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Vollständige Version anzeigen : 19.10. - Tag der Befreiung



Agesilaos Megas
19.10.2012, 06:56
Heute vor 199 Jahren erstürmten die Befreiungsarmeen Leipzig und schlugen damit Napoleon gen Westen zurück. Auch wenn Napoleon durch die Unstimmigkeiten im Generalstab (Schwarzenbergsche/Bernadottsche Vorsicht, Alexanders Offensivdrang) nicht eingeschlossen und vernichtet werden konnte, markiert Leipzig die große Wende im Befreiungskrieg: Napoleons Verbündete fallen ab, dieser BRD-ähnliche Rheinbund bröckelt, Napoleon muss den Rhein besetzen - die Völker jubeln: in Deutschland, Italien, Spanien, Russland, wo die Franzosen heftig gewütet haben - endlich ist der Mangel an Lebensmitteln vorbei, die Konskriptionen, die Militärpolizei, die Verschleppung von Deutschen, die Zensur, die wirtsch. Misslage, die Requisitionen u.v.m.!

Die Völkerschlacht war die größte Schlacht der Geschichte bis zum Zeitalter der Millionenheere. Ihre Bedeutung ist daher groß, auch wenn die Medien unseren echten Tag der Befreiung nirgends erwähnt haben.

Denken wir an die vielen Toten, die das Schicksal in die Hand genommen haben, um die Fremden aus Deutschland zu vertreiben, ihr Vaterland zu retten und endlich wieder frei zu werden. Möge ihr Bsp. der dt. Jugend neue Kraft schenken und Vorbild sein.





Für die Interessierten hier ein kleiner Überblick:

Napoleons Disaster in Russland hat nicht zu seinem Ende geführt: Wie ein Wahnsinniger stampfte er ein völlig neues Heer aus dem Boden; er ließ die Oder- und Weichselfestungen als Kordon gegen die nachrückenden Russen besetzen, während er gen Osten zog. Der Zar nahm löblicherweise die Aufgabe auf sich, von Stein beflügelt, dem Knechter der Völker ein Ende zu bereiten. Daraufhin führte der Ungehorsam eines Preußen, Yorck, zu einem Brandfeuer, das dem der Bullenverbrennung durch Martin Luther glich: F W III wechselte die Seiten, Preußen mobilisierte alle Männer, zehntausende Freiwillige strömten zu den Waffen; jeder gab sein Opfer.

http://4.bp.blogspot.com/-up2w2-9-eR8/TVbbsy1WfPI/AAAAAAAAFVI/3pRhB_XSMQw/s400/Otto%2BBrausewetter%2BGral%2BYorck.jpg

Im Frühjahr rückten die Befreier gen Westen und verzeichneten Erfolge; als dann jedoch Napoleon mit seiner großen Armee eintraf, wurden blutige Schlachten geschlagen (Bautzen) und Preußen und Russen erneut gen Osten zurückdrängt; ein Waffenstillstand verschaffte uns den Vorteil der Rüstung und die Intervention Österreichs.

Schwarzenberg, Generalissimus der Österreicher, fasste den Plan, Napoleon auszuweichen - was nicht immer gelang (Lützen) - und seine Marschälle an anderer Stellte zu schlagen; dort, wo Napoleon nicht stand, sollte konzentrisch nachgerückt werden. Ziel war das Einschließen Napoleons: Die Völkerschlacht war geboren. Nachdem Napoleons Marschälle kläglich versagten (Katzbach, Dennewitz), Napoleon aber selbstsicher glaubte, die Koallition greife ihn nicht an, entwich er nicht der Schlinge: Am 13.10. sammelte er seine Männer (ca. 200.000), ein durch Zwang zusammengeführtes Vielvölkergemisch, bei Leipzig, die Schlacht zu empfangen. Ein fataler Irrtum: Sukzessiv strömten bis zum 19.10. ca. 400.000 Soldaten ein - Preußen, Österreicher, Russen, Schweden.

http://www.napolun.com/mirror/napoleonistyka.atspace.com/img/Leipzig_map_battle.gif

16.10.: Die Schlacht begann im Süden bei Wachau, wo aber durch den Einsatz der jungen Garde kein Erfolg errungen werden konnte. Alle versuche, Napoleons Rückzugswege abzuschneiden, scheiterten. Im Norden dagegen begann Blücher seine Offensive und drängte gegen Möckern. Ernst Moritz Arndt bemerkte, dass ebendort Russen und Polen sich heftig und erbittert wie nie zuvor bekämpften. Legendär sind auch die Brandenburger Uhlanen, die mehrere Regimenter in Karrees sprengten und zurückdrängten.

http://www.grosser-generalstab.de/sturm/img2/stm2_047.jpg




Die Uhlanen sicherten Blücher den Tagessieg im Norden.




17.10.: Am zweiten Tag kommen die Koallitionsverstärkungen an: Bennigsen trifft ein, Blücher nimmt Gohlis ein und die russ. Kosacken drängen im Norden die fr. Kav. zurück. Napoleon zieht sich auf die nähere Umgebung Leipzigs zurück.

18.10. - der Tag der Entscheidung: Die Koallition beginnt eine große, massive Generaloffensive von allen Seiten - an der Pleiße zerbrechen die fr. Linien, in Probstheida wird erbittert gekämpft. Im Norden stößt Blücher mit gewaltiger Streitmacht gegen die Fr. - bei Schönefeld fand das Bombardement der größten Art.-Batt. der Napoleonischen Kriege statt; neben dem größten Kav.-Angriff ist diese Schlacht eine Schlacht der Superlative.

Die Freiheit keimt auf: Während Bernadotte noch von Osten heranrückt, beziehen die Franzosen um Paunsdorf Stellung. Reynier, der ein dt.-fr. Korps führt, stellt die Sachsen vorn auf. Die Sachsen sehen die Preußen heranrücken und beginnen, nach vorheriger Absprache, im Laufschritt auf sie loszustürmen. Ein fr. Offizier hält das für blinden Eifer und will sie in die Formation zurückrufen, doch als er das tut, geschieht das Unglaubliche: Die Sachsen drehen sich um, und feuern auf die Franzosen. Ihnen folgen noch die Württemberger Reiter. Ein klares Signal an alle Deutschen, von Napoleon abzufallen! Der sächsische "König" von Napoleons Gnaden jedoch ließ noch auf sich warten, wie Friederich Wilhelm III. lakonisch bemerken sollte.

In den schlimmsten Zeiten gibt es die meisten Beförderungen: Noch am selben Tage befördert Napoleon den Polenprinz zum fr. Marschall, wohl wissend, dass die Niederlage nicht mehr abwendbar ist und die Loyalität der Polen aufrecht erhalten werden muss, deren Leistung am 18.10. außerordentlich war.

Der Tag der Entscheidung brachte jedoch keinen taktischen Sieg. Robert Wilson, der die Schlacht für die Briten kommissorisch beschrieb, führte an:

"In spite of the defection of the Saxon army in the middle of the battle, in spite of the ardent and persevering courage of the allied troops, they could not carry a single one of the villages which the French proposed to hold as vital to their position. The action was closed by night, leaving to the French, and especially to the defenders of Probstheida, the glory of having inspired a generous envy in their enemies."

19.10. - die Erstürmung Leipzigs: Eine neue Koallitionsoffensive begann; Napoleon jedoch hatte den Rückzug beschlossen, der nur über das Nadelöhr der Elsterbrücke abgewickelt werden konnte. Nun wird Leipzig bestürmt, während sich auf der Elsterbrücke die Beresina 1812 wiederholt. Der unzureichend organisierte Rückzug ermöglichte es, das Hallische und Grimmasche Tor zu stürmen. Nun strömte die gesamte fr. Armee auf die Brücke.

http://www.napolun.com/mirror/web2.airmail.net/napoleon/leipzig_church_fight.jpg

Das Ende: Während die Schlacht in Leipzig tobte, wagte Poniatowsky die letzte Verteidigung; nach Sprengung der Elsterbrücke brach die Verteidigung zusammen, und jeder versuchte, durch den Fluss zu gelangen - der tags zuvor zum Marschall ernannte Pole kam dabei um.



http://www.ansichtskarten-center.de/webshop/shop/ProdukteBilder/10196/AK_10096484_gr_1.jpg





In Leipzig ziehen die Monarchen und Generäle feierlich ein. Jubel überall.


http://www.ansichtskarten-center.de/webshop/shop/ProdukteBilder/10196/AK_10096485_gr_1.jpg



Napoleon hat in Leipzig durch Verluste, Desertion, Zurücklassung, Verwundung und Überlaufen nahezu 70.000-80.000 Mann, die Koallition 52.000 Mann verloren. Von den ca. 130.000-150.000 Mann, die er über den Fluss setzen konnte, erreichten nur 60.000-70.000 den Rhein. Napoleon war geschlagen und musste Deutschland in die Freiheit entlassen.

Brutus
19.10.2012, 09:50
Heute vor 199 Jahren erstürmten die Befreiungsarmeen Leipzig und schlugen damit Napoleon gen Westen zurück. Auch wenn Napoleon durch die Unstimmigkeiten im Generalstab (Schwarzenbergsche/Bernadottsche Vorsicht, Alexanders Offensivdrang) nicht eingeschlossen und vernichtet werden konnte, markiert Leipzig die große Wende im Befreiungskrieg: Napoleons Verbündete fallen ab, dieser BRD-ähnliche Rheinbund bröckelt, Napoleon muss den Rhein besetzen - die Völker jubeln: in Deutschland, Italien, Spanien, Russland, wo die Franzosen heftig gewütet haben - endlich ist der Mangel an Lebensmitteln vorbei, die Konskriptionen, die Militärpolizei, die Verschleppung von Deutschen, die Zensur, die wirtsch. Misslage, die Requisitionen u.v.m.!

Besten Dank für Deine Erinnerung an die Völkerschlacht bei Leipzig. Sie zeigt uns, daß eine Befreiung Deutschlands aus der Fremdherrschaft möglich ist und man immer an diesem Ziel festhalten sollte, wenn, dann aber nur zusammen mit Rußland.

Zu Napoleon wiederhole ich einige sehr interessante Tatsachen: Napoleon gründete 1800 die Bank von Frankreich als private Institution, offenbar nach dem Vorbild der Bank von England, ordnete beim Tod des Oberfreimaurers George Washington Staatstrauer an und setzte den Sanhedrin wieder ein.

Shahirrim
19.10.2012, 10:26
Vielen Dank, Agesilaos Megas, für diese Erinnerung.

Ohne dich wäre dieser Tag (einer der guten Tage deutscher Geschichte) einfach so an mir vorbeigegangen!

Frontferkel
19.10.2012, 22:57
Das sich die Völkerschlacht zu Leipzig im nächsten Jahr zum 200 Mal jährt ist mir ja bekannt , aber der 19.10 war mir vollkommen entfallen . Danke für die Erinnerung .

Registrierter
20.10.2012, 09:59
Die Völkerschlacht war die größte Schlacht der Geschichte bis zum Zeitalter der Millionenheere. Ihre Bedeutung ist daher groß, auch wenn die Medien unseren echten Tag der Befreiung nirgends erwähnt haben.

Denken wir an die vielen Toten, die das Schicksal in die Hand genommen haben, um die Fremden aus Deutschland zu vertreiben, ihr Vaterland zu retten und endlich wieder frei zu werden. Möge ihr Bsp. der dt. Jugend neue Kraft schenken und Vorbild sein.


Ja, gedenken wir der vielen Toten, welche für die Freiheit der Völker ihr Blut liessen.
FREIHEIT FÜR EUROPA!
Die EU muss fallen!

Nanu
20.10.2012, 10:07
Napoleons Verbündete fallen ab, dieser BRD-ähnliche Rheinbund bröckelt,


Napoleon war seiner Zeit weit voraus. Er ordnete die Revolution von oben an. Die hinterwäldlerischen Preußen haben das natürlich nicht begriffen und sich statt dessen vor den englischen Karren spannen lassen. Hätte man Napoleon unterstützt, ware das angloamerikanische Biest bzw. USrael in seiner jetzigen Größe nie entstanden.

Brutus
20.10.2012, 10:17
Ja, gedenken wir der vielen Toten, welche für die Freiheit der Völker ihr Blut liessen.
FREIHEIT FÜR EUROPA!
Die EU muss fallen!

Vielleicht ein kleiner Lichtstrahl der Hoffnung? Franzosen hoffen inzwischen, daß sie durch einen deutschen €urotz-Austritt von Währungsunion und EU befreit werden, oder Vladimir Putin seine Panzer Richtung Paris rollen läßt.

derRevisor
20.10.2012, 10:19
Napoleon war seiner Zeit weit voraus. Er ordnete die Revolution von oben an. Die hinterwäldlerischen Preußen haben das natürlich nicht begriffen und sich statt dessen vor den englischen Karren spannen lassen. Hätte man Napoleon unterstützt, ware das angloamerikanische Biest bzw. USrael in seiner jetzigen Größe nie entstanden.

Das ist richtig.

Richtig ist aber auch, dass Napoleon eine Fremdherrschaft in den deutschen Landen ausübte. Ich persönlich stehe daher bei Napoleon zwischen zwei Stühlen. Zum Einen bekämpfe er die Weltbestie und war (nicht nur deshalb) ein respektabler Staatsmann, zum Anderen war er aber aber ein Fremdbeherrscher meines Volkes und führte Hundertausende davon auf die Schlachtbank.

Brutus
20.10.2012, 10:41
Napoleon war seiner Zeit weit voraus. Er ordnete die Revolution von oben an. Die hinterwäldlerischen Preußen haben das natürlich nicht begriffen und sich statt dessen vor den englischen Karren spannen lassen. Hätte man Napoleon unterstützt, ware das angloamerikanische Biest bzw. USrael in seiner jetzigen Größe nie entstanden.

Robespierre 1792 vor dem Club der Jakobiner, als Frankreich die Revolution nach Deutschland tragen wollte, was bei genauerer Betrachtung, so Henri Guillemain, nur ein Euphemismus war, der bemänteln sollte, daß es nur darum ging, durch einen Raubkrieg die leeren Kassen aufzufüllen:

*Die extravaganteste Idee, die im Kopf eines Politikers entstehen kann, ist zu glauben, es würde einem Volk reichen mit der Waffe in der Hand bei einem fremden Volk aufzutauchen, um es dazu zu bewegen, seine Gesetze und Verfassung anzunehmen. Niemand liebt die bewaffneten Missionare.*



Maximilien de Robespierre: « La plus extravagante idée qui puisse naître dans la tête d’un politique est de croire qu’il suffise à un peuple d’entrer à main armée chez un peuple étranger pour lui faire adopter ses lois et sa Constitution. Personne n’aime les missionnaires armés. » http://fr.wikipedia.org/wiki/Club_des_Jacobins

Die Ähnlichkeiten von Anno 1792 zum Demokratieexport durch USrael stechen wieder in's Auge.

Es spricht viel, sehr viel, wenn nicht alles dafür, daß Bonaparte wie Wilson, Asquith, Roosevelt, Churchill, Bush, Blair und Obama nur ein Lakai des Großkapitals gewesen ist.

Es war Napoleon, der 1800 die Banque de France als rein private Instutution gründete, offensichtlich nach dem Vorbild der Bank von England.

Die City of London damit bekämpfen zu wollen, indem man mit einem ihrer Domestiken gemeinsame Sache macht, der obendrein den Sanhedrin wieder eingesetzt hat, wird kaum zum gewünschten Ergebnis führen.

Napoleon war einer von Robespierres bewaffneten Missionaren, der ganz Europa mit Krieg überzogen, geknechtet, ausgeraubt und Soldaten fremder Völker in seiner Grande Armée verheizt hat.

Seltsamerweise hat Adolf Hitler die von ihm besetzten Länder bei weitem anständiger behandelt als Napoleon, selbst wenn sie ihm wie Frankreich den Krieg erklärt haben.

Hitler hat Frankreich nicht ausgeraubt, sondern hunderte von Tonnen Lebensmittel dorthin geschickt und der Stadt Paris eine 100-Millionen-Francs-Spende überreichen lassen, um Bombenschäden zu beheben, die von den Aliierten verursacht wurden.

In umgekehrter Richtung habe ich Dein Argument neulich bei Vincent Reynouard gelesen, der schreibt, Frankreich und Europa hätten an der Seite Adolf Hitlers gegen den angloamerikanisch-bolschewistischen Globalismus kämpfen sollen, statt sich auf die Seite der Sieger zu stellen. Das sei Europas letzte Chance gewesen, seinen Untergang abzuwenden.

Götz
20.10.2012, 11:16
Andererseits hätte eine Konkurenzorganisation unter französischer Regie vielleicht der britischen Hochfinanz das Wasser abgraben können und Frankreich die Unterstützung der finanzstarken Juden einbringen können, um es in die Position zu bringen in der die USA heute sind, denen das gelang an dem Napoleon scheiterte, die Briten als Welthegemon abzulösen.
Möglicherweise waren der US Senat und die US Repräsentanten von Napoleon inspiriert, als sie jüdischen Privatiers die Kontrolle über die Währung der USA überließen, dies war der Startschuß zum US Sturm auf die Welthegemonie ,auch das Zünden einer Lunte am europäischen Pulverfass.

Vielleicht war Napoleons Scheitern auch seinem strikten Anspruch auf französische Regie geschuldet, der von den finanzstarken Juden nicht akzeptiert wurde, die USA kamen ihnen später wahrscheinlich wesentlich mehr entgegen.

Arthas
20.10.2012, 11:21
Das sich die Völkerschlacht zu Leipzig im nächsten Jahr zum 200 Mal jährt ist mir ja bekannt , aber der 19.10 war mir vollkommen entfallen . Danke für die Erinnerung .

Anläßlich des hundertsten Jahrestages errichtete man das bis dahin größte Kriegsdenkmal Deutschlands, das leipziger Völkerschlachtdenkmal. Was wird man wohl anläßlich des zweihundertsten Jahrestages tun? Das Thema einfach nur totschweigen oder gar eine "deutsch-französische Versöhnungsfeier" veranstalten, bei der das Denkmal dann offiziell zu einem "Mahnmal gegen Krieg und Nationalismus" umgedeutet, wenn nicht gar gleich gesprengt wird?

Guilelmus
20.10.2012, 13:09
Ich muß zu meiner Schande gestehen, noch nie dort gewesen zu sein, ich werde es aber nachholen...


http://www.youtube.com/watch?v=q2Bxx7tI6x4

http://freimaurer-wiki.de/index.php/V%C3%B6lkerschlachtdenkmal

Agesilaos Megas
20.10.2012, 13:26
Das ist richtig.

Richtig ist aber auch, dass Napoleon eine Fremdherrschaft in den deutschen Landen ausübte. Ich persönlich stehe daher bei Napoleon zwischen zwei Stühlen. Zum Einen bekämpfe er die Weltbestie und war (nicht nur deshalb) ein respektabler Staatsmann, zum Anderen war er aber aber ein Fremdbeherrscher meines Volkes und führte Hundertausende davon auf die Schlachtbank.

Nicht nur auf die Schlachtbank: Auch finden erstmals großangelegte Aktionen von Geheimpolizei, Zensur und Militärpolizei in Deutschland statt: Deutsche werden verschleppt, tauchen nie wieder auf, werden erschossen oder drakonisch bestraft; hier wird Robespierres Erbe deutlich, das der ehemalige Jakobiner Napoleon angetreten hat. Wer sich da noch gutmenschlich über die Gestapo aufregt, aber Napoleon, Stalin, Churchill und andere Massenmörder- und -verschlepper lobt, der hat m.E. eine Schraube locker. Auch findest Du viele Bsp., wie die des Buchhändlers Palm, die mich sehr stark an den heutigen 130 StGB erinnern:

"Johann Philipp Palm, Buchhändler in Nürnberg, hatte
von einem anonymen Verleger mehrere Exemplare der
Flugschrift "Deutschland in seiner tiefsten Erniedrigung" zum Verkaufe
erhalten; er hatte dabei keineswegs die Absicht, die ihm unterlegt wurde,
Einzelne oder das gesamte deutsche Volk gegen den fremden Gewalthaber
oder seine Armee aufzureizen. Unvermutet nam die Nürnberger
Polizei im Bücherladen Palm´s eine Durchsuchung vor und fand vorgeblich
einge Exemplare der aufreizenden Broschüre. Wenige Tage darauf
ergriffen französische Gensdarmen Palm, obwol er bairischer Unteran
war und als Civilperson unter den bairischen Gerichten stand, und brachten ihn auf die Festung Braunau. Schon der blose Name erregte
Schrecken. Braunau war noch allein nach der Räumung Oesterreichs
von den Franzosen besetzt geblieben. Hier walteten sie allein
und unbeschränkt."

Meindl, 1882

Das ist nur ein Exempel der bösen Gewalt Napoleons.

Deutschland wurde nicht reformiert, sondern die deutschen Fürstentümer etc. als Provinzen Frankreichs mehr und mehr annektiert (bis Hamburg). Die Reiche, die Napoleon nur an sich binden wollte, besonders Preußen und Öst., wurden systematisch "abgerundet" und geschwächt; sie mussten sich selbst reformieren - aber anders, als dass er es hätte erwarten können.
Die Zivilrechte, die ja Napoleon zugeschrieben werden, kann man mit unseren BRD-Paragraphen vergleichen: Schön zu lesen, aber in der Tat nie umgesetzt - dagegen miese Pressung von Soldaten aus dem gesamten Volk, Zensur, despotischer abusus der monarchischen Gewalt, Verletzung der Zivilprozesse etc.

Ich bin mittlerweile nicht mehr so zwiegespalten, was Napoleon betrifft. Seine Leistungen für Deutschland stehen, wie Brutus schon bemerkt hat, im engen Zusammenhang mit den perfiden Methoden der Raubkriege der Revolutionskriege (Rhein, Niederlande, Italien, das Napoleon ausgeplündert hat).

Ebbelwoi
20.10.2012, 13:34
Ein wunderbares Denkmal, kann jedem nur die Reise empfehlen. Deutsche Erinnerungskultur: http://leipzig-seiten.de/index.php/deutschland/leipzig/21-deutschland/leipzig/11998-badewannenrennen-in-zukunft-nicht-am-voelkerschlachtdenkmal-leipzig

Agesilaos Megas
20.10.2012, 13:47
Seltsamerweise hat Adolf Hitler die von ihm besetzten Länder bei weitem anständiger behandelt als Napoleon, selbst wenn sie ihm wie Frankreich den Krieg erklärt haben.

Hitler hat Frankreich nicht ausgeraubt, sondern hunderte von Tonnen Lebensmittel dorthin geschickt und der Stadt Paris eine 100-Millionen-Francs-Spende überreichen lassen, um Bombenschäden zu beheben, die von den Aliierten verursacht wurden.


Eine feste Konstante in der deutschen Geschichte: Hitler mag dabei nicht zuletzt auch an Bülow von Dennewitz gedacht haben, der 1814 nach Montmatre Blücher davon abhalten konnte, Paris zu verwüsten, wie bei der Sprengung von Pont d' Iena (bedenken wir, was Napoleon in Berlin geplündert hat!); auch 1870/71 und 1914-18 reihen sich in diese militärisch-ethische Tradition ein.

Aber wer immer nur Hitler als traditionsloses urböses Monster betrachtet, die Raub- und Brandhorden des Westens dagegen als humanistische Engel und Erleuchter, nur weil sie das Attribut "demokratisch" tragen, der wird diese Tradition, die bis zum Ende des WK II reichte, verleugnen.

Agesilaos Megas
20.10.2012, 13:49
Eine feste Konstante in der deutschen Geschichte: Hitler mag dabei nicht zuletzt auch an Bülow von Dennewitz gedacht haben, der 1814 nach Montmatre Blücher davon abhalten konnte, Paris zu verwüsten, wie bei der Sprengung von Pont d' Iena (bedenken wir, was Napoleon in Berlin geplündert hat!); auch 1870/71 und 1914-18 reihen sich in diese militärisch-ethische Tradition ein. ....

Das war Bülow schon seit Beginn des Frankreichfeldzuges klar.

"Wir rücken nicht in dieses Land, um eine unedle Rache zu üben, wir führen nur
Krieg gegen denjenigen, der die beklagenswürdigen Einwohner desselben ebenso und
noch unglücklicher gemacht hat als uns."

Tagesbefehl vom 20.02.1814

Agesilaos Megas
20.10.2012, 13:56
Ein wunderbares Denkmal, kann jedem nur die Reise empfehlen. Deutsche Erinnerungskultur: http://leipzig-seiten.de/index.php/deutschland/leipzig/21-deutschland/leipzig/11998-badewannenrennen-in-zukunft-nicht-am-voelkerschlachtdenkmal-leipzig


Anlässlich des großen Triumphes der dt. Geschichte ein Marsch aus jener Zeit, den Beethoven komponierte (erst für die böhm. LW, dann bei Yorck und letztendlich fester Bestandteil des preuß. Exerzierreglements):


http://www.youtube.com/watch?v=DbxYtQpW5Pk


PS: Das VS-Denkmal ist herrlich! Monumental! Als die Amis nach Leipzig vorrückten, beschossen ein paar Selbstfahrlafetten das Monument (in ihm ein paar Funker!) - nur ein paar Kratzer, das Monument blieb stehen. Nicht einmal in der DDR wurde es zum Verrotten gebracht. Ein Triumph und Symbol auch für die "Nachkriegszeit".

Brutus
20.10.2012, 14:04
Aber wer immer nur Hitler als traditionsloses urböses Monster betrachtet, die Raub- und Brandhorden des Westens dagegen als humanistische Engel und Erleuchter, nur weil sie das Attribut "demokratisch" tragen, der wird diese Tradition, die bis zum Ende des WK II reichte, verleugnen.

In einem seiner Videos sagt Vincent Reeynouard *Adolf Hitler sei zu gut für das 20. Jahrhundert gewesen*. Mein lieber Scholli, wenn ich Demokrat wäre, würde ich beten, daß Reynouard Unrecht hat.

Aus dem Lied der Linde:

Deutscher Nam', du littest schwer,
Wieder glänzt um dich die alte Ehr',
Wächst um den verschlung'nen Doppelast,
Dessen Schatten sucht gar mancher Gast.

Fremden Völkern front dein Sohn als Knecht,
Tut und läßt, was ihren Sklaven recht,
Grausam hat zerrissen Feindeshand
Eines Blutes, einer Sprache Band.

Zehre, Magen, zehr' vom deutschen Saft,
Bis mir einmal endet deine Kraft,
Krankt das Herz, siecht ganzer Körper hin,
Deutschlands Elend ist der Welt Ruin.

Ernten schwinden doch die Kriege nicht,
und der Bruder gegen Bruder ficht,
Mit der Sens' und Schaufel sich bewehrt,
Wenn verloren gegen Flint' und Schwert.


*Deutscher Nam', du littest schwer, Wieder glänzt um dich die alte Ehr'.* Soll das andeuten, daß der Revisionismus eines Tages siegen und die usraelische Lügenjauche in den Orkus der Geschichte gespült wird?

Agesilaos Megas
20.10.2012, 14:14
Napoleon war seiner Zeit weit voraus. Er ordnete die Revolution von oben an. Die hinterwäldlerischen Preußen haben das natürlich nicht begriffen und sich statt dessen vor den englischen Karren spannen lassen. Hätte man Napoleon unterstützt, ware das angloamerikanische Biest bzw. USrael in seiner jetzigen Größe nie entstanden.

Ich bezweifle, dass die Einbindung Preußens in ein fr. Hochfinanzsystem und den Napoleonischen multiethnischen Neoabsolutismus in eine andere Zukunft geführt hätte als in die, in welcher wir uns jetzt befinden. Ach, und die Freundschaft USA-Napoleon hätte nur noch eher dazu geführt, dass die USA sich rasch auf Kosten der alten Kolonialreiche in Amerika, im Pazifik etc. ausbreiteten.
Inwiefern Napoleon seiner Zeit voraus gewesen sei, wenn er doch nur die Fehler der Vergangenheit wiederholt hat, ist mir noch nicht schlüssig. Lege bitte dar!
Übrigens ist das "hinterwäldlerische" Preußen während und nach den Napoleonischen Kriegen in eine kulturelle und wissenschaftliche Blüte gegangen (Humboldt etc.); auch politisch geht es ab 1813 aufwärts mit Preußen. Ferner ein "hinterwäldlerische" Preußen also, das auch nach dem Krieg mit Öst. und Russ. den Mittelpunkt Europas bildete - bis zum Krimkrieg. Oder was meinst Du, wenn Du "hinterwäldlerisch" meinst? Die Außenpolitik d. F W III 1805-1806? Lege dar!

Sprecher
20.10.2012, 14:15
Das ist richtig.

Richtig ist aber auch, dass Napoleon eine Fremdherrschaft in den deutschen Landen ausübte. Ich persönlich stehe daher bei Napoleon zwischen zwei Stühlen. Zum Einen bekämpfe er die Weltbestie und war (nicht nur deshalb) ein respektabler Staatsmann, zum Anderen war er aber aber ein Fremdbeherrscher meines Volkes und führte Hundertausende davon auf die Schlachtbank.

Ich nicht. Er war ein Feind Deutschlands und fertig. Und Frankreich war nicht minder "Weltbestie" als die Inselaffen. England wurde erst nach der Reichseinigung zu unserem Feind während die Franzosen es immer schon waren und seit dem dreißigjährigen Krieg unzählige Male bei uns eingefallen sind. 1871 sind wir viel zu milde mit ihnen verfahren, ich glaube die milde Behandlung Frankreichs (welche die lustigerweise bis heute auch noch als besonders hart empfinden)war das einzige was Bismarck in seiner politischen Karriere falsch gemacht hat. Wir hätten damals u.A. Korsika den Italienern zusprechen müssen um dauerhaft Zwietracht zwischen Franzosen und Italienern zu sähen. Wäre Frankreich 1871 als Machtfaktor ausgeschaltet worden hätten uns auch die Inselaffen mit ihrer intrigranten Politik nicht mehr gefährlich werden können.

Sprecher
20.10.2012, 14:16
, bei der das Denkmal dann offiziell zu einem "Mahnmal gegen Krieg und Nationalismus" umgedeutet

So ähnlich wirds wohl laufen. Hat man mit dem Marineehrenmal in Laboe ja auch so gemacht.

Brutus
20.10.2012, 14:32
Anläßlich des hundertsten Jahrestages errichtete man das bis dahin größte Kriegsdenkmal Deutschlands, das leipziger Völkerschlachtdenkmal. Was wird man wohl anläßlich des zweihundertsten Jahrestages tun? Das Thema einfach nur totschweigen oder gar eine "deutsch-französische Versöhnungsfeier" veranstalten, bei der das Denkmal dann offiziell zu einem "Mahnmal gegen Krieg und Nationalismus" umgedeutet, wenn nicht gar gleich gesprengt wird?

Danke für dieses tolle Beispiel siegermächtlicher Gehirnwäsche und verlogener Geschichtspropaganda.

Der Krieg, vor allem Weltkrieg, hatte und hat nur selten etwas mit Nationalismus zu tun, sondern dem jüdisch-globalistischen Internationalismus. WK1 und 2 ganz sicher, möglicherweise schon die Napoleonischen Kriege und Frankreichs Überfall von 1870.

An dem, was heute in Afghanisten, Libyen und Syrien abgeht, sehen wir überdeutlich, daß Krieg und Tod nicht Meister aus Deutschland sind, sondern aus Judäa und Angloamerika.

Efna
20.10.2012, 14:38
Heute vor 199 Jahren erstürmten die Befreiungsarmeen Leipzig und schlugen damit Napoleon gen Westen zurück. Auch wenn Napoleon durch die Unstimmigkeiten im Generalstab (Schwarzenbergsche/Bernadottsche Vorsicht, Alexanders Offensivdrang) nicht eingeschlossen und vernichtet werden konnte, markiert Leipzig die große Wende im Befreiungskrieg: Napoleons Verbündete fallen ab, dieser BRD-ähnliche Rheinbund bröckelt, Napoleon muss den Rhein besetzen - die Völker jubeln: in Deutschland, Italien, Spanien, Russland, wo die Franzosen heftig gewütet haben - endlich ist der Mangel an Lebensmitteln vorbei, die Konskriptionen, die Militärpolizei, die Verschleppung von Deutschen, die Zensur, die wirtsch. Misslage, die Requisitionen u.v.m.!

Die Völkerschlacht war die größte Schlacht der Geschichte bis zum Zeitalter der Millionenheere. Ihre Bedeutung ist daher groß, auch wenn die Medien unseren echten Tag der Befreiung nirgends erwähnt haben.

Denken wir an die vielen Toten, die das Schicksal in die Hand genommen haben, um die Fremden aus Deutschland zu vertreiben, ihr Vaterland zu retten und endlich wieder frei zu werden. Möge ihr Bsp. der dt. Jugend neue Kraft schenken und Vorbild sein.





Für die Interessierten hier ein kleiner Überblick:

Napoleons Disaster in Russland hat nicht zu seinem Ende geführt: Wie ein Wahnsinniger stampfte er ein völlig neues Heer aus dem Boden; er ließ die Oder- und Weichselfestungen als Kordon gegen die nachrückenden Russen besetzen, während er gen Osten zog. Der Zar nahm löblicherweise die Aufgabe auf sich, von Stein beflügelt, dem Knechter der Völker ein Ende zu bereiten. Daraufhin führte der Ungehorsam eines Preußen, Yorck, zu einem Brandfeuer, das dem der Bullenverbrennung durch Martin Luther glich: F W III wechselte die Seiten, Preußen mobilisierte alle Männer, zehntausende Freiwillige strömten zu den Waffen; jeder gab sein Opfer.

http://4.bp.blogspot.com/-up2w2-9-eR8/TVbbsy1WfPI/AAAAAAAAFVI/3pRhB_XSMQw/s400/Otto%2BBrausewetter%2BGral%2BYorck.jpg

Im Frühjahr rückten die Befreier gen Westen und verzeichneten Erfolge; als dann jedoch Napoleon mit seiner großen Armee eintraf, wurden blutige Schlachten geschlagen (Bautzen) und Preußen und Russen erneut gen Osten zurückdrängt; ein Waffenstillstand verschaffte uns den Vorteil der Rüstung und die Intervention Österreichs.

