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Vollständige Version anzeigen : Eine Welle der Entrüstung



Sloth
02.08.2012, 11:16
Gestern traf es mich wie der Blitz.
In einer Unterhaltung mit mehreren Personen über den Arbeitsmarkt "wurde klar", daß ich allein schuld bin an meiner Situation und sonst niemand. Ich solle nicht erwarten, daß mir alles zufalle. Was für eine Beleidigung. Wer erwartet denn, daß ihm ein Job "zufällt"? Ich erwiederte, daß man doch erwarten kann, die Möglichkeit zu haben, etwas aus sich machen zu können. Das sollte ein Land mit unseren Ansprüchen schon hergeben.
Einsicht? Fehlanzeige. So, als hätte ich irgendetwas Absurdes gesagt, kam schon die nächste Predigt.

Ich sagte ganz dann ganz einfach, daß ich mir es erntshaft überlegen würde, in die DDR zu ziehen, gäbe es sie noch.
Das war zu hart für die Jungs! 4 erwachsene Männer im Alter von 50 bis 60, 3 davon arbeitslos, fanden sich schockiert.
Ich fand da aber nichts dabei und fügte hinzu, daß ich in der DDR keine Existenznöte zu erleiden hätte, da die soziale Sicherheit gewährleistet wäre. Außerdem wäre ein Trabi besser, als kein Auto zu besitzen.
Das Argument der gläsernen Menschen, über die jeder Konzern Mannigfaltiges in Erfahrung bringt, und der Staat alles weiß, war natürlich die "Stasi".
Ich sage, es sei doch egal. Wenn jeder zweite für die Stasi arbeitet, seien mindestens 50 % der Bevölkerung vollauf zufrieden mit dem Staat. Was war mit den 37 millionen E-mails in 2010, Herr Gauck? Da wären die Jungs vom MfS aber blass geworden! So eine lückenlose Totalüberwachung, die ohnehin sinnlos ist, wenn der VS selbst für den Terror sorgt, wäre nicht im Sinn der Staatssicherheit gewesen.

Die weiteren Argumente der BRD-Michel fielen dürftig aus. Ich würde mich lächerlich machen usw.
Naja, wieder etwas dazu gelernt. BRD-Michel wird zwar nicht müde zu meckern, etwas ändern, zur Tat schreiten und echte Konsequenzen ziehen, das liegt ihm jedoch nicht.

Nichts für ungut aber den habt ihr euch verdient:

:hdf:

Sloth
02.08.2012, 20:03
http://img232.imageshack.us/img232/6625/meinung.jpg

frodo
02.08.2012, 20:07
Die Aufgabe des Sozialismus ist ja Gerechtigkeit zu schaffen.
In der DDR, so wie in allen anderen sozialistischen Bruderländern war das aber nicht der Fall.
Natürlich gibt es für die Nutznießer des Systems die die Wende nicht geschafft haben,
eine gewisse Nostalgie und Sehnsucht nach den alten Zuständen.

Casus Belli
02.08.2012, 20:11
Die Aufgabe des Sozialismus ist ja Gerechtigkeit zu schaffen.
In der DDR, so wie in allen anderen sozialistischen Bruderländern war das aber nicht der Fall.
Natürlich gibt es für die Nutznießer des Systems die die Wende nicht geschafft haben,
eine gewisse Nostalgie und Sehnsucht nach den alten Zuständen.

Eine Menschliche eigenschaft, das Schlechte wird verdrängt das Gute bleibt gespeichert. Wir alle kennen ja von unseren Großeltern die "Früher war alles besser" Geschichten. Die basieren auf dieser menschlichen Eigenschaft.

Falsche Nostalgie und Ostalgie lehne ich ab, die DDR war größtenteils Scheiße ausser der Zusammenhalt der Menschen der aber auch dadurch bedingt war weil das Regime so beschiessen war wie es war.

Bleipis Provo auf dem Amt halte ich aber für OK und auch für Lustig. Besser wäre noch eine schlimmere Provo wie "Gibts nirgends ne Autobahn zu bauen???"

frodo
02.08.2012, 20:14
Bleipie kann durchaus ein Opfer des Systems sein.

Sloth
02.08.2012, 20:14
http://www.youtube.com/watch?v=kbqrDXD-uZI

Sloth
02.08.2012, 20:26
Die Aufgabe des Sozialismus ist ja Gerechtigkeit zu schaffen.
In der DDR, so wie in allen anderen sozialistischen Bruderländern war das aber nicht der Fall.
Natürlich gibt es für die Nutznießer des Systems die die Wende nicht geschafft haben,
eine gewisse Nostalgie und Sehnsucht nach den alten Zuständen.
Du solltest die Leute nicht zu Idioten erklären. Sie werden schon wissen, warum sie so abgestimmt haben wie sie es haben. Bis auf die Wessis natürlich, die kennen die DDR ja nur aus dem TV. Die Ossis kennen beides. Vor allem die Arbeits- und Perspektivlosigkeit nach dem Beitritt der DDR zur BRD.

Sloth
02.08.2012, 20:59
Bleipis Provo auf dem Amt halte ich aber für OK und auch für Lustig. Besser wäre noch eine schlimmere Provo wie "Gibts nirgends ne Autobahn zu bauen???"
Wie kommste darauf, die Lokalität dieses Gesprächs sei das Amt gewesen?

Casus Belli
02.08.2012, 22:33
Wie kommste darauf, die Lokalität dieses Gesprächs sei das Amt gewesen?

Darauf habe ich getippt weil du mit anscheinend Fremden über deine Arbeitssituation geredet hast.

Sloth
02.08.2012, 22:37
Darauf habe ich getippt weil du mit anscheinend Fremden über deine Arbeitssituation geredet hast.
Nein, die sehe ich öfters. Aber du hast es schon ganz gut erkannt, denn im Prinzip sind sie mir vollkommen fremd. Keine Ahnung, wie die mit Nachnamen heißen, wo die wohnen usw.

The Dude
02.08.2012, 23:10
Gestern traf es mich wie der Blitz.
In einer Unterhaltung mit mehreren Personen über den Arbeitsmarkt "wurde klar", daß ich allein schuld bin an meiner Situation und sonst niemand. Ich solle nicht erwarten, daß mir alles zufalle. Was für eine Beleidigung. Wer erwartet denn, daß ihm ein Job "zufällt"? Ich erwiederte, daß man doch erwarten kann, die Möglichkeit zu haben, etwas aus sich machen zu können. Das sollte ein Land mit unseren Ansprüchen schon hergeben.
Einsicht? Fehlanzeige. So, als hätte ich irgendetwas Absurdes gesagt, kam schon die nächste Predigt.

Ich sagte ganz dann ganz einfach, daß ich mir es erntshaft überlegen würde, in die DDR zu ziehen, gäbe es sie noch.
Das war zu hart für die Jungs! 4 erwachsene Männer im Alter von 50 bis 60, 3 davon arbeitslos, fanden sich schockiert.
Ich fand da aber nichts dabei und fügte hinzu, daß ich in der DDR keine Existenznöte zu erleiden hätte, da die soziale Sicherheit gewährleistet wäre. Außerdem wäre ein Trabi besser, als kein Auto zu besitzen.
Das Argument der gläsernen Menschen, über die jeder Konzern Mannigfaltiges in Erfahrung bringt, und der Staat alles weiß, war natürlich die "Stasi".
Ich sage, es sei doch egal. Wenn jeder zweite für die Stasi arbeitet, seien mindestens 50 % der Bevölkerung vollauf zufrieden mit dem Staat. Was war mit den 37 millionen E-mails in 2010, Herr Gauck? Da wären die Jungs vom MfS aber blass geworden! So eine lückenlose Totalüberwachung, die ohnehin sinnlos ist, wenn der VS selbst für den Terror sorgt, wäre nicht im Sinn der Staatssicherheit gewesen.

Die weiteren Argumente der BRD-Michel fielen dürftig aus. Ich würde mich lächerlich machen usw.
Naja, wieder etwas dazu gelernt. BRD-Michel wird zwar nicht müde zu meckern, etwas ändern, zur Tat schreiten und echte Konsequenzen ziehen, das liegt ihm jedoch nicht.

Nichts für ungut aber den habt ihr euch verdient:

:hdf:

Wo ist der wirkliche Unterschied zur BRD? In der DDR gab es keine Arbeitslosen, weil man jedem eine "Arbeit" zugewiesen hat. Das versucht man doch auch hier - wenn auch etwas anders (der Modus ist im Kapitalismus halt ein anderer) - mit: Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwandsentschädigung.

Affenpriester
03.08.2012, 00:03
In der DDR war es schon leichter, das Leben war sorgenfrei. Man wusste wie sein Leben verlaufen wird, man konnte planen. Das hast du heute alles nicht mehr, die Leute stehen mit Existenzangst auf und gehen mit ihr ins Bett.
Damals war es halt einfach, du hattest deinen Job, Familie, Kinder. Luxus war selten, aber die Familie stand im Vordergrund. Man hat was zusammen unternommen, Zeit miteinander verbracht.

Auf der Arbeit musste niemand die Ellenbogen ausfahren weil es karrieretechnisch absolut nichts gab, wohin man aufsteigen konnte.
Einerseits trist, andererseits wiederum entspannt. Ich habe gern in der DDR gelebt, und das sage ich als Kapitalist.

Das Leben untereinander war schön. Die Politiker waren scheißegal, damit hat man sich nicht beschäftigt. Es kam einem so vor als ob es gar keine Regierung gab, man fühlte sich nicht wirklich regiert.
Man stand auf, ging zur Arbeit, Schule oder machte sein Ding, kam nach Hause und unternahm was mit Freunden/Familie.
Dein Arbeitsplatz war morgen noch da, deine Freunde waren auch noch da, weil es nichts gab wo man hinkonnte.

Sloth
03.08.2012, 00:12
Wo ist der wirkliche Unterschied zur BRD? In der DDR gab es keine Arbeitslosen, weil man jedem eine "Arbeit" zugewiesen hat. Das versucht man doch auch hier - wenn auch etwas anders (der Modus ist im Kapitalismus halt ein anderer) - mit: Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwandsentschädigung.
Völlig an der Realität vorbei.

Hier gibt es die Realität:

Zur gleichen Zeit, da jenseits ihrer Staatsgrenze West 2,3 Millionen bundesdeutsche Arbeitslose stempeln gehen, in ganz Westeuropa sogar mehr als 15 Millionen Menschen ohne Arbeit registriert sind, gilt in der Deutschen Demokratischen Republik unverändert ein geflügeltes Wort, mit dem Gastronomen ungeduldige Gäste, Handwerkskollektive ihre Kunden, Industriebetriebe den auf Ware wartenden Handel vertrösten: "Keine Leute, keine Leute."

Seit der Arbeiter-und-Bauern-Staat existiert, ist die Dauerklage übers fehlende Personal das realsozialistische Echo auf jenes DDR-Verfassungsgebot (Artikel 24), wonach "jeder Bürger ... das Recht auf Arbeit" hat, "auf einen Arbeitsplatz und dessen freie Wahl entsprechend den gesellschaftlichen Erfordernissen und der persönlichen Qualifikation".

So wenig Mauer und andere Grenzbefestigungen der ostdeutschen Ökonomie Schutz boten vor internationalen Wirtschaftskrisen, vor Preiserhöhungen nicht und nicht vor der rasanten Verteuerung der meisten Rohstoffe - die Arbeitslosigkeit blieb als nahezu einziges kapitalistisches Erbübel bislang außen vor.

Noch immer ist kaum ein Industriebetrieb in der DDR anzutreffen, vor dessen Werkstoren nicht große Tafeln davon künden, daß Arbeitskräfte aller Art "aus der nicht berufstätigen Bevölkerung" heiß begehrt und selten gefunden werden. Anderen Unternehmen das Personal abzuwerben, durch Hinweise auf Raritäten wie etwa garantierte Ferienplätze an der Ostsee oder eine freie Werkswohnung, ist den sozialistischen Managern schon seit Jahren bei Strafe verboten.

Wie kein anderes Industrieland der Welt hat die DDR ihr Arbeitskräfte-Potential systematisch bis zum letzten Mann und zur letzten Frau ausgeschöpft. Obwohl die Wohnbevölkerung zwischen Ostsee und Erzgebirge in der Zeit von 1951 bis 1981 um gut anderthalb Millionen Menschen schrumpfte, stieg die Zahl der Berufstätigen, Lehrlinge inbegriffen, im selben Zeitraum um mehr als eine Million an: von 7,7 auf 8,8 Millionen.

Den mit Abstand größten Anteil an diesem beachtlichen Zuwachs haben die DDR-Frauen. Ihre massenhafte Berufstätigkeit, als wesentliches Argument für die in der DDR gerühmte Gleichberechtigung auch parteioffiziell immer wieder herausgestrichen, kompensierte nicht nur die Abwanderung von 2,7 Millionen DDR-Bürgern Richtung Westen bis zum Mauerjahr 1961, sondern bewahrte ganze Wirtschaftszweige vor dem drohenden Kollaps durch Arbeitskräftemangel.

Inzwischen schafft an jedem zweiten Arbeitsplatz eine Frau. 49 Prozent der weiblichen Bevölkerung sind berufstätig, während von ihren Schwestern in Deutschlands Westen nur jede dritte arbeiten geht.

Bei der Mobilisierung weiblicher Werktätiger hat die DDR-Wirtschaft nun auch nach eigener Einschätzung das Ende der Fahnenstange erreicht. Andere Arbeitskräfte-Reserven, etwa durch die Weiterbeschäftigung von Altersrentnern, sind ebenfalls vollständig ausgeschöpft. Und auf ausländische Arbeitnehmer aus anderen sozialistischen Ländern hatten sich die Ost-Berliner Wirtschaftsplaner ohnehin nie recht verlassen mögen.

Zwar waren gegen Ende der siebziger Jahre bis zu 50 000 Polen und Ungarn in der DDR-Industrie eingesetzt, aber dieser Gastarbeiter-Anteil machte niemals mehr als höchstens ein halbes Prozent aller Beschäftigten aus. Neuere Zahlen fehlen, aber es spricht vieles dafür, daß in den vergangenen beiden Jahren insbesondere das polnische Kontingent aus politischen Gründen erheblich reduziert worden ist.

Obwohl die "Keine Leute"-Klage kaum je abebbte, befand sich die DDR-Wirtschaft bis jetzt noch in einer vergleichsweise günstigen demographischen Situation. Seit 1976 haben die Beschäftigtenzahlen, bedingt auch durch das Eintreten geburtenstarker Jahrgänge ins Berufsleben, überproportional zugenommen - durchschnittlich um 50 000 pro Jahr.

Diese relative Entlastung, die sich jetzt allerdings verringert, war eine wesentliche Voraussetzung für das im letzten Jahrzehnt stückweise realisierte sozialpolitische Programm der SED, dessen Einzelmaßnahmen - von der Urlaubsverlängerung bis zum bezahlten Babyjahr ab zweitem Kind - seither nicht nur auf den Staatshaushalt, sondern vor allem auch auf die Betriebsbilanzen drücken.

Wie sehr, hat jüngst der Ost-Berliner Wirtschaftswissenschaftler Otto Reinhold errechnet: Insgesamt entspreche die Verringerung der Arbeitszeit "der Leistung von einer Million Werktätiger" - mithin einem Achtel des gesamten Arbeitsplatz-Potentials der DDR.

In den kommenden Jahren dagegen kann die Volkswirtschaft der DDR weder auf mehr Material noch auf mehr

arbeitende Menschen hoffen. "Die extensiven Wachstumsquellen", so ZK-Mitglied Reinhold, "sind im wesentlichen erschöpft"; weder stünden "zusätzliche Roh- und Brennstoffe" noch "zusätzliche Arbeitskräfte zur Verfügung".

Rationalisierung und Intensivierung lauten daher die Zauberworte des ökonomischen Diätprogramms, nach dem die DDR-Industrie in zweierlei Richtung abspecken soll: einerseits sparsamerer und effektiverer Materialeinsatz, andererseits Einsparung und Freisetzung von Arbeitskräften für neue Industriezweige, etwa die Mikroelektronik, ebenso wie für seit langem personell unterversorgte Bereiche wie beispielsweise Dienstleistungsbetriebe.

Einen konsequenten Abbau von Arbeitsplätzen fordern DDR-Wirtschaftswissenschaftler schon seit Ende der siebziger Jahre, in letzter Zeit freilich immer lauter und nachdrücklicher. So gibt es nach Auffassung von Siegfried Tannhäuser, Vorsitzender des wissenschaftlichen Rates für sozialistische Betriebswirtschaft bei der Ost-Berliner Akademie der Wissenschaften, überhaupt "keinen Arbeitskräftemangel" in der DDR-Industrie, "sondern einen Arbeitsplatzüberschuß".

Die Tannhäuser-Formel drückt mit anderen Worten aus, was westliche Ökonomen seit langem als "verdeckte Arbeitslosigkeit" in den sozialistischen Ländern benennen: "Wegen der komplizierten und verzerrten Preisstruktur", formuliert Heinz Vortmann vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in West-Berlin, "ist die Effizienz gar nicht zu berechnen und damit auch nicht, ob der Mann an seinem Arbeitsplatz nicht möglicherweise mehr kostet, als er bringt."

Sorgenvoll stellte SED-Generalsekretär Erich Honecker Ende vergangenen Jahres fest, daß "in vielen Kombinaten die Arbeitsproduktivität langsamer wächst als die Produktion" und im Vergleich etwa zur Bundesrepublik um dreißig Prozent zu niedrig sei.

Eindringlich mahnte der Staatschef das sozialistische Management, mit dem "kostbarsten Potential unseres Landes", dem "Arbeitsvermögen der über acht Millionen Werktätigen", künftig sparsamer umzugehen.

Wie das aussehen kann in einer zentral verwalteten Industriegesellschaft, die weder die ökonomische Sanktion der Entlassung und Arbeitslosigkeit für den einzelnen Arbeitnehmer kennt noch die der Pleite für den unwirtschaftlich arbeitenden Betrieb, demonstriert seit einigen Jahren das Petrochemische Kombinat (PCK) in Schwedt an der Oder, größter erdölverarbeitender Betrieb der DDR. Ende der siebziger Jahre, beschreibt PCK-Generaldirektor Werner Frohn die damalige Druck-Situation, habe man vor der Entscheidung gestanden, "künftig Neuanlagen mit den vorhandenen Menschen zu betreiben oder die weitere

Entwicklung des Werkes einzuschränken".

Die Schwedter Initiative "weniger produzieren mehr" gilt seither in der ganzen Republik als Paradebeispiel für sozialistische Arbeitsplatz-Rationalisierung.

Innerhalb von vier Jahren wurden im Stammbetrieb 2400 Arbeitskräfte freigesetzt, davon jeder fünfte aus der Verwaltung, auf Kosten des Betriebs umgeschult und an neuen Produktionsanlagen eingesetzt. Die Folge: Der bürokratische Wasserkopf schrumpfte von 28,5 Prozent auf einen Anteil von 22,3 Prozent an der Gesamtbelegschaft, und die Arbeitsproduktivität stieg im bereits vorhandenen Werk erstmals schneller als die Warenproduktion.

Bis 1985 will das Schwedter Kombinat mit weiteren 820 Arbeitskräften nochmals knapp zehn Prozent der Belegschaft einsparen und dabei auch das Verwaltungspersonal weiter reduzieren, nunmehr auf einen Anteil von achtzehn Prozent.

Zwar haben die Schwedter Rationalisatoren inzwischen einige Nachahmer gefunden - vom Karl-Marx-Städter Werkzeugmaschinenkombinat "Fritz Heckert", dessen Leitung gelobte, bis 1985 jährlich drei Prozent aller Arbeitskräfte einzusparen, bis zum metallverarbeitenden Mansfelder Kombinat "Wilhelm Pieck", das im gleichen Zeitraum 1120 Mitarbeiter freisetzen will. Doch insgesamt, klagt ein leitender Mitarbeiter der Staatlichen Plankommission, "bewegt sich zu wenig, und was sich bewegt, geschieht meistens zu spät".

Gründe für die verbreitete Unbeweglichkeit gibt es genug: Oft fehlt der Anreiz für Betriebe, mit Arbeitskräften zu geizen, weil hohe Lohnkosten als fester Kalkulationsposten die amtlich festgesetzten Produktionspreise hoch halten, während für jede Mark des eingesetzten Kapitals eine den Gewinn schmälernde Abgabe zu zahlen ist. DIW-Experte Vortmann: "Die Substitution des Faktors Arbeit durch Kapital kann also für die einzelnen Betriebe ungünstig sein."

Überdies neigen viele Kombinate, durch jahrelange Wettbewerbserfahrung gewitzt, zum Horten von Menschen und Material, um für den nächsten Jahresplan und damit die nächste Produktionserhöhung gewappnet zu sein. Der Betriebsegoismus, sich allerlei stille Reserven zu halten, die dann nach und nach planmäßig "entdeckt" werden, siegt dabei noch allemal über die volkswirtschaftliche Vernunft. Die meisten Freisetzungsaktionen der vergangenen Jahre hatten denn auch einen ausschließlich innerbetrieblichen Effekt; für andere Betriebe der Stadt oder des Bezirkes fiel dabei zusätzliches Personal selten ab.

Viele Betriebe sind auch gezwungen, ihre oft veralteten Produktionsanlagen mit Bordmitteln und viel Improvisationskunst zu rationalisieren, weil die Investitionen

bereits seit Jahren stagnieren. Noch immer sind beispielsweise in der metallverarbeitenden DDR-Industrie vier von zehn Produktionsarbeitern in der Montage mit überwiegend schwerer körperlicher Arbeit beschäftigt. Eine DDR-interne Erhebung ergab, "daß bis zu 85 Prozent der Montagezeiten allein auf die Werkstückbewegung entfallen".

Einen "spürbaren Rationalisierungsschub" (Honecker) sollen hier bis 1985, dem Ende des gegenwärtigen Fünfjahresplanes, mindestens 9000 zusätzlich eingesetzte Industrie-Roboter bewirken, von denen sich die Ost-Berliner Staatsökonomen eine Einsparung von 6000 bis 7000 Arbeitern versprechen.

Schließlich auch tut sich ein sozialistisches System bei aller bereitwilligen Adaption kapitalistischer Methoden offenkundig noch immer schwer bei dem, was Ahnherr Wladimir Iljitsch Lenin einst als die fabrikmäßige "Kunst der Schweißauspressung" denunzierte. Bei jeder Rationalisierungsmaßnahme reden die Betriebsgewerkschaftsleitungen ein entscheidendes Wort mit. Sie achten darauf, daß der umgesetzte Kollege rechtzeitig durch Lehrgänge vorbereitet wird und so lange ein Überbrückungsgeld erhält, bis er auf dem neuen Arbeitsplatz mindestens den alten Lohn verdient.

Kommt ein Betrieb tatsächlich einmal in die im Paragraphen 54 des DDR-Arbeitsgesetzes fixierte Situation, einem Mitarbeiter wegen "Änderung der Produktion, der Struktur oder des Stellen- bzw. Arbeitskräfteplans" kündigen zu müssen, so darf er dies nur, wenn er dem Betroffenen vorher eine "zumutbare Arbeit" angeboten hat.

Darüber, was zumutbar ist, gehen die Meinungen freilich mit zunehmender Rationalisierung erheblich auseinander. Es sei nicht immer leicht, räumte jetzt die an der ZK-Akademie für Gesellschaftswissenschaften tätige Soziologin Heidrun Radtke ein, die freigesetzten Werktätigen "qualifikationsgerecht" an anderer Stelle wieder einzugliedern. Nicht selten bedeute solche Einsicht in die ökonomische Notwendigkeit durchaus "ein persönliches Opfer".

Diese Probleme, die sich zunehmend als Arbeitsunlust und -unzufriedenheit bemerkbar machen, resultieren nicht zuletzt aus dem hohen Qualifikationsniveau der DDR-Bürger: Jeder zweite Werktätige verfügt über einen Facharbeiterabschluß, mehr als jeder neunte absolvierte erfolgreich eine Fachschule, jeder 16. besitzt ein Hochschuldiplom und jeder 29. die Meisterwürde.

In der DDR angestellte sozialwissenschaftliche Untersuchungen aus den letzten Jahren belegen, daß die beträchtliche Fluktuation von Arbeitskräften - immerhin 500 000 Jobwechsler pro Jahr - vor allem von Höherqualifizierten in Gang gehalten wird. So recherchierte beispielsweise ein Autorenkollektiv des DDR-Zentralinstituts für Wirtschaftswissenschaften, daß knapp die Hälfte aller Stellengesuche in der Ost-"Berliner Zeitung" von Hoch- und Fachschulkadern aufgegeben wurden.

"Hervorstechend" und "beunruhigend" fanden die Forscher die Tatsache, daß jeder dritte Inserent auch eine "artfremde Tätigkeit" auszuüben bereit war: Dies weise darauf hin, "daß einerseits die Arbeitsbedingungen am Arbeitsplatz oft noch nicht zufriedenstellend gelöst sind, andererseits die Vorstellungen über das Berufsbild mit der Wirklichkeit möglicherweise nicht immer übereinstimmen".

An dieser Fluktuation, einzige und meist unerwünschte Unterbrechung der Vollbeschäftigung in der DDR, nehmen jährlich zwischen sechs und sieben Prozent aller Beschäftigten teil - zu erheblichen Kosten, die für den Arbeitsplatzwechsel eines Universitätsabsolventen auf 30 000 Mark und den eines Facharbeiters noch auf 10 000 Mark geschätzt werden. Der für 1978 errechnete Effektivitätsverlust durch ungeplante Fluktuation: 9,5 Milliarden Mark.

Immerhin läßt sich an der hohen Erwerbsquote (DDR: 52 Prozent; Bundesrepublik: 46 Prozent), mit der Ökonomen den Anteil von Berufstätigen an der Gesamtbevölkerung messen, deutlich ablesen, daß der Wert der Arbeit von DDR-Bürgern durchaus akzeptiert wird.

Weitaus schwerer dagegen tun sich die Werktätigen mit der neupreußischen Arbeitsmoral, für die die SED unablässig die Werbetrommel rührt. Doch das millionenfache Krankfeiern und Zuspätkommen, das Wirtschaftsfunktionäre immer wieder zu volkswirtschaftlichen Einbußen von beeindruckender Höhe zusammenzuaddieren pflegen, ist nur selten Ausdruck politischer Renitenz, sondern vielmehr ein natürlicher Effekt der totalen Arbeitsgesellschaft: Wo die Arbeit soviel vom Leben des einzelnen beansprucht, muß Lebensnotwendiges auch während der Arbeitszeit stattfinden.

Oder, mit den Worten der vor zweieinhalb Jahren aus der DDR nach West-Berlin übergesiedelten Journalistin Irene Böhme: "Die Haare wachsen während der Arbeitszeit, also müssen sie auch während der Arbeitszeit geschnitten werden."
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14018781.html

Bodenheim
03.08.2012, 00:29
Mir als Wessi haben an der DDR immer die Sportler gefallen. Die waren eindeutig besser. Sieht man auch heute an den Chinesen. In der DDR wurden Jugendliche an der Hand genommen, und gedrillt. Dafür sind sie ihnen heute sicher dankbar. In der BRD kümmert sich keine Sau um Jugendliche.

Franziska van Almsick war noch DDR-Schule. Die heutigen Schwimmer sind BRD-Schule. Allein am Doping kann es nicht liegen. Es fehlt einfach auch der gemeinsame Plan, vom Staat her. Niemand kümmert sich um irgendwas, es gibt kein Staatsziel, kein Programm. Das ist meine Hauptkritik an der BRD.

Was die Wirtschaft angeht, war die DDR schlichtweg unproduktiv und pleite. Die konnten sich ihren "Sozialstaat" gar nicht leisten. Die DDR hat nichts erwirtschaftet, schon gar nicht Hightech-Produkte.

