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Vollständige Version anzeigen : Rot - Gelb - Grün



goldrush
28.11.2012, 09:27
Der Verkehr (also im Sinne: von einem Ort zum anderem bewegen :auro:) und seine Begleiterscheinungen benötigen sicherlich Transparenz. Ich finde es auch ganz gut, wenn Drucksachen zur Verfügung stehen; so zur Erläuterung verzwickter Neuerungen. Ich denke dabei an die neuen Regelungen für´s Fahren mit Anhängern oder der Transport von Gasdruckflaschen durch den Elbtunnel.

Ein bißchen zu weit geht mir da der Vorstoß der Düsseldorfer Stadtverwaltung. In Düsseldorf gibt es nämlich bei Fußgängerampeln eine Gelbphase. KP, wann das eingeführt wurde, vor etwa 25Jahren gab´s das jedenfalls schon. Ist also nicht wirklich was Neues.

Jedenfalls haben sich die Verwaltungsfachangestellten überlegt, es sei von Vorteil, diesen dreifarbigen Umstand dem Bürger -mithin Nutzer und Profiteur der Lichtzeichenanlagen- in Form einer Broschüre mitzuteilen (http://www.rp-online.de/region-duesseldorf/duesseldorf/nachrichten/stadt-erklaert-fussgaenger-ampel-auf-acht-seiten-1.3083868).

Bemerkenswert. Ich frage mich nun, wer soll das eigentlich lesen und warum?

Die bereits länger ansässigen Düsseldorfer werden kaum Belehrungsbedarf haben. Neubürger der Stadt wird es kaum geben, da städtische Strukturen in NRW sich in einem allmählichen Auflösungsprozess befinden. Fremdsprachige Zuwanderer sind auch nicht zu erwarten, da der stetige Zerfall NRWs auch sie mittelfristig abschrecken wird -Subventionen wird es für sie auch beispielsweise in München oder Dresden geben, wohin sie sich begeben können; zudem scheint es so zu sein, das viele von ihnen Druckerzeugnissen gegenüber eher Abstand wahren (andererseits ist der Deutsche redlich bemüht allen Zugereisten eine Partizipierung am erfolgreichen Leben in Deutschland (http://www.politikforen.net/showthread.php?133623-Upgrade-f%C3%BCr-61j%C3%A4hrige-Zuwanderin&p=5859671#post5859671) zu ermöglichen).

Das Warum führt zu ganz ähnlichen Überlegungen. Die "alten Dü-dorfer" haben sich mit der mehrfarbigen Ampelei abgefunden und soweit angefreundet. Deren Beachtung ist ist ebenso erfolgreich wie in anderen Städten; man hat jedoch im Unterschied dazu mehr Farbe im Leben, was manchen Umstand bekanntlich erleichtert.

Zuwanderer hingegen halten grundsätzlich nichts von Verkehrsregeln; diese Zielgruppe ist ohnehin nicht erreichbar.

Denkbar allerdings ist, die Verwaltung hatte das Ziel, gleichzeitig zwei gesellschaftliche Bereiche mit der Ampeldokumention zu erreichen. Einerseits Bereitstellung bunten Unterrichtsmaterials aus eigener Hand für Integrationskurse mit paralleler Unterweisung guten staatsbürgerlichen Verhaltens, andererseits eine unauffällige Rechtfertigung für die Durchführung einer weiträumigen Verkehrsüberwachung auch des gehenden Verkehrs.
Niemand solle sagen können, er sei etwa durch die vielen Farben verunsichert oder könne etwa bei "Gelb" noch schnell über die Strasse gehen.
Alles in allem also ein gutgemeinter Beitrag zur Verkehrserziehung mit begleitender Erinnerung an staatsbürgerliches, deutsch korrektem Vorgehen. Zudem ein leuchtendes Beispiel kreativen Denkens in deutschen Rathäusern.
:crazy: