PDA

Vollständige Version anzeigen : Türkische Wähler: Wo die CDU unter 5 % liegt



Lao-tse
13.09.2005, 21:16
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,374502,00.html

Zitat: "Wir lieben Sie nicht nur als Kanzler, sondern auch als verständnisvollen Freund der Türken", sagt der Medienzar. "Ihr Einsatz für unser Land ist bemerkenswert."

Wenn man das als Deutscher nur auch sagen könnte :rolleyes:


13. September 2005


TÜRKISCHE WÄHLER

Wo die CDU unter fünf Prozent liegt

Von Ferda Ataman

In Hessen besuchte Bundeskanzler Schröder heute den größten türkischen Medienkonzern Deutschlands. Hürriyet, Milliyet, Kanal D und CNN-Türk erreichen über eine halbe Million türkischstämmmiger Wähler. Medienmogul Aydin Dogan versprach: "Wir lieben Sie".

Mörfelden-Walldorf - Die Büro- und Verlagsräume sind schnell abgehakt, dann ist Gerhard Schröder endlich am Ziel. Der Kanzler sitzt auf einem Stuhl in einer Fabrikhalle und lauscht angestrengt. Direkt neben ihm lärmt eine Druckerpresse, die Worte des Redners sind nur schwer zu verstehen. So mag es Schröder, möchte man meinen: nah am kleinen (türkischen) Mann im Arbeitsumfeld - und nah an den (türkischen) Bossen.

Der Kanzler ist auf Redaktionsbesuch bei der Dogan Media Group im hessischen Mörfelden-Walldorf. In der letzten Wahlkampfwoche hat er sich entschlossen, eine Exklusivrunde für türkische Journalisten zu geben und sich dem türkischen Medienmogul Aydin Dogan zu empfehlen. Denn hier, in einem abgelegenen Industriegebiet, werden die Nachrichten gemacht, die die in Deutschland lebenden Türken bewegen.

Im Wahlkampf 2002 hatte sich Schröder noch geziert und war der Einladung zur Einweihung der neuen Druckerei nicht gefolgt. Stattdessen schickte er seinen Arbeitsminister Walter Riester. Nur drei Jahre später kommt er einfach so, um eine Rede an die Belegschaft der Druckerei und vor allem vor Millionen von türkischen Zuschauern zu halten: CNN-Türk berichtet live und meldet die Visite freundlich in den stündlichen Nachrichten.

Die Aydin-Dogan-Gruppe ist mit einem Gesamtmarktanteil von über 50 Prozent der größte Medienkonzern der Türkei. Sie publiziert die beiden auflagenstärksten Zeitungen "Hürriyet" und "Milliyet". Dazu kommen die Fernsehsender Kanal D und CNN-Türk.

Für Schröder ist der Besuch ein Heimspiel. Wie bei seinem letzten Aufenthalt in Istanbul, als er die Ehrendoktorwürde der Marmara-Universität verliehen bekam, wird der Kanzler für sein Werben für den EU-Beitritt der Türkei gepriesen. Multimillionär Dogan, mit dem der Kanzler sich betont herzlich gibt, überschlägt sich förmlich in Lob. "Wir lieben Sie nicht nur als Kanzler, sondern auch als verständnisvollen Freund der Türken", sagt der Medienzar. "Ihr Einsatz für unser Land ist bemerkenswert."

Eine offizielle Wahlempfehlung will er jedoch nicht geben, schließlich sei man neutrales Medium. Daher wünscht Dogan nicht Gerhard Schröder, sondern Deutschland "viel Glück" bei den Wahlen.

Schröder bedankt sich für die Ovationen mit schmeichelnden Zahlen und Fakten über Türken und türkischstämmige Deutsche: "Türkische Unternehmer haben bereits 37 Milliarden Euro in Deutschland investiert und ermöglichen ein Umsatzvolumen von 29 Milliarden Euro." Dabei seien 300.000 Arbeitsplätze entstanden.

Der Kanzler steht vor einer großen türkischen Fahne - ein hübsches Bild für die türkischstämmigen Neuwähler in Deutschland. Schröder sagt: "Ich bin heute sehr gerne hier." Das glaubt man ihm sofort. Der Besuch dürfte sich lohnen. 666.000 Einbürgerungen von Türken gab es seit 1972. Es ist anzunehmen, dass eine halbe Million türkischstämmiger Wähler am kommenden Sonntag wahlberechtigt sind.

Türkische Zeitungen rufen dazu auf, zur Wahl zu gehen. Trotz der offiziellen Neutralität wird auch die Richtung indirekt angezeigt: Die "Hürriyet" titelte heute, dass laut einer aktuellen Umfrage 77 Prozent der türkischen Wähler für die SPD stimmen wollen, gefolgt von 9,2 Prozent für die Grünen und 7,8 Prozent für die Linkspartei. Gerade mal 4,8 Prozent würden sich für die CDU/CSU und nur 1,2 Prozent für die FDP entscheiden.

In seiner Rede zeigt Schröder, dass er weiß, was die Türken hören wollen. "Die Türkei hat die Aufnahmebedingungen für einen EU-Beitritt erfüllt - und das sage ich nicht nur im Namen der deutschen, sondern aller Regierungen in Europa", sagt er. Dogan, der Schröders Rede via Synchronübersetzung verfolgt, klatscht als erster aufmunternd laut. Die Belegschaft folgt wie auf Kommando. "Die Verhandlungen werden lang und schwierig sein - aber sie werden am Ende Erfolg haben", fährt Schröder fort. Wunderbar. Dogan klatscht, die Untergebenen schließen sich wieder an. Am Ende der Rede führt Dogan die Standing Ovations an.

In den vergangenen sieben Jahren ging es nicht immer so harmonisch zu zwischen der türkischen Minderheit und der Regierung. Laut Gürsel Köksal, dem Vorsitzenden des Bunds türkischer Journalisten in Europa, hat die SPD besonders unter den Türken einige politisch motivierte Wähler an die Linkspartei verloren. Auch das Verbot der doppelten Staatsbürgerschaft und ein verwässertes Zuwanderungsgesetz waren in der größten ethnischen Minderheit in Deutschland auf Kritik gestoßen.

Auch deshalb ist der Besuch für die türkischstämmigen Wähler von besonderer Bedeutung. "Es beginnt eine neue Dimension der Wahrnehmung der Türken in der deutschen Gesellschaft", hofft der langjährige "Milliyet"-Redakteur Köksal. Auch Gülay Kizilocak vom Essener Zentrum für Türkeistudien meint: "Das ist eine ganz wichtige Botschaft an die erste und zweite Generation der türkischen Migranten".

luftpost
13.09.2005, 22:13
[...]die Worte des Redners sind nur schwer zu verstehen. So mag es Schröder, möchte man meinen: nah am kleinen (türkischen) Mann im Arbeitsumfeld - und nah an den (türkischen) Bossen. [...]


schwer zu verstehen. nur weil einige kein deutsch sprechen muss sich der herr kanzler doch ned anpassen... -.- na ok hier lags wohl mit an der druckerpresse, aber trotzdem :rolleyes:



Der Kanzler ist auf Redaktionsbesuch bei der Dogan Media Group im hessischen Mörfelden-Walldorf. In der letzten Wahlkampfwoche hat er sich entschlossen, eine Exklusivrunde für türkische Journalisten zu geben und sich dem türkischen Medienmogul Aydin Dogan zu empfehlen. Denn hier, in einem abgelegenen Industriegebiet, werden die Nachrichten gemacht, die die in Deutschland lebenden Türken bewegen.
[...]
Nur drei Jahre später kommt er einfach so, um eine Rede an die Belegschaft der Druckerei und vor allem vor Millionen von türkischen Zuschauern zu halten: CNN-Türk berichtet live und meldet die Visite freundlich in den stündlichen Nachrichten.

hallo, wir haben wahlkampf. es geht um merkwürdige leute die demnächst in unserem bundestag sitzen weden. was die alles tun ist fragwürdig, aber wahlkapmf bei türken? -.-'



Für Schröder ist der Besuch ein Heimspiel. Wie bei seinem letzten Aufenthalt in Istanbul, als er die Ehrendoktorwürde der Marmara-Universität verliehen bekam, wird der Kanzler für sein Werben für den EU-Beitritt der Türkei gepriesen. Multimillionär Dogan, mit dem der Kanzler sich betont herzlich gibt, überschlägt sich förmlich in Lob. "Wir lieben Sie nicht nur als Kanzler, sondern auch als verständnisvollen Freund der Türken", sagt der Medienzar. "Ihr Einsatz für unser Land ist bemerkenswert."


:wand: ach du sch** nee -.-


Der Kanzler steht vor einer großen türkischen Fahne - ein hübsches Bild für die türkischstämmigen Neuwähler in Deutschland. Schröder sagt: "Ich bin heute sehr gerne hier." Das glaubt man ihm sofort. Der Besuch dürfte sich lohnen. 666.000 Einbürgerungen von Türken gab es seit 1972. Es ist anzunehmen, dass eine halbe Million türkischstämmiger Wähler am kommenden Sonntag wahlberechtigt sind.

klasse. wir freuen uns -.-


Türkische Zeitungen rufen dazu auf, zur Wahl zu gehen. Trotz der offiziellen Neutralität wird auch die Richtung indirekt angezeigt: Die "Hürriyet" titelte heute, dass laut einer aktuellen Umfrage 77 Prozent der türkischen Wähler für die SPD stimmen wollen, gefolgt von 9,2 Prozent für die Grünen und 7,8 Prozent für die Linkspartei. Gerade mal 4,8 Prozent würden sich für die CDU/CSU und nur 1,2 Prozent für die FDP entscheiden.
woran liegt det wohl?
die eine kriecht bush in den a.. llerwertesten und der andere...


Auch deshalb ist der Besuch für die türkischstämmigen Wähler von besonderer Bedeutung. "Es beginnt eine neue Dimension der Wahrnehmung der Türken in der deutschen Gesellschaft", hofft der langjährige "Milliyet"-Redakteur Köksal. Auch Gülay Kizilocak vom Essener Zentrum für Türkeistudien meint: "Das ist eine ganz wichtige Botschaft an die erste und zweite Generation der türkischen Migranten".
neue dimension der wahrnehmung... -.- es nimmt überhand..

SAMURAI
14.09.2005, 11:08
Die SPD u. die Grünen wollen doch nur mit den Stimmen der ein-ge-passten Türken gewählt werden. Um die Wahl zu gewinnen würden die Grünen doch noch viele Millionen mit einem deutschen Pass versorgen ! 8o

malnachdenken
14.09.2005, 11:11
Die SPD u. die Grünen wollen doch nur mit den Stimmen der ein-ge-passten Türken gewählt werden. Um die Wahl zu gewinnen würden die Grünen doch noch viele Millionen mit einem deutschen Pass versorgen ! 8o


wie soll das denn bitte gehen? wusste garnicht, dass die grünen die einzigregierenden sind, die auch die ganzen pässe verteilen...

SAMURAI
14.09.2005, 11:46
wie soll das denn bitte gehen? wusste garnicht, dass die grünen die einzigregierenden sind, die auch die ganzen pässe verteilen...

Wer ist/bald war Aussenminster, die Obergrüne Flitzpipe Fischer. Der VISA-Dummbeutel ! X(

malnachdenken
14.09.2005, 11:48
Wer ist/bald war Aussenminster, die Obergrüne Flitzpipe Fischer. Der VISA-Dummbeutel ! X(


bring doch mal argumente, mensch. und nicht ständige proleten-sprüche...

karl martell
14.09.2005, 12:06
600.000 türkische Wahlberechtigte, Respekt!

Daran könnte sich viel entscheiden.

Man sollte aber die Hunderttausenden weiteren ausländischen Wahlberechtigten nicht vergessen.


---

malnachdenken
14.09.2005, 12:11
600.000 türkische Wahlberechtigte, Respekt!

Daran könnte sich viel entscheiden.

Man sollte aber die Hunderttausenden weiteren ausländischen Wahlberechtigten nicht vergessen.


---


ALLE wähler entscheiden. nicht nur eine "gruppe".

karl martell
14.09.2005, 12:13
ALLE wähler entscheiden. nicht nur eine "gruppe".

In Zukunft wird es aber immer schwieriger, ohne die vielen Ausländer und ihren Nachwuchs zu wählen.

Wenn sich die Mehrheitsverhältnisse ändern, werden wir schnell merken, daß wir unsere nationale Souveränität verloren haben.

---

malnachdenken
14.09.2005, 12:17
In Zukunft wird es aber immer schwieriger, ohne die vielen Ausländer und ihren Nachwuchs zu wählen.

Wenn sich die Mehrheitsverhältnisse ändern, werden wir schnell merken, daß wir unsere nationale Souveränität verloren haben.

---


schwarzmalerei... du glaubst auch an die "invasion aus dem orient", hm?

karl martell
14.09.2005, 12:20
schwarzmalerei... du glaubst auch an die "invasion aus dem orient", hm?

Nein, ich glaube das das demografische Defizit.

Aber davon hast du keine Ahnung, insofern kannst du auch nicht mitreden, geschweigedenn die richtigen Schlüsse daraus ziehen.


----

malnachdenken
14.09.2005, 12:22
Nein, ich glaube das das demografische Defizit.

Aber davon hast du keine Ahnung, insofern kannst du auch nicht mitreden, geschweigedenn die richtigen Schlüsse daraus ziehen.


----


was du alles weißt...
und nur DU kannst die richtigen schlüsse ziehen, hm? :)) :)) :))

danke für den lacher des tages :)) :)) :))

karl martell
14.09.2005, 12:28
was du alles weißt...
und nur DU kannst die richtigen schlüsse ziehen, hm? :)) :)) :))

danke für den lacher des tages :)) :)) :))

Lach nur, wenn du nur einen Funken Ahnung von der demografischen Entwicklung besitzen würdest, könntest du mitreden.

Aber mit fachlichen Fragen, Zahlen und Fakten, kennen sich Leute wie du nicht aus.


---

malnachdenken
14.09.2005, 12:47
Lach nur, wenn du nur einen Funken Ahnung von der demografischen Entwicklung besitzen würdest, könntest du mitreden.

Aber mit fachlichen Fragen, Zahlen und Fakten, kennen sich Leute wie du nicht aus.


---

woher willst DU das denn wissen?

nur weil du statistiken liest und die zahlen erkennst, heißt das noch lange nicht, dass auch deine schlussfolgerung die richtige ist...

karl martell
14.09.2005, 12:52
woher willst DU das denn wissen?

nur weil du statistiken liest und die zahlen erkennst, heißt das noch lange nicht, dass auch deine schlussfolgerung die richtige ist...


Meine Schlussfolgerungen werden von vielen anerkannten Wissenschaftlern ebenfalls gefolgert, z.B. Prof. Miegel, Werner Sinn und andere.

Es ist nun mal so, daß die Deutschen langfristig zu einer Minderheit werden und sich somit auch das Stimmengewicht an der Wahlurne verschieben wird.

Zuerst haben wir es aber mit einer Verschiebung der Gewichte zwischen Jung und Alt zu tun. Das Medianalter liegt bereits bei 41 Jahren. 1/3 der Wähler sind bereits Rentner, und 2035 wird Deutschland das älteste Volk der Welt mit einem Medianalter von 54 Jahren sein.

Weiterhin beträgt der Migrantenanteil in den unteren Altersgruppen schon 20%. Man kanns ich unschwer ausmalen, daß dies Auswirkungen auf zukünftige Wahlentscheidungen haben wird, denn die Migranten haben in Zukunft ein gehöriges Wort mitzureden, aufgrund ihrer anwachsenden Gruppe.

Was ist denn daran so unverständlich?


---

Lao-tse
14.09.2005, 12:54
@malnachdenken

Ich habe mir mal erlaubt, anhand des obigen Artikels, mir einige Gedanken zu dem Thema zu machen.

Bemerkenswert finde ich an dem Artikel folgende Passage:

"Türkische Zeitungen rufen dazu auf, zur Wahl zu gehen."

Warum rufen türkische Zeitungen dazu auf, dass deutsche Staatsbürger in Deutschland zur Wahl gehen ? Für mich hat das einen seltsamen Beigeschmack, so quasi: Ihr seid ja immer noch Türken, habt Euch halt diesen Pass geholt und stimmt jetzt gefälligst für den Politiker, der der Türkei am Meisten nutzt. Ich fühle mich jedenfalls bei dem Gedanken unwohl, dass hier evtl. bei der Stimmabgabe nicht an das Wohl Deutschlands sondern eines anderen Landes gedacht wird. Da stellt sich dann nämlich schon die Frage, ob sich diese Neudeutschen nun Deutschland oder noch immer der Türkei verpflichtet fühlen. Sollte es immer noch vorrangig die Türkei sein, stellen sich mehrere Fragen:

1. Warum ist das so ?
2. Geht Deutschland zu leichtfertig bei Einbürgerungen vor ?
3. Was bedeutet das langfristig, wenn ein Teil der deutschen Bevölkerung die Interessen eines anderen Landes bei innerdeutschen Wahlen vertritt ? Ist das dann noch Zuwanderung oder schon Unterwanderung ?

malnachdenken
14.09.2005, 12:58
Meine Schlussfolgerungen werden von vielen anerkannten Wissenschaftlern ebenfalls gefolgert, z.B. Prof. Miegel, Werner Sinn und andere.