Das BRD-System ist in Deutschland nicht beliebt, es kam ja auch nicht von den Deutschen, es kam von den Alliierten. Die Deutschen hassen ihre Politiker. Das BRD-System ist nur geduldet, weil es funktioniert, weil es Wohlstand gebracht hat, und das Wirtschaftswunder gebracht hat. Aber mögen tun die Deutschen dieses System auch nicht. Uns fällt im Moment einfach kein besseres ein.

Affenpriester
03.08.2012, 00:30
Mir als Wessi haben an der DDR immer die Sportler gefallen. Die waren eindeutig besser. Sieht man auch heute an den Chinesen. In der DDR wurden Jugendliche an der Hand genommen, und gedrillt. Dafür sind sie ihnen heute sicher dankbar. In der BRD kümmert sich keine Sau um Jugendliche.

Franziska van Almsick war noch DDR-Schule. Die heutigen Schwimmer sind BRD-Schule. Allein am Doping kann es nicht liegen. Es fehlt einfach auch der gemeinsame Plan, vom Staat her. Niemand kümmert sich um irgendwas, es gibt kein Staatsziel, kein Programm. Das ist meine Hauptkritik an der BRD.

Was die Wirtschaft angeht, war die DDR schlichtweg unproduktiv und pleite. Die konnten sich ihren "Sozialstaat" gar nicht leisten. Die DDR hat nichts erwirtschaftet, schon gar nicht Hightech-Produkte.

Das BRD-System ist in Deutschland nicht beliebt, es kam ja auch nicht von den Deutschen, es kam von den Alliierten. Die Deutschen hassen ihre Politiker. Das BRD-System ist nur geduldet, weil es funktioniert, weil es Wohlstand gebracht hat, und das Wirtschaftswunder gebracht hat. Aber mögen tun die Deutschen dieses System auch nicht. Uns fällt im Moment einfach kein besseres ein.

Guter Beitrag, dem ist kaum etwas hinzuzufügen...

Bodenheim
03.08.2012, 00:32
Es gibt das sogn. Schürer-Papier das belegt, dass die DDR bankrott war.
Ganz interessant zu lesen. Die Produktivität lag 40% unter West-Niveau.
Als die BRD die DDR übernahm stellte man fest, dass die gesamten Produktionsmittel eigentlich Schrott waren, komplett wertlos, nach Weststandard. Das hätte man sich niemals vorstellen können.

http://www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl?Analyse_der_%F6konomischen_Lage_der_DDR_mit _Schlu%DFfolgerungen

Affenpriester
03.08.2012, 00:54
Es gibt das sogn. Schürer-Papier das belegt, dass die DDR bankrott war.
Ganz interessant zu lesen. Die Produktivität lag 40% unter West-Niveau.
Als die BRD die DDR übernahm stellte man fest, dass die gesamten Produktionsmittel eigentlich Schrott waren, komplett wertlos, nach Weststandard. Das hätte man sich niemals vorstellen können.

http://www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl?Analyse_der_%F6konomischen_Lage_der_DDR_mit _Schlu%DFfolgerungen

Die DDR war wirtschaftlich ruiniert, vollkommen. Das kreide ich diesen Leuten da auch an.
Es gibt kaum etwas was ich mehr verachte als Kommunisten, aber manchmal erwacht der Sozialist in mir. Die DDR hatte ein grundlegendes Problem, die Wirtschaft.
Nach der Wende wurde es erst einmal allen bewusst, wie übel diese Mangelwirtschaft war, wie veraltet die Technologie, wie wertlos die Unternehmen.
Das hätte man durchaus besser regeln können. Aber damals war alles von Ideologie verblendet, Kalter Krieg. Der Westen gegen den Osten. Der Osten hatte keine Chance...

Sloth
03.08.2012, 00:54
Was die Wirtschaft angeht, war die DDR schlichtweg unproduktiv und pleite. Die konnten sich ihren "Sozialstaat" gar nicht leisten. Die DDR hat nichts erwirtschaftet, schon gar nicht Hightech-Produkte.
So ein Quatsch.
Hier mal ein Beispiel:
http://www.computerbild.de/artikel/cb-News-PC-Hardware-Robotron-Hightech-aus-der-DDR-6409520.html

Sloth
03.08.2012, 01:01
Es gibt das sogn. Schürer-Papier das belegt, dass die DDR bankrott war.
Ganz interessant zu lesen. Die Produktivität lag 40% unter West-Niveau.
Als die BRD die DDR übernahm stellte man fest, dass die gesamten Produktionsmittel eigentlich Schrott waren, komplett wertlos, nach Weststandard. Das hätte man sich niemals vorstellen können.

http://www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl?Analyse_der_%F6konomischen_Lage_der_DDR_mit _Schlu%DFfolgerungen
Ich zitiere mal deine Quelle:

Auf einer Reihe von Gebieten sind modernste und hocheffektive Ausrüstungen
vorhanden, wie z.B. in der Mikroelektronik, im Werkzeug- und
Verarbeitungsmaschinenbau und auf Teilgebieten der Leichtindustrie, der
Möbelindustrie sowie im Bereich Glas- und Keramikindustrie.

Insgesamt kann man deine Aussagen als Lügen bezeichnen, denn die Quelle nennt auch Lösungen für die Probleme und geht nicht von einem Zusammenbruch der DDR aus.

Affenpriester
03.08.2012, 01:03
Ich zitiere mal deine Quelle:


Insgesamt kann man deine Aussagen als Lügen bezeichnen, denn die Quelle nennt auch Lösungen für die Probleme und geht nicht von einem Zusammenbruch der DDR aus.

Naja, die DDR war zum Schluss sogar auf Kredite vom Klassenfeind angewiesen. Wirtschaft war wirklich nicht deren Ding.

Sloth
03.08.2012, 01:08
Naja, die DDR war zum Schluss sogar auf Kredite vom Klassenfeind angewiesen. Wirtschaft war wirklich nicht deren Ding.
Zum Thema "Klassenfeind" läßt sich Bodenheims Quelle auch prima anwenden:

Mit diesen in Abschnitt IV dargelegten Vorschlägen läßt sich die DDR als Land
des Sozialismus, als Mitglied des Warschauer Paktes und des Rates für
Gegenseitige Wirtschaftshilfe leiten von der Politik der friedlichen Koexistenz
von Staaten unterschiedlicher Gesellschaftsordnung, von der Politik des Dialogs
der Vernunft und der Entspannung.

Dabei schließt die DDR jede Idee von Wiedervereinigung mit der BRD oder der
Schaffung einer Konföderation aus.
Wir sehen in unseren Vorschlägen jedoch
einen Weg in Richtung des zu schaffenden europäischen Hauses entsprechend der
Idee Michail Sergejewitsch Gorbatschows, in dem beide deutsche Staaten als gute
Nachbarn Platz finden können.

Um der BRD den ernsthaften Willen der DDR zu unseren Vorschlägen bewußt zu
machen, ist zu erklären, daß durch diese und weitergehende Maßnahmen der
ökonomischen und wissenschaftlich-technischen Zusammenarbeit DDR - BRD noch in
diesem Jahrhundert solche Bedingungen geschaffen werden könnten, die heute
existierende Form der Grenze zwischen beiden deutschen Staaten überflüssig zu
machen. Dies müßte jedoch verbunden werden mit eigenen politischen und
ökonomischen Vorschlägen der BRD zur Entspannung und zur ökonomischen
Unterstützung der DDR, wobei die Tatsache zu berücksichtigen ist, daß unserem
Land in der Zeit der offenen Staatsgrenze laut Einschätzung eines
Wirtschaftsinstitutes der BRD ein Schaden von ca. 100 Mrd. Mark entstanden ist.
Als Zeichen der Hoffnung und der Perspektive ist die DDR bereit, 1995 zu
prüfen, ob sich die Hauptstadt der DDR und Berlin (West) um die gemeinsame
Durchführung der Olympischen Spiele im Jahre 2004 bewerben sollten.


Das Problem mit dem Geld wird doch dann offensichtlich, wenn sich ein sozialistischer Staat Geld vom kapitalistischen Nachbarn borgen muß:
Er bekommt keins von seinen sozialistischen Bruderstaaten, bzw kann damit nichts anfangen, weil er damit nichts im Westen kaufen kann.

Affenpriester
03.08.2012, 01:12
Zum Thema "Klassenfeind" läßt sich Bodenheims Quelle auch prima anwenden:


Das Problem mit dem Geld wird doch dann offensichtlich, wenn sich ein sozialistischer Staat Geld vom kapitalistischen Nachbarn borgen muß:
Er bekommt keins von seinen sozialistischen Bruderstaaten, bzw kann damit nichts anfangen, weil er damit nichts im Westen kaufen kann.

Ja eben. Pleite ist nicht der mit den meisten Schulden, sondern derjenige der kein Geld mehr bekommt, keine Kredite.

Nikolaus
03.08.2012, 01:13
Du solltest die Leute nicht zu Idioten erklären. Sie werden schon wissen, warum sie so abgestimmt haben wie sie es haben.Die Ossis haben 89 "abgestimmt", als sie die Mauer eingerissen haben.

Affenpriester
03.08.2012, 01:14
Die Ossis haben 89 "abgestimmt", als sie die Mauer eingerissen haben.

Zum Glück wurden die Wessis nicht gefragt...

Nikolaus
03.08.2012, 01:21
Das Problem mit dem Geld wird doch dann offensichtlich, wenn sich ein sozialistischer Staat Geld vom kapitalistischen Nachbarn borgen muß:
Er bekommt keins von seinen sozialistischen BruderstaatenJa was jetzt? Geld borgen von kapitalistischen oder sozialistischen Staaten?

Nikolaus
03.08.2012, 01:26
Zum Glück wurden die Wessis nicht gefragt...Bis auf ein paar wenige Arschlöcher haben alle Wessis den Sturz der Mauer gefeiert.

Sloth
03.08.2012, 01:29
Ja eben. Pleite ist nicht der mit den meisten Schulden, sondern derjenige der kein Geld mehr bekommt, keine Kredite.
Ich wollte was anderes Sagen:
Die DDR konnte mit sozialistischem Geld im Westen nichts kaufen. Die DDR war somit auf die Beschaffung von Devisen angewiesen, um die eigene Industrie flächendeckend zu modernisieren mit dem Ziel, Arbeistkräfte einzusparen, um sie in neuen Fabriken einsetzen zu können, damit die Wirtschaftsleistung erhöht werden kann. Zwar war das MfS sehr gut darin, Technologien zu beschaffen und allgemein verstand man sich in der DDR sehr gut auf den Nachbau von diesen Technologien aber auch damit konnte man nicht alles modernisieren.

Zum Punkt: Der DDR-Export ging hauptsächlich in sozialistische Länder, eine Kreditunwürdigkeit hätte aber einen lange Stagnation der Wirtschaftsentwicklung zur folge gehabt, was bedeutet hätte, daß die DDR den technologischen Anschluss an den Westen verloren hätte. Damit hätte sich der Export in den Westen und auch Osten aber reduziert. Ein Rückgang des Exports nach dem Westen hätte die Ausbeute an Devisen weiter verringert und somit die Aussicht auf Kredite gänzlich zunichte gemacht. Insgesamt hätte dies üble Auswirkungen gehabt, zumal auf die Zufriedenheit der Bevölkerung.

Sloth
03.08.2012, 01:31
Die Ossis haben 89 "abgestimmt", als sie die Mauer eingerissen haben.
Die Öffnung der Mauer geschah durch die Regierung.

Sloth
03.08.2012, 01:34
Ja was jetzt? Geld borgen von kapitalistischen oder sozialistischen Staaten?
Was kann ich dafür, wenn du nicht verstehst, was ich schreibe?

Nikolaus
03.08.2012, 02:15
Was kann ich dafür, wenn du nicht verstehst, was ich schreibe?n diesem Fall sehr viel. denn das ergibt keinen Sinn: Ein Staat will sich Geld borgen von seinen kapitalistischen Nachbarn-und er bekommt keins von seinen sozialistischen Bruderländern..

Nikolaus
03.08.2012, 02:18
Die Öffnung der Mauer geschah durch die Regierung.Weil sie vom Volk dazu genötigt wurde.

Sloth
03.08.2012, 02:55
n diesem Fall sehr viel. denn das ergibt keinen Sinn: Ein Staat will sich Geld borgen von seinen kapitalistischen Nachbarn-und er bekommt keins von seinen sozialistischen Bruderländern..
Da hapert es ausschließlich an deinem Verständnis. Der Staa tleit sich Geld beim kapitalistischen Nachbarn, weil er sich keins von seinen Bruderländern leihen kann, bzw, weil er im Westen mit sozialistischer Währung nicht bezahlen kann.




Weil sie vom Volk dazu genötigt wurde.
Man hättte alternativ auch einen Schießbefehl erteilen können...

Bodenheim
03.08.2012, 04:29
Ich zitiere mal deine Quelle:


Insgesamt kann man deine Aussagen als Lügen bezeichnen, denn die Quelle nennt auch Lösungen für die Probleme und geht nicht von einem Zusammenbruch der DDR aus.

Das Schürer-Gutachten wurde von der DDR-Führung in Auftrag gegeben unter der Einordnung -streng geheim-. Ich zitiere einmal:

"Im internationalen Vergleich der Arbeitsproduktivität liegt die DDR gegenwärtig um 40% hinter der BRD zurück. Im Einsatz des gesellschaftlichen Arbeitsvermögens sowie der zur Verfügung stehenden Ressourcen besteht ein Mißverhältnis zwischen dem gesellschaftlichen Überbau und der Produktionsbasis.

Die Verschuldung im nichtsozialistischen Wirtschaftsgebiet ist seit dem VIII. Parteitag gegenwärtig auf eine Höhe gestiegen, die die Zahlungsfähigkeit der DDR in Frage stellt."


Soviel zur neueren Legende, die DDR sei im Felde unbesiegt von der BRD übernommen worden.
Es gibt aber noch andere klare Belege: Die DDR hatte mit dem sogn. Schuldenreiten begonnen, d.h. Kredite wurden als Sicherheit für neue Schulden angegeben, ein sicheres Zeichen für den Kollaps. Die DDR bekam am Markt keine Kredite mehr, sie war so pleite wie es heute Griechenland ist.

Ein sehr wichtiges, historisches Dokument: Das DDR-eigene Schürer-Gutachten. Pflichtstoff für alle DDR-Nostalgiker.

http://www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl?Analyse_der_%F6konomischen_Lage_der_DDR_mit _Schlu%DFfolgerungen

"Mißverhältnis zwischen dem gesellschaftlichen Überbau und der Produktionsbasis" heißt schlichtweg: Man konnte sich aufgrund geringer Produktivität den sozialen Überbau gar nicht leisten. Von wegen soziale Versorgung in der DDR. Absolut lachhaft.

iGude
03.08.2012, 05:24
... Bis auf die Wessis natürlich, die kennen die DDR ja nur aus dem TV. ...


Das werte ich einfach mal als "unwissende Annahme". Ich, für meinen Teil, war mehrmals in der damaligen DDR. Wurde sogar mal ne Nacht "in Bau" gesteckt, weil ich bei rot über eine Fußgängerampel bin. Auch unvergessen, eines Abends in Leipzig - Hotel Astoria - ich hatte Hunger wie Sau, einen Bekannten im Gepäck. Ging zum Pförtner und fragte ihn ob ich noch was zu essen bekommen könne. Er fragte ob ich Westgeld hätte, ich zeigte ihm einen 50 Mark Schein .... das war dann der Startschuß. Stunde später war in der Bar Blasmusik und Tanz, ich hatte zu essen. Und aufm Zimmer ging die Blasmusik weiter ... :) Ja, ja, die schöne Nostalgie.


Dieses Denken bringt Dich aber nicht weiter. Das was Du beklagst sind auch eher die Auswüchse der Neuzeit. Die Verabschiedung von der sozialen Marktwirtschaft, hinein in den Turbokapitalismus. Wo jeder "alles selbst in die Hand nehmen muss" ... "flexibel sein muss" etc. Alles solche bescherte sinnbefreite Sprüche. An die DDR zu denken, macht keinen Sinn, denn würde diese noch existieren, dann wäre es heute dort ähnlich, wie heute in Russland.

Wir werden hier eben ausgebeutet wie Melkkühe. Wer arbeitet darf bluten wie ein Berserker, und wer aus dem System herrausfällt wird gerade so finanziell am Leben gehalten.

Ich finde das auch zum kotzen, und ich lebte nie in der DDR. Mochte die dortige Blasmusik aber sehr. ;)

Tantalit
03.08.2012, 06:05
Das Elend der anderen verträgt man nur in homöopathischer Dosis.

Deshalb verstehen sich auch meist nur die Menschen mit den selben Sorgen.

In Deutschland ist man halt selber Schuld wenn es einem schlecht geht Systemkritik ist da unerwünscht denn dann wären ja alle verantwortlich und mitschuldig.

Bleipi, wenn du es aber wieder in einen guten Job geschafft hast werden sie dich feiern und sagen siehste es geht doch wenn man nur will Schweinebande.

Sloth
03.08.2012, 12:29
Das Schürer-Gutachten wurde von der DDR-Führung in Auftrag gegeben unter der Einordnung -streng geheim-. Ich zitiere einmal:

"Im internationalen Vergleich der Arbeitsproduktivität liegt die DDR gegenwärtig um 40% hinter der BRD zurück. Im Einsatz des gesellschaftlichen Arbeitsvermögens sowie der zur Verfügung stehenden Ressourcen besteht ein Mißverhältnis zwischen dem gesellschaftlichen Überbau und der Produktionsbasis.

Die Verschuldung im nichtsozialistischen Wirtschaftsgebiet ist seit dem VIII. Parteitag gegenwärtig auf eine Höhe gestiegen, die die Zahlungsfähigkeit der DDR in Frage stellt."


Soviel zur neueren Legende, die DDR sei im Felde unbesiegt von der BRD übernommen worden.
Es gibt aber noch andere klare Belege: Die DDR hatte mit dem sogn. Schuldenreiten begonnen, d.h. Kredite wurden als Sicherheit für neue Schulden angegeben, ein sicheres Zeichen für den Kollaps. Die DDR bekam am Markt keine Kredite mehr, sie war so pleite wie es heute Griechenland ist.

