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Vollständige Version anzeigen : TV-Filmkritik: Mankells Wallander



Unschlagbarer
23.11.2012, 10:47
Hallo,

ich nehme mir mal die TV-Reihe "Mankells Wallander" vor. Die Hauptrolle wurde inzwischen von mehreren Schauspielern besetzt. Sehr gut gefällt mir vor allem Krister Eriksson, auch Kenneth Branagh spielt nicht schlecht. Daher nehme ich mal den ersten Schauspieler in dieser Rolle - Rolf Lassgard - aufs Korn. Hier ein Bild, damit jeder sich an diesen Fettkloß erinnern kann:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/51/Rolf_Lassg%C3%A5rd_%28Berlin_Film_Festival_2009%29 .jpg/220px-Rolf_Lassg%C3%A5rd_%28Berlin_Film_Festival_2009%29 .jpg
(Quelle: wiki)

Lassgard mag ja in anderen Rollen ein guter und anerkannter Schauspieler sein, in dieser Rolle aber versagt er auf der ganzen Linie. Zuerst stieß mir auf, dass der Mann ununterbrochen irgendwas trinkt, und wenn nicht, dann isst er. Wurst oder anderes Fastfood aus dem Kiosk. Allein deshalb war ich über den neuen Mann erfreut, Henriksson, der auf der ganzen Linie wohltuend positiv gegen den Lassgard absticht.

Der fette Lassgard, der einen Gang wie ein Dandy versucht, kann sich außerdem nicht benehmen, er fläzt sich auf die Sessel, legt die Beine nach amerikanischem Muster hoch, quält seine Massen völlig motivlos aus dem Pullover oder stößt die Autotür mit dem Fuß zu, schlenkert albern mit seinen Armen herum oder macht anzügliche Bemerkungen und lächelt schmierig, wenn er die Sekretärin nach der Privatadresse und der Privatnummer der Staatsanwältin ausfragt.

Und immerzu trinkt er irgendwas. Dabei ist es ihm egal, ob es Whiskey, Milch oder sonstwas ist. Hauptsache er trinkt. Bei jeder Gelegenheit, bei fast jedem Satz, in jeder noch so unpassenden Situation. Dann lässt er sich wieder fläzig in den Sessel fallen und stellt dämliche Fragen.

Der wird einfach dem skandinavischen Muster nicht gerecht, spielt unglaubwürdig bis eklig.


Nichts von alledem bei Henriksson:

http://cdn.stureplan.se/legacy/articles/7530/images/article_image_84768005899fb9e6.jpg
(quelle: cdn.stureplan.se)

Er erzeugt regelrecht Zuneigung und Vertrauen sogar bei den Verdächtigen. Man glaubt ihm aufs Wort, was er sagt und wenn die Verdächtigen ausgerechnet ihn in einer Vertrauenssache zu sprechen verlangen. Der Mann spielt einfach Klasse. Ich frage mich, wie solche Unterschiede entstehen. Aus den Büchern von Mankell wird das kaum so herauszulesen sein, denke ich mal.

Den dritten - Branagh - hab ich bisher weniger gesehn.

Settembrini
25.11.2012, 00:07
Zuerst stieß mir auf, dass der Mann ununterbrochen irgendwas trinkt, und wenn nicht, dann isst er. Wurst oder anderes Fastfood aus dem Kiosk.

Und? Damit scheint er sich ja recht nahe an der Vorlage entlangzuschmausen, was ja bei der Verfilmung "literarischen" Stoffs im Normalfall als Positivum hervorgehoben werden kann.
Zur Veranschaulichung hier ein Auszug aus der schon etwas betagten Buchkritik von Freund Wichlaf:


...Mir ist kein Buch bekannt, in dem so oft und so viele belegte Brote gemampft werden, immer und immer wieder belegte Brote.

Die protestantische Brotvermehrung beginnt bei einem sommerlichen Fahrradausflug: "Auf dem Gepäckträger hatte er eine Plastiktüte mit belegten Broten." Der spätherbstliche Marsch durch die Dünen gestaltet sich ähnlich: "Er holte die belegten Brote und die Thermosflasche hervor." Auch der Polizistenalltag ist ein hartes, belegtes Brot: "Er hielt an der OK-Tankstelle an der Einfahrt nach Ystad, trank eine Tasse Kaffee und aß ein belegtes Brot." Sso ssön isst Ssweden: "Er war allein im Lokal und bestellte Kaffee und ein Käsebrötchen." Zur Abwechslung wird Auto gefahren, aber nicht zu lange: "Unterwegs hielt er an Fridolfs Konditorei und kaufte sich ein paar belegte Brote." Weil man gar nicht genug an der Entwicklung seiner Persönlichkeit arbeiten und feilen kann, wird zu Hause tüchtig nachgesessen und -gegessen: "Wallander fuhr nach Hause und aß in der Küche ein paar belegte Brote, bevor er zu Bett ging. Lange wälzte er sich hin und her . . ."

In Gänze nachzulesen hier (http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2001/05/04/a0131)

Unschlagbarer
25.11.2012, 13:21
Und? Damit scheint er sich ja recht nahe an der Vorlage entlangzuschmausen, was ja bei der Verfilmung "literarischen" Stoffs im Normalfall als Positivum hervorgehoben werden kann.
Zur Veranschaulichung hier ein Auszug aus der schon etwas betagten Buchkritik von Freund Wichlaf:

In Gänze nachzulesen hier (http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2001/05/04/a0131)Das mag ja sogar stimmen (ich hab noch kein Buch vom Mankell gelesen), trotzdem wirkt es auch mich einfach nur abstoßend und aufgesetzt. Der fette Schauspieler trinkt aber mehr als er isst.
Außerdem sind mir noch mehr negative Aspekte aufgefallen. s. #1

Ich hab mal ein Buch eines Rostocker Autors gelesen, bei dem war ununterbrochen von der Schulter die Rede. "Er schaute über die Schulter zurück" war die beliebteste Wendung von vielen Varianten. Damals konnte man noch mit Autoren telefonieren, heute ist das kaum mehr möglich. Ich sagte es ihm und er antwortete, es wäre ihm noch gar nicht aufgefallen, er wolle sich aber künftig bessern.

sibilla
25.11.2012, 16:09
aus diesem grunde habe ich mich bei drei büchereien abgemeldet.

die haben nur noch so einen schrott, liest du einen, kennst du alles.

mir ist mittlerweile das lesen so verleidet, es ist zum kotzen.

vorstellen konnte ich mir das nie, nicht mehr lesen zu können wäre so, wie wenn man mir das schwarzbrot wegnehmen würde.

aber heute fällt mir das nichtmehrlesen nicht mehr schwer.

schwarzbrot esse ich aber immer noch.

grüßle s.

Unschlagbarer
26.11.2012, 13:58
aus diesem grunde habe ich mich bei drei büchereien abgemeldet.
die haben nur noch so einen schrott, liest du einen, kennst du alles.
mir ist mittlerweile das lesen so verleidet, es ist zum kotzen.
vorstellen konnte ich mir das nie, nicht mehr lesen zu können wäre so, wie wenn man mir das schwarzbrot wegnehmen würde.
aber heute fällt mir das nichtmehrlesen nicht mehr schwer.
schwarzbrot esse ich aber immer noch.

grüßle s.
Ich glaube, das Fernsehn hat mir das Lesen abgewöhnt. Schade.
Bücher hab ich aber immer noch ;-)

fatalist
26.11.2012, 14:04
Und? Damit scheint er sich ja recht nahe an der Vorlage entlangzuschmausen, was ja bei der Verfilmung "literarischen" Stoffs im Normalfall als Positivum hervorgehoben werden kann.
Korrekt: Der Buch-Wallander hat erhebliches Übergewicht und frisst dauernd, Brote und Fast Food.
Er bekommt Diabetis, später Alzheimer.

Henning Mankell hat sich ausdrücklich im letzten Buch bei Rolf Lassgard bedankt, weil der Wallander so gut rübergebracht habe.

http://www.gigaflat.com/books/henning-mankel-wallander-01-08-ebooks-4430714/

sibilla
26.11.2012, 14:04
Ich glaube, das Fernsehn hat mir das Lesen abgewöhnt. Schade.
Bücher hab ich aber immer noch ;-)

ich habe mengenweise gut ausgesuchte bücher hier direkt über mir im regal stehen.

das dumme ist nur, ich habe die teilweise schon mehrmals gelesen :D

und in den büchereien finde ich nix gescheites mehr, alles nur noch zusehends polcor und mainstream.

langsam, aber schleichend immer mehr, zum kotzen.

und die, die mich noch interessieren würden, die kann ich mir schlichtweg einfach nicht leisten.

ich lese dann halt viel im netz. :))

grüßle s.

Unschlagbarer
26.11.2012, 17:42
ich habe mengenweise gut ausgesuchte bücher hier direkt über mir im regal stehen.
das dumme ist nur, ich habe die teilweise schon mehrmals gelesen :D
und in den büchereien finde ich nix gescheites mehr, alles nur noch zusehends polcor und mainstream.
langsam, aber schleichend immer mehr, zum kotzen.
und die, die mich noch interessieren würden, die kann ich mir schlichtweg einfach nicht leisten.
ich lese dann halt viel im netz. :))

grüßle s.Ich kann mich noch erinnern, wo Bücher gut, knapp und billig waren.
Damals kaufte ich mir u.a. Dostojewskis und Thomas Manns Gesamtwerk oder alle Bücher von Hemingway, und die Bücher halten noch heute, lassen sich auch leicht umblättern. Die Epikon-Reihe z.B. hatte extra dünnes Papier, "Der Idiot" hat da mit 1060 Seiten inkl. des Leineneinbandes grade mal 3,3 cm Dicke.

Die Buchläden heute reizen mich überhaupt nicht. Wie du sagst, fast alles nur Mainstream, sog. Verkaufsschlager (Feuchtgebiete, Sarrazin oder Tausend Biografien unbedeutender Leute), viel zu dickes Papier, doof geklebt, dass man sie mit einer Hand nicht halten kann (ich lese bzw. las vorrangig abends im Bett). Bücherläden hab ich quasi aus meinen Einkaufsbummelrouten gestrichen.

Geronimo
26.11.2012, 17:51
ich habe mengenweise gut ausgesuchte bücher hier direkt über mir im regal stehen.

das dumme ist nur, ich habe die teilweise schon mehrmals gelesen :D

und in den büchereien finde ich nix gescheites mehr, alles nur noch zusehends polcor und mainstream.

langsam, aber schleichend immer mehr, zum kotzen.

und die, die mich noch interessieren würden, die kann ich mir schlichtweg einfach nicht leisten.

ich lese dann halt viel im netz. :))

grüßle s.

Du solltest mal ein gutes Antiquariat aufsuchen. Da warten viele ungehobene Schätze.:ja:

Unschlagbarer
26.11.2012, 17:51
Korrekt: Der Buch-Wallander hat erhebliches Übergewicht und frisst dauernd, Brote und Fast Food.
Er bekommt Diabetes, später Alzheimer.Schade, dass der Lassgard das nicht schon früher nachgemacht hat!

Dann taugen die Bücher von Mankell offenbar nicht viel. Wenn sich jemand derart an solchen Belanglosigkeiten festfrisst (Wortspiel), sagt das so einiges über den Autor. Schon bsp.-weise mal Zola gelesen? Bei guten Übersetzungen wird einem da erst mal die enorme Ausdruckskraft der dt. Sprache bewusst!

Da ich a) auf sowas wie beschrieben keinen Wert lege und b) die Bücher vorher nicht gelesen habe, beurteile ich nur den Film.
Wenn heute Wallander mit Lassgard kommt, schalte ich ab. Die mit Henriksson sehe ich mir alle gerne an, manche auch zweimal.

Unschlagbarer
26.11.2012, 17:52
Du solltest mal ein gutes Antiquariat aufsuchen. Da warten viele ungehobene Schätze.:ja:
Da ist was Wahres dran. Ebay ist auch eine Fundgrube.

sibilla
27.11.2012, 05:50
Du solltest mal ein gutes Antiquariat aufsuchen. Da warten viele ungehobene Schätze.:ja:

danke für den tip, aus onlineantiquariaten habe ich schon manches rausgefischt.:))

das war in grauer vorzeit.

heute aber, nach kurzer, intensiver rücksprache mit meinem geldbeutel bekam/bekomme ich die antwort laut und deutlich immer wieder signalisiert:

denk! nicht mal dran, du hast mittlerweile andere prioritäten! :basta:

grüßle s.

sibilla
27.11.2012, 05:54
Da ist was Wahres dran. Ebay ist auch eine Fundgrube.

ebay ist nicht so meins.

einmal mitgesteigert, das buch auch bekommen, das wars dann aber schon.

ich bin einfach kein zocker.:pardon:

grüßle s.

Unschlagbarer
27.11.2012, 08:18
ebay ist nicht so meins.

einmal mitgesteigert, das buch auch bekommen, das wars dann aber schon.

ich bin einfach kein zocker.:pardon:

grüßle s.

Man braucht nicht zu zocken.
Entweder man nimmt Sofortkauf, oder man setzt sich selber einen Höchstpreis, bietet den und wartet in Ruhe was passiert.
Hat mans, gut, wurde man überboten, auch gut. Es gibt neue Gelegenheiten und wahre Schnäppchen.

...

Unschlagbarer
28.11.2012, 07:58
Gestern kam wieder ein Wallander Film, leider mit dem fetten Lassgard.
Was macht dieser Darsteller als erstes, wirklich als erstes?

Er greift zur Bierbüchse, öffnet sie und schlürft das Bier in seinen fetten Wanstbauch.
Der Kerl säuft aber auch wirklich alles, was ihm grade in die feisten Finger kommt.

Was mache ich? Senderwechsel.
Sorry, aber wenn sich Schauspieler derart verkaufen, sind sie bei mir erledigt.

Unschlagbarer
01.12.2012, 13:39
Ich hab mir also jetzt mal einen Mankell geborgt.
Ich schlage willkürlich eine Seite auf und lese ein bisschen, und zwar Kapitel 6.

Während der Nacht zog ein Sturm über Schonen hinweg. Kurt Wallander saß in seiner aufgeräumten Wohnung, während der Sturm an den Dachziegeln zerrte.

Das waren die ersten zwei Sätze.

Jetzt kommts:

Er trank Whisky und hörte sich eine deutsche Einspielung der 'Aida' an, als plötzlich ...

Also mir reichts. Wenn der gute Mankell nur eine überragende Idee hat, nämlich die, dass sein Held ununterbrochen trinkt, dann werd ich das Buch wohl bald wieder zurückgeben.

Es sei denn, es ist ansonsten spannend geschrieben.

zoon politikon
01.12.2012, 15:07
Ich hab mir also jetzt mal einen Mankell geborgt.
Ich schlage willkürlich eine Seite auf und lese ein bisschen, und zwar Kapitel 6.

Während der Nacht zog ein Sturm über Schonen hinweg. Kurt Wallander saß in seiner aufgeräumten Wohnung, während der Sturm an den Dachziegeln zerrte.

Das waren die ersten zwei Sätze.

Jetzt kommts:

Er trank Whisky und hörte sich eine deutsche Einspielung der 'Aida' an, als plötzlich ...

Also mir reichts. Wenn der gute Mankell nur eine überragende Idee hat, nämlich die, dass sein Held ununterbrochen trinkt, dann werd ich das Buch wohl bald wieder zurückgeben.

Es sei denn, es ist ansonsten spannend geschrieben.

Unschi, sei doch ned so fad!!!

Das Alkoholproblem Wallanders korrespondiert mit seiner gebrochenen Persönlichkeit! Der trinkt, weil er total kaputt ist, ein menschliches Wrack. Mankell wollte keinen "sauberen" Polizisten mit der Ausstrahlung einer Persil-Packung schaffen, sondern einen echten Menschen. Er will gar keinen "Helden" nach kleinbürgerlicher Manier.

Ich fand den Buch-Wallander immer interessant als Persönlichkeit und finde, dass der bekrittelte Schauspieler das echt gut gemacht hat.

PS: Man KANN nicht Mankell mit Zola vergleichen... Man kann auch keine gute Fotografie mit Tizian vergleichen.

Unschlagbarer
08.12.2012, 08:12
Ach @Zoonie, versteh doch mal, und lass dein "sauberer Polizist-, Persil-Ausstrahlung- und Helden"gequarke.
Das kannst du deinen Jungs erzählen, aber doch nicht mir.
Ich möchte gute Filme sehn, mit überzeugenden Schauspielern. Wenn ich nur untaugliche Versuche erkenne, einen kaputten Kommisar darzustellen, kann ich auch was anderes machen. Wenn ich den Lassgard in der Rolle sehe, kann ich gar nicht erkennen, was er eigentlich darstellen soll.

Ich kritisiere hier den schlapsigen Lassgard. Und zwar im Film. Und zwar ausschließlich im Film.
Die Bücher interessieren mich dabei gar nicht, denn ich hab sie ja bisher nicht gelesen und bin daher auch nicht vorbestimmt wie du.

Ich hab jetzt aber mal das Vorwort von Mankell gefunden, wo er sich bei Lassgard "in warmer Zuneigung bedankt".
Mankell bekennt auch, dass der Lassgard ihm "vieles über Wallander erzählt hat, wovon er selbst nichts wusste".
Das heißt doch, dass die Darstellung durch Lassgard so gar nicht den Vorstellungen des Buchautors entspricht.
Und sooo kaputt kann Wallander ja auch gar nicht sein, denn schließlich löst er alle (oder fast alle) Fälle ziemlich brilliant.

Was diese "warme Zuneigung" auch bedeuten mag, darüber will ich mich mal nicht weiter auslassen.
Wenn ich den Lassgard aber so tänzeln sehe, könnte ich mir gut und gerne vorstellen, dass er ...

Und ich habe keine Vormeinung über Lassgard als Schauspieler. Ich meine, ich habe ihn auch in anderen Rollen gesehn, wo er mir durchaus zugesagt hat, weil er überzeugend und einfach gut war. Die Rolle aber hier (Wallander) ist mit seiner Besetzung einfach in die Hose gegangen.
Wenn dir sowas gefällt, kann ich es auch nicht ändern.

Daphne
08.12.2012, 09:14
Ich kenne alle Wallander-Krimis als Buch und Film und ich kenne auch alle Wallander Darsteller.
Der einzige der den Wallander aus dem Buch in allen Facetten nachzeichnet ist und bleibt Rolf Lassgard.
Wallander ... ein labiler Mensch, mit zerbrochener Ehe, beziehungslos- und unfähig, mit schlechtem Verhältnis zur Tochter und einem noch schlechteren Verhältnis zur schwedischen Gesellschaft und ihren Auswüchsen. Wahrlich kein Held.
Und dem Anspruch zu retten was noch zu retten ist.
So sehe ich Lassgard als Kurt Wallander.

Unschlagbarer
08.12.2012, 18:24
Ich kenne alle Wallander-Krimis als Buch und Film und ich kenne auch alle Wallander Darsteller.
Der einzige der den Wallander aus dem Buch in allen Facetten nachzeichnet ist und bleibt Rolf Lassgard.
Wallander ... ein labiler Mensch, mit zerbrochener Ehe, beziehungslos- und unfähig, mit schlechtem Verhältnis zur Tochter und einem noch schlechteren Verhältnis zur schwedischen Gesellschaft und ihren Auswüchsen. Wahrlich kein Held.
Und dem Anspruch zu retten was noch zu retten ist.
So sehe ich Lassgard als Kurt Wallander.Danke für diese sachliche Darstellung.
Es mag ja sogar so sein, nur hat sich der Wallander-Darsteller Lassgard bei mir unsterblich unbeliebt gemacht.
Meinungen und persönliche Vorlieben und Abneigungen sind eben auch noch vorhanden.

Unschlagbarer
14.12.2012, 15:57
Eben sah ich mir ne Aufzeichnung mit Kenneth Branagh an (Die falsche Fährte).

Branagh stellt einen etwas demolierten, aber fähigen Kommissar absolut überzeugend dar. Er ist unrasiert, wirkt müde durch seinen Job, trinkt auch mal ab und zu was (2 x Whisky, 1 x Kaffe, einmal was zum Essen mit Vater, einmal Bier an der Bar.
Das ist weder übertrieben noch zur Schau gestellt, wie es Lassgard tut.
Seine Verhältnisse zu Vater oder Tochter sind ebenso überzeugend dargestellt. Er kann sich benehmen (im Gegensatz zu Lassgard) und zeigt Kante, wenn es sein muss.

Lassgard demonstriert dagegen statt zu überzeugen, er versucht einen andauernd irgendwas Trinkenden und einen Rüpel zu simulieren, und das gelingt ihm ganz und gar nicht. Man glaubt es einem erwachsenen Mann einfach nicht, dass er sich ununterbrochen an irgendeiner Flasche festhalten muss. Und dazu dann sein tänzelnder Dandy-Gang... Ich vermute mal, der ist schwul.

Ende Dez. zeigen sie Lassgard nochmal, ich werd dann man aufpassen, was alles an dem nicht passt.

Unschlagbarer
16.12.2012, 18:45
Also ich werde den Lassgard-Wallander heut Nacht aufzeichnen und mir dann bei Gelegenheit mal genau ansehn.

Unschlagbarer
17.12.2012, 14:58
So. Und jetzt die Kritik:

Die falsche Fährte, 3 Teile.

Das mit dem Trinken ist mir hier nicht aufgefallen. Er trank zwar paarmal was, das war aber nicht überzogen, sondern angepasst. Kaffee zum Kuchen, Bier zu Hause, Whisky hab ich nicht gesehn, hab auch paarmal was übersprungen. Also kein Thema.

Besonders sind mir hier beim Lassgard aufgefallen:

Er stellt besonders dümmliche Fragen, macht dümmliche Bemerkungen und zieht ein ebenso dümmliches Gesicht.

Bsp.:

Man findet 4 5-Liter Benzinkanister bei der verkohlten weiblichen Leiche, er fragt: "Wo hatte sie das viele Benzin her?"

Man findet eine Halskette bei der Leiche, er fragt, ob sie das um den Hals hatte. Wo sonst wohl.

Er sagt: "Nein, das gibts doch nicht".

Das Telefon im Zimmer des Opfers klingelt, er hebt ängstlich ab, sein Unterkiefer zittert, er sagt nichts und legt einfach wieder auf.
Es war die Mutter des Opfers.

Er fragt den Ermittler, ob sich eine Glühbirne auch von selbst lockern könne.
Auf die Antwort "Nein" sagt er: "Dann muss die Birne jemand gelockert haben." und
"Er wollte, dass es da dunkel ist."

Auch sowas: "Ein Mensch der sowas tut, ist doch nicht ganz richtig im Kopf."
und:
"Wir müssen ihn kriegen, so schnell wie möglich."
und:
"Es kann nur ein Mann sein"
Dabei keucht er völlig konsterniert, aber ohne erkennbares Motiv.

Beim Aufsuchen der Witwe mit deren Teen-Sohn schaut er ratlos und dümmlich von einem zum andern, sagt nichts, und fragt die Witwe, "ob sie jemanden kennt, der sich vorstellen kann, wer es getan haben könnte."

Redet er doch mit der Witwe, kommt wiederholt "eeh, eeeh, äääh, äääh, dann stammelt er irgendwas, dann wieder ääääh, eeeh, und schließlich sagt er zum etwa 17-jährigen Jungen, dass er nun die Verantwortung übernehmen müsse (offenbar für seine Mutter, die sowieso von ihrem Mann getrennt war) und seine Schwester auch.
Die befindet sich aber in der psychischen Klinik, weil sie nicht mehr ansprechbar ist.

Außerdem hat er meist die Hände in seinen Hosentaschen, redet mit vollem Mund.

Achso, ja: Andere Bemerkungen als die beschriebenen hab ich von Lassgard kaum wahrgenommen.

Fazit:
Eine meisterliche "Glanzleistung" eines "bewährten" Kriminalkommissars.
Ein dümmlicher Schauspieler, der einen Kommissar versucht dümmlich darzustellen.

Unschlagbarer
31.12.2012, 08:46
Ich kenne alle Wallander-Krimis als Buch und Film und ich kenne auch alle Wallander Darsteller.
Der einzige der den Wallander aus dem Buch in allen Facetten nachzeichnet ist und bleibt Rolf Lassgard.
Wallander ... ein labiler Mensch, mit zerbrochener Ehe, beziehungslos- und unfähig, mit schlechtem Verhältnis zur Tochter und einem noch schlechteren Verhältnis zur schwedischen Gesellschaft und ihren Auswüchsen. Wahrlich kein Held.
Und dem Anspruch zu retten was noch zu retten ist.
So sehe ich Lassgard als Kurt Wallander.Ich habe jetzt einige Wallanders gesehn, und zwar mit Kenneth Branagh.

Vergleiche ich den mit Lassgard, so ergibt sich folgendes Bild:

Branagh stellt einen ziemlich kaputten Typ dar, der eigentlich seinen Job aufgeben müsste, wäre er nicht ab und zu absolut überzeugend in seinem Beruf. Er muss Situationen aushalten, die ein anständiger Mensch eigentlich gar nicht aushalten kann, und gelangt schließlich doch zum Erfolg. Branagh spielt das alles recht überzeugend und - wie von einigen gesagt - zudem vorlagengetreu.

Lassgard ist dagegen nur ein Versuch, und ein ziemlich misslungener zudem. Er überzeugt einfach nicht, stümpert herum, macht dämliche und sinnlose Bemerkungen, und man versteht eigentlich gar nicht, wie am Ende der Täter doch noch überführt werden konnte. Da Lassgard in dieser Rolle kaum noch gezeigt wird, nehme ich an, die Filmemacher sehn das ähnlich und haben ihn für die Wallander-Rolle einfach ersetzt.

Unschlagbarer
05.01.2013, 08:17
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/3/3b/KennethBranaghJuly09.jpg/220px-KennethBranaghJuly09.jpg
Kenneth Branagh (Quelle: Wiki)

Trashcansinatra
05.01.2013, 08:50
Bin zufälligerweise in diesen Strang gestolpert.

Man(n) merkt, daß eine Frau in diesem Strang die Hauptrolle spielt. Das, was ich hier lese, ist echt die Fortsetzung des Pferdeposters mit anderen Mitteln. Nicht auszudenken, wenn George Clooney die Hauptrolle übernehmen würde: dann könnte ich die feuchten Höschen bestimmt förmlich triefen sehen und deren Ausdünstungen spüren.

Mir sagt der neue Wallander auch eher zu als der alte. Nebenbei gesagt. Aber das, was ich hier teilweise an Begründungen lese, warum der neue besser sei ... das sollte besser in der Bravo, Bäckerblume, Apothekenrundschau oder im Das Goldene Blatt stehen. Ziemliches Hausfrauengewäsch.

Und nicht vergessen: die gerechteste und beste Beurteilung, wer der bessere Darsteller ist, kann nur der Autor des Buches, also Henning Mankell treffen.

Daher meine negative Bewertung des Strangthemas.

Unschlagbarer
07.01.2013, 12:54
Man(n) merkt, daß eine Frau in diesem Strang die Hauptrolle spielt.Ich nehme an, dass du mich damit meinst.
Willst du jetzt mit mir anbandeln oder kannst du nicht lesen und nicht bewerten?
Oder hast du dich einfach nur im Thema geirrt, oder du bist besoffen, Trashi.



Mir sagt der neue Wallander auch eher zu als der alte. Nebenbei gesagt. Aber das, was ich hier teilweise an Begründungen lese, warum der neue besser sei ... das sollte besser in der Bravo, Bäckerblume, Apothekenrundschau oder im Das Goldene Blatt stehen. Ziemliches Hausfrauengewäsch.Dann erkläre du Blitzgescheiter doch mal bitte, wieso dir der Neue besser gefällt als der alte Darsteller. Hoffentlich fallen deine Erklärungen unweibischer aus als meine.




Und nicht vergessen: die gerechteste und beste Beurteilung, wer der bessere Darsteller ist, kann nur der Autor des Buches, also Henning Mankell treffen.
Daher meine negative Bewertung des Strangthemas.Das ist ja nun ein der größten Blödsinnigkeiten, die ich je gehört und gelesen habe.

Der Autor eines Werkes ist der einzige, der dessen Darstellung beurteilen kann! Ich wundere mich nur über solchen Blödsinn.
Zumal: Mankell hat selbst gesagt, der Lassgard habe ihm Seiten seiner Figur gezeigt, die ihm selber noch gar nicht bekannt waren!
Sowas aber auch! Was ist das anderes, als dass Lassgard die Figur nach eigenem gusto verfälscht hat?

Nach deiner Meinung müssten also z.B. die Bibelschreiber die Auswirkungen der Bibel allein richtig beurteilen können, oder Hitler die von seinem "Mein Kampf"!

Dass dieser Autor (dessen Bücher ich bisher immer noch nur im Regal stehn habe) den Lassgard so über Gebühr gelobt hat, kann ja auch ganz andere Gründe haben. Schon mal daran gedacht? Ich beurteile diese Wallanders nur und allein aus dem, was ich beim Anschaun empfinde, was die sagen, wie es ihnen gelingt, einen erfolgreichen Kommissar mit all seinen persönlichen Schwächen darzustellen, oder ob sie sich nur lächerlich machen wie Lassgard in einigen seiner seltsamen Blüten.

Tagesspiegel:
"Als Kommissar ist er unübertroffen, menschlich hat er seine Schwächen."
In der Handlung selbstverständlich. Als Schauspieler ist er unübertroffen.

Wegen deiner Hirnosigkeit auch meine negative Bewertung deines Beitrages. Quitt?

Unschlagbarer
07.01.2013, 12:57
Die neuste Sendung "Vor dem Frost" war m.E. eine der besten Wallander-Darstellungen Branaghs,
und zwar inhaltlich-thematisch als auch darstellerisch.
Ich wüsste nicht, was ich daran auszusetzen hätte.
Den Lassgard stelle ich mir darin lieber nicht vor, dann müsste ich mich sicher nur ärgern.

Unschlagbarer
13.03.2014, 17:12
.
Die Reihe läuft ja immer noch, jedenfalls bis vor kurzem kamen noch neue Filme.
Meine Einschätzung wurde bestätigt, dass der sich als schlecht erzogener Rülps darstellende Lassgard das nie hätte so gut gekonnt wie Krister Henriksson.
Man nehme nur mal die letzten Filme, da wird eindrucksvoll auch dem deutschen Massenkrimi klar eine Absage erteilt. Die können es einfach nicht.
Es ist regelrecht schade für die Liebhaber dieser Reihe, dass Wallander so langsam in geistiger Umnachtung versinkt.
Aber vielleicht überlegt er es sich ja doch noch mal...
Ich kann es nur hoffen.
Solange schaue ich mir mir unverminderter Begeisterung sogar die Wiederholungen an.

Heinrich_Kraemer
14.03.2014, 23:51
Schweden ist Scheiße und so ein Dreck wird auch nur im enteignenden deutschen Staatsfernsehen hierzulande gesendet. Blöde sozialistische Erziehungspropaganda.

Unschlagbarer
15.03.2014, 07:36
Schweden ist Scheiße und so ein Dreck wird auch nur im enteignenden deutschen Staatsfernsehen hierzulande gesendet. Blöde sozialistische Erziehungspropaganda.Dein Hirn sollte mal gründlich durchgefegt werden.

Heinrich_Kraemer
15.03.2014, 13:08
Dein Hirn sollte mal gründlich durchgefegt werden.

Feministische Schwedenmuschi.