PDA

Vollständige Version anzeigen : Was ist von "der totalen Freiheit" bzw. der "befreiten Zone" als Staatsform zu halten?



Revoli Toni
28.11.2012, 16:37
Immer wieder wird eine Authoritäre Herschaft als Alternative zur "Demokratie" verstanden und propagiert.

Besonders schlimm ist dabei die Aristokratie, bei der diejenigen, die ohnehin schon zu mächtig sind, auch noch die Politik bestimmen dürfen.

Dem setze ich die "befreiten Zone" entgegen. Ein "Staat" der sich nicht darin definiert, dass die Bevölkerung die Politik bestimmt, sondern darin, dass sich niemand einem Gesetz unterordnen muss, das er nicht legitimiert hat.

Was dieser "Staat" der Bevölkerung ultimativ zusichert:
- Die totale Freiheit
- Kein Mensch muss sich einem anderem Menschen unterordnen.
- Keine Pflichten, Keine Verbindlichkeiten; der "Staat" ist ein Zufluchtsort für Menschen, die sich Pflichten und Verbindlichkeiten entziehen möchten.
- Die totale Unabhängigkeit: Es gibt keine Wirtschaft, die zusammenbrechen kann, es gibt nur Produktionsmittel die Funktionieren oder nicht => Distributionismus statt Kapitalismus
- Bodenreform: Freie Güter statt Privat-/Staats-Eigentum
- Das Recht, Widerstand zu leisten.

Sauerländer
28.11.2012, 16:47
Immer wieder wird eine Authoritäre Herschaft als Alternative zur "Demokratie" verstanden und propagiert.

Besonders schlimm ist dabei die Aristokratie, bei der diejenigen, die ohnehin schon zu mächtig sind, auch noch die Politik bestimmen dürfen.

Dem setze ich die "befreiten Zone" entgegen. Ein "Staat" der sich nicht darin definiert, dass die Bevölkerung die Politik bestimmt, sondern darin, dass sich niemand einem Gesetz unterordnen muss, das er nicht legitimiert hat.

Was dieser "Staat" der Bevölkerung ultimativ zusichert:
- Die totale Freiheit
- Kein Mensch muss sich einem anderem Menschen unterordnen.
- Keine Pflichten, Keine Verbindlichkeiten; der "Staat" ist ein Zufluchtsort für Menschen, die sich Pflichten und Verbindlichkeiten entziehen möchten.
- Die totale Unabhängigkeit: Es gibt keine Wirtschaft, die zusammenbrechen kann, es gibt nur Produktionsmittel die Funktionieren oder nicht => Distributionismus statt Kapitalismus
- Bodenreform: Freie Güter statt Privat-/Staats-Eigentum
- Das Recht, Widerstand zu leisten.
Halte ich wenig bis nichts von. Sowas begründet keine Gemeinschaft. Allenfalls begründet es den Hintergrund, vor dem verschiedene, in sich erheblich anders strukturierte Gemeinschaften existieren. Und in diesem Fall geht alles Anstrebenswerte und Identifikationspotenzial von diesen Untergemeinschaften aus, nicht vom völlig eigenschaftslosen "Rahmen".
Einmal ganz abgesehen davon, dass ein "Recht auf Widerstand" wie jedes Recht witzlos ist ohne eine Instanz, an die man sich zu seiner Durchsetzung wenden kann, zumal man auch noch für die faktische Möglichkeit der Widerstandsleistung kein wie auch immer geartetes "Recht" darauf benötigt.
Es gibt keine totale Unabhängigkeit, sofern wir nicht von der arbeitsteiligen Gesellschaft zu einer Summe von autarken Ein Mann-Subsistenzwirtschaften zurückkehren.
Es gibt in einer solchen "Ordnung" auch keine Instanz, die eine "Bodenreform" durchsetzen könnte.

Revoli Toni
29.11.2012, 14:48
Halte ich wenig bis nichts von. Sowas begründet keine Gemeinschaft. Allenfalls begründet es den Hintergrund, vor dem verschiedene, in sich erheblich anders strukturierte Gemeinschaften existieren. Und in diesem Fall geht alles Anstrebenswerte und Identifikationspotenzial von diesen Untergemeinschaften aus, nicht vom völlig eigenschaftslosen "Rahmen".

Nungut.... Ich bin Individualist.


Einmal ganz abgesehen davon, dass ein "Recht auf Widerstand" wie jedes Recht witzlos ist ohne eine Instanz, an die man sich zu seiner Durchsetzung wenden kann, zumal man auch noch für die faktische Möglichkeit der Widerstandsleistung kein wie auch immer geartetes "Recht" darauf benötigt.

Damit meine ich, dass der Staat/die Justiz es einem Nicht verbieten kann, Widerstand gegen irgendetwas zu leisten. Gut, das ist jetzt zu Vage definiert...


Es gibt keine totale Unabhängigkeit, sofern wir nicht von der arbeitsteiligen Gesellschaft zu einer Summe von autarken Ein Mann-Subsistenzwirtschaften zurückkehren.

Eine Stadt kann an sich Autark sein. Es geht mir darum, das eng vernetzte Wirtschaftsgeflecht wieder auseinander zu tüddeln.


Es gibt in einer solchen "Ordnung" auch keine Instanz, die eine "Bodenreform" durchsetzen könnte.

Dann aber auch keine Instanz die den sog. "Grundbesitz" per Gesetz durchsetzen könnte.

-jmw-
29.11.2012, 17:06
Da sind so einige Sachen dabei, die ich nicht verstehe, nämlich:

1. Was sind "Freie Güter"? Der Joghurt in meine Kühlschrank? Meine Unterbüx? Oder "nur" dingliche Produktionsmittel?
2. Wenn es keine Pflichten mehr gäbe, gäbe es auch keine mit ihnen korrespondierenden Rechte mehr? Oder ist mit "Pflicht" hier was anders gemeint?
3. Ohne Verbindlichkeiten keine Verträge, ohne bindende Abmachungen keinerlei ökonomische Stabilität, nicht?
4. Diese autonomen Zonen wären nicht nur temporär, wie? :D

Sauerländer
29.11.2012, 17:15
4. Diese autonomen Zonen wären nicht nur temporär, wie? :D
Für mich klingt es so, als wären sie im Falle ihrer tatsächlichen Entstehung ausgesprochen temporär... :D

Helgoland
29.11.2012, 17:18
Immer wieder wird eine Authoritäre Herschaft als Alternative zur "Demokratie" verstanden und propagiert.

Besonders schlimm ist dabei die Aristokratie, bei der diejenigen, die ohnehin schon zu mächtig sind, auch noch die Politik bestimmen dürfen.

