PDA

Vollständige Version anzeigen : EU will Wirtschaftsmigration erleichtern



Lao-tse
16.09.2005, 11:06
http://www.welt.de/data/2005/09/16/776406.html

Brüssel will Einwanderung in den EU-Arbeitsmarkt erleichtern
Union sieht Zuwanderungskompromiß bedroht
von Ansgar Graw

Berlin - Die EU-Kommission dringt auf eine Ausweitung der legalen Zuwanderungsmöglichkeiten für Wirtschaftsmigranten in die Mitgliedsstaaten. Das geht aus dem "Grünbuch über ein EU-Konzept zur Verwaltung der Wirtschaftsmigration" hervor, das bereits im Januar in Brüssel vorgelegt wurde, aber erst jetzt für Streit sorgt. Mit dem Grünbuch öffne die Europäische Union "die Schleusen für Lohndumping und Billiglöhne", warnt der innenpolitische Sprecher der Unionsbundestagsfraktion, Hartmut Koschyk, im Gespräch mit der WELT. Der CSU-Politiker: "Im Zuwanderungskompromiß haben wir uns mit Rot-Grün verständigt, angesichts der Massenarbeitslosigkeit eine weitere Zuwanderung nach Deutschland nur in Ausnahmefällen zu ermöglichen. Doch entlarvenderweise verzichtet die Bundesregierung darauf, dem Grünbuch etwas entgegen zu setzen."


In dem 15-seitigen Papier der EU-Kommission wird als "Ziel" genannt, "eine eingehende Diskussion, unter Einbeziehung der EU-Institutionen, der Mitgliedstaaten und der Zivilgesellschaft, über die geeignetste Form von Gemeinschaftsregeln für die Zulassung von Wirtschaftsmigration" auszulösen. Unter Berufung auf eine Erklärung des Europäischen Rats in Thessaloniki vom Juli 2003 heißt es, es sei notwendig, "legale Wege für die Einwanderung von Drittstaatsangehörigen in die Union zu sondieren". Dabei sei "der Aufnahmekapazität der Mitgliedsstaaten Rechnung zu tragen". An anderer Stelle wird allerdings erklärt, nach Auffassung der Kommission könne eine "Gemeinschaftspolitik" hinsichtlich des "Zugangs von Drittstaatsangehörigen zum Arbeitsmarkt", die "Aussicht auf Erfolg haben soll, nur schrittweise eingeführt werden". Dies würde "einen allmählichen, reibungslosen Übergang von innerstaatlichen Regeln zu Gemeinschaftsregeln erleichtern". Die EU-Vorschriften zur Zulassung von Wirtschaftsmigranten sollten "einige gemeinsame Definitionen, Kriterien und Verfahren beinhalten, es andererseits aber den Mitgliedsstaaten überlassen, die besonderen Erfordernisse ihrer Arbeitsmärkte zu berücksichtigen". Koschyk sieht in derartigen Einschränkungen "Augenwischerei". Die Kommission wolle "die Kompetenz der Mitgliedsstaaten in Sachen Zuwanderung auf die europäische Ebene verlagern."

Tatsächlich heißt es im "Grünbuch", vor dem Hintergrund aktueller Zahlen "könnte der Bedarf des EU-Arbeitsmarktes künftig - und in steigendem Maße - nur durch eine kontinuierliche Einwanderung gedeckt werden", die "auch zur Sicherung des Wohlstandes in Europa vonnöten sei". Nach Auffassung der Kommission, so formulieren die Autoren in den "Schlußfolgerungen", ist "die Zulassung von Wirtschaftsmigranten der Eckpfeiler einer jeglichen Einwanderungspolitik". Und weiter: "Sie müßte deshalb auf EU-Ebene mit Blick auf die schrittweise Entwicklung einer schlüssigen Einwanderungspolitik der Gemeinschaft angegangen werden." Betont wird ein Ratsbeschluß vom November 2004, wonach die Kommission bis Ende 2005 "einen politischen Plan zur legalen Einwanderung, einschließlich Zulassungsverfahren, vorlegen" werde.


Bei der Vorstellung des "Grünbuchs" hatte EU-Justizkommissar Franco Frattini versichert, damit werde nicht die Tür zur unbegrenzten Zuwanderung geöffnet. Die nationale Zuständigkeit für die Festsetzung von Zuwanderungsquoten bleibe bestehen.


Artikel erschienen am Fr, 16. September 2005


Ja sicher, der Bedarf des EU-Arbeitsmarktes kann nur durch eine kontinuierliche Einwanderung gedeckt werden, wir haben ja so viel Bedarf und gar keine Arbeitslosen. Heute noch verspricht man zwar, dass die nationalen Zuständigkeiten gewahrt bleiben, versucht aber immer mehr die Entscheidungsgewalt über Zuwanderung generell nach Brüssel zu verlagern.

Irmingsul
16.09.2005, 11:11
Antivölkische Politik ist verbrechen an der Menschlichkeit!!! Und Ihr wählt diese Politiker auch noch!!! PFui!!!!

malnachdenken
16.09.2005, 11:12
Antivölkische Politik ist verbrechen an der Menschlichkeit!!! Und Ihr wählt diese Politiker auch noch!!! PFui!!!!


verbrechen an die menschlichkeit ist wohl etwas hochgegriffen.
aber die thematik ist trotzdem brisant

Lao-tse
16.09.2005, 11:19
verbrechen an die menschlichkeit ist wohl etwas hochgegriffen.
aber die thematik ist trotzdem brisant

Ich halte die Entscheidung, wer, wie lange und unter welchen Voraussetzungen in ein Land einreisen und gegebenfalls dort bleiben darf, für eines der wichtigsten nationalen Selbstbestimmungsrechte eines Landes.

Wenn nun auch das noch nach Brüssel delegiert wird - und daran besteht kein Zweifel, wenn man die bisherigen EU-Vorgehensweisen kennt, dann sind wir langsam komplett entrechtet.

Man könnte verzweifeln, aber solange man mit seiner Wahlstimme die SPD/Grünen/CDU/CSU/FDP/LINKE unterstützt, muss man sich darüber im Klaren sein, dass man diesem pro-europäischen politischen Meinungskartell die eigene Legitimation erteilt.

Das ist kein Aufruf rechtsextrem zu wählen, aber jeder sollte sich langsam darüber im Klaren sein, was die aktuellen Machtbestrebungen Brüssels für gewaltige Veränderungen und Machtverschiebungen mit sich bringen.

SAMURAI
16.09.2005, 11:21
Die EU ist noch verfaulter als die Summe ihrer Mitglieder !

Kein Wunder dass die EU-Verfassung abgelehnt wurde !

Dort wird gegen die Bürger der EU regiert !

Brüssel ist eine Abfallsammelstelle für verfaulte Politiker aller Richtungen !!!!!! ?(

malnachdenken
16.09.2005, 11:41
Ich halte die Entscheidung, wer, wie lange und unter welchen Voraussetzungen in ein Land einreisen und gegebenfalls dort bleiben darf, für eines der wichtigsten nationalen Selbstbestimmungsrechte eines Landes.

Wenn nun auch das noch nach Brüssel delegiert wird - und daran besteht kein Zweifel, wenn man die bisherigen EU-Vorgehensweisen kennt, dann sind wir langsam komplett entrechtet.

Man könnte verzweifeln, aber solange man mit seiner Wahlstimme die SPD/Grünen/CDU/CSU/FDP/LINKE unterstützt, muss man sich darüber im Klaren sein, dass man diesem pro-europäischen politischen Meinungskartell die eigene Legitimation erteilt.

Das ist kein Aufruf rechtsextrem zu wählen, aber jeder sollte sich langsam darüber im Klaren sein, was die aktuellen Machtbestrebungen Brüssels für gewaltige Veränderungen und Machtverschiebungen mit sich bringen.

demokratisch gewählte politiker beschließen demokratisch eine eu-richtlinie. eigentlich garnicht verkehrt oder? es ist klar, dass die meisten bürger sich für europa-politik nicht interessieren, was ein mMn ein fehler ist. denn die politik wird kontinentaler sein. das nicht alles glatt läuft, dass ist leider überall so, das gesamte system, dann in frage zu stellen, halt ich aber für übertrieben.

Thorbjörn
16.09.2005, 11:52
demokratisch gewählte politiker beschließen demokratisch eine eu-richtlinie. eigentlich garnicht verkehrt oder? es ist klar, dass die meisten bürger sich für europa-politik nicht interessieren, was ein mMn ein fehler ist. denn die politik wird kontinentaler sein. das nicht alles glatt läuft, dass ist leider überall so, das gesamte system, dann in frage zu stellen, halt ich aber für übertrieben.

Diese 'Demokratie' ohne Demokraten ist eine Farce.

Lao-tse
16.09.2005, 11:53
demokratisch gewählte politiker beschließen demokratisch eine eu-richtlinie. eigentlich garnicht verkehrt oder?

Vollkommen richtig. Das Problem sind nicht die Politiker, sondern deren Wähler. Wenn jeder über die EU-Politik schimpft und zetert, am Wahltag aber 96 % der Stimmen auf genau die Parteien verteilt werden, die dieses Europa nicht in Frage stellen, ist das nichts anderes als das Signal an die Politiker: Weiter so.

malnachdenken
16.09.2005, 11:59
Diese 'Demokratie' ohne Demokraten ist eine Farce.


was machst du dann bitteschön am wahltag? du wählst demokratisch einen oder mehrere politiker. oder ist das bei dir etwa anders?

malnachdenken
16.09.2005, 12:01
Vollkommen richtig. Das Problem sind nicht die Politiker, sondern deren Wähler. Wenn jeder über die EU-Politik schimpft und zetert, am Wahltag aber 96 % der Stimmen auf genau die Parteien verteilt werden, die dieses Europa nicht in Frage stellen, ist das nichts anderes als das Signal an die Politiker: Weiter so.


dem kann ich nur zustimmen. ich denke mal den leuten ist garnicht bewusst, was sie eigentlich für eine macht an die politiker weitergeben. umgekehrt wissen es wohl auch die meisten politiker nicht, bzw die daraus entstehende verantwortung.

Lao-tse
16.09.2005, 12:19
dem kann ich nur zustimmen. ich denke mal den leuten ist garnicht bewusst, was sie eigentlich für eine macht an die politiker weitergeben. umgekehrt wissen es wohl auch die meisten politiker nicht, bzw die daraus entstehende verantwortung.

Tja, nachdem wir das Problem erkannt haben, wie gehts nun weiter ? Gibts keine Partei ohne Nazi- Blut- und Bodenideologie, die man wählen könnte, wenn einem dieser EU-Moloch nicht passt ?

malnachdenken
16.09.2005, 12:22
Tja, nachdem wir das Problem erkannt haben, wie gehts nun weiter ? Gibts keine Partei ohne Nazi- Blut- und Bodenideologie, die man wählen könnte, wenn einem dieser EU-Moloch nicht passt ?


gute frage, die europäische idee ist ja an sich nicht schlecht, jedoch haperts an der umsetzung, siehe verfassung.
dahingehend müssen alle politiker initiative zeigen unabhängig ihrer partei.