Schwarzenberg, Generalissimus der Österreicher, fasste den Plan, Napoleon auszuweichen - was nicht immer gelang (Lützen) - und seine Marschälle an anderer Stellte zu schlagen; dort, wo Napoleon nicht stand, sollte konzentrisch nachgerückt werden. Ziel war das Einschließen Napoleons: Die Völkerschlacht war geboren. Nachdem Napoleons Marschälle kläglich versagten (Katzbach, Dennewitz), Napoleon aber selbstsicher glaubte, die Koallition greife ihn nicht an, entwich er nicht der Schlinge: Am 13.10. sammelte er seine Männer (ca. 200.000), ein durch Zwang zusammengeführtes Vielvölkergemisch, bei Leipzig, die Schlacht zu empfangen. Ein fataler Irrtum: Sukzessiv strömten bis zum 19.10. ca. 400.000 Soldaten ein - Preußen, Österreicher, Russen, Schweden.

http://www.napolun.com/mirror/napoleonistyka.atspace.com/img/Leipzig_map_battle.gif

16.10.: Die Schlacht begann im Süden bei Wachau, wo aber durch den Einsatz der jungen Garde kein Erfolg errungen werden konnte. Alle versuche, Napoleons Rückzugswege abzuschneiden, scheiterten. Im Norden dagegen begann Blücher seine Offensive und drängte gegen Möckern. Ernst Moritz Arndt bemerkte, dass ebendort Russen und Polen sich heftig und erbittert wie nie zuvor bekämpften. Legendär sind auch die Brandenburger Uhlanen, die mehrere Regimenter in Karrees sprengten und zurückdrängten.

http://www.grosser-generalstab.de/sturm/img2/stm2_047.jpg




Die Uhlanen sicherten Blücher den Tagessieg im Norden.




17.10.: Am zweiten Tag kommen die Koallitionsverstärkungen an: Bennigsen trifft ein, Blücher nimmt Gohlis ein und die russ. Kosacken drängen im Norden die fr. Kav. zurück. Napoleon zieht sich auf die nähere Umgebung Leipzigs zurück.

18.10. - der Tag der Entscheidung: Die Koallition beginnt eine große, massive Generaloffensive von allen Seiten - an der Pleiße zerbrechen die fr. Linien, in Probstheida wird erbittert gekämpft. Im Norden stößt Blücher mit gewaltiger Streitmacht gegen die Fr. - bei Schönefeld fand das Bombardement der größten Art.-Batt. der Napoleonischen Kriege statt; neben dem größten Kav.-Angriff ist diese Schlacht eine Schlacht der Superlative.

Die Freiheit keimt auf: Während Bernadotte noch von Osten heranrückt, beziehen die Franzosen um Paunsdorf Stellung. Reynier, der ein dt.-fr. Korps führt, stellt die Sachsen vorn auf. Die Sachsen sehen die Preußen heranrücken und beginnen, nach vorheriger Absprache, im Laufschritt auf sie loszustürmen. Ein fr. Offizier hält das für blinden Eifer und will sie in die Formation zurückrufen, doch als er das tut, geschieht das Unglaubliche: Die Sachsen drehen sich um, und feuern auf die Franzosen. Ihnen folgen noch die Württemberger Reiter. Ein klares Signal an alle Deutschen, von Napoleon abzufallen! Der sächsische "König" von Napoleons Gnaden jedoch ließ noch auf sich warten, wie Friederich Wilhelm III. lakonisch bemerken sollte.

In den schlimmsten Zeiten gibt es die meisten Beförderungen: Noch am selben Tage befördert Napoleon den Polenprinz zum fr. Marschall, wohl wissend, dass die Niederlage nicht mehr abwendbar ist und die Loyalität der Polen aufrecht erhalten werden muss, deren Leistung am 18.10. außerordentlich war.

Der Tag der Entscheidung brachte jedoch keinen taktischen Sieg. Robert Wilson, der die Schlacht für die Briten kommissorisch beschrieb, führte an:

"In spite of the defection of the Saxon army in the middle of the battle, in spite of the ardent and persevering courage of the allied troops, they could not carry a single one of the villages which the French proposed to hold as vital to their position. The action was closed by night, leaving to the French, and especially to the defenders of Probstheida, the glory of having inspired a generous envy in their enemies."

19.10. - die Erstürmung Leipzigs: Eine neue Koallitionsoffensive begann; Napoleon jedoch hatte den Rückzug beschlossen, der nur über das Nadelöhr der Elsterbrücke abgewickelt werden konnte. Nun wird Leipzig bestürmt, während sich auf der Elsterbrücke die Beresina 1812 wiederholt. Der unzureichend organisierte Rückzug ermöglichte es, das Hallische und Grimmasche Tor zu stürmen. Nun strömte die gesamte fr. Armee auf die Brücke.

http://www.napolun.com/mirror/web2.airmail.net/napoleon/leipzig_church_fight.jpg

Das Ende: Während die Schlacht in Leipzig tobte, wagte Poniatowsky die letzte Verteidigung; nach Sprengung der Elsterbrücke brach die Verteidigung zusammen, und jeder versuchte, durch den Fluss zu gelangen - der tags zuvor zum Marschall ernannte Pole kam dabei um.



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In Leipzig ziehen die Monarchen und Generäle feierlich ein. Jubel überall.


http://www.ansichtskarten-center.de/webshop/shop/ProdukteBilder/10196/AK_10096485_gr_1.jpg



Napoleon hat in Leipzig durch Verluste, Desertion, Zurücklassung, Verwundung und Überlaufen nahezu 70.000-80.000 Mann, die Koallition 52.000 Mann verloren. Von den ca. 130.000-150.000 Mann, die er über den Fluss setzen konnte, erreichten nur 60.000-70.000 den Rhein. Napoleon war geschlagen und musste Deutschland in die Freiheit entlassen.

Es war sicherlich ein grosser Sieg, aber am ende war es ein Sieg auch für die Reaktionen und der Konservativen. Die alte Aristokratenkaste sicherte sich die Macht und man wollte die alte Ordnung aus Absolutismus und Fürstenherrschaft wieder haben. Zumindestens bei den Eliten. Von daher war es am Ende ein Sieg der Metternichs und Windischgrätz. Das zittern bekamen die Aristokraten vor allem 1848, leoider scheiterte die Revolution dort. Trotzdem ein Hoch auf ihren Helden:

Robert Blum

http://www.starscolor.com/images/robert-blum-03.jpg

Agesilaos Megas
28.07.2013, 04:45
Es war sicherlich ein grosser Sieg, aber am ende war es ein Sieg auch für die Reaktionen und der Konservativen. Die alte Aristokratenkaste sicherte sich die Macht und man wollte die alte Ordnung aus Absolutismus und Fürstenherrschaft wieder haben. Zumindestens bei den Eliten. Von daher war es am Ende ein Sieg der Metternichs und Windischgrätz. Das zittern bekamen die Aristokraten vor allem 1848, leoider scheiterte die Revolution dort. Trotzdem ein Hoch auf ihren Helden:

Robert Blum

http://www.starscolor.com/images/robert-blum-03.jpg




Das ist eine allzu dogmatisch-sture Sicht. Nehmen wir, wie es ist: Wirtschaftschaos, Not, Armut, Krieg, Opfer, Verschleppungen durch Geheimpolizei, nationale Demütigung - all das beschäftigte die Menschen mehr als die Verfassungsfragen.