Es ist nun mal so, daß die Deutschen langfristig zu einer Minderheit werden und sich somit auch das Stimmengewicht an der Wahlurne verschieben wird.

Zuerst haben wir es aber mit einer Verschiebung der Gewichte zwischen Jung und Alt zu tun. Das Medianalter liegt bereits bei 41 Jahren. 1/3 der Wähler sind bereits Rentner, und 2035 wird Deutschland das älteste Volk der Welt mit einem Medianalter von 54 Jahren sein.

Weiterhin beträgt der Migrantenanteil in den unteren Altersgruppen schon 20%. Man kanns ich unschwer ausmalen, daß dies Auswirkungen auf zukünftige Wahlentscheidungen haben wird, denn die Migranten haben in Zukunft ein gehöriges Wort mitzureden, aufgrund ihrer anwachsenden Gruppe.

Was ist denn daran so unverständlich?


---

alles richtig was du da schreibst, aber du übertreibst, wenn du schreibst,dass die souveränität der deutschen in gefahr wäre. es sind schließlich auch deutsche, die wählen gehen. aber ich weiß, dass du das gefühl hättest, die "urig-deutschen" würden aussterben und von ausländer unterwandert.
das kannst du aber nicht nur auf diese weise sehen.
diese menschen werden dann auch ganz normal ihre interessen haben, wie jeder andere. und warum soll das nicht auch so sein?

emire
14.09.2005, 13:07
@malnachdenken

Ich habe mir mal erlaubt, anhand des obigen Artikels, mir einige Gedanken zu dem Thema zu machen.

Bemerkenswert finde ich an dem Artikel folgende Passage:

"Türkische Zeitungen rufen dazu auf, zur Wahl zu gehen."

Warum rufen türkische Zeitungen dazu auf, dass deutsche Staatsbürger in Deutschland zur Wahl gehen ? Für mich hat das einen seltsamen Beigeschmack, so quasi: Ihr seid ja immer noch Türken, habt Euch halt diesen Pass geholt und stimmt jetzt gefälligst für den Politiker, der der Türkei am Meisten nutzt. Ich fühle mich jedenfalls bei dem Gedanken unwohl, dass hier evtl. bei der Stimmabgabe nicht an das Wohl Deutschlands sondern eines anderen Landes gedacht wird. Da stellt sich dann nämlich schon die Frage, ob sich diese Neudeutschen nun Deutschland oder noch immer der Türkei verpflichtet fühlen. Sollte es immer noch vorrangig die Türkei sein, stellen sich mehrere Fragen:

1. Warum ist das so ?
2. Geht Deutschland zu leichtfertig bei Einbürgerungen vor ?
3. Was bedeutet das langfristig, wenn ein Teil der deutschen Bevölkerung die Interessen eines anderen Landes bei innerdeutschen Wahlen vertritt ? Ist das dann noch Zuwanderung oder schon Unterwanderung ?


Ich nehme doch stark an ,das sie die Türken mit Deutschen Pass aufrufen ihre Bürgerpflicht in Anspruch zu nehmen.Die Zeitungen haben nur geschrieben zur wahl zu gehen,sie haben keine Partei favoriert.
Vielen Deutschen ist es ja egal was aus dem Land wird, man nennt es Politikverdrossenheit.Es ist ein Harmloses Wort für Desinteresse.Jede Politische Gruppe hat seine Lobby die CDU genauso wie die SPD,deshalb werden auch die Pass-Türken ihre eigene Lobby zurecht basteln.

mggelheimer
14.09.2005, 13:43
Vielen Deutschen ist es ja egal was aus dem Land wird, man nennt es Politikverdrossenheit.Es ist ein Harmloses Wort für Desinteresse.
Nein! Es ist Resignation und Ohnmacht vor der Tatsache, das es egal ist welche Partei von den Etablierten gewählt wird. -Es ändert sich nichts!

malnachdenken
14.09.2005, 13:45
Nein! Es ist Resignation und Ohnmacht vor der Tatsache, das es egal ist welche Partei von den Etablierten gewählt wird. -Es ändert sich nichts!


es gibt solche und solche... wenn sogar jugendliche nicht wissen wer der bundespräsident etc ist. dann hat das sehr wohl auch mit desinteresse zu tun.

emire
14.09.2005, 14:43
Nein! Es ist Resignation und Ohnmacht vor der Tatsache, das es egal ist welche Partei von den Etablierten gewählt wird. -Es ändert sich nichts!


Es ändert sich nichts,finde ist schon einmal eine unpassende Antwort.
Sie leben in einer Demokratie,sie sollten froh darüber sein.Sie haben die Freie Meinungsäußerung ,sie sollten Gott dafür danken.
Sie haben die möglichkeiten nach ihren Talenten , sich frei zu entfalten.
Sie haben einen Lebensstandart, wovon 80%der Erdbevölkerung träumt und die meisten wissen nicht wie sie Leben meistern sollen.

Deine Aussage erinnert mich an diesen Satz von meinem Dekan.

Sie Essen jeden Tag,obwohl sie wissen das es sie wieder verläßt.

politi_m
14.09.2005, 15:57
Nein! Es ist Resignation und Ohnmacht vor der Tatsache, das es egal ist welche Partei von den Etablierten gewählt wird. -Es ändert sich nichts!Dann sollen sie eben keine etablierte Partei wählen und lieber ihre Stimme wegschmeißen!

Der Gerechte
14.09.2005, 19:11
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,374502,00.html

Zitat: "Wir lieben Sie nicht nur als Kanzler, sondern auch als verständnisvollen Freund der Türken", sagt der Medienzar. "Ihr Einsatz für unser Land ist bemerkenswert."

Wenn man das als Deutscher nur auch sagen könnte :rolleyes:


13. September 2005


TÜRKISCHE WÄHLER

Wo die CDU unter fünf Prozent liegt

Von Ferda Ataman

In Hessen besuchte Bundeskanzler Schröder heute den größten türkischen Medienkonzern Deutschlands. Hürriyet, Milliyet, Kanal D und CNN-Türk erreichen über eine halbe Million türkischstämmmiger Wähler. Medienmogul Aydin Dogan versprach: "Wir lieben Sie".

Mörfelden-Walldorf - Die Büro- und Verlagsräume sind schnell abgehakt, dann ist Gerhard Schröder endlich am Ziel. Der Kanzler sitzt auf einem Stuhl in einer Fabrikhalle und lauscht angestrengt. Direkt neben ihm lärmt eine Druckerpresse, die Worte des Redners sind nur schwer zu verstehen. So mag es Schröder, möchte man meinen: nah am kleinen (türkischen) Mann im Arbeitsumfeld - und nah an den (türkischen) Bossen.

Der Kanzler ist auf Redaktionsbesuch bei der Dogan Media Group im hessischen Mörfelden-Walldorf. In der letzten Wahlkampfwoche hat er sich entschlossen, eine Exklusivrunde für türkische Journalisten zu geben und sich dem türkischen Medienmogul Aydin Dogan zu empfehlen. Denn hier, in einem abgelegenen Industriegebiet, werden die Nachrichten gemacht, die die in Deutschland lebenden Türken bewegen.

Im Wahlkampf 2002 hatte sich Schröder noch geziert und war der Einladung zur Einweihung der neuen Druckerei nicht gefolgt. Stattdessen schickte er seinen Arbeitsminister Walter Riester. Nur drei Jahre später kommt er einfach so, um eine Rede an die Belegschaft der Druckerei und vor allem vor Millionen von türkischen Zuschauern zu halten: CNN-Türk berichtet live und meldet die Visite freundlich in den stündlichen Nachrichten.

Die Aydin-Dogan-Gruppe ist mit einem Gesamtmarktanteil von über 50 Prozent der größte Medienkonzern der Türkei. Sie publiziert die beiden auflagenstärksten Zeitungen "Hürriyet" und "Milliyet". Dazu kommen die Fernsehsender Kanal D und CNN-Türk.

Für Schröder ist der Besuch ein Heimspiel. Wie bei seinem letzten Aufenthalt in Istanbul, als er die Ehrendoktorwürde der Marmara-Universität verliehen bekam, wird der Kanzler für sein Werben für den EU-Beitritt der Türkei gepriesen. Multimillionär Dogan, mit dem der Kanzler sich betont herzlich gibt, überschlägt sich förmlich in Lob. "Wir lieben Sie nicht nur als Kanzler, sondern auch als verständnisvollen Freund der Türken", sagt der Medienzar. "Ihr Einsatz für unser Land ist bemerkenswert."

