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Vollständige Version anzeigen : Rating Agenturen und die fabrizierte Krise: Deutschland unter die Räder?



ada
01.08.2012, 12:54
Abrechnung mit den Rating-Agenturen

Eine Schweizer Studie sieht in den aus ihrer Sicht ungerechtfertigten Rating-Abstufungen von Euro-Ländern die Hauptursache für die Schuldenkrise. Die Agenturen wehren sich vehement, auch gegen die Methodik der Untersuchung. Von Manfred Neuper und Markus Zottler.

http://static1.kleinezeitung.at/system/galleries_520x335/upload/6/3/6/3077022/ratings_260712apa_726.jpgFoto © APA

Neu ist sie nicht, die Kritik an den großen US-Ratingagenturen. Wie Wasser auf die Mühlen der Kritiker wirkt nun eine aktuelle Studie der renommierten Universität St. Gallen. Sie kommt zum Schluss, dass "nicht nachvollziehbare Abstufungen eine der Hauptursachen der Euro-Schuldenkrise sind". Die Forschungsgemeinschaft für Nationalökonomie an der Universität St. Gallen rund um die Studienautoren Manfred Gärtner und Björn Griesbach wertete Daten der Rating-Agentur Fitch für 25 OECD-Länder im Zeitraum von 1999 bis 2011 aus. Das Fazit: Man müsse die Rating-Agenturen als "zentrale Auslöser und Antreiber" der Schuldenkrise betrachten. Demnach würden heute viele Euro-Länder nach anderen Maßstäben bewertet als vor Ausbruch der Finanzkrise. Aber auch anders als etwa Großbritannien und die USA (siehe Interview "Ratings für Staaten sind überflüssig").


Auffällige Herabstufungen"

Gärtner wirft den Agenturen "Intransparenz" vor. Denn seit 2008 würden sie bei ihren Bewertungen völlig andere Maßstäbe ansetzen als davor. Ab einem gewissen Punkt würde ein Land durch die Herabstufung der Bonität in einen Teufelskreis geraten, bei dem jede weitere Abstufung die Zinsen noch weiter erhöht und so das Staatsdefizit nach oben treibt. Auch die Intervalle der Abstufungen würden dann immer kürzer werden. Vor allem Länder mit einem Rating von A oder schlechter seien in höchstem Maße gefährdet, in einen Insolvenzstrudel zu geraten.


Wie lässt sich das erklären? "Unsere Studie stellt nur den Sachverhalt fest, dass es auffällige Herabstufungen gibt, für die wir keine Erklärung haben." Als Ökonom meint er, in den Aktionen der Rating-Agenturen einen "Abwehrmechanismus" zu erkennen. Als private Unternehmen würden die Gewinne der Agenturen stark vom Volumen der Finanzindustrie abhängen. "Je mehr komplizierte Derivate sie raten müssen, desto mehr verdienen sie. 2008 war sich die ganze Welt einig, dass wir die Finanzindustrie auf den relevanten, wichtigen Teil zurückstutzen müssen." Das sei nicht im Interesse der Rating-Agenturen gewesen. Diese hätten versucht, woanders ein neues Problemfeld zu schaffen. Das haben sie mit den Staaten geschafft. "Heute redet jeder über die unverantwortliche Finanzgebarung der Staaten. Die Finanzmärkte sind völlig auf die Seite gerutscht. Da hat es kleine kosmetische Eingriffe gegeben, aber die großen Eingriffe, die man 2008 ins Auge fassen wollte, die sind nicht passiert", kritisiert Gärtner.


"Mangelhafte Studie"

Vehemente Kritik an der Studie setzt es wiederum aus Frankfurt, von wo aus Standard & Poor's (S&P), die weltweit größte Rating-Agentur, auf Anfrage der Kleinen Zeitung antwortete. "Sowohl die Methodik als auch die Schlussfolgerungen der Studie sind mit Mängeln behaftet. Sie verwechselt Ursache und Wirkung der Schuldenkrise in der Eurozone", heißt es von S&P. Die Reaktionen der internationalen Finanzmärkte lassen sich nicht ausschließlich auf Ratings begründen. So sei "Griechenland bereits 2004 herabgestuft worden", ohne dass sich das damals in den Risikoprämien für Staatsanleihen niedergeschlagen hätte.

Und auf die Kritik der Studienautoren, man würde heute andere Bewertungsmaßstäbe ansetzen, als noch vor 2008, heißt es schlicht: "Wir passen die Ratingkriterien an, wenn dies erforderlich ist, um Marktentwicklungen zu reflektieren." Fundamental hätten sich diese Kriterien in den letzten Jahren für Länderratings aber nicht geändert.

MANFRED NEUPER, MARKUS ZOTTLER
http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/politik/eu/3077022/abrechnung-den-rating-agenturen.story




Der deutsche Finanzminister sieht den Aufruhr an den Märkten nicht als Hindernis, sondern als Notwendigkeit: „Wenn es klar ist, dass wir Ende 2012, Mitte 2013 alle Zutaten für neue gestärkte und vertiefte politische Strukturen zusammenhaben, denke ich, das wird funktionieren. … Wir können eine politische Union nur erreichen, wenn wir eine Krise haben“, lässt Schäuble in einem Interview mit der New York Times vom 18. Nov. 2011 die Katze aus dem Sack.
http://www.sezession.de/29090/deutsche-schreibt-nicht-fur-sezession.html#comment-5345


Deutschland kommt binnen zwei Monaten unter die Räder!
antworten
Die wollen den Fortbestand der Währungsunion auf die ganz harte Tour verteidigen!
Erklärung? Die gibt es ab kommender Woche in der Presse!
Ich bleibe dem Forum fern, wenn dies nicht so ist!
Ashitaka
http://www.dasgelbeforum.de.org/board_entry.php?id=261072


http://www.youtube.com/watch?v=2IRnDOtu1z8

Pappenheimer
01.08.2012, 16:31
[B]Wir können eine politische Union nur erreichen, wenn wir eine Krise haben“, lässt Schäuble in einem Interview mit der New York Times vom 18. Nov. 2011 die Katze aus dem Sack.

Hat dieser Hampelmann Schäuble mal das Volk befragt ob dieses ein eigenständiges Deutschland aufgeben und sich zu einem europäischen Brei vermengen will? Ist ja einfach ekelhaft mit welchem Tempo dieser hasserfüllte Schäuble Deutschland abschaffen möchte. Das Experiment Euro war ein Griff ins Klo und schon geht das nächste Experiment los. Oder ist das alles nur ein Plan im Ganzen Deutschland endlich am Boden zu sehen?

Raczek
01.08.2012, 16:34
Abrechnung mit den Rating-Agenturen

Eine Schweizer Studie sieht in den aus ihrer Sicht ungerechtfertigten Rating-Abstufungen von Euro-Ländern die Hauptursache für die Schuldenkrise.

Gelesen, gelacht, zerrissen! :D

Caput Mundi
01.08.2012, 17:01
Abrechnung mit den Rating-Agenturen

Eine Schweizer Studie sieht in den aus ihrer Sicht ungerechtfertigten Rating-Abstufungen von Euro-Ländern die Hauptursache für die Schuldenkrise.
Hinter den Abstufungen steht ohne weiteres auch Spekulation, doch die Hauptursache fuer die Eskalation der Schuldenkrise in der EU war das voellig falsche Rezept D und Fr's, sprich mit der Griechenlandkrise einzig ein "Spardiktat" durchgerungen zu haben. Dieser erwies sich als fataler Fehler, welcher auch Deutschland in den Abgrund treiben wird, wenn man im Kanzleramt nicht alsbald den Ernst der Lage erkennt und handelt.