Ein Blick auf die Landwehr-Fahnen zeigt Dir die "einfachen" Wünsche der Deutschen/Preußen jener Zeit:

http://kamar-zinnfiguren.de/catalog/images/fa28nappreu1.bmp




Wäre es ferner allen Deutschen 1812-1814 um eine reine Verfassungssache gegangen, nicht aber um die Beseitigung der aktuellen Missstände, dann wären die Deutschen wohl nicht im Jubel zur "reaktionären" Fraktion übergelaufen, dann hätten wohl nicht die Hamburger, Dresdner etc. revoltiert, ganz einfach Leute, die ihre Heimat schützen wollten: So der Dresdner Schmied, der ein fr. Geschütz vernagelte, als die Fr. die Steinbrücke sprengen lassen wollten.

Erst postum - d.h.: frühestens NACH dem Wiener Kongress - bekam Deine Interpretation der Ereignisse Bedeutung.

Es wäre vermessen, den wahren Helden von 1813 diesen Metternichschen Stempel aufzudrücken - und obendrein recht engstirnig.






Bald ist es soweit! Bald Jubeljahr Leipzig! Zur Erinnerung!

Demokrat
28.07.2013, 11:18
Nichstdestotrotz gab die napoleonische Fremdherrschaft dem deutschen Einheitsgedanken, auch dem konstitutionellen, einen kräftigen Vorschub. Ich schrieb es bereits in einem anderen Zusammenhang, es ließe sich sicher trefflich diskutieren, inwieweit Napoleon letztlich dafür mitverantwortlich war, dass die Deutschen nach so langer Zeit der Vielstaatlichkeit endlich wieder (oder erstmalig?) zueinander fanden. Denn in den Freiheitskriegen erstarkte vor allem auch der nationale Gedanke. Ein Gedanke, der in den nachfolgenden Zeiten durch die aristokratischen Landesherren bekämpft wurde.

Agesilaos Megas
28.07.2013, 20:39
Nichstdestotrotz gab die napoleonische Fremdherrschaft dem deutschen Einheitsgedanken, auch dem konstitutionellen, einen kräftigen Vorschub. Ich schrieb es bereits in einem anderen Zusammenhang, es ließe sich sicher trefflich diskutieren, inwieweit Napoleon letztlich dafür mitverantwortlich war, dass die Deutschen nach so langer Zeit der Vielstaatlichkeit endlich wieder (oder erstmalig?) zueinander fanden. Denn in den Freiheitskriegen erstarkte vor allem auch der nationale Gedanke. Ein Gedanke, der in den nachfolgenden Zeiten durch die aristokratischen Landesherren bekämpft wurde.

Auf keinen Fall freiwillig. Denn hätte Napoleon wirklich aktiv und freiwillig ein wirklich geeintes Deutschland gewollt, dann hätte er nicht seiner Sippe die Statthalterschaft verschafft, Deutschland so zerstückelt, dass die mittleren Mächte und die ehemals großen in einem schreckstarrenden Patt lagen und dass er mehr und mehr große Teile Deutschlands (so bis Hamburg) Frankreich einverleibte, militärisch besetzte, zu Reparationen und Konskriptionen zwang und alle dt. Staaten bespitzeln ließ etc. - all das lässt keine edlen, sondern pragmatischen Motive erkennen.

http://edpaha.com/livingthedream/images/napoleonic1810.jpg


Welchem Zweck die Napoleonische Neuordnung Deutschlands diente, zeigt trefflich 1809, als Bayern gegen Tiroler kämpften... Gott sei Dank dauerte dieses Ausspielen nur wenige Jahre...

Agesilaos Megas
28.07.2013, 20:50
dass die Deutschen nach so langer Zeit der Vielstaatlichkeit endlich wieder (oder erstmalig?) zueinander fanden. Denn in den Freiheitskriegen erstarkte vor allem auch der nationale Gedanke. Ein Gedanke, der in den nachfolgenden Zeiten durch die aristokratischen Landesherren bekämpft wurde.

Der deutsche Nationalgedanke kam allmählich auf und "explodierte" nach langer Vorarbeit ab Napoleon. Zur Vorarbeit:

Die Aggressionen Frankreichs gegen Deutschland seit Ludwig XIV.,

das Erstarken Preußens, der Ruhm Friedrichs des Großen (Roßbach als zweiter Teutoburger Wald),

die preußische Gegenposition zum Kaisertum (preuß. Fürstenbund).

etc.

Demokrat
29.07.2013, 11:07
Auf keinen Fall freiwillig. Denn hätte Napoleon wirklich aktiv und freiwillig ein wirklich geeintes Deutschland gewollt, dann hätte er nicht seiner Sippe die Statthalterschaft verschafft, Deutschland so zerstückelt, dass die mittleren Mächte und die ehemals großen in einem schreckstarrenden Patt lagen und dass er mehr und mehr große Teile Deutschlands (so bis Hamburg) Frankreich einverleibte, militärisch besetzte, zu Reparationen und Konskriptionen zwang und alle dt. Staaten bespitzeln ließ etc. - all das lässt keine edlen, sondern pragmatischen Motive erkennen.

[...]

Welchem Zweck die Napoleonische Neuordnung Deutschlands diente, zeigt trefflich 1809, als Bayern gegen Tiroler kämpften... Gott sei Dank dauerte dieses Ausspielen nur wenige Jahre...
Hier besteht ein Missverständnis. Ich meinte nicht die Neuordnungen Napoleons, sondern den später nachfolgende Zusammenfassung der deutschen Teilstaaten in ein Gesamtgebilde. Während der napoleonischen Zeit, insbesondere während der Freiheitskriege, wurde der nationale Einheitsgedanke der Deutschen deutlich vorangebracht.

Demokrat
29.07.2013, 11:09
Der deutsche Nationalgedanke kam allmählich auf und "explodierte" nach langer Vorarbeit ab Napoleon. Zur Vorarbeit:

Die Aggressionen Frankreichs gegen Deutschland seit Ludwig XIV.,

das Erstarken Preußens, der Ruhm Friedrichs des Großen (Roßbach als zweiter Teutoburger Wald),

die preußische Gegenposition zum Kaisertum (preuß. Fürstenbund).

etc.
Schon klar, dass es da eine Vorgeschichte gab, aber ab der französischen Fremdherrschaft ging's halt so richtig los, wie du ja auch schreibst.

Agesilaos Megas
29.07.2013, 15:02
Hier besteht ein Missverständnis. Ich meinte nicht die Neuordnungen Napoleons, sondern den später nachfolgende Zusammenfassung der deutschen Teilstaaten in ein Gesamtgebilde. Während der napoleonischen Zeit, insbesondere während der Freiheitskriege, wurde der nationale Einheitsgedanke der Deutschen deutlich vorangebracht.


