Europaeische "Multikulti", am Beispiel von RAVIOLI

[C-Dur]

Ravioli – Träume in Dosen

Die Tomaten wachsen in Portugal. In einer Fabrik in der Nähe von Porto werden sie zu Soße verarbeitet.
Der Weizen für den Ravioliteig wächst in der Ukraine.
Das Fleisch für die Füllung stammt von deutschen Schweinen und Rindern, die allerdings aus Kostengründen nicht in Deutschland geschlachtet werden.
Die Tiere werden in polnische Schlachthöfe transportiert.
Alle Zutaten kommen in Frankreich zusammen. Dort werden sie zu Ravioli verarbeitet.
Ein Spediteur sorgt für den Lkw-Transport der fertigen Ravioli nach Finnland. Und in Finnland gelangen die Ravioli endlich an den Verbraucher.

Wie wär’s mit Kochen?

Arte, 23.10

[derRevisor]

Schwachsinn.

Multikulti ist ein Euphemismus für Vermuselung. Dein Beispiel hat also nicht das Geringste mit Multikulti zu tun.

[Chronos]

Das ist nunmal eine Folge internationaler Wirtschaft. So funktioniert es heute bei fast jedem industriellen Erzeugnis, ob Auto, Handy oder Selbstzusammenbau-Schränkchen vom Elch-Möbelhaus.

Viel schlimmer finde ich, dass - wie vor kurzem noch zu lesen war - Nordseekrabben aus Husum mit Frachtflugzeugen oder LKWs nach Nordafrika transportiert, dort gepult und wieder zu norddeutschen Konservenfabriken zurückgebracht werden.

Oder dass Kartoffeln aus Bayern per LKWs über die Alpen nach Italien gekarrt, dort gewaschen und wieder zurück nach Deutschland transportiert werden, wo sie dann endlich zu Fritten oder Knödeln verarbeitet werden.

Wettbewerbs- und Kostendruck in Verbindung mit internationalem Freihandel verursachen nunmal solche Auswüchse.

Aber mit dem Multikulti-Ethnozid an den europäischen Völkern hat das nichts zu tun.

[Geronimo]

Die EWG, später EG, so bis 1978 war schon ganz in Ordnung. Ziemlich freier Handel, keine Zölle, freier Waren- und Personenverkehr. Das war's dann aber auch. Alles danach ist EU-Diktatur. Ich will 1978 wieder haben. Natürlich in den Grenzen von heute.

[Bodenheim]

Och ist das süß, einfältiger geht es wohl wirklich nicht mehr:

Ravioli ist so ziemlich der größte Dreck, der hergestellt wird. Darin wurde auch schon Rattenfleisch gefunden.

Die Zustände in deutschen Schlachthöfen sind schlimm genug; in Polen sind sie ein Fall für den Staatsanwalt, und in jeder Hinsicht tierverachtend. Guten Appetit.

[-jmw-]

Subventioniert man etwas (z.B. überregionalen Güter- und Personenverkehr), so bekommt man mehr davon.
Wo's da die Überraschung?