SAMURAI
31.07.2012, 15:04
Geologische Vermessung Afghanistans reiche Schätze (http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/metalle-in-afghanistan-usgs-karte-zeigt-potential-an-bodenschaetzen-a-846500.html)
http://cdn3.spiegel.de/images/image-377852-panoV9-pgrq.jpg (http://www.spiegel.de/fotostrecke/metalle-in-afghanistan-usgs-karte-zeigt-potential-an-bodenschaetzen-fotostrecke-85333.html) http://www.spiegel.de/static/sys/v9/buttons/but_foto_2_big.png (http://www.spiegel.de/fotostrecke/metalle-in-afghanistan-usgs-karte-zeigt-potential-an-bodenschaetzen-fotostrecke-85333.html)
USGS
Dieser Atlas weckt Zuversicht: In einem einzigartigen Projekt haben Geologen Afghanistan vom Flugzeug aus vermessen. Die Daten lassen riesige Vorkommen von Metallen im Boden vermuten. Viele ausländische Firmen bekunden ihr Interesse - doch wie kann man in dem Land Bodenschätze sicher fördern?
http://www.spiegel.de/static/sys/v9/icons/i-button.jpg (http://www.spiegel.de/artikel/a-748826.html)
Hamburg - Die geologische Beschaffenheit Afghanistans ist ein Glücksfall. Die Kollision mehrerer Erdplatten in der Region in den vergangenen Jahrmillionen sorgte für Tausende Vulkanausbrüche, wobei Metalle an die Oberfläche gelangten - gigantische Mengen Rohstoffe liegen im Boden.
Vom Reichtum Afghanistans an Bodenschätzen wussten bereits Alexander der Große und Dschingis Khan. Im 20. Jahrhundert haben dann westliche Staaten, unter ihnen Deutschland, das Land erkundet. Später sammelten russische Geologen Rohstoffdaten. Doch der Wust aus Karten - manche sind von Pistolenschüssen durchlöchert - zeigte stets nur kleine Ausschnitte des Landes. Nun haben Geoforscher Afghanistan aus der Luft durchleuchtet - und eine Schatzkarte des Landes erstellt. Sie nährt die Hoffnung, dass Afghanistan aus eigener Kraft zu Wohlstand kommen könnte. Bisher konzentrierte sich die Rohstoffsuche auf 24 Regionen, jetzt rückt auch der Rest des Landes in den Blickpunkt der Schatzsucher.
Ein Geologen-Traum
Seit dem Sturz der Taliban erkundet der Geologische Dienst der USA (USGS) Afghanistan. Weil Forschungen am Boden wegen der Bedrohung durch bewaffnete Taliban riskant sind, haben die Forscher das Land aus der Luft vermessen. In 43 Tagen flogen sie 37.000 Kilometer; nur die Grenzregionen des Landes ließen sie aus.
Afghanistan sei ein "Geologen-Traum", schwärmen die US-Forscher: Nur selten verhülle Vegetation den Boden - so sei es vergleichweise einfach, das Gestein zu identifizieren.
Zum ersten Mal überhaupt seien nun gut 70 Prozent eines Landes aus der Luft mit sogenannten Hyperspektral-Messungen vermessen worden, teilt der USGS mit. Das vom Boden reflektierte Sonnenlicht verrät dabei, welche Minerale sich im Boden verbergen: Sensoren an Bord des Flugzeugs zerlegen das Licht in all seine Wellenlängen. Wo der Mensch nur wenige Farben wahrnimmt, erkennt die Spektralanalyse Hunderte.
"Großartiges Werkzeug"
Die Farben geben Auskunft über die Zusammensetzung der Erde: Minerale im Boden filtern das Sonnenlicht, ähnlich wie Regentropfen. So liefert die Lichtanalyse des Bodens quasi einen extrem farbenreichen Regenbogen. Die Farbmischung zeigt, aus welchen Mineralen der Boden besteht. Erfahrene Geologen erkennen daraus, wo größere Mengen Metalle zu erwarten sind.
Die neue Karte sei "ein großartiges Werkzeug für die afghanische Regierung", sagt der Direktor der Arbeitsgruppe für wirtschaftliche Stabilität in Afghanistan im US-Verteidigungsministerium (TFBSO), Jim Bullion. "Damit lassen sich Myriaden reicher Minerallagerstätten finden". Ganz einfach werde es nicht, meint freilich Bergbau-Experte Carsten Drebenstedt von der Bergakademie Freiberg. Immerhin lieferten die neuen Daten Anhaltspunkte für Rohstoffe, Erkundungen am Boden müssten folgen.
Wo die Schätze liegen
Die größten Schätze versprechen nun diese Gebiete:
High-Tech-Metalle, sogenannte Seltene Erden, lagern anscheinend in der Provinz Helmand im Süden Afghanistans: Dort zeigen die Kartierungen Karbonatgesteine, die offenbar gigantische Mengen der wertvollen Metalle enthalten. Seltene Erden werden dringend für die Elektronik von High-Tech-Produkten wie Computer, Windkraftanlagen oder Autos benötigt.
Kupfererz in Aynak, Zentralafghanistan: Es ist eines der größten Kupfervorkommen der Welt mit einem Wert von schätzungsweise 70 Milliarden Euro.
Lithium und andere Metalle im Osten des Landes: Dort liegen sogenannte Pegmatite, also erstarrtes Magma eines Vulkans, der vor nicht mal einer Million Jahre erloschen ist. Das Gestein zeigt große Mineraleinschlüsse.
Eisenerz, nordwestlich von Kabul.
Kupfererz in Herat, im Westen des Landes.
Gold im Südosten Afghanistans.
