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Vollständige Version anzeigen : Mehr als 2,9 Millionen Sozialhilfeempfänger in Deutschland 2004



Ka0sGiRL
19.08.2005, 21:20
WIESBADEN – Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, erhielten nach vorläufigen Ergebnissen am Jahresende 2004 in Deutschland rund 2,91 Millionen Menschen in 1,46 Millionen Haushalten „Sozialhilfe im engeren Sinne“, also laufende Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen (etwa Krankenhäuser, Heime). Das waren 3,3% mehr als im Vorjahr. Die laufende Hilfe zum Lebensunterhalt soll den Grundbedarf vor allem an Nahrung, Kleidung, Unterkunft und Heizung decken („soziokulturelles Existenzminimum“).



Die Sozialhilfequote, der Anteil der Hilfebezieher an der jeweiligen Bevölkerung, erhöhte sich damit zum Jahresende 2004 auf 3,5% (Vorjahr: 3,4%). Für verschiedene Bevölkerungsgruppen ergaben sich folgende Zusammenhänge: Frauen beanspruchen mit einer Quote von 3,8% relativ häufiger Sozialhilfe als Männer (3,3%). Ausländer haben mit 8,7% eine deutlich höhere Sozialhilfequote als Deutsche (3,0%).



Die Zahl der sozialhilfebedürftigen Kinder unter 15 Jahren stieg auf rund 965000 an; im Vergleich zu 2003 entspricht dies einer Steigerung um 3,2%. Die Sozialhilfequote der Kinder in dieser Altersgruppe erhöhte sich damit auf 8,1% (Vorjahr: 7,7%).



1,87 Millionen Sozialhilfeempfänger waren am Jahresende 2004 im erwerbsfähigen Alter, das heißt zwischen 15 und 64 Jahre alt (+ 4,7% gegenüber dem Vorjahr). Die Sozialhilfequote dieser Altersgruppe lag bei 3,4% (Vorjahr: 3,2%). Im Wesentlichen ist die Zunahme in dieser Altersgruppe auf die gestiegene Zahl der arbeitslosen Sozialhilfeempfänger zurückzuführen. Rund 930 000 Sozialhilfebezieher waren arbeitslos gemeldet, das ist fast die Hälfte aller Empfänger im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 64 Jahren; ihre Zahl ist gegenüber dem Vorjahr um 11,7% gestiegen.

Dagegen sank die Zahl der älteren Sozialhilfebezieher ab 65 Jahren zum Jahresende 2004 gegenüber dem Vorjahr nochmals um rund 20 000 auf rund 78 000 Personen (– 20,1%). Die Sozialhilfequote der älteren Menschen verringerte sich dadurch auf 0,5% (Vorjahr: 0,7%). (....)

Die höchsten Sozialhilfequoten gab es Ende 2004 – wie in den Jahren zuvor – in den drei Stadtstaaten Bremen (9,0%), Berlin (8,0%) und Hamburg (7,1%). Unter den Flächenländern wiesen das Saarland (4,3%) und Mecklenburg-Vorpommern (4,1%) die höchsten Quoten auf. Die niedrigsten Sozialhilfequoten verzeichneten Bayern (1,9%), Baden-Württemberg (2,2%) sowie Rheinland-Pfalz und Thüringen (jeweils 2,5%).(....)

http://www.destatis.de/presse/deutsch/pm2005/p3390081.htm


Bemerkenswert: Nicht die Zahl der Rentner die Sozialhilfe in Anspruch nehmen, sondern die Zahl der Kinder hat sich erhöht.

Auf der Seite ist auch eine graphische Statistik in der die Länder aufgeschlüsselt sind. Wenn das statistische Bundesland von einer "deutlich höheren Sozialhilfequote" unter den Ausländer gegenüber Deutschen spricht, finde ich das für Hessen ein wenig befremdlich, denn dort liegt der Prozentsatz über dreimal höher. Deutlich wird da eigentlich nur eins: So kann es nicht weitergehen, denn die Kassen sind leer!

SAMURAI
20.08.2005, 09:21
Die Kinderanzahl hat sich erhöht !

3x darf man raten, wer die in die Welt gesetzt hat ?

Prediger
20.08.2005, 15:38
Die Kinderanzahl hat sich erhöht !

3x darf man raten, wer die in die Welt gesetzt hat ?
Sozialhilfeempfänger, die neue Sozialhilfeempfänger produzieren.

Es ist bekannt, daß viele sozialschmarotzende Frauen ziemlich genau alle drei Jahre schwanger werden, um ihren Anspruch nicht zu verlieren.
Außerdem bedeutet es jedes Mal eine Einkommenserhöhung, "Recht" auf eine größere Wohnung etc.

Gruß,
Prediger

SAMURAI
20.08.2005, 16:02
Sozialhilfeempfänger, die neue Sozialhilfeempfänger produzieren.

Es ist bekannt, daß viele sozialschmarotzende Frauen ziemlich genau alle drei Jahre schwanger werden, um ihren Anspruch nicht zu verlieren.
Außerdem bedeutet es jedes Mal eine Einkommenserhöhung, "Recht" auf eine größere Wohnung etc.

Gruß,
Prediger

Von diesen oben genannten Frauen sind ein erheblicher Teil bereits in der 3.Generation Stützeempfänger. Die kennen nichts anderes als Stütze. Irgendeinen finden die immer dem sie ein Kind anhängen können. Ich kenne sogar einen Fall. Ein Bekannter wurde reingelegt. Die Schlampe war inzwischen bekannt, dass sie alle 2-3Jahre jemand ein Kind andrehte.

Ein endloser Fall für das Sozial- und Jugendamt.

Solche Leute gehören sterilisiert.

Prediger
20.08.2005, 16:24
Von diesen oben genannten Frauen sind ein erheblicher Teil bereits in der 3.Generation Stützeempfänger. Die kennen nichts anderes als Stütze. Irgendeinen finden die immer dem sie ein Kind anhängen können. Ich kenne sogar einen Fall. Ein Bekannter wurde reingelegt. Die Schlampe war inzwischen bekannt, dass sie alle 2-3Jahre jemand ein Kind andrehte.

Ein endloser Fall für das Sozial- und Jugendamt.

Solche Leute gehören sterilisiert.
Mein Vater (letztes Jahr) sowie der Schwiegervater meiner Schwester (vor 5 Jahren) hatte jeweils ein derartige Familie mal als Mietnomaden.

Der Schaden, den die hinterlassen haben, war enorm!

Das bei meinem Vater ist noch frisch in Erinnerung. Das Pärchen (Deutsche) war Anfang dreißig, die hatten zwei Kinder bei sich, eins war unterwegs.
Ein oder zwei weitere -so kam dann raus- hatten die schon früher zur Adoption freigegeben.
Die haben jede mögliche Leistung vom Staat abgezockt, die sie nur konnten. Für die einfachsten Dinge, die unsereiner selbst machen würde, haben die sich auf Kosten der Allgemeinheit bedienen lassen.
Die Wohnung haben sie ziemlich ramponiert. Mein Vater mußte sie dann mit dem Rechtsanwalt rausdrohen. Auf den Renovierungskosten ist er natürlich sitzen geblieben.

Gruß vom Prediger

Stephan
20.08.2005, 16:57
Wenn man diesen wohlstandschauvinistischen Scheiß hier liest, kann einem nur schlect werden. Sicher gibt es Leute, die sich auf der sozialen Hängematte ausruhen. Natürlich gibt es auch so etwas wie Mietnomaden, aber wenn es bis zu einer erfolgreichen Räumungsklage Monate, mitunter Jahre dauert, dann muss man sich eigentlich fragen, wo da eigentlich etwas falsch läuft.

Fakt ist: immer mehr Menschen haben das Gefühl, das nicht nur das Geld, sondern auch die Chancen ungerecht verteilt sind. 90 Prozent meinen laut Umfragen, dass die Armen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden. Gerade die PISA-Studie bescheinigt unserem Schulsystem, dass in kaum einen anderen Land berufliche Laufbahnen, und damit auch soziale Aufstiegschancen, so sehr vom sozialen Status der Eltern abhängen wie in Deutschland. Kinder von Gutverdienern haben lt. Armutsbericht der Bundesregierung eine siebenfach höhere Chance ein Studium aufzunehmen.

25 Jahre neoliberale Weltwirtschaftspolitik haben ihre Spuren hinterlassen, und auch Rot-Grün hat keine ausreichenden Antworten auf die Herausforderung der Globalisierung gefunden. Deutsche Arbeitnehmer bleiben schon seit über 10 Jahren in ihrer Lohnentwicklung hinter dem Produktivitätszuwachs zurück und werden mit Bagatell-Gehaltserhöhungen abgespeist.

Mit der CDU, die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit im Herbst das Ruder übernimmt, stehen weitere Zumutungen an: ein normaler Arbeitnehmer wird denselben Beitrag in die Krankenkasse zahlen wie ein Top-Manager. Die Mehrwertsteuer von dann 18% wird Miete, Einkäufe, Versicherungen und Urlaub verteuern. Steuern auf den Zuschlag für Nachtarbeit werden fällig. Die betriebliche Mitbestimmung als auch der Kündigungsschutz werden wegfallen!

Alles Polemik? Mitnichten, das alles steht im Wahlprogramm der CDU!

Nun werdet ihr sagen: aber die höhere Mehrwertsteuer soll doch in Form geringerer Sozialbeiträge zurückgegeben werden! Ich habe da Zweifel. Es gibt Signale, dass diese Mittel vor allem zur Konsolidierung der Haushalte verwendet werden sollen.

Herzlich Willkommen im CDU-Deutschland des Jahres 2007! Rot-Grün wird uns dagegen wohl wie ein Wohlfahrtsverein vorkommen.

MfG
Stephan

Prediger
20.08.2005, 17:14
Wenn man diesen wohlstandschauvinistischen Scheiß hier liest, kann einem nur schlect werden. Sicher gibt es Leute, die sich auf der sozialen Hängematte ausruhen. Natürlich gibt es auch so etwas wie Mietnomaden, aber wenn es bis zu einer erfolgreichen Räumungsklage Monate, mitunter Jahre dauert, dann muss man sich eigentlich fragen, wo da eigentlich etwas falsch läuft.

...

Herzlich Willkommen im CDU-Deutschland des Jahres 2007! Rot-Grün wird uns dagegen wohl wie ein Wohlfahrtsverein vorkommen.
Meine Vermutung geht schon lange dahin, daß das hiesige Sozialsystem gezielt kaputt gemacht wird, und zwar indem bewußt der Mißbrauch ermöglicht wird.

Es unbezahlbar machen, um es dann abschaffen zu können. Keine schlechte Strategie.

Das deckt sich auch mit dem neuen ALGII, das jedem EU-Ausländer sofort nach Ankunft in der BRD zusteht: http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/3/0,1872,2345347,00.html.

Wenn sich das erstmal in den Hinterhöfen EU-Südosteuropas herumgesprochen hat...

So kann man jedes System unfinanzierbar machen und zugrunderichten.

Gruß vom Prediger

SAMURAI
20.08.2005, 17:16
Ich habe mal eine Frage:

Es wird von mehr als 2,9 Mio Sozialhilfeempfängern gesprochen. Sind das nur die Antragssteller ? Oder kommt da noch der komplette Familienanhang dazu? Dann würden die Zahlen noch dramatischer ausschauen !

Wer hat Ahnung ?

Stephan
20.08.2005, 17:30
Meine Vermutung geht schon lange dahin, daß das hiesige Sozialsystem gezielt kaputt gemacht wird, und zwar indem bewußt der Mißbrauch ermöglicht wird.

Es unbezahlbar machen, um es dann abschaffen zu können. Keine schlechte Strategie.

Das deckt sich auch mit dem neuen ALGII, das jedem EU-Ausländer sofort nach Ankunft in der BRD zusteht: http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/3/0,1872,2345347,00.html.Das, was das ZDF da schreibt, deckt sich m.W. nicht mit der Realität. Nach meinem Kenntnisstand hat ein EU-Ausländer, der ALGII bekommt, kein Aufenthaltsrecht mehr in der BRD. Das neue Europäische Freizügigkeitsgesetz (FreizügG/EU) sagt eindeutig, dass EU-Ausländer keine staatlichen Hilfen in Anspruch nehmen dürfen, ohne ihre Aufenthaltsberechtigung in dem entsprechenden EU-Land unmittelbar zu verlieren:


§ 4 FreizügG/EU - Nicht erwerbstätige Freizügigkeitsberechtigte

Nicht erwerbstätige Unionsbürger und ihre Familienangehörigen, die bei dem nicht erwerbstätigen Freizügigkeitsberechtigten ihre Wohnung nehmen, haben das Recht nach § 2 Abs. 1 [das Recht auf Einreise und Aufenthalt, Anm. Stephan], wenn sie über ausreichenden Krankenversicherungsschutz und ausreichende Existenzmittel verfügen."Ausreichende Existenzmittel" sind eben dann nicht vorhanden, wenn z.B. Sozialhilfe oder ALGII bezogen wird. Ein EU-Ausländer kann in Ländern der europäischen Union nur beitragsbezogene Zahlungen in Anspruch nehmen, wie beispielsweise Arbeitslosengeld.

MfG
Stephan

Praetorianer
20.08.2005, 17:37
25 Jahre neoliberale Weltwirtschaftspolitik haben ihre Spuren hinterlassen, und auch Rot-Grün hat keine ausreichenden Antworten auf die Herausforderung der Globalisierung gefunden. Deutsche Arbeitnehmer bleiben schon seit über 10 Jahren in ihrer Lohnentwicklung hinter dem Produktivitätszuwachs zurück und werden mit Bagatell-Gehaltserhöhungen abgespeist.


Bevor wir diese Missstände der neoliberlane Weltpolitik in die Schuhe schieben, haben Sie eine Erklärung dafür, dass manche dieser Zustände (Abhängigkeit des erreichten Schul- oder Universitätsabschlusses von dem Verdienst der Eltern), nicht nur in Ländern mit einem ausgeprägterem Sozialstaat, sondern auch in solchen, mit einem weniger ausgeprägten (USA, Großbritannien) besser sind?

Wenn ich mir die Erklärungen der deutschen Linken so anhöre, müßte es in solchen Ländern doch weitaus schlimmer zugehen als hier!



Nun werdet ihr sagen: aber die höhere Mehrwertsteuer soll doch in Form geringerer Sozialbeiträge zurückgegeben werden! Ich habe da Zweifel. Es gibt Signale, dass diese Mittel vor allem zur Konsolidierung der Haushalte verwendet werden sollen.


Signale habe ich noch keine gehört, aber für Ihre These spricht leider die Erfahrung!

Sie werden jedoch einräumen, dass genau diese Skepsis bei allen Parteien angebracht ist.

Ich befinde mich in einem Land mit einer rot-roten Regierung und trotz aller Versprechungen, entsprechende Kürzungen an anderer Stelle dem Bildungs- und Universitätswesen zukommen zu lassen, ist leider an beiden Stellen kräftig eingespart worden.

Es werden keine neuen Lehrer eingestellt, weniger Mittel für die Unis genehmigt etc.

Ich sehe hier alle Politiker in der Pflicht, wenn ich ihnen pauschal mißtraute, müßte ich dieses Land als verloren ansehen und ich gehöre da zu den Menschen, die auf einen Wechsel in der Politik setzen!

Apollon7
20.08.2005, 17:56
Bevor wir diese Missstände der neoliberlane Weltpolitik in die Schuhe schieben, haben Sie eine Erklärung dafür, dass manche dieser Zustände (Abhängigkeit des erreichten Schul- oder Universitätsabschlusses von dem Verdienst der Eltern), nicht nur in Ländern mit einem ausgeprägterem Sozialstaat, sondern auch in solchen, mit einem weniger ausgeprägten (USA, Großbritannien) besser sind?

(...)


Völlig richtig, man kann bei einer Staatsquote wie unserer wohl kaum vom Neoliberalismus sprechen.

Prediger
22.08.2005, 14:33
Das, was das ZDF da schreibt, deckt sich m.W. nicht mit der Realität. Nach meinem Kenntnisstand hat ein EU-Ausländer, der ALGII bekommt, kein Aufenthaltsrecht mehr in der BRD. Das neue Europäische Freizügigkeitsgesetz (FreizügG/EU) sagt eindeutig, dass EU-Ausländer keine staatlichen Hilfen in Anspruch nehmen dürfen, ohne ihre Aufenthaltsberechtigung in dem entsprechenden EU-Land unmittelbar zu verlieren:

"Ausreichende Existenzmittel" sind eben dann nicht vorhanden, wenn z.B. Sozialhilfe oder ALGII bezogen wird. Ein EU-Ausländer kann in Ländern der europäischen Union nur beitragsbezogene Zahlungen in Anspruch nehmen, wie beispielsweise Arbeitslosengeld.

MfG
Stephan

Prof Sinn warnte schon vor über einem Jahr in der SZ vom 27.05.2004 vor den Auswirkungen des neuen Gesetzes, so wie sie jetzt laut ZDF-Reportage eintreten.



Freifahrt in den Sozialstaat. Gleiche Sozialleistungen wie Einheimische

Was bei der Debatte um die Zuwanderung übersehen wird:
Aus Osteuropa droht eine Armutswanderung. Für nicht-erwerbstätige EU-Bürger wird die Migration erleichtert.

Von Hans-Werner Sinn

Bei der aktuellen Debatte um das deutsche Zuwanderungsgesetz für Menschen, die von Nicht-EU-Staaten kommen, wird die neue Freizügigkeitsrichtlinie für Wanderungen innerhalb der EU von Politik und Öffentlichkeit total übersehen.

Die Richtlinie tritt pünktlich zum Verfassungsgipfel im Juni und zum EU-Beitritt der osteuropäischen Länder in wenigen Tagen in Kraft und hat sicherlich eine weitaus größere Bedeutung für unser Land als das Zuwanderungsgesetz.

Erleichterungen für Nicht-Erwerbstätige

Die Richtlinie wurde bereits am 10. März 2003 vom Europäischen Parlament verabschiedet und muss bis zum 1. Juli 2005 in nationales Recht übertragen werden.

Sie erleichtert und vereinheitlicht die Migration der nicht erwerbstätigen EU-Bürger zwischen den Ländern der Gemeinschaft, und sie antizipiert und konkretisiert die in Paragraf II-34 des Verfassungsentwurfs vorgesehenen Rechte für eine Immigration in den Sozialstaat.

Bislang hieß es, dass nur Erwerbstätige das Recht auf freie Niederlassung und volle Inklusion in den Sozialstaat haben. Das ist nun anders. Nach der Richtlinie hat jeder EU-Bürger das Recht, in Deutschland eine bis zu fünfjährige Aufenthaltsgenehmigung zu erhalten, und anschließend wird ihm das Daueraufenthaltsrecht gewährt.

Gleiche Sozialleistungen wie Einheimische

Von Anfang an hat auch der nicht Erwerbstätige Anspruch auf alle sozialen Leistungen des Staates wie ein Einheimischer. Das wird viele, die in den ärmeren Regionen Europas zu Hause sind, veranlassen, in die reichen Sozialstaaten der EU zu wandern.


Erosion des Sozialstaats

Im Übrigen muss der Sozialstaat seine Leistungen zur Verfügung stellen, wenn dem Zuwanderer nach Einreise und Erteilung der Aufenthaltsgenehmigung sein Geld abhanden kommt. Nur "unangemessene" Ansprüche können abgelehnt werden, wobei die Beweislast für die Unangemessenheit beim Staat liegt.
Auch kann die Aufenthaltsgenehmigung nicht schon deshalb verkürzt werden, weil der Zuwandernde während seines Aufenthalts bedürftig wird und Sozialhilfe beansprucht. Wer drin ist, ist drin. Den wird der Sozialstaat so schnell nicht mehr los.

Neue Freizügigkeit

Die neue Freizügigkeit gilt auch für Osteuropäer. Osteuropäer dürfen zwar während einer Übergangsfrist, die zunächst auf zwei Jahre festgesetzt ist und bis 2010 verlängert werden kann, nicht als Arbeitnehmer kommen.

Als Selbstständige und nicht erwerbstätige Personen dürfen sie sich jedoch sofort in Deutschland niederlassen. So wie der Berliner Taximarkt gerade von polnischen Ich-AGs aufgerollt wird, muss Deutschland sich auf eine Armutswanderung aus den Weiten der Slowakei und Polens gefasst machen.

Randgruppen kommen nach Deutschland

Die Anreize, von der neuen Freizügigkeit Gebrauch zu machen, werden übermächtig sein. Heute liegt der slowakische Lohn bei einem Siebtel des westdeutschen Lohns und einem Fünftel der westdeutschen Sozialhilfe für eine vierköpfige Familie. Daran wird sich so schnell nichts ändern.

Die Konsequenz der Immigration in die westeuropäischen Sozialstaaten wird eine Erosion dieser Staaten selbst sein. Die Staaten werden ihre Leistungen in einer Art Abschreckungswettbewerb zurückschrauben, weil keiner zum Ziel der Wohlfahrtswanderungen werden will.

Es wird eine Agenda 2010 nach der anderen geben, und im Endeffekt wird Europa nur noch so sozial sein können, wie es Amerika heute ist.


Wie ich bereits schrieb, wird das Sozialsystem sehenden Auges völlig überlastet.


Gruß vom Prediger

Würfelqualle
22.08.2005, 15:18
Zitat :

Es wird von mehr als 2,9 Mio Sozialhilfeempfängern gesprochen. Sind das nur die Antragssteller ? Oder kommt da noch der komplette Familienanhang dazu? Dann würden die Zahlen noch dramatischer ausschauen !




Das sind meiner Meinung nach nur die Antragsteller.



Gruss von der Würfelqualle

Stephan
22.08.2005, 15:26
Prof Sinn warnte schon vor über einem Jahr in der SZ vom 27.05.2004 vor den Auswirkungen des neuen Gesetzes, so wie sie jetzt laut ZDF-Reportage eintreten.


[...] Von Anfang an hat auch der nicht Erwerbstätige Anspruch auf alle sozialen Leistungen des Staates wie ein Einheimischer. [...]Ich kenne Prof. Sinn nicht, aber welchen Teil des § 4 FreizügG/EU hat der Herr Professor bzw. haben Sie jetzt nicht verstanden?!

MfG
Stephan

Leyla
22.08.2005, 15:34
Sozialhilfeempfänger, die neue Sozialhilfeempfänger produzieren.

Es ist bekannt, daß viele sozialschmarotzende Frauen ziemlich genau alle drei Jahre schwanger werden, um ihren Anspruch nicht zu verlieren.
Außerdem bedeutet es jedes Mal eine Einkommenserhöhung, "Recht" auf eine größere Wohnung etc.Ach so - ich dachte schon, diese Frauen hätten zuviele Beiträge von dir und Kalle in irgendwelchen Internetforen gelesen. ;)

Spaß beiseite: Habt ihr euch schon mal überlegt, warum gerade die Frauen Kinder bekommen, die sich beruflich schon aufgegeben haben - während Frauen, die noch den Anspruch oder die Hoffnung haben, auf eigenen Füßen stehen zu können, immer weniger Kinder kriegen?!

Prediger
22.08.2005, 17:09
Ich kenne Prof. Sinn nicht, aber welchen Teil des § 4 FreizügG/EU hat der Herr Professor bzw. haben Sie jetzt nicht verstanden?!

MfG
Stephan
Dein § 4 FreizügG/EU scheint ein Fetzen beschriebenes Papier zu sein, den kein Exekutivorgan interessiert, also mithin lediglich Schall und Rauch. Denn sonst gäbe es die beschriebenen Fälle nicht. Und nur die Realität zählt.

Wie ich schon vermutete: Es scheint Absicht dahinterzustecken.

Das ist m.E. die einzige logisch korrekte Schlußfolgerung aus den ganzen Sachverhalten.


Gruß vom Prediger

Stephan
22.08.2005, 17:23
Dein § 4 FreizügG/EU scheint ein Fetzen beschriebenes Papier zu sein, den kein Exekutivorgan interessiert, also mithin lediglich Schall und Rauch.Und wo ist jetzt der Beweis für diese Behauptung?! Irgendwelches Geschreibsel eines Professors aus dem Jahr 2004 - also noch von vor dem Inkrafttreten des FreizügG/EU - scheint ja wohl kaum geeignet zu sein um irgendetwas belegen zu können.

MfG
Stephan

Prediger
22.08.2005, 21:56
Und wo ist jetzt der Beweis für diese Behauptung?! Irgendwelches Geschreibsel eines Professors aus dem Jahr 2004 - also noch von vor dem Inkrafttreten des FreizügG/EU - scheint ja wohl kaum geeignet zu sein um irgendetwas belegen zu können.
Sag mal, muß man Dich immer auf jede Offensichtlichkeit mit der Nase stoßen ?

Guckst du da, was die Realität ist: http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/3/0,1872,2345347,00.html

Gruß vom Prediger

Prediger
22.08.2005, 21:58
Habt ihr euch schon mal überlegt, warum gerade die Frauen Kinder bekommen, die sich beruflich schon aufgegeben haben - während Frauen, die noch den Anspruch oder die Hoffnung haben, auf eigenen Füßen stehen zu können, immer weniger Kinder kriegen?!
Ja, habe ich mir schon überlegt :)

Ist letztendlich (fast) alles eine Erziehungsfrage, liebe Leyla. :]

Gruß vom Prediger