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Vollständige Version anzeigen : Naturreligionen, Heidentum und Glaubensformen die sich daran orientieren



Efna
16.03.2012, 09:51
Wenn es um eine religiöse Diskussion geht dann meist um eine der drei monotheistischen erlöserkulte aus dem Orient und wie sich gegenseitoig die Köpfe einschlagen und schlussendlich alle nur in ihren Tempel und vor ihren Gott voller "Gottesfurcht" sich in den Staub legen. Aber um diese "Hochreligionen" soll es mir nicht gehen. Ich finde es ist mal wieder Zeit das es um Glaubensformen geht die sich an den Vormonotheistischen Glaubensformen orientieren oder dessen Ursprung eben in einer Naturreligiösen Sicht steht. Es ist schade das diese Religion so gut wie ausgelöscht wurden, umso besser ist das einige Menschen unser heidnisches Erbe bewahren das letztendlich vor allem in unseren Bräuchen überlebt. die Frage ist ob es diesen Forum überhaupt noch Heiden gibt?

Gryphus
16.03.2012, 10:13
Das Blöde für die heutigen Anhänger heidnischer Kulte ist, dass der alte Glaube größtenteils mündlich überliefert wurde und von dieser Überlieferung nur ein Teil die Zeiten überdauert hat. Ich glaube eine wirklich korrekte Ausübung dieser heidnischen Kulte ist dadurch gar nicht mehr möglich, vor allem werden sie aber auch sowieso nicht wirklich konsequent ausgeübt, also selbst die Teile des Glaubens die erhalten geblieben sind meine ich.

Efna
16.03.2012, 10:17
Das Blöde für die heutigen Anhänger heidnischer Kulte ist, dass der alte Glaube größtenteils mündlich überliefert wurde und von dieser Überlieferung nur ein Teil die Zeiten überdauert hat. Ich glaube eine wirklich korrekte Ausübung dieser heidnischen Kulte ist dadurch gar nicht mehr möglich, vor allem werden sie aber auch sowieso nicht wirklich konsequent ausgeübt, also selbst die Teile des Glaubens die erhalten geblieben sind meine ich.

Um eine Kopie des alten Heidentums geht es ja auch gar nicht und selbst wenn der Monotheismus keinen Fuss in europa gefasst wäre das Heidentum heute wohl auch anders als damals. Von daher bin ich jetzt nicht wirklich so traurig das es nicht authentisch ist, aber das der naturreligiöse Aspekt betont ist sehr wichtig sowie asuch das Erbe unserer Ahnen.

Landogar
16.03.2012, 11:32
Über das keltische und germanische Erbe mitsamt aller bekannten Gottheiten bin ich mittlerweile zu einem eher agnostischen Pantheismus angelangt. Ich benötig also keine personifizierten Gottheiten als Projektionsfläche meiner Spiritualität. Ebenso wenig verneine ich deren mögliche Existenz.

Efna
16.03.2012, 11:37
Über das keltische und germanische Erbe mitsamt aller bekannten Gottheiten bin ich mittlerweile zu einem eher agnostischen Pantheismus angelangt. Ich benötig also keine personifizierten Gottheiten als Projektionsfläche meiner Spiritualität. Ebenso wenig verneine ich deren mögliche Existenz.

Naja ich glaube auch nicht an Götter wie sie dargestellt, letztendlich sind die Götter ein Aspekt der Natur, die natürlich eine art Gottheit ist eben keine Personifizierte Gottheit.

-jmw-
16.03.2012, 11:39
Es ist schade das diese Religion so gut wie ausgelöscht wurden
Diese mangelnde Gründlichkeit ist tatsächlich zu bedauern, ja.

Nachbar
16.03.2012, 14:25
Nachbar5500

Wenn es um eine religiöse Diskussion geht dann meist um eine der drei monotheistischen erlöserkulte aus dem Orient und wie sich gegenseitoig die Köpfe einschlagen und schlussendlich alle nur in ihren Tempel und vor ihren Gott voller "Gottesfurcht" sich in den Staub legen. Aber um diese "Hochreligionen" soll es mir nicht gehen. Ich finde es ist mal wieder Zeit das es um Glaubensformen geht die sich an den Vormonotheistischen Glaubensformen orientieren oder dessen Ursprung eben in einer Naturreligiösen Sicht steht. Es ist schade das diese Religion so gut wie ausgelöscht wurden, umso besser ist das einige Menschen unser heidnisches Erbe bewahren das letztendlich vor allem in unseren Bräuchen überlebt. die Frage ist ob es diesen Forum überhaupt noch Heiden gibt?
Nicht irritieren lassen, Erlösergötter gab es bereits vor diesen sog. Christianern, so war z.B. Herakles ein Erlösergott, oder Dionysos, oder Adonis, oder Asklepios, und weiterhin.

Jeder Arzt schwört z.B. auf diese Erlösergötter, z.B. über den Eid des Hypókrates:


Ich schwöre und rufe Apollon, den Arzt, und Asklepios und Hygeia und Panakeia und alle Götter und Göttinnen zu Zeugen an, dass ich diesen Eid und diesen Vertrag nach meiner Fähigkeit und nach meiner Einsicht erfüllen werde. [...]

Auf den Menschen Jesus Christós schwört keine Sau, weil es keine Originalwerte von ihm gibt, da er nur fremdes Gedankengut vorgetragen hatte. (falls überhaupt)

Der Mensch Jesus Christós folgt also brav der hellenischen Erlösertradition, etwas, worauf sich jeder Mensch und jeder Christianer freuen sollte. (In ihm wurde all' das hineingestopft, was zuvor den einzelnen Erlösergöttern anteilig eigen war *schmunzel*)


http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/5a/Aesculap_147-.png/140px-Aesculap_147-.png
Sotér Asklepiós als Soter Zeus Iater

Später wird aus dieser dreidimensionalen Morphé des Zeus
das zweidimensionale Bild des Kopfes des Jesus Christós, z.B. auf Ikonen.


http://www.hiddenbible.com/jesuszeus/jesuszeus.html
http://www.youtube.com/watch?v=8NWiQH7JpXA

Vor dem Christianismus muß man sich nicht fürchten, wohl aber vor deren Killerinstrumenten Kirche sowie Priesterkaste, die ...

Efna
16.03.2012, 15:14
Diese mangelnde Gründlichkeit ist tatsächlich zu bedauern, ja.

Das sehe ich ganz anders.

-jmw-
16.03.2012, 15:28
Das sehe ich ganz anders.
Ich weiss. :)

Efna
16.03.2012, 15:29
Nachbar5500

Nicht irritieren lassen, Erlösergötter gab es bereits vor diesen sog. Christianern, so war z.B. Herakles ein Erlösergott, oder Dionysos, oder Adonis, oder Asklepios, und weiterhin.

Jeder Arzt schwört z.B. auf diese Erlösergötter, z.B. über den Eid des Hypókrates:
Auf den Menschen Jesus Christós schwört keine Sau, weil es keine Originalwerte von ihm gibt, da er nur fremdes Gedankengut vorgetragen hatte. (falls überhaupt)

Der Mensch Jesus Christós folgt also brav der hellenischen Erlösertradition, etwas, worauf sich jeder Mensch und jeder Christianer freuen sollte. (In ihm wurde all' das hineingestopft, was zuvor den einzelnen Erlösergöttern anteilig eigen war *schmunzel*)


http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/5a/Aesculap_147-.png/140px-Aesculap_147-.png
Sotér Asklepiós als Soter Zeus Iater

Später wird aus dieser dreidimensionalen Morphé des Zeus
das zweidimensionale Bild des Kopfes des Jesus Christós, z.B. auf Ikonen.


http://www.hiddenbible.com/jesuszeus/jesuszeus.html
http://www.youtube.com/watch?v=8NWiQH7JpXA

Vor dem Christianismus muß man sich nicht fürchten, wohl aber vor deren Killerinstrumenten Kirche sowie Priesterkaste, die ...

Das das Christentum ohne den Hellenismus seiner heutigen Grundlage beraubt wird stimmt schon. Nur man sollte sich nicht als ein Gegenglauben zum vorherrschenden Monotheismus sehen.

Gryphus
16.03.2012, 16:59
(...)


Um eine Kopie des alten Heidentums geht es ja auch gar nicht und selbst wenn der Monotheismus keinen Fuss in europa gefasst wäre das Heidentum heute wohl auch anders als damals.

Sicher doch, es hätte sich wie jedes organische Gebilde weiterentwickelt. Nur wäre es an sich selbst gewachsen und hätte sich nicht reduziert.


Von daher bin ich jetzt nicht wirklich so traurig das es nicht authentisch ist, aber das der naturreligiöse Aspekt betont ist sehr wichtig sowie asuch das Erbe unserer Ahnen.

Deine Ahnen waren nun über ein Jahrtausend lang Christen. Du kannst dich bei der Ausübung des autochthonen germanischen Götterglaubens weder auf das Ahnentum an sich berufen, noch einen Ahnenkult daraus machen, denn das wäre kein solcher, sondern einfach nur Esoterik.

P.S: Ich mag den indoeuropäischen Polytheismus und dessen Mythologie sehr, meine Kritik sollte nicht als Apologie für meinen christlichen Glauben verstanden werden.

BRDDR_geschaedigter
16.03.2012, 17:02
Das das Christentum ohne den Hellenismus seiner heutigen Grundlage beraubt wird stimmt schon. Nur man sollte sich nicht als ein Gegenglauben zum vorherrschenden Monotheismus sehen.

Totaler Quatsch.

Das stimmt für den Katholizismus, aber nicht fürs Christentum.

-jmw-
16.03.2012, 17:19
Totaler Quatsch.

Das stimmt für den Katholizismus, aber nicht fürs Christentum.
Es stimmt insofern, als dass unser Bibelverständnis, unsere Bibeltradition und unsere Bibelauslegung ganz ungemein von der antiken griechischen Philosophie geprägt wurde.

zoon politikon
16.03.2012, 17:59
Es stimmt insofern, als dass unser Bibelverständnis, unsere Bibeltradition und unsere Bibelauslegung ganz ungemein von der antiken griechischen Philosophie geprägt wurde.

Was ja auch weder ungewöhnlich für die damaligen Umstände ist noch schändlich. :)

-jmw-
16.03.2012, 18:06
Was ja auch weder ungewöhnlich für die damaligen Umstände ist noch schändlich. :)
Ohne Platon und Aristoteles klappt's halt mit dem Verstehen nicht gut, nie, nirgends. :)

zoon politikon
16.03.2012, 18:06
Dieser ganze Hype um die angeblichen Naturreligionen ist romantisierender Unsinn. Die Anhänger dieser Kulte machen sich überhaupt nicht klar, dass sie wahrscheinlich die ersten gewesen wären, die man im Moor versenkt hätte.
Ich verstehe aber die Sehnsuch nach einem mythischen Urzustand der Harmonie der Welt - den hat es aber weder bei den Germanen noch bei den Kelten gegeben.

Man kann davon ausgehen, dass die Natur damals nicht als "Freund" oder schützenswerter Lebensraum verstanden wurden, sondern als gefährlich, menschenfeindlich und ungastlich - eine Bedrohung sondergleichen. Daraus resultierte die Hoffnung, diese grausame Natur milde und gnädig stimmen zu können durch entsprechende Rituale. Die heutige Naturvorstellung, vor allem in Deutschland, hat mit der harten Wirklichkeit der Menschen, die der Natur gnadenlos ausgeliefert waren, nichts zu tun.
Da springt man heute um ein paar Bäume und grillt ein bisschen, um dann in seine 2-Zimmer-Wohnung mit Zentralheizung zurückzukehren und zu duschen... :))
Deshalb finde ich diese Berufung auf "alte Religionen" ein bisschen albern.

Laci
16.03.2012, 18:20
Dieser ganze Hype um die angeblichen Naturreligionen ist romantisierender Unsinn. Die Anhänger dieser Kulte machen sich überhaupt nicht klar, dass sie wahrscheinlich die ersten gewesen wären, die man im Moor versenkt hätte.
Ich verstehe aber die Sehnsuch nach einem mythischen Urzustand der Harmonie der Welt - den hat es aber weder bei den Germanen noch bei den Kelten gegeben.

Man kann davon ausgehen, dass die Natur damals nicht als "Freund" oder schützenswerter Lebensraum verstanden wurden, sondern als gefährlich, menschenfeindlich und ungastlich - eine Bedrohung sondergleichen. Daraus resultierte die Hoffnung, diese grausame Natur milde und gnädig stimmen zu können durch entsprechende Rituale. Die heutige Naturvorstellung, vor allem in Deutschland, hat mit der harten Wirklichkeit der Menschen, die der Natur gnadenlos ausgeliefert waren, nichts zu tun.
Da springt man heute um ein paar Bäume und grillt ein bisschen, um dann in seine 2-Zimmer-Wohnung mit Zentralheizung zurückzukehren und zu duschen... :))
Deshalb finde ich diese Berufung auf "alte Religionen" ein bisschen albern.

Ist nicht jeder Religionskult in ähnlich wie du es beschreibst, ein kurzzeitiger Urlaub von der Realität. 99.999% der Christen sind ebenfalls in der Realität nicht die Menschen als welche sie sich für die Dauer des Kultes sehen. Man könnte es noch krasser formulieren für die überwiegende Anzahl aller Christen, Klerus und Gläubige ist die Botschaft und der Kult ein Feigenblatt. In der Realität haben beide mit der Botschaft allenfalls noch rudimentäre Gemeinsamkeiten.

zoon politikon
16.03.2012, 18:26
Ist nicht jeder Religionskult in ähnlich wie du es beschreibst, ein kurzzeitiger Urlaub von der Realität. 99.999% der Christen sind ebenfalls in der Realität nicht die Menschen als welche sie sich für die Dauer des Kultes sehen. Man könnte es noch krasser formulieren für die überwiegende Anzahl aller Christen, Klerus und Gläubige ist die Botschaft und der Kult ein Feigenblatt. In der Realität haben beide mit der Botschaft allenfalls noch rudimentäre Gemeinsamkeiten.

Gerade das Christentum verpflichtet, in dieser Welt zu wirken und Jesus nachzufolgen. Jesus hat eben gerade die unbequeme Realität zur Grundlage seines Handelns gemacht.
Der Christ weiß aber auch um seine Sündhaftigkeit - simul iustus et peccator.

Laci
16.03.2012, 18:30
Gerade das Christentum verpflichtet, in dieser Welt zu wirken und Jesus nachzufolgen. Jesus hat eben gerade die unbequeme Realität zur Grundlage seines Handelns gemacht.
Der Christ weiß aber auch um seine Sündhaftigkeit - simul iustus et peccator.

Ich nehme an das dir der Spruch aus Nietzsches Antichrist bekannt ist: Der letzte Christ ist am Kreuz gestorben. Auf den katholischen Klerus trifft dies zu 100% zu.

Brathering
16.03.2012, 18:33
Das Blöde für die heutigen Anhänger heidnischer Kulte ist, dass der alte Glaube größtenteils mündlich überliefert wurde und von dieser Überlieferung nur ein Teil die Zeiten überdauert hat. Ich glaube eine wirklich korrekte Ausübung dieser heidnischen Kulte ist dadurch gar nicht mehr möglich, vor allem werden sie aber auch sowieso nicht wirklich konsequent ausgeübt, also selbst die Teile des Glaubens die erhalten geblieben sind meine ich.

Die verschriftlichung ist das Wichtigste bei der Religion, ohne sie ist sie nicht stabil und kann sich nicht richtig weiterentwickeln.
Die griechischen Götter hatten alle 100 Jahre andere Bedeutungen und Kulte, die sich dann noch regional unterschiedlich entwickelten.
Zu jeder ihrer Gottheit gibt es mehr als ein dutzend andersartiger Beschreibungen.
Aber ich habe viel Sympathie dafür :)
nur kann man an sowas heute nicht wirklich glauben

Gryphus
16.03.2012, 18:34
Die verschriftlichung ist das Wichtigste bei der Religion, ohne sie ist sie nicht stabil und kann sich nicht richtig weiterentwickeln.
Die griechischen Götter hatten alle 100 Jahre andere Bedeutungen und Kulte, die sich dann noch regional unterschiedlich entwickelten.
Zu jeder ihrer Gottheit gibt es mehr als ein dutzend andersartiger Beschreibungen.
Aber ich habe viel Sympathie dafür :)
nur kann man an sowas heute nicht wirklich glauben

So sehe ich das auch.

Brathering
16.03.2012, 18:35
Ich nehme an das dir der Spruch aus Nietzsches Antichrist bekannt ist: Der letzte Christ ist am Kreuz gestorben. Auf den katholischen Klerus trifft dies zu 100% zu.

Nietzsche, obwohl Sohn eines protestantischen Pastors, hat im Laufe seines Lebens Sympathie für die katholische Kirche entwickelt. Sogar viel mehr als für Jesus.

edit: Ich will damit nicht sagen er sei ein Christ, nur dass er nichts für Jesus übrig hatte und dieses Zitat von dir sich nicht gegen die Kirche richtet. Sondern Jesu Moralvorstellungen.

Laci
16.03.2012, 18:38
Nietzsche, obwohl Sohn eines protestantischen Pastors, hat im Laufe seines Lebens Sympathie für die katholische Kirche entwickelt. Sogar viel mehr als für Jesus.

Diese im Werk Nietzsches nicht an einer Stelle belegte Aussage hast du wohl aus erster Hand, du hast sie dir aus dem eigenen Finger gesogen!

zoon politikon
16.03.2012, 18:43
Diese im Werk Nietzsches nicht an einer Stelle belegte Aussage hast du wohl aus erster Hand, du hast sie dir aus dem eigenen Finger gesogen!

Nietzsche hätte DICH jedenfalls verachtet.

Laci
16.03.2012, 18:59
Nietzsche hätte DICH jedenfalls verachtet.

Der eine Tropf hat Nietzsche nicht gelesen, der andere denkt für ihn, und scheint ihn auch nicht gelesen zu haben, sonst würde er nicht solchen primitiven Unfug schwätzen!

zoon politikon
16.03.2012, 19:02
Der eine Tropf hat Nietzsche nicht gelesen, der andere denkt für ihn, und scheint ihn auch nicht gelesen zu haben, sonst würde er nicht solchen primitiven Unfug schwätzen!

Seit wann lesen und verstehen Türken Nietzsche?

Brathering
16.03.2012, 19:06
Der eine Tropf hat Nietzsche nicht gelesen, der andere denkt für ihn, und scheint ihn auch nicht gelesen zu haben, sonst würde er nicht solchen primitiven Unfug schwätzen!

Alles erhältliche, inklusive Fragmente habe ich von ihm gelesen und kenne seine Meinung und wie sie sich durch verschiedene Phasen hindurch geändert hat.
Er lehnt die christliche Moral ab, da sie im zuwider und lebensfeindlich ist, lebensfeindlich ist für ihm das Helfen schwächeren Menschen auf eigene Kosten zum Beispiel.
Das ist eine Konstante. Seine Meinung zur Institution Kirche jedoch ändert sich, so vergleicht er Rom mit England und stellt dabei fest, mit jedem Schritt den die Engländer von der Kirche gehen, nehmen sie eine noch üblere Pseudomoral an um es zu rechtfertigen.

Ich weiß jetzt nicht wo der zweite Gedanke von ihm steht, da es zwei Jahre her ist, dass ich zuletzt etwas von ihm gelesen habe aber als Jugendlicher habe ich es verschlungen.

Laci
16.03.2012, 19:06
Seit wann lesen und verstehen Türken Nietzsche?

Kerzelschlicker du bist einfach gar zu dämlich, deine primitiven Versuche mich aus dem Strang zu drängen muten nach Sonderschule an!

Also wo in seinem Werk bekundet Nietzsche Sympathie für die katholische Kirche?

BRDDR_geschaedigter
16.03.2012, 19:11
Es stimmt insofern, als dass unser Bibelverständnis, unsere Bibeltradition und unsere Bibelauslegung ganz ungemein von der antiken griechischen Philosophie geprägt wurde.

Unsinn, der TR ist in altgriechisch verfasst, das war es dann auch schon. Das Christentum unterscheidet sich fundamental von der Philosophie.

zoon politikon
16.03.2012, 19:11
Kerzelschlicker du bist einfach gar zu dämlich, deine primitiven Versuche mich aus dem Strang zu drängen muten nach Sonderschule an!

Also wo in seinem Werk bekundet Nietzsche Sympathie für die katholische Kirche?

Sonderschule? Wo bitte hab ich das behauptet? Lesen kannst du schon mal nur schlecht.

Brathering
16.03.2012, 19:13
Kerzelschlicker du bist einfach gar zu dämlich, deine primitiven Versuche mich aus dem Strang zu drängen muten nach Sonderschule an!

Also wo in seinem Werk bekundet Nietzsche Sympathie für die katholische Kirche?

Hier Türke:
Im Streit um die "Rechtfertigungslehre" zwischen Luther und Papst, ergreift Nietzsche entschieden Partei für den Papst: "Vor allem und zuerst die Werke! Das heißt Übung, Übung, Übung! Der dazugehörige 'Glaube' wird sich schon einstellen" [Quelle: Morgenröte, 22] - Die "römische Kirche" war aus Nietzsches Sicht in der Renaissance auf dem Weg zur Vernunft und wurde nur durch Luthers "Bauernaufstand" zurückgezwungen in alte und falsche Positionen: "Dieser Mönch, mit allen rachsüchtigen Instinkten eines verunglückten Priesters im Leibe, empörte sich in Rom gegen die Renaissance ... [...] Und Luther stellte die Kirche wieder her" [Quelle: ANT 61; ausführlicher in GEN I, 16, Kritische Studienausgabe 5,286-288].

http://nietzsche.is.uni-sb.de/faq/xsl/faq_04007.xml
edit: also dort auf affinität zum katholizismus link klicken

Laci
16.03.2012, 19:15
Alles erhältliche, inklusive Fragmente habe ich von ihm gelesen und kenne seine Meinung und wie sie sich durch verschiedene Phasen hindurch geändert hat.
Er lehnt die christliche Moral ab, da sie im zuwider und lebensfeindlich ist, lebensfeindlich ist für ihm das Helfen schwächeren Menschen auf eigene Kosten zum Beispiel.
Das ist eine Konstante. Seine Meinung zur Institution Kirche jedoch ändert sich, so vergleicht er Rom mit England und stellt dabei fest, mit jedem Schritt den die Engländer von der Kirche gehen, nehmen sie eine noch üblere Pseudomoral an um es zu rechtfertigen.

Ich weiß jetzt nicht wo der zweite Gedanke von ihm steht, da es zwei Jahre her ist, dass ich zuletzt etwas von ihm gelesen habe aber als Jugendlicher habe ich es verschlungen.

Und du meinst das dieser von dir völlig miss und falsch verstandene Satz Nietzsches Sympathie für die katholische Kirche bekundet? Ich bin heute schon zu müde dir Passagen aus dem Antichristen zu zitieren.

Brathering
16.03.2012, 19:16
Und du meinst das dieser von dir völlig miss und falsch verstandene Satz Nietzsches Sympathie für die katholische Kirche bekundet? Ich bin heute schon zu müde dir Passagen aus dem Antichristen zu zitieren.

Musst du nicht, ich kenne das Buch fast auswendig aber betrachte meinen anderen Post über dir.

BRDDR_geschaedigter
16.03.2012, 19:17
Hier Türke:
Im Streit um die "Rechtfertigungslehre" zwischen Luther und Papst, ergreift Nietzsche entschieden Partei für den Papst: "Vor allem und zuerst die Werke! Das heißt Übung, Übung, Übung! Der dazugehörige 'Glaube' wird sich schon einstellen" [Quelle: Morgenröte, 22] - Die "römische Kirche" war aus Nietzsches Sicht in der Renaissance auf dem Weg zur Vernunft und wurde nur durch Luthers "Bauernaufstand" zurückgezwungen in alte und falsche Positionen: "Dieser Mönch, mit allen rachsüchtigen Instinkten eines verunglückten Priesters im Leibe, empörte sich in Rom gegen die Renaissance ... [...] Und Luther stellte die Kirche wieder her" [Quelle: ANT 61; ausführlicher in GEN I, 16, Kritische Studienausgabe 5,286-288].

http://nietzsche.is.uni-sb.de/faq/xsl/faq_04007.xml
edit: also dort auf affinität zum katholizismus link klicken

Hier lag Nietzsche falsch, Werksgerechtigkeit gibt es im Christentum nicht. Die katholische Kirche wird sich NIE ändern. Die alten Protestanten waren noch echte Protestanten und tausend mal strenger, als erzkonservative Katholiken heute.

Nietzsche war auch wahrscheinlich ein jesuitischer Agent, um Preußen zu zersetzen, deshalb wahrscheinlich seine Lobhudelei für Rom.

Laci
16.03.2012, 19:21
Hier Türke:
Im Streit um die "Rechtfertigungslehre" zwischen Luther und Papst, ergreift Nietzsche entschieden Partei für den Papst: "Vor allem und zuerst die Werke! Das heißt Übung, Übung, Übung! Der dazugehörige 'Glaube' wird sich schon einstellen" [Quelle: Morgenröte, 22] - Die "römische Kirche" war aus Nietzsches Sicht in der Renaissance auf dem Weg zur Vernunft und wurde nur durch Luthers "Bauernaufstand" zurückgezwungen in alte und falsche Positionen: "Dieser Mönch, mit allen rachsüchtigen Instinkten eines verunglückten Priesters im Leibe, empörte sich in Rom gegen die Renaissance ... [...] Und Luther stellte die Kirche wieder her" [Quelle: ANT 61; ausführlicher in GEN I, 16, Kritische Studienausgabe 5,286-288].

http://nietzsche.is.uni-sb.de/faq/xsl/faq_04007.xml
edit: also dort auf affinität zum katholizismus link klicken

Bratttölpel du versuchst durch aus dem Zusammenhang gerissenene Passagen aus Nietzsches Werk ein Textverständnis zu simulieren das du nicht hast, seine, Nietzsches Verachtung für Luther zieht doch nicht Zustimmung für die katholische Kirche nach sich.

Ich bin es einfach leid mit Idioten zu diskutieren welche wie du und dein geistiger Zwilling zu Schwachsinns "Argumenten" wie "Türke" greifen, sich dabei auf einen dritten Idioten berufen, und über ein Textverständnis zu Nietzsches Werk wie Sonderschüler verfügen!

Denn hättest du diese Passage zu Gänze gelesen, dann wüsstest du das Nietzsche im Anschluss an dein Zitat die katholische Kirche mehrmals in verschiedenen Formulierungen als "Das eine Übel" bezeichnet.

-jmw-
16.03.2012, 19:25
Unsinn, der TR ist in altgriechisch verfasst, das war es dann auch schon. Das Christentum unterscheidet sich fundamental von der Philosophie.
Die intellektuelle Auseinandersetzung des Christentums mit seinen Gegnern fand im Rahmen der griechischen Philosophie statt, weil diese am ehesten in der Lage war, kompetente Angriffe zu führen und es auch tat, worauf man dann kompetent und also philosophisch zu erwidern hat versucht.

Brathering
16.03.2012, 19:28
Bratttölpel du versuchst durch aus dem Zusammenhang gerissenene Passagen aus Nietzsches Werk ein Textverständnis zu simulieren das du nicht hast, seine, Nietzsches Verachtung für Luther zieht doch nicht Zustimmung für die katholische Kirche nach sich.

Ich bin es einfach leid mit Idioten zu diskutieren welche wie du und dein geistiger Zwilling zu Schwachsinns "Argumenten" wie "Türke" greifen, sich dabei auf einen dritten Idioten berufen, und über ein Textverständnis zu Nietzsches Werk wie Sonderschüler verfügen!

Denn hättest du diese Passage zu Gänze gelesen, dann wüsstest du das Nietzsche im Anschluss an dein Zitat die katholische Kirche mehrmals in verschiedenen Formulierungen als "Das eine Übel" bezeichnet.

"eine Kirche ist vor allem ein Herrschaftsgebilde, das den geistigeren Menschen den obersten Rang sichert und an die Macht der Geistigkeit soweit glaubt, um sich alle gröberen Gewaltmittel zu verbieten - damit allein ist die Kirche unter allen Umständen eine vornehmere Institution als der Staat." aus Fröhliche Wissenschaft :p

er sieht übrigens im Papst Cesare Borgia den Übermenschen :)

Gryphus
16.03.2012, 19:31
"eine Kirche ist vor allem ein Herrschaftsgebilde, das den geistigeren Menschen den obersten Rang sichert und an die Macht der Geistigkeit soweit glaubt, um sich alle gröberen Gewaltmittel zu verbieten - damit allein ist die Kirche unter allen Umständen eine vornehmere Institution als der Staat." aus Fröhliche Wissenschaft :p

Das ist echt gut, danke. :))

Laci
16.03.2012, 19:34
Hier lag Nietzsche falsch, Werksgerechtigkeit gibt es im Christentum nicht. Die katholische Kirche wird sich NIE ändern. Die alten Protestanten waren noch echte Protestanten und tausend mal strenger, als erzkonservative Katholiken heute.

Nietzsche war auch wahrscheinlich ein jesuitischer Agent, um Preußen zu zersetzen, deshalb wahrscheinlich seine Lobhudelei für Rom.

Nietzsche war Nietzsche, einer der größten Meister deutscher Sprache, ein weiser lebenskluger Mann, ein Genie, ein einfältiger Sonderling, ein Neurotiker, ein Weiser, vorausschauend, kurzsichtig, ein hellsichtiger Zyniker, ein hoffnungsloser Romantiker, und zu trauriger letzt wie Guy de Maupassant: Monsieur Maupassant ist zu einem Tier geworden, die letzte Eintragung im Hospiz vor Maupassants Tod.

BRDDR_geschaedigter
16.03.2012, 19:36
Nietzsche war Nietzsche, einer der größten Meister deutscher Sprache, ein weiser lebenskluger Mann, ein Genie, ein einfältiger Sonderling, ein Neurotiker, ein Weiser, vorausschauend, kurzsichtig, ein hellsichtiger Zyniker, ein hoffnungsloser Romantiker, und zu trauriger letzt wie Guy de Maupassant: Monsieur Maupassant ist zu einem Tier geworden, die letzte Eintragung im Hospiz vor Maupassants Tod.

Nö, ein Irrer.

Brathering
16.03.2012, 19:37
Nö, ein Irrer.

Hätt nicht gedacht, dass es so weit kommt und ich dir widerspreche und Laci zustimme :(

Laci
16.03.2012, 19:39
"eine Kirche ist vor allem ein Herrschaftsgebilde, das den geistigeren Menschen den obersten Rang sichert und an die Macht der Geistigkeit soweit glaubt, um sich alle gröberen Gewaltmittel zu verbieten - damit allein ist die Kirche unter allen Umständen eine vornehmere Institution als der Staat." aus Fröhliche Wissenschaft :p

er sieht übrigens im Papst Cesare Borgia den Übermenschen :)

Jetzt googelst wie wild um ein Textverständnis zu Nietzsches Werk zu simulieren, verkürzt, dumm, ungenau, zeigt dies Gestammel nur eines, du hast dich nie wirklich mit Nietzsche beschäftigt!

Laci
16.03.2012, 19:55
Nö, ein Irrer.

Diese "Aussage" ist der zu einem einzigen Tropfen verkümmerte Versuch eines Promenadenköters, eine riesige alte Eiche anzuseichen! Alsdann hat der Köter seinen Tropfen placiert, und bellt, seht her, ich habe die Eiche benetzt sie ist gar keine alte große Eiche!

zoon politikon
16.03.2012, 20:09
Jetzt googelst wie wild um ein Textverständnis zu Nietzsches Werk zu simulieren, verkürzt, dumm, ungenau, zeigt dies Gestammel nur eines, du hast dich nie wirklich mit Nietzsche beschäftigt!

Klar, du kennst ja Nietzsche noch persönlich! :)) So wie Friedrich Heer, der sich gegen deine Unterstellungen ja nicht mehr wehren kann.

Gawen
16.03.2012, 20:13
Diese mangelnde Gründlichkeit ist tatsächlich zu bedauern, ja.

Mögen die Götter Dir geben, was Du verdienst! ;)

Nachbar
16.03.2012, 21:27
Nachbar5501

Das das Christentum ohne den Hellenismus seiner heutigen Grundlage beraubt wird stimmt schon. Nur man sollte sich nicht als ein Gegenglauben zum vorherrschenden Monotheismus sehen.

Nicht nötig, kein normaldenkender Mensch wird sich in seiner Ethik erniedrigen und verschlechtern wollen.

Das Thema der Theologie ist inhaltlich so gut wie ausschließlich hellenisch besetzt, begrifflich ohnehin, allgemein bekannt, und hier sehr oft festgestellt. Es wurde aber auch festgestellt, daß die Christianer echte Scheuklappen tragen, ist man von ihnen her gewohnt. Nur nicht irritieren lassen.

700 Jahre bevor in Nazareth Jesus auftrat, wurde in der griechischen Kultur das Menschliche zum Göttlichen gesteigert oder das Göttliche auf Menschenmaß gebracht.

Und griechische Bilder benutzten die Christen des 3. und 4. Jahrhunderts, um sich ein Bild von ihrem Gott zu machen.

Die Einsenkung des Göttlichen ins Menschliche ist eine [..] Leistung der [...] Griechen, aber nicht als geplante Teamarbeit, sondern als Ergebnis völlig verschiedener Entwicklungen, die durch die Welteroberung Alexanders aufeinander stießen.
Siehe Thread: Bin ich Christ?
http://www.politikforen.net/showthread.php?111564-Bin-ich-Christ&p=5008333#post5008333 (http://www.politikforen.net/showthread.php?111564-Bin-ich-Christ&p=5008333#post5008333)
h ttp://www.politikforen.net/showthread.php?111564-Bin-ich-Christ&p=5008333#post5008333

Hierzu ist die Fachliteratur schier endlos, auf Knechte der christianischen Priesterkaste muß keine Rücksicht genommen werden.


Ich sage es mal anders:
Mit minimalen Änderungen könnte jede christianische Litourgie wieder in den Schoß des naturgegebenen Pantheismus / Polytheismus zurückgeführt werden.
Alles Leben auf dieser Welt lebt von der Vielfalt, nicht von der geistigen Einschränkung. Das haben selbst die Christianer nicht blockieren können, und haben eine neue Form des Polytheismus erfunden: die tausendfachen HEILIGEN.

Ausnahme hier: die christianische Intoleranz

Wolf Fenrir
16.03.2012, 21:42
Wenn es um eine religiöse Diskussion geht dann meist um eine der drei monotheistischen erlöserkulte aus dem Orient und wie sich gegenseitoig die Köpfe einschlagen und schlussendlich alle nur in ihren Tempel und vor ihren Gott voller "Gottesfurcht" sich in den Staub legen. Aber um diese "Hochreligionen" soll es mir nicht gehen. Ich finde es ist mal wieder Zeit das es um Glaubensformen geht die sich an den Vormonotheistischen Glaubensformen orientieren oder dessen Ursprung eben in einer Naturreligiösen Sicht steht. Es ist schade das diese Religion so gut wie ausgelöscht wurden, umso besser ist das einige Menschen unser heidnisches Erbe bewahren das letztendlich vor allem in unseren Bräuchen überlebt. die Frage ist ob es diesen Forum überhaupt noch Heiden gibt?

Efna , ich hab mich mal vor Zeiten in einem Heidenforum Rumgetrieben , ( google ) ...

Deine Frage , also auf jeden Fall bin ich Antichrist !!! und im Kern ein heidnischer Agnostiker ...

Laci
16.03.2012, 21:44
Klar, du kennst ja Nietzsche noch persönlich! :)) So wie Friedrich Heer, der sich gegen deine Unterstellungen ja nicht mehr wehren kann.

Pfaffentölpel lenke nicht ab:

Darum solltest du auch nicht dumm lügen, und zu täuschen versuchen: Ich warte auf Beweise für die historische Existenz Jesus, egal aus welchem Jahrhundert!!!

Also, welches sind die Beweise für die historische Existenz Jesus aus dem 20. und 21. Jahrhundert.

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PS:Lauft ihr Kreaturen schon wieder Sturm mich zu bannen? Ihr seid zu blöde dazu!!!!

Efna
16.03.2012, 21:50
Deine Ahnen waren nun über ein Jahrtausend lang Christen. Du kannst dich bei der Ausübung des autochthonen germanischen Götterglaubens weder auf das Ahnentum an sich berufen, noch einen Ahnenkult daraus machen, denn das wäre kein solcher, sondern einfach nur Esoterik.

P.S: Ich mag den indoeuropäischen Polytheismus und dessen Mythologie sehr, meine Kritik sollte nicht als Apologie für meinen christlichen Glauben verstanden werden.

Indoeuropäisch wäre falsch, das europäische heidentum ist sowohl Indoeuropäisch wie auch durch ältere Europäische Traditionen geprägt.

Brathering
16.03.2012, 22:00
Pfaffentölpel lenke nicht ab:

Darum solltest du auch nicht dumm lügen, und zu täuschen versuchen: Ich warte auf Beweise für die historische Existenz Jesus, egal aus welchem Jahrhundert!!!

Also, welches sind die Beweise für die historische Existenz Jesus aus dem 20. und 21. Jahrhundert.

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PS:Lauft ihr Kreaturen schon wieder Sturm mich zu bannen? Ihr seid zu blöde dazu!!!!

Nietzsche ist ein interessanter Intellektueller, ich empfehle dir viel mehr als nur den Anfang von Antichrist zu lesen, damit habe ich zwar auch begonnen wegen der leichten und coolen Polemik aber um ihn zu verstehen reicht das kein bischen.
Fröhliche Wissenschaft - dort findest du seine geistige Ausgangslage
Genealogie der Moral - dort wirst du über das belehrt, was er eigentlich an der Moral des Christentumes auszusetzen hat
Ecce Homo - autobiografischer Fazit mit Betonung auf sein Hauptwerk:
Also Sprach Zarathustra - worin du auch findest was er mit Gott ist tot eigentlich meinte
Den Rest empfehle ich dir natürlich auch aber das ist das Fundament um den Mensch Nietzsche zu verstehen

Antichrist und Götzendämmerung sind nur spaßige Polemiken, denen man nicht den gleichen Ernst der vorher genannten Werke beimessen darf.

Laci
16.03.2012, 22:00
Indoeuropäisch wäre falsch, das europäische heidentum ist sowohl Indoeuropäisch wie auch durch ältere Europäische Traditionen geprägt.

Ach Efna, es gibt keine indoeuropäische Kultur welche falsch wäre, noch gibt es Germanen oder ein anderes Tum, es gibt keine falsche oder richtige Menscheitsskultur, alle Kultur der Menschheit fließt von einer Kultur zur anderen.

Gryphus
16.03.2012, 22:00
Indoeuropäisch wäre falsch, das europäische heidentum ist sowohl Indoeuropäisch wie auch durch ältere Europäische Traditionen geprägt.

Ich verstehe deinen Beitrag nicht ganz. Du meinst es geht auf die Ureinwohner Europas zurück?

Efna
16.03.2012, 22:38
Dieser ganze Hype um die angeblichen Naturreligionen ist romantisierender Unsinn. Die Anhänger dieser Kulte machen sich überhaupt nicht klar, dass sie wahrscheinlich die ersten gewesen wären, die man im Moor versenkt hätte.
Ich verstehe aber die Sehnsuch nach einem mythischen Urzustand der Harmonie der Welt - den hat es aber weder bei den Germanen noch bei den Kelten gegeben.

Man kann davon ausgehen, dass die Natur damals nicht als "Freund" oder schützenswerter Lebensraum verstanden wurden, sondern als gefährlich, menschenfeindlich und ungastlich - eine Bedrohung sondergleichen. Daraus resultierte die Hoffnung, diese grausame Natur milde und gnädig stimmen zu können durch entsprechende Rituale. Die heutige Naturvorstellung, vor allem in Deutschland, hat mit der harten Wirklichkeit der Menschen, die der Natur gnadenlos ausgeliefert waren, nichts zu tun.
Da springt man heute um ein paar Bäume und grillt ein bisschen, um dann in seine 2-Zimmer-Wohnung mit Zentralheizung zurückzukehren und zu duschen... :))
Deshalb finde ich diese Berufung auf "alte Religionen" ein bisschen albern.

1. Was kommt ihr eigentlich immer mit euren Moor? Der Grund warum diese Moorleichen im Moor landeten ist doch noch gar ni9chzt bekannt. Mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit waren die Gründe sehr unterschiedlich.

2. Die damaligen Menschen hatten ein sehr unterschiedlich, sie war wohltäter wie auch tückisch zugleich. Und so wurden die Götter auch dargestellt. Es gab eben keinen total guten Gott wie ihn die Christen präsentierten. Trotz aslledem respektierten sie die Natur durchaus, sie bracht auch Tod und Leid über sie, aber war auch Lebensgrundlage der damaligen Menschen ohne die sie nicht leben konnten. Zu der Natur gehört nunmal neben "guten" Eigenschaften auch Tod und Zerstörung und ohne diese würde es auch kein Leben geben. man kann diese Dinge nicht überwinden wie es die Christen tun wollen, weil sie Grundlage für unsere Existenz sind. Das Paradies und Gott ist etwas völlig unnatürliches.

3. Kaum ein Neupaganist beansprucht heute den Glauben masstabsgetreu wieder zu geben. Ich vermische genau wie landogar PÜantheismus mit Naturreligiösen Inhalten. ihr stellt es immer so da als wöllten wir das Heidentum von damals kopieren.

zoon politikon
16.03.2012, 22:44
1. Was kommt ihr eigentlich immer mit euren Moor? Der Grund warum diese Moorleichen im Moor landeten ist doch noch gar ni9chzt bekannt. Mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit waren die Gründe sehr unterschiedlich.

2. Die damaligen Menschen hatten ein sehr unterschiedlich, sie war wohltäter wie auch tückisch zugleich. Und so wurden die Götter auch dargestellt. Es gab eben keinen total guten Gott wie ihn die Christen präsentierten. Trotz aslledem respektierten sie die Natur durchaus, sie bracht auch Tod und Leid über sie, aber war auch Lebensgrundlage der damaligen Menschen ohne die sie nicht leben konnten. Zu der Natur gehört nunmal neben "guten" Eigenschaften auch Tod und Zerstörung und ohne diese würde es auch kein Leben geben. man kann diese Dinge nicht überwinden wie es die Christen tun wollen, weil sie Grundlage für unsere Existenz sind. Das Paradies und Gott ist etwas völlig unnatürliches.

3. Kaum ein Neupaganist beansprucht heute den Glauben masstabsgetreu wieder zu geben. Ich vermische genau wie landogar PÜantheismus mit Naturreligiösen Inhalten. ihr stellt es immer so da als wöllten wir das Heidentum von damals kopieren.

1. Das mit dem Moor gefällt mir ebend. :)
2. Das sind doch Plattitüden. "Die Lebensgrundlage der damaligen Menschen...." -als ob wir im Vakuum lebten. ;)
Außerdem wissen wir überhaupt nicht, welche Gottesvorstellung wie gefüllt waren, wir wissen einfach fast nichts darüber.
3. Ja, dann mischt mal schön. Welche Verbindlichkeit sich daraus dann aber ableiten soll, frage ich mich schon. Die Frage ist auch, WAS mischt man denn da so? Ich meine, wenn halt so wenig authentisch ist? Und was kommt dabei raus?

Efna
16.03.2012, 22:47
Ich verstehe deinen Beitrag nicht ganz. Du meinst es geht auf die Ureinwohner Europas zurück?

Die gesammte Fruchtbarkeitskulte sind wohl in der Neolitischen Epoche der Europäer entstanden und sind sogar wesentlich prägender als die Indoeuropäischen Wettergottheiten. der Begriff Indoeuropäisch ist grösstenteils heute nur noch Linguistisch zu betrachten. Man kann sagen das die Indoeuropäer wenn es den überhaupt eine Einwanderung einer solchen Ethnie kam(was mittlerweile auch bezweifelt wird) waren sie nur eine kleine Minderheit die gar nicht in der Lage war die Alteuropäischen Kultur zu verdrängen vielmehr kam es zu einer Vermischung beider Kulturen wo vielleicht sogar das Alteuropäische prägender war als das Indoeuropäische. Man muss nur mal etwa die Bandkeramische Kultur(Alteuropäisch) mit den der Kelten und Germanen vergleichen und die der "Indoeuiropäischen" Perser.

Efna
16.03.2012, 22:58
1. Das mit dem Moor gefällt mir ebend. :)
2. Das sind doch Plattitüden. "Die Lebensgrundlage der damaligen Menschen...." -als ob wir im Vakuum lebten. ;)
Außerdem wissen wir überhaupt nicht, welche Gottesvorstellung wie gefüllt waren, wir wissen einfach fast nichts darüber.
3. Ja, dann mischt mal schön. Welche Verbindlichkeit sich daraus dann aber ableiten soll, frage ich mich schon. Die Frage ist auch, WAS mischt man denn da so? Ich meine, wenn halt so wenig authentisch ist? Und was kommt dabei raus?

1. Was aber dein Vergleich nicht wirklich richtiger macht.

2. Man sollte die Natur weder beschönigen noch sie als total "Dunkle Herrscherin" die Natur ist eben die Natur mit all ihren Aspekten, aber insgesammt ein System auf der unser Leben basiert und ohne diesen es nicht möglich ist. Über die Götter der Germanen und Kelten wissen wir im Verhältniss zur römischen und griechischen Mythologie wenig, aber gar nichts ist auch nicht wirklich richtig.

3. Welche Verbindlichkeiten meinst du den?

Gryphus
16.03.2012, 22:59
3. Kaum ein Neupaganist beansprucht heute den Glauben masstabsgetreu wieder zu geben. Ich vermische genau wie landogar PÜantheismus mit Naturreligiösen Inhalten. ihr stellt es immer so da als wöllten wir das Heidentum von damals kopieren.

Das was ihr macht finde ich dann aber scheiße, denn das ist keine wirkliche Religion. Wenn man sich von einem Glauben nur das herausnimmt was einem gefällt ist das billiger Esoterikmist. In Russland gibt es organisierte heidnische Kommunen, die versuchen den alten Glauben zu erforschen und wiederzubeleben, die respektiere ich, aber das ...

Efna
16.03.2012, 23:01
Das was ihr macht finde ich dann aber scheiße, denn das ist keine wirkliche Religion. Wenn man sich nur das herausnimmt was einem gefällt ist billiger Esoterikmist. In Russland gibt es organisierte heidnische Kommunen, die versuchen den alten Glauben zu erforschen und wiederzubeleben, die respektiere ich, aber das ...

Ich halte nichts von Esoterik, da musste du scjon eher dich an Rikimer wenden, der ist der Experte darin. Mit Reiki, Alternative Medizin, Chakras und anderen Müll habe ich wenig zu tun.

zoon politikon
16.03.2012, 23:01
1. Was aber dein Vergleich nicht wirklich richtiger macht.

2. Man sollte die Natur weder beschönigen noch sie als total "Dunkle Herrscherin" die Natur ist eben die Natur mit all ihren Aspekten, aber insgesammt ein System auf der unser Leben basiert und ohne diesen es nicht möglich ist. Über die Götter der Germanen und Kelten wissen wir im Verhältniss zur römischen und griechischen Mythologie wenig, aber gar nichts ist auch nicht wirklich richtig.

3. Welche Verbindlichkeiten meinst du den?

1. Gut, es wären nur ein paar im Moor verschwunden, warum auch immer.
2. Gut, wenn es nicht romantisierend ist, bin ich einverstanden. Ich habe in Indien die Natur gehasst - und zu Recht! Ich habe nie gesagt "gar nichts", aber eben fast nichts.
3. Na was das für deine Existenz im Hier und Jetzt bedeutet und was es für Heilszusagen gibt.

zoon politikon
16.03.2012, 23:02
Das was ihr macht finde ich dann aber scheiße, denn das ist keine wirkliche Religion. Wenn man sich von einem Glauben nur das herausnimmt was einem gefällt ist das billiger Esoterikmist. In Russland gibt es organisierte heidnische Kommunen, die versuchen den alten Glauben zu erforschen und wiederzubeleben, die respektiere ich, aber das ...

Sehe ich genauso.

Gryphus
16.03.2012, 23:02
Mal so am Rande, gibt es da im Deutschen keinen anderen Begriff als Heidentum für? Heidentum ist der Name, der den Polytheisten von den Christen gegeben wurde, eigentlich ein Schimpfwort.

zoon politikon
16.03.2012, 23:03
Mal so am Rande, gibt es da im Deutschen keinen anderen Begriff als Heidentum für? Heidentum ist der Name, der den Polytheisten von den Christen gegeben wurde, eigentlich ein Schimpfwort.

Das ist heute so wie "Nig*ger" in den USA.

Laci
16.03.2012, 23:04
3 Millionen werden es wohl nicht sein, einige zehntausend Kinder sind aber wohl von katholischen Pfaffen in den Arsch gevögelt worden,dies hat diese Sau im Vatikan, Ratzinger auch winselnd eingestanden.

Brathering
16.03.2012, 23:04
Mal so am Rande, gibt es da im Deutschen keinen anderen Begriff als Heidentum für? Heidentum ist der Name, der den Polytheisten von den Christen gegeben wurde, eigentlich ein Schimpfwort.

Die nennen sich selbst so, also diese neue Gothic Bewegung: Heiden bzw Neopaganismus

Gryphus
16.03.2012, 23:05
Ich halte nichts von Esoterik, da musste du scjon eher dich an Rikimer wenden, der ist der Experte darin. Mit Reiki, Alternative Medizin, Chakras und anderen Müll habe ich wenig zu tun.

Irgendwelche Religionen abzuwandeln ist auch esoterisch, im Moment ist da gerade der Eurobuddhismus in. An den erinnert mich dieses Pseudoheidentum.

Brathering
16.03.2012, 23:06
3 Millionen werden es wohl nicht sein, einige zehntausend Kinder sind aber wohl von katholischen Pfaffen in den Arsch gevögelt worden,dies hat diese Sau im Vatikan, Ratzinger auch winselnd eingestanden.

Und du warst eines davon und hast dich mehrmals angestellt und somit die Zahl manipuliert.

Gryphus
16.03.2012, 23:09
Das ist heute so wie "Nig*ger" in den USA.

Bei uns nennen die sich "Rodnoveri" ("Anhänger des heimischen Glaubens"):

http://en.wikipedia.org/wiki/Slavic_Neopaganism

Brathering
16.03.2012, 23:12
Bei uns nennen die sich "Rodnoveri" ("Anhänger des heimischen Glaubens"):

http://en.wikipedia.org/wiki/Slavic_Neopaganism

Geil! Die haben ein Hakenkreuz als Symbol http://sr.wikipedia.org/wiki/%D0%94%D0%B0%D1%82%D0%BE%D1%82%D0%B5%D0%BA%D0%B0:R eceBogaSwargi.svg

Laci
16.03.2012, 23:14
Und du warst eines davon und hast dich mehrmals angestellt und somit die Zahl manipuliert.

Brattrottel, ich kann doch nichts dafür das katholische Pfaffen so gerne Kinder vögeln!!

Efna
16.03.2012, 23:19
1. Gut, es wären nur ein paar im Moor verschwunden, warum auch immer.
2. Gut, wenn es nicht romantisierend ist, bin ich einverstanden. Ich habe in Indien die Natur gehasst - und zu Recht! Ich habe nie gesagt "gar nichts", aber eben fast nichts.
3. Na was das für deine Existenz im Hier und Jetzt bedeutet und was es für Heilszusagen gibt.

1. Es gibt übrigens auch Moorleichen aus der Christlichen Zeit, was zeigt das es kein Phänomen innerhalb ds Heidentum war. Es gibt zahlreiche theorien darüber. aber ein sehr über das es sich zu diskutieren lohnt.
2. Ein Survival Lehrer sagte mir mal, das man in der Natur wunderbar überleben kann wenn man sie kennt. Die Natur ist allerdings auch für uns heute in der modernen westlichen Welt Lebensgrundlage ohne die unsere Zivilisation gar nicht existieren könnte, sie ist eben auch Lebensgrundlage.
3. Ich verspreche mir kein Heil von niemanden, Glaube ist für mich in erster Linie Erkenntnis auf Spiritueller Ebene. Nach dem Tod erwartet uns sicher das selbe, am wahrscheinlichsten halte ich die wiedergeburt. Aber insgesammt glaube das man seibn Leben schon im diesseits besser machen kann eben durch Ethik, dabeo orientiree ich mich durchaus an der Wiccanischen ethik.

Efna
16.03.2012, 23:25
Irgendwelche Religionen abzuwandeln ist auch esoterisch, im Moment ist da gerade der Eurobuddhismus in. An den erinnert mich dieses Pseudoheidentum.

Esoterik sind in erster Linie praktiken, Religion zu vermischen nennt man Synkretismus. Was auch im Heidentum(auch im alten) nichts ungewöhnlich war, den sie basierten nicht so sehr auf Dogmatismus der Monotheistischen Religionen sondern das Wandelbare spielte eine wichtige Rolle heute wie damals im Heidentum. Es wurden auch sehr oft Götter aus anderen heidnischen Religionen übernommen sowie deren Grundsätze. Man sollte sich die heidnischen Religion nicht als ein Monolithischen Block betrachten mit einen festen dogmatischen Hintergrund. Die heidnischen Religionen waren immer gewachsene Religion, sie sind begründet wurden sondern entstanden.

Gryphus
16.03.2012, 23:42
Die gesammte Fruchtbarkeitskulte sind wohl in der Neolitischen Epoche der Europäer entstanden und sind sogar wesentlich prägender als die Indoeuropäischen Wettergottheiten. der Begriff Indoeuropäisch ist grösstenteils heute nur noch Linguistisch zu betrachten. Man kann sagen das die Indoeuropäer wenn es den überhaupt eine Einwanderung einer solchen Ethnie kam(was mittlerweile auch bezweifelt wird) waren sie nur eine kleine Minderheit die gar nicht in der Lage war die Alteuropäischen Kultur zu verdrängen vielmehr kam es zu einer Vermischung beider Kulturen wo vielleicht sogar das Alteuropäische prägender war als das Indoeuropäische.

Kulturell verdrängt haben, bzw. assimiliert haben müssen sie sie, denn sonst gäbe es heute keine indoeuropäische Sprachfamilie. Nur genetisch hätten sie die Alteuropäer nicht verdrängen können, da die Indoeuropäer zahlenmäßig nicht sehr groß waren und wie es oft in der Geschichte vorkam nur eine neue Oberschicht gebildet haben.

Und war der dominante Kult vor der Ankunft der Indoeuropäer nicht ein Mondkult?


Man muss nur mal etwa die Bandkeramische Kultur(Alteuropäisch) mit den der Kelten und Germanen vergleichen und die der "Indoeuiropäischen" Perser.

Die Perser zählt man zu den Indoariern, nicht zu den Indoeuropäern, da sie auch eine iranische Sprache sprechen und iranische Sprachen nicht zur indoeuropäischen Sprachfamilie gehören.

Gryphus
16.03.2012, 23:50
Geil! Die haben ein Hakenkreuz als Symbol http://sr.wikipedia.org/wiki/%D0%94%D0%B0%D1%82%D0%BE%D1%82%D0%B5%D0%BA%D0%B0:R eceBogaSwargi.svg

Ja, aber ein linksgekrümtes. Überhaupt verwenden die Swastikas und Sonnenräder in allen nur möglichen Formen, mir persönlich gefällt das "Rad des Svarog" (Svarog = Gott des Himmelsfeuers und Vater des Sonnengottes):

http://www.slavput.ru/i/283/main/Perunov_cvet_CDR.png

Gryphus
16.03.2012, 23:55
Wer sich für slawische Symbole interessiert:

http://www.nasled.org/vera/Simvoly.htm

Das hier ist das Beste:

http://www.nasled.org/vera/izbr/sybols4.gif

:D

Gryphus
17.03.2012, 00:01
Esoterik sind in erster Linie praktiken, Religion zu vermischen nennt man Synkretismus. Was auch im Heidentum(auch im alten) nichts ungewöhnlich war, den sie basierten nicht so sehr auf Dogmatismus der Monotheistischen Religionen sondern das Wandelbare spielte eine wichtige Rolle heute wie damals im Heidentum. Es wurden auch sehr oft Götter aus anderen heidnischen Religionen übernommen sowie deren Grundsätze. Man sollte sich die heidnischen Religion nicht als ein Monolithischen Block betrachten mit einen festen dogmatischen Hintergrund. Die heidnischen Religionen waren immer gewachsene Religion, sie sind begründet wurden sondern entstanden.

Welche fremden Götter (mal abgesehen von keltischen) haben z.B die Germanen denn übernommen? Weil wenn du Rom meinst ist das was ganz anderes, die Römer hatten nämlich noch nicht mal eigene Götter (von kleineren Gottheiten abgesehen), sondern gaben den griechischen einfach neue Namen.

Efna
17.03.2012, 00:16
Kulturell verdrängt haben, bzw. assimiliert haben müssen sie sie, denn sonst gäbe es heute keine indoeuropäische Sprachfamilie. Nur genetisch hätten sie die Alteuropäer nicht verdrängen können, da die Indoeuropäer zahlenmäßig nicht sehr groß waren und wie es oft in der Geschichte vorkam nur eine neue Oberschicht gebildet haben.

Und war der dominante Kult vor der Ankunft der Indoeuropäer nicht ein Mondkult?



Die Perser zählt man zu den Indoariern, nicht zu den Indoeuropäern, da sie auch eine iranische Sprache sprechen und iranische Sprachen nicht zur indoeuropäischen Sprachfamilie gehören.

Ich denke da hast dich da nicht ganz informiert, die Indoeuropäer gibt es defacto nur Lunguistisch zumindestens bewiesenerweise. Über eine geschlossene Ethnie oder gar Volk kann man nach heutigen Kenntnisstand nicht reden. Die Ausbreitung einer Sprache kann einer Eigendynamik folgen die auf ganz unterschiedliche Weise Erfolgen kann. Es könnte z.b. auch gut möglich das die Indoeuropäisch Sprache eine Handelsprache war die man verwendete damit man sich verständigen konnte und die dann allmählich die die Gebrauchssprache von einzelnen Stämmen und Völkern beeinflusste indem man einfach Wörter übernahm oder Lehnwörter bildete. Auch die Verbreitung des Asenbronze das oft den Indoeuropäert früher zugeschrieben könnte sich auch durch Handel verbreitet haben. Und es gab damals schon sehr weitreichende Handelswege der sehr umfangreich war. Die Persische Sprache und auch das heutige Iranische ist eine Indoeuropäisch Sprache, das Indoarische oder oft auch Indoiranisch genannt ist eine orientalische Untergruppe des Indoeuropäischen zu den neneben dn persisch auch Indisch, Kurdisch Pakistani und die Zigeunersprachen zählen.
Natürlich weiss man nicht im Detail wie der Glaube der Neolithischen Europäer aussah aber es waren vor allem Vegetations und Fruchtbarkeitskulte. Typisch dabei waren vor allem die Dominanz weiblicher Gottheiten und zumindestens einen damit verbundenen Weiblichkeitskult. Da man diese Attributte traditionell als weiblich betrachtete. Das verführte oft zu der Annahme das die Alteuropäischen Kulturen Matriarchisch sind, was durchaus möglich ist aber auch alles andere als bewiesen, von daher reine Spekulation, lediglich einige Hinweise. Aber vor allem war der Grund wohl das die Neolithische Kulturen Europas vor allem Ackerbauern, während in der Bronzezeit Hirten und Viehzucht durchaus wichtiger wurde als im Neolithischen Europa. Auf den Vegetations und Fruchtbarkeitskulten basieren höchstwahrscheinlich die späteren Gottheiten Ceres, Demeter, Pan, Frey, Freya, Venus etc.
Mondkulte waren vor allem im Orientalischen Heidentum typisch, weswegen man annimmt das der Gebrauch das Mondes in Islamischen Ländern eben eine Tradition die auf den alten heidnischen Riten des Orients zurückzuführen ist.

Gryphus
17.03.2012, 00:27
(...)


Ich denke da hast dich da nicht ganz informiert, die Indoeuropäer gibt es defacto nur Lunguistisch zumindestens bewiesenerweise. Über eine geschlossene Ethnie oder gar Volk kann man nach heutigen Kenntnisstand nicht reden. Die Ausbreitung einer Sprache kann einer Eigendynamik folgen die auf ganz unterschiedliche Weise Erfolgen kann. Es könnte z.b. auch gut möglich das die Indoeuropäisch Sprache eine Handelsprache war die man verwendete damit man sich verständigen konnte und die dann allmählich die die Gebrauchssprache von einzelnen Stämmen und Völkern beeinflusste indem man einfach Wörter übernahm oder Lehnwörter bildete. Auch die Verbreitung des Asenbronze das oft den Indoeuropäert früher zugeschrieben könnte sich auch durch Handel verbreitet haben. Und es gab damals schon sehr weitreichende Handelswege der sehr umfangreich war.

Das ist nur eine Theorie, in der Regel deuten gemeinsame Sprachen aber auf ein gemeinsames Großvolk hin. Wobei das natürlich auch nicht beweisbar ist, ich halte es aber für wahrscheinlicher.


Die Persische Sprache und auch das heutige Iranische ist eine Indoeuropäisch Sprache, das Indoarische oder oft auch Indoiranisch genannt ist eine orientalische Untergruppe des Indoeuropäischen zu den neneben dn persisch auch Indisch, Kurdisch Pakistani und die Zigeunersprachen zählen.

Ja, da habe ich mich gerade in der Tat vertan. Die indoarische Gruppe ist wie du schon richtig sagst eine Untergruppe der indoeuropäischen.


Mondkulte waren vor allem im Orientalischen Heidentum typisch, weswegen man annimmt das der Gebrauch das Mondes in Islamischen Ländern eben eine Tradition die auf den alten heidnischen Riten des Orients zurückzuführen ist.

Was das angeht bin ich wirklich nicht gut informiert, aber gab es nicht etwa zur Zeit des Aufkommens von Ackerbau eine mesopotamische Emigration nach Europa, die eben diese orientalischen Mondkulte mitsichbrachte?

Efna
17.03.2012, 00:28
Welche fremden Götter (mal abgesehen von keltischen) haben z.B die Germanen denn übernommen? Weil wenn du Rom meinst ist das was ganz anderes, die Römer hatten nämlich noch nicht mal eigene Götter (von kleineren Gottheiten abgesehen), sondern gaben den griechischen einfach neue Namen.

Die Römer haben durchaus eigene Götter gehabt wie Juno. Jupiter und Minerva waren zumindestens urrömische. Die Römischen Gottheiten hatten allerdings sehr viele ähnlichkeiten mit den Griechen, was allerdings nicht daran lag das man einfach die Götter kopierte sondern an den Etruskern die im auf der Italienischen Halbinsel vor dem Römer die Kulturelle Dominanz hatten, die wieder sehr von den Griechen beeinflusst wurden. Es ist auch gut möglich das sie aus dem griechischen und Westanatolidschen Raum stammten. Die Etrusker beeinflussten die römische Kultur entscheidend prägten.
Die Germanen übernahmen die römische Jagdgöttin Diana die in Griechenland Artemis war und diese auch sehr beliebt in verschiedenen germanischen Stämmen war. Polytheistische Religion fällt es allgemein leichter andere Götter und Merkmale anderer Religionen zu übernehmen als Monotheistische Religionen.

Efna
17.03.2012, 00:45
Das ist nur eine Theorie, in der Regel deuten gemeinsame Sprachen aber auf ein gemeinsames Großvolk hin. Wobei das natürlich auch nicht beweisbar ist, ich halte es aber für wahrscheinlicher.


Natürlich ist das nur eine Theorien, eine unter sehr vielen. Man muss einfach mal das heutige Englisch anschauen, es beeinflusste die Sprache ganzer Nation, selbst dort wo die engländer oder Amerikaner niemals wirklich Fuss gefasst haben und selbst viele englische Kolonien haben ihre kulturelle Eigenheiten wie etwa Indien, Pakistan, Hongkong etc. und trotzdem als Verkehrsprache spielt sie eine wichtige Rolle und beeinflusst die sprachen. Obwohl sich in vielen niemals wirklich viele Engländer niederliesen und in vielen Gebieten haben sie niemals geherrscht. Jetzt stell dir mal Archäologen vielleicht in ein paar tausend Jahren vor die unsere Gegenwart erforschen und überall englische Schriftstücke, Coca cola Flaschen etc. finden, die können sehr schnell in ein Fettnäpfchjen treten.


Was das angeht bin ich wirklich nicht gut informiert, aber gab es nicht etwa zur Zeit des Aufkommens von Ackerbau eine mesopotamische Emigration nach Europa, die eben diese orientalischen Mondkulte mitsichbrachte?

Es gibt die Theorie darüber, eine andere besagt das dies durch Technologietransfer stattgefunden hat. Aber die Mondkulte waren vor allem ein Produkt der semitischen Stämme die erst später in den Orient einwanderten.

Rabenfeder
17.03.2012, 01:01
Guten Morgen Laci,





Zitat von Brathering

"eine Kirche ist vor allem ein Herrschaftsgebilde, das den geistigeren Menschen den obersten Rang sichert und an die Macht der Geistigkeit soweit glaubt, um sich alle gröberen Gewaltmittel zu verbieten - damit allein ist die Kirche unter allen Umständen eine vornehmere Institution als der Staat." aus Fröhliche Wissenschaft :p

er sieht übrigens im Papst Cesare Borgia den Übermenschen



Jetzt googelst wie wild um ein Textverständnis zu Nietzsches Werk zu simulieren, verkürzt, dumm, ungenau, zeigt dies Gestammel nur eines, du hast dich nie wirklich mit Nietzsche beschäftigt!



Geschenkt, wir Menschliche, Allzumenschliche haben es alle schon getan.
Somit ist es auch in Deinem Fall keine Schande, sich zu weit aus dem Fenster gelehnt zu haben.

Mich dünkt, Brathering hat sich vermutlich weit intensiver mit Nietzsche beschäftigt als Du (oder ich)... ;)



In der "fröhlichen Wissenschaft" findet sich im fünften Buch folgender Text:




Der Bauernaufstand des Geistes. – Wir Europäer befinden uns im Anblick einer ungeheuren Trümmerwelt, wo Einiges noch hoch ragt, wo Vieles morsch und unheimlich dasteht, das Meiste aber schon am Boden liegt, malerisch genug – wo gab es je schönere Ruinen? – und überwachsen mit grossein und kleinem Unkraute. Die Kirche ist diese Stadt des Untergangs: wir sehen die religiöse Gesellschaft des Christenthums bis in die untersten Fundamente erschüttert, – der Glaube an Gott ist umgestürzt, der Glaube an das christlich-asketische Ideal kämpft eben noch seinen letzten Kampf. Ein solches lang und gründlich gebautes Werk wie das Christenthum – es war der letzte Römerbau! – konnte freilich nicht mit Einem Male zerstört werden; alle Art Erdbeben hat da rütteln, alle Art Geist, die anbohrt, gräbt, nagt, feuchtet, hat da helfen müssen. Aber was das Wunderlichste ist: Die, welche sich am meisten darum bemüht haben, das Christenthum zu halten, zu erhalten, sind gerade seine besten Zerstörer geworden, – die Deutschen. Es scheint, die Deutschen verstehen das Wesen einer Kirche nicht. Sind sie dazu nicht geistig genug? nicht misstrauisch genug? Der Bau der Kirche ruht jedenfalls auf einer südländischen Freiheit und Freisinnigkeit des Geistes und ebenso auf einem südländischen Verdachte gegen Natur, Mensch und Geist, – er ruht auf einer ganz andren Kenntniss des Menschen, Erfahrung vom Menschen, als der Norden gehabt hat. Die Lutherische Reformation war in ihrer ganzen Breite die Entrüstung der Einfalt gegen etwas "Vielfältiges", um vorsichtig zu reden, ein grobes biederes Missverständniss, an dem Viel zu verzeihen ist, – man begriff den Ausdruck einer siegreichen Kirche nicht und sah nur Corruption, man missverstand die vornehme Skepsis, jenen Luxus von Skepsis und Toleranz, welchen sich jede siegreiche selbstgewisse Macht gestattet... Man übersieht heute gut genug, wie Luther in allen kardinalen Fragen der Macht verhängnissvoll kurz, oberflächlich, unvorsichtig angelegt war, vor Allem als Mann aus dem Volke, dem alle Erbschaft einer herrschenden Kaste, aller Instinkt für Macht abgieng: so dass sein Werk, sein Wille zur Wiederherstellung jenes Römer-Werks, ohne dass er es wollte und wusste, nur der Anfang eines Zerstörungswerks wurde. Er dröselte auf, er riss zusammen, mit ehrlichem Ingrimme, wo die alte Spinne am sorgsamsten und längsten gewoben hatte. Er lieferte die heiligen Bücher an Jedermann aus, – damit geriethen sie endlich in die Hände der Philologen, das heisst der Vernichter jeden Glaubens, der auf Büchern ruht. Er zerstörte den Begriff "Kirche", indem er den Glauben an die Inspiration der Concilien wegwarf: denn nur unter der Voraussetzung, dass der inspirirende Geist, der die Kirche gegründet hat, in ihr noch lebe, noch baue, noch fortfahre, sein Haus zu bauen, behält der Begriff "Kirche" Kraft. Er gab dem Priester den Geschlechtsverkehr mit dem Weibe zurück: aber drei Viertel der Ehrfurcht, deren das Volk, vor Allem das Weib aus dem Volke fähig ist, ruht auf dem Glauben, dass ein Ausnahme-Mensch in diesem Punkte auch in andren Punkten eine Ausnahme sein wird, – hier gerade hat der Volksglaube an etwas Uebermenschliches im Menschen, an das Wunder, an den erlösenden Gott im Menschen, seinen feinsten und verfänglichsten Anwalt. Luther musste dem Priester, nachdem er ihm das Weib gegeben hatte, die Ohrenbeichte nehmen, das war psychologisch richtig: aber damit war im Grunde der christliche Priester selbst abgeschafft, dessen tiefste Nützlichkeit immer die gewesen ist, ein heiliges Ohr, ein verschwiegener Brunnen, ein Grab für Geheimnisse zu sein. "Jedermann sein eigner Priester" – hinter solchen Formeln und ihrer bäurischen Verschlagenheit versteckte sich bei Luther der abgründliche Hass auf den "höheren Menschen" und die Herrschaft des "höheren Menschen", wie ihn die Kirche concipirt hatte: – er zerschlug ein Ideal, das er nicht zu erreichen wusste, während er die Entartung dieses Ideals zu bekämpfen und zu verabscheuen schien. Thatsächlich stiess er, der unmögliche Mönch, die Herrschaft der homines religiosi von sich; er machte also gerade Das selber innerhalb der kirchlichen Gesellschafts-Ordnung, was er in Hinsicht auf die bürgerliche Ordnung so unduldsam bekämpfte, – einen "Bauernaufstand". – Was hinterdrein Alles aus seiner Reformation gewachsen ist, Gutes und Schlimmes, und heute ungefähr überrechnet werden kann, – wer wäre wohl naiv genug, Luthern um dieser Folgen willen einfach zu loben oder zu tadeln? Er ist an Allem unschuldig, er wusste nicht was er that. Die Verflachung des europäischen Geistes, namentlich im Norden, seine Vergutmüthigung, wenn man's lieber mit einem moralischen Worte bezeichnet hört, that mit der Lutherischen Reformation einen tüchtigen Schritt vorwärts, es ist kein Zweifel; und ebenso wuchs durch sie die Beweglichkeit und Unruhe des Geistes, sein Durst nach Unabhängigkeit, sein Glaube an ein Recht auf Freiheit, seine "Natürlichkeit". Will man ihr in letzterer Hinsicht den Werth zugestehn, Das vorbereitet und begünstigt zu haben, was wir heute als "moderne Wissenschaft" verehren, so muss man freilich hinzufügen, dass sie auch an der Entartung des modernen Gelehrten mitschuldig ist, an seinem Mangel an Ehrfurcht, Scham und Tiefe, an der ganzen naiven Treuherzigkeit und Biedermännerei in Dingen der Erkenntniss, kurz an jenem Plebejismus des Geistes, der den letzten beiden Jahrhunderten eigenthümlich ist und von dem uns auch der bisherige Pessimismus noch keineswegs erlöst hat, – auch die, "modernen Ideen" gehören noch zu diesem Bauernaufstand des Nordens gegen den kälteren, zweideutigeren, misstrauischeren Geist des Südens, der sich in der christlichen Kirche sein grösstes Denkmal gebaut hat. Vergessen wir es zuletzt nicht, was eine Kirche ist, und zwar im Gegensatz zu jedem "Staate": eine Kirche ist vor Allem ein Herrschafts-Gebilde, das den geistigeren Menschen den obersten Rang sichert und an die Macht der Geistigkeit soweit glaubt, um sich alle gröberen Gewaltmittel zu verbieten, – damit allein ist die Kirche unter allen Umständen eine vornehmere Institution als der Staat. –



Ich denke, wir können hier durchaus von einer gewissen Sympathie Nietzsches für die katholische Kirche sprechen, oder nicht?

Deshalb muss er doch nicht katholisch sein wollen! :D



Gruss



Rabenfeder

Rabenfeder
17.03.2012, 01:22
Guten Morgen Efna,



wenn Du erlaubst (du hast ja keine Wahl... ;) ), dann möchte ich Deinen interessanten Themenstrang noch ein wenig mehr mit Nietzsche-Zitaten aus der "fröhlichen Wissenschaft" beglücken, in der Hoffnung, diese mögen das Thema bereichern, zur Diskussion einladen und also mehr sein als ermüdender Textmüll:




Grösster Nutzen des Polytheismus. – Dass der Einzelne sich sein eigenes Ideal aufstelle und aus ihm sein Gesetz, seine Freuden und seine Rechte ableite – das galt wohl bisher als die ungeheuerlichste aller menschlichen Verirrungen und als die Abgötterei an sich; in der That haben die Wenigen, die diess wagten, immer vor sich selber eine Apologie nöthig gehabt, und diese lautete gewöhnlich: "nicht ich! nicht ich! sondern ein Gott durch mich!" Die wundervolle Kunst und Kraft, Götter zu schaffen – der Polytheismus – war es, in der dieser Trieb sich entladen durfte, in der er sich reinigte, vervollkommnete, veredelte: denn ursprünglich war es ein gemeiner und unansehnlicher Trieb, verwandt dem Eigensinn, dem Ungehorsame und dem Neide. Diesem Triebe zum eigenen Ideale feind sein: das war ehemals das Gesetz jeder Sittlichkeit. Da gab es nur Eine Norm:, "der Mensch" – und jedes Volk glaubte diese Eine und letzte Norm zu haben. Aber über sich und ausser sich, in einer fernen Ueberwelt, durfte man eine Mehrzahl von Normen sehen: der eine Gott war nicht die Leugnung oder Lästerung des anderen Gottes! Hier erlaubte man sich zuerst Individuen, hier ehrte man zuerst das Recht von Individuen. Die Erfindung von Göttern, Heroen und Uebermenschen aller Art, sowie von Neben- und Untermenschen, von Zwergen, Feen, Centauren, Satyrn, Dämonen und Teufeln, war die unschätzbare Vorübung zur Rechtfertigung der Selbstsucht und Selbstherrlichkeit des Einzelnen: die Freiheit, welche man dem Gotte gegen die anderen Götter gewährte, gab man zuletzt sich selber gegen Gesetze und Sitten und Nachbarn. Der Monotheismus dagegen, diese starre Consequenz der Lehre von Einem Normalmenschen – also der Glaube an einen Normalgott, neben dem es nur noch falsche Lügengötter giebt – war vielleicht die grösste Gefahr der bisherigen Menschheit: da drohte ihr jener vorzeitige Stillstand, welchen, soweit wir sehen können, die meisten anderen Thiergattungen schon längst erreicht haben; als welche alle an Ein Normalthier und Ideal in ihrer Gattung glauben und die Sittlichkeit der Sitte sich endgültig in Fleisch und Blut übersetzt haben. Im Polytheismus lag die Freigeisterei und Vielgeisterei des Menschen vorgebildet: die Kraft, sich neue und eigene Augen zu schaffen und immer wieder neue und noch eigenere: sodass es für den Menschen allein unter allen Thieren keine ewigen Horizonte und Perspectiven giebt.





Misslingen der Reformationen. – Es spricht für die höhere Cultur der Griechen selbst in ziemlich frühen Zeiten, dass mehrere Male die Versuche, neue griechische Religionen zu gründen, gescheitert sind; es spricht dafür, dass es schon früh eine Menge verschiedenartiger Individuen in Griechenland gegeben haben muss, deren verschiedenartige Noth nicht mit einem einzigen Recepte des Glaubens und Hoffens abzuthun war. Pythagoras und Plato, vielleicht auch Empedokles, und bereits viel früher die orphischen Schwarmgeister, waren darauf aus, neue Religionen zu gründen; und die beiden Erstgenannten hatten so ächte Religionsstifter-Seelen und –Talente, dass man sich über ihr Misslingen nicht genug verwundern kann: sie brachten es aber nur zu Secten. Jedes Mal, wo die Reformation eines ganzen Volkes misslingt und nur Secten ihr Haupt emporheben, darf man schliessen, dass das Volk schon sehr vielartig in sich ist und sich von den groben Heerdeninstincten und der Sittlichkeit der Sitte loszulösen beginnt: ein bedeutungsvoller Schwebezustand, den man als Sittenverfall und Corruption zu verunglimpfen gewohnt ist: während er das Reifwerden des Eies und das nahe Zerbrechen der Eierschaale ankündigt. Dass Luther's Reformation im Norden gelang, ist ein Zeichen dafür, dass der Norden gegen den Süden Europa's zurückgeblieben war und noch ziemlich einartige und einfarbige Bedürfnisse kannte; und es hätte überhaupt keine Verchristlichung Europa's gegeben, wenn nicht die Cultur der alten Welt des Südens allmählich durch eine übermässige Hinzumischung von germanischem Barbarenblut barbarisirt und ihres Cultur-Uebergewichtes verlustig gegangen wäre. Je allgemeiner und unbedingter ein Einzelner oder der Gedanke eines Einzelnen wirken kann, um so gleichartiger und um so niedriger muss die Masse sein, auf die da gewirkt wird; während Gegenbestrebungen innere Gegenbedürfnisse verrathen, welche auch sich befriedigen und durchsetzen wollen. Umgekehrt darf man immer auf eine wirkliche Höhe der Cultur schliessen, wenn mächtige und herrschsüchtige Naturen es nur zu einer geringen und sectirerischen Wirkung bringen: diess gilt auch für die einzelnen Künste und die Gebiete der Erkenntniss. Wo geherrscht wird, da giebt es Massen: wo Massen sind, da giebt es ein Bedürfniss nach Sclaverei. Wo es Sclaverei giebt, da sind der Individuen nur wenige, und diese haben die Heerdeninstincte und das Gewissen gegen sich.




Unser neues "Unendliches". – Wie weit der perspektivische Charakter des Daseins reicht oder gar ob es irgend einen andren Charakter noch hat, ob nicht ein Dasein ohne Auslegung, ohne "Sinn" eben zum "Unsinn" wird, ob, andrerseits, nicht alles Dasein essentiell ein auslegendes Dasein ist – das kann, wie billig, auch durch die fleissigste und peinlich-gewissenhafteste Analysis und Selbstprüfung des Intellekts nicht ausgemacht werden: da der menschliche Intellekt bei dieser Analysis nicht umhin kann, sich selbst unter seinen perspektivischen Formen zu sehn und nur in ihnen zu sehn. Wir können nicht um unsre Ecke sehn: es ist eine hoffnungslose Neugierde, wissen zu wollen, was es noch für andre Arten Intellekt und Perspektive geben könnte: zum Beispiel, ob irgend welche Wesen die Zeit zurück oder abwechselnd vorwärts und rückwärts empfinden können (womit eine andre Richtung des Lebens und ein andrer Begriff von Ursache und Wirkung gegeben wäre). Aber ich denke, wir sind heute zum Mindesten ferne von der lächerlichen Unbescheidenheit, von unsrer Ecke aus zu dekretiren, dass man nur von dieser Ecke aus Perspektiven haben dürfe. Die Welt ist uns vielmehr noch einmal "unendlich" geworden: insofern wir die Möglichkeit nicht abweisen können, dass sie unendliche Interpretationen in sich schliesst. Noch einmal fasst uns der grosse Schauder – aber wer hätte wohl Lust, dieses Ungeheure von unbekannter Welt nach alter Weise sofort wieder zu vergöttlichen? Und etwa das Unbekannte fürderhin als, den "Unbekannten" anzubeten? Ach, es sind zu viele ungöttliche Möglichkeiten der Interpretation mit in dieses Unbekannte eingerechnet, zu viel Teufelei, Dummheit, Narrheit der Interpretation, – unsre eigne menschliche, allzumenschliche selbst, die wir kennen...




Polytheistische Grüsse



Rabenfeder

Felix Krull
17.03.2012, 01:50
Wenn es um eine religiöse Diskussion geht dann meist um eine der drei monotheistischen erlöserkulte aus dem Orient und wie sich gegenseitoig die Köpfe einschlagen und schlussendlich alle nur in ihren Tempel und vor ihren Gott voller "Gottesfurcht" sich in den Staub legen. Aber um diese "Hochreligionen" soll es mir nicht gehen. Ich finde es ist mal wieder Zeit das es um Glaubensformen geht die sich an den Vormonotheistischen Glaubensformen orientieren oder dessen Ursprung eben in einer Naturreligiösen Sicht steht. Es ist schade das diese Religion so gut wie ausgelöscht wurden, umso besser ist das einige Menschen unser heidnisches Erbe bewahren das letztendlich vor allem in unseren Bräuchen überlebt. die Frage ist ob es diesen Forum überhaupt noch Heiden gibt?

Ja ich bin sozusagen Heide, auch wenn das eine christliche Bezeichnung bzw. Beleidigung für Ungläubige ist.

Und jetzt?

-jmw-
17.03.2012, 08:15
Mögen die Götter Dir geben, was Du verdienst! ;)
Geschenke nehme ich gerne und jederzeit an. :)

Efna
17.03.2012, 12:16
Ja ich bin sozusagen Heide, auch wenn das eine christliche Bezeichnung bzw. Beleidigung für Ungläubige ist.

Und jetzt?

Eigfentlich ist es eine Beleidigung von Seitens der Christen, aber es gab bisher keine wirklich eigenbezeichnung.

Laci
17.03.2012, 15:06
Guten Morgen Laci,







Geschenkt, wir Menschliche, Allzumenschliche haben es alle schon getan.
Somit ist es auch in Deinem Fall keine Schande, sich zu weit aus dem Fenster gelehnt zu haben.

Mich dünkt, Brathering hat sich vermutlich weit intensiver mit Nietzsche beschäftigt als Du (oder ich)... ;)



In der "fröhlichen Wissenschaft" findet sich im fünften Buch folgender Text:







Ich denke, wir können hier durchaus von einer gewissen Sympathie Nietzsches für die katholische Kirche sprechen, oder nicht?

Deshalb muss er doch nicht katholisch sein wollen! :D



Gruss



Rabenfeder

Guten Nachmittag Rabenfeder:)

Dich dünkt es falsch, und man kann nicht!

Was du und der Brathirn hier versucht, ist mit ein wenig googeln ein Textverständnis für das Werk Nietzsches zu simulieren, weches keiner Prüfung standhält! Nietzsche hätte um Luther/ dem uneingestanden ungeliebten toten Vater zu schaden, kurzfristig sogar die Pest als segensreich gelobt, um zwei Seiten später doch wieder seinen wahren Gefühlen Ausdruck zu geben: Er hat die Kirche, die katholische wie die protestantische, wie die Pest gehasst!:):)

Das was du und der Brathirn als Sympathie deuten wollen, ist die mögliche Sympathie Nietzsches für eine erträumte Kirche, welche es historisch nie gegeben hat.

Gawen
17.03.2012, 15:36
Eigfentlich ist es eine Beleidigung von Seitens der Christen, aber es gab bisher keine wirklich eigenbezeichnung.

Ich bin Asatruar, ein Asentreuer. Eigenbezeichnung genug?

Efna
17.03.2012, 15:45
Ich bin Asatruar, ein Asentreuer. Eigenbezeichnung genug?

Nicht jeder Heide ist aber auch Asatru.

Gawen
17.03.2012, 16:10
Nicht jeder Heide ist aber auch Asatru.

Es gibt ja auch nicht "die Heiden". Wir müssen doch nicht alle gleich sein.

Was für einer bist Du denn?

Brathering
17.03.2012, 16:12
Guten Nachmittag Rabenfeder:)

Dich dünkt es falsch, und man kann nicht!

Was du und der Brathirn hier versucht, ist mit ein wenig googeln ein Textverständnis für das Werk Nietzsches zu simulieren, weches keiner Prüfung standhält! Nietzsche hätte um Luther/ dem uneingestanden ungeliebten toten Vater zu schaden, kurzfristig sogar die Pest als segensreich gelobt, um zwei Seiten später doch wieder seinen wahren Gefühlen Ausdruck zu geben: Er hat die Kirche, die katholische wie die protestantische, wie die Pest gehasst!:):)

Das was du und der Brathirn als Sympathie deuten wollen, ist die mögliche Sympathie Nietzsches für eine erträumte Kirche, welche es historisch nie gegeben hat.

Hab ich dir nicht Literaturempfehlungen gegeben? War da nicht sein autobiografisches Fazit Ecce Homo dabei? Darin wird sein Verhältnis zum Vater klar.
Türke!
Nietzsche war übrigens 5 als sein Vater verstarb!

Laci
17.03.2012, 16:51
Hab ich dir nicht Literaturempfehlungen gegeben? War da nicht sein autobiografisches Fazit Ecce Homo dabei? Darin wird sein Verhältnis zum Vater klar.
Türke!
Nietzsche war übrigens 5 als sein Vater verstarb!

Brathirn, du kannst allenfalls Ratschläge zum googeln über Nietzsche geben, zu mehr reicht dein Wissenshintergrund nicht. Ich bin beeindruckt, du weißt das Nietzsche 5 Jahre alt war als sein Vater starb, welch ein tiefes Insider Wissen!

Was soll du Spatzenhirn die Bezeichnung Türke eigentlich bedeuten, kläre mich auf, ich bin in deinem Primitiv Quacksprech nicht so bewandert! Oder soll das etwa gar ein Argument sein?

Rabenfeder
20.03.2012, 04:26
Guten Morgen Laci,



Du schreibst:


Was du und der Brathirn hier versucht, ist mit ein wenig googeln ein Textverständnis für das Werk Nietzsches zu simulieren, welches keiner Prüfung standhält! Nietzsche hätte um Luther/ dem uneingestanden ungeliebten toten Vater zu schaden, kurzfristig sogar die Pest als segensreich gelobt, um zwei Seiten später doch wieder seinen wahren Gefühlen Ausdruck zu geben: Er hat die Kirche, die katholische wie die protestantische, wie die Pest gehasst!



Hmm, dagegen setze ich mein Verständnis Nietzsches, wonach Deine psychologische Gleichsetzung bzw.Deutung (Luther = „uneingestanden ungeliebter“ Vater) viel zu kurz greift.
Wenn wir schon einen starken autobiographischen Einfluss annehmen wollen, dann scheint es mir doch weit plausibler, hinter Nietzsches „anti-deutscher oder anti-germanischer“ Haltung wider den nordisch-barbarischen Ungeist, die sich in seiner Kritik Luthers manifestiert, einen kaum versteckten Angriff auf seinen väterlichen Freund und Meister, Richard Wagner zu vermuten;
diesem Hochverräter, der im „Parzival“ wieder zu Kreuze gekrochen ist und dessen schwer verdauliche nördliche Musik Nietzsche folgerichtig auf den Magen schlug, wovon er sich bei „Carmen“, schönem Sinnbild südlichen Geistes und sonnenverwöhnter Leichtigkeit erholen musste… ;)


Abgesehen von allen autobiographischen Einflüssen verkennst Du meines Erachtens, dass Nietzsche durchaus vielschichtig war und bestimmt kein dumpf hassender Simpel, auch wenn er im „Antichrist“ seinen Fluch auf das Christentum schleudert.

Im "Antichrist" war Fritze bereits ganz Hammer und also längst Werkzeug jenes altvorderen mächtigen Gottes, der endlich emporsprang und die gotischen Dome zerschlug.



Das was du und der Brathirn als Sympathie deuten wollen, ist die mögliche Sympathie Nietzsches für eine erträumte Kirche, welche es historisch nie gegeben hat.


Sicher liebte er die christlich-katholische Kirche nicht.
Aber er respektierte die Vorherrschaft der geistigen Macht, sympathisierte in dieser Hinsicht (und mancher anderen) mit ihr und bedauerte zutiefst das Unterbleiben einer möglichen Veredelung der Kirche in der Renaissance (Cesare Borgia als Papst…).
Insofern liegst Du mit der Sympathie für eine „erträumte Kirche“ nicht ganz falsch:



Wo die Reformationen entstehen. – Zur Zeit der grossen Kirchen-Verderbniss war in Deutschland die Kirche am wenigsten verdorben: desshalb entstand hier die Reformation, als das Zeichen, dass schon die Anfänge der Verderbniss unerträglich empfunden wurden. Verhältnissmässig war nämlich kein Volk jemals christlicher, als die Deutschen zur Zeit Luther's: ihre christliche Cultur war eben bereit, zu einer hundertfältigen Pracht der Blüthe auszuschlagen, – es fehlte nur noch Eine Nacht; aber diese brachte den Sturm, der Allem ein Ende machte.

(aus: Nietzsche „fröhliche Wissenschaft“)



Hier tut es not, eine für Deutsche noch hundertmal peinlichere Erinnerung zu berühren. Die Deutschen haben Europa um die letzte große Kultur-Ernte gebracht, die es für Europa heimzubringen gab – um die der Renaissance. Versteht man endlich, will man verstehn, was die Renaissance war? Die Umwertung der christlichen Werte, der Versuch, mit allen Mitteln, mit allen Instinkten, mit allem Genie unternommen, die Gegen-Werte, die vornehmen Werte zum Sieg zu bringen... Es gab bisher nur diesen großen Krieg, es gab bisher keine entscheidendere Fragestellung als die der Renaissance – meine Frage ist ihre Frage –: es gab auch nie eine grundsätzlichere, eine geradere, eine strenger in ganzer Front und auf das Zentrum losgeführte Form des Angriffs! An der entscheidenden Stelle, im Sitz des Christentums selbst angreifen, hier die vornehmen Werte auf den Thron bringen, will sagen in die Instinkte, in die untersten Bedürfnisse und Begierden der daselbst Sitzenden hineinbringen... Ich sehe eine Möglichkeit vor mir von einem vollkommen überirdischen Zauber und Farbenreiz – es scheint mir, daß sie in allen Schaudern raffinierter Schönheit erglänzt, daß eine Kunst in ihr am Werke ist, so göttlich, so teufelsmäßig-göttlich, daß man Jahrtausende umsonst nach einer zweiten solchen Möglichkeit durchsucht; ich sehe ein Schauspiel, so sinnreich, so wunderbar paradox zugleich, daß alle Gottheiten des Olymps einen Anlaß zu einem unsterblichen Gelächter gehabt hätten – Cesare Borgia als Papst... Versteht man mich?... Wohlan, das wäre der Sieg gewesen, nach dem ich heute allein verlange –: damit war das Christentum abgeschafft! – Was geschah? Ein deutscher Mönch, Luther, kam nach Rom. Dieser Mönch, mit allen rachsüchtigen Instinkten eines verunglückten Priesters im Leibe, empörte sich in Rom gegen die Renaissance... Statt mit [1234] tiefster Dankbarkeit das Ungeheure zu verstehn, das geschehen war, die Überwindung des Christentums an seinem Sitz –, verstand sein Haß aus diesem Schauspiel nur seine Nahrung zu ziehn. Ein religiöser Mensch denkt nur an sich. – Luther sah die Verderbnis des Papsttums, während gerade das Gegenteil mit Händen zu greifen war: die alte Verderbnis, das peccatum originale, das Christentum saß nicht mehr auf dem Stuhl des Papstes! Sondern das Leben! Sondern der Triumph des Lebens! Sondern das große Ja zu allen hohen, schönen, verwegenen Dingen!... Und Luther stellte die Kirche wieder her: er griff sie an... Die Renaissance – ein Ereignis ohne Sinn, ein großes Umsonst! – Ah diese Deutschen, was sie uns schon gekostet haben! Umsonst – das war immer das Werk der Deutschen. – Die Reformation; Leibniz; Kant und die sogenannte deutsche Philosophie; die »Freiheits«-Kriege; das Reich – jedesmal ein Umsonst für etwas, das bereits da war, für etwas Unwiederbringliches... Es sind meine Feinde, ich bekenne es, diese Deutschen: ich verachte in ihnen jede Art von Begriffs- und Wert-Unsauberkeit, von Feigheit vor jedem rechtschaffnen Ja und Nein. Sie haben, seit einem Jahrtausend beinahe, alles verfilzt und verwirrt, woran sie mit ihren Fingern rührten, sie haben alle Halbheiten – Drei-Achtelsheiten! – auf dem Gewissen, an denen Europa krank ist – sie haben auch die unsauberste Art Christentum, die es gibt, die unheilbarste, die unwiderlegbarste, den Protestantismus auf dem Gewissen... Wenn man nicht fertig wird mit dem Christentum, die Deutschen werden daran schuld sein...

(aus. Nietzsche „Antichrist“)


Ich sympathisiere ja auch mit Nietzsche und glaube doch, dass man Nietzsche -jedenfalls in gewisser Hinsicht- überwinden muss und dass diesen außergewöhnlichen Lehrer in der Nacht vor seiner Veredelung der Schlag traf... ;)


Gruss


Rabenfeder