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Vollständige Version anzeigen : Neu: Halitplatz in Kassel



Sathington Willoughby
03.10.2012, 10:27
Neu in Kassel: der Halitplatz. (http://www.pi-news.net/2012/10/halitplatz-eingeweiht-minister-entschuldigt-sich/#more-284023)

Für einen kurzen Moment sah es so aus, als ob doch nicht alles völlig reibungslos über die Bühne gehen würde. Kassels Oberbürgermeister Bertram Hilgen (SPD) zog an der Schnur, die das blau-weiße Straßenschild mit der Aufschrift „Halitplatz“ vom verhüllenden Tuch befreien sollte. Zunächst jedoch riss nur der Stoff – und man meinte spüren zu können, wie die Verantwortlichen die Luft anhielten. Dann aber fiel das Tuch doch noch, und erleichterter Applaus brandete auf.

Bis dahin war die feierliche Einweihung des Platzes, der künftig an Halit Yozgat, das Kasseler Mordopfer des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) erinnern soll, vor allem eines gewesen: zelebrierte Harmonie. „Halit Yozgat muss seinen Platz in dieser Stadt und im Gedächtnis unseres Landes bekommen“, hieß es in einer Grußbotschaft des nicht anwesenden Bundespräsidenten Joachim Gauck. „Er war ein geachteter Nachbar. Er war Kasseler Bürger. Er war einer von uns.“

Eigentlich hatte sich der Vater des Ermordeten gewünscht, dass die Holländische Straße den Namen Halits erhält. Weil für die Stadt eine Umbenennung der mehrspurigen Ausfallstraße aber nicht in Frage kam, wurde nach einer Alternative gesucht – und die gemeinsame Gedenkinitiative der sieben Tatortstädte gestartet. Die Angehörigen der Opfer zu beteiligen, wurde dabei allerdings vergessen.

„Die Städte haben eher an ihre Selbstdarstellung gedacht als an die Hinterbliebenen“, kritisierte Barbara John. Der Ombudsfrau für die NSU-Opfer ist die Erklärung auf den Gedenktafeln zu allgemein. Statt von „Morden aus Menschenverachtung“ hätte darin unverklausuliert von „Ausländerhass“ die Rede sein müssen. „Offenbar wollte man sich dem Phänomen nicht stellen.“ Mit dem Halit-Platz aber sei die Familie Yozgat mittlerweile einverstanden, sagte John. „Das ist das Entscheidende.“ [...]
Dass diese Morde geschehen sind ist bedauerlich.
Folgendes geht mir aber gewaltig auf den Zeiger:
1. es steht noch gar nicht fest, dass die NSU Herrn Halit ermordet hat. Was, wenn sich herausstellt, dass dem nicht so war?
Hier wird der Justiz unangemessen vorgegriffen.
2. Was ist mit den deutschen Opfern von Ausländern? Warum bekommen die keine Straße? Weil dann ständig Straßennamen geändert werden müssten?
3.

Eigentlich hatte sich der Vater des Ermordeten gewünscht, dass die Holländische Straße den Namen Halits erhält. Weil für die Stadt eine Umbenennung der mehrspurigen Ausfallstraße aber nicht in Frage kam,
Gehts noch größer? Warum nicht gleich die Bahnhofstraße oder Hauptstraße? Größenwahnsinnig geworden?

„Die Städte haben eher an ihre Selbstdarstellung gedacht als an die Hinterbliebenen“, ist völlig korrekt.
4.
Statt von „Morden aus Menschenverachtung“ hätte darin unverklausuliert von „Ausländerhass“ die Rede sein müssen. „Offenbar wollte man sich dem Phänomen nicht stellen.“ Es steht noch nicht fest, ob er von der NSU ermordet wurde, das Motiv kann genausogut Schutzgelderpressung gewesen sein. Doch in vorauseilender Freude unterstellt man hier etwas.
5. Das so eine Umbenennung mit Kosten verbunde nist scheint niemanden zu stören, zahlen doch die ansässigen Firmen und Anwohner diese.

Kurzum:
Es muss doch nicht sein, in Selbsterniedrigung Straßen und Plätze nach Opfern zu benennen, wo noch nicht einmal der Prozess angefangen hat.
Hier zeigen sich wieder mal die Deutschenhasser, die vor lauter Vorfreude darüber, endlich mal gegen rechts aktiv werden zu können, in ihrem Element.
Straßen werden nach Politikern benannt, um so geschickt Werbung für eine Partei zu plazieren, jetzt treibt man schon diese Reklame auf dem Rücken der Opfer von Mördern. Widerlich und menschenverachtend, wie Politiker hierzulande agieren.

tabasco
03.10.2012, 10:43
Zum schreiend Weglaufen ...