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Vollständige Version anzeigen : Dominanz/Devotion beim Menschen an sich



Leo Navis
06.09.2012, 09:08
Dies ist eine theoretische Überlegung; sie wird nicht hinterlegt durch harte Fakten, und sie ist definitiv NICHT belegt. Ob sie der Realität angemessen ist ist der Phantasie des Lesers überlassen. Ich übernehme keine Haftung; aber sie scheint mir sehr passend.

Dominanz - Devotion. Das sind Begriffe, die sich am Menschen selbst orientieren, und gewisse Verhaltensweisen und Präferenzen bezeichnen.

Meine Theorie zur Erklärung der Verteilung dieser Mechismen innerhalb der Gesellschaft beruht auf der Gaußschen Normalverteilung. Das bedeutet, die meisten sind ungefähr 50-50 (bei Geburt - Erziehung kann verändern oder, das weiß ich nicht, möglicherweise gar egalisieren, glaube ich aber nicht). Männliche Personen neigen eher der dominanten Verhaltensweise zu, weibliche eher der devoten.

Ich werde das in einem Beispiel erklärlich machen: Wenn wir einem Menschen begegnen, so versuchen wir, uns diesem Menschen gegenüber auf eine Art und Weise zu verhalten, die uns angemessen erscheint. Dazu nutzen wir eine Art Kompass. Wir selbst sind bis zu einem gewissen Grade dominant oder devot, und wenn wir jemanden treffen, so ist es sehr wahrscheinlich, dass diese Person entweder eher devoter oder eher dominanter ist als wir.

Wenn wir das korrekt einschätzen können, und das akzeptieren können, so sollte es uns möglich sein, die Menschen so zu behandeln, dass wir konstruktiv wirken; soll heißen, dass wir uns mit den Menschen anfreunden oder gut mit ihnen zusammenarbeiten können oder einfach nur ignorieren, wenn wir das für richtig halten.

http://wirtschaftslexikon.gabler.de/media/873/50816.png

Ungefähr so sähe das aus. Das ergibt auch furchtbar viel Sinn, weil das ja Definitionen sind, die wir selbst einführen, die also komplett unserer eigenen Kontrolle unterliegen.

Was machen wir nun damit? Wir gucken: Was genau soll devot oder dominant überhaupt bedeuten; mit anderen Worten: Wir schaffen eine defintiorische Grundlage.

http://de.wikipedia.org/wiki/Devotion
“Devotes Verhalten bezeichnet meist als übermäßig empfundenes unterwürfiges und ergebenes Verhalten eines Individuums gegenüber einem anderen. Das Gegenteil zu Devotion ist Dominanz.”
Ursprung
Das Wort stammt vom lateinischen devotus ab, welches für geweiht oder hingegeben steht.
Das bekannteste Beispiel aus der römischen Geschichte ist Decius Mus (vgl. Liste der römischen Konsuln), der sich in einer Schlacht, die den Römern verlorenzugehen drohte, selbst hingab, um die sichere Niederlage abzuwenden. Ein Priester half ihm bei dem Ritual; danach stürzte Decius sich in die Reihen der Feinde, fiel und führte so den Sieg herbei (siehe Livius).
Im 15. Jahrhundert wurde der Ausdruck devote Christen von der katholischen Kirche für andächtige, fromme Christen benutzt, die gelobten, ihr Leben dem Glauben zu widmen. Diese Christen sollten einen Gegenpol zum Humanismus und der beginnenden Aufklärung darstellen und somit dem zunehmenden Machtverlust der Kirche entgegenwirken.”

Was lernern wir hier? Erstens: Devotion bezeichnet das Extrem, also das ganz weit außen der gaußschen Kurve. Und zweitens: Das Gegenteil, ist Dominanz; was genau das ist, werden wir gleich klären. Und drittens: Devotion ist nicht sinnlos, sondern hat auf jeden Fall ihren Sinn, wie wir aus dem Ursprung des Wortes, der Historie, erkennen können. Durch das Opfer des Decius Mus haben die Römer die Möglichkeit, die Schlacht zu gewinnen. Mensch braucht die Devoten.

Dominanz (http://de.wikipedia.org/wiki/Dominanz_%28Psychologie%29) wird bezeichnet als

“Unter Dominanz versteht man in der Biologie und in der Anthropologie, dass die einen Individuen gegenüber den anderen Individuen einen höheren sozialen Status haben, worauf letztere unterwürfig reagieren. Das Gegenteil von Dominanz ist Unterwürfigkeit bzw. Subdominanz.”

Was lernen wir hieraus? Der höhere soziale Status verfügt darüber, ob eine Person sich dominant oder devot verhält; bei Menschen wie bei Tieren.

Nun wird mir jeder zustimmen, dass das bei anderen Primaten ein natürliches, biologisches und notwendiges Produkt ist. Der stärkste Primat darf sich vermehren, verfügt über die anderen usw. Wir haben also eine klare soziale Struktur, die notwendig ist, damit das Rudel oder der Stamm am Leben bleibt.

Nun wissen Sie wahrscheinlich schon, worauf ich hinaus will: Ich übertrage diesen Gedanken auf einen weiteren Primaten, den Menschen. Der Mensch ist, biologisch gesehen, ein Primat, ja, ein Tier, ein Säugetier, ein Affe, ein Trockennasenaffe. Das ist vielen Menschen häufig nicht bewusst, weswegen ich es hier noch mal ausbreite. (Buchtipp: Desmod Morris, Das Tier Mensch)

Der Mensch hat ebenso eine soziale Struktur, die biologisch gewachsen ist. Und ebenso wie beim Tier entscheidet beim Menschen primär die angeborene Fähigkeit, Dominanz auszuüben, darüber, ob er das auch tatsächlich tun wird; aber natürlich nicht nur.

Denn der Mensch wächst hinein in eine soziale Umgebung, und in dieser sind bestimmte Eigenschaften gerade eher benötigt und andere weniger. So kann es passieren, dass ein eigentlich dominantes Männchen, zu einem weniger dominanten Männchen wird, oder ein eigentlich devotes Weibchen zu einem weniger devoten Weibchen; oder eben andersrum, wie Sie wollen. Es geht hier NICHT um Geschlechtsunterschiede, das ist nur nebenher.

Dominanz ausüben zu können bedeutet eben nicht nur, dass man herrschen DARF, es bedeutet vielmehr, dass man herrschen muss. Es bedeutet, dass man Verantwortung übernimmt für seine Mitmenschen, und das ist natürlich ein sehr, sehr stressiger Job. Aber auch sehr entlohnend, also die Hoffnung nicht aufgeben.

Devotion ausüben zu können bedeutet nicht nur, sich gehen lassen zu dürfen. Es bedeutet vielmehr, sich gehen lassen zu müssen, es bedeutet, unterwürfig sein zu müssen, devot sein zu müssen, Autoritäten anzuerkennen, beratend tätig zu sein, usw. Wenn man aktiv devot ist, so ist man vermittelnd tätig, weil man ja selbst keine Gefahr für seine Mitmenschen darstellt, ist einem das möglich.

Beides sind, richtig angewandt, überaus ausfüllende Tätigkeiten, wenn man seine eigene Fähigkeit richtig erkennt und umsetzt.

Ohne devote Menschen ist der dominante Mensch nichts; doch ohne den Dominanten führt die Devoten niemand an. Extreme dürften, so glaube ich, in beide Richtungen eher selten sein, aber auftreten.

Dabei ist, natürlich, jeder Mensch individuell, bedeutet, auf jeden Menschen, auf den man trifft, muss man differenziert reagieren; mal ist da jemand dominanter, und mal devoter.