Eben, und ich meinte: Napoleon hat dies wohl nie aktiv und willentlich fördern wollen. Daher habe ich die Napoleonische Neuordnung Deutschlands angeführt, die m.E. einer sehr langen fr. Tradition folgt (bis in den 30jährigen Krieg), zumal niemals die dt. Teilstaaten unter Napoleon zusammengefasst worden waren, sondern dieselben entweder Frankreich angeschlossen worden sind oder mit Napoleons Sippe besetzt oder aber Österreich und Preußen, zwei großen deutschen Staaten, entzogen worden sind. Das war klug ausgedacht.

Oftmals entsteht nämlich der Eindruck, Napoleon sei der "Vorantreiber" gewesen. Dabei, so jedenfalls lesen wir es, hätte gerade er den Deutschen niemals ein solches kollektives Gefühl zugetraut (seine Arroganz war ab 1812 immer wieder ein Hindernis; Bsp., wie die Treue der Südwestdeutschen, trübten seine Wahrnehmung). Die wirklichen Vorantreiber sind die preuß. Reformer, die Vaterlandsdichter, die Bildnisse in Kunst und Propaganda, die Tabu-Brüche (Tauroggen, Stein-Zar, "An mein Volk"), die Größe der Ereignisse, Lützower (sie brachten viele Deutsche zum Überlaufen, auch wenn vergebens), die Zivilisten (fr. Terror schockte), die Demütigung und die Symbole des nationalen Widerstandes (Schill, Hofer, schwarze Schar etc.) usw.. All sie haben aktiv jenen Einheitsgedanken kulturell, mil. und pol. gefördert, den Napoleon unklug passiv vorangetrieben hatte.

Demokrat
29.07.2013, 15:09
Eben, und ich meinte: Napoleon hat dies wohl nie aktiv und willentlich fördern wollen. Daher habe ich die Napoleonische Neuordnung Deutschlands angeführt, die m.E. einer sehr langen fr. Tradition folgt (bis in den 30jährigen Krieg), zumal niemals die dt. Teilstaaten unter Napoleon zusammengefasst worden waren, sondern dieselben entweder Frankreich angeschlossen worden sind oder mit Napoleons Sippe besetzt oder aber Österreich und Preußen, zwei großen deutschen Staaten, entzogen worden sind. Das war klug ausgedacht.

Oftmals entsteht nämlich der Eindruck, Napoleon sei der "Vorantreiber" gewesen. Dabei, so jedenfalls lesen wir es, hätte gerade er den Deutschen niemals ein solches kollektives Gefühl zugetraut (seine Arroganz war ab 1812 immer wieder ein Hindernis; Bsp., wie die Treue der Südwestdeutschen, trübten seine Wahrnehmung). Die wirklichen Vorantreiber sind die preuß. Reformer, die Vaterlandsdichter, die Bildnisse in Kunst und Propaganda, die Tabu-Brüche (Tauroggen, Stein-Zar, "An mein Volk"), die Größe der Ereignisse, Lützower (sie brachten viele Deutsche zum Überlaufen, auch wenn vergebens), die Zivilisten (fr. Terror schockte), die Demütigung und die Symbole des nationalen Widerstandes (Schill, Hofer, schwarze Schar etc.) usw.. All sie haben aktiv jenen Einheitsgedanken kulturell, mil. und pol. gefördert, den Napoleon unklug passiv vorangetrieben hatte.
Interessante Ausführungen. Wäre es nicht mal an der Zeit, einen Themenstrang zu eröffnen, der sich mit der Herausbildung des deutschen Nationalgedankens beschäftigt?

Agesilaos Megas
29.07.2013, 15:13
Interessante Ausführungen. Wäre es nicht mal an der Zeit, einen Themenstrang zu eröffnen, der sich mit der Herausbildung des deutschen Nationalgedankens beschäftigt?

Den dürfte es sicherlich schon gegeben haben. Aber ich fürchte, dass er sehr kontroversenschwanger sein wird, wenn sich die verschiedenen Lager die Schädel einschlagen werden. Man kann es ja versuchen! ;)

Das Thema wird auch groß und schwierig, da der dt. Nationalgedanke ja auch wie ein "Dunst" durch die Geschichte zieht und kaum greifbar ist bis zu einem Punkt, auch wenn es ihn wohl gegeben hat.

Demokrat
29.07.2013, 15:54
Den dürfte es sicherlich schon gegeben haben. Aber ich fürchte, dass er sehr kontroversenschwanger sein wird, wenn sich die verschiedenen Lager die Schädel einschlagen werden. Man kann es ja versuchen! ;)

Das Thema wird auch groß und schwierig, da der dt. Nationalgedanke ja auch wie ein "Dunst" durch die Geschichte zieht und kaum greifbar ist bis zu einem Punkt, auch wenn es ihn wohl gegeben hat.
Ja, einfach wird das Thema wohl nicht werden. Momentan bin ich noch in ein paar anderen Themen ziemlich aktiv, aber ich schaue später mal, ob ich nicht einen Strang dazu anlegen werde.

Nomen Nescio
29.07.2013, 22:05
Interessante Ausführungen. Wäre es nicht mal an der Zeit, einen Themenstrang zu eröffnen, der sich mit der Herausbildung des deutschen Nationalgedankens beschäftigt?
mit der änderung der bedeutung »deutsch«. zuerst kulturell; danach nationalistisch.

Elmo allein zu Hause
31.07.2013, 19:41
mit der änderung der bedeutung »deutsch«. zuerst kulturell; danach nationalistisch.


Tcha die Deutschen mochten Napoleon nicht kann man dies verstehen?

Komisch das die Niederlande eine ganz andere sicht auf Napoleon hat, wenn ich mir nur immer als diese Geschichten über seinen Brüder nicht anhören müsste in Holland.:D

Nomen Nescio
01.08.2013, 19:09
Tcha die Deutschen mochten Napoleon nicht kann man dies verstehen?

Komisch das die Niederlande eine ganz andere sicht auf Napoleon hat, wenn ich mir nur immer als diese Geschichten über seinen Brüder nicht anhören müsste in Holland.:D
er war - auch wenn er ein bruder von N war - einer, der sein amt ernst nam. oft wurde er dafür durch napoléon kritisiert. als louis-napoléon sich nicht »besserte« wurde kurzentschlossen holland bei frankreich einverleibt.

Shahirrim
01.08.2013, 20:09
mit der änderung der bedeutung »deutsch«. zuerst kulturell; danach nationalistisch.

Tut mir leid, aber das verdient rot! :wut:

Sei froh, dass ich gerade nicht kann, vielleicht vergesse ich es in den nächsten 24 Stunden!

Nomen Nescio
01.08.2013, 20:14
Tut mir leid, aber das verdient rot! :wut:

Sei froh, dass ich gerade nicht kann, vielleicht vergesse ich es in den nächsten 24 Stunden!
du hast recht. ich hätte TEUTSCH schreiben sollen :ätsch: