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Vollständige Version anzeigen : Energiewende kommt nicht voran.



Dr Mittendrin
17.04.2012, 10:54
http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:problemsparte-windparks-kosten-siemens-jahresprognose/70023407.html






Exklusiv Der Industriekonzern kämpft mit der Umsetzung der Energiewende: Netzanschlüsse auf See bescheren Siemens hohe Verluste. Spartenchef Niehage muss deshalb seinen Posten räumen - und Siemens die Gewinnprognose kippen. von Angela Maier München







Die Schwierigkeiten bei der Anbindung von Offshore-Windparks an das Stromnetz schlagen bei Siemens immer stärker auf die Bilanz durch. Nach FTD-Informationen wird der Konzern im zweiten Geschäftsquartal eine Rückstellung in Größenordnung der des Vorquartals bilden - damals waren es 203 Mio. Euro. Damit sollen drohende Verluste abgefedert werden. Zudem werde Siemens den prognostizierten Nettojahresgewinn von 6 Mrd. Euro aus fortgeführtem Geschäft kippen. Dies soll mit der Vorlage des Quartalsberichts am 25. April erfolgen, hieß es aus dem Umfeld des Unternehmens.

Zugleich zieht der Konzern personelle Konsequenzen: Nach FTD-Informationen muss Udo Niehage, Chef der Stromübertragungssparte, gehen. Siemens lehnt jeden Kommentar ab.

Die Probleme zeigen, wie schwer sich der Industriekonzern mit der Umsetzung der Energiewende tut. Branchenkreisen zufolge hat der Konzern die Aufträge angenommen, ohne ausreichend technische Kompetenz und Kapazität im eigenen Haus zu haben.









Umsatz und Nettoergebnis der Siemens-Energiesparten

Die Energiewende ist ein Lieblingsthema des Konzernchefs Peter Löscher. Im umkämpften Geschäft mit Solar- und Windanlagen fuhr der Konzern jedoch zuletzt Verluste ein, ebenso im Stromnetzgeschäft. Profitieren dürfte Siemens vom Ausbau der Stromleitungen sowie der höheren Nachfrage nach Gaskraftwerken.

Bereits vor einigen Monaten hatte Siemens zugeben müssen, dass sich bei zwei von vier Umspannplattformen in der Nordsee der Bau teils erheblich verzögern wird. Siemens errichtet diese im Auftrag des Netzbetreibers Tennet. Die Plattform Helwin1, die den Windpark Nordsee-Ost an das Netz auf dem Festland anschließen soll, kann 2012 nicht mehr installiert werden. Bei Borwin2 arbeiteten "alle Beteiligten mit Hochdruck daran", dass die Installation bis spätestens zum September gelingt - dann schließt sich das witterungsbedingte Zeitfenster. Für die zwei anderen Plattformen, die 2014 und 2015 in Betrieb gehen sollen, sind bislang keine Verspätungen gemeldet.

Die Zusatzkosten von nun schon rund 400 Mio. Euro entstehen zum einen durch längere Bauzeiten. Auch wird mehr Material benötigt als geplant. Hinzu kommen Vertragsstrafen von 130 Mio. Euro, schätzen Analysten von Credit Suisse. "Siemens hat offenbar Wachstum durch Vorzeigeaufträge Priorität eingeräumt gegenüber einer vorsichtigen Prüfung der Verträge", kritisierte JP-Morgan-Analyst Andreas Willi.


Wenn die bezahlte Siemens schon an der Wende scheitert, wie soll der Staat das stemmen.