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Vollständige Version anzeigen : Welchen französischen Revolutionär findet ihr am besten?



Vietminh
05.09.2005, 20:38
Die Frage ist klar.

Babeuf habe ich nicht reingenommen, weil er mit der eigentlichen Revolution nichts am Hut hatte. Ansonsten bitte beachten, dass man bei einer Umfrage nur 10 Felder hat ;).

Der Patriot
05.09.2005, 20:56
Napoleon, weil einer meiner Ahnen für ihn ins Feld gezogen ist. Das bin ich meinem Vorfahren schuldig. ;)

Vietminh
05.09.2005, 21:04
Meine Lieblinge waren schon immer Robespierre, Marat und ganz besonders Saint-Just.

Wäre man den widerwärtigen Dolchführern um Tallien nur zuvorgekommen!

Weiterhin ist schade, dass die Royalistin Corday nicht kontrolliert wurde, bevor sie in das Badezimmer des ami du peuple marschieren konnte.

ThiloS
06.09.2005, 11:04
Napoleon ein Revolutionär?

Das halte ich für ein Gerücht.

Napoleon war so etwas wie der Joschka Fischer der Revolution. Sie hat ihn nach oben gespült. Kaum an der Macht, hat er einen Abklatsch des ancient regime aufgebaut und eigentliche Revolutionäre wie beispielsweise Barré kaltgestellt.

Vietminh
06.09.2005, 16:15
Napoleon ein Revolutionär?

Das halte ich für ein Gerücht.

Napoleon war so etwas wie der Joschka Fischer der Revolution. Sie hat ihn nach oben gespült. Kaum an der Macht, hat er einen Abklatsch des ancient regime aufgebaut und eigentliche Revolutionäre wie beispielsweise Barré kaltgestellt.

Viele behaupten, er habe die Revolution vollendet, deshalb habe ich ihn dazugenommen. Für mich war er auch nie ein Revolutionär.

ThiloS
06.09.2005, 16:23
Viele behaupten, er habe die Revolution vollendet, deshalb habe ich ihn dazugenommen. Für mich war er auch nie ein Revolutionär.

Das ist ja der Treppenwitz. Der Revolutionsvollender hat sich zum Kaiser gekrönt. König war da noch viel zu wenig.

Dazu hat er den Papst in Avignon eingebuchtet - und ich wette, wäre der alte Herr da vor seinen Chef getreten, hätte Napoleon auch noch den Papsttitel erlangt.

ThiloS
06.09.2005, 16:27
BTW: eigentlich schade, daß so ein interessantes Thema so wenig Comments aufweist.

Aber nicht wirklich ein Wunder. Dafür müsste man sich WIRKLICH für geschichte (und nicht nur deutsche) interessieren und ja, so ein klitzekleinwenig Bildung gehört auch dazu.

Aber was will man von Patrioten erwarten, deren nationalzeitungs-verzerrte "Geschichtskenntnisse" erst 1914 beginnen?

sunbeam
06.09.2005, 17:39
Ich mag Luis de Funés!

Baxter
07.09.2005, 22:06
Die die noch kommen wird

Lord Solar Plexus
08.09.2005, 13:40
Bernadotte. Unvergleichlich, wie er es zum König von Schweden geschafft hat.

Stahlschmied
08.09.2005, 13:42
Keinen. Sind mir alle unsympathisch.

Wachmann
08.09.2005, 20:42
@ Stahlschmied

Wer keine Ahnung hat, der sollte schweigen ( solltest du dir zu Herzen nehmen!!)

@ Topos
Bernadotte war ja kein Revolutionär, er war ja Militär,der sich als Militärführer auszeichnete ( mhm, war er schon in Ägypten unter Napoleon dabei.. ich glaube nicht).
Letztlich hat er sich da einen großen namen erworben und bevor die Wasa nun in ihrer letzten Linie austarben, adoptierte der kinderlose König Schwedens Bernadotte.
Allerdings wurde er zu einem echten schwedischen Patrioten, immerhin schloss er sich - notgedrungen - der Allianz gegen Frankriech an nach der Niederlage Frankreichs in Russlands. Dafür erhielt Schweden auch als Kompensation für Finnland Norwegen, aber ich schweife ab...
Also Bernadotte ist kein Revolutionär.
Napoleon auch sicherlich nicht. Er war eben Militär udn zeichnete sich anfangs allein militärisch aus, als er 1795 einen Aufstaned in paris schnel niederschlug. Er war wirklich eher Militär und seine Motive entsprangen auch keinem Revolutionsgeist.
Sicher, er führte den Code Civil ein udn ansonsten blieben einige Errungenschaften im Denken auch bestehen.
Aber trotzdem schuf er preinzipiellnur ein neu ansgtrichenes, aufgemöbeltes ancien regime. Er hätte doch genauso gut das Konsulat bestehen lassen können, aber nein er wollte die Kaiserkrone.
Immerhin war selbst doch jemand wie Abbe Sieyes Konsul neben Napoleon. Daher finde ich Napoleon in der Reihe auch etwas deplatziert.
Es wäre genauso sinnvoll bei der März-Revolution von 1848 NapoleonIII als größten Revolutionär hinzustellen....
Also zur Beantwortung der Frage:
Meines Erachtens war es jemand, der hier bisher noch nicht auftauchte, nämlich der von mir angesprochene Abbe Sieyes.
Sicher, außer dem Konsulatsposten ( welch späte Ehre) hatte er wenig praktischen Einfluß. Aber letztlich doch waren es seine Gedanken ( die übrigens viel von Rousseau widergeben, obwohl Sieyes eine recht sonderbare Gestalt war und mit dem lebenslustigen Rousseau nicht zu vergleichen war) die die Revolution anfeuerten. Sein Pamphlet über den dritten Stand entfachte das Feuer der Empörung, wie sein propagandistischer Einsatz überhaupt recht wiochtig war zu Anfang.

Alles was dann später kam, insbesondere die ganze Truppe um Robiespierre, übertrieben die Revolution und mißbrauchten sie. Ihre Zeile mögen gut gewesen sein, aber ihre Mittel...Die jakobinische Radikalität, alliert mit den Sansculotten hat letztlich die Revolution so weit sich austoben lassen, dass ein Napoleon leichtes Spiel hatte, wieder dem nach Stabilität sich sehendne Land etwas mehr Kontur zu geben.

Kaiser
08.09.2005, 21:48
Robespierre. Ich mag seine Mischung aus Fanatismus, Brutalität und Gradlinigkeit.

P.S.: Napoleon gehört nicht in die Reihe der Revolutionäre.

Roter Prolet
08.09.2005, 22:01
Viele behaupten, er habe die Revolution vollendet, deshalb habe ich ihn dazugenommen. Für mich war er auch nie ein Revolutionär.

War er auch nicht. Er hatte vielleicht aristokratische Herrschaftsmethoden benutzt, aber er war eben ein "Kind" der bürgerlichen Revolution 1789 in Frankreich.