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Vollständige Version anzeigen : Die extremistische Arbeitsgesellschaft der brd



Prof. Flimmerich
01.08.2012, 10:49
Ein interessanter Artikel zeigt plastisch auf, dass es im Land der elbsternannten Fleissigen keinerlei NPD oder aehnlicher mehr bedarf.
Das ist alles schon da. Geaendert hat sich nicht viel. Nur wird der totalitaere Staat, den NPD und co anstreben, heute von Anderen ersetzt und mehr als ausgefuellt.
Daher ist der Bedarf an rechtsradikalen Parteien auch nicht da; der " extremistische Oekonomismus" der in der BRD Einzug erhalten hat, ist das gleiche. Die Wirtschaft hat der NPD ihre Arbeitshypothesen geklaut un d fuer sich selbst vervollkommnet.


Die ständige Orientierung auf wirtschaftliche Ziele – präziser: die Forderung nach Unterwerfung unter ihre Prämissen – verstärkt einen autoritären Kreislauf. Sie führt zu einer Identifikation mit der Ökonomie, wobei die Verzichtsforderungen zu ihren Gunsten in jene autoritäre Aggression münden, die sich gegen Schwächere Bahn bricht.

Das bedeutet in einfachen Worten, dass die Diktatur der Wirtschaft heute an die Stelle getreten ist, die Rechtsradikale - WIRKLICH Rechtsradikale - mit ihrer "Blut und Boden Theorie" und ihrem Hass auf Minderheiten selbst eigentlich in ihrem Angebot haben. Es ist quasi identisch:


Dieser durch die Unterordnung unter "wirtschaftliche Prämissen" befeuerte autoritäre Kreislauf benötigt die faschistische Ästhetik nicht mehr, wie sie etwa noch von den dumpfen Stiefelfaschisten der NPD gepflegt wird. Dennoch birgt der ökonomistische Extremismus der Mitte weitaus größere Gefahren, da er eine schleichende autoritäre Transformation der Bundesrepublik ermöglicht, die durch eine beständige reaktionäre Verschiebung des gesamten politischen Spektrums vollführt wird. Es findet keine Neugründung einer Rechtspartei in der Bundesrepublik statt, gerade weil das gesamte Parteienspektrum sukzessive nach rechts abdriftet. Und genau diese schleichende Ausbildung einer "extremistischen Gesellschaft", in der Alles auf dem Altar der krisengeplagten Ökonomie geopfert wird, birgt das größte Gefahrenpotenzial für die Überreste bürgerlicher Demokratie und jegliche soziale Emanzipation (Demokratie in der Krise). Schon längst werden auch in Deutschland Menschen in den Hungertod getrieben, wenn sie den Befehlen der repressiven Armutsverwaltung nicht Folge leisten können. Wir haben uns einfach an diese barbarischen Zustände längst gewöhnt. Da sie in einer "demokratischen" Form per Parlamentsbeschluss durchgesetzt wurden, werden sie kaum als extremistisch und barbarisch wahrgenommen.

Die heutige Gesellschaft in der Bundesrepublik gruendet sich auf den Mythos einer "unbesiegbaren Wirtschaft", der sich alles unterzuordnen hat. Das dies regelrecht faschistoide Zuege hat, kann Jedem, der darueber nachdenkt, sofort klar werden.


Abwertung der wirtschaftlich Überflüssigen
Dieser extremistische Ökonomismus stellt somit eine Krisenideologie dar, die eine "reaktionäre Reaktion" der verängstigten Mittelschichten auf die Krisendynamik bildet

Eine Reaktion irgendwo zwischen Angst um eigene Pfruende und Ausgrenzung "unwirtschaftlicher Individuen". Mit oft genau den gleichen Termini, wie frueher.


ie unproduktiven Kostenfaktoren (wie Griechen, Arbeitslose, Alte, Kranke), deren bloße Existenz die nationale Leistungsgemeinschaft belastet, sollen weg. Dies ist letztendlich ein absurdes, mörderisches und ins Magische tendierende Denken, das die Krisenursachen zu Eigenschaften von Menschen halluziniert. Die objektiv aus dem Krisenprozess resultierende Exklusion immer größerer "überflüssiger" Teile der Menschheit aus der Arbeitsgesellschaft findet ihre ideologische Legitimierung in den entsprechenden extremistischen Diskursen, die den Arbeitslosen und Bewohnern der betroffenen Länder eine rassistisch oder kulturalistisch grundierte Minderwertigkeit andichten. Ohne Krise gäbe es somit Sarrazin als politisches Phänomen nicht. Sarrazin verleiht all den dumpfen Krisenängsten Ausdruck, die Deutschlands penibel gepflegte Reihenhaussiedlungen erfasst haben.

"Minderwertigkeit". Da ist es wieder. "Minderwertig" ist nach BRD- Verstaendnis der - oder diejenige, die sich nicht "produktiv" in den Wirtschaftskreislauf einbringt und selbst Teil eines Systems sein will, das den Menschen allgemein zynisch allein unter Kosten - und Nutzenanalyse betrachtet und positive soziale Eigenschaften vollkommen ausblendet.


Die offene Vernichtungsdrohung schwingt bereits jetzt bei der Hetze gegen alle mit, die Sarrazin nicht "anerkennen" will, weil sie nicht mehr arbeiten können oder wollen. Hierin liegt das implizit mitschwingende, massenmörderische Potenzial dieser derzeit an Kontur gewinnenden Ideologie: Die wirtschaftlich "Überflüssigen" des kollabierenden und in Barbarei umschlagenden Kapitalismus sollen aufgrund eines eiskalten Rentabilitätskalküls - derzeit zumindest als Kostenfaktoren - verschwinden.

Diese Krankheit des oekonomischen Totalitarismus, die die deutsche Gesellschaft heimgesucht hat,laesst sich eventuell nur durch eine Wirtschaftskrise heilen, die keinen Stein mehr auf dem anderen laesst und so Wege zum Neuaufbau impliziert.

http://www.heise.de/tp/artikel/37/37354/1.html

PS: Ich ahne schon, welche Reaktionen nun kommen. Die genau wuerden die Thesen des Verfassers des Artikels ,Tomasz Konicz , die ich weitgehend unterstuetze, belegen wie es vollkeommener nicht moeglich waere.

borisbaran
01.08.2012, 14:13
Mann oh Mann, vom den notorischen Links-Trollen von Heise darf man sich auch nix anderes erhoffen als so nen Scheiss.