Deshalb überfiel Bush Afghanistan. Jeder wollte sich eine Scheibe abschneiden. Gewonnen hat nur China - die beuten das Land bereits aus. :crazy:
http://cdn3.spiegel.de/images/image-377852-panoV9-pgrq.jpg (http://www.spiegel.de/fotostrecke/metalle-in-afghanistan-usgs-karte-zeigt-potential-an-bodenschaetzen-fotostrecke-85333.html) http://www.spiegel.de/static/sys/v9/buttons/but_foto_2_big.png (http://www.spiegel.de/fotostrecke/metalle-in-afghanistan-usgs-karte-zeigt-potential-an-bodenschaetzen-fotostrecke-85333.html)
USGS
Dieser Atlas weckt Zuversicht: In einem einzigartigen Projekt haben Geologen Afghanistan vom Flugzeug aus vermessen. Die Daten lassen riesige Vorkommen von Metallen im Boden vermuten. Viele ausländische Firmen bekunden ihr Interesse - doch wie kann man in dem Land Bodenschätze sicher fördern?
http://www.spiegel.de/static/sys/v9/icons/i-button.jpg (http://www.spiegel.de/artikel/a-748826.html)
Hamburg - Die geologische Beschaffenheit Afghanistans ist ein Glücksfall. Die Kollision mehrerer Erdplatten in der Region in den vergangenen Jahrmillionen sorgte für Tausende Vulkanausbrüche, wobei Metalle an die Oberfläche gelangten - gigantische Mengen Rohstoffe liegen im Boden.
Vom Reichtum Afghanistans an Bodenschätzen wussten bereits Alexander der Große und Dschingis Khan. Im 20. Jahrhundert haben dann westliche Staaten, unter ihnen Deutschland, das Land erkundet. Später sammelten russische Geologen Rohstoffdaten. Doch der Wust aus Karten - manche sind von Pistolenschüssen durchlöchert - zeigte stets nur kleine Ausschnitte des Landes. Nun haben Geoforscher Afghanistan aus der Luft durchleuchtet - und eine Schatzkarte des Landes erstellt. Sie nährt die Hoffnung, dass Afghanistan aus eigener Kraft zu Wohlstand kommen könnte. Bisher konzentrierte sich die Rohstoffsuche auf 24 Regionen, jetzt rückt auch der Rest des Landes in den Blickpunkt der Schatzsucher.
Ein Geologen-Traum
Seit dem Sturz der Taliban erkundet der Geologische Dienst der USA (USGS) Afghanistan. Weil Forschungen am Boden wegen der Bedrohung durch bewaffnete Taliban riskant sind, haben die Forscher das Land aus der Luft vermessen. In 43 Tagen flogen sie 37.000 Kilometer; nur die Grenzregionen des Landes ließen sie aus.
Afghanistan sei ein "Geologen-Traum", schwärmen die US-Forscher: Nur selten verhülle Vegetation den Boden - so sei es vergleichweise einfach, das Gestein zu identifizieren.
Zum ersten Mal überhaupt seien nun gut 70 Prozent eines Landes aus der Luft mit sogenannten Hyperspektral-Messungen vermessen worden, teilt der USGS mit. Das vom Boden reflektierte Sonnenlicht verrät dabei, welche Minerale sich im Boden verbergen: Sensoren an Bord des Flugzeugs zerlegen das Licht in all seine Wellenlängen. Wo der Mensch nur wenige Farben wahrnimmt, erkennt die Spektralanalyse Hunderte.
"Großartiges Werkzeug"
Die Farben geben Auskunft über die Zusammensetzung der Erde: Minerale im Boden filtern das Sonnenlicht, ähnlich wie Regentropfen. So liefert die Lichtanalyse des Bodens quasi einen extrem farbenreichen Regenbogen. Die Farbmischung zeigt, aus welchen Mineralen der Boden besteht. Erfahrene Geologen erkennen daraus, wo größere Mengen Metalle zu erwarten sind.
Die neue Karte sei "ein großartiges Werkzeug für die afghanische Regierung", sagt der Direktor der Arbeitsgruppe für wirtschaftliche Stabilität in Afghanistan im US-Verteidigungsministerium (TFBSO), Jim Bullion. "Damit lassen sich Myriaden reicher Minerallagerstätten finden". Ganz einfach werde es nicht, meint freilich Bergbau-Experte Carsten Drebenstedt von der Bergakademie Freiberg. Immerhin lieferten die neuen Daten Anhaltspunkte für Rohstoffe, Erkundungen am Boden müssten folgen.
Wo die Schätze liegen
Die größten Schätze versprechen nun diese Gebiete:
High-Tech-Metalle, sogenannte Seltene Erden, lagern anscheinend in der Provinz Helmand im Süden Afghanistans: Dort zeigen die Kartierungen Karbonatgesteine, die offenbar gigantische Mengen der wertvollen Metalle enthalten. Seltene Erden werden dringend für die Elektronik von High-Tech-Produkten wie Computer, Windkraftanlagen oder Autos benötigt.
Kupfererz in Aynak, Zentralafghanistan: Es ist eines der größten Kupfervorkommen der Welt mit einem Wert von schätzungsweise 70 Milliarden Euro.
Lithium und andere Metalle im Osten des Landes: Dort liegen sogenannte Pegmatite, also erstarrtes Magma eines Vulkans, der vor nicht mal einer Million Jahre erloschen ist. Das Gestein zeigt große Mineraleinschlüsse.
Eisenerz, nordwestlich von Kabul.
Kupfererz in Herat, im Westen des Landes.
Gold im Südosten Afghanistans.
Deshalb überfiel Bush Afghanistan. Jeder wollte sich eine Scheibe abschneiden. Gewonnen hat nur China - die beuten das Land bereits aus. :crazy: