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Vollständige Version anzeigen : Augias reloaded



Skaramanga
01.07.2012, 17:16
Gegen den Schweinestall in Brüssel war der Stall des Augias eine adrette aufgeräumte Maisonette.

http://www.focus.de/politik/ausland/eu/berlin-lehnt-eu-vorschlaege-fuer-beamtenstatus-ab-eu-kommission-zahlt-beamtenwitwe-fahrstuhl-in-weinkeller_aid_775619.html

Skaramanga
02.07.2012, 17:54
Die Fortsetzung:

http://www.focus.de/finanzen/news/zulagen-reisekosten-extraurlaub-die-luxurioese-arbeitswelt-der-eu-beamten_aid_776052.html

In Europa hat wieder der Feudalismus Einzug gehalten. Oder wie würdet Ihr das nennen?

Tantalit
02.07.2012, 19:18
Ich habe hier einen Text gefunden der dein Unbehagen sehr gut erklärt:

Der Karlheinz Deschner beschreibt das sehr schön in dem Buch "Kriminalgeschichte des Christentums" Frühzeit" .

Zitat:
"Wie wir auch Staat und Gesellschaft definieren mögen, so bleibt immer ein Gegensatz zwischen der Masse der Regierten und der kleinen Zahl der Regierenden". Dies gilt für das Zeitalter der Raumfahrt und industriellen Revolution ebenso wie für die Epoche des Kolonialismus oder den ganzen abendländischen Handelskapitalismus und die Antike Sklavenhaltergesellschaft. So ist es jedenfalls in den 2000 Jahren, die uns beschäftigten immer gewesen, vielleicht nicht als Gesetz-, doch als Regelmäßigkeit. Niemals herrschte das "Volk"! Immer herrschte ein sogenanntes Macht- und Sicherheitsstreben, herrschte eine Minorität, die die Majorität unterdrückte, verbrauchte, sie abschlachten ließ und mit ihrer Hilfe abschlachtete, mehr oder weniger, zugegeben, gewöhnlich aber eher mehr. Die Geschichte mit der wir es zu tun haben, konstituierte sich in allen Jahrhunderten aus Herrschaft und Erniedrigung, ausbeutender Ober- und ausgebeuteter Unterschicht -, heute "Regierungsverantwortung" genannt, auch noch immer Geschichte der menschlichen Zivilisation, ja der menschlichen Kultur, und sogar mit Recht, sind darin die "Kulturvölker" doch führend.
"Die Geschichte wiederholt sich nicht"; das wiederholt sich dauernd - wie die Geschichte: in sozialen Spannungen, Aufständen, wirtschaftlichen Krisen, Kriegen, also in ihren Haupt und Staatsaktionen, die freilich noch im kleinsten, privatesten Rahmen sich spiegeln, im Herr-und-Knecht-, im Freund-und-Feind-Verhältnis. So gesehen" passiert" grundsätzlich überhaupt nichts Neues, den es bleibt sich qualitativ gleich, ob man Macht mit Pfeil und Bogen, mit Vorderladern, Maschinengewehren oder atomar ausgeübt. Geschichte ist ein Schauspiel aus ungezählten Akten - vor allem der Gewalt; ein steter Fortschritt auch vom Kopfjäger etwa zum Gehirnwäscher, vom Blasrohr zur Rakete, vom Faustrecht zum Recht, dem Faustrecht in Paragraphen, der Maske der Gewalt, vom Friedensschluß zu Friedensschluß, von Metastase auch zu Metastase, von Fall zu Fall.
Die ist das Kontinuum im Wandel der Geschichte, die sie in ihrer Tiefe prägende Struktur. Dies ist das Sichere im Wechsel, die eigentliche "histoire de longue durrée", länger jedoch als die Zeitspannen, die dieser Begriff umfaßt, ein Jahrtausende überdeckendes "Modell", ein mehr oder weniger gleich bleibender Rhythmus, eine Art "historie biologique". Es ist fast wie der Wellenschlag des Meeres, das Wachstum der Natur, die sich auf ihre ihre Weise wiederholt, mag dies auch vielleicht auch absichtslos geschehen (durch Kausalgesetze von nur noch statistischem Wahrscheinlichkeitscharakter) und die Geschichte mit Absicht und Willen, durch menschlich intendiertes Handeln.
"Zitat Ende"

Was wir aus der Geschichte lernen ist das der Mensch in denselben Situationen immer die selben Mittel wählt oder vielleicht doch nur die Politik die keine neuen Pfade einschlagen will um nicht alles auf den Kopf zu stellen und am Ende wahrlich Mächtige und Volk gleichzustellen?