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Vollständige Version anzeigen : Basisdemokratie



politi_m
17.09.2005, 17:25
Was spricht dagegen?

Dann würde wirklich das Volk entscheiden. Die Regierung dürfte nichts mehr über die Köpfe der Menschen entscheiden und würde nur noch das umsetzen, was der Bürger mehrheitlich will. Zu allen wichtigen politischen Themen muss das Volk gefragt werden und was das Volk will wird umgesetzt, nichts anderes.
Und anstatt, dass hohe Politiker die Menschen unterdrücken und ihnen ihre Meinung aufdrücken, wäre die neue Aufgabe der Politiker schlicht die Bevölkerung von ihren Ideen zu überzeugen.

Apollon7
17.09.2005, 17:35
Was spricht dagegen?

Dann würde wirklich das Volk entscheiden. Die Regierung dürfte nichts mehr über die Köpfe der Menschen entscheiden und würde nur noch das umsetzen, was der Bürger mehrheitlich will. Zu allen wichtigen politischen Themen muss das Volk gefragt werden und was das Volk will wird umgesetzt, nichts anderes.
Und anstatt, dass hohe Politiker die Menschen unterdrücken und ihnen ihre Meinung aufdrücken, wäre die neue Aufgabe der Politiker schlicht die Bevölkerung von ihren Ideen zu überzeugen.

Wiedermal eine typische Gutmenschenforderung. Daß die Forderung vornehmlich von Linken gebraucht wird, ist allzu verständlich. Mit dem Wohlfahrtstaatsgedanken, der Staat sorgt für alles und jeden, man muß nicht mal mehr selbst die Haustür öffnen um nachzusehen, was es gibt, läßt sich immer noch am leichtesten Stimmen fangen.

Leif
17.09.2005, 17:38
Das Volk ist noch nicht bereit. Es muss erst noch anders Erzogen werden.

Wäre das Volk anders wie es jetzt ist, also nicht dumm wie es jetzt leider teilweise schon ist, dann wäre ich noch dafür, aber so. :(

politi_m
17.09.2005, 17:40
Wiedermal eine typische Gutmenschenforderung.Mehr Demokratie ist eine Gutmenschenforderung? Dann wäre ich gerne Gutmensch! :D


Mit dem Wohlfahrtstaatsgedanken, der Staat sorgt für alles und jeden, man muß nicht mal mehr selbst die Haustür öffnen um nachzusehen, was es gibt, lassen sich immer noch am leichtesten Stimmen fangen.Heißt das, dass alle Menschen die nicht mit dem Abbau des Sozialstaats einverstanden sind, dumm sind?..... Wenn nicht, was dann? ?(

Apollon7
17.09.2005, 17:51
(...)

Heißt das, dass alle Menschen die nicht mit dem Abbau des Sozialstaats einverstanden sind, dumm sind?..... Wenn nicht, was dann? ?(

Das habe ich ja überhaupt nicht behauptet. Nehmen wir als Beispiel mal die SPD: Schröder kann nicht weiter, er ist hoffnungslos gescheitert, deshalb haben wir jetzt die Neuwahlen. Doch sein Wahlprogramm ist bewußt, daß ganze Gegenteil seiner Amtszeit, nur um mit dem Sozialgedusel Stimmen zu fangen.

Es geht nicht um den Abbau des Sozialstaats, sondern um eine Neuausrichtung/Anpassung. Nichts ist so beständig wie die Veränderung.

politi_m
17.09.2005, 17:53
Das habe ich ja überhaupt nicht behauptet. Nehmen wir als Beispiel mal die SPD: Schröder kann nicht weiter, er ist hoffnungslos gescheitert, deshalb haben wir jetzt die Neuwahlen. Doch sein Wahlprogramm ist bewußt, daß ganze Gegenteil seiner Amtszeit, nur um mit dem Sozialgedusel Stimmen zu fangen.

Es geht nicht um den Abbau des Sozialstaats, sondern um eine Neuausrichtung/Anpassung. Nichts ist so beständig wie die Veränderung.Das Wörtchen "Sozialreform" bedeuten zu 99,99999999999% Sozialabbau.

Was ist mit den Menschen, die keinen Abbau des Sozialsystems ("Sozialreformen") wollen oder ihn gar ausbauen wollen? Sollen ihre Stimmen nicht zählen, weil sie nicht deiner Meinung entspricht?!.. Oder bezeichnest du die als dumm, weil die nicht das wollen, was du willst? Oder was? :rolleyes:

Im übrigen hätte in einer Basisdemokratie der Kanzler genauso viel Macht wie ich oder du. Er würde halt nur die Sachen als "oberster Verwalter" oder so umsetzen.


edit.:
Um unhaltbare Versprechungen auszuschließen könnte es irgendeine Stelle geben, die politisch total neutral ist. Und diese neutrale Stelle rechnet alle Zahlen durch und/oder alle Versprechungen müssten halt von vorne bis hinten von der Gruppe, die das durchsetzen will, durchgerechnet werden und die Rechnungen offengelegt werden, um sie überprüfen zu können. So kann sich der Bürger ein Bild machen und leere Versprechungen von vornherein als solche erkennen.

Apollon7
17.09.2005, 18:06
Das Wörtchen "Sozialreform" bedeuten zu 99,99999999999% Sozialabbau.

Das ist Deine Meinung, nicht meine.


Was ist mit den Menschen, die keinen Abbau des Sozialsystems ("Sozialreformen") wollen oder ihn gar ausbauen wollen? Sollen ihre Stimmen nicht zählen, weil sie nicht deiner Meinung entspricht?!.. Oder bezeichnest du die als dumm, weil die nicht das wollen, was du willst? Oder was? :rolleyes:

Wenn die "Ablehner" der Reformen sich mit 5 Millionen Arbeitslosen, mit verbauten Chancen durch eine prikäre Jugendarbeitslosigkeit zufrieden geben und lieber gegen die polnischen Arbeitsnehmer hetzen, wie der barocke Lafontaine, dann kann ich daran auch nichts ändern.

politi_m
17.09.2005, 18:08
Das ist Deine Meinung, nicht meine.Dann sag mir doch mal ein paar Sozialreformen z.B. der FDP, die keinen Abbau darstellen.


Wenn die "Ablehner" der Reformen sich mit 5 Millionen Arbeitslosen, mit verbauten Chancen durch eine prikäre Jugendarbeitslosigkeit zufrieden geben und lieber gegen die polnischen Arbeitsnehmer hetzen, wie der barocke Lafontaine, dann kann ich daran auch nichts ändern.Was hast du also gegen die "gutmenschliche" Basisdemokratie wenn du Gegnern von Sozialreformen/Sozialabbau und Befürwortern das gleiche Stimmrecht einräumen würdest?

Leo Navis
17.09.2005, 18:09
politi, bist du der meinung, dass wenn mehr geld im allgemeinen verdient wird, auch der "kleine" Arbeitnehmer profitiert?

Und bist du auch der Meinung, dass der Mensch immer das fordert, was für ihn und eben nicht für den Staat nun gerade am besten ist?

Apollon7
17.09.2005, 18:14
(...)

Was hast du also gegen die "gutmenschliche" Basisdemokratie wenn du Gegnern von Sozialreformen/Sozialabbau und Befürwortern das gleiche Stimmrecht einräumen würdest?

Die meisten Menschen denken nicht vorausschauend und ihnen ist egal wie es den anderen geht.

politi_m
17.09.2005, 18:16
politi, bist du der meinung, dass wenn mehr geld im allgemeinen verdient wird, auch der "kleine" Arbeitnehmer? profitiert?Nein, schließlich werden die Reichen reicher, aber z.B. steigt die Kinderarmut gleichzeitig dramatisch an. Von mehr Reichtum profitieren nur alle Menschen, wenn dieses Mehr an Reichtum auch einigermaßen gerecht verteilt wird.


Und bist du auch der Meinung, dass der Mensch immer das fordert, was für ihn und eben nicht für den Staat nun gerade am besten ist?Und wenn die Forderungen den Staat zerstören, dann schädigt das die Menschen. Die Leute würden das wohl schon vorher erkennen. Und wenn nicht, dann sind sie selbst schuld und nicht wie heute die Politiker!

Leo Navis
17.09.2005, 18:23
Nein, schließlich werden die Reichen reicher, aber z.B. steigt die Kinderarmut gleichzeitig dramatisch an. Von mehr Reichtum profitieren nur alle Menschen, wenn dieses Mehr an Reichtum auch einigermaßen gerecht verteilt wird. Wenn die Reichen reicher werden - was ist eigentlich schlecht daran?
Wir sind hier nicht im Sozialismus, wir sind hier im Kapitalismus. Der Reiche kann sein Kapital für sich arbeiten lassen und bekommt so mehr Geld - das ist völlig legitim. Wie sich derzeit zeigt, kannst du schlecht Sozialismus mit Kapitalismus verbinden. Wenn der Reiche 250.000 € von seinen 1 Mio abdrücken muss, dann ist das völlig ausreichend, weil der Reiche dann immer noch deutlich mehr zum Allgemeinwohl besteuert als der 1000€ im Monat Mann, der nur 250 € abdrücken muss.

In einer direkten Demokratie würden die Menschen sich selbst einen Vorteil schaffen und demnach auch handeln. Sie würden den Reicheren 90 % Steuern auferlegen um selbst nur 10 % zahlen zu müssen. Wenn das keine soziale Ungerechtigkeit ist ...

Und wenn die Forderungen den Staat zerstören, dann schädigt das die Menschen. Die Leute würden das wohl schon vorher erkennen. Und wenn nicht, dann sind sie selbst schuld und nicht wie heute die Politiker! Toll, das werden die Leute aber auf keinen Fall früh genug erkennen. Die Leute wissen zumeist nicht, was das richtige für sie und für den Staat, in dem sie leben ist und würden so auf Dauer sich selbst zerstören.

politi_m
17.09.2005, 18:34
Wenn die Reichen reicher werden - was ist eigentlich schlecht daran?Nichts. Jedoch sollte nicht die reichste Schicht reicher werden, während die ärmste Schicht ärmer wird. Wenn mehr Reichtum vorhanden ist, also im Grunde die ganze Gesellschaft reicher ist, dann geht's nicht an, das die Ärmsten davon nix abbekommen und noch ärmer werden als sie es ohnehin schon waren!


Wie sich derzeit zeigt, kannst du schlecht Sozialismus mit Kapitalismus verbinden.Ich bin gegen den Kapitalismus.


In einer direkten Demokratie würden die Menschen sich selbst einen Vorteil schaffen und demnach auch handeln. Sie würden den Reicheren 90 % Steuern auferlegen um selbst nur 10 % zahlen zu müssen. Und? Wenn das die Mehrheit der Bevölkerung will, dann wäre das doch in Ordnung?! Gibts nicht auch in irgendwelchen anderen Ländern eine Spitzensteuer von 80% oder mehr?!
Übrigens: Da für sowas eine Mehrheit gebraucht wird, pendelt sich das automatisch ein und landet nicht bei totalen Extremen wie "Eingangssteuersatz bei 10% und Spitzensteuersatz bei 90%". Würde ich mal vermuten.


Toll, das werden die Leute aber auf keinen Fall früh genug erkennen. Die Leute wissen zumeist nicht, was das richtige für sie und für den Staat, in dem sie leben ist und würden so auf Dauer sich selbst zerstören.Dann müsste man halt den Bürger genauestens über die Folgen informieren!!!

Leo Navis
17.09.2005, 18:40
Nichts. Jedoch sollte nicht die reichste Schicht reicher werden, während die ärmste Schicht ärmer wird. Wenn mehr Reichtum vorhanden ist, also im Grunde die ganze Gesellschaft reicher ist, dann geht's nicht an, das die Ärmsten davon nix abbekommen und noch ärmer werden als sie es ohnehin schon waren! ärmer werden sie ohnehin nicht.

Ich bin gegen den Kapitalismus. Was ist denn deiner Meinung nach die geeignete Wirtschaftsform?

Und? Wenn das die Mehrheit der Bevölkerung will, dann wäre das doch in Ordnung?! Gibts nicht auch in irgendwelchen anderen Ländern eine Spitzensteuer von 80% oder mehr?!
Übrigens: Da für sowas eine Mehrheit gebraucht wird, pendelt sich das automatisch ein und landet nicht bei totalen Extremen wie "Eingangssteuersatz bei 10% und Spitzensteuersatz bei 90%". Würde ich mal vermuten. :lol:

Du scheinst mir echt überhaupt keine Ahnung zu haben. Hätten wir 90 % Spitzensteuersatz würden die Reicheren so schnell hier weg sein ehe du "Sozialabbau" sagen kannst. Schon jetzt wandern sie ab - und die Steuern, die sie gezahlt haben, drücken als großes Loch ...

Dann müsste man halt den Bürger genauestens über die Folgen informieren!!! Die sind viel zu desinteressiert dafür.

politi_m
17.09.2005, 19:56
ärmer werden sie ohnehin nicht.Natürlich können sie ärmer werden. Wenn Rentner Nullrunden hinnehmen müssen, die Produkte aber teurer werden, dann sind die real ärmer geworden.


Was ist denn deiner Meinung nach die geeignete Wirtschaftsform?Eine Form des Sozialismus.


Hätten wir 90 % Spitzensteuersatz würden die Reicheren so schnell hier weg sein ehe du "Sozialabbau" sagen kannst. Schon jetzt wandern sie ab - und die Steuern, die sie gezahlt haben, drücken als großes Loch ...Und? Es wäre die Entscheidung der Bürger. Und noch mal:
1. Wenn man das den Bürgern erzählt, würden sie das bestimmt nicht entscheiden.
2. Solche Extremen würde es sicher nicht geben, da nicht alle Bürger so denken. Sonst hätten DKP, PSG, o.ä. ne absolute Mehrheit im nächsten Bundestag.


Die sind viel zu desinteressiert dafür.Das glaube ich nicht. Wenn's um wichtige Entscheidungen geht, dann machen sich die Menschen auch mal die Mühe über sowas ne Minute nachzudenken.

Leo Navis
17.09.2005, 20:12
Natürlich können sie ärmer werden. Wenn Rentner Nullrunden hinnehmen müssen, die Produkte aber teurer werden, dann sind die real ärmer geworden. Rentner sind etwas anderes, das kannst du nicht in eine solche Diskussion um Arbeitnehmer und Arbeitgeber einbinden.

Eine Form des Sozialismus. Sozialismus funktioniert nicht.

Und? Es wäre die Entscheidung der Bürger. Und noch mal:
1. Wenn man das den Bürgern erzählt, würden sie das bestimmt nicht entscheiden.
2. Solche Extremen würde es sicher nicht geben, da nicht alle Bürger so denken. Sonst hätten DKP, PSG, o.ä. ne absolute Mehrheit im nächsten Bundestag. Das die Linkspartei (bspw) überhaupt noch Stimmen bekommt ist ein Beweis von verdammter Unkenntnis der Bürger. Und auch dass die SPD Stimmen bekommt, weil sie was von "sozialer Gerechtigkeit" daherbrabbelt ist ein Beweis von ziemlich Dummheit. Aber gut, wenn der Bürger den Tod des Staates und der Wirtschaft haben will, was solls?

Das glaube ich nicht. Wenn's um wichtige Entscheidungen geht, dann machen sich die Menschen auch mal die Mühe über sowas ne Minute nachzudenken. Bei Bundestagswahlen schon setzen sich die wenigsten wirklich mit der Materie auseinander. Nur zu häufig hört man den Spruch "die Merkel ist mir unsympathisch" und dass man deshalb die CDU nicht wählen wolle.

Der Patriot
17.09.2005, 20:23
Was spricht dagegen?

Dann würde wirklich das Volk entscheiden. Die Regierung dürfte nichts mehr über die Köpfe der Menschen entscheiden und würde nur noch das umsetzen, was der Bürger mehrheitlich will. Zu allen wichtigen politischen Themen muss das Volk gefragt werden und was das Volk will wird umgesetzt, nichts anderes.
Und anstatt, dass hohe Politiker die Menschen unterdrücken und ihnen ihre Meinung aufdrücken, wäre die neue Aufgabe der Politiker schlicht die Bevölkerung von ihren Ideen zu überzeugen.

Besser als die Bonzen auf jeden Fall.

Ich bin aber für Basisdiktatur.

pko
18.09.2005, 23:30
Wiedermal eine typische Gutmenschenforderung. Daß die Forderung vornehmlich von Linken gebraucht wird, ist allzu verständlich. Mit dem Wohlfahrtstaatsgedanken, der Staat sorgt für alles und jeden, man muß nicht mal mehr selbst die Haustür öffnen um nachzusehen, was es gibt, läßt sich immer noch am leichtesten Stimmen fangen.

In der Schweiz wurde die direkte Demokratie von den bürgerlich-liberalen Kreisen eingeführt und nicht von den Linken. Zudem heisst das nicht, dass automatisch eine linke Politik verfolgt wird. Im Gegenteil, wenn die Mehrheit der Leute entscheiden müssen, ob sie lieber weniger Steuer haben und dafür einen kleineren Sozialstaat haben, wählen sie lieber tiefere Steuern.


Das Volk ist noch nicht bereit. Es muss erst noch anders Erzogen werden.
Wäre das Volk anders wie es jetzt ist, also nicht dumm wie es jetzt leider teilweise schon ist, dann wäre ich noch dafür, aber so..

D.h. nur du erkennst den richtigen Weg oder was? Sorry, aber das ist arrogantes Gehabe.


Toll, das werden die Leute aber auf keinen Fall früh genug erkennen. Die Leute wissen zumeist nicht, was das richtige für sie und für den Staat, in dem sie leben ist und würden so auf Dauer sich selbst zerstören.

Das heisst, die Schweiz hätte sich schon lange selbst zerstören müssen.
Die Staatsbürger wissen zwar nicht immer, was das Beste ist für das Land. Aber sie sind unbestechlich und so führen solche Entscheide häufig zu besseren Resultaten als die Entscheide von einer Handvoll Politikern.


Bei Bundestagswahlen schon setzen sich die wenigsten wirklich mit der Materie auseinander. Nur zu häufig hört man den Spruch "die Merkel ist mir unsympathisch" und dass man deshalb die CDU nicht wählen wolle.

Ein weiterer Grund für die direkte Demokratie. Müssen die Bürger selbst entscheiden, informieren sie sich auch mehr. Dies trifft sicher nicht auf alle zu, aber auf die Mehrheit.