PDA

Vollständige Version anzeigen : Soziale Intelligenz: Die Kompetenz Selbstreflexion



ABAS
01.01.2013, 15:38
In den sozialistischen Laendern gab und in einigen gibt es auch weiterhin das
Erziehungsinstrument des sogenannten "Selbstkritischen Aufsatzes". Wer macht
heute von sich aus freiwillig und regelmaessig eine derartige Ueberpruefung
seiner sozialen Kompetenz. Ich kenne nur wenige Menschen die das aus freien
Stuecken selbst machen und ich zwinge mich auch nur gelegentlich dazu oder
wenn ich mal wieder einen Fehler gemacht habe.

Selbstreflexion und Selbstkritik


Bewusstes Handeln durch Selbstreflexion

von Albert Metzler

Die Voraussetzung für verantwortungsvolles Handeln liegt gerade in dem Bewusstsein darüber, dass wir fremden Einflüssen unterworfen sind. Reflektiert man diese Gegebenheit und erkennt in der Folge die wirkenden Faktoren, kann man selbstbestimmt entscheiden, ob und inwieweit man diesen Beeinflussungen folgt. So bleibt das eigene Handeln individuell gestaltbar und unterliegt demnach weiterhin der persönlichen Verantwortung. Die Ablehnung dieses Prozesses ist umgekehrt genauso selbstbestimmt, die Berufung auf die Determiniertheit unseres Tuns verantwortungslos. Ihre Verantwortung beginnt sofort mit jeder Erkenntnis – und fordert von Ihnen ständig neue Erkenntnisse. Der erste Schritt zu jeder Erkenntnis liegt in jedem Menschen selbst.

Wann haben Sie sich das letzte Mal gefragt, wer Sie sind, warum Sie tun, was Sie tun, und wo Ihre Ziele (Ihre langfristigen, nicht die von heute oder morgen) liegen? Wenn das sehr lange her ist, ist das ein Zeichen, dass Sie sich vernachlässigt haben, dass Sie sich möglicherweise selber gar nicht mehr so genau kennen, dass Sie vielleicht aus den Augen verloren haben, weshalb Sie überhaupt den Weg eingeschlagen haben, auf dem Sie sich gerade befinden. Und wer nichts oder zu wenig über sich weiß, wird der Grundannahme unserer Determiniertheit zufolge blind handeln. Und blindes Handeln ist sicher keine besonders schöne Voraussetzung für persönlichen oder beruflichen Erfolg. Dabei ist die Lösung zu all dem sehr einfach: Die Augen sollen geöffnet werden.

Dass Menschen unterschiedliche Persönlichkeiten sind und unterschiedliche Persönlichkeiten haben, scheint nicht ausgesprochen werden zu müssen, so selbstverständlich ist es. Dennoch vergisst es jeder einzelne nur allzu oft für sich selbst.

Unsere Persönlichkeit gehört nämlich im allgemeinen so sehr zu uns, dass wir sie, während wir sie leben, einfach vergessen. Unser Gegenüber sieht sie aber und verhält sich zu uns entsprechend. So wundert sich dann mancher vielleicht, warum ganz unterschiedliche Menschen sich ihm gegenüber ganz ähnlich verhalten, warum in seinem Leben andauernd die gleichen Konflikte entstehen und über mehr solcher Dinge.

Derjenige, der sich kennt, der weiß, wie er wirkt und warum er so wirkt, wird sich nicht wundern, sondern damit oder daran arbeiten können. Die Persönlichkeit kann gewünschte Entwicklungen fördern oder behindern. Besonders wichtig ist deshalb die Kenntnis der eigenen Persönlichkeit und ihrer Wirkung bei Personen, die Verantwortung tragen, Entscheidungen vermitteln oder Menschen begleiten müssen.

„Persönlichkeit“ ist allerdings ein sehr umfassender Begriff, der zudem meist mit Wunschvorstellungen von Omnipotenz verbunden ist: Jeder will eine „Persönlichkeit“ sein.

Persönlichkeit in einem viel schlichteren Sinn besitzt aber bereits jeder schon. Die Frage ist nur, ob es tatsächlich die Persönlichkeit ist, die er darzustellen vermeint, die ihm auf seinem Weg weiterhilft oder die seinem innersten Wesen entspricht. Ist Letzteres nicht der Fall, bleibt „Persönlichkeit“ auf die Funktion einer Maske beschränkt – eine Maske, die schnell abfallen kann und oft durchschaubar ist.

Wer sind Sie? Was stellen Sie dar? Wo kommen Sie her? – Dies sind Fragen, die Sie möglicherweise glauben, zügig beantworten zu können: „Stefan Mustermann, Human Ressources Manager, großbürgerliches Elternhaus“. Aber was bedeutet das? Wie prägt das Ihr Auftreten, Ihr Ansehen bei anderen, Ihren Umgang mit Konfliktsituationen oder Erfolgen?

Forschen Sie einmal Ihrer Persönlichkeit nach und Sie werden feststellen, wie groß die Auswirkungen ihrer Details auf Ihr Dasein wirklich sind. Mancher, der diese Betrachtung schon anstellte, konnte hinterher bemerken, dass er, ohne es zu wissen, jemand war, den er nie bei sich vermutet hätte: Nur die anderen haben ihn so gesehen, für ihn selbst war seine Persönlichkeit so „selbstverständlich“, dass sie ihm letztlich weitgehend unbekannt war.

Vereinfacht kann Ihre „Persönlichkeit“ auf vier Fundamente, die ihre Entwicklung bestimmt haben oder bestimmen, zurückgeführt werden:

Ihre Herkunft
Ihre „Erbschaft“
Ihre Rollen
Ihre Aufgaben

Wenn Sie sich die Zeit nehmen und diesen, Ihr privates und berufliches Leben bestimmenden Fundamenten tiefere Aufmerksamkeit schenken, kann Ihre Persönlichkeit Ihnen selbst plastischer werden. Versuchen Sie sich einmal mit Ihrem Wissen über sich selbst mit fremden bzw. anderen Augen zu sehen.....

http://www.businessvillage.de/Bewusstes-Handeln-durch-Selbstreflexion/mag-352.html

ABAS
01.01.2013, 15:45
Die 4 Fundamente Herkunft, Erbschaft, Rollen und Aufgaben:


Dies heißt genauer für:

1. Ihre Herkunft: In der heutigen Zeit scheinen wir uns in unserer Herkunft kaum voneinander zu unterscheiden: Es gibt eine breite Mittelschicht, sehr verwandte Sozialisationen, beispielsweise durch die gleichen medialen Erfahrungen beim Fernsehkonsum und dergleichen mehr.
Mit steigender Position senken sich die Unterschiede nachgewiesenermaßen immer mehr gegen Null: Sich ähnelnde Elternhäuser, Ausbildungswege, Berufs- und Familieninteressen. All dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich nur um Ähnlichkeiten handelt. Im Einzelfall haben nämlich gerade die Nuancen ausschlaggebende Bedeutung. So kommen vielleicht Sie und Ihr Kollege beide aus bürgerlichen Elternhäusern, besuchten beide das Gymnasium und studierten anschließend im In- und Ausland BWL – aber schon allein, dass Sie Geschwister hatten und er nicht, hat sie beide zu gänzlich unterschiedlichen Persönlichkeiten werden lassen, mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen. Und gerade bei sonstiger Ähnlichkeit fallen solche Unterschiede besonders ins Gewicht.
Im Falle der Geschwisterschaft kann es zum Beispiel so aussehen, dass Sie im Gegensatz zu Ihrem Kollegen positiv besonders teamfähig sind, weil Sie schon mit Ihren Geschwistern eine verschworene Gemeinschaft bildeten, oder negativ eben gerade nicht besonders teamfähig sind, weil Ihre Kindheit und Jugend ein einziger Konkurrenzkampf war, den Sie verinnerlicht haben. – Sie begreifen, worauf es hinausläuft: Es geht um die Frage, wie Sie durch Ihre Herkunft geprägt sind. Welche Erziehung haben Sie genossen? Wohin haben einzelne Punkte daraus geführt? Aus welchem gesellschaftlichen Umfeld stammen Sie und wie hat dies Ihr Selbstbewusstsein gefördert oder eingeschränkt?

