtig erklären konnte mir dieses bedingungslose Hartz IV für jedermann niemand. Die FDP will manche Menschen von einem Bürgergeld ausschließen, das werden dann eher Menschen die schon heute zu den Verlierern gehören. Andere finden es ungerecht, dass dann Wohlhabendere auch unbürokratisch einen kleinen Betrag zu ihrem großen Vermögen bekommen können. Man sollte ergründen wie sich mehr Umverteilung auf auswirkt. Macht man sich damit abhängiger vom Chinesen oder steigt das Sozialprodukt dadurch sogar da mehr Menschen die Möglichkeit bekommen ihre Wünsche zu erfüllen?

[Pythia]

Ich meine, wenn die Preise und Enkommen immer auf dem gleichen Niveau bleiben würden, bräuchte es kein Wachstum. Oder?

http://www.24-carat.de/2011/0033-025.GIF

Ohne Wachstum seit dem Jahr 33 lebten noch immer 83% der Menschen in Armut und fürchterlichem Elend ein kurzes und extrem miserables Leben.
Mehr Menschen bieten aber mehr Hirn.



Wachstum ging durch Krieg, Luxus-Gier und Herrsch-Sucht oft in falsche Richtungen, aber sogar die letzten Jahrzehnte brachten Erfolge: 1950 lebten 60% der Menschen in Armut und Elend, nur noch 40% nun, und dabei wird es nicht bleiben: 1950 hatten 39,2% der Menschen ein auskömmliches Leben, sogar 59,3% jetzt, aber auch das wird wohl 2112 als ärmlich gelten. Arme leben nun ja besser als 1912 die Reichen:
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
Andrew Carnegie (25.11.1835-11.08,1919), der Reichste seiner Zeit, lebte miserabel gemessen an heute Selbstverständlichem: Wochenende mal eben in Paris, Video-Telephonat mit Leuten in Feuerland oder CT und Laser-OP gratis ... Alles nix, aber unseren ärmsten HartzIV-Beziehern steht es zur Verfügung. Und der Weg hierher war phenomenal:
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
1955 AKW Calder Hall 1957 Laika im Sputnik, 1958 Boeing 707, Herzschrittmacher, Satellit mit Solar-Zellen, 1961 Juri Gagarin im All, 1964 OS/360 von IBM, 1965 IR8-Reisertrag-Verdoppelung, 1967 Herzverpflanzung, 1968 Knochenmark-Transplantation, 1969 Mondlandung, Jumbo-Jet und Internet, 1973 die Concorde, 1974 Space Shuttle — aber dann nix mehr!
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
Sogar Concorde und Space Shuttle eingemottet, da 68er Ungeist die übelste Fortschritts-Bremse der Geschichte wurde. Sonst hätten wir die Energie-Wende schon lange hinter uns, hätten Atom-Müll zur Entsorgung schon lange in die Sonne geschossen, nutzten schon Bodenschätze von Mond, Asteroiden, Mars und Venus, hätten die Industrie schon im Orbit unserer Paneten ...
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
http://www.24-carat.de/2012/10/Agro-urb.gif
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
... und die Erde wäre schon längst wieder saniert. 68er Ungeist verschob all das nun leider in eine Zukunft, die auch unsere Enkel noch nicht erleben werden. C'est la vie, aber ich bin Kölner, und Generationen meiner Altvorderen arbeiteten auch unverdrossen am Dom, obwohl sie genau wußten: nicht mal ihre Enkel würden den fertigen Dom erleben.

[stuff]

http://www.n-tv.de/politik/dossier/Wohlstand-ohne-Wachstum-article623844.html

Ich meine, wenn die Preise und Enkommen immer auf dem gleichen Niveau bleiben würden, bräuchte es kein Wachstum. Oder?

Wachstum ist das, was diesen Planeten am Leben hält. Pflanzen wachsen, Kinder wachsen, Wissen und Technologie wachsen. Geld, Preise und Einkommen sind nicht mal ein kalter Furz gegenüber dem Wachstum, das auf der Erde stattfindet. Wenn du jedoch das Wachstum der Geldmenge meinst, musst du dich mit dem Geldsystem und Inflation geschäftigen.

[Don]

http://www.n-tv.de/politik/dossier/Wohlstand-ohne-Wachstum-article623844.html

Ich meine, wenn die Preise und Enkommen immer auf dem gleichen Niveau bleiben würden, bräuchte es kein Wachstum. Oder?

Nun, wäre diese These von Anbeginn konsequent umgesetzt worden säßen wir heute noch in der afrikanischen Savanne und würden von Bäumen scheißen.
Es ist sicherlich richtig darüber nachzudenken ob rein materielles Wachstum eine so tolle Idee ist, sich darauf zu beschränken zeugt allerdings von einem geistigen Horizont der hauptsächlich durch den Rand des tiefen Tellers bestimmt wird den andere erfanden.
Wachstum ist erstens aber kein rein physisch quantitatives Phänimen sondern, was die allermeisten "Kritiker" nicht in der Lahe sin d zu überreißen, ein qualitatives. Zum Beispiel ist unsere heutige wissenschaftliche Kapazität ein Ergebnis qualitativen Wachstums. Das ohne materielln Überschuß aber nicht hätte zustandekommen können. Wer den ganzen Tag Beeren sammeln muß um nicht zu verhungern hat wenig Muße sich Gedanken über Physik zu machen oder Symphonien zu komponieren. Die keiner spielen könnte weil niemand die Instrumente dafür gebaut hätte.
Zweitens ist Wachstum eine zwar nicht hinreichende, aber notwendige Bedingung für Weiterentwicklung, ja sogar für die Bestandserhaltung. Ein gewisser Prozentsatz quantitativer wie auch qualitativer Produktivität ist nämlich per se Ausschuß. Das kann man auch in der Natur beobachten, eine Spezies die grade soviel Nachkommen reproduziert wie rechnerisch für die Bestandshaltung erforderlich wäre wird extinkt. Denn sie verliert in jeder Periode eben diesen Prozentsatz an Ausschuß.
Deshalb reguliert die Natur dies in Schweinezyklen, und diese finden ihre Entsprechung in ökonomischen Entwicklungen. Die Probleme kapitalistischer Systeme liegt in der Manipulation dieser Zyklen die diese Zyklen aufschaukeln und gelegentlich zur Resonanzkatastrophe führen. Während Kommunisten nicht kapiert haben was ich mit der degressiven Funktion vorgegebener Bestandswahrung audrückte. Sie gehen einfach zugrunde ind wissen nicht weshalb.

[Alter Stubentiger]

http://www.n-tv.de/politik/dossier/Wohlstand-ohne-Wachstum-article623844.html

Ich meine, wenn die Preise und Enkommen immer auf dem gleichen Niveau bleiben würden, bräuchte es kein Wachstum. Oder?

Der entscheidende Faktor ist die Gier der Menschen immer mehr haben zu wollen. Wir könnten alle viel entspannter leben und weniger arbeiten wenn wir weniger brauchen. Ein einfaches Handy, ein kleines Auto, keine teuren Urlaubsreisen. Im Sommer öfters mal abends spazieren gehen statt mit dem Auto zum irgendwelchen Partys und Veranstaltungen. In meiner Kindheit sind wir im Sommer oft genug einfach nur den ganzen Tag auf brachliegenden Feldern und im Wald unterwegs gewesen. Ohne Geld ohne Handy. Waren wir unglücklicher?

Wer weg vom Wachstum will muß auch weniger Wohlstand akzeptieren. Gesünder ist das sicher.