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Vollständige Version anzeigen : Subventionierte Transporte - Fluch oder Segen?



schinum
04.07.2012, 14:03
Wenn die tatsächlichen Kosten, die durch den Transport verursacht werden, bezahlt werden müssten, würden sie sich verdoppeln (geschätzt).

Natürlich will ich nicht, dass sich unsere Lebensmitteln verteuern aber muss man einen Joghurt tatsächlich an zwei oder gar drei weit auseinanderliegenden Standorten produzieren. Ist es richtig, dass Transportkosten in den Kalkulationen nahezu keine Rolle spielen und man bequem die Arbeitsplätze (nach Gusto) weltweit verteilen kann?

Ist es richtig, dass man bei einen Internethändler die Produkte - trotz Transportkosten - billiger sind, als im Laden um die Ecke?
Der Paketfahrer verdient lausig, nur weil wir pro Artikel Centbeträge sparen wollen.

Warum nehmen wir klaglos die ganzen Schein-Selbständigen hin, die sich in der Transportbranche tummeln? Damit züchten wir gerade die Altersarmut. Rente können die wenigsten zahlen.

Bei aller Globalisierung, müssen wir wirklich unser Glump aus allen Erdteilen dieser Welt kaufen?
Also ich weiß nicht so recht.

Wisst Ihr es besser? ;)

Stadtknecht
04.07.2012, 16:47
Diese Frage stelle ich mir immer bei Wein.

Wie kann es sein, daß ein Rotwein aus Australien bei vergleichbarer Qualität billiger ist, als einer aus Deutschland?

-jmw-
04.07.2012, 17:45
Man mag es ausdrücken wie folgt: Staatliche Infrastrukturmassnahmen sind eben doch immer auch erhebliche Eingriffe in den Wirtschaftsablauf.
Subventioniert man ein Gut, z.B. aus der Steuerkasse, bekommt man i.d.R. mehr davon, hier dann eben Verkehr, Transporte, Güterverschiebungen über lange Strecken, lange Wege zur Arbeit usw.
Wunderlich ist das nun garnicht, sondern im Gegenteil sowohl vorhersehbar als auch erwünscht, da ja "Wachstum".
Negative Begleiterscheinungen bleiben da nicht aus.

Die Alternative wäre gewesen der Infrastrukturbau durch Private;
die Alternative ist heute, wo die Strassen, Schienen und Kanäle schon da sind, ihre Finanzierung allein aus Benutzerbeiträgen, also eine konsequente Vermautung.

opppa
04.07.2012, 18:32
Diese Frage stelle ich mir immer bei Wein.

Wie kann es sein, daß ein Rotwein aus Australien bei vergleichbarer Qualität billiger ist, als einer aus Deutschland?

Dann guck Dir mal an, was unsere Ostfriesen so alles mit den gefangenen Krabben anfangen!

Die Viecher werden, sobald si gefangen sind eingefroren und nach Marokko gekarrt, dort gepuhlt und wieder nach Deutschland gekarrt.

Das perverse an der Sache ist die Tatsache, daß die Krabben so immer noch billiger sind, als wenn man sie in Deutschland puhlen würde.

:D

Don
04.07.2012, 18:44
Diese Frage stelle ich mir immer bei Wein.

Wie kann es sein, daß ein Rotwein aus Australien bei vergleichbarer Qualität billiger ist, als einer aus Deutschland?

Weil dort die Sonne auch in der Ebene scheint und die Leute bei der Lese sich nicht anseilen müssen.
Außerdem haben sie verstanden daß man mit richtig angewandter Verfahrenstechnik die pfriemelige Weinkellerei sparen kann weil das gleiche (oder bessere) Ergebnis in Outdoortanks herauskommt. Schließlich füllt man das Zeug auch nicht mehr in Tonamphoren ab, obwol es sicher auch dafür irgendwelche Bioleks gäbe die das oxydierte Gebräu darin mit mhhhhhmhhhmmhhhhh kommentieren würden.

Don
04.07.2012, 18:52
Wenn die tatsächlichen Kosten, die durch den Transport verursacht werden, bezahlt werden müssten, würden sie sich verdoppeln (geschätzt).

Natürlich will ich nicht, dass sich unsere Lebensmitteln verteuern aber muss man einen Joghurt tatsächlich an zwei oder gar drei weit auseinanderliegenden Standorten produzieren.

Ja. Es sei denn man mag DDR Joghurt, sofern es einen gibt.

Und wer hier glaubt Transportkosten spielten keine Rolle hat noch nie einen solchen bezahlt. Im Übrigen kannst du anstatt zu nölen deinen dämlichen Joghurt selbst machen. Früher hieß das Sauermilch. Bist du eigentlich bei den Grünen? Die haben auch so Vorstellungen das Leben ihrer Mitmenschen regulieren zu wollen.

Chronos
04.07.2012, 18:56
Was ist in diesem Land bloß los?

Nebenan wurde ein Strang eröffnet, in dem eine lange Liste ehemaliger deutscher Unternehmen zitiert wird, die von ausländischen Firmen aufgekauft wurden.

Es gibt sicher den Effekt des trojanischen Pferdes, dass man deutsche Marken aufkauft, um die hiesigen Produktionen zu schließen und die eigenen, billigeren Produkte unter den gekauften Markennamen zu vertreiben.

Aber das erklärt nicht alle diese Aufkäufe. Offenbar versprechen sich die ausländischen Aufkäufer auch Profite, nachdem sie die gekauften Firmen umstrukturiert und wieder rentabel gemacht haben.

Hat man in Deutschland versäumt, die Betriebe rechtzeitig zu verschlanken? Ich denke nicht.

Was also lässt Ausländer deutsche Firmen aufkaufen?

PS: Eben ging durch die Medien, dass die alte, ehrwürdige Trikotagen-Marke Schiesser in Radolfzell vom neuen israelischen Eigentümer endgültig dichtgemacht werden soll. Vermutlich wird der neue israelische Eigentümer nur die Marke für den Vertrieb eigener, billigerer Produkte aus Fernost nutzen wollen.
Was geht da ab?
Weshalb kann nicht ein deutsches Konsortium auch solche Firmen aufkaufen und dann eben auch billigere Importwaren unter dem Markennamen verkaufen? Weshalb müssen uns immer Ausländer vormachen, wie sowas geht?
Gibt es hier kein Venture-Kapital, oder traut sich niemand mehr, Geld zu investieren?

schinum
04.07.2012, 19:55
Weil dort die Sonne auch in der Ebene scheint und die Leute bei der Lese sich nicht anseilen müssen.
Außerdem haben sie verstanden daß man mit richtig angewandter Verfahrenstechnik die pfriemelige Weinkellerei sparen kann weil das gleiche (oder bessere) Ergebnis in Outdoortanks herauskommt. Schließlich füllt man das Zeug auch nicht mehr in Tonamphoren ab, obwol es sicher auch dafür irgendwelche Bioleks gäbe die das oxydierte Gebräu darin mit mhhhhhmhhhmmhhhhh kommentieren würden.
Nein, ich bin kein Grüner aber man wird sich ja mal Gedanken machen dürfen.
Stadtknecht hat den Wein erwähnt, zurecht!
Eine Flasche australischer Wein produziert knapp 2 Kilo CO2
Da schlägt hauptsächlich der Transport zu Buche.
Hier frage ich mich halt, ob dies wirklich nötig ist, wenn auf der anderen Seite Milliarden ausgegeben werden, um CO2 zu verhindern.
Das die Subvention der Transporte ein sehr komplexes Thema ist, weiß ich auch, die Frage ist, wo wird sie sinnvoll eingesetzt und wo nicht,

kotzfisch
04.07.2012, 20:10
Nein, ich bin kein Grüner aber man wird sich ja mal Gedanken machen dürfen.
Stadtknecht hat den Wein erwähnt, zurecht!
Eine Flasche australischer Wein produziert knapp 2 Kilo CO2
Da schlägt hauptsächlich der Transport zu Buche.
Hier frage ich mich halt, ob dies wirklich nötig ist, wenn auf der anderen Seite Milliarden ausgegeben werden, um CO2 zu verhindern.
Das die Subvention der Transporte ein sehr komplexes Thema ist, weiß ich auch, die Frage ist, wo wird sie sinnvoll eingesetzt und wo nicht,


Subventionen sind immer Unsinn, wozu? Der Markt richtet das eh.
CO2 ist völlig egal- die Ausgaben zur Emissionsvermeidung völlig sinnlos.

Stadtknecht
05.07.2012, 14:59
Dann guck Dir mal an, was unsere Ostfriesen so alles mit den gefangenen Krabben anfangen!

Die Viecher werden, sobald si gefangen sind eingefroren und nach Marokko gekarrt, dort gepuhlt und wieder nach Deutschland gekarrt.

Das perverse an der Sache ist die Tatsache, daß die Krabben so immer noch billiger sind, als wenn man sie in Deutschland puhlen würde.

:D


Davon habe ich auch gehört.

Aber laut Mare TV, soll jetzt jemand eine Krabbenpulmaschine erfunden haben.

Stadtknecht
05.07.2012, 15:00
Weil dort die Sonne auch in der Ebene scheint und die Leute bei der Lese sich nicht anseilen müssen.
Außerdem haben sie verstanden daß man mit richtig angewandter Verfahrenstechnik die pfriemelige Weinkellerei sparen kann weil das gleiche (oder bessere) Ergebnis in Outdoortanks herauskommt. Schließlich füllt man das Zeug auch nicht mehr in Tonamphoren ab, obwol es sicher auch dafür irgendwelche Bioleks gäbe die das oxydierte Gebräu darin mit mhhhhhmhhhmmhhhhh kommentieren würden.

Hehe, gut!

Don
05.07.2012, 19:10
Nein, ich bin kein Grüner aber man wird sich ja mal Gedanken machen dürfen.
Stadtknecht hat den Wein erwähnt, zurecht!
Eine Flasche australischer Wein produziert knapp 2 Kilo CO2


Ohgottohgottohgottohgottohgottohgottohgott........ ....................:puhh: