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Vollständige Version anzeigen : Angies ENDE



SAMURAI
19.09.2005, 07:26
Kommentar

Angela Ohneland

Mit dem Wahlabend geht wohl auch die Kanzlerschaft der Angela Merkel zu Ende, noch bevor sie begonnen hat. Selten stand eine vermeintliche Wahlsiegerin so blamiert da. Der Bundeskanzler hat sich mit seinem grandiosen Finale dagegen neuen Respekt verschafft.
Von Heribert Prantl

Nach der ersten Hochrechnung treten Edmund Stoiber und Angela Merkel vor die Kameras.

Der 18. September war wohl nicht nur das Ende von Rot-Grün. Seit diesem Abend geht auch die Kanzlerschaft der Angela Merkel zu Ende, noch bevor sie begonnen hat.

Der vermeintlich gescheiterte Bundeskanzler dagegen versucht, das Heft wieder in die Hand zu nehmen; noch nie ist ein Verlierer – und Rot-Grün hat verloren – von seiner Partei so bejubelt worden.

In der Union dagegen beginnt nun die Demontage der Angela Merkel, der Frau, die alles in den Händen zu haben glaubte, und der nun alles aus den Händen rinnt. Selten stand eine vermeintliche Wahlsiegerin so blamiert da.

Die Partei, die sie als Kanzlerkandidatin anführte, hat bei der Wahl alle Umfragen unterboten. Das Wahlergebnis ist für CDU wie CSU eine Katastrophe; es trifft sie unerwartet und daher umso heftiger.

Schuld daran ist nicht allein Angela Merkel, sie schon auch, weil viele Unionswähler sie einfach nicht wollten; mit schuld sind die Debatten über eine große Koalition in den letzten Tagen vor der Wahl: Viele potenzielle Unions-Wähler haben, um dies zu verhindern, FDP gewählt, im Glauben, die CDU stünde ja ohnehin ganz gut da.

Das heißt: Guido Westerwelle hat zum glänzenden Abschneiden seiner FDP wenig beigetragen. Aber das zählt nicht mehr, wenn ausgezählt ist: Den Siegern gehört ihr Sieg, den Verlierern ihre Niederlage.

Noch bevor die Koalitionsverhandlungen starten, werden die Intrigen gegen Merkel beginnen. Womöglich sind ihre Tage auch als CDU-Chefin gezählt. Sic transit gloria, so vergeht der Glanz des Wahlkampfs. Kandidatin Merkel ist von Nachfolgern umstellt. Sie ist Angela Ohneland.

Es war fürwahr nicht so, dass Wechsel-Begeisterung geherrscht hätte vor dieser Wahl. Weg von Rot-Grün, aber wohin, wohin? Der Gang zu den Urnen war kein Volksfest mit Brillant-Feuerwerk am Abend. Die Leute sagten sich nur: „Abwechslung soll sein“ und „Probieren geht über studieren“. Wäre es möglich gewesen, hätten sie wohl gern „die Anderen plus Schröder“ genommen.

Die Vermutung liegt nicht fern, dass die Leute zwar Rot-Grün nicht mehr, aber durchaus einen Kanzler Schröder behalten wollten. Das kann so kommen.

Der Bundeskanzler hat sich mit seinem grandiosen Finale neuen Respekt verschafft; er hat den SPD-Wahlkampf, der als Leichenzug begann, in eine abenteuerliche Parforcejagd verwandelt. Das war für alle Teilnehmer ein tolles Erlebnis, aber es hat natürlich nicht gereicht, um Rot-Grün noch einmal zu etablieren.

Demokratie funktioniert anders als eine Oscar-Verleihung in Hollywood. Es gibt am Wahlabend keine Preise für den besten Darsteller, für das spannendste Drehbuch und den waghalsigsten Stunt. Sieger eines Wahlabends kann auch die Ratlosigkeit sein. Die Koalitionsbildung wird nun noch spannender werden als der Wahlkampf: Es ist vieles möglich und wenig ausgeschlossen.

Ein Wahlergebnis, das so viele, zum Teil verwegene Koalitionsspiele eröffnet, hat es in der Bundesrepublik noch nie gegeben. Das ist nicht bedenklich, das ist nur neu.

Die politischen Verhältnisse in Deutschland sind ins Tanzen gekommen. Das Land bietet ein neues Bild: Die großen Parteien sind nicht mehr so groß, die kleinen nicht mehr so klein. Neben der gestutzten CDU und einer SPD, die in ihren Stammlanden Kraft gewonnen hat, sind die Kleinen zur Mittelmacht geworden.

Die CSU freilich ist düpiert, hat ihren bundespolitischen Rang verloren. Die nächsten Wochen sind die Wochen der Macchiavellisten und Großstrategen. Es werden die politischen Farben in gewagten Kombinationen zusammengelegt.

Das Ganze wird auf eine große Koalition hinauslaufen oder auf eine Ampel, also auf SPD/FDP/Grüne. Letztere hatte für die SPD von Anfang an den Charme, dass Schröder Kanzler bleiben könnte. Das gilt auch in der großen Koalition, wenn die Union nicht mehr stärkste Partei ist.

Wie auch immer: Das neue Bündnis wird kein Bündnis sein, welches das Unterste in Deutschland zuoberst kehrt. Es mangelt in Deutschland ja auch nicht an Reformmodellen, es mangelt am Vertrauen der Bürger in die Politik und ihre Reformen. Regierungsarbeit ist in allererster Linie Vertrauensarbeit. Schröder hat das spät, zu spät, im Wahlkampf erst, begriffen.

Immerhin: Der Kanzler präsentiert sich jetzt aufrecht, stolz, ja hoffärtig und mit flatternder Fahne. Seine Partei jubelt – steht aber gleichwohl vor den Problemen, die sie auch am 22. Mai hatte.

Der furiose Wahlkampf hat dies nur für ein paar Wochen verdrängt. Die SPD von 2005 ist eine andere Partei als die SPD von 1998. Ein Teil ihrer aktivsten Mitglieder hat die Partei verlassen und sich der neuen Linkspartei angeschlossen.

Dass deren Bäume nicht noch mehr in den Himmel gewachsen sind, hat wohl damit zu tun, dass Schröder im Wahlkampf zur sozialdemokratischen Sprache zurückgefunden hat.

Nun herrscht bange Erwartung: Wird es einer neuen Regierung gelingen, das Versprechen einzulösen, an dem die alte gescheitert ist – die Arbeitslosigkeit in diesem Land abzubauen? Was passiert, wenn stattdessen nur Angst und neue Armut wachsen?

Diesmal ist es so, dass eine linksbürgerliche Regierung von einer anderen bürgerlichen abgelöst wird. Bei weiterem Misserfolg steht die bürgerliche Politik als solche auf dem Spiel.

(SZ vom 19.9.2005)
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Ist das, das Ende von ANGIE ?

mggelheimer
19.09.2005, 08:44
Ja! Das ist das aus für die ehem. FDJ Sekretärin.

Kaiser
19.09.2005, 09:15
Ich denke ja. Wer bei solch einer guten Ausgangslage der Union auch noch Verluste einfährt, kann keine große Zukunft beschienen sein. Ich schätze mal, dass so einige schwarze Landesfürsten wie Koch schon die Messer wetzen.

Roberto Blanko
19.09.2005, 11:01
Die Merkeln hat die Wahl mit Pauken und Trompeten verloren. Sie hat viele Fehler gemacht und sollte die Konsequenzen tragen.

Cu Angie.

Wullf soll Kanzler in einer großen Koalition werden.

Gruß
Roberto

LuckyLuke
19.09.2005, 11:03
--> zuzsammengeführt

Motorsäge
19.09.2005, 11:05
Die Merkeln hat die Wahl mit Pauken und Trompeten verloren. Sie hat viele Fehler gemacht und sollte die Konsequenzen tragen.

Cu Angie.

Wullf soll Kanzler in einer großen Koalition werden.

Gruß
Roberto


Stimmt, wenn Große Koalition, dann wäre es so sicher am besten.
Hey, ich hätte nie gedacht, dass ich mit dir in solchen Fragen einer Meinung sein kann. 8o

Jacunda
19.09.2005, 13:00
[QUOTE=SAMURAI]Kommentar

Angela Ohneland

Mit dem Wahlabend geht wohl auch die Kanzlerschaft der Angela Merkel zu Ende, noch bevor sie begonnen hat. Selten stand eine vermeintliche Wahlsiegerin so blamiert da. Der Bundeskanzler hat sich mit seinem grandiosen Finale dagegen neuen Respekt verschafft.
Von Heribert Prantl

Absolut, so ist es! :nido:

Jacunda

Praetorianer
19.09.2005, 13:05
Mich interessiert es nicht, für die SPD änderte sich dadurch im Ggs. zu manchen Schröder-Bewunderern nichts!

Ihre fatale Kirchof-Nominierung ist der Tatsache geschuldet, dass sie mit kompetenten und politisch talentierten Politikern wie Friedrich Merz nicht zusammenarbeiten will. Sie trägt für das desaströse Abscheniden der Union die Hauptverantwortung; geschönt wird das ganze nur durch das unterirdische Abscheniden der SPD!

MarekD
19.09.2005, 13:08
Die SPD, die aus einem Vorhersagetief von unter 28% auf jetzt 34,3 % gestiegen ist, ist der moralische und eigentliche Gewinner dieser Wahl.

Die CDU ist aus den Höhen von gestarteten 48% ,zeitweise wurde ja sogar von absoluter Mehrheit geredet, abgestürzt auf katastrophale 35,2 %. Sie ist Verlierer.

sunbeam
19.09.2005, 13:10
Ich denke auch das Angie keine große Zukunft mehr hat!

emire
19.09.2005, 14:07
Good Bye;Angina äch Angie.......Ähm ähm Stoiber,äch naja ich,ähm als Kanzler ähm

SAMURAI
19.09.2005, 14:09
Good Bye;Angina äch Angie.......Ähm ähm Stoiber,äch naja ich,ähm als Kanzler ähm

Der Stotter hat die Wahl für Angie versaut: 9,3 MINUS. Der Type wird nicht mal bei der nächsten Landtagswahl in Bayern mehr antreten dürfen. Der ist ein KÖNIGSBLAUER VOLLDEPP !

DarkGod
19.09.2005, 14:12
Merkel wird sich selber ins aus befördern. Nach diesem schwachen Wahlergebnis kann sie nur regieren, wenn sie mit der SPD koaliert, Jamaica ist reine Spekulation. Die SPD wird einer Koalition nur mit Schröder als Kanzler zustimmen... geht die CDU nicht darauf ein, wird sie doch zusammen mit der FDP eine Minderheitsregierung versuchen müssen und daran scheitern. Danach ist dann die SPD wieder am Drücker. Bei evtl. Neuwahlen wird Merkel entweder gar ncht mehr aufgestellt oder so viel an Glaubwürdigkeit durch mangelndes Durchsetzungsvermögen eingebüßt haben, dass sie ihren Traum von der macht vergessen kann. So oder so, die Zeit spielt für die SPD.