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Vollständige Version anzeigen : Moebius ist gestorben



Ausonius
10.03.2012, 23:30
Hier scheint es zwar nicht so viele Comicfans zu geben, aber trotzdem der Hinweis auf den Tod eines der wichtigsten Comickünstler überhaupt.

http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,820574,00.html

Bezeichnend, dass in dem Spiegel-Artikel auf die Mitwirkung von Moebius an bekannten Filmen zuerst verwiesen wird, denn seine eigenen Comics waren meist doch eher was für Fans des Genres - mit Ausnahme von "Marshall Blueberry", die er unter seinem echten Namen Jean Giraud zeichnete. Moebius war auch ein bißchen ein Freak und behauptete, als Giraud wäre er eine andere Person als Moebius. Na ja, was den Zeichenstil betrifft, stimmte das sogar. Bei den Moebius-Comis waren schwere Hippie-Einflüsse bemerkbar, ich war auch nie ein totaler Fan des Stils, mag lieber die "klare Linie", von Herge geprägt. Trotzdem hat er starke Werke geschaffen. Erinnere mich besonders an seinen Zeichentrickfilm "Herrscher der Zeiten" sehr gut, den sie in den 80ern mal ins Kinderprogramm geschoben haben und der mich damals tierisch schockte, vor allem, weil er sehr spacig und stellenweise fast unverständlich ist. Außerdem wirkte er auch an dem nicht minder merkwürdigen "Heavy Metal"-Film mit, der häufig missverstanden wurde, weil es darin eigentlich nicht um die Musik ging, sondern ein Film für die gleichnamige franzöische Zeitschrift war. Was die Comics betraf, schuf er mit dem Incal-Zyklus einen Meilenstein - das finde ich auch zeichnerisch sein stärkstes Werk.

Geronimo
10.03.2012, 23:50
Mein Mathe-Lehrer hieß auch so. Zu seinen Lebzeiten habe ich ihn nicht gemocht. Ich dummes Aas.....!!!!:(

Schrottkiste
11.03.2012, 00:01
Rio Reiser hieß mit Geburtsnamen auch so.

http://de.wikipedia.org/wiki/Rio_Reiser

Schon erstaunlich, daß sich der Comiczeichner diesen Namen als Pseudonym gewählt hat, während sich der Musiker von seinem gleichklingenden Taufnamen abgewendet hat.

Geronimo
11.03.2012, 00:06
Der geniale Wissenschaftler auf Seiten der GDI in C&C heißt auch so.:]

Bellerophon
15.03.2012, 20:34
Hab ich so nebenbei mitbekommen.


Ein wirklich großer Künstler, und vom seinem wirklichen Impact so unterschätzt wie H.P. Lovecraft.

John Difool* ist wohl das beste Comic das es gibt.

Hat mich als Kind so dermaßen beeindruckt.

Und seine Mister Blueberry Hefte sind auch gaaaaanz große Kunst.

Ein ganz großer ist von uns gegangen.

*wobei man Alejandro Jodorowsky nicht vergessen darf.

Das waren noch Zeiten.

Bellerophon
15.03.2012, 20:38
Hatte grade vorvorvorige Woche noch sein Vorwort zu Leo's Aldebaran gelesen.

Wenn man wirklich Fantasie und Kunst sehen will, kommt man an den Franzosen nicht vorbei.

Die Amis klauen das gerne und verwursten es, in ihrem Dreck wie "Avatar".

Bellerophon
15.03.2012, 20:42
Hier scheint es zwar nicht so viele Comicfans zu geben, aber trotzdem der Hinweis auf den Tod eines der wichtigsten Comickünstler überhaupt.

http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,820574,00.html

Bezeichnend, dass in dem Spiegel-Artikel auf die Mitwirkung von Moebius an bekannten Filmen zuerst verwiesen wird, denn seine eigenen Comics waren meist doch eher was für Fans des Genres - mit Ausnahme von "Marshall Blueberry", die er unter seinem echten Namen Jean Giraud zeichnete. Moebius war auch ein bißchen ein Freak und behauptete, als Giraud wäre er eine andere Person als Moebius. Na ja, was den Zeichenstil betrifft, stimmte das sogar. Bei den Moebius-Comis waren schwere Hippie-Einflüsse bemerkbar, ich war auch nie ein totaler Fan des Stils, mag lieber die "klare Linie", von Herge geprägt. Trotzdem hat er starke Werke geschaffen. Erinnere mich besonders an seinen Zeichentrickfilm "Herrscher der Zeiten" sehr gut, den sie in den 80ern mal ins Kinderprogramm geschoben haben und der mich damals tierisch schockte, vor allem, weil er sehr spacig und stellenweise fast unverständlich ist. Außerdem wirkte er auch an dem nicht minder merkwürdigen "Heavy Metal"-Film mit, der häufig missverstanden wurde, weil es darin eigentlich nicht um die Musik ging, sondern ein Film für die gleichnamige franzöische Zeitschrift war. Was die Comics betraf, schuf er mit dem Incal-Zyklus einen Meilenstein - das finde ich auch zeichnerisch sein stärkstes Werk.

Absolut topp!

Ging mir mit dem Film genauso.

Les Maîtres du Temps

http://www.youtube.com/watch?v=3r6HbtqhGyY

http://www.youtube.com/watch?v=Mta_tuaW5Ro&feature=related

Deutscher Patriot
15.03.2012, 20:42
Ach, Leutnant Blueberry war von Moebius? Hab ich immer gern gelesen. :)

Bellerophon
15.03.2012, 20:50
Geil sind auch die Meta-Barone von Jodorowsky und Juan Giménez, die ja aus dem Difool-Universum entstammen - dagegen ist der Marvel und DC-Kosmos ein Witz.

Oder die hermetische Garage und Major Grubert - wobei das eher Kunst und LSD ist.

Swetlana
15.03.2012, 21:01
Hier scheint es zwar nicht so viele Comicfans zu geben, aber trotzdem der Hinweis auf den Tod eines der wichtigsten Comickünstler überhaupt.

http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,820574,00.html

Bezeichnend, dass in dem Spiegel-Artikel auf die Mitwirkung von Moebius an bekannten Filmen zuerst verwiesen wird, denn seine eigenen Comics waren meist doch eher was für Fans des Genres - mit Ausnahme von "Marshall Blueberry", die er unter seinem echten Namen Jean Giraud zeichnete. Moebius war auch ein bißchen ein Freak und behauptete, als Giraud wäre er eine andere Person als Moebius. Na ja, was den Zeichenstil betrifft, stimmte das sogar. Bei den Moebius-Comis waren schwere Hippie-Einflüsse bemerkbar, ich war auch nie ein totaler Fan des Stils, mag lieber die "klare Linie", von Herge geprägt. Trotzdem hat er starke Werke geschaffen. Erinnere mich besonders an seinen Zeichentrickfilm "Herrscher der Zeiten" sehr gut, den sie in den 80ern mal ins Kinderprogramm geschoben haben und der mich damals tierisch schockte, vor allem, weil er sehr spacig und stellenweise fast unverständlich ist. Außerdem wirkte er auch an dem nicht minder merkwürdigen "Heavy Metal"-Film mit, der häufig missverstanden wurde, weil es darin eigentlich nicht um die Musik ging, sondern ein Film für die gleichnamige franzöische Zeitschrift war. Was die Comics betraf, schuf er mit dem Incal-Zyklus einen Meilenstein - das finde ich auch zeichnerisch sein stärkstes Werk.

Ich kann bis heute nicht verstehen, warum erwachsene Leute solche Bildchenhefte lesen, der Westen hat die Leute wahrhaft infantil gemacht.

Ausonius
15.03.2012, 21:17
Ich kann bis heute nicht verstehen....

Brauchst du auch nicht.

dZUG
15.03.2012, 21:56
Der beste Zeichner ist immer noch der, der sein Geld selber malt.
Daß, nennt sich echte Kunst. :D

Ist eine Copright-verletzung der BCE ECB EZB EKT EKP
Fehlt irgendwie der Satz:
Wer Banknoten nachmacht oder gefältschte Banknoten in Umlauf bringt,
wird mit Freiheitsstrafe nicht unter 5 Jahre bestraft. :D

Bellerophon
15.03.2012, 22:07
Ich kann bis heute nicht verstehen, warum erwachsene Leute solche Bildchenhefte lesen, der Westen hat die Leute wahrhaft infantil gemacht.

Tja.

Weißt du, Zeichnen ist Kunst.

Malerei ist Kunst.

Nach der Sprache ist Zeichnen das, was uns vom Tier unterscheidet.

Und im Comic überlebt(e) (!) das, was in der bildenden Kunst ausgemerzt wurde.

Als ich Kind war, gab es noch die Jugendbücher von Tessloff, "So lebten sie zur Zeit der..." mit Bildern von französischen Illustratoren.

Oder fantastische englische Bücher mit Risszeichnungen von Maschinen, Schiffen, Burgen etc.

Die Comics sind von Franzosen oder Jugoslawen.

So wie die bildende Kunst ja auch im Osten überlebt hat.

Neo Rauch z.E.


Während dieses Wechselbalg von West- und Ost-Kulturbolschewismus in der BRD alles ausgerottet hat.

Zum abstrakten Bilderverbot.

Allein Gerhard Seyfried* hat überlebt (Linker übrigens) - wobei sein letzer Band echt Schrott war - über sein blindes linkes Auge** kann ich ja hinwegsehen (was soll er machen, als Grünenpropagandist) - aber ich hasse die computercolorierten-Bilder.



*dessen Comics haben mich als Kind auch Gekickt.

** ich meine, es gehört schon seeeeeeeeehr viel dazu, die Politik von Rot-Grün VÖLLIG auszublenden. Aber gut, dafür macht er nun herrvorragende historische Romane.

Bellerophon
15.03.2012, 22:13
PS.

Wobei zu den Amis:

"Die Liga der außergewöhnlichen Gentleman" sind auch geile Hefte.

Sehr sophisticated, mit derben Humor.

Der Film natürlich nur Schrott.

Ausonius
15.03.2012, 23:14
Hab ich so nebenbei mitbekommen.


Ein wirklich großer Künstler, und vom seinem wirklichen Impact so unterschätzt wie H.P. Lovecraft.


Er hatte zumindest schon zu Lebzeiten Erfolg, während Lovecraft hauptsächlich Briefeschreiber war (Vorgänger des Internet-Foristen), und mittellos dahinvegetierte. Er wurde ja erst posthum berühmt.


John Difool* ist wohl das beste Comic das es gibt.

Das ist für mich "Lone Wolf & Cub", aber Difool ist auch toll.

Und seine Mister Blueberry Hefte sind auch gaaaaanz große Kunst.

Ein ganz großer ist von uns gegangen.

*wobei man Alejandro Jodorowsky nicht vergessen darf.

Das waren noch Zeiten.

Ausonius
15.03.2012, 23:17
Die Amis klauen das gerne und verwursten es, in ihrem Dreck wie "Avatar".

Das Avatar-Team schätze ich nicht so ein, dass sie auch nur auf die Idee kämen, bei Moebius zu klauen, Wo dieser unterschätzt ist, ist Avatar total überschätzt. Das einzig beeindruckende an dem Film fand ich die kryptozoologischen und -botanischen Ideen zu Beginn und eine Action-Sequenz zwischen fliegenden Felsen.

Ausonius
15.03.2012, 23:23
*wobei man Alejandro Jodorowsky nicht vergessen darf.


Eigentlich ein Wunder, dass Difool noch so "eingängig" und "verständlich" geworden ist, wenn sich zwei solche Oberfreakos zusammen tun. Jodorowsky hat auch ziemlich abgedrehte Filme gedreht.

Ausonius
15.03.2012, 23:27
PS.

Wobei zu den Amis:

"Die Liga der außergewöhnlichen Gentleman" sind auch geile Hefte.

Sehr sophisticated, mit derben Humor.

Der Film natürlich nur Schrott.

Das ist aber von Alan Moore, einem kaputten Briten. Er hat auch eine Art Porno-Variante von Alice in Wonderland gezeichnet, wohl seine zeichnerisch schönste Arbeit. V wie Vendetta ist auch von ihm, und dessen Stil wirkt ja sogar ein bißchen in unseren politischen Stil rein.

Bellerophon
15.03.2012, 23:29
Das Avatar-Team schätze ich nicht so ein, dass sie auch nur auf die Idee kämen, bei Moebius zu klauen, Wo dieser unterschätzt ist, ist Avatar total überschätzt. Das einzig beeindruckende an dem Film fand ich die kryptozoologischen und -botanischen Ideen zu Beginn und eine Action-Sequenz zwischen fliegenden Felsen.

Das zoologische ist von Leo Aldebaran, Betelgeuse und + die Action und technischen Sachen aus "Aquablue" von Thierry Cailleteau (mit verschiedenen Zeichnern) geklaut.

http://imageshack.us/photo/my-images/26/aquablue0401test.jpg/

http://4.bp.blogspot.com/_daIntfksIJs/Sx0tA0GpXjI/AAAAAAAAAdw/mUb9ox4lKzI/s400/avatar+vs2.jpg

http://2.bp.blogspot.com/-yIISi4XrZzQ/TtKozWpkbFI/AAAAAAAAAEE/QkTV0bNs8M4/s1600/Aquablue.jpg

Als ich den ersten Trailer von Avatar sah, dacht ich ernsthaft (!), sie hätten Aquablue verflimt....

Was sie ja auch haben...

Ausonius
15.03.2012, 23:29
Allein Gerhard Seyfried* hat überlebt (Linker übrigens) - wobei sein letzer Band echt Schrott war - über sein blindes linkes Auge** kann ich ja hinwegsehen (was soll er machen, als Grünenpropagandist) - aber ich hasse die computercolorierten-Bilder.
*dessen Comics haben mich als Kind auch Gekickt.


Das Problem in Deutschland ist, dass die Leute wenig Sinn für Comics haben. Alle erfolgreichen Autoren machen recht simpel gezeichnete Funnies, der Humor ist sogar oft gut, die Zeichnungen sind Mist.

Ausonius
15.03.2012, 23:30
Das zoologische ist von Leo Aldebaran, Betelgeuse und + die Action und technischen Sachen aus "Aquablue" von Thierry Cailleteau (mit verschiedenen Zeichnern) geklaut.

http://imageshack.us/photo/my-images/26/aquablue0401test.jpg/

http://4.bp.blogspot.com/_daIntfksIJs/Sx0tA0GpXjI/AAAAAAAAAdw/mUb9ox4lKzI/s400/avatar+vs2.jpg

http://2.bp.blogspot.com/-yIISi4XrZzQ/TtKozWpkbFI/AAAAAAAAAEE/QkTV0bNs8M4/s1600/Aquablue.jpg

Als ich den ersten Trailer von Avatar sah, dacht ich ernsthaft (!), sie hätten Aquablue verflimt....

Was sie ja auch haben...

Ah, das wusste ich bisher noch nicht.

Bellerophon
15.03.2012, 23:36
Das Problem in Deutschland ist, dass die Leute wenig Sinn für Comics haben. Alle erfolgreichen Autoren machen recht simpel gezeichnete Funnies, der Humor ist sogar oft gut, die Zeichnungen sind Mist.

Stimmt, aber Seyfried hatte doch echt Freude an Details.

In den alten Comics, seine Figuren klar - angelehnt an die Freak Brothers, aber die Sujets und Details.... und grad auch die Colerierung, damals - echt gut.

Aber was Zeichnungen angeht... ich liebe gute Zeichungen - aber wenn die Story gut ist, gilt das für mich mehr, als Zeichnungen, Trondheim z.E. "Die Insel Bourbon" - Krickelzeichungen - aber meiner Meinung nach ein Meisterwerk - gefördert von der französischen Botschaft (!) - die haben Kultur!

Giraud - die Bänder "Mister Blueberry" - wo er seinen Möbius Stil einfließen läßt - da kommt beides zusammen. Die geile Story, die Figuren, der Sidekick.

Das eine Bild: über der Prärie das Gewitter, alles Detailreich, das Gewitter, mutwillig ein dicker schwarzer Balken Tusche.

Das ist Kunst.

Jedes Bild ein Meisterwerk.

Ein Comic ein "Museum".

Selbst der Film war ganz lustig, mit dem Cassel:

http://www.youtube.com/watch?v=nJSDOOLwA4o

Obwohl nein, der Film war ganz große Scheiße gegenüber dem Comic.

Wo der Ladykiller mit dem Totenkopfgesicht... und Geronimos Sohn aus dem Kloster... und die Scouts der Kavallerie mit den Fellmützen......die Prärie im Winter, Pokerspiele und getürkte Shootouts.... ganz großes Erzählen....

Bellerophon
15.03.2012, 23:54
Das ist für mich "Lone Wolf & Cub", aber Difool ist auch toll.



Nun gut, Lone Wolf & Cub" ist natürlich auch ne Liga.

Was für Koinzidenzen - ohne Quatsch - ich hab mir vorletzte Woche, mal wieder eines aus dem Regal genommen - wo er den Büchsenmacher umbringen soll, der ihm dann diese mehrläufige Muskete gibt, damit er es weiter trägt, und seine Feinde angespornt sind, besser zu werden - weil die "Südbarbaren" (also wir, Weißen) irgendwann Japan angreifen werden.

Das ist natürlich auch ne Klasse....

Diese Tusche, Zedern, verfallene Tempel....

Brutalität, Ehre.... Reisfelder, abgetrennte Gliedmaßen, Hirschkäfer an der Schnur....

Oder wo der Schwertprüfer auf ihn angesetzt wird....

Es ist ein wenig auch so John le Carre....

Wo sie ihn (den Schwertprüfer) fragen:

"Welche Männer sind die Meister des Tötens mit dem Schwert?"

Der Kopf der Shinobi (was in dem Comic so ja gar nicht offenbart wird).

Der Henker des Shogun (also Okami)

Und er, der Schwertprüfer.

Bellerophon
16.03.2012, 00:05
Das ist aber von Alan Moore, einem kaputten Briten. Er hat auch eine Art Porno-Variante von Alice in Wonderland gezeichnet, wohl seine zeichnerisch schönste Arbeit. V wie Vendetta ist auch von ihm, und dessen Stil wirkt ja sogar ein bißchen in unseren politischen Stil rein.

Ha, ich dachte der wär Ami.

Okay.

Das erklärt alles.

Ich dachte wegen Watchman und den ganzen Filmen der wär Ami... aber gut - jetzt versteh ich - hab mich nie näher damit auseinandergesetzt (Gott wie Peinlich)- wobei es wirklich gut ist.

(Vendetta ist nicht mein Ding.)

Die Liga hat diesen derben englischen Humor.

Shit, ich dachte echt der wär Ami..... nun gut, umso besser....

Komisch wie Comics in meinem Wert steigen, wenn sie nicht von Amis sind....

Swetlana
16.03.2012, 07:29
Tja.

Weißt du, Zeichnen ist Kunst.

Malerei ist Kunst.

Nach der Sprache ist Zeichnen das, was uns vom Tier unterscheidet.

Und im Comic überlebt(e) (!) das, was in der bildenden Kunst ausgemerzt wurde.

Als ich Kind war, gab es noch die Jugendbücher von Tessloff, "So lebten sie zur Zeit der..." mit Bildern von französischen Illustratoren.

Oder fantastische englische Bücher mit Risszeichnungen von Maschinen, Schiffen, Burgen etc.

Die Comics sind von Franzosen oder Jugoslawen.

So wie die bildende Kunst ja auch im Osten überlebt hat.

Neo Rauch z.E.


Während dieses Wechselbalg von West- und Ost-Kulturbolschewismus in der BRD alles ausgerottet hat.

Zum abstrakten Bilderverbot.

Allein Gerhard Seyfried* hat überlebt (Linker übrigens) - wobei sein letzer Band echt Schrott war - über sein blindes linkes Auge** kann ich ja hinwegsehen (was soll er machen, als Grünenpropagandist) - aber ich hasse die computercolorierten-Bilder.



*dessen Comics haben mich als Kind auch Gekickt.

** ich meine, es gehört schon seeeeeeeeehr viel dazu, die Politik von Rot-Grün VÖLLIG auszublenden. Aber gut, dafür macht er nun herrvorragende historische Romane.

Interessante Betrachtungsweise, das würde einiges erklären erklären.

Ausonius
16.03.2012, 23:50
Diese Tusche, Zedern, verfallene Tempel....

Brutalität, Ehre.... Reisfelder, abgetrennte Gliedmaßen, Hirschkäfer an der Schnur....

Oder wo der Schwertprüfer auf ihn angesetzt wird....

Es ist ein wenig auch so John le Carre....

Wo sie ihn (den Schwertprüfer) fragen:

"Welche Männer sind die Meister des Tötens mit dem Schwert?"

Der Kopf der Shinobi (was in dem Comic so ja gar nicht offenbart wird).

Der Henker des Shogun (also Okami)

Und er, der Schwertprüfer.

Der Schwertprüfer hat sogar seine eigene Serie bekommen (habe ich aber nie gelesen). An die Szene kann ich mich aber auch noch erinnern, er setzt sich selbst an die dritte Stelle, und stirbt dann auch. Es wurde übrigens verfilmt - es gibt sechs Spielfilme, die mehr Wert auf die Action legen. Einer davon ist Rekordhalter bei den meisten Toten in einem Film. Besser fand ich aber die Fernsehserie, ich kenne keine detailgetreuere Filmumsetzung von irgendwas, bis hin zu den einzelnen Dialogen. Das einzige Manko ist, dass es rein von den Filmbedingungen - Kamera etc. - heute sehr veraltet wirkt. Also, sie haben einfach die Bilder oft nicht so genial hinbekommen wie der Zeichner Kazuo Koike. Ich gucke mir die Folgen trotzdem oft an, na ja, einfach mal reinschauen:

http://www.youtube.com/watch?v=vepIDpQHGEg

Ausonius
17.03.2012, 00:02
Stimmt, aber Seyfried hatte doch echt Freude an Details.

In den alten Comics, seine Figuren klar - angelehnt an die Freak Brothers, aber die Sujets und Details.... und grad auch die Colerierung, damals - echt gut.

Aber was Zeichnungen angeht... ich liebe gute Zeichungen - aber wenn die Story gut ist, gilt das für mich mehr, als Zeichnungen, Trondheim z.E. "Die Insel Bourbon" - Krickelzeichungen - aber meiner Meinung nach ein Meisterwerk - gefördert von der französischen Botschaft (!) - die haben Kultur!

Giraud - die Bänder "Mister Blueberry" - wo er seinen Möbius Stil einfließen läßt - da kommt beides zusammen. Die geile Story, die Figuren, der Sidekick.

Das eine Bild: über der Prärie das Gewitter, alles Detailreich, das Gewitter, mutwillig ein dicker schwarzer Balken Tusche.

Das ist Kunst.

Jedes Bild ein Meisterwerk.

Ein Comic ein "Museum".

Selbst der Film war ganz lustig, mit dem Cassel:

http://www.youtube.com/watch?v=nJSDOOLwA4o

Obwohl nein, der Film war ganz große Scheiße gegenüber dem Comic.

Wo der Ladykiller mit dem Totenkopfgesicht... und Geronimos Sohn aus dem Kloster... und die Scouts der Kavallerie mit den Fellmützen......die Prärie im Winter, Pokerspiele und getürkte Shootouts.... ganz großes Erzählen....

Lewis Trondheim ist aber schon eine andere Nummer als Seyfried. Zeichnerisch auch nicht zu unterschätzen, bei ihm liegt das Gewicht eher auf den Hintergründen. Seyfried hat schon gut koloriert, ich war aber nie ein Fan, weder von den Stories noch den Zeichnungen. Seine besten Arbeiten für mich sind das bekannte Jesus-Plakat ("Tag Leute, braucht ihr was?"), und das Wahlplakat für Ströbele, na ja. Als es sie noch gab, habe ich mir oft die U-Comix gekauft, und da fiel doch auf, dass die Stories und Zeichnungen der Franzosen/Belgier meist um Längen besser waren, als die deutschen Beiträge. Von den Deutschen arbeiteten dafür vor allem Seyfried, Hansi Kiefersauer (obermies),Klaus Cornfield, Ralf König, Walter Moers und Guido Sieber. Am besten fand ich letzteren, machte sehr groteske Beiträge mit Georg Grosz-artigen Zeichnungen. Na ja, fast zu viel Fachsimpelei.

Bellerophon
17.03.2012, 23:28
Der Schwertprüfer hat sogar seine eigene Serie bekommen (habe ich aber nie gelesen). An die Szene kann ich mich aber auch noch erinnern, er setzt sich selbst an die dritte Stelle, und stirbt dann auch.

Er stirbt, weil die Shinobi einen Metallring um den Hals einer Steinstatue legen, die sie beim Duell mit den Schwerten köpfen.

Daran zerbricht das Schwert des Schwertprüfers des Shogung.

Und der Fürsten-Henker des Shogun fragt sich warum.

Den Auftrag ihn zu töten, hatte er ja auch nicht von den Shinobi.

Das Comic dreht sich um die Intrigie des unehrenhaften Geheimdienstes gegen den Rechtstaat.

Die Shinobi haben sich das Gesicht abgetrennt bevor sie sich selbst töteten.

Schön zu lesen in russischen Krimis.