Dem setze ich die "befreiten Zone" entgegen. Ein "Staat" der sich nicht darin definiert, dass die Bevölkerung die Politik bestimmt, sondern darin, dass sich niemand einem Gesetz unterordnen muss, das er nicht legitimiert hat.

Was dieser "Staat" der Bevölkerung ultimativ zusichert:
- Die totale Freiheit
- Kein Mensch muss sich einem anderem Menschen unterordnen.
- Keine Pflichten, Keine Verbindlichkeiten; der "Staat" ist ein Zufluchtsort für Menschen, die sich Pflichten und Verbindlichkeiten entziehen möchten.
- Die totale Unabhängigkeit: Es gibt keine Wirtschaft, die zusammenbrechen kann, es gibt nur Produktionsmittel die Funktionieren oder nicht => Distributionismus statt Kapitalismus
- Bodenreform: Freie Güter statt Privat-/Staats-Eigentum
- Das Recht, Widerstand zu leisten.

Fahr nach Christiania (Kopenhagen), da hat man etwas ähnliches ausprobiert. Ging sowas von in die Hose! Der Mensch ist ein Rudeltier und braucht klare Hierarchien. Wenn er Glück hat, sind die "Mächtigen" auch die Guten, wenn nicht (wie meistens)........dumm gelaufen.

Sauerländer
29.11.2012, 17:52
Nungut.... Ich bin Individualist.
Ich bin Individuum. Daraus mache ich keinen -ismus.

Damit meine ich, dass der Staat/die Justiz es einem Nicht verbieten kann, Widerstand gegen irgendetwas zu leisten. Gut, das ist jetzt zu Vage definiert...
Natürlich kann er einem das verbieten. Entscheidend ist, ob er das Verbot durchsetzen kann. Kann er das, kann er im Grunde auch auf das formale Verbot verzichten und seinen Willen unmittelbar durchsetzen. Kann er es nicht durchsetzen, nutzt ihm das Verbot schlichtweg nichts, es bleibt effektfrei. Ich kann dir ja auch verbieten, gleich eine Tasse Tee zu trinken. Genauer: Das tue ich hiermit. :D
(Die Einschätzung der Wirksamkeit dieses Verbots überlasse ich dir)

Eine Stadt kann an sich Autark sein. Es geht mir darum, das eng vernetzte Wirtschaftsgeflecht wieder auseinander zu tüddeln.
Eine Stadt kann in aller Regel nicht autark sein, weil sie das Grundlegendste überhaupt nicht selbst produziert: Nahrung. Die elementarste Autarkie ist und bleibt die der Bauern. MINDESTENS also braucht ein autark sein sollender Stadtstaat ein gewisses agrarisch geprägtes Umland (während die Bauern im Gegenzug durchaus auf die Stadt verzichten können), dessen Territorium umso größer wird, je bevölkerter die Stadt ist. Man kann ohne all den technischen Schnickschnack auskommen, den wir heute haben. Man kann auf Computer verzichten und auf Elektrizität. Man kann, wenn nötig, ohne Industrie auskommen. Aber Menschen werden immer essen müssen. Eine Konzeption der Autarkie ist daher am ehesten die Dorfgemeinschaft freier Wehrbauern.
Ein Anhänger wirtschaftlicher Rückentflechtug bin ich selbst, ansonsten würde ein Selbstverständnis als Antiglobalist ja auch keinen Sinn ergeben. Die Frage ist, wie weit die gehen kann (diskutabel), und ob sie die Abhängigkeit der Menschen aufhebt - was sie in meinen Augen nicht tut, sofern wir sie nicht derart radikal vollziehen wie von mir angedeutet.

Dann aber auch keine Instanz die den sog. "Grundbesitz" per Gesetz durchsetzen könnte.
Richtig, per Gesetz nicht. Nur faktisch. Nämlich den Besitzer selbst mit einem Produkt aus dem Hause Heckler & Koch in der Hand.

-jmw-
29.11.2012, 18:00
Für mich klingt es so, als wären sie im Falle ihrer tatsächlichen Entstehung ausgesprochen temporär... :D
Max. 48 Stunden, dann haben BW, Polizei, Hell's Angels oder 'ne Bürgerwehr im Dörpen die Macht übernommen.

Corpus Delicti
29.11.2012, 18:22
Immer wieder wird eine Authoritäre Herschaft als Alternative zur "Demokratie" verstanden und propagiert.

Besonders schlimm ist dabei die Aristokratie, bei der diejenigen, die ohnehin schon zu mächtig sind, auch noch die Politik bestimmen dürfen.

Dem setze ich die "befreiten Zone" entgegen. Ein "Staat" der sich nicht darin definiert, dass die Bevölkerung die Politik bestimmt, sondern darin, dass sich niemand einem Gesetz unterordnen muss, das er nicht legitimiert hat.

Was dieser "Staat" der Bevölkerung ultimativ zusichert:
- Die totale Freiheit
- Kein Mensch muss sich einem anderem Menschen unterordnen.
- Keine Pflichten, Keine Verbindlichkeiten; der "Staat" ist ein Zufluchtsort für Menschen, die sich Pflichten und Verbindlichkeiten entziehen möchten.
- Die totale Unabhängigkeit: Es gibt keine Wirtschaft, die zusammenbrechen kann, es gibt nur Produktionsmittel die Funktionieren oder nicht => Distributionismus statt Kapitalismus
- Bodenreform: Freie Güter statt Privat-/Staats-Eigentum
- Das Recht, Widerstand zu leisten.

Ich weiß gar nicht wie du dir das vorstellst.Keine Pfichten,nur Rechte,keine Verbindlichkeiten,keine Wirtschaft.Freie Güter und wer stellt diese freien Güter her ? Wahrscheinlich die Heinzelmännchen.Wem denn widerstand leisten,wenn keiner mehr da ist der Widerstand leisten darf ? Wer sorgt dafür das das auch eingehalten wird ?

Man sollte mal langsam aus der Illusion aufwachen,das wir die totale Freiheit und unabhängigkeit haben, wenn wir in einer Anachie leben.

Wer entscheidet,nach welcher Religion wir leben oder in welcher Richtung sich dieses Staatenlose Gebilde entwickeln soll ? Und was ist mit einer Armee,wie verteidigen wir uns,wenn unsere Nachbarstaaten Landteile annektieren ? Wahrscheinlich bitten wir sie darum nicht unser Land zu klauen.

Manche Leute leben einfach in einer Phantastischen Welt.

Sauerländer
29.11.2012, 18:23
Max. 48 Stunden, dann haben BW, Polizei, Hell's Angels oder 'ne Bürgerwehr im Dörpen die Macht übernommen.
Wobei sich, etwa in vielen Gegenden Süditaliens, damit eigentlich gar nicht so furchtbar viel ändern würde, insofern da bereits heute der eigentliche Macht- und Ordnungsfaktor...nunja...nicht der italienische Staat ist. :D

-jmw-
29.11.2012, 18:58
Wobei sich, etwa in vielen Gegenden Süditaliens, damit eigentlich gar nicht so furchtbar viel ändern würde, insofern da bereits heute der eigentliche Macht- und Ordnungsfaktor...nunja...nicht der italienische Staat ist. :D
Eben diese Regionen sind ja auch ein empirischer Beleg dafür, dass selbst in unserer Nachbarschaft regelmässig gelingt, was hierzulande vielfach für beinahe unmöglich gehalten wird.
Vielleicht sollten wir die Eingangsthese des Fadens am Beispiel Somalias diskutieren? ;)

Sauerländer
29.11.2012, 19:00
Eben diese Regionen sind ja auch ein empirischer Beleg dafür, dass selbst in unserer Nachbarschaft regelmässig gelingt, was hierzulande vielfach für beinahe unmöglich gehalten wird.
Vielleicht sollten wir die Eingangsthese des Fadens am Beispiel Somalias diskutieren? ;)
Das ginge. Oder des vorchristlichen Island.

-jmw-
29.11.2012, 19:14
Das ginge. Oder des vorchristlichen Island.
Wir lassen Toni entscheiden, der Faden ist schliesslich irgendwie sein geistiges Eigentum.

:rofl:

Sauerländer
30.11.2012, 15:40
Irgendwie ist der Verlauf dieses Stranges kein Argument FÜR die totale Freiheit:
Niemand von deren Befürwortern fühlt sich verpflichtet, ihn fortzusetzen, gar argumentativ zu untermauern.

-jmw-
30.11.2012, 21:10
Irgendwie ist der Verlauf dieses Stranges kein Argument FÜR die totale Freiheit:
Niemand von deren Befürwortern fühlt sich verpflichtet, ihn fortzusetzen, gar argumentativ zu untermauern.
Dürfte daran liegen, dass die totale Freiheit im Sinne des Eingangsbeitrages kaum mehr als keinen Anhänger hat.

Sauerländer
30.11.2012, 21:15
Dürfte daran liegen, dass die totale Freiheit im Sinne des Eingangsbeitrages kaum mehr als keinen Anhänger hat.
Wenigstens der Ersteller könnte ja mal...


...wenn ihm sonst nichts gelingt zumindest zugeben, dass er das Konzept selber noch nicht so völlig durchdacht hat. Das wäre ja zumindest ne Ausgangsbasis für konstruktive Verbesserungsarbeit.

Pythia
02.12.2012, 20:52
Was dieser "Staat" der Bevölkerung ultimativ zusichert: Die totale Freiheit ...Unsinn! Proleten-Freiheit ist doch schon viel zu lange da: in den 60ern krallten Proleten immer mehr Geld für immer weniger Leistung: 40 Std./Woche mit 6 Wochen Urlaub: nur noch 1.744 Std./Jahr (und freie Tage für Geburt, Hochzeit, Begräbnis, Umzug usw.) statt 2.298 Std./Jahr zuvor mit 48 Std./Woche mit 2 Wochen Urlaub, vorher also ~32% mehr, und Gastarbeiter mußten die Leistungslücke füllen.
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
http://www.24-carat.de/2009/Arbeit.gif
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
So blieb es, nur heißen unser jetzigen 3 mio. BRD-Gastarbeiter nun Entsende-Arbeiter, dieweil ehemalige Gastarbeiter und ihr Nachwuchs die Freheit nun ebenso mißbrauchen wie die einheimischen Proleten. Wie kam es? Was ging schief in den 60ern? 1960 hatten wir ja die einmalige Leistung vollbracht über 7 mio. Proleten zu guten Mitbürgern zu machen:
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
http://www.24-carat.de/2012/05/K-MOS590.GIF
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
Die Rest-Proleten hofften wir dann auch noch zu sozialisieren, aber dann versaute die BRD: SPD-Mehrheit 1964 im Stadtrat Köln, 1966 im Landrat NRW, ab 1967 mit in der BRD-Regierung, und da 68er Ungeist immer mehr Bürgerliche proletarisierte, erzwangen Proleten in West-Euiropa und USA die Konsum-Gesellschaft. Alte Werte galten nicht mehr:
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
Eine versaute Erde und unbezahlbare Staats-Schulden? Egal! Statt "Die Kinder sollen es einmal besser gaben!" kreischen Proleten: "Ramba-Zamba, Konfetti und Orgasmus jetzt, scheiß auf die Zukunft, nach mit die Sintflut!"
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
Und in ihrer Konsum-Gier vernichten Proleten nun mit 107 km²/h die Natur, düsen als Suff-, Kiff- und Sex-Touristen rund um die Welt, verbreiten Aids, Syphilis, Hepatitis und sonstigen Scheiß, ermorden täglich 12 mio. Menschen im Mutterleib, produzieren immer neue Müllgebirge und riesige Müll-Inselwelten auf den Meeren.
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
http://www.24-carat.de/2012/10/Environs.gif
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
Wessen Verständnis-Fähigkeit mit ▲dieser Dokumentation▲ überfordern ist, muß eben mehrmals versuchen, aber hier lesen ja nicht nur Blöde, und Kluge finden damit ihre eigene Erkenntnis bestätigt: Freiheit für Proleten ist destruktiv, aber Proleten werden sich wohl ohnehin bald selbst ausrotten, und die Rest-Proleten sind dann auch sozialisierbar.
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF

Nathan
02.12.2012, 23:36
Immer wieder wird eine Authoritäre Herschaft als Alternative zur "Demokratie" verstanden und propagiert.

Besonders schlimm ist dabei die Aristokratie, bei der diejenigen, die ohnehin schon zu mächtig sind, auch noch die Politik bestimmen dürfen.

Dem setze ich die "befreiten Zone" entgegen. Ein "Staat" der sich nicht darin definiert, dass die Bevölkerung die Politik bestimmt, sondern darin, dass sich niemand einem Gesetz unterordnen muss, das er nicht legitimiert hat.

Was dieser "Staat" der Bevölkerung ultimativ zusichert:
- Die totale Freiheit
- Kein Mensch muss sich einem anderem Menschen unterordnen.
- Keine Pflichten, Keine Verbindlichkeiten; der "Staat" ist ein Zufluchtsort für Menschen, die sich Pflichten und Verbindlichkeiten entziehen möchten.
- Die totale Unabhängigkeit: Es gibt keine Wirtschaft, die zusammenbrechen kann, es gibt nur Produktionsmittel die Funktionieren oder nicht => Distributionismus statt Kapitalismus
- Bodenreform: Freie Güter statt Privat-/Staats-Eigentum
- Das Recht, Widerstand zu leisten.
nein.

