PDA

Vollständige Version anzeigen : Der Kommissarbefehl



Bodenplatte
23.08.2005, 18:56
In dieser Form eigentlich nur eine dumpfe Parole anitdeutscher Psychophaten, aber was steckt nun eigentlich genau dahinter? Lassen wir Experten zu Wort kommen.

Grundlage der antideutschen Provokateure und gleichzeitige Zusammenfassung deren "Standpunktes" ist wohl folgendes Zitat aus der Antiwehrmachtsausstellung:


* ... am 6. Juni 1941, erließ das Oberkommando der Wehrmacht den „Kommissarbefehl“. Die politischen Kommissare galten als ideologische Funktionäre innerhalb der Roten Armee und wurden nicht als Soldaten anerkannt. ... setzte die Wehrmachtsführung wesentliche Bestandteile des damals geltenden Kriegs- und Völkerrechts für den Krieg gegen die Sowjetunion außer Kraft. Sie schuf damit die Grundlagen des Rassen- und Vernichtungskrieges.

Historische Wahrheit:

Mit dem Kommissarbefehl wurden die Kommissare faktisch Freischärlern gleichgesetzt. Kommissare waren jedoch reguläre Angehörige der Roten Armee. Deswegen war der Kommissarbefehl völkerrechtswidrig.

In der Wehrmachtführung war der Kommissarbefehl von Anfang an umstritten und stieß auf verbreitete Ablehnung. Die Oberbefehlshaber der drei Heeresgruppen des Ostheeres protestierten vielfach gegen den Kommissarbefehl. Bei der Truppe war der Kommissarbefehl großenteils unbekannt. Er stieß schon deshalb auf Unverständnis, weil Offiziere und Mannschaften mit Recht befürchteten, daß sein Bekanntwerden den Widerstand des Gegners stärken mußte. Im Frühjahr 1942 gelang es dem Generalstabschef des Heeres, Zeitzler, Hitler zur Aufhebung des Kommissarbefehls zu bewegen.

Die im OKW-Prozeß von der Anklagebehörde vorgelegten Zahlen über erschossene Kommissare waren vergleichsweise niedrig. Die Quellenlage erlaubt keine Aussage, in welchem Umfang der Kommissarbefehl umgesetzt wurde. Alle diesbezüglichen Behauptungen sind deshalb Spekulation.


Quellen: Klink, die Militärische Konzeption, in: MGFA, Zweiter Weltkrieg, S. 190-326; de Zayas, Die Wehrmachts-Unersuchungsstelle, S. 68-75; Post, Verleumdete Armee, S. 52 ff. u. 66 ff.; Fall 12, S. 98 ff.; Post, DMZ, S. 16 f.; Post, Erschießung sowjetischer Kommissare, in: Seidler/de Zayas, S. 76-82; Rohde, Kommissarbefehl, in: Poeppel, S. 124-158.

:)

Der K. Befehl war gerade aus heutiger Sicht eine zwingende Notwendigkeit und auch richtig, die politischen Kommissare waren Mörder und Verbrecher, wohl nicht alle, aber die großte Mehrzahl welche die eigenen Truppen gnadenlos ins deutsche und eigene Feuer jagte. Sie waren der Antrieb des Widerstandes und menschliche, militärische und politische Schwerverbrecher im klassischen Sinne!

malnachdenken
23.08.2005, 19:00
na gut zu wissen....

Neutraler
23.08.2005, 19:06
Du solltest die Ursprungsquelle angeben:
http://www.swg-hamburg.de/Geschichtspolitik/Verbrechen_der_Wehrmacht/verbrechen_der_wehrmacht.html


Der K. Befehl war gerade aus heutiger Sicht eine zwingende Notwendigkeit und auch richtig
Aus damaliger Sicht schient er richtig zu sein, aber aus heutiger Sicht kann man ihn als großen Fehler betrachten, der auch in deinem Text geschildert wird: "Er stieß schon deshalb auf Unverständnis, weil Offiziere und Mannschaften mit Recht befürchteten, daß sein Bekanntwerden den Widerstand des Gegners stärken mußte."

Bodenplatte
23.08.2005, 19:13
Man hätte ihn vielleicht anderes formulieren müssen oder geheim halten sollen, Fakt ist jedoch das die K. als Träger des Widerstandes und des bolschewistischen Geistes einen gefährlichen und verbrecherischen Feind darstellten den es unschädlich zu machen galt.

LuckyLuke
23.08.2005, 19:21
Man hätte ihn vielleicht anderes formulieren müssen oder geheim halten sollen, Fakt ist jedoch das die K. als Träger des Widerstandes und des bolschewistischen Geistes einen gefährlichen und verbrecherischen Feind darstellten den es unschädlich zu machen galt.
Klar, aber dann immer auf die krokodilstränendrüse drücken, wenn die Rote Armee als die heldische Wehrmacht den fluchtartigen Rückwärtsgang einlegte, sich nicht buchstabengetreu ans KVR hielt...

:cool:

Wachmann
24.08.2005, 00:25
LuckyLuke, du hast mir den Text gestohlen ;).
Mit solch einer Einstellung, wie Bodenplatte sie hat, kann man gern eisern zu anderen sein, aber wie siehts bei den einem selbst aus?
Ein sowjetischer Bodenplatte hätte wohl damals gesagt: Alle Mitglieder der NSDAP müssen als Kern des verbrecherischen Angriffskrieges wider den Nationen Europas unbedingt liquidiert werden.... mit deiner Einstellung Bodenplatte hättest du sogar ein noch viel schlimmeres Verhalten der Sowjets gegeüber dem besiegten Deutschland legitimiert...
schon drollig diese Leute...

Kaiser
24.08.2005, 10:04
Ein sowjetischer Bodenplatte hätte wohl damals gesagt: Alle Mitglieder der NSDAP müssen als Kern des verbrecherischen Angriffskrieges wider den Nationen Europas unbedingt liquidiert werden.... mit deiner Einstellung Bodenplatte hättest du sogar ein noch viel schlimmeres Verhalten der Sowjets gegeüber dem besiegten Deutschland legitimiert...
schon drollig diese Leute...

Nein, denn nach dieser Logik hätten erst einmal alle Mitglieder der KPdSU getötet werden müssen. Doch darum ging es nicht. Ein deutsches Pendant zum Politkommisar gab es in der Wehrmacht nicht.

Wachmann
24.08.2005, 11:22
Tja, da aber ein entprechendes Pendant nicht bestand, hätte man sich ein halbwegs entsprechendes Äquivalent gesucht. Außerdem geht es auch um den radikal--durchgeknallten Geist solcher Äußerungen...:
Die NSDAP verkörperte den verbrecherischen Drang zu morden udn in anderen LÄnder einzufallen, also hätte man daher den Expansionisten den Boden entzogen, indem man sie liquidiert hätte, alle.
Das ist genau Bodenplattes Logik, nur aus Sowjetsicht;).
Aber das geht vielleicht für manchen zu weit im Denken *fg*

Schlumpf
24.08.2005, 11:33
Haben nicht einige britische und kanadische Einheiten jeden SS-Soldaten erschossen, der ihnen in die Finger fiel? Haben nicht die Aufständischen in Warschau genau dasselbe getan? War es bei den Alliierten richtig, nur bei den Deutschen falsch? ich rieche Doppelstandards!

Neutraler
24.08.2005, 19:18
Haben nicht einige britische und kanadische Einheiten jeden SS-Soldaten erschossen, der ihnen in die Finger fiel? Haben nicht die Aufständischen in Warschau genau dasselbe getan? War es bei den Alliierten richtig, nur bei den Deutschen falsch? ich rieche Doppelstandards!
Das stimmt: Z.B. haben die amerikanischen Soldaten nach dem Malmedy-Massaker auch viele deutsche Soldaten, egal ob Wehrmacht oder Waffen-SS, die sich gefangen geben wollten, einfach erschossen. Der Unterschied zum Kommissarbefehl ist, dass es ihnen offenbar niemand befohlen hat und das es von ganz oben auch nich geduldet wurde. Bestrafungen oder Protest der vorgesetzten Offiziere schien bei solchen Fällen aber eher selten zu sein,

Reichsadler
24.08.2005, 19:34
Das stimmt: Z.B. haben die amerikanischen Soldaten nach dem Malmedy-Massaker auch viele deutsche Soldaten, egal ob Wehrmacht oder Waffen-SS, die sich gefangen geben wollten, einfach erschossen. Der Unterschied zum Kommissarbefehl ist, dass es ihnen offenbar niemand befohlen hat und das es von ganz oben auch nich geduldet wurde. Bestrafungen oder Protest der vorgesetzten Offiziere schien bei solchen Fällen aber eher selten zu sein,

Nicht ganz, das 328. US-Regiment der 26. Infanteriedivision z.b. hatte den schriftlichen Befehl, "keine SS-Soldaten...gefangen zu nehmen, sondern auf der Stelle zu erschiessen"

Neutraler
24.08.2005, 21:01
Nicht ganz, das 328. US-Regiment der 26. Infanteriedivision z.b. hatte den schriftlichen Befehl, "keine SS-Soldaten...gefangen zu nehmen, sondern auf der Stelle zu erschiessen"
Kam der Befehl vom Divisionkommandeur oder dem Regimentskommandeur?

LuckyLuke
24.08.2005, 21:16
Nein, denn nach dieser Logik hätten erst einmal alle Mitglieder der KPdSU getötet werden müssen. Doch darum ging es nicht. Ein deutsches Pendant zum Politkommisar gab es in der Wehrmacht nicht.

Nein, und was ist mit den NS-FO ?

Die hat die Wehrmacht doch bei der Roten Armee abgekupfert?!

Gedacht zur ideologischen Erbauung insbesondere des Heeres, welches im Vergleich zu Marine und Luftwaffe nach Meinung der braunen Machthaber nicht ausreichen ns-durchseucht war.

Wachmann
24.08.2005, 23:51
Ich liebe Geschichtsklitterung:

Die teilweise nicht gute Umgangsweise mit deutschen Kriegsgefangenen mag daran liegen, dass die Deutschen zuerst um einiges grausamer vorgingen...
selbst wenn man aus sebstgerechter nationalistischer Perspektive argumentiert, sollte man nicht Ursache udn Wirkung verwechseln ;)

Zu Warschau:
Die Kombattanten der polnischen Heimatarmee AK haben keien Gefangenen erschossen. Im Gegenzug hat dann die SS, lustigerweise darunter auch ne ukraische SS-Division halb Warschu abgeschlachtet, Krankenhäuser samt Insassen masakriert, Frauen und Kinder zusammengeschossen... usw.
Das nenn ich nett.
Allerdings möchte ich trotzdem ein Lob loswerden: Die SS wollte alle Kämpfer der AK nach deren Kapitulation von General Komorowski liquidieren, doch die Wehrmacht setzte sich durch und sie erhielten den Status von regulären Soldaten und kamen in Kriegsgefangenschaft.

Schlumpf
25.08.2005, 07:41
Was ist "von oben befohlen?"

Meiner Meinung nach wurde der Befehl Ss-Männer nicht gefangen zu nehemn vom Armee-Oberbefehlshaber ausgegeben, also ziemlich weit oben.

Schlumpf
25.08.2005, 08:22
Oh Mann, hast Du Dich eigentlich schon jemals mit der Thematik befasst?




Ich liebe Geschichtsklitterung:

Die teilweise nicht gute Umgangsweise mit deutschen Kriegsgefangenen mag daran liegen, dass die Deutschen zuerst um einiges grausamer vorgingen...
selbst wenn man aus sebstgerechter nationalistischer Perspektive argumentiert, sollte man nicht Ursache udn Wirkung verwechseln ;)


Noch heute weisen amerikanische Quellen darauf hin, dass NAZI-Deutschland das einzige Land war, dass jemals amerikanische Kriegsgefangene entsprechend der Genfer Konfentionen behandelt hat. Alle Westalliierten Gefangenen wurden einwandfrei behandelt, viele Franzosen Mitten im Krieg freigelassen.
http://www.moosburg.org/info/stalag/stalag6deu.pdf


Kroaten, Slowenen und Griechen wurden kurz nach Einstellung der Feindseeligkeiten freigelassen.


Gegen die Sovietunion war die Sache anders: Bereits in den ersten Kriegstagen ermordeten die Soviets deutsche Kriegsgefangene auf grausamste Weise. Was Aktion und Reaktion war kann man heute sicher nicht mehr trennen. Nicht vergessen sollte man, dass im 1. Weltkrieg ca 30% aller in russische Kriegsgefangenschaft geratenen Soldaten in der Gefangenschaft gestorben sind.



Zu Warschau:
Die Kombattanten der polnischen Heimatarmee AK haben keien Gefangenen erschossen. Im Gegenzug hat dann die SS, lustigerweise darunter auch ne ukraische SS-Division halb Warschu abgeschlachtet, Krankenhäuser samt Insassen masakriert, Frauen und Kinder zusammengeschossen... usw.

Janusz Piekalkiewicz sieht das ganze nicht ganz so. In seinem Buch schreibt er: Polizisten und SS-Männer wurden sofort erschossen, Soldaten der Wehrmacht kamen in Gefangenschaft.
Übrigens, die Erschießung von Zivilisten als Repressalie gegen Partisanen (was die Aufständischen ja waren) war zur damaligen Zeit in allen kriegführenden Ländern unumstritten.

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3776616997/qid%3D1124953004/028-2449252-1707746
Lesen, nochmal lesen, drüber nachdenken, nochmal lesen, wissen.
Übrigens der Autor (Pole) war am Aufstand beteiligt und sollte wissen was passiert ist.




Das nenn ich nett.
Allerdings möchte ich trotzdem ein Lob loswerden: Die SS wollte alle Kämpfer der AK nach deren Kapitulation von General Komorowski liquidieren, doch die Wehrmacht setzte sich durch und sie erhielten den Status von regulären Soldaten und kamen in Kriegsgefangenschaft.

Unsinn, die Aufständischen bekamen bereits während der Kämpfe auf Einwirken von Churchill und Roosevelt hin den Status regulärer Kämpfer. Zeitgleich wurde die Erschießung von Zivilisten gestoppt. Quelle siehe oben.