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Vollständige Version anzeigen : Zentralabitur



luftpost
11.09.2005, 16:41
Wo man hinschaut, immer wieder Diskussionen über das Zentralabi.
Ich sitzt im Geschichtsunterricht und darf mir das Gejammer unseres Lehrers über das bevorstehende Zentralabi anhören.
Er fühlt sich in seinen Befugnissen als Lehrer beinträchtigt und persönlich gekränkt, dass man ihm damit indirket den Vorwurf macht versagt zu haben. Er [...]
Es nervt einfach.
Der Übergang ist bestimmt nicht ganz einfach, aber das sind Veränderungen nie.

Was ist denn so schlimm an einem Zentralabitur?
Wie wäre es mit einem bundesweiten Zentralbitur?
Oder doch lieber die Abschaffung des Zentralabiturs?

Tiger
11.09.2005, 16:48
Wegen besserer Vergleichsmöglichkeiten bundesweit.
Ich hab das Unglück das wohl schwerste bundesdeutsche Abi machen zu müssen :(

SAMURAI
11.09.2005, 16:49
BW und Bayern haben ein Zentralabitur - das ist noch ordentlich schwer.

Was die anderen Bundeslander als Abitur machen ist eher eine Lachnummer.

Das geht herunter bis fest auf Hauptschulniveu.

Wenn die Schule die Abituraufgaben selbst gestalten kann, was kommt da wohl raus - unterstes Schubladenzeugs.

In diesem Punkt ist der Föderalismus einfach Schwachsinn. 8o

LuckyLuke
11.09.2005, 16:51
Zeit wirds, dass sich Lehrer ihre zum Teil(!) miesen Leistungen nicht mehr hinter laschen Prüfungen und "Prüfungsvorbereitungen" verschleiern können.

Blöd ist, dass die Schüler den Mist ausbaden müssen.

Pluto
11.09.2005, 17:12
BW und Bayern haben ein Zentralabitur - das ist noch ordentlich schwer.

Was die anderen Bundeslander als Abitur machen ist eher eine Lachnummer.

Das geht herunter bis fest auf Hauptschulniveu.

Wenn die Schule die Abituraufgaben selbst gestalten kann, was kommt da wohl raus - unterstes Schubladenzeugs.

In diesem Punkt ist der Föderalismus einfach Schwachsinn. 8o
Erzähle nicht so einen Unfug! Das Abitur in Sachsen Anhalt hat neue Richtlinien und mit dem entsprechenden Durchschnitt lässt sich studieren, wo immer man es für richtig hält. Das Geschichtsabitur hat einen derart abartig hohen Anspruch, dass Lehrer, die sich während der Fortbildung mit ebendiesem beschäftigten, sagten, sie wären durchaus in der Lage, die geforderten Aufgaben zu lösen - innerhalb 8 Stunden und mit Hilfe dutzender Lehrbücher. Dass es sich dabei um das 15-Punkte-Abitur handelt, ist keine Rechtfertigung.

Zum Thema: in Sachen Bildungspolitik wird seit geraumer Zeit hemmungslos experimentiert und zwar mit dem Ziel, den Schülern den größtmöglichen Nachteil zu verschaffen. Das Zentralabitur ist sinnvoll, wenn es endlich einmal einheitliche Lehrpläne gäbe. Aber so lautete ein Thema der mündlichen Geschichtsprüfung "Umweltschutz während der Industrialisierung in Deutschland" - ein Aspekt, der im günstigsten Fall ganze 2 Stunden lang beleuchtet wurde. Weiterhin ist der Mathe-Grundkurs neuerdings schwieriger als der Leistungskurs, ein weiterer Beweis für die absolute Unfähigkeit des Kultusministeriums. Deshalb rege ich mich schon seit langem nicht mehr auf, wenn die Sprache auf die Pisa-Studie und die erwiesene Blödheit deutscher Schüler kommt. Weder Lehrer noch Schüler tragen Schuld an dem Ergebnis, sondern einzig und allein die grenzdebilen Politiker, die sich an der Organisation unserer Schulen und Lehrpläne versuchen.

Praetorianer
11.09.2005, 17:21
Zeit wirds, dass sich Lehrer ihre zum Teil(!) miesen Leistungen nicht mehr hinter laschen Prüfungen und "Prüfungsvorbereitungen" verschleiern können.

Blöd ist, dass die Schüler den Mist ausbaden müssen.

In welchem Beruf gibt es nicht vereinzelt miese Leistungen?? Gut, bei Politikern scheinen sie eher die Regel zu sein, anders kann ich es nicht verstehen, dass angeblich Sachverständige Politik für Millionenbeträge an Unternehmensberater weiterreichen.

Ich denke kaum, dass es bei den Lehrern mit den miesen Leistungen schlimmer ist, als anderswo, allerdings finde ich ein Zentralabitur trozdem eine sinnvolle Maßnahme!

SAMURAI
11.09.2005, 18:26
In welchem Beruf gibt es nicht vereinzelt miese Leistungen?? Gut, bei Politikern scheinen sie eher die Regel zu sein, anders kann ich es nicht verstehen, dass angeblich Sachverständige Politik für Millionenbeträge an Unternehmensberater weiterreichen.

Ich denke kaum, dass es bei den Lehrern mit den miesen Leistungen schlimmer ist, als anderswo, allerdings finde ich ein Zentralabitur trozdem eine sinnvolle Maßnahme!

Jeep Georgie in Ignoristan, da hast mal recht ! :D

Irratio
12.09.2005, 23:24
Erstmal 'ne Frage zur Umfrage, denn da steht dass die dritte Antwortmöglichkeit begründet werden muss. Die ersten beiden nicht?

Ich hab in Hamburg daran teilgenommen, und ich fands weitestgehend einfach. Kompliziert finde ich es in Fächern, die großen Interpretationsfreiraum lassen, z. B. Gemeinschaftskunde oder Geschichte. Man kennt den Zweitkorrektor nicht, und traurigerweise gibt es nicht nur kompetente Lehrer. Rein theoretisch hat man als Schüler noch eine Chance, selbst ungerechte Lehrer mit den 'richtigen' Interpretationen zu füttern, wenn man denn weiß, für wen man schreibt. Das Zentralabitur ist eigentlich nur noch willkür gegenüber Schülern; die hauseigenen Lehrer können oft besser beurteilen, was die eigenen Schüler schreiben. Natürlich gibt es hier wieder das Gegenargument, das könne zu Bevorteilung führen, und auch das ist berechtigt. Letztendlich führt es auf mein Lieblingsthema in der Schulpolitik zurück, das mich immer sehr bedrückt hat. Was macht man gegen inkompetente Lehrer?

Im Grunde finde ich es ja gut, dass ein gewisses Maß an Unabhängigkeit geschaffen wird. Die Willkür ist leider unschön, insbesondere wenn man bedenkt, welche Bedeutung dieses Zeugnis hat. Ein ideologisch verblendeter Lehrer kann hier einen Unterschied von zwei Semestern Wartezeit auslösen...

Irratio.

Odin
11.12.2005, 12:38
Nun, taugt der Lehrer etwas und unterrichtet die Wahrheit, ist ein Zentralabitur natürlich schlecht.
Aber meistens taugen die Lehrer nichts.
Die Leute, die sich die Aufgaben zentral ausdenken allerdings auch nicht.

Esther
11.12.2005, 12:56
zur zeit meines abiturs wurde meinem deutschlehrer zwei von drei abiturthemen als "zu schwierig" durchs kultusministerium abgelehnt.... dabei hatten wir beide themen im unterricht behandelt und viele von uns hätten sich gefreut, wenn diese themen gekommen wären. also nicht immer ist ein dezentralisiertes abitur ein zeugnis für schwache lehrerleistungen....