1. Was ist "totale Freiheit" im Unterschied zu sozusagen normaler Freiheit? Das müsstest du erklären.

2. Am besten, du läßt einfach den Begriff "Staat" ganz aus deinen Überlegungen raus. Ein Staat, der irgendetwas "ultimativ zusichert" braucht auch die Macht dazu. Scheinbar ist nicht alles selbstverständlich, denn sonst müsste es ja nicht zugesichert werden. Wenn es aber nicht selbstverständlich ist muss es wohl im Zweifelsfall irgendwie durchgesetzt werden, schließlich wird es ja ultimativ zugesichert.
Die Notwendigkeit zur Durchsetzung eines nicht selbstverständlichen, jedoch ultimativ zugesicherten "Es" kollidiert sofort mit jeder Freiheit, sei sie nun "total" oder irgendwie anders.

3. Ein Produktionsmittel das nicht funktioniert ist auch zusammengebrochen. Da sehe ich keine Verbesserung.

4. Die Bodenreform wurde schon angesprochen: das möchte ich sehen wie du den Sauerländer aus seiner Doppelhaushälfte rausträgst! nein, kleiner Witz. Ich verstehe, worauf du hinauswillst. Ich würde es nur nicht unbedingt "Bodenreform" nennen, das wird dem Umfang der Veränderung nicht gerecht. Schließlich musst du nicht an den Vorgarten sondern an das Bewusstsein der Menschen ran. "Bewusstseinsreform" träfe es also besser.

5. Ne, is klar, Cheffe Sauerländer weist natürlich sofort darauf hin, dass es für den Widerstand kein Recht braucht. Ist richtig, aber der Hinweis ist obsolet, denn der ganze Ausdruck ist ja in sich und im Kontext nicht logisch.
Totale Freiheit einerseits und Recht auf Widerstand andererseits passt von Haus aus nicht. Freiheit passt nicht zu Macht und Recht braucht Macht, also gibt es keine Freiheit wo das Recht herrscht. Erstaunlich, was? "Freiheitlich demokratische Grundordnung"? Das ist sowieso der größte Witz. Aber Freiheit läßt sich natürlich total relativieren. In Deutschland sind wir schon soweit ganz ordentlich frei, so rein mal verhältnismäßig. Es ginge jedenfalls unfreier. Deutlich unfreier.
Richtig frei will ja hier sowieso keiner sein. Angst essen Seele auf, da binsch dann lieber doch etwas unfrei und hab meine Ruhe(?).

ich hätte also folgenden, für den einen oder anderen eventuell nicht überraschenden Verbesserungsvorschlag:

1. Du vergisst endgültig alles, was mit Staat, Gesetz, Macht usw. und auch mit "totaler Freiheit" zu tun hat. Wenn keiner mehr Macht hat, dann brauchst du den Begriff "Freiheit" eh nicht mehr und richtig frei wirst du erst dann sein, wenn dein Stoffwechsel zum Erliegen kommt. Dann biste tot. Das ist ein schöner, sehr freier Zustand. Aber bis dahin heißt es rackern, besonders als Anarcho.

2. Du vergisst auch wegen 1. die "totale Unabhängigkeit", Sauerländer hats dir schon erklärt. Allerdings ist der Cheffe (noch) kein Anarchist, er versteht also noch nicht, dass Menschen auch in arbeitsteiliger Gemeinschaft ohne Abhängigkeit leben können, ohne einer drohenden Machtausübung ausgesetzt zu sein. Das ist aber ne andere Geschichte. Unabhängig von deinem Stoffwechsel bist du jedenfalls nicht, dein Körper hat absolut Macht über deinen Geist, weswegen ja der umgekehrte Zustand manchen so verlockend erscheint. Es ist schwer zu akzeptieren, dass (Entschuldigung, das muss jetzt kurz mal sein) "Fressen und Scheißen" jederzeit ein Goethegedicht dominieren. Das tut weh, aber so ist es nun mal.

3. Wie schon gesagt, vergiss auch den Begriff "Recht", egal auf was. Ein Edelmarxist hat sogar etwas gegen den Begriff "Menschenrecht", denn wer soll denn das durchsetzen außer der, der wieder Macht ausübt. Menschenrecht ist dort obsolet, wo Menschen sich nicht mehr gegenseitig bedrohen, wo eben Macht und Herrschaft absent sind. Dauert etwas, das zu verstehen, lohnt sich aber.

ich sach mal so, vergiss den ganzen post

Revoli Toni
03.12.2012, 16:11
Unsinn! Proleten-Freiheit ist doch schon viel zu lange da:

Ich meinte Liberalismus Oder noch besser: Eine radikal-libertäre Gesellschaft, sprich ohne Staazis!

Revoli Toni
03.12.2012, 16:21
1. Was ist "totale Freiheit" im Unterschied zu sozusagen normaler Freiheit? Das müsstest du erklären.


Jeder darf machen was er will! Zumindest soweit wie er nicht die Freiheit anderer Einschränkt.



2. Am besten, du läßt einfach den Begriff "Staat" ganz aus deinen Überlegungen raus. Ein Staat, der irgendetwas "ultimativ zusichert" braucht auch die Macht dazu. Scheinbar ist nicht alles selbstverständlich, denn sonst müsste es ja nicht zugesichert werden. Wenn es aber nicht selbstverständlich ist muss es wohl im Zweifelsfall irgendwie durchgesetzt werden, schließlich wird es ja ultimativ zugesichert.
Die Notwendigkeit zur Durchsetzung eines nicht selbstverständlichen, jedoch ultimativ zugesicherten "Es" kollidiert sofort mit jeder Freiheit, sei sie nun "total" oder irgendwie anders.


Jemand muss ja aufpassen dass der eine nicht den anderen Knechtet und somit Unfreiheit produziert.

Revoli Toni
03.12.2012, 16:25
Freiheit für Proleten ist destruktiv, aber Proleten werden sich wohl ohnehin bald selbst ausrotten, und die Rest-Proleten sind dann auch sozialisierbar.


Was schlägst du vor? Eine Diktatur?

Sauerländer
03.12.2012, 18:02
Jeder darf machen was er will! Zumindest soweit wie er nicht die Freiheit anderer Einschränkt.
Eine solche Freiheit ist aber gleich zweifach ausgesprochen nichttotal:
Zum einen, insofern sie schon auf theoretischer Ebene diese Freiheit einem begrenzenden Prinzip (eben dieser Freiheit anderer) unterwirft, zum anderen, insofern implizit darin eine Unterwerfung unter eine Instanz enthalten ist, die die Einhaltung dieser Grenze überwacht.

Jemand muss ja aufpassen dass der eine nicht den anderen Knechtet und somit Unfreiheit produziert.
Wäre ich Anarchist, würde ich sagen:
Ja natürlich: Der potenziell Geknechtete selbst, eventuell in Kooperation mit seinem persönlichen Umfeld. Deshalb muss es z.B. eine allgemeine Volksbewaffnung geben.

Revoli Toni
03.12.2012, 18:34
Eine solche Freiheit ist aber gleich zweifach ausgesprochen nichttotal:
Zum einen, insofern sie schon auf theoretischer Ebene diese Freiheit einem begrenzenden Prinzip (eben dieser Freiheit anderer) unterwirft, zum anderen, insofern implizit darin eine Unterwerfung unter eine Instanz enthalten ist, die die Einhaltung dieser Grenze überwacht.[/QUOTE

Na gut...

[QUOTE=Sauerländer;5874552]
Wäre ich Anarchist, würde ich sagen:
Ja natürlich: Der potenziell Geknechtete selbst, eventuell in Kooperation mit seinem persönlichen Umfeld. Deshalb muss es z.B. eine allgemeine Volksbewaffnung geben.

Der Anarchist ja. Ich bevorzuge einen Staat.

Sauerländer
03.12.2012, 18:50
Der Anarchist ja. Ich bevorzuge einen Staat.
Garantiert dieser Staat ultimativ die Freiheit eines Unternehmers, mich durch Anwerbungen im Ausland lohntechnisch unter Druck zu setzen?
Meiner Freiheit zum Streik mit Anwerbung von Streikbrechern zu begegnen?
Garantiert er mein Recht, mit Heroin oder Handgranaten zu handeln?
Garantiert er mein Recht, in polygamer Ehe mit meinen drei Schwestern zu leben?
Garantiert er mein Recht, eine Kneipe zu betreiben, an deren Eingang eine Hakenkreuzfahne hängt sowie ein Schild "Nichtarier unerwünscht" ?

Revoli Toni
03.12.2012, 18:53
Garantiert dieser Staat ultimativ die Freiheit eines Unternehmers, mich durch Anwerbungen im Ausland lohntechnisch unter Druck zu setzen?
Meiner Freiheit zum Streik mit Anwerbung von Streikbrechern zu begegnen?
Garantiert er mein Recht, mit Heroin oder Handgranaten zu handeln?
Garantiert er mein Recht, in polygamer Ehe mit meinen drei Schwestern zu leben?
Garantiert er mein Recht, eine Kneipe zu betreiben, an deren Eingang eine Hakenkreuzfahne hängt sowie ein Schild "Nichtarier unerwünscht" ?

Ja.


Was den Unternehmer angeht: Man kann den Unternehmer boykottieren, sodass ein Solches getue mit Pleite bestraft wird.

-jmw-
03.12.2012, 18:55
Ich meinte Liberalismus Oder noch besser: Eine radikal-libertäre Gesellschaft, sprich ohne Staazis!
Dann allerdings weiss ich nicht, wie Du auf das "keine Verpflichtungen" kommst, ist doch gerade für sog. Libertäre die Idee des (freilich verpflichtenden) Vertrages eine ganz grundsätzliche.

Revoli Toni
03.12.2012, 18:56
Dann allerdings weiss ich nicht, wie Du auf das "keine Verpflichtungen" kommst, ist doch gerade für sog. Libertäre die Idee des (freilich verpflichtenden) Vertrages eine ganz grundsätzliche.

Das ist etwas was mir am Libertarismus missfällt. Verträge sind ein Mittel um sich von Kapitalisten knechten zu lassen. Deshalb finde ich Verträge hinfällig.

-jmw-
03.12.2012, 18:58
Garantiert er mein Recht, in polygamer Ehe mit meinen drei Schwestern zu leben?
Angesichts der aktuellen Debatte um die sog. Homo-Ehe eine Frage, die man garnicht häufig genug auch öffentlich stellen kann! :D :D

Sauerländer
03.12.2012, 18:59
Ja.
Das ist zumindest konsequent.
Das Endergebnis wäre zwar reichlich geisteskrank - aber konsequent.


Garantiert dieser Staat auch meine Freiheit, einen nach erheblich anderen Regeln funktionierenden Staat im Staat zu bilden, sofern man dem freiwillig beitritt?

Was den Unternehmer angeht: Man kann den Unternehmer boykottieren, sodass ein Solches getue mit Pleite bestraft wird.
Das ist diese ewig wiederkehrende These der Freimarktideologen.
Scheitert an der Machtungleichheit. Wenn dieser Unternehmer auf diesem Weg signifikant kostengünstiger anbieten kann, wird er sich durchsetzen, zumal dann, wenn er was anderes produziert als alltägliche Verbrauchsgüter für den Bedarf aller.

Sauerländer
03.12.2012, 19:01
Das ist etwas was mir am Libertarismus missfällt. Verträge sind ein Mittel um sich von Kapitalisten knechten zu lassen. Deshalb finde ich Verträge hinfällig.
Aber die Freiheit dazu soll der Kapitalist doch haben.
Oder verstehe ich da gerade was falsch?

-jmw-
03.12.2012, 19:03
Das ist etwas was mir am Libertarismus missfällt. Verträge sind ein Mittel um sich von Kapitalisten knechten zu lassen. Deshalb finde ich Verträge hinfällig.
Möglicherweise verstehen wir unter "Vertrag" nicht das selbe.
Du meinst nicht wirklich, dass ich nicht bezahlen muss, nachdem der Imbisseigentümer mir die Pommes gereicht hat?
Oder dass der Busfahrer mich rauswerfen darf, nachdem ich eine Fahrkarte löste?

Sauerländer
03.12.2012, 19:07
Du meinst nicht wirklich, dass ich nicht bezahlen muss, nachdem der Imbisseigentümer mir die Pommes gereicht hat?

Musst du ja auch nicht. ;) :D
Allerdings gibt der dir dann nie wieder Pommes.
Du solltest auch einigermaßen schnell laufen können. Und da man beim schnellen Laufen mit nicht unerheblicher Wahrscheinlichkeit die Pommes verschüttet, ist die ganze Aktion sowieso sinnfrei.

Prometheus
03.12.2012, 19:11
Das ganze ist ohne eine starke Veränderung des Denkens der Menschen nicht umsetzbar. Und diese Veränderung wird aufgrund seiner Gebundenheit an seine eigene Biologie nicht erfolgen.
Sobald es zur Not kommt, etabliert sich eine From der Gewaltherrschaft, aus der im günstigsten Falle eine bürgerliche Zivilgesellschaft, erneut mit Zwang und Regeln hervorgeht. Es ist für mich aber auch nicht wirklich nachvollziehbar, warum man Gesetze und ähnliche Staatsverträge per se ablehnt.

Revoli Toni
03.12.2012, 19:32
Das ist zumindest konsequent.
Das Endergebnis wäre zwar reichlich geisteskrank - aber konsequent.


Garantiert dieser Staat auch meine Freiheit, einen nach erheblich anderen Regeln funktionierenden Staat im Staat zu bilden, sofern man dem freiwillig beitritt?

Ja. Sofern der Staat im Staat die anderen in ruhe lässt.


Das ist diese ewig wiederkehrende These der Freimarktideologen.
Scheitert an der Machtungleichheit. Wenn dieser Unternehmer auf diesem Weg signifikant kostengünstiger anbieten kann, wird er sich durchsetzen, zumal dann, wenn er was anderes produziert als alltägliche Verbrauchsgüter für den Bedarf aller.

Kommt drauf an, wie diese Unternehmer bezahlt werden.
Wenn die Produktion alltäglicher Verbrauchsgüter in der Lage ist, allen Menschen "genug Arbeit" zu geben, dann Braucht einem das nicht zu kümmern.


Aber die Freiheit dazu soll der Kapitalist doch haben.
Oder verstehe ich da gerade was falsch?

Nein.

Ich sehe das eher als eine Herausforderung zu einem Kampf:
Ein Diktator ist dazu da um gestürzt zu werden.
Ein Kapitalist ist dazu da um ruiniert zu werden.
Gell?

-jmw-
03.12.2012, 19:39
Musst du ja auch nicht. ;) :D
Allerdings gibt der dir dann nie wieder Pommes.
Du solltest auch einigermaßen schnell laufen können. Und da man beim schnellen Laufen mit nicht unerheblicher Wahrscheinlichkeit die Pommes verschüttet, ist die ganze Aktion sowieso sinnfrei.
:bäh:

Sauerländer
03.12.2012, 19:48
Kommt drauf an, wie diese Unternehmer bezahlt werden.
Ich nehme mal stark an - dass der fragliche Unternehmer mit Vollzugriff auf die Kasse seines Unternehmes das selbst entscheidet, nech?

Wenn die Produktion alltäglicher Verbrauchsgüter in der Lage ist, allen Menschen "genug Arbeit" zu geben, dann Braucht einem das nicht zu kümmern.
Und wenn nicht, wovon jetzt einfach mal auszugehen ist? Mal abgesehen davon will ich ja keine Arbeit, sondern Geld. Man geht ja nicht arbeiten, weil einem nix besseres einfällt, was man mit seiner Zeit machen kann (es sei denn man ist a) ein ganz armes Würstchen oder b) einer der glücklichen Wenigen, die ein geliebtes Hobby zum Beruf machen konnten), sondern weil es am Monatsende was dafür gibt, wovon man Strom, Wasser, Brot, Wurst und Bier bezahlen kann. Ich bin bereit, dafür zu arbeiten, aber im Sinne dieses Primärziels nützt mir Arbeit herzlich wenig, wenn der Arbeitgeber die Freiheit hat, die Lohnspirale abwärts zu drehen, wie es ihm beliebt und, wie wir es gegenwärtig erleben, davon auch reichlich Gebrauch macht.

Nein.
Aber seine Freiheit zur Lohndrückung soll doch gewahrt bleiben. Und in sozialer Konsequenz, vor allem dann, wenn ich auf die Schnelle keine Alternative zum dortigen Arbeitsplatz habe oder mich nicht der Unsicherheit aussetzen will, bedeutet das doch genau dies: Dass seine Freiheit zur Ausbeutung garantiert wird.

Ich sehe das eher als eine Herausforderung zu einem Kampf:
Ein Diktator ist dazu da um gestürzt zu werden.
Ein Kapitalist ist dazu da um ruiniert zu werden.
Gell?
Nicht wirklich.
Ein Diktator ist zunächstmal da, um zu herrschen. (Bzw er ist einfach da, ohne "um zu".) Das muss nicht automatisch schlecht sein. Wenn er seine Macht vorrangig in meinem Sinne gebraucht, werde ich ihn gewisslich sogar mit der Waffe in der Hand verteidigen gegen den Versuch, ihn zu stürzen.
Natürlich kann man einen Kapitalisten für das, was er im Rahmen seines Daseins als solcher tut, ablehnen. Dann ist aber unklar, warum man erst seine Freiheit zu diesem Tun garantieren sollte.
Ausser natürlich um im marxistischen Sinne den Klassengegensatz bis zum Umschlagpunkt zuzuspitzen - aber würde sich der Umsturz dann nicht auch gegen den Staat richten, der mit der Verteidigung des Rechts des Ausbeuters zur Ausbeutung identifiziert wird?

Pythia
03.12.2012, 19:57
... Stadt kann in aller Regel nicht autark sein, weil sie das Grundlegendste überhaupt nicht selbst produziert: Nahrung ...

Städte sind aber bald autark. Wir leben und arbeiten in 50 Etagen, um 50 Grundstücke zu sparen. Landwirtschaft bald auch in 50 Etagten statt Wald für 50 Äcker abzuholzen.
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
Nur 1 Gebäude für Produktion, Verarbeitung und Vekauf: viel weniger für Transport-Kosten.



http://www.24-carat.de/2012/10/Bau-vert.jpg



http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF

Was schlägst du vor? Eine Diktatur?

http://www.24-carat.de/Dec-2008/You-see.jpg

Ich schlage gar nichts vor. Ich diene Leuten, die genug Kohle haben um die einfacheren 80% der Menschen zu versorgen, sofern sie leistungsbereit sind. Die Leute mit Kohle werden wohl bald meritokratische Verwaltung für die Proleten einsetzen und deren Freiheit abschaffen. Mich betrifft das kaum, da ich als Dienstleister zwischen beiden Welten lebe:
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
Meinen Auftraggebern helfe ich die Anderen zu versorgen, und den Anderen helfe ich, indem ich ihnen Arbeit und Auskommen ermögliche. Es ist ja in allen Bereichen so wie am Bau: ich kann ebenso gut wie ein Bauhelfer Mörtel mischen und Steine tragen, aber der Bauhelfer kann nicht als Projektleiter einspringen.
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
Ebenso brauchen die Reichen nicht die Armen, aber die Armen brauchen die Reichen. Reiche können ihren Rolls Royce auch selbst fahren, aber der Fahrer kann kein Geld verwalten.



Du kannst auch kein Geld verwalten. Sonst wärst Du auch ein wohlhabender Dienstleister statt als Opfer der Bananerepublik die Leute in Politik, Finanz und Wirtschaft zu hassen, die dafür sorgen, daß Du viel besser lebst als Leute mit Deinem Können und Deinem Wissen in anderen Ländern, wo sie viel mehr leisten als Du.

Revoli Toni
03.12.2012, 21:05
Ich nehme mal stark an - dass der fragliche Unternehmer mit Vollzugriff auf die Kasse seines Unternehmes das selbst entscheidet, nech?

