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Vollständige Version anzeigen : Irans Verhältnis zu Syrien - Ende einer Allianz



Käpt'n Kronos
13.06.2012, 10:48
Früher galten Syrien und Iran als beste Partner. Doch jetzt halten Experten es für möglich, dass Teheran bald vom einstigen Verbündeten abrückt. Die Islamische Republik könnte so bei der Lösung des Konflikts helfen.

Bislang galt Iran im syrischen Konflikt als Teil des Problems, nicht als Teil der Lösung: Daran, dass Teheran das Regime in Damaskus mit Waffen und neuerdings auch mit dringend benötigtem Getreide beliefert, besteht kaum ein Zweifel. Dass am syrischen Himmel Drohnen "made in Iran" kreisen und iranische Spezialisten ihren syrischen Kollegen beim Ausspähen der Rebellentruppen helfen, gilt ebenfalls als gesichert. Ob Iran, wie von der syrischen Opposition behauptet, tatsächlich auch Kämpfer nach Syrien geschickt hat, damit die dort helfen, den seit nunmehr 16 Monaten andauernden Aufstand gegen Präsident Baschar al-Assad niederzuschlagen, ist da schon fragwürdiger. In der Vergangenheit haben die Strategen das in westlichen Hauptstädten aber gern geglaubt.

Das scheint sich nun geändert zu haben: In der vergangenen Woche waren erstmals Anzeichen zu beobachten, dass der bislang eherne Widerstand gegen die Einbeziehung Irans in die Suche nach einer Lösung für den Bürgerkrieg in Syrien bröckelt. Am vergangenen Freitag brachte der Uno-Sondergesandte Kofi Annan Iran ins Spiel, als er während einer Syrien-Sondersitzung der Uno-Vollversammlung erst einräumte, dass sein Sechs-Punkte-Plan zur Befriedung des Landes nicht funktioniere und dann die Bildung einer neuen Kontaktgruppe forderte. Neben den USA, Großbritannien, Frankreich, Russland und China sollten darin auch regionale Mächte mit Einfluss auf Syrien eingebunden werden, sagte Annan. So wie eben Iran.

Weiterlesen auf SpOn (http://www.spiegel.de/politik/ausland/iran-rueckt-von-syrien-ab-a-838195.html)

Oha! Ist der Iran etwa unter die Knute des internationalen Finanzjudentums USraels geraten? :happy:

Brathering
13.06.2012, 10:55
"regionale Mächte mit Einfluss auf Syrien" sollten eingebunden werden :D
-Kopfkino-

Bettmaen
13.06.2012, 11:15
Syrien und der Iran können nicht unterschiedlicher sein. In Syrien wird Staat und Religion streng getrennt. Iran ist eine Theokratie. Das einzige, was beide Staaten verbindet, sind die gemeinsamen Interessen. Ein Ende der Allianz ist keineswegs in Sicht, auch wenn Spon eine Ejaculatio praecox hat. Eher justiert der Iran seine Beziehungen zum syrischen Staat.

cajadeahorros
13.06.2012, 11:34
Weiterlesen auf SpOn (http://www.spiegel.de/politik/ausland/iran-rueckt-von-syrien-ab-a-838195.html)

Oha! Ist der Iran etwa unter die Knute des internationalen Finanzjudentums USraels geraten? :happy:

Sollte der Iran tatsächlich einlenken, ist die Führung dümmer, als ich dachte. Und vor allem kurzsichtig. Wir erinnern uns daran, daß sich Syrien auch versucht hat, Liebkind des Westens zu machen, als es noch gegen Saddam ging, "belohnt" werden sie jetzt mit bezahlten Marodeuren und Mördern.

Die freie westliche US-Welt wünscht vollständige Unterwerfung und die vollständige Aufgabe der nationalen Souveränität. Jedes Land hat nur noch die Chance, in Würde (Irak) oder winselnd (Europa) unterzugehen.

Sprecher
13.06.2012, 11:48
Sollte der Iran tatsächlich einlenken, ist die Führung dümmer, als ich dachte.

Ach was das ist Wunschdenken der SPON-Redaktion. Die schreiben ja auch schon die ganze Zeit Russland würde von Assad abrücken, wer einen Blick auf Ria Novosti wirft stellt eher das Gegenteil fest.

Bettmaen
13.06.2012, 12:03
Ach was das ist Wunschdenken der SPON-Redaktion. Die schreiben ja auch schon die ganze Zeit Russland würde von Assad abrücken, wer einen Blick auf Ria Novosti wirft stellt eher das Gegenteil fest.
Nach dem Motto: selbst die treuesten Verbündeten lassen den Kinder fressenden Despoten im Stich. Das ist ein weiterer Grund, das MONSTER von Damaskus zu beseitigen.

Auch über Russland und China tauchen immer wieder Meldungen auf, in denen behauptet wird, sie würden von Damaskus abrücken. Die gleichgeschalteten Medien scharren ungeduldig mit den Füßen, aber sie warten vergebens, denn nach der Libyen-Aktion werden China und Russland sich nicht wieder verarschen lassen.

Schattenschach
13.06.2012, 12:11
Viele vergessen, dass Assad alles andere als an seinem "Thron" klebt, zumal er selbst schon Andeutungen gemacht hat, sich mittelfristig aus dieser Freak-Show "Weltpolitik" zurückzuziehen, indem er seine Macht ganz oder größtenteils abgibt. Das was er heute macht, ist Verantwortungsbewusstsein gegenüber seinen Unterstützern, die es nicht zu knapp in der syrischen Bevölkerung gibt, aber auch insbesondere den alawitischen Syrern, die nach einem Fall Assads entweder weit weg flüchten müssten oder einem aus Saudi-Arabien und Katar finanzierten und motivierten Völkermord zum Opfer fielen würden.
Wie einige sicher wissen, war Assad nie dazu bestimmt Präsident zu werden und ist in seine heutige Funktion hineingestolpert. Er hat in mehreren Interviews (auch vor den Unruhen) kategorisch ausgeschlossen, dass einer seiner 3 Söhne jemals die Familientradition fortführen würde.
Assad wird von westlichen Medien und Politikern zu unrecht in eine Liga mit Saddam oder Gaddafi gezählt. Er ist ein ganz anderer Typ, jeder der mir nicht glaubt, soll sich einfach mal nur Interviews mit Saddam oder Gaddafi ansehen und dann ein Interview mit Bashar al Assad. Man muss nicht mal die Worte verstehen, sondern nur mit ein bisschen Menschenkenntnis und anhand seiner Körpersprache lässt sich ein himmelweiter Unterschied der Mentalitäten ausmachen. Er ist definitiv der Typ Arabischer Herrscher, der es nicht als Kastration empfindet, wenn er nicht mehr Präsident ist bzw. seine Kinder nicht sein Amt erben. Aber er würde es als Kastration empfinden, wenn Syrien unter die Fittiche der NATO und Saudi-Arabiens gestellt wird, und zwar völlig zurecht! Dem begegnet er bis jetzt wie ein Löwe und allen Unkenrufen und einer beispiellosen Medienkampagne zum Trotz sitzt er immer noch fest im Sattel.

Unter diesen Gesichtspunkten ist es gar nicht mal so abwegig, dass Russland und Iran von Bashar abrücken, aber nicht weil sie Assad fallen lassen und Syrien den korrupten, dekadenten Fettsäcken von der Arabischen Halbinsel überlassen wollen, sondern weil sie wissen, dass Assads Ambition nicht die ewige Herrschaft seines Hauses ist. Das kann man dan herrlich politisch ummünzen in "Seht her, das ist der Kompromiss, Assad geht (mittelfristig) und nun seid ihr "Rebellen" und "Oppositionelle" dran mit Kompromissen."
Ob das funktioniert, wage ich zu bezweifeln. Die Wortführer der "Rebellen" und deren Geldgeber sind an einer Deeskalation nicht interessiert. Mal schauen was passiert.

Bettmaen
13.06.2012, 12:21
@Schattenschach

Bravo! So ähnlich drückte sich der (sunnitische) Großmufti von Syrien in einem Gespräch mit der Printausgabe des Spiegels aus.

Assad hat lange Zeit in England gelebt und würde lieber heute als morgen, wieder als Augenarzt arbeiten. Dieser Weg ist sicher abgeschnitten, denn das würde er nicht einen Tag überleben. Folglich wird er nach einer Übergangsphase die Macht abgeben, wenn die Lage sich stabilisiert hat und doch ins sichere Exil gehen, vielleicht nach Russland. Ginge er jetzt, würden seine zahreichen Anhänger das dahin gehend auslegen, dass er sie im Stich läßt.

Sterntaler
13.06.2012, 12:22
Speichel = Zionistische Gräuel- und Lügenpropaganda. Haben die sogenannten" Experten" vielleicht eine Hakennase? :cool:

Schattenschach
13.06.2012, 13:23
@Schattenschach
Bravo! So ähnlich drückte sich der (sunnitische) Großmufti von Syrien in einem Gespräch mit der Printausgabe des Spiegels aus.

Danke dir. Habe das Interview gefunden, sehr interessant, würde ich Hassun als objektiven Betrachter der Situation sehen, wäre ich sogar hellauf begeistert. Aber wir sind uns schon im Klaren, dass er das Lied seines Arbeitgebers singt, genauso wie z.B. der türkische Großmufti auch ein staatlicher Angestellter ist.
Für alle, die es nachlesen möchten: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-81562364.html
Besonders beeindruckt hat mich dieser Satz:
"Wer weiß, wenn mich eines Tages ein Agnostiker mit den besseren Argumenten überzeugen sollte, trete ich über zum Nicht-Glauben."

Völlig egal, ob er es auch wirklich genauso gemeint hat, denn allein, DASS ihm das über die Lippen kommt, ist bemerkenswert. Zumal noch in seiner Position.
Die islamischen Kleriker mit denen wir hier immer konfrontiert werden, hätten definitiv -allein schon aus Hochmut- geantwortet: "Ein Agnostiker kann mich gar nicht überzeugen, weil Allah hat..., und Mohamed sagte..., und im Koran steht... blablabla.
Vielleicht kann man aber auch Letztere in unseren Breitengraden besser gebrauchen. ;-)

volkszorn
13.06.2012, 13:26
DDR 2.0 Propaganda...


dass Teheran das Regime in Damaskus mit Waffen und neuerdings auch mit dringend benötigtem Getreide beliefert, besteht kaum ein Zweifel

Soll die syrische Bevölkerung also lieber hungern ? So sieht also der Humanismus aus.

Ein Libyen 2.0 wird es sicher nicht geben.

Bettmaen
13.06.2012, 13:33
Danke dir. Habe das Interview gefunden, sehr interessant, würde ich Hassun als objektiven Betrachter der Situation sehen, wäre ich sogar hellauf begeistert. Aber wir sind uns schon im Klaren, dass er das Lied seines Arbeitgebers singt, genauso wie z.B. der türkische Großmufti auch ein staatlicher Angestellter ist.
Für alle, die es nachlesen möchten: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-81562364.html
[...]
Das ist schon klar. Der Großmufti kennt Assad sehr gut und sagte, dass dieser nicht auf seinem Stuhl klebt, anders als es seine Feinde von der Ferne aus behaupten und ihn und seine Familie am liebsten in Stücke reißen würden.

Als Assad sein Amt antrat und mit einigen Reformen begann, hatte er sich nicht vorstellen können, dass er solche schwierigen Zeiten erleben würde und am Ende wie Saddam Hussein oder Muammar Gaddafi enden könnte. Um sein Amt beneidet ihn niemand.

Schattenschach
13.06.2012, 13:47
Das ist schon klar. Der Großmufti kennt Assad sehr gut und sagte, dass dieser nicht auf seinem Stuhl klebt, anders als es seine Feinde von der Ferne aus behaupten und ihn und seine Familie am liebsten in Stücke reißen würden.

Als Assad sein Amt antrat und mit einigen Reformen begann, hatte er sich nicht vorstellen können, dass er solche schwierigen Zeiten erleben würde und am Ende wie Saddam Hussein oder Muammar Gaddafi enden könnte. Um sein Amt beneidet ihn niemand.
Wie gesagt, ich bin ja auch seiner Meinung, aber er wird keine Menschen überzeugen können, die nicht ohnehin schon pro Assad sind, weil er sozusagen sein "Religionsminister" ist. Somit hat das quasi den selben Effekt, als wenn Assad selber das gesagt hätte, was er gesagt hat.

Tropico
13.06.2012, 13:49
DDR 2.0 Propaganda...



Soll die syrische Bevölkerung also lieber hungern ? So sieht also der Humanismus aus.

Ein Libyen 2.0 wird es sicher nicht geben.

Wohl eher ein Irak 2.0 ;)

bernhard44
13.06.2012, 19:21
Weiterlesen auf SpOn (http://www.spiegel.de/politik/ausland/iran-rueckt-von-syrien-ab-a-838195.html)

Oha! Ist der Iran etwa unter die Knute des internationalen Finanzjudentums USraels geraten? :happy:

eine blödere Schlussfolgerung ist dir nicht eingefallen?

Quo vadis
14.06.2012, 10:01
Ach was das ist Wunschdenken der SPON-Redaktion. Die schreiben ja auch schon die ganze Zeit Russland würde von Assad abrücken, wer einen Blick auf Ria Novosti wirft stellt eher das Gegenteil fest.

Sehe ich auch so. Russland und Iran können gerne von Syrien abrücken wenn sie den nächsten, ihnen feindlich gesinnten Staat heranzüchten wollen. Iran hat zwar damals in Libyen die Entwicklung begrüßt, aber offenkundig hat der Iran nix davon, denn die Saudis waren die großen Profiteure, indem sie den nächten sunnitischen Terrorstaat herangezüchtet haben. Bei einem Krieg gegen den Iran wird man sich genau von dort Kämpfermaterial holen.

tosh
14.06.2012, 14:34
Ach was das ist Wunschdenken der SPON-Redaktion. Die schreiben ja auch schon die ganze Zeit Russland würde von Assad abrücken, wer einen Blick auf Ria Novosti wirft stellt eher das Gegenteil fest.
Sehe ich auch so.

Aus dem Link:
"Die Angst ist, dass der syrische Konflikt die ganze Gegend entzünden könnte. Das zu verhindern, ist den Iranern viel wichtiger, als ob es mit oder ohne Assad weitergeht."

Nein. Der schiitische Iran hat sicherlich mehr Angst, dass Syrien sunnitisch islamistisch und damit ein Feind werden könnte.

Käpt'n Kronos
15.06.2012, 11:32
eine blödere Schlussfolgerung ist dir nicht eingefallen?
Das war keine Schlußfolgerung sondern eher eine spöttische Bemerkung an die Adresse jener, die an eine jüdische Weltverschwörung glauben. Und du hast Recht, etwas dümmeres ist mir nicht eingefallen ;)