Würfelqualle
19.08.2005, 15:17
Geraubt, gestohlen, gedemütigt
Einer der schlimmsten Jugendbanden wird seit gestern der Prozess gemacht
Sie fühlen sich in der Gruppe stark, sie sind brutal, sie tragen Abgebrühtheit zur Schau. Selbst wenn es für sie ernst wird vor Gericht, kichern sie hinter vorgehaltener Hand. Sechs Mitgliedern einer der schlimmsten Jugendbanden Berlins wird seit gestern vor einer Jugendkammer des Landgerichts der Prozess gemacht. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit, denn zwei der Angeklagten sind erst 16 Jahre alt, die anderen 17, einer 18.
Alle sind Schüler. Drei Angeklagte - zwei Brüder und ihr Cousin - sollen zu einer polizeibekannten libanesischen Großfamilie gehören. Der unter dem Namen "Präsident" bekannte Clanchef wurde im April wegen Drogendelikten festgenommen. Bei der Staatsanwaltschaft stehen fünf der Angeklagten auf einer Liste so genannter Intensivtäter, in der derzeit 363 Namen aufgelistet sind. Intensivtäter heißt, dass jemand bereits durch erhebliche Straftaten aufgefallen ist, insbesondere durch schweren Raub und gefährliche Körperverletzung. Und das mindestens zehn Mal innerhalb eines Jahres.
32 Straftaten in der Zeit von Oktober 2003 bis Herbst 2004 werden den sechs Jugendlichen türkischer und arabischer Herkunft vorgeworfen. Es fällt auf, dass die meisten Taten an Neuköllner U-Bahnhöfen stattfanden. Einmal sollen die Angeklagten ihren Opfern an einer Skaterbahn aufgelauert haben.
Nach den bisherigen Ermittlungen war das Vorgehen fast immer gleich. Eine Gruppe umringte einen oder zwei Jugendliche, die zu abendlicher Stunde an einem Neuköllner U-Bahnhof aus dem Zug gestiegen sind und oft jünger waren. Die Täter drohten mit Messern oder Schlagringen, sie durchsuchten ihre Opfer und behielten, was wertvoll war: das Handy, Schmuck, den MP3-Player, die Marken-Jacke, Turnschuhe, die BVG-Karte, Bargeld. Einem Jungen sollen sie das Handy weggenommen haben, als der gerade eine SMS schrieb. Fanden sie eine Geldkarte, zwangen sie ihr Opfer, mit ihnen zum nächsten Automaten zu gehen und Geld abzuheben, mal waren es 200 Euro, mal 800. Oft wurden die Opfer mit Fäusten geschlagen oder noch ins Gesicht getreten, während sie schon am Boden lagen.
Manchmal raubten sie auch nichts: Mit Fäusten sollen drei Bandenmitglieder in Neukölln auf einen Busfahrer eingeschlagen haben, weil der sie ohne Fahrkarte nicht mitnehmen wollte. Einen Blinden bespuckten sie laut Ermittlungen in der U-Bahn und beschimpften ihn mit den Worten: "Scheiß Blinder, kannst du nicht kieken?" Ein anderes Mal verprügelten drei Jugendliche einen Fahrgast mit einem Metallrohr. Einfach so.
Der Prozess ist bis Mitte September angesetzt. Die nächste Anklage gegen Intensivtäter hat die Staatsanwaltschaft gestern erhoben. Vier 20- bis 22-Jährige sollen Passanten in Moabit verprügelt haben: mit einer Axt und Baseball-Schlägern.
Quelle : Berlin Online
Gruss von der Würfelqualle
Einer der schlimmsten Jugendbanden wird seit gestern der Prozess gemacht
Sie fühlen sich in der Gruppe stark, sie sind brutal, sie tragen Abgebrühtheit zur Schau. Selbst wenn es für sie ernst wird vor Gericht, kichern sie hinter vorgehaltener Hand. Sechs Mitgliedern einer der schlimmsten Jugendbanden Berlins wird seit gestern vor einer Jugendkammer des Landgerichts der Prozess gemacht. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit, denn zwei der Angeklagten sind erst 16 Jahre alt, die anderen 17, einer 18.
Alle sind Schüler. Drei Angeklagte - zwei Brüder und ihr Cousin - sollen zu einer polizeibekannten libanesischen Großfamilie gehören. Der unter dem Namen "Präsident" bekannte Clanchef wurde im April wegen Drogendelikten festgenommen. Bei der Staatsanwaltschaft stehen fünf der Angeklagten auf einer Liste so genannter Intensivtäter, in der derzeit 363 Namen aufgelistet sind. Intensivtäter heißt, dass jemand bereits durch erhebliche Straftaten aufgefallen ist, insbesondere durch schweren Raub und gefährliche Körperverletzung. Und das mindestens zehn Mal innerhalb eines Jahres.
32 Straftaten in der Zeit von Oktober 2003 bis Herbst 2004 werden den sechs Jugendlichen türkischer und arabischer Herkunft vorgeworfen. Es fällt auf, dass die meisten Taten an Neuköllner U-Bahnhöfen stattfanden. Einmal sollen die Angeklagten ihren Opfern an einer Skaterbahn aufgelauert haben.
Nach den bisherigen Ermittlungen war das Vorgehen fast immer gleich. Eine Gruppe umringte einen oder zwei Jugendliche, die zu abendlicher Stunde an einem Neuköllner U-Bahnhof aus dem Zug gestiegen sind und oft jünger waren. Die Täter drohten mit Messern oder Schlagringen, sie durchsuchten ihre Opfer und behielten, was wertvoll war: das Handy, Schmuck, den MP3-Player, die Marken-Jacke, Turnschuhe, die BVG-Karte, Bargeld. Einem Jungen sollen sie das Handy weggenommen haben, als der gerade eine SMS schrieb. Fanden sie eine Geldkarte, zwangen sie ihr Opfer, mit ihnen zum nächsten Automaten zu gehen und Geld abzuheben, mal waren es 200 Euro, mal 800. Oft wurden die Opfer mit Fäusten geschlagen oder noch ins Gesicht getreten, während sie schon am Boden lagen.
Manchmal raubten sie auch nichts: Mit Fäusten sollen drei Bandenmitglieder in Neukölln auf einen Busfahrer eingeschlagen haben, weil der sie ohne Fahrkarte nicht mitnehmen wollte. Einen Blinden bespuckten sie laut Ermittlungen in der U-Bahn und beschimpften ihn mit den Worten: "Scheiß Blinder, kannst du nicht kieken?" Ein anderes Mal verprügelten drei Jugendliche einen Fahrgast mit einem Metallrohr. Einfach so.
Der Prozess ist bis Mitte September angesetzt. Die nächste Anklage gegen Intensivtäter hat die Staatsanwaltschaft gestern erhoben. Vier 20- bis 22-Jährige sollen Passanten in Moabit verprügelt haben: mit einer Axt und Baseball-Schlägern.
Quelle : Berlin Online
Gruss von der Würfelqualle