Eine offizielle Wahlempfehlung will er jedoch nicht geben, schließlich sei man neutrales Medium. Daher wünscht Dogan nicht Gerhard Schröder, sondern Deutschland "viel Glück" bei den Wahlen.

Schröder bedankt sich für die Ovationen mit schmeichelnden Zahlen und Fakten über Türken und türkischstämmige Deutsche: "Türkische Unternehmer haben bereits 37 Milliarden Euro in Deutschland investiert und ermöglichen ein Umsatzvolumen von 29 Milliarden Euro." Dabei seien 300.000 Arbeitsplätze entstanden.

Der Kanzler steht vor einer großen türkischen Fahne - ein hübsches Bild für die türkischstämmigen Neuwähler in Deutschland. Schröder sagt: "Ich bin heute sehr gerne hier." Das glaubt man ihm sofort. Der Besuch dürfte sich lohnen. 666.000 Einbürgerungen von Türken gab es seit 1972. Es ist anzunehmen, dass eine halbe Million türkischstämmiger Wähler am kommenden Sonntag wahlberechtigt sind.

Türkische Zeitungen rufen dazu auf, zur Wahl zu gehen. Trotz der offiziellen Neutralität wird auch die Richtung indirekt angezeigt: Die "Hürriyet" titelte heute, dass laut einer aktuellen Umfrage 77 Prozent der türkischen Wähler für die SPD stimmen wollen, gefolgt von 9,2 Prozent für die Grünen und 7,8 Prozent für die Linkspartei. Gerade mal 4,8 Prozent würden sich für die CDU/CSU und nur 1,2 Prozent für die FDP entscheiden.

In seiner Rede zeigt Schröder, dass er weiß, was die Türken hören wollen. "Die Türkei hat die Aufnahmebedingungen für einen EU-Beitritt erfüllt - und das sage ich nicht nur im Namen der deutschen, sondern aller Regierungen in Europa", sagt er. Dogan, der Schröders Rede via Synchronübersetzung verfolgt, klatscht als erster aufmunternd laut. Die Belegschaft folgt wie auf Kommando. "Die Verhandlungen werden lang und schwierig sein - aber sie werden am Ende Erfolg haben", fährt Schröder fort. Wunderbar. Dogan klatscht, die Untergebenen schließen sich wieder an. Am Ende der Rede führt Dogan die Standing Ovations an.

In den vergangenen sieben Jahren ging es nicht immer so harmonisch zu zwischen der türkischen Minderheit und der Regierung. Laut Gürsel Köksal, dem Vorsitzenden des Bunds türkischer Journalisten in Europa, hat die SPD besonders unter den Türken einige politisch motivierte Wähler an die Linkspartei verloren. Auch das Verbot der doppelten Staatsbürgerschaft und ein verwässertes Zuwanderungsgesetz waren in der größten ethnischen Minderheit in Deutschland auf Kritik gestoßen.

Auch deshalb ist der Besuch für die türkischstämmigen Wähler von besonderer Bedeutung. "Es beginnt eine neue Dimension der Wahrnehmung der Türken in der deutschen Gesellschaft", hofft der langjährige "Milliyet"-Redakteur Köksal. Auch Gülay Kizilocak vom Essener Zentrum für Türkeistudien meint: "Das ist eine ganz wichtige Botschaft an die erste und zweite Generation der türkischen Migranten".

Was hat denn die CDU vor einigen Jahren gemacht ?
Da hat Kohl schnell ein paar Russen eingedeutscht , Die sich heute sehr gut
im Drogenhandel "etabliert" haben .

Robroy
15.09.2005, 09:38
Der Kanzler steht vor einer großen türkischen Fahne - ein hübsches Bild für die türkischstämmigen Neuwähler in Deutschland. Schröder sagt: "Ich bin heute sehr gerne hier." Das glaubt man ihm sofort. Der Besuch dürfte sich lohnen. 666.000 Einbürgerungen von Türken gab es seit 1972. Es ist anzunehmen, dass eine halbe Million türkischstämmiger Wähler am kommenden Sonntag wahlberechtigt sind.Das macht dann etwa 0,8% aller Wahlberechtigten aus (Laut Bundeswahlleiter waren bei der letzten BTW ca. 61,4 Millionen Personen wahlberechtigt) - was für ein Potential... :rolleyes: