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Vollständige Version anzeigen : Ein Afrika, das nie kolonisiert wurde



Mütterchen
16.02.2012, 16:58
Liebe Foristen, vielleicht kann mir einer von euch eine Frage beantworten, die ich mir schon öfters gestellt habe - im Netz konnte ich nichts darüber finden.

Wie die Überschrift schon andeutet: wie sähe denn Afrika ohne den weißen Mann heute aus? ( Ich weiß nicht mal, wie es früher ohne ihn aussah).
Gäbe es weniger ( keine) Kriege dort? Weniger (keine) Völkermorde? Weniger (keine) Hungersnöte? Wie wäre die Staatenbildung verlaufen?
Nach meinen vagen Kenntnissen verliefen diese Bildungen zu willkürlich l, weswegen es immer wieder zu Streitigkeiten, Kriegen etc kommt. Gab es diese Kriege zuvor nicht? Hätte man andere Staaten bilden können? Wer hätte sie gebildet?

Wahrscheinlich sind meine Fragen ja auch nicht einfach so zu beantworten, aber ich freue mich auf jede Antwort, die mir ein kleines bisschen weiterhelfen kann.

LOL
16.02.2012, 17:00
Liebe Foristen, vielleicht kann mir einer von euch eine Frage beantworten, die ich mir schon öfters gestellt habe - im Netz konnte ich nichts darüber finden.

Wie die Überschrift schon andeutet: wie sähe denn Afrika ohne den weißen Mann heute aus? ( Ich weiß nicht mal, wie es früher ohne ihn aussah).
Gäbe es weniger ( keine) Kriege dort? Weniger (keine) Völkermorde? Weniger (keine) Hungersnöte? Wie wäre die Staatenbildung verlaufen?
Nach meinen vagen Kenntnissen verliefen diese Bildungen zu willkürlich l, weswegen es immer wieder zu Streitigkeiten, Kriegen etc kommt. Gab es diese Kriege zuvor nicht? Hätte man andere Staaten bilden können? Wer hätte sie gebildet?

Wahrscheinlich sind meine Fragen ja auch nicht einfach so zu beantworten, aber ich freue mich auf jede Antwort, die mir ein kleines bisschen weiterhelfen kann.Afrika wurde lange vorher schon von den Arabern kolonisiert und muslimisiert. Siehe auch die Probleme im Sudan, Nigeria etc deswegen...

Weiter_Himmel
16.02.2012, 17:01
Liebe Foristen, vielleicht kann mir einer von euch eine Frage beantworten, die ich mir schon öfters gestellt habe - im Netz konnte ich nichts darüber finden.

Wie die Überschrift schon andeutet: wie sähe denn Afrika ohne den weißen Mann heute aus? ( Ich weiß nicht mal, wie es früher ohne ihn aussah).
Gäbe es weniger ( keine) Kriege dort? Weniger (keine) Völkermorde? Weniger (keine) Hungersnöte? Wie wäre die Staatenbildung verlaufen?
Nach meinen vagen Kenntnissen verliefen diese Bildungen zu willkürlich l, weswegen es immer wieder zu Streitigkeiten, Kriegen etc kommt. Gab es diese Kriege zuvor nicht? Hätte man andere Staaten bilden können? Wer hätte sie gebildet?

Wahrscheinlich sind meine Fragen ja auch nicht einfach so zu beantworten, aber ich freue mich auf jede Antwort, die mir ein kleines bisschen weiterhelfen kann.

Die Frage ist absolut unbeantwortbar.Wir könnten darüber nur spekulieren.

Greifington
16.02.2012, 17:03
Liebe Foristen, vielleicht kann mir einer von euch eine Frage beantworten, die ich mir schon öfters gestellt habe - im Netz konnte ich nichts darüber finden.

Wie die Überschrift schon andeutet: wie sähe denn Afrika ohne den weißen Mann heute aus? ( Ich weiß nicht mal, wie es früher ohne ihn aussah).
Gäbe es weniger ( keine) Kriege dort? Weniger (keine) Völkermorde? Weniger (keine) Hungersnöte? Wie wäre die Staatenbildung verlaufen?
Nach meinen vagen Kenntnissen verliefen diese Bildungen zu willkürlich l, weswegen es immer wieder zu Streitigkeiten, Kriegen etc kommt. Gab es diese Kriege zuvor nicht? Hätte man andere Staaten bilden können? Wer hätte sie gebildet?

Wahrscheinlich sind meine Fragen ja auch nicht einfach so zu beantworten, aber ich freue mich auf jede Antwort, die mir ein kleines bisschen weiterhelfen kann.

Schwarzafrika würde genau so aussehen wie es die letzt 10000 Jahre auch ausgesehen hat, eine Entwicklung fand dort nicht statt. Voraussetzung ist natürlich, dass weitestgehend kein Kontakt zum Rest der Welt bestünde.

Mütterchen
16.02.2012, 17:04
Die Frage ist absolut unbeantwortbar.Wir könnten darüber nur spekulieren.

Falls du Zeit und Lust hast, spekuliere doch mal bitte für mich. :)

schastar
16.02.2012, 17:08
Liebe Foristen, vielleicht kann mir einer von euch eine Frage beantworten, die ich mir schon öfters gestellt habe - im Netz konnte ich nichts darüber finden.

Wie die Überschrift schon andeutet: wie sähe denn Afrika ohne den weißen Mann heute aus? ( Ich weiß nicht mal, wie es früher ohne ihn aussah).
Gäbe es weniger ( keine) Kriege dort? Weniger (keine) Völkermorde? Weniger (keine) Hungersnöte? Wie wäre die Staatenbildung verlaufen?
Nach meinen vagen Kenntnissen verliefen diese Bildungen zu willkürlich l, weswegen es immer wieder zu Streitigkeiten, Kriegen etc kommt. Gab es diese Kriege zuvor nicht? Hätte man andere Staaten bilden können? Wer hätte sie gebildet?

Wahrscheinlich sind meine Fragen ja auch nicht einfach so zu beantworten, aber ich freue mich auf jede Antwort, die mir ein kleines bisschen weiterhelfen kann.


Die Stämme würden sich noch immer gegenseitig jagen und als Sklaven an die Araber verkaufen. Es wurde ja nicht nur Afrika kolonialisiert sonder auch der Neger domestiziert.
Nur fällt er jetzt langsam wieder in alte Rieten und Bräuche zurück. Da wird lieber ums Lagerfeuer getanzt als gearbeitet. Der Sklavenmarkt ist geschlossen so wird eben gehungert weil zu viele. Als Abhilfe bleibt aber immer noch Mord und Totschlag im großen Stiel.

Mütterchen
16.02.2012, 17:11
Afrika wurde lange vorher schon von den Arabern kolonisiert und muslimisiert. Siehe auch die Probleme im Sudan, Nigeria etc deswegen...

Ich habe ja gleich zugegeben -ich habe fast gar kein Wissen über Afrika. Nigeria, belehrt mich Wiki, ist ein Land, in dem noch immer über 500 verschiedene Sprachen gesprochen werden. Nachvollziehbar, dass da wenig Nationalgefühl entstehen kann.

elas
16.02.2012, 17:13
Schwarzafrika würde genau so aussehen wie es die letzt 10000 Jahre auch ausgesehen hat, eine Entwicklung fand dort nicht statt. Voraussetzung ist natürlich, dass weitestgehend kein Kontakt zum Rest der Welt bestünde.

Für jemand der sich in seinem Profil so beschreibt:
politische Richtung
links

genaue politische Gesinnung
stramm Rechts

Ist deine Einschätzung zu Afrika trotzdem sehr gut getroffen wie ich finde.

Mütterchen
16.02.2012, 17:13
Schwarzafrika würde genau so aussehen wie es die letzt 10000 Jahre auch ausgesehen hat, eine Entwicklung fand dort nicht statt. Voraussetzung ist natürlich, dass weitestgehend kein Kontakt zum Rest der Welt bestünde. ( Hervorhebung durch mich)

Da LOL von Nigeria gesprochen hatte:

Um 1485 kam es zu ersten Begegnungen zwischen den Bewohnern der Küste und einer europäischen Macht, den Portugiesen. Die Portugiesen begannen regen Handel insbesondere mit dem Reich von Benin. Der Oba (Herrscher) dieses Reiches sandte im frühen 16. Jahrhundert einen Botschafter an den portugiesischen Königshof in Lissabon. Die Portugiesen tauschten europäische Produkte, insbesondere Waffen, gegen Elfenbein und Palmöl und zunehmend gegen Sklaven. 1553 gelangte die erste englische Expedition nach Benin.

http://www.google.de/imgres?imgurl=http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/thumb/3/31/Ni-map.gif/220px-Ni-map.gif&imgrefurl=http://de.wikipedia.org/wiki/Nigeria&usg=__wV4mDwWSzu3K3-4oPMFQmreUHzQ=&h=233&w=220&sz=19&hl=de&start=0&zoom=1&tbnid=GFnprCbgWRWPAM:&tbnh=129&tbnw=122&ei=jzc9T8DeLJGl-gaiiMDRBQ&prev=/search%3Fq%3Dnigeria%26um%3D1%26hl%3Dde%26client%3 Dfirefox-a%26sa%3DN%26rls%3Dorg.mozilla:de:official%26biw%3 D1366%26bih%3D638%26tbm%3Disch&um=1&itbs=1&iact=rc&dur=351&sig=103209476719852069422&page=1&ndsp=21&ved=0CEgQrQMwAA&tx=53&ty=42

Weiter_Himmel
16.02.2012, 17:14
Falls du Zeit und Lust hast, spekuliere doch mal bitte für mich. :)

Versuchen wir hier einfach mal ein paar Fragen zu stellen.

1:Wie hätte sich der Kontakt zwischen Europa/USA und Afrika sonst entwickelt.Hätte es nur sehr wenig kontakt gegeben?Hätte es Handels und Wirtschaftsbeziehungen gegeben und darüber hinaus Diplomatische vertretungen.

2:Wenn ja , wie stark wären die Kontakte Gewesen?Hätte sie Afrika beeinflusst.und wenn ja wie?

3:Wären die Europäer nicht als Kolonialherren auf den Plan getreten... wäre jemand anderes gekommen?Hätten die Islamischen Relativ gefestigten Maghrebstaaten Einfluss auf Schwarzafrika genommen und es unterworfen?Wäre velleicht sogar die auftrebenden Japaner auf den Plan getreten?

4:Schwarzafrika bestand damals nicht aus Staaten im klassichen Europäischen Sinne mit scharfen Grenzen usw.Wären solche Staaten ohne die Europäer auch entstanden, velleicht aufgrund von Europäischen Einfluss... ?

5:Vor der Ankunft der Europäer und auch während ihres Aufentalts gab es einige Kriege zwischen verschiedenen Afrikanischen Stämmen und Reichen.Wie wären die Ausgegangen?Wer hätte sich durchgesetzt und was für eine Konsequenz hätte das gehabt.

6:Hätte sich in ganz Afrika der Islam durchgesetzt?Oder wäre das Christentum auch durch Normale Mission in Teilen erfolgreich gewesen?Wären die Indigenen Religionen velleicht erstarkt?

Man kann diese Fragen nun auf verschiedene Art und Weise beantworten.Ein Historiker der sich darauf spezialisiert hat und die Situation in Afrika unmittelbar vor der Kolonialisierung halbwegs kennt könnte auch sagen welches Szenario wie wahrscheinlich gewesen wäre(Leider sind meine Kentnisse dafür viel zu schlecht).Nur alles ist und bleibt spekulation.

Mütterchen
16.02.2012, 17:15
Die Stämme würden sich noch immer gegenseitig jagen und als Sklaven an die Araber verkaufen. Es wurde ja nicht nur Afrika kolonialisiert sonder auch der Neger domestiziert.
Nur fällt er jetzt langsam wieder in alte Rieten und Bräuche zurück. Da wird lieber ums Lagerfeuer getanzt als gearbeitet. Der Sklavenmarkt ist geschlossen so wird eben gehungert weil zu viele. Als Abhilfe bleibt aber immer noch Mord und Totschlag im großen Stiel.

Und wie sieht deine Meinung bzgl der Hungersnöte aus, die es immer wieder gibt? Wie wäre die Bevölkerungsentwicklung verlaufen?

SAMURAI
16.02.2012, 17:15
Mordbrennerei,Sklaverei, Stammeskriege waren immer die vorherrschende Gesellschaftsform in Afrika.

Es gibt authentisch Bücher aus der Zeit vor dem weissen Mann in Afrika.

Samuel Baker, Livingstone, etc. (alles um die Zeit 1860.

Der grösste Feind des Negers war immer der Neger.

Brathering
16.02.2012, 17:16
Meinst du damit auch ohne die später einfallenden Araber?
Der Norden wäre weiß, dirch die Sahara getrennt vom Süden.
Ohne Kolonisation ist es mir aber schwer zu denken, dass hieße auch kein Rom erobert Karthago und so und keine griechischen Kolonien in Ägypten.
Der Norden ist auf jeden Fall sehr mit Europa verbunden gewesen und der Süden durch den Sahragürtel abgetrennt.
Im äußersten Süden wäre Simbaw, ziemlich konkurenzlos und ein Großreich.
Im Osten wäre Äthiopien, das sich immer noch mit einer Art Ägypten im Gebiet des heutigen Sudan bekriegt (dank des Nils der durch diese 3 Länder fließt kann man dort auch als primitivkultur die Sahara passieren).
Im Westen würden sich lustige Kleinstaaten bekriegen, wie Benin-Hausa-Songhai-Ghana-Wolof-Mali

Dann die Frage der Religion, Äthiopien wäre sowieso christlich geworden, das wurde es auch ohne Kolonisation.
Im Westen wären Schamanen und Animisten.
Ganz im Süden würden Khoi - Buschmänner - Menschen ohne Ackerbau und Sesshaftigkeit leben. Sie sind etwas heller und kleiner aber die Schwarzen würden auch so vordringen und sie vertreiben, da höher entwickelt.

Ich habe aber große Probleme mir das alles ohne Einfluss Europas oder Arabien vorzustellen. Länder neigen nun mal zur Expansion wenn der Gegenüber unterentwickelt und wehrlos ist. Keine Kolonisation hätte es gegeben wenn sie Wehrhaft gewesen wären.

Greifington
16.02.2012, 17:16
Für jemand der sich in seinem Profil so beschreibt:
politische Richtung
links

genaue politische Gesinnung
stramm Rechts

Ist deine Einschätzung zu Afrika trotzdem sehr gut getroffen wie ich finde.

Haha da ist wohl irgendwas schiefgelaufen in meinem Profil. Muss ich mir bei Gelegenheit mal näher anschauen.

Sobieski Vengeance
16.02.2012, 17:17
Wie Äthiopien, das als einzige Region nicht kolonisiert wurde. Also kaum ein Unterschied zu Restafrika von Heute.

Greifington
16.02.2012, 17:19
Und wie sieht deine Meinung bzgl der Hungersnöte aus, die es immer wieder gibt? Wie wäre die Bevölkerungsentwicklung verlaufen?

Ich denke ohne westliche Technologie, Medizin und Lebensmittellieferungen dürfte sich das so bei 200 Millionen eingependelt haben. Das war glaube ich auch die ungefähre Bevölkerungszahl um die Jahrhundertwende (19./20. Jhrdt)

elas
16.02.2012, 17:21
Ich habe ja gleich zugegeben -ich habe fast gar kein Wissen über Afrika. Nigeria, belehrt mich Wiki, ist ein Land, in dem noch immer über 500 verschiedene Sprachen gesprochen werden. Nachvollziehbar, dass da wenig Nationalgefühl entstehen kann.

Ich habe ein Jahr in Benin-City, Nigeria gearbeitet.
Früher war das mal ein Königreich.
Aber frag nicht wie es jetzt dort ausschaut.

Aus jedem englischen "Palast" haben die eine schmuddlige Hundehütte gemacht.

Ich würde den Afrikanern eine ähnlich "dynamische" Entwicklung wie den Aboriginals in Australien zutrauen.

Ohne Kontakt zum weissen Mann fände kein Fortschritt statt.
Das ist jetzt keine arische Überheblichkeit sondern rein faktische Einschätzung.


(PS: ein in Europa studierter schwarzer Rechtsanwalt empfing mich mal mit den Füssen im Badewasser!!!!?????()

schastar
16.02.2012, 17:22
Und wie sieht deine Meinung bzgl der Hungersnöte aus, die es immer wieder gibt? Wie wäre die Bevölkerungsentwicklung verlaufen?

Samurai hat es im wesentlichen in Nr. 12 geschrieben. Sollte aber auch aus meinem Beitrag hervorgegangen sein.

Egal jetzt, kurz, sie würden sich gegenseitig erschlagen bevor sie verhungern. Im Gesamten wären es weniger da sie zu dumm für eine vernünftige Landwirtschaft sind und so sich schon früher gegenseitig erschlagen.

Mütterchen
16.02.2012, 17:29
Meinst du damit auch ohne die später einfallenden Araber?
Der Norden wäre weiß, dirch die Sahara getrennt vom Süden.
Ohne Kolonisation ist es mir aber schwer zu denken, dass hieße auch kein Rom erobert Karthago und so und keine griechischen Kolonien in Ägypten.
Der Norden ist auf jeden Fall sehr mit Europa verbunden gewesen und der Süden durch den Sahragürtel abgetrennt.
Im äußersten Süden wäre Simbaw, ziemlich konkurenzlos und ein Großreich.
Im Osten wäre Äthiopien, das sich immer noch mit einer Art Ägypten im Gebiet des heutigen Sudan bekriegt (dank des Nils der durch diese 3 Länder fließt kann man dort auch als primitivkultur die Sahara passieren).
Im Westen würden sich lustige Kleinstaaten bekriegen, wie Benin-Hausa-Songhai-Ghana-Wolof-Mali

Dann die Frage der Religion, Äthiopien wäre sowieso christlich geworden, das wurde es auch ohne Kolonisation.
Im Westen wären Schamanen und Animisten.
Ganz im Süden würden Khoi - Buschmänner - Menschen ohne Ackerbau und Sesshaftigkeit leben. Sie sind etwas heller und kleiner aber die Schwarzen würden auch so vordringen und sie vertreiben, da höher entwickelt.

Ich habe aber große Probleme mir das alles ohne Einfluss Europas oder Arabien vorzustellen. Länder neigen nun mal zur Expansion wenn der Gegenüber unterentwickelt und wehrlos ist. Keine Kolonisation hätte es gegeben wenn sie Wehrhaft gewesen wären.


Ich weiß - ich war es ja, die dieses Thema eröffnet hat. Aber ich kann ja selbst meine Frage(n) gar nicht richtig formulieren, wohl einfach deswegen, weil es so viele verschiedenen Wenns und Abers gibt.
Ich meine jedenfalls kein Afrika, das vollkommen unberührt von Kulturen anderer Kontinente geblieben ist. Wie ich in einem anderen Beitrag kurz anriss - es gab ja Kontakte.

Ich habe ja noch kein einziges afrikanisches Land je betreten und es ist zweifelhaft, dass ich dies jemals tun werde. Was ich in der Schule erlernte und was auch heute vermittelt wird ist das Bild eines Kontinentes, der ausgebeutet wurde und noch immer ausgebeutet wird. Ich frage mich dann, was importiert wurde: sind es die Kriege, die Hungersnöte? Oder gab es die zuvor auch? Welchen Anteil am heutigen Elend, das in vielen Staaten herrscht, haben die Kolonialherren? Und welchen Anteil die Menschen, die heute dort leben?

Mütterchen
16.02.2012, 17:32
Samurai hat es im wesentlichen in Nr. 12 geschrieben. Sollte aber auch aus meinem Beitrag hervorgegangen sein.

Egal jetzt, kurz, sie würden sich gegenseitig erschlagen bevor sie verhungern. Im Gesamten wären es weniger da sie zu dumm für eine vernünftige Landwirtschaft sind und so sich schon früher gegenseitig erschlagen.

Ich hatte deinen Beitrag falsch gelesen ( obwohl er eigentlich nicht kompliziert geschrieben war) :)

Mütterchen
16.02.2012, 17:34
Ich denke ohne westliche Technologie, Medizin und Lebensmittellieferungen dürfte sich das so bei 200 Millionen eingependelt haben. Das war glaube ich auch die ungefähre Bevölkerungszahl um die Jahrhundertwende (19./20. Jhrdt)

Womit wohl auch meine Antwort geklärt wäre, ob es Hungersnöte in auch nur annäherndem Ausmaß geben würde. :)

Mütterchen
16.02.2012, 17:36
Ich habe ein Jahr in Benin-City, Nigeria gearbeitet.
Früher war das mal ein Königreich.
Aber frag nicht wie es jetzt dort ausschaut.

Aus jedem englischen "Palast" haben die eine schmuddlige Hundehütte gemacht.

Ich würde den Afrikanern eine ähnlich "dynamische" Entwicklung wie den Aboriginals in Australien zutrauen.

Ohne Kontakt zum weissen Mann fände kein Fortschritt statt.
Das ist jetzt keine arische Überheblichkeit sondern rein faktische Einschätzung.


(PS: ein in Europa studierter schwarzer Rechtsanwalt empfing mich mal mit den Füssen im Badewasser!!!!?????()

Weißt du, elas, ich habe überhaupt kein Problem damit, wenn du das sagst. Zumal ich mir selbst ja gar keine Meinung bilden kann, eben, weil ich keine Erfahrung gesammelt habe.

Greifington
16.02.2012, 17:43
Womit wohl auch meine Antwort geklärt wäre, ob es Hungersnöte in auch nur annäherndem Ausmaß geben würde. :)

Hungersnöte hat es in gewissen Gegenden Afrikas schon immer gegeben, natürlich nicht in dem heutigen Ausmaß. Gerade Ecken wie Somalia sind nicht annähernd in der Lage die gewaltige Bevölkerungsexplosion zu tragen, da sind früher ein paar Nomaden oder Hirten durch die kargen Landschaften gezogen und heute leben dort Millionen, Tendenz weieter steigend (etwa 3% Bevölkerungswachstum JÄHRLICH). Ermöglicht wird das alles natürlich nur durch "Zufütterung" von außen. Sollte der Westen irgendwann einmal nicht mehr in der Lage sein Afrika zu unterstützen kann man sich auf ein Massensterben biblischen Ausmaßes gefasst machen.

elas
16.02.2012, 17:45
Weißt du, elas, ich habe überhaupt kein Problem damit, wenn du das sagst. Zumal ich mir selbst ja gar keine Meinung bilden kann, eben, weil ich keine Erfahrung gesammelt habe.

Ich war 1972 in Wolgograd, Russland zwecks Russisch-Lernen mit dem VHS.
Damals habe ich mich mehr als gewundert warum Russland bzw. damals die UdSSR als Weltmacht bezeichnet wurde.
In der Tat war das Kaufangebot in Benin-City besser als in Wolgograd (einer Millionenstadt).

Und siehe da, kaum 20 Jahre später hat sich herausgestellt was ich als kleiner Tourist damals bereits erkannte die UdSSR war ein potemkinsches Dorf und der Glanz (eigentlich vom Westen hineinprojeziert) war über Nacht erloschen.

Brathering
16.02.2012, 17:51
Ich weiß - ich war es ja, die dieses Thema eröffnet hat. Aber ich kann ja selbst meine Frage(n) gar nicht richtig formulieren, wohl einfach deswegen, weil es so viele verschiedenen Wenns und Abers gibt.
Ich meine jedenfalls kein Afrika, das vollkommen unberührt von Kulturen anderer Kontinente geblieben ist. Wie ich in einem anderen Beitrag kurz anriss - es gab ja Kontakte.

Ich habe ja noch kein einziges afrikanisches Land je betreten und es ist zweifelhaft, dass ich dies jemals tun werde. Was ich in der Schule erlernte und was auch heute vermittelt wird ist das Bild eines Kontinentes, der ausgebeutet wurde und noch immer ausgebeutet wird. Ich frage mich dann, was importiert wurde: sind es die Kriege, die Hungersnöte? Oder gab es die zuvor auch? Welchen Anteil am heutigen Elend, das in vielen Staaten herrscht, haben die Kolonialherren? Und welchen Anteil die Menschen, die heute dort leben?

Hungersnöte kommen wie Kinder mit einer starken Planung der Wirtschaft. Die Khoi San zum beispiel, leben von heute auf morgen, von der Hand in den Mund und sind nicht Sesshaft. Dadurch haben sie wenige Kinder aber können perfekt zurechtkommen und ziehen da hin wo es Nahrung gibt, Monate bevor es knapp wird bemerken sie es und können dagegen handeln.
Die Ägypter bauten große Städte und verteilten die Arbeit, es gab Kasten und Spezialisationen. Die waren alle voneinander Abhängig und so groß wurden sie nur durch Bunkern von Nahrung und Planung.
Diese Planung ging manchmal schief und es gab Hungersnöte.
Sie hatten schon gewaltsame Völkerwanderungen und Religionskonflikte.
Auch ohne unseren Einfluss war die Bevölkerung am wachsen.
Die meisten Quasistaaten dehnten sich langsam aus und hatten Steppe zwischen sich als Puffer.
Wenn der weg wäre, würden sie sich bekämpfen bis einer dominiert.

Interessant ist ein Blick auf Südamerika, das hatte mehr Zeit sich zu Entwickeln vor dem Kontakt mit uns. Dort gab es sehr blutige Kriege und kurz bevor wir kamen begann der Aufstieg der Azteken. Wären wir 100 Jahre später angerückt, wär das ein Monsterriesenreich gewesen, dass all seine Nachbarn vernichtet hätte.

Schauen wir auf kleine Inselgrüppchen die isoliert vor sich herlebten, sehen wir, es ist möglich bis heute in der Steinzeit zu verharren und nicht einmal Metallbearbeiten zu kennen, in Stämmen zu leben und Kannibalismus zu betreiben, wie bei den Sentinelesen:
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/die-sentinelesen-das-isolierteste-volk-der-welt-man-kann-nicht-so-tun-als-gaebe-es-sie-nicht-1940809.html

frundsberg
16.02.2012, 18:14
Liebe Foristen, vielleicht kann mir einer von euch eine Frage beantworten, die ich mir schon öfters gestellt habe - im Netz konnte ich nichts darüber finden.

Wie die Überschrift schon andeutet: wie sähe denn Afrika ohne den weißen Mann heute aus? ( Ich weiß nicht mal, wie es früher ohne ihn aussah).
Gäbe es weniger ( keine) Kriege dort? Weniger (keine) Völkermorde? Weniger (keine) Hungersnöte? Wie wäre die Staatenbildung verlaufen?
Nach meinen vagen Kenntnissen verliefen diese Bildungen zu willkürlich l, weswegen es immer wieder zu Streitigkeiten, Kriegen etc kommt. Gab es diese Kriege zuvor nicht? Hätte man andere Staaten bilden können? Wer hätte sie gebildet?

Wahrscheinlich sind meine Fragen ja auch nicht einfach so zu beantworten, aber ich freue mich auf jede Antwort, die mir ein kleines bisschen weiterhelfen kann.

Kaum zu glauben. Aber hören wir uns die ersten weißen Entdecker an, was sie vorfanden, als sie ins Innere des schwarzen Kontinents vordrangen und über ihre Entdeckungen berichteten:

Ich nenne ein Tier, eine Art, ein Individuum dann verdorben, wenn es seine Instinkte verliert, wenn es das vorzieht, was ihm schadet.“
Es gibt keinen wie immer gearteten Beweis dafür, daß die Menschenrassen in Intelligenz (oder in vielen anderen Eigenschaften) gleich sind, und es wäre eigentlich eine bizarre Anomalie der Natur, wenn sie das wären. Nach vielen tausend Jahren der auseinanderlaufenden Evolution in sehr verschiedenen Umwelten wäre es erstaunlich, wenn wir herausfänden, daß die Menschenrassen in ihrer physischen Struktur oder mentalen Gestaltung „gleich“ wären. Das ganze Konzept der Evolution des Lebens durch Verzweigung und Artenbildung hängt von der ständig blühenden Ungleichheit von Rassen oder Unterarten ab. Dies gilt für jede Lebensform, und offen gesagt, es ist nicht wirklich vernünftig zu glauben, daß es für menschliche Wesen nicht gilt. … Daß Rassenvermischung die „Lösung des Rassenproblems“ ist, aber das ist überhaupt nicht das, was sie wirklich meinen. Was sie wirklich wollen, und worauf sie wirklich hinarbeiten, ist eine „Lösung des Weißenproblems“ durch Vermischung (s.a. Statement von Russel).
Zum Beispiel bedeutet die Tatsache, daß Neger im Durchschnitt mehr Testosteron produzieren als andere Rassen, daß schwarze Männer ein höheres Risiko für Prostatakrebs haben. Aber höhere Testosteronproduktion bedeutet auch, daß schwarze Männer mehr zu aggressivem Verhalten neigen. Wenn also Ärzte schwarze Männer rassisch profilieren sollten, warum sollten das dann nicht auch Polizisten tun?
Verglichen mit Weißen, haben Schwarze auch einen niedrigeren IQ und ein niedrigeres Empathieniveau, ein schwächeres Gefühl für persönliche Leistungsfähigkeit und Verantwortung, eine größere Neigung zu Soziopathie und Psychosen, weniger Verhaltenshemmungen, größere Impulsivität, höhere sexuelle Aktivität und geringere elterliche Investition etc. Sicherlich haben diese rassischen Unterschiede ebenfalls wichtige praktische Implikationen.
Die Berichte christlicher Forscher, die sich während des 19. Jahrhunderts nach Afrika hineinwagten, einschließlich H. F. Flynn, David Livingstone, Francis Galton, Paul Belloni du Chaillu, Samuel White Baker und Georg August Schweinfurth, vermitteln Eindrücke, mittels derer wir die Herkunftsgesellschaften der Sklaven in Saint Domingue beurteilen können – von der arabischen Kultur unbeeinflußte Gesellschaften des afrikanischen Inneren. Das Werk jener Forscher, denen aufgrund ihrer Genauigkeit und Verläßlichkeit bei der Berichterstattung vertraut wird, wurde von John Baker 1974 in seinem Buch “Race” zusammengefaßt. J. Philippe Rushton rezensiert Bakers Werk in Race, Evolution, and Behavior:

http://schwertasblog.files.wordpress.com/2011/05/ak-sms5.gif

Wie J. R. Baker … es beschreibt, ist der gewonnene Eindruck der eines armseligen Zivilisationsniveaus, einschließlich nackter oder nahezu nackter Erscheinung, manchmal unterbrochen von einem Amulett oder Schmuckstück statt einer Bedeckung des Genitalbereichs; Selbstverstümmelung, wie das Abfeilen der Zähne und das Durchbohren der Ohren und Lippen, um große Schmuckstücke aufzunehmen, schlecht entwickelter Toilette- und Sanitärgewohnheiten, ebenerdiger Behausungen von einfacher Konstruktion; Dörfer, die kaum sechs- oder siebentausend Einwohner erreichen oder durch Straßen miteinander verbunden sind; keine Erfindung des Rades für Töpfereizwecke, zum Mahlen von Getreide oder für den Fahrzeugtransport; keine geschriebenen Texte oder Aufzeichnungen historischer Ereignisse; kein Gebrauch von Geld; keine Erfindung eines Zahlensystems oder eines Kalenders.

http://schwertasblog.files.wordpress.com/2011/05/ak-sms6-kannibalenmahl.jpg

Manchen Forschern fiel das Fehlen einer Verwaltung oder eines Gesetzescodex auf. Es wurden Beispiele von Häuptlingen erzählt, die in despotischer Weise wegen kleinerer Etiketteverletzungen oder sogar zum Vergnügen willkürlich töteten… Bei Verdacht auf Hexerei konnten Hunderte mit oft grotesken Formen der Exekution abgeschlachtet werden. Wo Sklaverei praktiziert wurde, hatten die Sklavenhalter die Freiheit, ihre Sklaven zu töten. In manchen Fällen wurde Kannibalismus praktiziert. Nirgendwo schien irgendeine formale Religion mit geheiligten Traditionen, Glaubensvorstellungen über den Ursprung der Welt oder ethischen Codes mit Gedanken an Gnade zu existieren.

Die Forscher fanden, daß die Afrikaner eine niedrige Intelligenz hatten, mit wenig Worten für den Ausdruck abstrakter Gedanken und wenig Interesse an intellektuellen Dingen. Speke schrieb, daß der Neger nur an den Augenblick denkt und es vorzieht, den Tag so faul wie möglich zu verbringen. Livingstone schrieb, daß den Stämmen die Voraussicht fehlte, daß man es für zwecklos hielt, Dattelkerne zu pflanzen, im vollen Wissen, daß man die Frucht nie sehen würde…
Wann immer ein kluges Individuum auftauchte, wie in einer Livingstone erzählten Geschichte über einen Mann, der in seinem Garten ein Bewässerungssystem baute, um den Anbau von Kartoffeln zu fördern, starb die Idee typischerweise mit ihrem Schöpfer… Die Forscher neigten dazu, die Hybridgruppen als intelligenter zu sehen, und die dunkleren, negroideren Typen als weniger intelligent… Jedoch waren einige Stämme bemerkenswert versiert in Töpferei, Eisenschmiedearbeit, Holzkunst und Musikinstrumenten.


Quelle: http://schwertasblog.wordpress.com/2011/05/12/die-schuld-des-schwarzen-mannes/

Hier gibt es noch andere Artikel zu diesem Thema: (Kongo, Teil 1-3, Haiti darf nicht wieder aufgebaut werden etc.)

frundsberg
16.02.2012, 18:20
White Women are 12.4 Times More Likely to be Murdered by a Black Husband Than by a White Husband

In the report, “Fatal Violence among Spouses in the United States, 1976-85,” by James A. Mercy and Linda E. Saltzman, spousal homicide is examined along racial lines.


http://fjordman.wordpress.com/2011/08/10/ein-weiser-lehrer-spricht-klartext/

Greifington
16.02.2012, 18:27
White Women are 12.4 Times More Likely to be Murdered by a Black Husband Than by a White Husband

In the report, “Fatal Violence among Spouses in the United States, 1976-85,” by James A. Mercy and Linda E. Saltzman, spousal homicide is examined along racial lines.


http://fjordman.wordpress.com/2011/08/10/ein-weiser-lehrer-spricht-klartext/


Tja wer mit dem Feuer spielt kommt darin um.

Sprecher
16.02.2012, 19:01
White Women are 12.4 Times More Likely to be Murdered by a Black Husband Than by a White Husband

In the report, “Fatal Violence among Spouses in the United States, 1976-85,” by James A. Mercy and Linda E. Saltzman, spousal homicide is examined along racial lines.


http://fjordman.wordpress.com/2011/08/10/ein-weiser-lehrer-spricht-klartext/


Selber schuld was heiraten die auch einen Halbmenschen...

frundsberg
16.02.2012, 19:18
In diesem Bericht behandeln wir die Muster und Grundtendenzen von Totschlag zwischen verheirateten Partnern in den Vereinigten Staaten für die Jahre 1976 bis 1985, wobei auf die Daten des Federal Bureau of Investigation’s Supplement Homicide Reports (FBI-SHR) zurückgegriffen wird. Während dieser zehn Jahre stellen wir 16.595 Totschlagdelikte fest. …
Das Risiko innerhalb seiner Ehe von dem einen Partner ermordet zu werden ist für Frauen 1.3 Mal größer (bezogen auf 100.000 verheiratete Personen), als für Männer. … Ebenso ist das Risiko für Ehepartner zwischenrassischer Beziehungen („interracial“) höher, als in innerrassischen („intraracial“) und erhöht sich sogar noch, wenn der Altersunterschied beider Ehepartner zunimmt. Das Risiko für verheiratete weiße Frauen, die einen weißen Ehepartner heiraten, beträgt, bezogen auf 100.000 verheiratete Paare, den Faktor 1,4, was nahezu zwei Todesopfern (1,784) innerhalb der drei Jahre zwischen 1979-1981 entspricht. Das Risiko einer weißen Frau, die einen schwarzen Ehegatten hat, ist um das 12,4-fache (1240 Prozent) höher. Innerhalb der drei Jahre wurden 49 (weiße) Frauen von ihren schwarzen Ehemännern ermordet, was einer Rate von 17,4 entspricht.
Ähnlich verhält sich die Kombination mit weißem Ehegatten. Heiratet dieser innerhalb seiner eigenen Gruppe, so liegt die Todesrate bei 0,8 (1,002), heiratet er außerhalb seiner Gruppe (weißer Mann, schwarze Frau), so geht er mit einer Rate von 17,1 (14) ein 21,4-faches Todesrisiko ein.

Quelle:
Strauss MA, Gelles RJ, Steinmetz SK: Behind Closed Doors: Violence in the American Family,
New York: Anchor Books, 1981
Saunders DG: When battered woman use violence: husband-abuse or self-defence. Violence Victims 1986; 1:47-60
Hauser WJ: Differences in Relative Resources, Familial Power and Spouse Abuse. Palo Alto,
CA: R&E Research Associates, 1981
Hornung CA, McCullough BC, Sugimoto T: Status relationships in marriage: risk factors in spouse abuse. J Marriage Familiy 1981; 43: 675-692

Alwin
16.02.2012, 20:17
Liebe Foristen, vielleicht kann mir einer von euch eine Frage beantworten, die ich mir schon öfters gestellt habe - im Netz konnte ich nichts darüber finden.

Wie die Überschrift schon andeutet: wie sähe denn Afrika ohne den weißen Mann heute aus? ( Ich weiß nicht mal, wie es früher ohne ihn aussah).
Gäbe es weniger ( keine) Kriege dort? Weniger (keine) Völkermorde? Weniger (keine) Hungersnöte? Wie wäre die Staatenbildung verlaufen?
Nach meinen vagen Kenntnissen verliefen diese Bildungen zu willkürlich l, weswegen es immer wieder zu Streitigkeiten, Kriegen etc kommt. Gab es diese Kriege zuvor nicht? Hätte man andere Staaten bilden können? Wer hätte sie gebildet?

Wahrscheinlich sind meine Fragen ja auch nicht einfach so zu beantworten, aber ich freue mich auf jede Antwort, die mir ein kleines bisschen weiterhelfen kann.

Zu dem Thema kann dir ich jetzt nicht so viel sagen, aber es gibt einen wichtigen Punkt, wo ich denke, das Afrika ohne kolonisierung ganz anders wäre und damit auch eine Machtverschiebung in Europas bewirken würde.
Es handelt sich um die Sprachen. Wenn man sich heute Afrika ansiehst, sind dort die ganz klar dominierenden europäischen Sprachen englisch und französisch, weit dahinter portugiesisch und in ganz geringem Ausmaß noch spanisch. Afrika würde also sprachlich ganz anders aussehen.
Was hat das jetzt mit der Machtverteilung von europäischen Ländern zu tun?

Als Beispiel nehme ich mal Frankreich.
Die französische Sprache wäre weltweit heutzutage nicht in so einem gewaltigen Ausmaß bedeutsamer als die deutsche Sprache. Frankreich wäre, was seine weltweite Einflusszone angeht, immer noch ein grösseres Gewicht wie Deutschland, aber bei weitem nicht mit so einen grossen Vorsprung wie es ihn durch ein kolonisiertes Afrika heute hat.

Das mit den Sprachen halte ich für einen wichtigen Punkt, wie sich ein nie kolonisiertes Afrika von einem kolonisierten Afrika unterscheiden würde.

-jmw-
16.02.2012, 20:27
Liberia ist seit beinahe 200 Jahren ein unabhängiger Staat.
Wie sieht's dort aus?
Haiti ist seit knapp 200 Jahren ein unabhängiger Staat.
Wie sieht's dort aus?

Erik der Rote
16.02.2012, 20:28
fehlt noch Äthopien !

Brathering
16.02.2012, 20:32
Liberia ist seit beinahe 200 Jahren ein unabhängiger Staat.
Wie sieht's dort aus?
Haiti ist seit knapp 200 Jahren ein unabhängiger Staat.
Wie sieht's dort aus?

Spannend!
Beides sind aber Kunststaaten :)
Liberia ist arm und rassistisch und Haiti ist arm und kriminell.
Haiti wird die nächsten 10 Jahre damit beschäftigt sein den letzten Sturm sauber zu machen und dann kommt ein neuer.
Liberia wird auch in 50 Jahren keine weißen Einwohner haben wollen.

Äthiopien allein ist geeignet um als afrikanischer Staat mit Tradition betrachtet zu werden

Rumburak
16.02.2012, 20:39
Ich habe ein Jahr in Benin-City, Nigeria gearbeitet.
Früher war das mal ein Königreich.
Aber frag nicht wie es jetzt dort ausschaut.

Aus jedem englischen "Palast" haben die eine schmuddlige Hundehütte gemacht.

Ich würde den Afrikanern eine ähnlich "dynamische" Entwicklung wie den Aboriginals in Australien zutrauen.

Ohne Kontakt zum weissen Mann fände kein Fortschritt statt.
Das ist jetzt keine arische Überheblichkeit sondern rein faktische Einschätzung.


(PS: ein in Europa studierter schwarzer Rechtsanwalt empfing mich mal mit den Füssen im Badewasser!!!!?????()

Das scheint aber eher ein Egozentriker gewesen zu sein. Erinnert mit irgendwie an Doyles, Sherlock Holmes. Der kam in seinen Geschichten auch so rüber und war kein Neger.:D

Mütterchen
16.02.2012, 20:39
Hungersnöte kommen wie Kinder mit einer starken Planung der Wirtschaft. Die Khoi San zum beispiel, leben von heute auf morgen, von der Hand in den Mund und sind nicht Sesshaft. Dadurch haben sie wenige Kinder aber können perfekt zurechtkommen und ziehen da hin wo es Nahrung gibt, Monate bevor es knapp wird bemerken sie es und können dagegen handeln.
Die Ägypter bauten große Städte und verteilten die Arbeit, es gab Kasten und Spezialisationen. Die waren alle voneinander Abhängig und so groß wurden sie nur durch Bunkern von Nahrung und Planung.
Diese Planung ging manchmal schief und es gab Hungersnöte.
Sie hatten schon gewaltsame Völkerwanderungen und Religionskonflikte.
Auch ohne unseren Einfluss war die Bevölkerung am wachsen.
Die meisten Quasistaaten dehnten sich langsam aus und hatten Steppe zwischen sich als Puffer.
Wenn der weg wäre, würden sie sich bekämpfen bis einer dominiert.

Interessant ist ein Blick auf Südamerika, das hatte mehr Zeit sich zu Entwickeln vor dem Kontakt mit uns. Dort gab es sehr blutige Kriege und kurz bevor wir kamen begann der Aufstieg der Azteken. Wären wir 100 Jahre später angerückt, wär das ein Monsterriesenreich gewesen, dass all seine Nachbarn vernichtet hätte.

Schauen wir auf kleine Inselgrüppchen die isoliert vor sich herlebten, sehen wir, es ist möglich bis heute in der Steinzeit zu verharren und nicht einmal Metallbearbeiten zu kennen, in Stämmen zu leben und Kannibalismus zu betreiben, wie bei den Sentinelesen:
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/die-sentinelesen-das-isolierteste-volk-der-welt-man-kann-nicht-so-tun-als-gaebe-es-sie-nicht-1940809.html

Du hast da sicher Recht und hier sind wir ja eigentlich auch in einer ähnlichen Abhängigkeit. Keiner von uns wäre wahrscheinlich in der Lage, sich, seine Familie oder seine Sippe über die Runden zu bringen, gesetzt den Fall, es gäbe einen wirtschaftlichen Zusammenbruch.

Danke auch für den Artikel, den finde ich auch klasse. Es ist zwar eigentlich ein wenig OT, aber mich hat fasziniert, dass dieses Volk auf eine Größe von ca 80 Menschen geschätzt wird. Ich weiß jetzt nicht mehr, in welchem Strang das war, aber noch vor wenigen Tagen habe ich hier in diesem Forum gelesen, D bräuchte schon alleine deswegen Zuwanderung von außerhalb, um genetischer Degeneration innerhalb der Population entgegenzuwirken.

Mütterchen
16.02.2012, 20:55
Spannend!
Beides sind aber Kunststaaten :)
Liberia ist arm und rassistisch und Haiti ist arm und kriminell.
Haiti wird die nächsten 10 Jahre damit beschäftigt sein den letzten Sturm sauber zu machen und dann kommt ein neuer.
Liberia wird auch in 50 Jahren keine weißen Einwohner haben wollen.

Äthiopien allein ist geeignet um als afrikanischer Staat mit Tradition betrachtet zu werden

Aber Äthiopien, um das mal vorsichtig anzufragen, hebt sich nicht gerade positiv hervor, oder?

Greifington
16.02.2012, 20:59
Ich weiß jetzt nicht mehr, in welchem Strang das war, aber noch vor wenigen Tagen habe ich hier in diesem Forum gelesen, D bräuchte schon alleine deswegen Zuwanderung von außerhalb, um genetischer Degeneration innerhalb der Population entgegenzuwirken.

Das ist natürlich völliger Schwachsinn. Schon 100.000 Einwohner würden reichen um bis in alle Ewigkeit und noch viel weiter Nachkommen zu zeugen, ohne jegliche Inzuchtgefahren.

-jmw-
16.02.2012, 21:07
fehlt noch Äthopien !
Jain.
Hab's nicht mit aufgenommen, weil Äthiopier keine Afrikaner im engeren Sinne sind.

Brathering
16.02.2012, 21:49
Aber Äthiopien, um das mal vorsichtig anzufragen, hebt sich nicht gerade positiv hervor, oder?

Platz 178 im Human Development Index ist nicht berauschend aber als einzige Land hat es auf Dauer der Kolonisation widerstanden, so wie Thailand in Südostasien. Und ist eben nicht von äußeren Mächten geformt/erschaffen worden.

Paul Felz
16.02.2012, 21:54
Platz 178 im Human Development Index ist nicht berauschend aber als einzige Land hat es auf Dauer der Kolonisation widerstanden, so wie Thailand in Südostasien. Und ist eben nicht von äußeren Mächten geformt/erschaffen worden.
Was aber schlichtweg an fehlenden Rohstoffen liegt. Die einzigen, die es mal versucht haben, waren Italiener. Als dann ein Äthiopier "Buhh!" machte, rannten sie übers Wasser nach Italien zurück.

Brathering
16.02.2012, 21:55
Was aber schlichtweg an fehlenden Rohstoffen liegt. Die einzigen, die es mal versucht haben, waren Italiener. Als dann ein Äthiopier "Buhh!" machte, rannten sie übers Wasser nach Italien zurück.

Wie es in ihrer Natur liegt :(

elas
16.02.2012, 23:42
Das scheint aber eher ein Egozentriker gewesen zu sein. Erinnert mit irgendwie an Doyles, Sherlock Holmes. Der kam in seinen Geschichten auch so rüber und war kein Neger.:D

Was du alles weisst?????!!!!X(?(:eek::O:D

Rumburak
16.02.2012, 23:46
Was du alles weisst?????!!!!X(?(:eek::O:D

Schon viel Allgemeines, aber leider kann ich mir Daten nicht merken. Das erschwert Vieles.:))

Paul Felz
16.02.2012, 23:52
Schon viel Allgemeines, aber leider kann ich mir Daten nicht merken. Das erschwert Vieles.:))

Dafür gibt es ja Datenträger. Nein, das sind keine Neger.

Rumburak
16.02.2012, 23:56
Dafür gibt es ja Datenträger. Nein, das sind keine Neger.

Ne, mal ganz im Ernst. Ich beneide Menschen, die sich geschichtliche Daten in Massen merken können.
Ich kann mir immer nur grundsätzliches merken und muß genaueres nachschlagen. Schlechter Speicher.

Paul Felz
16.02.2012, 23:58
Ne, mal ganz im Ernst. Ich beneide Menschen, die sich geschichtliche Daten in Massen merken können.
Ich kann mir immer nur grundsätzliches merken und muß genaueres nachschlagen. Schlechter Speicher.

Geht mir ja auch so. Deswegen bin ich nie weit von einem Datenspeicher entfernt, und sei es das Telefon.

Rumburak
17.02.2012, 00:01
Geht mir ja auch so. Deswegen bin ich nie weit von einem Datenspeicher entfernt, und sei es das Telefon.

Kann eben nicht jeder wie Umananda sein.:D

Paul Felz
17.02.2012, 00:05
Kann eben nicht jeder wie Umananda sein.:D

Lobotomie mag ich ja auch nicht wirklich. Hirn sollte für das Denken, nicht für das Merken benutzt werden. Wobei: man sollte sich mindestens den Namen seiner eigenen Frau merken, wenn man schon de Geburtstage vergißt.

Gut, daß auch dieser Name im Telefon steht.........

Rumburak
17.02.2012, 00:07
Lobotomie mag ich ja auch nicht wirklich. Hirn sollte für das Denken, nicht für das Merken benutzt werden. Wobei: man sollte sich mindestens den Namen seiner eigenen Frau merken, wenn man schon de Geburtstage vergißt.

Gut, daß auch dieser Name im Telefon steht.........

Naja. Angeblich nutzt der Mensch nur ca. 3 Prozent seines Gehirns aus. Also theoretisch....

Paul Felz
17.02.2012, 00:11
Naja. Angeblich nutzt der Mensch nur ca. 3 Prozent seines Gehirns aus. Also theoretisch....

Ja, er braucht die restlichen 97 % für Bier/Whisky als Schmiermittel

fatalist
17.02.2012, 05:10
http://schwertasblog.wordpress.com/2011/09/29/moral-und-abstraktes-denken/

Dort weitere Links.
Alles was man wissen kann, aber nicht wissen soll bzw. darf.

Viel Spaß, Mütterchen ;)

Mütterchen
17.02.2012, 06:08
Zu dem Thema kann dir ich jetzt nicht so viel sagen, aber es gibt einen wichtigen Punkt, wo ich denke, das Afrika ohne kolonisierung ganz anders wäre und damit auch eine Machtverschiebung in Europas bewirken würde.
Es handelt sich um die Sprachen. Wenn man sich heute Afrika ansiehst, sind dort die ganz klar dominierenden europäischen Sprachen englisch und französisch, weit dahinter portugiesisch und in ganz geringem Ausmaß noch spanisch. Afrika würde also sprachlich ganz anders aussehen.
Was hat das jetzt mit der Machtverteilung von europäischen Ländern zu tun?

Als Beispiel nehme ich mal Frankreich.
Die französische Sprache wäre weltweit heutzutage nicht in so einem gewaltigen Ausmaß bedeutsamer als die deutsche Sprache. Frankreich wäre, was seine weltweite Einflusszone angeht, immer noch ein grösseres Gewicht wie Deutschland, aber bei weitem nicht mit so einen grossen Vorsprung wie es ihn durch ein kolonisiertes Afrika heute hat.

Das mit den Sprachen halte ich für einen wichtigen Punkt, wie sich ein nie kolonisiertes Afrika von einem kolonisierten Afrika unterscheiden würde.

Das wäre natürlich noch ein ganz anderer Punkt: wo wären die einzelnen europäischen Staaten/ der zentraleuropäische Kontinent heute ohne Kolonialgeschichte?

Mütterchen
17.02.2012, 06:20
Das ist natürlich völliger Schwachsinn. Schon 100.000 Einwohner würden reichen um bis in alle Ewigkeit und noch viel weiter Nachkommen zu zeugen, ohne jegliche Inzuchtgefahren.

Ich halte die Argumentation ja auch für verkehrt, zumal ja auch in Europa vor noch nicht langer Zeit die einzelnen Gemeinschaften recht isoliert voneinander lebten. Aber das Argument, man brauche genetische Auffrischung, am besten welche, die stark abweichend sei, habe ich hier gelesen. Ich würde dir zu gerne den Beitrag ( die Beiträge), dazu zeigen.

LOL
17.02.2012, 08:55
Platz 178 im Human Development Index ist nicht berauschend aber als einzige Land hat es auf Dauer der Kolonisation widerstanden, so wie Thailand in Südostasien. Und ist eben nicht von äußeren Mächten geformt/erschaffen worden.Nicht nur das, Äthiopien hat als einziges überwiegend christliches Land der Region vor allem jahrhundertelanger Islamisierungsversuche widerstanden, eine christliche Insel inmitten eines islamischen Meeres . Allein das ist schon höchst bewundernswert.
Äthiopien ist auch eins der ältesten und momentan auch ärmsten Ländern weltweit, aber dennoch hat es eine der allerniedrigsten Kriminalitätsraten.

frundsberg
17.02.2012, 19:18
http://schwertasblog.wordpress.com/?s=haiti

Das wäre auch ohne den WEISSEN MANN geschehen:

Von Mathy Mupapa und Christelle Nyakura/MONUC, übersetzt von Deep Roots. Das Original Cannibalism in DR Congo: Zainabo’s agony erschien am 19. März 2005 auf reliefweb.

Wenn Leute in allgemeinen Begriffen über die Greueltaten und Mißhandlungen sprechen, die gegen die kongolesische Bevölkerung begangen werden, ist es nicht leicht, mitzufühlen oder das Ausmaß der Angelegenheit zu erfassen. Wenn wir jedoch von den Besonderheiten individueller Fälle hören, klingt der Hooro plötzlich deutlich. So ist es auch bei der Geschichte von Zainabo Alfani.

Es ist der 5. Juni 2003. Zainabo Alfani, eine Witwe und Händlerin, die in Kisangani lebt, beschließt, nach Bunia zu fahren, um 5 Karat an Diamanten, Ohrringe, ein Halsband und drei Ringe, alle aus Gold, zu verkaufen. Sie trägt 480 Dollar bei sich. Zainabo besteigt mit drei ihrer Kinder, zwei Mädchen und einem sechsmonatigen Baby, einen Bus. Ihre fünf ältesten Kinder sollen in Kisangani bleiben.

14 andere Frauen reisen auf derselben Straße, im selben Bus. Zwischen Mambassa (135 km westlich von Bunia) und Irumu (56 km südwestlich von Bunia) ertönen Serien von Schüssen. Die Passagiere ersuchen den Busfahrer umzukehren und nach Kisangani zurückzufahren. Er schlägt statt dessen vor, daß sie aus dem Bus aussteigen und sich im Dschungel von Muvuta Bangi verstecken, bis die Kämpfe vor ihnen aufhören. Danach, schlägt er vor, können die Passagiere ihren Weg fortsetzen, um ihre Waren wie geplant in Bunia zu verkaufen. Davon überzeugt, akzeptieren die Frauen, aus dem Bus zu steigen. Der Fahrer macht jedoch eine Kehrtwendung und fährt nach Kisangani zurück, die Frauen, jungen Mädchen und das Baby im Stich lassend, die allein zurückbleiben, um Zuflucht im Dschungel zu suchen.

Annähernd eine halbe Stunde später erscheinen mitten im Busch von Muvuta Bangi bewaffnete Männer in Armeekleidung. Sie sind etwa 18 an der Zahl. Nur einer redet die Frauen in ihrer Muttersprache Suaheli an; die anderen bleiben stumm. Der Sprecher sagt den Frauen, sie sollen all ihre Kleider ablegen, wonach die bewaffneten Männer die Genitalien jeder Frau aufmerksam untersuchen. Wonach suchen sie? Nach ihrem Kriegsfetisch: langen [= unbeschnittenen] Schamlippen. Zainabo ist die einzige, die diesem Kriterium entspricht. Ihr Leben wird verschont, die anderen werden rücksichtslos massakriert. Zainabo ist am Leben, aber sie wird verstümmelt, die Männer schneiden ihr die geschätzten Schamlippen ab. Als ob das noch nicht genug Leiden wäre, wird sie dann vom sogenannten Sprecher der Gruppe vergewaltigt. Die anderen folgen seinem Beispiel. Zainabo, die unerträgliche Schmerzen leidet, glaubt, daß sie dort auf dem Feld sterben wird. Stattdessen wird sie ohnmächtig.

Als sie das Bewußtsein wiedererlangt, sieht sie, wie ihre Angreifer das Stück Fleisch miteinander teilen, das sie von ihren Lenden geschnitten haben. Sie schneiden in ihren rechten Fuß, ihren linken Unterarm und unterhalb ihrer rechten Brust, um ihr Blut abzuzapfen. Fünf ihrer Angreifer, ohne Zweifel die Führer der Gruppe, schlucken eine Mischung ihres Blutes mit Wasser und Stücken ihres Fleisches. Nach diesem Ritual bringen sie sie und ihre drei Kinder weiter in den Busch, etwa 2 Kilometer entfernt. Zainabo ist völlig verloren. Sie kommen an einen Ort, der als eine Art Küche zu dienen scheint, wo sie menschliche Knochen sieht. Ein „Koch“ brät Stücke eines menschlichen Körpers am Spieß über einer offenen Flamme. Währenddessen heizen weitere Köche Öl und Wasser auf.

Die Männer in Uniform ergreifen Zainabos zwei Mädchen, die 10jährige Alima und die 8jährige Mulassi, und tauchen sie eine nach der anderen in die Fässer. Sie rühren sie mit einer großen Eisenstange um, die sie als Löffel verwenden, und durchbohren ihre Bäuche, um ein richtiges „Kochen“ sicherzustellen. Sie essen eine der Leichen mit Foufou (einer kongolesischen Spezialität, einem aus Maniok hergestelltem Teig) und heben sich die andere Leiche für später in der Nacht auf.

Der „Sprecher“ erklärt Zainabo, daß das Ritual mit ihrem Körper weitergehen soll, indem man ihr in den Bauch schneiden und ein Stück in weißes Papier gewickelten Holzes darin plazieren wird. Zainabos Baby, verspricht er, wird verschont werden. Zainabo bringt den Mut auf, ihn um einen Gefallen zu ersuchen: daß ihre Leiche und die Überreste ihres Babys an der Hauptstraße zurückgelassen würden, damit irgend jemand guten Willens sie finden und ihnen ein ordentliches Begräbnis geben könnte. Der Mann fährt einfach fort, indem er ihr den Bauch aufschneidet. Sie fällt in Ohnmacht.

Zainabo erwacht in Bujumburas Nouvelle Espérance (Neue Hoffnung) Hospital. Das Personal erklärt ihr, daß Vorbeikommende sie und ihr Baby an der Hauptstraße gefunden hätten, nicht weit von der Stelle entfernt, wo sie aus dem Bus ausgestiegen war. Sie war nach Bunia gebracht worden, bevor sie in die burundische Hauptstadt überführt worden war, um angemessene medizinische Behandlung zu erhalten.

Zainabo, die nun HIV/AIDS-positiv ist, verläßt das Spital zwei Jahre später. Zu dieser Zeit sieht eine NGO namens „Héritiers de la Justice“ (Erben der Gerechtigkeit) in Bukavu einen Monat lang nach ihren Fortschritten. Sie reist dann in die kongolesische Hauptstadt Kinshasa, wo andere HIV/AIDS-Organisationen sich ihrer annehmen. Ihr Sohn Yacine ist nun 3 Jahre alt.

Am 17. Februar 2005 präsentiert sie ihren Fall vor der Menschenrechtssektion von MONUC in Kinshasa. Sie schluchzt, während sie ihre qualvolle Geschichte wieder durchlebt, während sie zahlreiche Narben an ihrem Körper enthüllt. Zainabo stirbt am 11. März im Alter von 42 in Kinshasas Allgemeinen Krankenhaus.

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frundsberg
17.02.2012, 19:23
Haiti darf nicht wieder aufgebaut werden

Das Original “Haiti Must Not be Re-Built” von Alex Kurtagic erschien am 25. Januar 2010 im Occidental Observer:

Tag um Tag werden unsere Gehirne von den Medien mit dem Horror aus Haiti bombardiert. Während ich nicht wünsche, daß eine gleichartige Katastrophe meine Freunde und meine Lieben befällt, so kann ich doch nicht anders, als über die Reaktion der westlichen Regierungen mit den Augen zu rollen.

Ich störe mich nicht an den Initiativen zur Erlassung der Auslandsschulden von Haiti, nachdem ich genug vom modernen Bankwesen verstehe, um zu wissen, daß die Banken nichts außer Gewinnen verlieren, wenn sie einen sogenannten “Kredit” abschreiben: Wenn Banken einen “Kredit” vergeben, dann verleihen sie keine wirklichen Vermögenswerte, die sie in ihrem Besitz haben, sondern erzeugen in Wirklichkeit eine elektronische Fiktion, aus nichts und von nichts besichert, mit ein paar Tastendrucken und Mausklicks auf einem Computer. Aus diesem und anderen Gründen, die ich später behandeln werde, stimme ich der Idee voll zu, die Kredite an Haiti abzuschreiben.

Es stört mich auch nicht, wenn westliche wohltätige Organisationen den Opfern Beistand leisten, vorausgesetzt, die besagten Organisationen sind private Institutionen, die von privaten, freiwilligen Spendern finanziert werden.

In Übereinstimmung mit dem Kongreßabgeordneten Ron Paul stört es mich jedoch, wenn eine westliche Regierung wie die von Barack Obama in den Vereinigten Staaten das Geld ihrer Steuerzahler einem Wiederaufbauprogramm in diesem Teil der Welt zu widmen beabsichtigt. Dies nicht so sehr, weil die westlichen Länder alle technisch bankrott sind, und das schon seit Jahren: immerhin haben wir immer noch die materiellen Mittel und das intellektuelle Rüstzeug, um uns aus unserer wirtschaftlichen Misere herauszuziehen. Nein. Sondern weil ein Wiederaufbau Haitis einfach die Fehler der Vergangenheit wiederholen würde, die schlüssig und von Beispielen andernorts unterstützt gezeigt haben, daß jede Anstrengung zur Ermutigung einer ehemaligen Kolonie, die jetzt von Schwarzafrikanern geführt wird, eine Gesellschaft westlichen Stils zu werden, komplett mit Rechtsstaatlichkeit, blühender Marktwirtschaft, Eigentumsrechten, Industrieproduktion, modernen Kommunikationsmitteln und dergleichen, vergeblich und kontraproduktiv ist. Haiti darf nicht wiederaufgebaut werden.

http://schwertasblog.files.wordpress.com/2010/08/02-haiti-earthquake-composite.jpg


Die Zahl der Todesopfer in Haiti — die gegenwärtig auf 200.000 geschätzt wird — mag von einem Erdbeben verursacht worden sein, aber sie hätte nicht so hoch sein müssen. Walter E. Williams, Professor der Ökonomie an der George Mason University, wies vor ein paar Tagen darauf hin, daß


Nordkaliforniens Loma-Prieta-Erdbeben von 1989 stärker war, 7,1 auf der Richter-Skala erreichte und 63 Tote und 3.757 Verletzte zur Folge hatte. Das Erdbeben von 1906 in San Francisco erreichte 7.8 auf der Richter-Skala, etwa die achtfache Stärke des Bebens von Haiti, und kostete 3.000 Menschenleben.

Daß die Zahl der Toten in Haiti 3.000mal höher war als die des Loma-Prieta-Bebens und 66mal höher als in San Francisco, liegt weniger an einem “besonders grausamen und unbegreiflichen Kataklymus” als vielmehr am mangelnden Arbeitsethos der Haitianer, an ihrer Korruption und fehlenden Fähigkeit zum Vorausplanen.

Es stimmt, Haiti ist eines der am wenigsten entwickelten Länder der Welt und das ärmste der westlichen Hemisphäre, wo 80 % unter der Armutsgrenze leben und 54 % in elender Armut; und daß sich in unserer Welt die Kalamitäten bei fehlendem Geld nur vervielfachen — ohne Geld ist es schwierig, irgendetwas zu tun. Aber Haiti war nicht immer arm. Im 18. Jahrhundert war Haiti, damals unter französischer Herrschaft und Saint-Domingue genannt, die reichste französische Kolonie in der Neuen Welt. Seine enorm profitablen Plantagen produzierten Zucker, Kaffee, Baumwolle und Indigo und zogen zigtausende französische Siedler an. Die Verarmung von Haiti, der ersten von Schwarzen regierten Republik des Planeten, mit einer Bevölkerung, die zu 95 % schwarz ist, hat seit seiner Unabhängigkeit im Jahr 1804 stattgefunden. Im Kampf um die Unabhängigkeit wurden nahezu 200 Plantagen niedergebrannt oder zerstört, und 24.000 der damals 40.000 weißen Siedler wurden getötet.


Seit damals hat es 32 Staatsstreiche gegeben, die Wälder sind vernichtet worden, die Bevölkerung ist explodiert, und Haiti ist unter den 179 Ländern des Transparency International Corruption Perceptions Index fast ganz nach unten gerutscht. In der Tat ist die Situation zeitweise so chaotisch geworden, daß die Vereinigten Staaten in drei separaten Fällen gezwungen waren, Truppen zu entsenden: 1915 (bis 1934), in welchem Zeitraum die Vereinigten Staaten ein riesiges Wiederaufbauprogramm finanzierten; 1958, als die Vereinigten Staaten wieder einmal versuchten, Haitis wirtschaftliche Infrastruktur aufzubauen, und 1994 (bis 1996), als noch ein Wiederaufbau unter den Bezeichnungen Operation Uphold Democracy und Operation New Horizons stattfand.

Die Situation vor dem Beben war um nichts besser als vor einem Jahrhundert. Im Jahr 1900 berichtete Hesketh Pritchard, ein Forscher und Mitglied der Royal Geographic Society, in seinem Buch “Where Black Rules White: A Journey Across and About Hayti”:


Was den Reisenden an Hayti am meisten erstaunt, ist daß sie dort alles haben. Fragen Sie, wonach Sie wollen, die Antwort ist ausnahmslos: ‘Ja, ja, wir haben es.’ Sie besitzen alles, was eine zivilisierte und fortschrittliche Nation wünschen kann. Elektrisches Licht? Sie zeigen stolz auf ein Kraftwerk auf einem Hügel außerhalb der Stadt. Konstitutionelle Regierung? Eine Abgeordnetenkammer, die per Volkswahl gewählt wird, ein Senat, und all die ausgeklügelten Utensilien des Gesetzes: man kann sie alle hier finden, anscheinend alle. Institutionen, Kirchen, Schulen, Straßen, Eisenbahnen . . . auf dem Papier ist ihr System makellos . . . wenn man dem Trugbild des Hörensagens Glauben schenkt, können sich die Haitianer des Besitzes aller wünschenswerten Dinge brüsten, aber bei näherem Hinsehen neigen diese erfreulichen Anblicke dazu, ein anderes Aussehen anzunehmen.

Sie stehen zum Beispiel in dem, was einmal ein Gebäude war, aber jetzt ein spindelbeiniges Gespenst seines früheren Selbst ist. Ein einzelner Mann, der ein gebrochenes Bein pflegt, räkelt sich auf dem schwarzen Erdboden; ein Stapel hölzerner Betten ist in der nördlichen Ecke aufgehäuft; Regen hat in der Mitte des Raumes eine Pfütze gebildet, die sich immer weiter ausbreitet, während der letzte Schauer vom Dach tropft. Irgendwelche dreckigen Leintücher liegen zu einem klebrigen Knäuel zusammengedreht auf zwei Betten, von denen eines umgeworfen ist. Ein großer eiserner Waschbottich steht im offenen Eingang.

Also wo befinden Sie sich? Es wäre unmöglich zu erraten. Tatsächlich befinden Sie sich im Militärkrankenhaus der zweitwichtigsten Stadt von Hayti, einer vom Staat unterstützten Einrichtung, in der die Soldaten der Republik angeblich von allen fleischlichen Leiden geheilt werden . . .

Es war dasselbe mit dem elektrischen Licht. Das Kraftwerk war da, aber es funktionierte nicht. Es war dasselbe mit den Kanonen [der Armee]. Es gibt Kanonen, aber sie gehen nicht los. Es war dasselbe mit ihren Eisenbahnen. Sie wurden ‘vorangetrieben’, aber sie machten nie Fortschritte. Es war dasselbe mit allem.

Pritchards Bericht ist oft mitfühlend gegenüber den Haitianern, aber dennoch, das Bild, das sich ergibt, ist sehr negativ. Im letzten Kapitel schloß der Forscher:


Der gegenwärtige Zustand von Hayti gibt die bestmögliche Antwort auf die Frage, und wenn man bedenkt, daß das Experiment ein Jahrhundert gedauert hat, wohl auch eine endgültige. Ein Jahrhundert lang hat sich dort die Antwort in Fleisch und Blut herausgearbeitet. Der Neger hat seine Chance gehabt, ein faires Spielfeld und keine Begünstigung. Er hat die schönste und fruchtbarste der karibischen Inseln für sich gehabt; er hat den Vorteil exzellenter französischer Gesetze gehabt; er hat ein gemachtes Land geerbt, mit Cap Haitien als sein Paris . . . Hier war ein weites Land, mit Fruchtbarkeit gesegnet, ein Land mit Holz, Wasser, Städten und Plantagen, und in dessen Mitte war der schwarze Mann freigestellt, sich sein eigenes Heil zu erarbeiten. Was hat er aus den Chancen gemacht, die ihm gegeben wurden? . . . Heute kommen wir in Hayti zur wahren Crux der Frage. Am Ende von hundert Jahren der Versuche – wie regiert der schwarze Mann sich selbst? Welchen Fortschritt hat er gemacht? Absolut keinen. Wenn er sich der Aufgabe des Regierens annimmt, tut er das nicht in der Absicht, das öffentliche Wohl zu fördern, sondern um seine eigene Tasche zu füllen. Sein Motto ist immer noch: “Rupfe das Huhn, aber gib acht, daß es nicht schreit”. Korruption hat sich in jedem Teil und jedem Amt der Regierung ausgebreitet. Fast alle der Übel des Landes können zu ihrer Quelle in der Tyrannei, der Unfähigkeit und Unredlichkeit derer zurückverfolgt werden, die sich am Steuer des Staates befinden . . . Kann der Neger sich selbst regieren? Hat er die angeborene Fähigkeit dazu? . . . So wie die Dinge heute stehen, kann er sich gewiß nicht selbst regieren.

Ein Jahrhundert später könnten wir zu Recht zu einem ähnlichen Schluß kommen.

Nachdem ich dies gesagt habe: ich bin nicht hier, um simplistische konservative Argumente zu wiederholen, die den Haitianern die Schuld an ihrer mißlichen Lage geben und Lösungen vorschreiben, die auf Demokratie, Liberalisierung, Bildung, Investitionen, Rechenschaftspflicht, Transparenz und offenen Märkten beruhen. Es gibt keinen Zweifel, daß die Haitianer, wie die subsaharischen Afrikaner, die Architekten ihrer eigenen Mißgeschicke sind; aber es ist unredlich, die verschiedenen Völker der Welt danach zu beurteilen, wie gut sie einem europäischen Standard entsprechen. Wie ich hier und anderswo argumentiert habe, sind nicht alle Völker der Welt dazu bestimmt, genau wie wir zu sein. Und sicherlich brauchten oder gar wünschten nicht alle, genau wie wir zu sein.


http://schwertasblog.files.wordpress.com/2010/08/04-port-au-prince-vs-soweto.jpg Port au Prince vs Soweto: Schwarze Herrschaft sieht auf beiden Seiten des Atlantiks gleich aus


Im 19. Jahrhundert waren die Erforscher des subsaharischen Afrika — der Heimat der Vorfahren der Haitianer — schockiert über das Fehlen von Zivilisation in traditionellen schwarzafrikanischen Gesellschaften. Die Unzivilisiertheit letzterer war jedoch nicht das abnormale Ergebnis gescheiterter Staaten oder der Zinssätze der Weltbank, weil es diese damals nicht gab: es war ihr Normalzustand. Unbeeinflußt von europäischen oder arabischen Kulturen waren dies prähistorische Stammesgesellschaften, die niemals eine Schriftsprache entwickelt, Geschichte aufgezeichnet, Geld benutzt, Kalender geführt, Straßen erhalten oder irgendeinen Bedarf nach Administration oder Gesetzbüchern gehabt hatten. Diese Gesellschaften existieren heute noch im afrikanischen Busch, und falls sie sich in den letzten 50.000 Jahren merklich oder überhaupt geändert haben, dann haben sie sich sicherlich nicht in unsere Richtung verändert. Offensichtlicherweise waren die Merkmale, die uns Europäer charakterisieren und die wir so hoch schätzen, für das Überleben im subsaharischen Busch nicht wesentlich; und weitergedacht, was Europäer normal und natürlich finden, finden Schwarzafrikaner abnormal und künstlich. Ideologien von Fortschritt und Modernität — kennzeichnende Produkte des liberalen europäischen Geistes — sind dem schwarzen Mann nie eingefallen, auch wenn er sie nachträglich für instrumentell nützlich befand. Es überrascht daher nicht, daß sich die Zustände, wenn ein Nationalstaat unter schwarze Herrschaft gestellt wird, schnell verschlechtern: bestenfalls können Schwarze die äußeren Formen des europäischen Systems simulieren, aber niemals ihre Substanz.



Mit dem im Hinterkopf sollte es offensichtlich sein, daß ein Wiederaufbau Haitis eine Zeitverschwendung wäre. Ich würde es auch eine Form des Imperialismus nennen. Daß das westliche politische Establishment das nicht anerkennt und dementsprechend handelt, selbst wenn unsere Politiker es tief im Inneren wissen, liegt mehr an Ideologie als an Unwisseneit über die Fakten. Die Linke hat einen religiösen Glauben an den Fortschritt. Und, auch wenn sie es nicht erkennt, ihr Denken ist zutiefst eurozentrisch. Infolgedessen interpretiert die Linke die Geschichte als einen Prozeß, in dem Menschen — im wesentlichen Europäer mit exotischen Hautfarben und geringfügigen Abweichungen in der Physiognomie — sich vom Schlechteren zum Besseren entwickeln, gemessen an Werten, die für Europäer und niemand sonst wichtig sind. Wenn der Fortschritt ausbleibt, geben die von sich selbst eingenommenen, nabelschauenden Linken den Europäern die Schuld und sehen es als das Produkt der unvollkommenen Umsetzung linker Theorien. Leider sind moderne Konservative von der Linken beeinflußt worden und bevorzugen lediglich eine kapitalistische und pragmatische — statt sozialistische und utopische — Interpretation der linken Fortschrittsideologie. Das Ergebnis ist eine Kampagne für immer mehr Hilfe und Entwicklung, genährt von dem Glauben, daß sich die Dritte Welt (einschließlich sogar Haitis) mit genügend Geld, Bildung und Chancen schließlich an Europa annähern wird. Für die Linke ist der Tagtraum die universale Gleichheit; für die Konservativen größere Märkte für kapitalistisches Unternehmertum.


Ohne ein radikales Eugenikprogramm wird das Fortschrittsutopia jedoch ein phantastischer Traum bleiben.

Hinsichtlich der Totenzahlen in Haiti gebe ich natürlich den Spaniern und Franzosen die Schuld, weil sie Sklaven gekauft und in die Karibik verschifft haben, um sie auf ihren Plantagen arbeiten zu lassen. Hätten sie auf diese schändliche Praxis verzichtet und sich stattdessen auf ihre eigenen Muskeln verlassen, wäre Hispaniola heute eine immens reiche Insel, gut vorbereitet auf jede Naturkatastrophe. Abgesehen von solch verrückten Plänen wie dem Rücktransport von 9 Millionen Haitianern nach Afrika, schlage ich jedoch vor, daß das Beste, was wir in diesem Stadium tun können, darin besteht, daß wir nicht wiederaufbauen, sondern den Abbruch vollenden. Subsistenzlandwirtschaft, ebenerdige Lehmbehausungen von einfacher Bauweise, keine Motorfahrzeuge, keine Elektrizität, kein Geld, keine Bücher, keine industriell gefertigten Werkzeuge, und – am wichtigsten – keine Feuerwaffen, kein Handel oder westliches Eingreifen, ist das zu befolgende Modell. Laßt die Haitianer alle Überbleibsel der europäischen Zivilisation verlieren und sich auf eine Weise reorganisieren, die mit ihren Gaben, Sensibilitäten und ihrer ererbten Kultur harmoniert. Laßt sie ihren eigenen Gleichgewichtspunkt finden, selbst wenn er stark von unserem abweicht. Es ist nichts falsch an Voodoo oder einer vorindustriellen Agrargesellschaft, wenn es das ist, was für die in ihr lebenden Menschen funktioniert.

Alex Kurtagic (email) ist 1970 geboren. Er ist der Autor von Mister (veröffentlicht von Iron Sky Publishing, 2009) und der Gründer und Direktor von Supernal Music.

Rb75
18.02.2012, 08:54
Liebe Foristen, vielleicht kann mir einer von euch eine Frage beantworten, die ich mir schon öfters gestellt habe - im Netz konnte ich nichts darüber finden.

Wie die Überschrift schon andeutet: wie sähe denn Afrika ohne den weißen Mann heute aus? ( Ich weiß nicht mal, wie es früher ohne ihn aussah).

Äthiopien wurde nie kolonisiert (gerade mal ein paar Jahre lang von Italien besetzt) - und ist heute viel schlechter dran als Eritrea, das kolonisiert wurde.

Liberia wurde als freier Staat gegründet - ein liberianischer Präsident hat einmal mit neidigen Blick auf das damals noch funktionierende Nachbarland Elfenbeinküste gesagt, dass sie so arm sind weil sie nicht die Vorteile der Kolonisation hatten.

Der Einfluss der Europäer war in vielen Regionen sowieso sehr gering. Weit weg von den Küsten war er kaum vorhanden. Beispiele sind der Tschad, Mali und Niger.


Gäbe es weniger ( keine) Kriege dort? Weniger (keine) Völkermorde? Weniger (keine) Hungersnöte?

Mehr Kriege, mehr Seuchen, dafür weniger Hungersnöte weil die Bevölkerungsdichte nur ein Bruchteil so hoch wäre.


Wie wäre die Staatenbildung verlaufen?

Gar nicht.

Alwin
18.02.2012, 22:48
Das wäre natürlich noch ein ganz anderer Punkt: wo wären die einzelnen europäischen Staaten/ der zentraleuropäische Kontinent heute ohne Kolonialgeschichte?
Meinst du das mit ohne Kolonialgeschichte nur auf Afrika bezogen oder auf die ganze Welt, also das es weltweit keine europäischen Kolonien
gegegeben hätte wie beispielsweise Britisch-Indien?

Mütterchen
19.02.2012, 07:35
Meinst du das mit ohne Kolonialgeschichte nur auf Afrika bezogen oder auf die ganze Welt, also das es weltweit keine europäischen Kolonien
gegegeben hätte wie beispielsweise Britisch-Indien?

Bei der Kolonialgeschichte kann man das Britische Empire ja schlecht ausklammern.... aber darauf wollte ich nicht eingehen, weil das die Sache für mich viel zu komplex machen würde.
Ich weiß ja wenig über die Kolonialzeit. Und über den afrikanischen Kontinent weiß ich auch wenig. Jemand wie ich hört und liest immer wieder von Mord, Krieg, Armut, Not. Und ich frage mich dann, zu welchem Anteil dieses Elend hineingetragen wurde und zu welchem Anteil es dort selbst gepflegt wird. Und damit meinte ich jetzt vor allem die Zeit der Kolonisation, die ja z.B. die Staatenbildung festgelegt hat.
Ich bringe mal ein Beispiel ( mit meinen vagen Kenntnissen, ich lasse mich gerne belehren, wenn sie fehlerhaft sind).
Da gab es dieses Abschlachten zwischen den Hutu und den Tutsi..... davon weiß wohl jeder. Liegt die Schuld bei den Kolonialherren, welche, so erzählt mir Wiki, die Tutsi als die Besseren gesehen haben?
Die Alternative wäre, dass die Hutu auch jegliche Intervention von Außerhalb irgendwann ein Massaker gestartet hätten.