Und wenn nicht, wovon jetzt einfach mal auszugehen ist? Mal abgesehen davon will ich ja keine Arbeit, sondern Geld. Man geht ja nicht arbeiten, weil einem nix besseres einfällt, was man mit seiner Zeit machen kann (es sei denn man ist a) ein ganz armes Würstchen oder b) einer der glücklichen Wenigen, die ein geliebtes Hobby zum Beruf machen konnten), sondern weil es am Monatsende was dafür gibt, wovon man Strom, Wasser, Brot, Wurst und Bier bezahlen kann. Ich bin bereit, dafür zu arbeiten, aber im Sinne dieses Primärziels nützt mir Arbeit herzlich wenig, wenn der Arbeitgeber die Freiheit hat, die Lohnspirale abwärts zu drehen, wie es ihm beliebt und, wie wir es gegenwärtig erleben, davon auch reichlich Gebrauch macht.

Aber seine Freiheit zur Lohndrückung soll doch gewahrt bleiben. Und in sozialer Konsequenz, vor allem dann, wenn ich auf die Schnelle keine Alternative zum dortigen Arbeitsplatz habe oder mich nicht der Unsicherheit aussetzen will, bedeutet das doch genau dies: Dass seine Freiheit zur Ausbeutung garantiert wird.

Wenn er den Lohn zu weit drückt wird keiner Mehr bei ihm arbeiten, so einfach ist das.



Nicht wirklich.
Ein Diktator ist zunächstmal da, um zu herrschen. (Bzw er ist einfach da, ohne "um zu".) Das muss nicht automatisch schlecht sein. Wenn er seine Macht vorrangig in meinem Sinne gebraucht, werde ich ihn gewisslich sogar mit der Waffe in der Hand verteidigen gegen den Versuch, ihn zu stürzen.
Natürlich kann man einen Kapitalisten für das, was er im Rahmen seines Daseins als solcher tut, ablehnen. Dann ist aber unklar, warum man erst seine Freiheit zu diesem Tun garantieren sollte.
Ausser natürlich um im marxistischen Sinne den Klassengegensatz bis zum Umschlagpunkt zuzuspitzen - aber würde sich der Umsturz dann nicht auch gegen den Staat richten, der mit der Verteidigung des Rechts des Ausbeuters zur Ausbeutung identifiziert wird?

Nicht Unbedingt. Nur wenn der Staat sich von den Kapitalisten kontrollieren lässt wie dieser hier.


Ebenso brauchen die Reichen nicht die Armen, aber die Armen brauchen die Reichen. Reiche können ihren Rolls Royce auch selbst fahren, aber der Fahrer kann kein Geld verwalten.

Die Reichen brauchen jemanden, der ihnen einen Rolls Royce baut, richtig? Baut das Geld ihnen einen Rolls Roye von selbst?

Nun zu dem "Armen":
Er kann sich selbst Versorgen und zwar ohne Geld. Nur werden dem normalen Durchschnittsmenschen die Produktionsmittel entzogen.
Daher bin ich für Distributismus statt Kapitalismus, denn:
"Unter diesem System wären die meisten Menschen in der Lage, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, ohne auf die Nutzung fremden Eigentums angewiesen zu sein." Und daher unabhängig von der sog. Weltwirtschaft (s-Lüge).


Du kannst auch kein Geld verwalten. Sonst wärst Du auch ein wohlhabender Dienstleister statt als Opfer der Bananerepublik die Leute in Politik, Finanz und Wirtschaft zu hassen,

Will ich aber garnicht. Ich will für den Kapitalisten nutzlos sein, denn schließlich hat ja auch schon Immanuel Kant fest gestellt, dass der Mensch ein Zweck an Sich ist und kein Mittel zum Zweck.

Sieh den Fakten doch endlich mal ins Auge: Das Kapitalistische Wirtschaftssystem ist Perfekt durchorganisierte Menschennutzung. Es ist so gestrickt, dass die Leistung vieler Menschen so kanalisiert wird, dass wenige Menschen den nutzen daraus Ziehen.


die dafür sorgen, daß Du viel besser lebst als Leute mit Deinem Können und Deinem Wissen in anderen Ländern, wo sie viel mehr leisten als Du.

Spekulanten und Auftrags-Arbeitsplatzvernichter sorgen dafür, dass ich viel besser lebe als Leute in anderen Ländern? Wie denn, dadurch, dass Auftrags-Arbeitsplatzvernichter meinen Job "Abbauen" und Spekulanten den Benzinpreis regelmäßig auf 1,70 € Treiben?
Die Leute in der Politik gibt es nicht, da es keine Politik gibt, denn dieses Marionetten-Theater namens "Bundestag" verdient den namen Politik nicht!
Die "Politik" ist nichts anderes als ein Marionetten-Theater, mit denen Umweltvernichter, Prekär-Arbeit-Verbrecher, Dioxin-Lebensmittel-Vergifter usw. usf. ihr unwesen Treiben.

By the way:
Umweltschäden, Prekär-Arbeit, Armut, Dioxin-Skandale usw. -> alles Folgen des Big Business.
Und wieder mal feiert es sein arrogantes Bestehen.
Ein guter Grund diesem Bestehen endlich ein Ende zu bereiten!

Und nun zurrück zum Thema: Was ist am Liberalismus oder am Libertarismus falsch?

Revoli Toni
03.12.2012, 21:19
Ich diene Leuten, die genug Kohle haben um die einfacheren 80% der Menschen zu versorgen, sofern sie leistungsbereit sind.

Versorgen? Womit? Mit Geld? Geld ist nichts wert. Aus der Arbeit der 80% Werden Verbrauchs- und Bedarfsgüter, die den Menschen zugutekommen. Nur müssen sich diese 80% diese waren Anschließend mit Geld kaufen.

Also, warum sollen sich diese 80% nicht ihre Leistung dafür einsetzen um Bedarfsgüter zu produzieren, die sie Selbst verbrauchen. Produktionsmittel brauchen sie dafür, kein Geld!


Die Leute mit Kohle werden wohl bald meritokratische Verwaltung für die Proleten einsetzen und deren Freiheit abschaffen.

Haben wir doch schon längst: "Leute mit Kohle" diktieren dem Marionettentheater "Bundestag" schon seit über 40 Jahren die Gesetze!