Ein sehr wichtiges, historisches Dokument: Das DDR-eigene Schürer-Gutachten. Pflichtstoff für alle DDR-Nostalgiker.

http://www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl?Analyse_der_%F6konomischen_Lage_der_DDR_mit _Schlu%DFfolgerungen

"Mißverhältnis zwischen dem gesellschaftlichen Überbau und der Produktionsbasis" heißt schlichtweg: Man konnte sich aufgrund geringer Produktivität den sozialen Überbau gar nicht leisten. Von wegen soziale Versorgung in der DDR. Absolut lachhaft.
Hast du es immer noch nicht begriffen. Eine Zahlungsunfähigkeit der DDR hätte nur für den Westen gegolten. Sie wäre als selbstständiger Staat mit Anschluss an den Osten nicht zusammengebrochen. Da kannst du die Schriftgröße auch auf 7 stellen, wahrer werden deine Aussagen dadurch nicht.

Jedem sein Weltbild, aber wer wie du sein Weltbild auf Lügen aubaut und sich darübher auch noch im Klaren ist, für den habe bloß Verachtung über.

Sloth
03.08.2012, 12:40
Das werte ich einfach mal als "unwissende Annahme". Ich, für meinen Teil, war mehrmals in der damaligen DDR. Wurde sogar mal ne Nacht "in Bau" gesteckt, weil ich bei rot über eine Fußgängerampel bin. Auch unvergessen, eines Abends in Leipzig - Hotel Astoria - ich hatte Hunger wie Sau, einen Bekannten im Gepäck. Ging zum Pförtner und fragte ihn ob ich noch was zu essen bekommen könne. Er fragte ob ich Westgeld hätte, ich zeigte ihm einen 50 Mark Schein .... das war dann der Startschuß. Stunde später war in der Bar Blasmusik und Tanz, ich hatte zu essen. Und aufm Zimmer ging die Blasmusik weiter ... :) Ja, ja, die schöne Nostalgie.


Dieses Denken bringt Dich aber nicht weiter. Das was Du beklagst sind auch eher die Auswüchse der Neuzeit. Die Verabschiedung von der sozialen Marktwirtschaft, hinein in den Turbokapitalismus. Wo jeder "alles selbst in die Hand nehmen muss" ... "flexibel sein muss" etc. Alles solche bescherte sinnbefreite Sprüche. An die DDR zu denken, macht keinen Sinn, denn würde diese noch existieren, dann wäre es heute dort ähnlich, wie heute in Russland.

Wir werden hier eben ausgebeutet wie Melkkühe. Wer arbeitet darf bluten wie ein Berserker, und wer aus dem System herrausfällt wird gerade so finanziell am Leben gehalten.

Ich finde das auch zum kotzen, und ich lebte nie in der DDR. Mochte die dortige Blasmusik aber sehr. ;)
Du solltest deine Wertung überdenken, denn nicht viele BRD-Bürger waren je in der DDR und wenn dann nur kurz. Daher stimmt, was ich gesagt habe. Und vielleicht hast du dir mal überlegt, warum die Leute in der DDR, wie auch der Staat selbst, so scharf auf Westwährung waren. Der Typ, dem du den Fünfziger gegeben hast, wird genauso wie ein König behandelt, wenn der den Schein vorzeigt.

Bergischer Löwe
03.08.2012, 13:05
Du solltest deine Wertung überdenken, denn nicht viele BRD-Bürger waren je in der DDR und wenn dann nur kurz. Daher stimmt, was ich gesagt habe. Und vielleicht hast du dir mal überlegt, warum die Leute in der DDR, wie auch der Staat selbst, so scharf auf Westwährung waren. Der Typ, dem du den Fünfziger gegeben hast, wird genauso wie ein König behandelt, wenn der den Schein vorzeigt.

Ich habe 1983 begonnen, die DDR intensiv zu bereisen. Warum? Verwandte in Berlin, Görlitz und Frankfurt a.d.O.

Ich habe - ehrlich gesagt - als Wessi die DDR immer geschätzt. Man konnte so herrlich rumprollen und die hornbrillentragenden VPler wußten sooo genau: "Denen kann ich nix. Die lassen nen Haufen Geld hier. Den braucht unser sozialistischer Staat..."

Ein Beispiel. Alle Berliner werden sich erinnern: Wenn man nach Mahlsdorf auf der Frankfurter Chaussee Richtung Frankfurt fuhr, standen zwei Shigulis der VP am rechts und links der Straße. Wenn die nen Wessi erspähten, der ihre "Hauptstadt der DDR" verlassen wollte, hielten sie ihn an und verlangten nach dem Visum für die DDR. Ich hab das Schauspiel mehrfach mitgemacht. Zum ersten Mal im Golf meiner Mutter mit stinknormalen Visum im Paß. Die VPler: Unhöflich, Rüde, Wortkarg. Dann im nagelneuen Mercedes 280 E mit "Visum" vom Palasthotel (Bevor das "Grand" unter den Linden gebaut wurde DAS Devisenhotel in Ostberlin). Die VPler: Höflich, Zuvorkommend, freundlich. Ebenso am Übergang Heinrich Heine-Straße. Hielt man denen ne Bestätigung vom Palasthotel, Metropol oder später Grand Hotel unter die Nase war alles prima, die Abwicklung ging blitzschnell - ja sogar den Zwangsumtausch mußte man nicht machen. Den machte selbstverständlich das Hotel für uns. Ebenso wie alle Visaformalitäten für die DDR.

Übernachteten wir bei Freunden in Biesdorf durften wir in die Garage zur "Sonderbehandlung".

Dieser Staat war ein durchschaubarer Witz. Nicht mehr.

Sloth
03.08.2012, 13:18
Ich habe 1983 begonnen, die DDR intensiv zu bereisen. Warum? Verwandte in Berlin, Görlitz und Frankfurt a.d.O.

Ich habe - ehrlich gesagt - als Wessi die DDR immer geschätzt. Man konnte so herrlich rumprollen und die hornbrillentragenden VPler wußten sooo genau: "Denen kann ich nix. Die lassen nen Haufen Geld hier. Den braucht unser sozialistischer Staat..."

Ein Beispiel. Alle Berliner werden sich erinnern: Wenn man nach Mahlsdorf auf der Frankfurter Chaussee Richtung Frankfurt fuhr, standen zwei Shigulis der VP am rechts und links der Straße. Wenn die nen Wessi erspähten, der ihre "Hauptstadt der DDR" verlassen wollte, hielten sie ihn an und verlangten nach dem Visum für die DDR. Ich hab das Schauspiel mehrfach mitgemacht. Zum ersten Mal im Golf meiner Mutter mit stinknormalen Visum im Paß. Die VPler: Unhöflich, Rüde, Wortkarg. Dann im nagelneuen Mercedes 280 E mit "Visum" vom Palasthotel (Bevor das "Grand" unter den Linden gebaut wurde DAS Devisenhotel in Ostberlin). Die VPler: Höflich, Zuvorkommend, freundlich. Ebenso am Übergang Heinrich Heine-Straße. Hielt man denen ne Bestätigung vom Palasthotel, Metropol oder später Grand Hotel unter die Nase war alles prima, die Abwicklung ging blitzschnell - ja sogar den Zwangsumtausch mußte man nicht machen. Den machte selbstverständlich das Hotel für uns. Ebenso wie alle Visaformalitäten für die DDR.

Übernachteten wir bei Freunden in Biesdorf durften wir in die Garage zur "Sonderbehandlung".

Dieser Staat war ein durchschaubarer Witz. Nicht mehr.
Ein sozialistischer Staat kann eben nur mit Devisen im Westen handeln. Die Marktwirtschaft kann mit sozialitischen Währungen eben nichts anfangen, da deren Wert nicht nach marktwirtschaftlichen Maßstäben berechnet wird.

konfutse
03.08.2012, 13:44
Es gibt das sogn. Schürer-Papier das belegt, dass die DDR bankrott war.
Ganz interessant zu lesen. Die Produktivität lag 40% unter West-Niveau.
Als die BRD die DDR übernahm stellte man fest, dass die gesamten Produktionsmittel eigentlich Schrott waren, komplett wertlos, nach Weststandard. Das hätte man sich niemals vorstellen können.

http://www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl?Analyse_der_%F6konomischen_Lage_der_DDR_mit _Schlu%DFfolgerungen
Und gingen dennoch ab wie warme Semmeln. An Wessis.

jack000
03.08.2012, 13:58
Du solltest die Leute nicht zu Idioten erklären. Sie werden schon wissen, warum sie so abgestimmt haben wie sie es haben. Bis auf die Wessis natürlich, die kennen die DDR ja nur aus dem TV. Die Ossis kennen beides. Vor allem die Arbeits- und Perspektivlosigkeit nach dem Beitritt der DDR zur BRD.

Ich habe die DDR noch als Staat besucht und ich gehe nicht davon aus, dass sich jemand das wirklich antun würde. Jetzt ist fast alles saniert und vergessen wie das "früher" mal ausgesehen hat.

Es bringt nichts, wenn zwar offiziell ein jeder Arbeit hat und ein guter Lohn gezahlt wird, aber dann Hartz4 im Einzelhandel
angesagt ist.

Sloth
03.08.2012, 13:59
Ich habe die DDR noch als Staat besucht und ich gehe nicht davon aus, dass sich jemand das wirklich antun würde. Jetzt ist fast alles saniert und vergessen wie das "früher" mal ausgesehen hat.

Es bringt nichts, wenn zwar offiziell ein jeder Arbeit hat und ein guter Lohn gezahlt wird, aber dann Hartz4 im Einzelhandel
angesagt ist.

Hartz IV in der DDR?

jack000
03.08.2012, 16:51
Hartz IV in der DDR?

Es wurde nicht als Hartz4 ausbezahlt, endete aber in Hartz4:


Hans-Dieter Schulz: Als ich Mitte März das Warenhaus besuchte, gab es dort weder Tonbandgeräte noch Kassettenrekorder, keine tragbaren Fernsehempfänger und lediglich zwei verschiedene Plattenspieler.

In der Porzellanabteilung war das Angebot erschütternd dürftig. Knapp ein Dutzend Sammeltassen, einige Service und sonst nur Steingut, freilich auch in bescheidenen Mengen. Die Frage nach dem berühmten Jenaer Glas war vergeblich, allerdings wurden einige Schüsseln feuerfestes Glas aus Frankreich offeriert.

Ein Lieferwagen des Konsument hatte hinter der Windschutzscheibe statt eines Maskottchens ein Schild befestigt, Folgendes war aufgedruckt: "Unverkäufliches Muster, zur Zeit nicht vorrätig." Diesem Hinweis begegnete ich dann wieder in der rechten großen Möbelabteilung des Warenhauses. Bei elf der insgesamt 13 gezeigten Schlaf- und Wohnzimmer stand: "Unverkäufliches Muster, zur Zeit nicht vorrätig." Darüber schreibt auch Ostberlins FDJ-Zeitung, ich zitiere: "Beim Gang durch die geschmackvoll angebotenen Wohn- und Schlafzimmer, an manchen ist trotz der genannten Probleme das Schildchen "nur Beratungsmuster" nicht mehr zu sehen, treffen wir auch Renate Schmidt."

Ob ich Renate Schmidt gesprochen habe, weiß ich nicht, jedenfalls teilte mir eine Verkäuferin in der Möbelabteilung mit, dass auch die beiden Zimmer, bei denen der Hinweis 'unverkäufliches Muster, zur Zeit nicht vorrätig' fehlte, leider nicht zu haben seien. Entsprechende Hinweisschilder würden gerade gedruckt.
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/sendezeichen/1739097/

jack000
03.08.2012, 17:00
Mir als Wessi haben an der DDR immer die Sportler gefallen. Die waren eindeutig besser. Sieht man auch heute an den Chinesen. In der DDR wurden Jugendliche an der Hand genommen, und gedrillt. Dafür sind sie ihnen heute sicher dankbar. In der BRD kümmert sich keine Sau um Jugendliche.
Das ist wohl Ansichtssache:
http://d24w6bsrhbeh9d.cloudfront.net/photo/4905893_460s.jpg

Sloth
03.08.2012, 17:11
Es wurde nicht als Hartz4 ausbezahlt, endete aber in Hartz4:


http://www.dradio.de/dlf/sendungen/sendezeichen/1739097/
In der DDR haben die Leute folglich keine Möbel gehabt.
Klingt irgendwie unglaubwürdig...



Das ist wohl Ansichtssache:
http://d24w6bsrhbeh9d.cloudfront.net/photo/4905893_460s.jpg
Ich weiß nicht, aber ich habe das dumpfe Gefühl, daß es sich bei den Bildern nicht um die DDR handelt

Bodenheim
03.08.2012, 17:13
Das sind doch alberne Propaganda-Bilder. Ein Kind ist vielleicht hingefallen und weint, dann wird solch ein Foto gemacht.

Quälen bringt keine besseren Leistungen, das ist Schwachsinn. Gutes Training bringt bessere Leistungen.

Ich bin mir nur ziemlich sicher, dass bei Olympia massenhaft gedopt wird, gerade bei den Schwimmern und Läufern (USA, China, Jamaika)!

jack000
03.08.2012, 17:31
In der DDR haben die Leute folglich keine Möbel gehabt.
Klingt irgendwie unglaubwürdig...
Es beschreibt aber treffend die Zustände im Einzelhandel von der bis auf ein paar Parteibonzen und Günstlinge die ganze Bevölkerung betroffen war.
In der DDR ist auch niemand verhungert, aber:
http://img.fotocommunity.com/photos/16783447.jpg

http://www.manager-magazin.de/images/image-105403-galleryV9-sxev.jpg

http://ed2murrow.files.wordpress.com/2010/05/bananen.jpg


Ich weiß nicht, aber ich habe das dumpfe Gefühl, daß es sich bei den Bildern nicht um die DDR handelt
Aber um dein gepriesenes China ...


In einer Unterhaltung mit mehreren Personen über den Arbeitsmarkt "wurde klar", daß ich allein schuld bin an meiner Situation und sonst niemand.
Was ist denn aus deiner Sicht die Ursache? In welcher Branche suchst du denn einen Job/welche Qualifikation/Erfahrung bringst du mit?

jack000
03.08.2012, 17:35
Das sind doch alberne Propaganda-Bilder. Ein Kind ist vielleicht hingefallen und weint, dann wird solch ein Foto gemacht.

Quälen bringt keine besseren Leistungen, das ist Schwachsinn. Gutes Training bringt bessere Leistungen.

Siehe selbst: http://www.bild.de/video/clip/schmerzen/grausame-trainingsmethoden-china-13607028.bild.html

Sloth
03.08.2012, 17:42
Es beschreibt aber treffend die Zustände im Einzelhandel von der bis auf ein paar Parteibonzen und Günstlinge die ganze Bevölkerung betroffen war.
In der DDR ist auch niemand verhungert, aber:
http://img.fotocommunity.com/photos/16783447.jpg

http://www.manager-magazin.de/images/image-105403-galleryV9-sxev.jpg

http://ed2murrow.files.wordpress.com/2010/05/bananen.jpg

http://www.crosswater-systems.com/images/ej_new8.jpg




Aber um dein gepriesenes China ...?
Ich finde das auch übel. Hat auch nichts mit echtem Sport zu tun. Aber auch mit der DDR hat es nichts zu tun.




Was ist denn aus deiner Sicht die Ursache? In welcher Branche suchst du denn einen Job/welche Qualifikation/Erfahrung bringst du mit?
Eine fehlende Arbeitsmarktpolitik.

jack000
03.08.2012, 17:50
http://www.crosswater-systems.com/images/ej_new8.jpg
Schlangen vor der Arbeitsagentur sind völlig unüblich. Man geht dort mit Termin hin.
Auf den Bildern der Schlangen in der DDR sind aber keine Arbeitslosen abgebildet, sondern Vollzeit-Berufstätige.


Eine fehlende Arbeitsmarktpolitik.
Ich persönlich bin in jedem Fall für einen öffentlichen Beschäftigungssektor, aber eine Arbeitslosigkeit die (vermutlich) schon über einen längeren Zeitraum geht, hat doch nicht in erster Linie einen fehlenden öffentlichen Beschäftigungssektor als Ursache.
Unabhängig davon, was für eine Tätigkeit suchst du denn?

Volker
03.08.2012, 18:04
Es beschreibt aber treffend die Zustände im Einzelhandel von der bis auf ein paar Parteibonzen und Günstlinge die ganze Bevölkerung betroffen war.
In der DDR ist auch niemand verhungert, aber:
http://img.fotocommunity.com/photos/16783447.jpg

http://www.manager-magazin.de/images/image-105403-galleryV9-sxev.jpg

http://ed2murrow.files.wordpress.com/2010/05/bananen.jpg

Aber um dein gepriesenes China ...

Was ist denn aus deiner Sicht die Ursache? In welcher Branche suchst du denn einen Job/welche Qualifikation/Erfahrung bringst du mit?

Da mogelt doch schon wieder jemand mit den Bildern um wieder fortgesetzt gegen die DDR zu hetzen !
Die eingestellten Bilder stammen sicherlich aus dem Jahre 1949 und stellen niemals das Niveau der DDR vor der Übernahme 1990 dar !

Sloth
03.08.2012, 18:06
Schlangen vor der Arbeitsagentur sind völlig unüblich. Man geht dort mit Termin hin.
Auf den Bildern der Schlangen in der DDR sind aber keine Arbeitslosen abgebildet, sondern Vollzeit-Berufstätige.
Schlangen im Aldi, endlose Schlangen im und vorm Fleischmarkt waren bei uns früher in den 90ern völlig normal.
Das Problem ist, daß hier Deutschland im Jahre 2012 mit der DDR in den 80ern verglichen wird. Davon ausgehend, daß die Wirtschaft der DDR auch weiter wachsen würde, die Annäherung Ost-West einen schwunghaften Handel herbeigeführt hätte und daß die DDR auch all die Annehmlichkeiten bieten würde, die wir heute kennen, können wir erahnen, daß es auch die BRD sich nicht hätte leisten können, mit ihren Bürgern so umzugehen, wie sie es heute tut.




Ich persönlich bin in jedem Fall für einen öffentlichen Beschäftigungssektor, aber eine Arbeitslosigkeit die (vermutlich) schon über einen längeren Zeitraum geht, hat doch nicht in erster Linie einen fehlenden öffentlichen Beschäftigungssektor als Ursache.
Unabhängig davon, was für eine Tätigkeit suchst du denn?
Ausgehend davon, daß mein Leben gelöscht wurde, bleibt nichts Hochtrabenes. Aber etwas mit Zukunft, also, wo ich weiß, da bin ich in 10 Jahren noch, wäre toll.

PS: Falls du es noch nicht getan hast, empfehle ich dir noch, jetzt mal diesen Artikel zu lesen:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14018781.html

jack000
03.08.2012, 18:50
Schlangen im Aldi, endlose Schlangen im und vorm Fleischmarkt waren bei uns früher in den 90ern völlig normal.
Der Vergleich hinkt völlig. Schlangen in der BRD damals und heute sind dann aufgetreten, wenn es wirklich etwas speziell besonderes oder etwas extrem günstig gibt. Wenn ein paar Idioten meinen, sich nachts an eine lange Schlange anzustellen, weil das neue Apfel-Telefon herauskommt, dann ist das halt deren Privatvergnügen. Aber um an Fleisch, Obst und Gemüse zu kommen musste man sich in der BRD niemals an nennenswert lange Schlangen anstellen.


Das Problem ist, daß hier Deutschland im Jahre 2012 mit der DDR in den 80ern verglichen wird.
Nein, es wird die BRD der 80er mit der DDR der 80er verglichen.


Davon ausgehend, daß die Wirtschaft der DDR auch weiter wachsen würde, die Annäherung Ost-West einen schwunghaften Handel herbeigeführt hätte und daß die DDR auch all die Annehmlichkeiten bieten würde, die wir heute kennen, können wir erahnen, daß es auch die BRD sich nicht hätte leisten können, mit ihren Bürgern so umzugehen, wie sie es heute tut.
Das Arbeitslosengeld II aus den 80ern war geringer als das Hartz4 heute (Inflationsbereinigt). Trotzdem kam so gut wie niemand auf die Idee von der BRD in die DDR zu ziehen.


Ausgehend davon, daß mein Leben gelöscht wurde, bleibt nichts Hochtrabenes. Aber etwas mit Zukunft, also, wo ich weiß, da bin ich in 10 Jahren noch, wäre toll.
Ich wünsche dir viel Erfolg. Es wird mit Sicherheit nicht leicht, aber gebe dich nicht auf sondern versuche was möglich ist. Offensichtlich liegt aber ein Verhalten in den letzten 20 Jahren vor, das dir in der DDR Bekanntschaft mit dem §249 gebracht hätte. Trotzdem gilt jetzt und hier: Versuche immer einmal mehr aufzustehen als du hingefallen bist.


PS: Falls du es noch nicht getan hast, empfehle ich dir noch, jetzt mal diesen Artikel zu lesen:
Da wird doch das konkrete Problem beschrieben: Trotz, dass alle arbeiteten, langte es nicht um die Bevölkerung entsprechend mit Gütern zu versorgen.
Wie in meinem Beitrag mit dem Kaufhaus zu entnehmen, war doch Schmalhans Küchenmeister im Einzelhandel. Das System DDR hat offensichtlich zu bürokratisch und unproduktiv gehandelt, so das trotz des hohen Arbeitseinsatzes nicht viel bei herum kam. Die Erkenntnis, dass es ein Problem gibt, kam bereits 25 Jahre vor dem Ende der DDR, trotzdem hat man es in dieser langen Zeit nicht geschafft die Probleme zu lösen obwohl man seitens der Regierung ziemlich durchsetzungsfähig war, was Beschlüsse von "oben" betrifft.

Ich empfehle:
http://einestages.spiegel.de/static/entry/herr_furuya_und_das_ende_der_ddr/101227/schlange_stehen.html

http://www.mdr.de/damals/archiv/artikel92954.html

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/politischeliteratur/728462/

Sloth
03.08.2012, 19:12
Der Vergleich hinkt völlig. Schlangen in der BRD damals und heute sind dann aufgetreten, wenn es wirklich etwas speziell besonderes oder etwas extrem günstig gibt. Wenn ein paar Idioten meinen, sich nachts an eine lange Schlange anzustellen, weil das neue Apfel-Telefon herauskommt, dann ist das halt deren Privatvergnügen. Aber um an Fleisch, Obst und Gemüse zu kommen musste man sich in der BRD niemals an nennenswert lange Schlangen anstellen.
Ich rede aus meiner Erfahrung von Aldi und Fleischmarkt und tust so als hätte ich vom Apple Store geredet...





Nein, es wird die BRD der 80er mit der DDR der 80er verglichen.
Wo?




Das Arbeitslosengeld II aus den 80ern war geringer als das Hartz4 heute (Inflationsbereinigt). Trotzdem kam so gut wie niemand auf die Idee von der BRD in die DDR zu ziehen.
Die DDR hätte zusätzliche Arbeitskräfte gut gebrauchen können.




Da wird doch das konkrete Problem beschrieben: Trotz, dass alle arbeiteten, langte es nicht um die Bevölkerung entsprechend mit Gütern zu versorgen.
Wie in meinem Beitrag mit dem Kaufhaus zu entnehmen, war doch Schmalhans Küchenmeister im Einzelhandel. Das System DDR hat offensichtlich zu bürokratisch und unproduktiv gehandelt, so das trotz des hohen Arbeitseinsatzes nicht viel bei herum kam. Die Erkenntnis, dass es ein Problem gibt, kam bereits 25 Jahre vor dem Ende der DDR, trotzdem hat man es in dieser langen Zeit nicht geschafft die Probleme zu lösen obwohl man seitens der Regierung ziemlich durchsetzungsfähig war, was Beschlüsse von "oben" betrifft.

Ich empfehle:
http://einestages.spiegel.de/static/entry/herr_furuya_und_das_ende_der_ddr/101227/schlange_stehen.html

http://www.mdr.de/damals/archiv/artikel92954.html

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/politischeliteratur/728462/

Einer Analyse hält die neudeutsche BRD-Propaganda nicht stand:
- West-Auslandsverschuldung der DDR in den 80ern massiv gesunken.
- Wirtschaftsleistung und Effizienz der DDR immer gestiegen.

Fazit:
"Währungsschock und Aufgabe der Wechselkurshoheit im Zuge der Währungsunion führten
zum plötzlichen radikalen Verlust der Wettbewerbsfähigkeit der DDR-Industrie. Generelle
Praxis und Fehler der Treuhandanstalt haben diesen Effekt dann verstärkt bzw. bis zur
radikalen Deindustrialisierung vertieft und danach ein angleichendes Aufholen
strukturpolitisch nicht ausreichend abgesichert.
Der volkswirtschaftliche Aufholprozess Ost/West der ostdeutschen Unterentwicklungsregion
ist seit 1995/1996 abgebrochen und inzwischen nicht wieder insgesamt vorangekommen. Es
scheint, dass damit das Urteil der Geschichte über die Qualität der Vereinigungspolitik bereits
gefällt wurde. „Seit der Wiedervereinigung fiel das durchschnittliche Wachstum der
deutschen Wirtschaft deutlich niedriger aus und lag im Schnitt der letzten zehn Jahre nur
noch bei 1,3 % pro Jahr“, teilte das Statistische Bundesamt am 5.9.2006 mit. Dies hat, nach
dem anfänglichen Vereinigungsboom der westdeutschen Wirtschaft, weniger mit der
angeblich „maroden DDR“ als vielmehr mit den Nachwirkungen der Fehler der
Vereinigungsökonomie zu tun."
http://www.memo.uni-bremen.de/docs/m2706b.pdf

derRevisor
03.08.2012, 19:20
Der Vergleich hinkt völlig. Schlangen in der BRD damals und heute sind dann aufgetreten, wenn es wirklich etwas speziell besonderes oder etwas extrem günstig gibt. Wenn ein paar Idioten meinen, sich nachts an eine lange Schlange anzustellen, weil das neue Apfel-Telefon herauskommt, dann ist das halt deren Privatvergnügen. Aber um an Fleisch, Obst und Gemüse zu kommen musste man sich in der BRD niemals an nennenswert lange Schlangen anstellen.


Nein, es wird die BRD der 80er mit der DDR der 80er verglichen.


Das Arbeitslosengeld II aus den 80ern war geringer als das Hartz4 heute (Inflationsbereinigt). Trotzdem kam so gut wie niemand auf die Idee von der BRD in die DDR zu ziehen.


Ich wünsche dir viel Erfolg. Es wird mit Sicherheit nicht leicht, aber gebe dich nicht auf sondern versuche was möglich ist. Offensichtlich liegt aber ein Verhalten in den letzten 20 Jahren vor, das dir in der DDR Bekanntschaft mit dem §249 gebracht hätte. Trotzdem gilt jetzt und hier: Versuche immer einmal mehr aufzustehen als du hingefallen bist.


Da wird doch das konkrete Problem beschrieben: Trotz, dass alle arbeiteten, langte es nicht um die Bevölkerung entsprechend mit Gütern zu versorgen.
Wie in meinem Beitrag mit dem Kaufhaus zu entnehmen, war doch Schmalhans Küchenmeister im Einzelhandel. Das System DDR hat offensichtlich zu bürokratisch und unproduktiv gehandelt, so das trotz des hohen Arbeitseinsatzes nicht viel bei herum kam. Die Erkenntnis, dass es ein Problem gibt, kam bereits 25 Jahre vor dem Ende der DDR, trotzdem hat man es in dieser langen Zeit nicht geschafft die Probleme zu lösen obwohl man seitens der Regierung ziemlich durchsetzungsfähig war, was Beschlüsse von "oben" betrifft.

Ich empfehle:
http://einestages.spiegel.de/static/entry/herr_furuya_und_das_ende_der_ddr/101227/schlange_stehen.html

http://www.mdr.de/damals/archiv/artikel92954.html

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/politischeliteratur/728462/

Genau das war und ist ja die Ursache.

Don
03.08.2012, 19:24
Hey guckt mal, die geilen Hotpants! :D

http://img.fotocommunity.com/photos/16783447.jpg