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Vollständige Version anzeigen : Eigenartig: Der Iran und seine Atompolitik



Crystal
19.08.2005, 19:01
Es ist schon sehr eigenartig:
Der Iran betreibt momentan eine Atompolitik, die die gesamte Welt mit großer Besorgnis erfüllt. Die EU genauso, wie die US. Herrn Fisher genauso, wie Frau Rice.

Eigenartig an dieser ganzen Sache ist allerdings, dass in den (deutschen !!) Medien fast ausschießlich nur der US-amerikanische Standpunkt behandelt wird, bzw. die US-amerikansiche Reaktion auf diese iranische Atompolitik.

Warum ist das so? Vielleicht weil die US das einzige Land ist, darauf entsprechend zu reagieren? Oder weil ein jeder Journalist in Europa weiß, dass die EU unfähig ist darauf zu reagieren?
Immerhin verhandelt die EU seit mehr als 12 Jahren mit dem Iran über dessen Atomprogramm. Mit wechlem Erfolg? Diesen Erfolg kann man täglich in den Medien selbst nachlesen.

Chiara
19.08.2005, 19:05
Tja ich vermute mal, dass dies Taktik ist. Der Iran möchte möglichst viele Vorteile für sich in Anspruch nehmen, u. wie es die Art der Orientalen ist, wird da fleissig gehandelt .;)

Praetorianer
19.08.2005, 19:16
Der Iran betreibt momentan eine Atompolitik, die die gesamte Welt mit großer Besorgnis erfüllt. Die EU genauso, wie die US. Herrn Fisher genauso, wie Frau Rice.


Nein, Herr Fischer macht sich nur Sorgen um seine Karriere, wohingegen C. Rice eine Idealistin ist!


Eigenartig an dieser ganzen Sache ist allerdings, dass in den (deutschen !!) Medien fast ausschießlich nur der US-amerikanische Standpunkt behandelt wird, bzw. die US-amerikansiche Reaktion auf diese iranische Atompolitik.


Das ist nötig, um das Bild des bishaften und blutrünstigen Amerikaners aufrecht zu erhalten!


Vielleicht weil die US das einzige Land ist, darauf entsprechend zu reagieren?

Da es hier - im Gegensatz zu der Schilderung mancher Panikmacher - nicht um eine Invasion, sondern um einen Luftschlag geht, würde ich das sogar bezweifeln!


Oder weil ein jeder Journalist in Europa weiß, dass die EU unfähig ist darauf zu reagieren?


Das hat mehr was mit Feigheit, denn mit Unfähigkeit zu tun!


Immerhin verhandelt die EU seit mehr als 12 Jahren mit dem Iran über dessen Atomprogramm. Mit wechlem Erfolg? Diesen Erfolg kann man täglich in den Medien selbst nachlesen.

Mit dem Erfolg, dass Herr Fischer damit Eindruck bei den unter 25-jährigen Frauen auf Cocktailparties schinden kann - immer auf der Suche nach der zuküntigesn Ex-Frau!

Manfred_g
19.08.2005, 20:35
Es ist schon sehr eigenartig:
Der Iran betreibt momentan eine Atompolitik, die die gesamte Welt mit großer Besorgnis erfüllt. Die EU genauso, wie die US. Herrn Fisher genauso, wie Frau Rice.

Eigenartig an dieser ganzen Sache ist allerdings, dass in den (deutschen !!) Medien fast ausschießlich nur der US-amerikanische Standpunkt behandelt wird, bzw. die US-amerikansiche Reaktion auf diese iranische Atompolitik.

Warum ist das so? Vielleicht weil die US das einzige Land ist, darauf entsprechend zu reagieren? Oder weil ein jeder Journalist in Europa weiß, dass die EU unfähig ist darauf zu reagieren?
...

Das läuft beides auf das gleiche hinaus, nicht? Und ich würde sagen, daß es auch genau so ist. Fast genau so. Ein kleiner Aspekt kommt noch hinzu. Seit die USA von Bush regiert werden, ist die Option, militärisch einzugreifen, nicht nur ein Dauerbrenner, sondern die US-Politik insgesamt wird wieder etwas "spannender" empfunden.

Die EU selbst ist in dieser und ähnlichen Lagen schwach, keine Frage. Sie hat keine gemeinsame Aussenpolitik, kein gemeinsames Militär. Der Vergleich mit dem "zahnlosen Tiger" ist nicht ganz falsch. Trotzdem wehre ich mich gegen Versuche, das "Projekt der Vereinigung Europas" leichtfertig schlecht zu reden.
Es geht nämlich ausnahmswesie um eine friedliche Vereinigung und sowas kam weltweit noch nicht allzuoft in nachhaltiger Form vor. Ein paar Kernwaffen zusammengeschustert und etliche EU-Milliarden in prestigträchtige Rüstungsvorhaben gesteckt, sowas ginge schnell. Aber genau dieses schnelle Hauruck-Verfahren will man in Europa vermeiden, denn dann wäre nicht der Iran das Problem für die Welt das er heute ist, die EU wäre es vielleicht selbst.
Das es aber nicht so ist, ist gut so und die Welt sollte sich, inklusive der USA, das auch nicht wünschen. Man sollte es aber bedenken.

Ein bisschen schneller vorwärts, könnte es mit der EU meinetwegen aber schon gehen. :D

Crystal
19.08.2005, 20:48
Das läuft beides auf das gleiche hinaus, nicht? Und ich würde sagen, daß es auch genau so ist. Fast genau so. Ein kleiner Aspekt kommt noch hinzu. Seit die USA von Bush regiert werden, ist die Option, militärisch einzugreifen, nicht nur ein Dauerbrenner, sondern die US-Politik insgesamt wird wieder etwas "spannender" empfunden. Was das "spannender" anbelangt wurde es auch allerhöchste Zeit. Nicht dass Sie mich jetzt misverstehen, als dass ich einer militärischen Option das Wort rede. Aber wenn ich seit mehr als 12 Jahren verhandle und nichts anderes tue als verhandeln, nimmt mich irgendwann mein Verhandlungspartner nicht mehr Ernst, und er tut einfach was er will. Siehe Iran.


Die EU selbst ist in dieser und ähnlichen Lagen schwach, keine Frage. Sie hat keine gemeinsame Aussenpolitik, kein gemeinsames Militär. Der Vergleich mit dem "zahnlosen Tiger" ist nicht ganz falsch. Trotzdem wehre ich mich gegen Versuche, das "Projekt der Vereinigung Europas" leichtfertig schlecht zu reden.
Es geht nämlich ausnahmswesie um eine friedliche Vereinigung und sowas kam weltweit noch nicht allzuoft in nachhaltiger Form vor. Ein paar Kernwaffen zusammengeschustert und etliche EU-Milliarden in prestigträchtige Rüstungsvorhaben gesteckt, sowas ginge schnell. Aber genau dieses schnelle Hauruck-Verfahren will man in Europa vermeiden, denn dann wäre nicht der Iran das Problem für die Welt das er heute ist, die EU wäre es vielleicht selbst.
Das es aber nicht so ist, ist gut so und die Welt sollte sich, inklusive der USA, das auch nicht wünschen. Man sollte es aber bedenken.
Das Projekt der EU ist m.E. bereits gescheitert. Die EU existiert nur noch auf dem Papier. Beispiel: Ablehnung der EU-Verfassung durch Referenden in verschiedenen EU-Staaten durch die Bevölkerung. Seit ca. einem Jahr treten immer mehr und mehr nationale Interessen wieder in den Vordergrund.




Ein bisschen schneller vorwärts, könnte es mit der EU meinetwegen aber schon gehen. :D Meinen Sie damit noch ein paar mehr Mitgleidsländer aus der "dritten" Welt?

Manfred_g
19.08.2005, 20:50
Nein, Herr Fischer macht sich nur Sorgen um seine Karriere, wohingegen C. Rice eine Idealistin ist!
Ja, das entspricht auch meiner Wahrnehmung.


Das ist nötig, um das Bild des bishaften und blutrünstigen Amerikaners aufrecht zu erhalten!

Glaube ich weniger. Man merkt in Europa aber, ohne es allzu laut hinausposaunen zu wollen, nur, daß es wieder einmal darauf hinausläuft, den USA bei weiteren Aktionen zuschauen zu müssen/wollen. Solange die EU-Taktik noch Hoffnung versprach, hat man darüber ja durchaus berichtet.
Nun muß man wohl in Europa einmal mehr zerknirscht einräumen, daß Edelmut alleine viel, aber nicht alles ist.



Da es hier - im Gegensatz zu der Schilderung mancher Panikmacher - nicht um eine Invasion, sondern um einen Luftschlag geht, würde ich das sogar bezweifeln!
Da stimme ich zu, obwohl auch hier die USA eindeutig die Nase vorne haben.



Das hat mehr was mit Feigheit, denn mit Unfähigkeit zu tun!...

Ich weiß nicht punktgenau, was es ist, aber es ist komplexer, als daß es nur mit "Feigheit" oder "Unfähigkeit" erklärbar wäre. Der europäische Wertekanon ist differenzierter, die Aussenpolitik uneins. Man ist einfach unschlüssig, was richtig ist und was nicht, würde ich sagen und das ist aber trotz aller Probleme nichts grundsätzlich unehrenhaftes.

Crystal
19.08.2005, 20:52
Ich stelle fest, dass - wie üblich - die Rolle der (deutschen) Medien bei der Behandlung der iranischen Atompolitik und wie in meinem Eingangsthema beschrieben, schlicht und einfach ignoriert wird.
Dies ist für mich sehr aufschlussreich.

Manfred_g
19.08.2005, 20:56
Meinen Sie damit noch ein paar mehr Mitgleidsländer aus der "dritten" Welt?

Definitiv nicht!
Als Visionär könnte ich mir neue Mitgliedsländer schon vorstellen, aber diese müssen mehr "mitbringen" als Schulden und Forderungen.
Als Realist sage ich, die EU muß sich konsolidieren, sie muß sich auf ein solides Grundkonzept verständigen und dieses können nur Staaten, die wirklich ein vergleichbares Wertefundament und gleiche Visionen besitzen.

Aufblähen und platzen... ? Nööö.

Manfred_g
19.08.2005, 20:59
Ich stelle fest, dass - wie üblich - die Rolle der (deutschen) Medien bei der Behandlung der iranischen Atompolitik und wie in meinem Eingangsthema beschrieben, schlicht und einfach ignoriert wird.
Dies ist für mich sehr aufschlussreich.

Ich weiß zwar nicht, wie das gemeint ist, aber was mich betrifft stimmt es. Ich lese tatsächlich zur Zeit keine Zeitung.
(Mit Ausnahme das Navajo Hopi Observers und manchmal des Münchner Merkurs)

Crystal
19.08.2005, 21:00
Definitiv nicht!
Als Visionär könnte ich mir neue Mitgliedsländer schon vorstellen, aber diese müssen mehr "mitbringen" als Schulden ...

Dann tun Sie mir bitte den Gefallen und zählen Sie wenigsten 2 oder 3 solcher Länder auf.

Praetorianer
19.08.2005, 21:07
Glaube ich weniger. Man merkt in Europa aber, ohne es allzu laut hinausposaunen zu wollen, nur, daß es wieder einmal darauf hinausläuft, den USA bei weiteren Aktionen zuschauen zu müssen/wollen. Solange die EU-Taktik noch Hoffnung versprach, hat man darüber ja durchaus berichtet.
Nun muß man wohl in Europa einmal mehr zerknirscht einräumen, daß Edelmut alleine viel, aber nicht alles ist.


Ich habe den Eindruck, dass in Europa nicht die iranische Atombombe, sondern ein übermächtiges Amerika die Horrorversion ist mit einem Präsidenten, der das auch demonstriert.
Ich halte es für legitim - aus europäuscher Sicht - beides als Problem zu begreifen, die Prioritäten stimmen nicht, es ist für mich fraglich, ob man den Iran überhaupt als legitimen Verhandlungspartner begreifen kann, wohingegen die USA immerhin sich irgendwo zwischen "Freund" und "Konkurrent" bewegen!


Da stimme ich zu, obwohl auch hier die USA eindeutig die Nase vorne haben.


Die USA schickten dorthin auch nicht zehn Flugzeugträger, einer reicht und noch nicht mal Europa, sondern allein Frankreich oder England wären dazu in der Lage, sie sollen sich da ja nicht mit der US-Flotte messen!


Ich weiß nicht punktgenau, was es ist, aber es ist komplexer, als daß es nur mit "Feigheit" oder "Unfähigkeit" erklärbar wäre. Der europäische Wertekanon ist differenzierter, die Aussenpolitik uneins. Man ist einfach unschlüssig, was richtig ist und was nicht, würde ich sagen und das ist aber trotz aller Probleme nichts grundsätzlich unehrenhaftes.

Ich provoziere recht gerne hier im Forum, aber allen Ernstes:

Die letzte Entschlossenheit zur Verhindeung einer iranischen Atombombe fehlt und das finde ich bedenklich!
Die Risiken einer iranischen Atombombe wären für die Amerikaner wesentlich geringer, als für Europa und ich verstehe, dass selbst die USA hier zu keinem Kompromiss bereit sind.

Diese Gleichgültigkeit in Europa bzgl. eines existenzbedrohenden Problems, finde ich bedenklich!

Crystal
19.08.2005, 21:10
GWB

Danke, dass Sie meine Gedanken und Überlegungen so punktgenau formuliert haben!

Praetorianer
19.08.2005, 21:26
GWB

Danke, dass Sie meine Gedanken und Überlegungen so punktgenau formuliert haben!

Gern geschehen :2faces:

SAMURAI
20.08.2005, 09:56
Nein, Herr Fischer macht sich nur Sorgen um seine Karriere, wohingegen C. Rice eine Idealistin ist!

Das ist nötig, um das Bild des bishaften und blutrünstigen Amerikaners aufrecht zu erhalten!

Da es hier - im Gegensatz zu der Schilderung mancher Panikmacher - nicht um eine Invasion, sondern um einen Luftschlag geht, würde ich das sogar bezweifeln!

Das hat mehr was mit Feigheit, denn mit Unfähigkeit zu tun!


Mit dem Erfolg, dass Herr Fischer damit Eindruck bei den unter 25-jährigen Frauen auf Cocktailparties schinden kann - immer auf der Suche nach der zuküntigesn Ex-Frau!

Es freut mich, dass Fischer sich Gedanken um sein Amt machen muss !

Rice eine Idealistin - da musste ich prusten !!!!!!!!!!! Einfach albern :D

Pluto
20.08.2005, 10:03
Ich provoziere recht gerne hier im Forum, aber allen Ernstes:

Die letzte Entschlossenheit zur Verhindeung einer iranischen Atombombe fehlt und das finde ich bedenklich!
Die Risiken einer iranischen Atombombe wären für die Amerikaner wesentlich geringer, als für Europa und ich verstehe, dass selbst die USA hier zu keinem Kompromiss bereit sind.

Diese Gleichgültigkeit in Europa bzgl. eines existenzbedrohenden Problems, finde ich bedenklich!
Die Befürchtung, der Iran könnte demnächst eine Atombombe über Europa abwerfen, halte ich für ein klein wenig aus der Luft gegriffen.

SAMURAI
20.08.2005, 10:08
Die Befürchtung, der Iran könnte demnächst eine Atombombe über Europa abwerfen, halte ich für ein klein wenig aus der Luft gegriffen.

Das denke ich auch. Das Regmine will sich halten - so wie in Nord-Korea.

Übrigens Pluto - Dein Piepmatz hat Geburtstag - Glückwunsch ! :2faces:

Praetorianer
20.08.2005, 10:15
Die Befürchtung, der Iran könnte demnächst eine Atombombe über Europa abwerfen, halte ich für ein klein wenig aus der Luft gegriffen.

Stimmt, wäre er clever, würde er sie zur Erpressung Europas einsetzen!

Warschau
20.08.2005, 10:25
Stimmt, wäre er clever, würde er sie zur Erpressung Europas einsetzen!


genau das ist strategisch Sinn und Zweck der Übung der Mullahs zumindest sekundär.

Mauser98K
20.08.2005, 10:36
Es ist schon sehr eigenartig:
Der Iran betreibt momentan eine Atompolitik, die die gesamte Welt mit großer Besorgnis erfüllt. Die EU genauso, wie die US. Herrn Fisher genauso, wie Frau Rice.

Eigenartig an dieser ganzen Sache ist allerdings, dass in den (deutschen !!) Medien fast ausschießlich nur der US-amerikanische Standpunkt behandelt wird, bzw. die US-amerikansiche Reaktion auf diese iranische Atompolitik.

Warum ist das so? Vielleicht weil die US das einzige Land ist, darauf entsprechend zu reagieren? Oder weil ein jeder Journalist in Europa weiß, dass die EU unfähig ist darauf zu reagieren?
Immerhin verhandelt die EU seit mehr als 12 Jahren mit dem Iran über dessen Atomprogramm. Mit wechlem Erfolg? Diesen Erfolg kann man täglich in den Medien selbst nachlesen.


Was sollte man denn gegen die iranische Atomrüstung unternehmen?
Die unterwürfige und devote Kriechdiplomatie der uneinigen EU erzeugt im arabischen Kulturraum Verachtung, nichts anderes.

Die USA haben im Irak schon genug Probleme.

Ich schätze, daß in absehbarer Zeit Israel sich des Problems annimmt und die iranischen Anlagen in Trümmer bomben wird.
So wie 1980 im Irak.

Pluto
20.08.2005, 11:14
Übrigens Pluto - Dein Piepmatz hat Geburtstag - Glückwunsch ! :2faces:
Echt? Oh, danke :)

SAMURAI
20.08.2005, 15:53
Stimmt, wäre er clever, würde er sie zur Erpressung Europas einsetzen!

Heisst "es" ! Ist ist ein Land !

Biskra
20.08.2005, 16:26
Ich kann mich der Sichtweise des Eingangsbeitrags nicht anschließen. In "den Medien" sehe ich beide Standpunkte behandelt. In so gut wie jedem Artikel wird erwähnt, daß die Europäer verhandeln möchten, während sich die USA dem wohlwollend gegenüber verhält (mithin können die USA ja auch schlecht offiziell mit dem Iran verhandeln, nicht wahr?) aber die militärische Option nicht ausschließt, so what?

Pluto
20.08.2005, 16:28
Heisst "es" ! Ist ist ein Land !
er=Iran (der)
Oder?

SAMURAI
20.08.2005, 17:35
er=Iran (der)
Oder?

Stimmt - Er sprach vom Iran = er !

Ich meinte das Land Iran - dann = es !

Ok - mein Fehler :))

BMW M6
20.08.2005, 18:07
Rice eine Idealistin - da musste ich prusten !!!!!!!!!!! Einfach albern :DRice ist ein Überzeugungstäter.

Manfred_g
20.08.2005, 20:47
Dann tun Sie mir bitte den Gefallen und zählen Sie wenigsten 2 oder 3 solcher Länder auf.

Wenn ich mal unberücksichtigt lasse, ob diese Länder Mitglied werden wollten (was natürlich Voraussetzung ist, andererseits nicht von mir und hier beantwortet werden kann) wäre eine Überlegung wert:

Norwegen, die Schweiz,
und etwas weniger naheliegend z.B. auch
Quebec, Australien oder gar Namibia

nochmal, speziell die letzteren drei sind nicht Kandidaten, wo es offensichtlich scheint, sie bringen aber mit was die EU vielleicht in wenigen Jahrzehnten am dringendsten brauchen könnte: Siedlungsgebiet und Bodenschätze.
Deswegen ist kleinkariertes Denken hier absolut deplaziert, aber genau das ist die Schwäche Europas.

Manfred_g
20.08.2005, 20:53
Rice ist ein Überzeugungstäter.

Sie hat sich in lobenswerter Weise um die Wiedervereinigung Deutschlands bemüht. Das sollte man wissen.
Gemeinsam mit Kohl (ja, man wills gar nicht glauben) soll sie bei Verhandlungen mit den anderen Siegermächten, aber insbesondere Russland, geradezu geniale Rhetorik und Argumentationskraft gezeigt haben.
Diese Leistung soll auch wesentlichen Einfluß auf ihre bemerkenswerte Karriere gehabt haben.

Crystal
20.08.2005, 20:54
Wenn ich mal unberücksichtigt lasse, ob diese Länder Mitglied werden wollten (was natürlich Voraussetzung ist, andererseits nicht von mir und hier beantwortet werden kann) wäre eine Überlegung wert:

Norwegen, die Schweiz,
und etwas weniger naheliegend z.B. auch
Quebec, Australien oder gar Namibia

nochmal, speziell die letzteren drei sind nicht Kandidaten, wo es offensichtlich scheint, sie bringen aber mit was die EU vielleicht in wenigen Jahrzehnten am dringendsten brauchen könnte: Siedlungsgebiet und Bodenschätze.
Deswegen ist kleinkariertes Denken hier absolut deplaziert, aber genau das ist die Schwäche Europas.
Danke für Ihre Antwort.
Bei der Aufzählung von Norwegen und Schweiz kann ich Ihnen nur zustimmen. Beide Staaten wären eine echte Bereicherung für die EU.
Allein mir fehlt der Glaube!

Auf Grund des derzeitigen politischen mainstream glaube ich, dass eher Israel und Palästina in die EU aufgenommen werden würden, als Norwegen und die Schweiz!

Praetorianer
20.08.2005, 21:33
Wenn ich mal unberücksichtigt lasse, ob diese Länder Mitglied werden wollten (was natürlich Voraussetzung ist, andererseits nicht von mir und hier beantwortet werden kann) wäre eine Überlegung wert:

Norwegen, die Schweiz,
und etwas weniger naheliegend z.B. auch
Quebec, Australien oder gar Namibia

nochmal, speziell die letzteren drei sind nicht Kandidaten, wo es offensichtlich scheint, sie bringen aber mit was die EU vielleicht in wenigen Jahrzehnten am dringendsten brauchen könnte: Siedlungsgebiet und Bodenschätze.
Deswegen ist kleinkariertes Denken hier absolut deplaziert, aber genau das ist die Schwäche Europas.

Also Bodenschätze schön und gut, sähe ich nicht als DAS Hauptproblem, wären allerdings immer eine gute Absicherung!
Den wichtigsten Rohstoff hat Europa, nämlich Wasser ;)

Warum aber Siedlungsgebiet, die Bevölkerung Europas schrumpft und zwar gewaltig! Das ist kein Gesetz, das in alle Ewigkeit Bestand haben muß, aber Siedlungsgebiet als Problem?

Quebec?? Also Kanada scheint mir politisch zu stabil, als das so etwas absehbar sei!

Namibia?? Das verstehe ich nun wirklich überhaupt nicht mehr, außer Diamanten wüßte ich auch keine nennenswerte Rohstoffvorkommen, mal ganz abgesehen von der Entfernung, weder wirtschaftlich noch politisch sähe ich die Vorrasusetzungen gegeben - ich halte es für nicht ausgeschlossen, dass Namibia, wie andere Teile Südafrikas in die Diktatur abrutschen.

Australien?? Was hätten wir davon und was sollte Australien jemals davon haben?
Die dürften einzahlen und wieviel bekämen sie zurück?? Wieviel EU-Subventionen und - Investitionen flössen da denn hin?


Die Schweiz und Norwegen werden auf die Dauer Mitglieder werden, sobald Norwegen die geringen Ölvorräte ausverkauft hat und Norwegen seinen Bauern nicht mehr höhere Subventionen zahlen kann, als die EU sind die fällig und die Schweiz, sobald die Nachteile für deren Industrie irgendwann zu groß werden!

Pluto
20.08.2005, 21:38
Namibia?? Das verstehe ich nun wirklich überhaupt nicht mehr, außer Diamanten wüßte ich auch keine nennenswerte Rohstoffvorkommen [...]
Na doch, Uran, Blei und vor ein paar Jahren hat man durchaus nennenswerte Ölvorräte entdeckt.


[...] und die Schweiz, sobald die Nachteile für deren Industrie irgendwann zu groß werden!
Kannst du das näher ausführen?

Praetorianer
20.08.2005, 21:55
Na doch, Uran, Blei und vor ein paar Jahren hat man durchaus nennenswerte Ölvorräte entdeckt.


Dann korrigiere ich mich und bezeichne es als schöne potentielle Kolonie, aber halte eine EU-Mitgliedschaft für ausgeschlossen!


Kannst du das näher ausführen?
Welche Abkommen genau die Schweiz unterzeichnet hat, ist ir nicht bekannt, sollte sie nicht einen Binnenmarkt mit der EU bilden, wird sie wohl Zölle zahlen müssen.

Nebenbei wird sich die Schweizer Industrie bei vielen Produkten nach Brüsseler EU-Norm richten müssen!

Manfred_g
20.08.2005, 22:07
Also Bodenschätze schön und gut, sähe ich nicht als DAS Hauptproblem, wären allerdings immer eine gute Absicherung!
Den wichtigsten Rohstoff hat Europa, nämlich Wasser ;)

Hauptproblem vielleicht nicht, aber eben ein Problem. Alles was man hat, muß nicht bezahlt werden und macht politisch stärker.


Warum aber Siedlungsgebiet, die Bevölkerung Europas schrumpft und zwar gewaltig! Das ist kein Gesetz, das in alle Ewigkeit Bestand haben muß, aber Siedlungsgebiet als Problem?

Aber warum nimmt sie so gewaltig ab? Könnte nicht auch die Tatsache eine Rolle spielen, daß die Familie mit 5 Kindern im Plattenbau leben und damit 100 andere Mieter belästigen muß, nur weil sie sich der hohen Grundstückspreise wegen kein Eigenheim leisten kann?


Quebec?? Also Kanada scheint mir politisch zu stabil, als das so etwas absehbar sei!

In Quebec fanden schon Volksabstimmungen statt, sich von Kanada zu lösen. Speziell die französisch-sprachige Bevölkerung dort fühlt sich in Kanada nicht immer "wohl".



Namibia?? Das verstehe ich nun wirklich überhaupt nicht mehr, außer Diamanten wüßte ich auch keine nennenswerte Rohstoffvorkommen, mal ganz abgesehen von der Entfernung, weder wirtschaftlich noch politisch sähe ich die Vorrasusetzungen gegeben - ich halte es für nicht ausgeschlossen, dass Namibia, wie andere Teile Südafrikas in die Diktatur abrutschen.

Ok, sehr gewagte Spekulation. Aber Namibia hat viel fläche, wenig Bevölkerung (daher keine echte finanzielle Belastung für die EU). Die Geschichtliche Bindung zu deutschland ist belastet, aber reichlich vorhanden
(ehemals "Deutsch Süd-West Afrika") und viele Siedler dort sprechen noch deutsch und fühlen sich so.
Ausserdem, ein Standbein auf anderen Kontinenten ist geostrategisch ein gewaltiger Vorteil!


Australien?? Was hätten wir davon und was sollte Australien jemals davon haben? Die dürften einzahlen und wieviel bekämen sie zurück?? Wieviel EU-Subventionen und - Investitionen flössen da denn hin?

Hier gilt auch das oben gesagte. Ob die soviel zahlen müßten, weiß ich gar nicht. Sie haben jedenfalls Bedarf an Arbeitskräften, wir die Arbeitskräfte. Im Commonwealth sind sie ohnehin, wenn das auch nicht viel aussagt.
Australein braucht ausserdem starke Handelspartner. So orientiert sich man sich aber verstärkt am fernen Osten.

Wenn die USA so luschig wären, wie die Europäer, hätten sie nicht Hawaii oder Alaska. :)

Pluto
20.08.2005, 22:10
Dann korrigiere ich mich und bezeichne es als schöne potentielle Kolonie, aber halte eine EU-Mitgliedschaft für ausgeschlossen!
Ja, ich kann das nicht professionell beurteilen, aber auch Australien und Quebec erscheinen mir unwahrscheinlich.


Welche Abkommen genau die Schweiz unterzeichnet hat, ist ir nicht bekannt, sollte sie nicht einen Binnenmarkt mit der EU bilden, wird sie wohl Zölle zahlen müssen.

Nebenbei wird sich die Schweizer Industrie bei vielen Produkten nach Brüsseler EU-Norm richten müssen!
Ich sehe gerade, der Bankensektor ist mit 9% am BSP beteiligt, weniger als ich dachte. Wie lange wird eine Nichtmitgliedschaft wohl noch mehr Vorteile bieten können als der EU-Beitritt?

Praetorianer
20.08.2005, 22:36
Alles was man hat, muß nicht bezahlt werden ...

*seufz*

Wenn wir ein paar Sklaven aus Namibia einschleppen vielleicht, aber unter den hiesigen Umständen nicht, qualitativ hochwertige deutsche Steinkohle wird zu meinen Lebzeiten nicht ohne Staatssubventionen gefördert werden!


Aber warum nimmt sie so gewaltig ab?

Das fragt ein Feminismus-Kritiker?


Könnte nicht auch die Tatsache eine Rolle spielen, daß die Familie mit 5 Kindern im Plattenbau leben und damit 100 andere Mieter belästigen muß, nur weil sie sich der hohen Grundstückspreise wegen kein Eigenheim leisten kann?

Dieses Problem betrifft in erster Linie Deutschland, nicht die EU!
Ob das wirklich so eine große Rolle spielt, wage ich zu bezweifeln, die Grundstückspreise differieren auch in Deutschland gewaltig und hängen nicht nur von der gesamten Siedlungsfläche des Landes ab.

Ist Sydney/New York was die Grundstückspreise angeht grundsätzlich günstiger als Berlin?


In Quebec fanden schon Volksabstimmungen statt, sich von Kanada zu lösen. Speziell die französisch-sprachige Bevölkerung dort fühlt sich in Kanada nicht immer "wohl".

Das ist mir bekannt, nur vermute ich, dass diesselben Leute auch nicht gerne aus Brüssel fremdbestimmt werden!


Ok, sehr gewagte Spekulation. Aber Namibia hat viel fläche, wenig Bevölkerung (daher keine echte finanzielle Belastung für die EU). Die Geschichtliche Bindung zu deutschland ist belastet, aber reichlich vorhanden
(ehemals "Deutsch Süd-West Afrika") und viele Siedler dort sprechen noch deutsch und fühlen sich so.
Ausserdem, ein Standbein auf anderen Kontinenten ist geostrategisch ein gewaltiger Vorteil!


Wie ich zu Pluto schon sagte, spricht alles für eine Rekolonialisierung.

Nebenbei: Das Land ist dünn besiedelt, aber doch nicht sooo riesig, addierst du sämtliche EU-Staaten zusammen, kommst du mindestens auf 3 Mio Quadratkilometer!

Standbein auf diesem Kontinent? Gut, falls wir das als Ausgangspunkt für weitere Feldzüge nehmen, dürfte das klar gehen.

Die deutschsprachigen Siedler geben dort übrigens nicht mehr den Ton in der Politik an ;)

Gib es doch zu, du willst ein paar Sklaven, damit europäische Bodenschätze wieder gewinnbringend geördert werden ;)



Hier gilt auch das oben gesagte. Ob die soviel zahlen müßten, weiß ich gar nicht. Sie haben jedenfalls Bedarf an Arbeitskräften, wir die Arbeitskräfte. Im Commonwealth sind sie ohnehin, wenn das auch nicht viel aussagt.
Australein braucht ausserdem starke Handelspartner. So orientiert sich man sich aber verstärkt am fernen Osten.


Letzteres dürfte wohl daran liegen, dass das, was für uns "ferner Osten" ist, für Australien ein paar tausende von Kilometern näher ist, als die EU.
Selbst bei Teilnahme am EU-Binnenmarkt, dürften Folgekosten beim Handel mit der EU, die den Tranport betreffen, wesentlich verteuern.


Wenn die USA so luschig wären, wie die Europäer, hätten sie nicht Hawaii oder Alaska.

Als Kolonien bevorzugte ich Südafrika und Südamerika!

Biskra
21.08.2005, 13:26
Welche Abkommen genau die Schweiz unterzeichnet hat, ist ir nicht bekannt, sollte sie nicht einen Binnenmarkt mit der EU bilden, wird sie wohl Zölle zahlen müssen.

Nebenbei wird sich die Schweizer Industrie bei vielen Produkten nach Brüsseler EU-Norm richten müssen!

Die Schweiz ist einer der eifrigsten Umsetzer europäischer Richtlinien! Das mag jetzt zwar zunächst abstrus klingen, aber die Schweiz ist durch die Abhängigkeit vom europäischen Markt tatsächlich ein Musterland der EU-Normen. Ich halte es nur noch für eine Frage der Zeit bis das de facto EU Land auch ein offizielles wird, da sie dann politisch mehr mitreden könnten.

Und Norwegen andererseits hat sehr gut erkannt, daß die Erdölvorräte nicht dauerhaft sind: Die Gewinne fließen zum Großteil in einen Fonds, damit soll in Zukunft der Wohlstand abgesichert werden.

mfG.

Biskra