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Vollständige Version anzeigen : moderne Weihnachtslyrik



Knudud_Knudsen
02.12.2012, 22:43
Rapper-Weihnacht

Gedicht zum Thema Weihnachtsgeschichte
von knud_knudsen.

Rapper – Weihnacht

In Häuserschluchten, grau und voll Tücken,
schleicht ängstlich ein alter Mann.
Er hat einen Sack auf dem Rücken,
ein weinrotes Mäntelchen an.

Das schwere Buch trägt er in der Hand,
dort eine Gruppe* Rapper,
Graffiti, grell bunt hier an jeder Wand,
„das Zeug* macht so lautes Geschepper“

„He Alter“, tönt es von Ferne jetzt schon,
und lauthals alle laut lachen.
„Ich bin der Weihnachtsmann mein Sohn,
bring euch nur viel schöne Sachen!“

Die Gruppe kommt näher, umringt ihn dann schnell,
„Was hast Du dort im Sack mein Freund?“
Von fern tönt heiser* der Hunde Gebell.
„Hast Du vielleicht für mich nen Joint?“

Güte prägt des Alten Gesicht,
er öffnet nun den Sack geschwind,
und es erstrahlt ein helles Licht,
dicht neben ihm, ein kleines Kind.

Die Gruppe staunt und spürt ein Erwachen,
das Kind greift nach des Alten Hand ,
sie wissen welch Dinge hier Freude machen,
und lächeln sich zu, dann verschwinden sie,
durch die Graffiti – Wand.

ABAS
02.12.2012, 22:50
Die "Geburt Jesus Christus" auf die Ist-Zeit satirisch projeziert:


Säugling in Stall gefunden - Polizei und Jugendamt ermitteln
Schreiner aus Nazareth und unmündige Mutter vorläufig festgenommen

BETHLEHEM, JUDÄA - In den frühen Morgenstunden wurden die Behörden
von einem besorgten Bürger alarmiert. Er hatte eine junge Familie
entdeckt, die in einem Stall haust. Bei Ankunft fanden die Beamten
des Sozialdienstes, die durch Polizeibeamte unterstützt wurden,
einen Säugling, der von seiner erst 14-jährigen Mutter, einer
gewissen Maria H. aus Nazareth, in Stoffstreifen gewickelt in eine
Futterkrippe gelegt worden war.

Bei der Festnahme von Mutter und Kind versuchte ein Mann, der später
als Joseph H., ebenfalls aus Nazareth identifiziert wurde, die
Sozialarbeiter abzuhalten. Joseph, unterstützt von anwesenden
Hirten, sowie drei unidentifizierten Ausländern, wollte die Mitnahme
des Kindes unterbinden, wurde aber von der Polizei daran gehindert.

Festgenommen wurden auch die drei Ausländer, die sich als "weise
Männer" eines östlichen Landes bezeichneten. Sowohl das
Innenministerium als auch der Zoll sind auf der Suche nach Hinweisen
über die Herkunft dieser drei Männer, die sich anscheinend illegal
im Land aufhalten. Ein Sprecher der Polizei teilte mit, dass sie
keinerlei Identifikation bei sich trugen, aber in Besitz von Gold,
sowie von einigen möglicherweise verbotenen Substanzen waren. Sie
widersetzten sich der Festnahme und behaupteten, Gott habe ihnen
angetragen, sofort nach Hause zu gehen und jeden Kontakt mit
offiziellen Stellen zu vermeiden. Die mitgeführten Chemikalien
wurden zur weiteren Untersuchung in das Kriminallabor geschickt.

Der Aufenthaltsort des Säuglings wird bis auf weiteres nicht bekannt
gegeben. Eine schnelle Klärung des ganzen Falls scheint sehr
zweifelhaft. Auf Rückfragen teilte eine Mitarbeiterin des Sozialamts
mit: "Der Vater ist mittleren Alters und die Mutter ist definitiv
noch nicht volljährig. Wir prüfen gerade mit den Behörden in
Nazareth, in welcher Beziehung die beiden zueinander stehen."

Maria ist im Kreiskrankenhaus in Bethlehem zur medizinischen und
psychiatrischen Untersuchungen. Sie kann mit einer Anklage rechnen.
Weil sie behauptet, sie wäre noch Jungfrau und der Säugling stamme
von Gott, wird ihr geistiger Zustand näher unter die Lupe genommen.
In einer offiziellen Mitteilung des Leiters der Psychiatrie steht:
"Mir steht nicht zu, den Leuten zu sagen, was sie glauben sollen,
aber wenn dieser Glaube dazu führt, dass - wie in diesem Fall - ein
Neugeborenes gefährdet wird, muss man diese Leute als gefährlich
einstufen. Die Tatsache, dass Drogen, die vermutlich von den
anwesenden Ausländern verteilt wurden, vor Ort waren, trägt nicht
dazu bei, Vertrauen zu erwecken. Ich bin mir jedoch sicher, dass
alle Beteiligten mit der nötigen Behandlung in ein paar Jahren
wieder normale Mitglieder unserer Gesellschaft werden können."

Zu guter Letzt erreicht uns noch diese Info: Die anwesenden Hirten
behaupteten übereinstimmend, dass ihnen ein großer Mann in einem
weißen Nachthemd mit Flügeln (!) auf dem Rücken befohlen hätte, den
Stall aufzusuchen und das Neugeborene zu seinem Geburtstag hoch
leben zu lassen. Dazu meinte ein Sprecher der Drogenfahndung: "Das
ist so ziemlich die dümmste Ausrede vollgekiffter Junkies, die ich
je gehört habe."


http://www.atheisten.org/forum/viewtopic.php?f=6&t=3246

Knudud_Knudsen
03.12.2012, 12:07
für alle Kinder oder jene die sich etwas davon bewahrt haben..


Rudi das Rentier

Kindergeschichte zum Thema Weihnachten
von knud_knudsen.

Rudi das Rentier

Draußen fällt der erste Schnee,
auf der Lichtung bei den Eichen,
steht ein junges Ren am See,
zitternd bei zwei Rentierleichen.

Seine Augen, groß und leer,
können es noch gar nicht fassen,
Vater, Mutter sind nicht mehr,
haben es ganz still verlassen.

Sehnlich wünscht es sich den Tod,
es will nicht alleine leben,
Augen groß, die Nase rot,
plötzlich spürt es wildes Beben.

„Ho,ho,ho“ schallt es im Wald,
und in bunten Sternen scheinen,
fliegt ein Schlitten und macht halt,
auf der Lichtung bei dem Kleinen.

Auf dem Bock ein alter Mann,
tausend Rene in Geschirren,
seine Peitsche treibt sie an,
und unzählg Glöckchen klirren.

„Komm mit mir“ tönt es nun laut,
„vorn sollst du am Schlitten rennen,
nehme dich, du arme Haut,
und ich werd dich Rudi nennen“.

Rudi geht in das Gespann,
ihn durchfließen Energien,
kosmisch zieht der Schlitten an,
hoch am Himmel sie nun ziehen.

Bringen in der Weihnachtszeit,
die Geschenke für die Braven,
und man sieht sie meilenweit,
nachts wenn alle Kinder schlafen.

Langwitsch
06.12.2012, 21:05
Folgendes Gedicht hat mir meine Liebste zum Nikolaustag gewidmet:

Christoph, Rupprecht, Nikolaus


Ich kenn drei gute, deutsche Geselln
MIt großen Händen und Beinen schnelln;
Mit dicken Säcken auf breitem Buckel
Stampfen sie eilig durchs Land mit Gehuckel;
Haben Eis im Bart
Und grimmige Art,
Aber Augen gar milde;
Führn Äpfel und Nüsse und Kuchen im Schilde
Und schleppen und schleppen im Huckepack
Himmeltausenschöne Sachen im Sack.

All drei sind früher Heiden gewesen.
Der erst heißt Christoph:Auserlesen
Hat er in einer eisgrimmigen Nacht
Das Christkindel übers Wildwasser gebracht.
Rupprecht der zweite ist genannt:
Der fuhr voreinsten übers Land
Tief nächten in Gespenstergraus
Als Heidengott.Den Nikolaus,
Als wie der dritte ist geheißen,
Tät man als einen Bischof preisen.

Das ist nun all Legend und Mär.
Ich übernehme nicht Gwähr,
Daß just genau es so gewesen.
Habs nicht gesehn, habs nur gelesen.
Auf Schildereien jedermann
Die dreie freilich sehen kann.
Da ist Rupprecht dick beschneet
Und derb gestiefelt fürder geht.
Drei Aepfel trägt der Nikolaus,
Sieht väterlich und ernsthaft aus.
Und Christophor im langen Bar
Ist heidenmäßig dick behaart,
Hat einen roten Mantel an
Und ist ansonst ein nackter Mann.

Die dreie nun, dass ihr es wisst,
Verehre ich als Mensch und Christ.
Sie sind so lieb und ungeschlacht
Und ganz aus deutschem Mark gemacht.
Mildherzig rauh, kratzhaarig lind,
Des deutschen Gottes Ingesind.

Die guten Knechte, reichen Herrn!
Sie dienen gern und schenken gern,
Wolln keinen Dank, wolln keinen Lohn,
Sind in sich selbst bedanklohnt schon.

Grüß Gott ihr dreie miteinand
Im lieben weiten deutschen Land!
Christoph, Rupprecht, Nikolaus!
Schüttet eure Säcke aus,
Schüttet sie mit Lachen,
Blickt mit hellen Augen drein

Und lasst wohl gesegnet sein
Eure Siebensachen.