2. Ihre „Erbschaft“: Uns werden ins spätere Leben aber noch mehr als Erziehung und gesellschaftliche Herkunft mitgegeben, Dinge, die nicht unterschätzt werden dürfen, obwohl sie meist ausgeklammert werden, weil sie, obwohl sie bedeutsam sind, nach einer nicht existierenden Moral, die man sich wünscht, keine Bedeutung haben sollen.
Es geht um die „Erbschaft“, die man sich nicht aussuchen und auch kaum verändern kann: die Statur, das Aussehen des Gesichts, die Dichte des Haars, körperliche Dispositionen (die geerbte Anlage zur Migräne beispielsweise) und vieles mehr. Ihre „Erbschaft“ prägte und prägt, wie Sie zugeben werden müssen, Ihr Leben. Die Frage ist: wie? Und vor allem: wie Sie damit umgehen.
Die Frage, ob ein gut aussehender Bewerber bei einem weniger gut aussehenden Personalchef möglicherweise schlechte Karten hat, ist nicht zu unterschätzen. Wie beeinflusst unser Aussehen oder unser Körperbefinden unsere Haltung anderen gegenüber? Lässt sich bei Ihnen vielleicht die Beobachtung bestätigen, dass kleinere Menschen hartnäckigere Kämpfer (oder Verhandler) sind, weil sie von Anfang an mehr auf sich aufmerksam machen mussten. Oder die gegenteilige Beobachtung, dass besonders große Menschen manchmal zu einer ruhigen Überblickshaltung neigen? Welche „Erbschaft“ haben Sie mitbekommen und welche Richtung gibt sie Ihrem Leben und Verhalten?

3. Ihre Rollen: Unabhängig von Herkunft und „Erbschaften“ wachsen wir auch in Rollen hinein oder erobern sie uns. Diese Rollen, die wir schließlich „spielen“, prägen ebenfalls mehr und mehr, aber von uns selbst oft fast unbemerkt, unser Selbstverständnis, unser Auftreten und unsere Ausstrahlung. Ein häufig auftretendes Beispiel sind junge Leute, die zu Eltern werden. Vorherige Unabhängigkeit, Lockerheit und relative Unbekümmertheit gegenüber der Zukunft wandelt sich in Gebundenheit, Fürsorge und Sicherheitsbestreben. Eine Wandlung, die in vieler Hinsicht zu begrüßen und nur natürlich ist – wenn sie nicht zu einer Selbstaufgabe führt, die früher oder später dem Kind, als das alleinige Zentrum allen Lebensinteresses und aller Lebensangst, mehr oder weniger lästig sein wird; ein häufiger Konfliktpunkt in Familien. Andere Rollen als familiäre sind gesellschaftliche oder berufliche.
Niemand, der die Erfahrung gemacht hat, wird leugnen können, dass eine höhere berufliche Position auf der Stelle das Verhalten der Menschen, mit denen man zu tun hat, entsprechend einstellt. Durch dieses Verhalten (möglicherweise zurückhaltender aus Respekt, möglicherweise freundlicher aus durchschaubarem Interesse) wandelt man auch automatisch sein eigenes Verhalten und nimmt unmerklich eine neue Haltung an, die wiederum mehr und mehr im Positiven oder im Negativen die eigene Persönlichkeit zu bestimmen beginnt. Welche Rollen, d. h. Funktion oder Position, nehmen Sie privat, gesellschaftlich oder beruflich ein?
Und – die wichtigere Frage: Welche Erwartungen werden in diesen Rollen an Sie gestellt und wie werden oder wurden Sie dadurch geprägt oder verändert? In welcher Übereinstimmung oder in welchem Konflikt stehen Ihre Rollen zu Ihrer Individualität, wie Sie sie empfinden?

4. Ihre Aufgaben: Sehr nahe an den Rollen, die Sie prägen, liegen die Aufgaben, die Ihnen gestellt sind und die sich durch Ihre Wiederholung oder durch andere Besonderheiten ebenso prägend auf Ihre Persönlichkeit auswirken. Ihre Rolle ist beispielsweise die des Personalleiters, zu Ihren derzeit immer wiederkehrenden Aufgaben gehört es, ältere Mitarbeiter davon überzeugen zu sollen, entweder eine Abfindung anzunehmen oder in Frührente zu gehen, in jedem Fall das Unternehmen zu verlassen. Die meisten Mitarbeiter sehen ihre Vorteile nicht, scheinen außerhalb ihrer Tätigkeit in diesem Unternehmen trotz finanzieller Polsterung keine Perspektive zu sehen und sitzen Ihnen enttäuscht und frustriert gegenüber.
Was macht eine solche Aufgabe mit Ihnen? Schwanken Sie in Ihrer eigenen Auffassung? Verhärten Sie sich? Werden Sie zunehmend zynisch? Oder gelingt Ihnen vielleicht die Ihnen durchaus natürliche Freundlichkeit nur immer schlechter, weil sich die Gespräche in immer gleicher Weise zu wiederholen scheinen? – Welche Aufgaben hinterlassen ihre Spuren in Ihrer Persönlichkeit? Gibt es Aufgaben, die Ihnen immer wieder Freude machen und Sie motivieren? Warum ist dies so? Gibt es Aufgaben, die Sie zunehmend frustrieren oder nur langweilen? Was hat das für Gründe? Woher kommen eigentlich Ihre privaten, gesellschaftlichen oder beruflichen Aufgaben? Wer erteilt Sie Ihnen? Warum erfüllen Sie sie? Und welche Aufgaben werden Ihnen vorenthalten?
Alle diese Fragen führen Sie weit hinein in die komplexen Bedingungen, die Ihre Persönlichkeit und somit Ihre Realität mitgestalten. Bedingungen, die das Handeln mitbestimmen, die aber viel zu selten betrachtet, noch seltener regelmäßig beobachtet oder hinterfragt werden.

ABAS
01.01.2013, 15:46
Was ist Selbstreflexion?


Kompetenz Selbstreflexion

Die Selbstreflexion ist eine Form von Betrachtung, die sich allerdings nicht mit „etwas“ befasst (z.B. einem Lager), sondern mit deinem persönlichen Verhalten und der Wirkung deiner Person auf andere (wie deine Gefühle, Ansichten, Motivationen, Wahrnehmungen etc.). Die Selbstreflexion ist ein wesentliches Merkmal von Persönlichkeitsbildung und bei vielen PfadfinderInnen weit verbreitet.

Selbstreflexion muss erst erlernt bzw. erarbeitet werden. Zwar ist es durchaus üblich, dass sich jeder Mensch Gedanken über sich selbst macht, dennoch ist die sich daraus ergebende Konsequenz oft halbherzig („Man lügt sich selbst was vor“) oder einseitig. Selbstreflexion ist das Vermögen, das eigene Verhalten möglichst neutral wahrnehmen und analysieren zu können, um daraus dann Schlüsse für das weitere Vorgehen ziehen zu können. Die Selbstbetrachtung kannst du dadurch erreichen, dass du lernst, dich gleichsam „neben dich selbst“ zu stellen und dich selbst wie einen anderen zu beobachten. Das fällt dir sicher nicht leicht, aber es ist erlernbar.

