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Vollständige Version anzeigen : Deutsche Unis: Sollen Hochschulen Rüstungsforschung betreiben dürfen?



Candymaker
14.11.2012, 20:26
Militärische Forschung an Hochschulen ist umstritten. Manche Forscher pochen auf ihre Freiheit, andere auf den Frieden. Die Grenzen von zivilen zu militärischen Anwendungsmöglichkeiten sind ohnehin oft fließend.

918 Millionen Euro plant das Verteidigungsministerium 2012 für Forschung und Entwicklung auszugeben. Der größte Teil fließt an die Forschungsinstitute der Bundeswehr, öffentliche Einrichtungen wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt und die Rüstungsindustrie. Aber auch an Universitäten geht Geld, wenn auch nicht viel: 26 deutsche Hochschulen bekommen in diesem Jahr insgesamt 5,5 Millionen Euro vom Verteidigungsministerium, Fachhochschulen nicht eingerechnet.

Keine deutsche Uni forscht an Waffen, mit denen sich noch effektiver Menschen töten lassen

Klar ist: Keine deutsche Uni baut Panzer oder forscht an Waffen, mit denen sich noch effektiver Menschen töten lassen. Trotzdem sind die Grenzen zwischen militärischer und ziviler Forschung fließend. Wenn Naturwissenschaftler von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg nach Wegen suchen, um Sprengstoff aufzuspüren, kann das Flughäfen helfen, Bomben zu finden – aber eben auch der Bundeswehr im Afghanistan-Krieg nützen.

Genauso umstritten ist, wie weit sich Hochschulen mit Rüstungskonzernen einlassen dürfen.

http://www.tagesspiegel.de/wissen/unis-und-moral-keine-deutsche-uni-forscht-an-waffen-mit-denen-sich-noch-effektiver-menschen-toeten-lassen/7384248-2.html

borisbaran
15.11.2012, 08:15
Wieso nicht?

-jmw-
15.11.2012, 17:18
Ein Staat, der sich Hochschulen "hält", sie aber nicht für eine seiner Kernaufgaben, die Landesverteidigung nämlich, nutzt, ist schlicht behämmert.

Kraftmeier
15.11.2012, 17:28
Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass...Ich lese ja öfters solche bemühten Kommentare, wo der Geist des Edlen, Guten und Schönen durch die Zeilen weht, gemischt mit einer anständigen Dosis Empörung.

Jedesmal habe ich das gleiche Gefühl - hier kann sich jemand Betroffenheit leisten, und kommt sich dabei moralisch "richtig" vor. Es muss ein gutes Gefühl sein, die anderen auf ihre moralischen Fehler hinzuweisen.

Das Problem dabei ist, dass alles was auf dieser Welt passiert, nicht ohne Grund passiert. Es gibt immer Motivationen und Treiber die nachvollziehbar sind. Und genauso ist es auch mit der Bundeswehr und der angewandten Forschung in Wehrbereich. Wir brauchen diese Forschung, genauso wie wir die Bundeswehr brauchen. Und wir können diese Sachen auch nicht nach China auslagern, oder einfach abschaffen.

Da bin ich schon eher dafür, dass das Visier heruntergelassen wird und für die Abschaffung der Bundeswehr plädiert wird anstelle dies über Umwege indirekte zu postulieren. Ebenso bin ich dafür, den in Anspruch genommenen gesellschaftlichen Konsens "Doch diese Entwicklungen nehmen Lehrende, Studierende, Gewerkschaften und andere gesellschaftliche Gruppen zunehmend nicht mehr hin. " auf das zu reduzieren was er ist: Eine Meinung die vorwiegend im linken politischen Spektrum zu finden ist.

Ich habe die Armee einer Diktatur ansatzweise erleben dürfen, und genau deswegen stehe ich hinter der Bundeswehr, der ersten wirklich demokratischen Armee Deutschlands.

kraftmeier

Sprecher
15.11.2012, 17:59
Ich habe die Armee einer Diktatur ansatzweise erleben dürfen, und genau deswegen stehe ich hinter der Bundeswehr, der ersten wirklich demokratischen Armee Deutschlands.

kraftmeier


Wenn ich so ein Gutmenschengewäsch höre wird mir übel.

Geronimo
15.11.2012, 18:05
Wenn ich so ein Gutmenschengewäsch höre wird mir übel.

Mir fällt noch was ganz anderes dazu ein.:sark:

Frontferkel
15.11.2012, 18:24
Mir fällt noch was ganz anderes dazu ein.:sark:

Mir auch . Und der Mann ist auch noch Oberfeld d. Reserve , man mag es nicht glauben . :aggr:

Geronimo
15.11.2012, 18:27
Mir auch . Und der Mann ist auch noch Oberfeld d. Reserve , man mag es nicht glauben . :aggr:

Ich habe ja auch ein paar Jährchen beim Bund verbracht. Aber Befehle haben wir eher selten demokratisch beschlossen. Eigentlich nie, wenn ich mich recht erinnere. Na ja, waren noch andere Zeiten. Heute traue ich denen alles zu.:ja:

Candymaker
15.11.2012, 18:37
Im Prinzip... wer sollte Deutschland heute schon direkt angreifen... Deutschland ist selbst ohne eine starke Armee abschreckend genug, durch seine Wirtschaftskraft. Ueberlegt mal, wieviele Milliarden die Franzosen und Briten zb, nur fuer den Betrieb ihrer Atomstreitkraefte und Flotte, Atom-Uboote usw.ausgeben. Dutzende Milliarden pro Jahr.

Und was nutzt es ihnen ganz dumm gefragt? Na, nicht viel, weil man Atomwaffen im Prinzip sowieso nicht einsetzen kann. Deutschland kann sich dieses Geld sparen und ist trotzdem nicht gefaehrdeter als zb. Frankreich. Insofern, falls man dieses Geld an der richtigen Stelle einsetzt..., "falls"...! Das Geld fuer die Modernisierung der Bundeswehr verfressen halt dafuer andere.

Kraftmeier
15.11.2012, 21:27
Wenn ich so ein Gutmenschengewäsch höre wird mir übel.

"Oberfeldwebelgutmensch" sogar!:ok: