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Vollständige Version anzeigen : Streik Frankfurter Flughafen



Liba
21.02.2012, 09:21
Ich wundere mich, dass dieses Thema bisher noch keinen Niederschlag in diesem Forum gefunden hat. Vermutlich, weil es die meisten User nicht interessiert. Das war auch bei mir der Fall. Doch wurde davon gesprochen, dass Forderungen von bis zu 70% mehr Gehalt im Raume stehen.

Enorm!!! Haben die bisher weniger als den "Mindestlohn" erhalten? Das würde solch eine Forderung begründen . . .

Doch NEIN!!! Das Personal gehört zu den Spitzenverdienern:


Die Gewerkschaft der Flugsicherung fordert für ihre Mitglieder am Frankfurter Flughafen kurz gefasst mehr Geld für weniger Arbeit. Vorfeldkontrolleure verdienen bislang zwischen 53.000 und knapp 70.000 Euro im Jahr. Die GdF fordert nach Angaben von Fraport eine Steigerung der Grundgehälter auf knapp 80.000 bis 87.000 Euro pro Jahr. Außerdem verlangt die Gewerkschaft höhere Zulagen und eine um 13 Prozent abgesenkte Arbeitszeit. Laut Fraport brächte dies für einzelne Beschäftigte bis zu 70 Prozent höhere Gehälter.

Ich bin dafür, dass gerechte Löhne gezahlt werden. Auch das dafür gekämpft wird - doch was die Gewerkschaft hier fordert, ist einfach unverschämt.

Wenn ich der Betreiber des Flughafens wäre, würde ich dieses Personal fristlos entlassen und neues einstellen. Der Flughafen wäre in der Einarbeitungszeit eben bis auf Weiteres geschlossen.

Solch eine Erpressung darf sich kein Unternehmer bieten lassen.

derRevisor
21.02.2012, 09:33
Der Streik wird ein Schuss ins eigene Knie. Anscheinend schafft es Fraport, den Betrieb zu 70% aufrecht zu erhalten. Mir scheint, da gibt es noch einiges an Rationalisierungspotential zu heben. Wie gut, dass sich bereits so viele Freiwillige zur Kündigung empfehlen.

cajadeahorros
21.02.2012, 09:45
Ich verweise dazu auf einen hervorragenden Kommentar zum Leitartikel der Financial Times Deutschland:

http://www.ftd.de/unternehmen/handel-dienstleister/:flughafenstreik-hausmeisteraufstand-in-frankfurt/60171569.html

Stefan Hansch: "Machtmißbrauch" (http://www.ftd.de/unternehmen/handel-dienstleister/:flughafenstreik-hausmeisteraufstand-in-frankfurt/60171569.html?mode=comments)
Ein Streik mit Chance auf Erfolg - das stößt natürlich nicht nur den sog. Arbeitgebern, sondern vor allem den weißen Gehaltsverzichtsgewerkschaften wie VER.DI säuerlich auf, vor allem letztere müssen dadurch fürchten, daß ihre Nutzlosigkeit einer immer größeren Zahl von Mitgliedern bewußt wird und der Verlust an Beitragszahlern für die bequemen Stühle des Arbeiteradels sich weiter beschleunigt.
Dabei nimmt die kleine Gewerkschaft nur die immer unverschämteren Drohungen der sog. Arbeitgeber ernst ("Fachkräftemangel" = Lohnsenkungen auch für sehr gut ausgebildete Arbeiter, die mäßig ausgebildeten sind ja längst auf Hartz-Niveau gedrückt) und dreht den Spieß um, denn sie kann tatsächlich einen Betrieb lahmlegen, und dreimal Bravo dafür, daß sie diese Macht GEbraucht.
Angesichts der Unverschämtheit, die aus diesem FTD-Artikel hervorschreit, wünscht man sich noch mehr Streiks dieser Art, vor allem einen baldigen Streik der Drucker ("Mißverhältnis zwischen eigener Tätigkeit und ihrer Macht" - und dann nennt der Autor "Ärzte" - ja gelle, was ist schon ein Arzt im Gegensatz zu einem wertvollen Volkserzieher in der Redaktionsstube).

Liba
21.02.2012, 10:24
Es bleibt zu prüfen, ob "Machtmissbrauch" nicht zu Schadensersatzansprüchen führt.

Diese kleine Gewerkschaft missbraucht ihre Stellung in unverhältnismäßiger Weise. Den Schaden, den sie dadurch verursacht, hat sie zu ersetzen. Das die Fraport daran noch nicht gedacht - und die Gerichte angerufen hat, ist verwunderlich. Die Lufthansa hat dieses schon einmal mit Erfolg praktiziert. Dass sie später dennoch eingelenkt hat, steht auf einem anderen Blatt.

Nanu
21.02.2012, 10:28
Ich wundere mich, dass dieses Thema bisher noch keinen Niederschlag in diesem Forum gefunden hat. Vermutlich, weil es die meisten User nicht interessiert. Das war auch bei mir der Fall. Doch wurde davon gesprochen, dass Forderungen von bis zu 70% mehr Gehalt im Raume stehen.

Enorm!!! Haben die bisher weniger als den "Mindestlohn" erhalten? Das würde solch eine Forderung begründen . . .

Doch NEIN!!! Das Personal gehört zu den Spitzenverdienern:



Ich bin dafür, dass gerechte Löhne gezahlt werden. Auch das dafür gekämpft wird - doch was die Gewerkschaft hier fordert, ist einfach unverschämt.

Wenn ich der Betreiber des Flughafens wäre, würde ich dieses Personal fristlos entlassen und neues einstellen. Der Flughafen wäre in der Einarbeitungszeit eben bis auf Weiteres geschlossen.

Solch eine Erpressung darf sich kein Unternehmer bieten lassen.

In Zeiten, in denen Schummler und Trickser einen jährlichen "Ehren"sold von 200 000 Euro für´s Nichtstun erhalten, ist JEDE Forderung des kleinen Mannes mehr als berechtigt.

Brotzeit
21.02.2012, 10:31
Ich wundere mich, .............Unternehmer bieten lassen.


Was die Bezahlung im Allgemeinen bzw. einen bestimmten Teil der Mitarbeiter der FRAPORT ; diesem hochherrschaftlichen ehemaligen Monopolisten betrifft , muss ich Dir in gewisserweise Recht geben!
Aber wenn man als Laie sich das mal anschaut welche Verantwortung die Leute auf dem Vorfeld betrifft ist ihre Forderung nach mehr Gehalt vollkommen berechtigt! Die feinen Herren in der Chefetage drücken immer mehr Verabtwortung nach unten ab und gleichzeitig bekommen sie immer Knete!
Aber 70 % ....
Das ist absolut überzogen!
Aber letztlich ist es doch das rituell - traditionelle Pokerspiel um mehr Gehalt!

Paul Felz
21.02.2012, 10:35
Ich wundere mich, dass dieses Thema bisher noch keinen Niederschlag in diesem Forum gefunden hat. Vermutlich, weil es die meisten User nicht interessiert. Das war auch bei mir der Fall. Doch wurde davon gesprochen, dass Forderungen von bis zu 70% mehr Gehalt im Raume stehen.

Enorm!!! Haben die bisher weniger als den "Mindestlohn" erhalten? Das würde solch eine Forderung begründen . . .

Doch NEIN!!! Das Personal gehört zu den Spitzenverdienern:



Ich bin dafür, dass gerechte Löhne gezahlt werden. Auch das dafür gekämpft wird - doch was die Gewerkschaft hier fordert, ist einfach unverschämt.

Wenn ich der Betreiber des Flughafens wäre, würde ich dieses Personal fristlos entlassen und neues einstellen. Der Flughafen wäre in der Einarbeitungszeit eben bis auf Weiteres geschlossen.

Solch eine Erpressung darf sich kein Unternehmer bieten lassen.
Wie kommt man da auf 70 %?


Die Gewerkschaft der Flugsicherung fordert für ihre Mitglieder am Frankfurter Flughafen kurz gefasst mehr Geld für weniger Arbeit. Vorfeldkontrolleure verdienen bislang zwischen 53.000 und knapp 70.000 Euro im Jahr. Die GdF fordert nach Angaben von Fraport eine Steigerung der Grundgehälter auf knapp 80.000 bis 87.000 Euro pro Jahr. Außerdem verlangt die Gewerkschaft höhere Zulagen und eine um 13 Prozent abgesenkte Arbeitszeit. Laut Fraport brächte dies für einzelne Beschäftigte bis zu 70 Prozent höhere Gehälter.

Brotzeit
21.02.2012, 10:42
Wenn ich der Betreiber des Flughafens wäre, würde ich dieses Personal fristlos entlassen und neues einstellen. Der Flughafen wäre in der Einarbeitungszeit eben bis auf Weiteres geschlossen.



Die FRAPORT ist einer der grössten Zeitarbeitsfirmenkunden in Frankfurt ......

Und die Kompetenz und Qualität in der Performance der FRAPORT hat nachgelassen seit sie; die FRAPORT im Rahmen der "Gewinnoptmierung" "Alles" über Subunternehmer und Zeitarbeitfirmen macht bzw. machen läßt!
Ein angelernter Mitarbeiter, macht nun mal nicht die Arbeit in der Qualität wie eine gelernte Fachkraft! .....

Die hohen Herren ; diese "Universitätstalibane" die glauben sie hätten auf der Uni das universelle ( theoretische ) Wissen erworben und die praktische Arbeitwelt als Testfeld für abstrakten Vorstellungen sehen , kapierne einfach nicht, daß das praktische Wissen und das Wissen um die Praxis ihrer Mitarbeiter das grösste Kapital ist , daß sie haben können!
Glaubst Du das eine angelernte ehemalige Kindergärtnerin die selbe Arbeit in der selben Qualität macht wie eine gelernte Fachkraft ?
Würdest Du Dir deine neue Küche von ihr einbauen lassen ?

Stadtknecht
21.02.2012, 10:51
Ich verweise dazu auf einen hervorragenden Kommentar zum Leitartikel der Financial Times Deutschland:

http://www.ftd.de/unternehmen/handel-dienstleister/:flughafenstreik-hausmeisteraufstand-in-frankfurt/60171569.html

Stefan Hansch: "Machtmißbrauch" (http://www.ftd.de/unternehmen/handel-dienstleister/:flughafenstreik-hausmeisteraufstand-in-frankfurt/60171569.html?mode=comments)
Ein Streik mit Chance auf Erfolg - das stößt natürlich nicht nur den sog. Arbeitgebern, sondern vor allem den weißen Gehaltsverzichtsgewerkschaften wie VER.DI säuerlich auf, vor allem letztere müssen dadurch fürchten, daß ihre Nutzlosigkeit einer immer größeren Zahl von Mitgliedern bewußt wird und der Verlust an Beitragszahlern für die bequemen Stühle des Arbeiteradels sich weiter beschleunigt.
Dabei nimmt die kleine Gewerkschaft nur die immer unverschämteren Drohungen der sog. Arbeitgeber ernst ("Fachkräftemangel" = Lohnsenkungen auch für sehr gut ausgebildete Arbeiter, die mäßig ausgebildeten sind ja längst auf Hartz-Niveau gedrückt) und dreht den Spieß um, denn sie kann tatsächlich einen Betrieb lahmlegen, und dreimal Bravo dafür, daß sie diese Macht GEbraucht.
Angesichts der Unverschämtheit, die aus diesem FTD-Artikel hervorschreit, wünscht man sich noch mehr Streiks dieser Art, vor allem einen baldigen Streik der Drucker ("Mißverhältnis zwischen eigener Tätigkeit und ihrer Macht" - und dann nennt der Autor "Ärzte" - ja gelle, was ist schon ein Arzt im Gegensatz zu einem wertvollen Volkserzieher in der Redaktionsstube).


Das sind mal sehr weise und absolut zutreffende Worte.


Und die braven und wohlerzogenen Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes fahren mit einem pinkfarbenen amerikanischen Truck durchs Land und fordern banale 6,5% Lohnerhöhung.

Hombre
21.02.2012, 10:52
Wenn die Streikenden so unwichtig für den Flughafen sind, werden sie ersetzt. Sollte sich aber herausstellen, dass sie unverzichtbar sind, werden sie Erfolg haben. Einfache Sache.
Wenn jetzt tatsächlich alle Berufsgruppen für sich ihre Forderungen stellen, könnten womöglich gerade die Verwaltungsleute den Kürzeren ziehen. BWLer gibt es wie Scheiße auf der Wiese. Und ihr Output ist mager. Warum sollten Vorfeldarbeiter halb soviel verdienen wie ein Bürodummkopf? Er könnte auch genauso das Doppelte verdienen, wenn er wichtig für das Unternehmen ist. Für diesen Unterschied kämpfen die Vorfeldarbeiter zur Zeit.

Liba
22.02.2012, 06:54
Was macht ein Flugfeldkontrolleur?

Eine einfache Tätigkeit - die zum verantwortungsvollen Posten hochstylisiert wird.

200 von denen wollen ihre Forderungen durchsetzen. Es handelt sich um die Vorfeldkontrolleure, die Mitarbeiter der Vorfeldaufsicht sowie die der Verkehrszentrale. Vorfeldkontrolleure sitzen in einem Tower, sie übernehmen ein Flugzeug nach der Landung von der Flugsicherung und lotsen es zu seiner Parkposition.

Zur Vorfeldaufsicht wiederum gehören die Mitarbeiter, die in "Follow-me"-Fahrzeugen den Flugzeugen vorausfahren. Außerdem fahren sie die Start- und Landebahnen zur Kontrolle ab. Die Mitarbeiter der Verkehrszentrale sind Disponenten: Sie planen, welche Maschine jeweils welches Gate bekommt. Was fordert die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF)?

Die GdF will außerordentlich hohe Zuwächse bei den Gehältern durchsetzen. Ein Vorfeldkontrolleur soll künftig 79.600 statt 53.000 Euro im Jahr erhalten, ein Disponent soll statt 41.700 auf 54.100 Euro und ein Vorfeldaufseher ebenfalls auf diesen Betrag kommen, nach 37.200 Euro bisher. Das sind Steigerungen zwischen 30 und 47 Prozent.

Man stelle sich einmal vor, die Disponenten oder Kraftfahrer einer Spedition würden ähnlich hohe Löhne durchsetzen wollen.

Unmögliche, total überzogene Forderungen, denn Flugfeldkontrolleur kann jeder werden. Dazu braucht es nicht einmal ein Abitur noch eine Facharbeiterausbildung. Es ist eine Hilfstätigkeit, die mit der bisherigen Entlohnung schon total überbezahlt ist.