Solange alles „läuft wie geschmiert“, besteht oft keine Bereitschaft für Führungskräfte wie dich zurSelbstreflexion, das heißt, mehr über dich zu wissen, an deinen inneren Überzeugungen zu arbeiten, das emotionale Verständnis für verschiedene Positionen zu vergrößern, dich in andere Personen hineinzuversetzen und die Rolle als Führungskraft bewusst zu reflektieren. Es geschieht oft und unerwartet, dass Veränderungen Verunsicherungen auslösen und Störungen verursachen. Dann bist du gefordert, darauf zu reagieren: Etwa bei der Übernahme neuer Aufgaben oder aber auch bei Konflikten mit Teammitgliedern.

Wissen, Fähigkeiten, Methoden und Fertigkeiten einzusetzen ist eine Form auf Veränderungen zu reagieren – die gleichzeitige Entwicklung deiner Persönlichkeit ist die andere. Der Prozess der Selbstreflexion ist darauf angelegt, vorgeprägte Gedanken- oder Handlungsmuster zu hinterfragen, Zugang zu den eigenen Kraftressourcen zu erschließen und möglicherweise ganz neue Handlungsoptionen ins Bewusstsein zu rücken, die das Verhalten und die Kommunikation prägen.

Die Beantwortung folgender sieben Fragen soll dir helfen, den Prozess der Selbstreflexion zu strukturieren:

Wie definiere ich meine Rolle, was blende ich aus, was nehme ich wahr?
Wie nehmen mich andere Personen wahr?
Welche unterschiedlichen Erwartungen haben meine Teammitglieder an mich?
Was sind meine Ziele, worauf bin ich stolz, was fällt mir schwer, was bin ich bereit zu geben?
Was erwarte ich von meinen Teammitgliedern?
Wie kommuniziere ich das?
Was muss ich anerkennen, das nicht zu verändern ist?
Welche Möglichkeiten sehe ich?
Welchen Anteil habe ich in der schwierigen Situation?
Was kann ich verändern bzw. gestalten?

Die Bereitschaft zur Selbstreflexion erhöht die Chance zur Flexibilität von Denk und Handlungsmustern. Damit ergibt sich die Chance, nicht nur in schwierigen Situationen für alle Beteiligten gute Wege zu finden und zu gehen. Hilfreich kann es für dich sein, dir Unterstützung durch einen Coach zu holen, um die Reflexionskompetenz auszubauen. Solche Coaches kannst du dir innerhalb der Pfadfinderbewegung aus einer Nachbargruppe oder auch aus deinem Landesverband holen. Oder du kennst jemand Externen, der dich dabei unterstützt.

Immer und immer wieder stellst du dir die Frage: „Warum habe ich so gehandelt, wie ich gehandelt habe?“ Diese Frage ist wichtig und kann dich in deiner Entwicklung weiter bringen. Allerdings schließen sich Fragen an: „Wie wirke ich auf andere?“ – „Wie nehmen mich die anderen wahr?“ Und: „Stimmt das überein? Sehen mich die anderen so, wie ich mich sehe? Was bekommen die anderen von mir mit?“ Jeden einzelnen, noch so kleinen Abschnitt deines Lebens kannst du mit diesen und ähnlichen Fragen beleuchten. Wie habe ich mich persönlich auf diese Situation vorbereitet? Wie habe ich gehandelt? War mein Handeln gut? Habe ich etwas bewirkt? Habe ich eher gebremst?War ich flexibel in meinem Handeln? Bin ich Kompromisse eingegangen? Habe ich die anderen berücksichtigt? Und die Wichtigste aller Fragen: Was lerne ich daraus? Eine wesentlich sensiblere, aber weitaus effektivere Methode Selbstreflexion zu betreiben, ist das Einholen von Feedback.

Vergangenheitsabschnitt:

Wenn du dein Leben auf einem Blatt Papier skizzierst: Wie verläuft die Hauptlinie und wie verlaufen die Nebenlinien? Gibt es Abzweigungen? Sackgassen? Abkürzungen? Einen Kreisverkehr? Welche Ereignisse (oder Abschnitte) in deinem Leben gab es, die eine ganz besondere Bedeutung hatten? (Nenne fünf positive und drei weniger erfreuliche Ereignisse, z.B. Projekte)
Was hast du von den fünf positiven Ereignissen gelernt? Und was konntest du von den drei weniger erfreulichen Ereignissen lernen, das du heute positiv einsetzen kannst? Mit wem hast du damals zu tun gehabt? Welche Stärken hast du in deinem Berufsleben erworben? Beschreibe bitte die einzelnen beruflichen Tätigkeiten und stell dir vor, wie du diese Stärken deinem Kind bzw. besten Freund/bester Freundin beibringen kannst. Welche Stärken hast du in der Schule und in deinen Ausbildungen erworben? Welche Stärken hast du von Familienmitgliedern, Freunden und Bekannten gelernt und wie würdest du diese Stärken deinen Kindern bzw. bestem/bester FreundIn beibringen? Welches Symbol (Gegenstand, Tier,…), welches Bild oder welche Situation wäre am Besten dazu geeignet, dein Leben zu repräsentieren? Lass dir Zeit, wähle ein Symbol und erkläre, warum es gerade dieses Symbol geworden ist. Was hast du damals gedacht? Wie bist du zu Einsichten gekommen?

Gegenwartsabschnitt

Was in deinem Leben ist derzeit besonders wichtig für dich? (Welche Personen, welche Ereignisse, welche Erlebnisse haben dich in letzter Zeit besonders stark berührt und beeinflusst?) Welche Tätigkeiten machst du in deinem Beruf/Freundeskreis, deiner Familie/ Freizeit besonders gern und welche deiner Fähigkeiten setzt du dabei ein? Gibt es bestimmte Ansichten, Prinzipien, Überzeugungen, die in deinem Leben eine besondere Rolle einnehmen, die du leidenschaftlich vertrittst und für die du auch kämpfst? Wie würdest du – ohne lange nachzudenken – folgenden Satz ergänzen: Ich bin ein Mensch, der… (bis zu fünf Ergänzungen sind erlaubt) Wie würdest du – ohne lange nachzudenken – folgenden Satz ergänzen: Ich bin ein Mann/ eine Frau, der/die… (bis zu fünf Ergänzungen sind erlaubt) Wenn du eine „mittelwichtige“ Entscheidung triffst (z.B. nächstes Urlaubsziel), orientierst du dich dabei eher an Fakten (Reisekataloge studieren) oder orientierst du dich lieber an Personen (z.B. Freunde und Bekannte fragen, wo sie schon waren)? Welche waren in deinem Leben die fünf größten Entscheidungen und wie bist du bei diesen Entscheidungen vorgegangen? Gibt es derzeit besondere Menschen (Vorbilder) in deinem Leben, an denen du dich orientierst? Und welche Fähigkeiten haben diese Vorbilder, die dich besonders beeindrucken? Stell dir vor, du wärst dein bester Freund/deine beste Freundin: Wie würdest du dich beschreiben, wenn du dich mit den Augen deines besten Freundes/deiner besten Freundin betrachtest? Wie gut kennst du dich selbst? Weißt du, was dich bewegt, was deinen Handlungen Kraft gibt und was dir wirklich wichtig ist? Was denkst du heute? Wie kommst du zu Einsichten?

Zukunftsabschnitt

Welche Ideen hast du im Bezug auf deine Zukunft? Wie stellst du dir die Gestaltung deiner Zukunft vor? Welche Ziele willst du (noch) erreichen und welche Kompetenzen (Stärken) können dir dabei besonders nützlich sein? Welchem Wert willst du in Zukunft in deinem Leben eine besondere Bedeutung geben? Dieser Schritt der Selbstrefl exion/Selbstbetrachtung/Selbsteinschätzung ist natürlich des Öfteren möglich bzw. auch manchmal nötig. Entscheide selbst, wann und in welchem Ausmaß du das durchführen willst. Du kannst diese Möglichkeit natürlich auch deinen Teammitgliedern bieten – aber bitte erst, nachdem du das selbst durchgeführt hast!

Quellenangabe: aus "GOLD" Handbuch der Pfadfinder und Pfadfinderinnen Oesterreichs