Pythia
04.12.2012, 07:47
... "Leute mit Kohle" diktieren dem Marionettentheater "Bundestag" schon seit über 40 Jahren die Gesetze!Du rennst im falschem Kreis rum: von Deinem Kreis enden alle Wege in gelben Säcke oder bunten Tonnen. Also im Müll der Proleten, die als Suff-, Kiff- und Sex-Touristen um die Erde düsen, Aids, Syphilis, Hepatitis und Sonstiges verbreiten, und die Erde in ihrer unersättlichen Konsum-Gier total versauen, da sie immer neue Müll-Gebirge und riesige Müll-Inselwelten auf den Meeren produzieren:
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
http://www.24-carat.de/2012/10/Environs.gif
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
Politik, Finanz und Wirtschaft sorgen dafür, daß Du viel besser lebst als Leute mit Deinem Können und Deinem Wissen in anderen Ländern, wo sie viel mehr leisten als Du. Diesen Fehler erzwang die Proleten-Stimmen-Mehrheit, und der Hexentanz endet erst ...
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
... wenn Europa und USA pleite sind. Proleten murxen sich dann gegenseitig ab, und Import-Proleten helfen dabei. 2025 sind BRD und Europa 3.-Welt, USA wenig später, einige zig mio. Proleten sind dann schon entsorgt, und das Groß-Abschlachten kommt mit dem Islami-Glaubenskrieg von Hebriden bis Fisdchi. Dann sind Europas Rest-Proleten flott entsorgt, wenn auch in den falschen Tonnen.
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
http://www.24-carat.de/2012/05/ALLAH-0.GIF

Conny
04.12.2012, 07:57
Immer wieder wird eine Authoritäre Herschaft als Alternative zur "Demokratie" verstanden und propagiert.

Besonders schlimm ist dabei die Aristokratie, bei der diejenigen, die ohnehin schon zu mächtig sind, auch noch die Politik bestimmen dürfen.

Dem setze ich die "befreiten Zone" entgegen. Ein "Staat" der sich nicht darin definiert, dass die Bevölkerung die Politik bestimmt, sondern darin, dass sich niemand einem Gesetz unterordnen muss, das er nicht legitimiert hat.

Was dieser "Staat" der Bevölkerung ultimativ zusichert:
- Die totale Freiheit
- Kein Mensch muss sich einem anderem Menschen unterordnen.
- Keine Pflichten, Keine Verbindlichkeiten; der "Staat" ist ein Zufluchtsort für Menschen, die sich Pflichten und Verbindlichkeiten entziehen möchten.
- Die totale Unabhängigkeit: Es gibt keine Wirtschaft, die zusammenbrechen kann, es gibt nur Produktionsmittel die Funktionieren oder nicht => Distributionismus statt Kapitalismus
- Bodenreform: Freie Güter statt Privat-/Staats-Eigentum
- Das Recht, Widerstand zu leisten.

Allein schon die ersten Punkte "Totale Freiheit" und "Kein Mensch muss sich einem Anderen unterordnen" ist so realitätsfern und geradezu unnatürlich (Im Sinne von "Gegen die Natur des Menschen") dass es schon müßig ist darüber ernsthaft zu diskutieren.
"Totale Freiheit" und "Kein Mensch muss sich einem Anderen unterordnen" gibts vielleicht wenn man alleine auf ner Südseeinsel lebt, aber du wirst keine Epoche der Menschheitsgeschichte nennen können, in denen es eine entsprechende Entwicklung gab. Und das wird wohl daran liegen, dass sie entgegen der menschlichen Natur ist, eben weil es dem Menschen (wenn auch nur im Unterbewusstsein) klar ist, dass Totale Freiheit einen weitaus größeren gesellschaftlichen Schaden anrichtet als Totale Unfreiheit und nicht zuletzt auch deshalb, weil der Mensch herrschen und auch beherrscht werden möchte.

Revoli Toni
04.12.2012, 10:42
Politik, Finanz und Wirtschaft sorgen dafür, daß Du viel besser lebst als Leute mit Deinem Können und Deinem Wissen in anderen Ländern, wo sie viel mehr leisten als Du.


Das Marionettentheater (Politik) sorgt dafür, dass Energie-Riesen unsichere AKW betreiben darf, sie sorgt dafür, dass die Lebensmittelindustrie selbst bestimmen darf, welche Gifte sie ins Essen mischen - und das sind eine Menge Gifte - ohne dass der Vebraucher darüber informiert werden muss (ich hatte dazu schon einen Thread geschrieben) und dafür, dass Jobs absolute Mangelware sind.
Spekulanten sorgen dafür dass das Benzin teuer wird, und Kakaobauern in Afrika so derbe schlecht entlohnt werden, dass sie ihre Kakaoplantagen Abfackeln um dort Weizen an zu bauen oder Vieh zu züchten, falls dort keine Meritokraten mit ihren Todesschwadronen Menschen ermorden, die sich weigern, Billigst-Kakao für die Spekulanten an zu bauen. Hingegen wird derselbe Kakao hier zu einem Preis angeboten, der Jenseits von Gut und Böse ist. Und dadurch geht es mir besser? Von wegen. Wenn man Kakaoprodukte boykottierte könnte man den zu unrecht erschlichenen Gewinn dieser Spekulanten zumindest schmälern!
Auftragsjobvernichter sorgen dafür dass Menschen Arbeitslos werden (da Jobverlust) sodass FDPler und ihresgleichen diese dann besser als "faul" beschimpfen können. Und die Betroffenen können sich dagegen nicht mal wehren!

Und dann immer dieses "Nun kurbelt doch die Wirtschaft an - Mehr Konjunktur, Wirtschaftswachstum!". Über Versorgung, Wirtschaftswachstum und letztendlich sog. Wohlstandskrankheiten. Die Menschen werden immer mehr abhängig von künstlichen dingen gemacht: Technik Strom Chemie usw. Der Grund liegt auf der Hand die Industrie will Technik Strom Chemie usw. verkaufen! Und die Politik geht in dieser hinsicht vorweg, als Handlanger von Industrianten, Lobbyisten, Spekulanten usw. !

Du verstehst das wahrscheinlich unter einem "guten Leben".

Revoli Toni
04.12.2012, 10:46
Allein schon die ersten Punkte "Totale Freiheit" und "Kein Mensch muss sich einem Anderen unterordnen" ist so realitätsfern und geradezu unnatürlich (Im Sinne von "Gegen die Natur des Menschen") dass es schon müßig ist darüber ernsthaft zu diskutieren.
"Totale Freiheit" und "Kein Mensch muss sich einem Anderen unterordnen" gibts vielleicht wenn man alleine auf ner Südseeinsel lebt, aber du wirst keine Epoche der Menschheitsgeschichte nennen können, in denen es eine entsprechende Entwicklung gab. Und das wird wohl daran liegen, dass sie entgegen der menschlichen Natur ist, eben weil es dem Menschen (wenn auch nur im Unterbewusstsein) klar ist, dass Totale Freiheit einen weitaus größeren gesellschaftlichen Schaden anrichtet als Totale Unfreiheit und nicht zuletzt auch deshalb, weil der Mensch herrschen und auch beherrscht werden möchte.

Ich nicht.

Conny
04.12.2012, 11:15
Ich nicht.
Dann bist du was ganz besonderes, und das weisst du sicher auch.